DE19711137C1 - Verfahren zum Aufbringen texturierter YSZ-Schichten durch Sputter-Beschichten - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen texturierter YSZ-Schichten durch Sputter-BeschichtenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen
texturierter YSZ-Schichten durch Sputter-Beschichten in einem
mit einem sauerstoffhaltigen Prozeßgas gefüllten Rezipienten,
bei dem an ein Target im Rezipienten eine elektrische
Spannung angelegt wird, eine Gasentladung unter Bildung eines
Teilchen enthaltenden Plasmas gezündet wird, der Rezipient
bis zu einem Druck evakuiert wird, der im Hinblick auf die
mittlere freie Weglänge der Teilchen im Plasma und den
Abstand zwischen dem Target und einem Substrat im Rezipienten
geeignet gewählt ist und das Substrat und das Target unter
einem vorgegebenen Winkel zueinander angeordnet sind, so daß
ein aus den Teilchen des Plasmas gebildeter Teilchenstrahl
unter dem vorgegebenen Winkel auf das Substrat trifft.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (M. Fukutomi, S.
Aoki, K. Komori, Y. Tanaka, T. Asano and H. Maeda "Control of
Y2O3-stabilized ZrO2 thin film orientation by modified bias
sputtering", Thin Solid Films, 239 (1994) 123-126) werden YSZ
(yttria-stabilized zirconia)-Schichten in einem Rezipienten
unter Verwendung eines oxidischen Y2O3-ZrO2-Targets auf einem
Substrat abgeschieden. Das Substrat ist auf einem drehbaren
Substrathalter befestigt, so daß sich das Substrat und das
Target unter einem vorgegebenen Winkel zueinander anordnen
lassen. Nach dem Zünden einer Gasentladung unter Bildung ei
nes Plasmas im Rezipienten bildet sich durch Verwendung einer
mit Gleichspannung beaufschlagten Blendenanordnung im
Substratbereich aus den Teilchen des Plasmas ein Teilchen
strahl, der unter dem vorgegebenen Winkel auf das Substrat
trifft. Als Prozeßgas wird Argon mit einem zweiprozentigen
Sauerstoffanteil eingesetzt. Der Rezipient wird bis zu einem
Druck von 0,13 Pa (1.10-3 Torr) evakuiert, so daß die mittlere freie
Weglänge der Teilchen im Plasma größer ist als der Abstand
zwischen dem Targets und dem Substrat. Die an das Target ange
legte elektrische Spannung ist eine Wechselspannung mit Ra
diofrequenz. Die Materialzusammensetzung der oxidischen
Targets legt die Schichtzusammensetzung der abzuscheidenden
texturierten Schichten fest; die Gaszusammensetzung ist
dadurch weitgehend ohne Einfluß auf die Schichtzusammen
setzung, die für die Qualität der abzuscheidenden Schichten
eine große Rolle spielt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Ver
fahren zum Aufbringen besonders hochwertiger texturierter
YSZ-Schichten anzugeben, das insbesondere auch für
großflächiges Abscheiden geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
Target ein metallisches Target aus Zirkonium und Yttrium ver
wendet wird und aus dem metallischen Target herausgelöste
Targetteilchen unter Bildung eines Oxids oxidiert werden.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß durch das Oxidieren der aus dem metallischen
Target herausgelösten Targetteilchen im Plasma die Zusammen
setzung des Oxids besonders gut kontrolliert bzw. eingestellt
werden kann, da sich nämlich die Oxidzusammensetzung mit dem
Sauerstoffanteil bzw. der Gaszusammensetzung des Prozeßgases
wesentlich beeinflussen läßt. Da das Aufbringen texturierter
YSZ-Schichten in hoher Qualität entscheidend davon abhängt,
ob das Material die richtige Materialzusammensetzung
aufweist, läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
besonders hohe Qualität der YSZ-Schichten durch das
sorgfältige Einstellen der Gaszusammensetzung erreichen. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß aufgrund der Verwendung des me
tallischen Targets und der sich dadurch einstellenden Plasma
zusammensetzung auf eine Blendenanordnung im Substratbereich
wie beim eingangs beschriebenen Verfahren verzichtet werden
kann.
Im Gegensatz zu oxidischen Targets kann bei metallischen Tar
gets als elektrische Spannung auch eine Gleichspannung zum
Zünden der Gasentladung im Rezipienten verwendet werden. Da
bei hohen Ausgangsleistungen insbesondere für die Abscheidung
großflächiger Schichten Gleichspannungsquellen kostengünsti
ger sind als Wechselspannungsquellen im MHz-Bereich wird es
als vorteilhaft angesehen, wenn als elektrische Spannung eine
Gleichspannung oder eine Wechselspannung mit einer Frequenz
unterhalb der Radiofrequenz angelegt wird.
Um zu vermeiden, daß beim Abscheiden oxidischer Schichten un
ter einem vorgegebenen Winkel die Schichtdicke über dem
Substrat schwankt, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn in
bezug auf das Substrat spiegelsymmetrisch zu dem einen Target
ein weiteres Target angeordnet ist und an das weitere Target
eine weitere elektrische Spannung angelegt wird. Beim Ab
scheiden einer oxidischen Schicht mit zwei Targets bilden
sich anschaulich beschrieben zwei voneinander unabhängige
Plasmawolken und damit zwei voneinander unabhängige Teil
chenstrahlen, die jeweils unter dem vorgegebenen Winkel auf
das Substrat auftreffen. Dies stellt sicher, daß die abge
schiedene oxidische Schicht keine keilförmige sondern eine
weitgehend homogene Dickenverteilung auf dem Substrat auf
weist.
Wie bereits erläutert sind Gleichspannungsquellen bzw. Wech
selspannungsquellen niedriger Frequenz kostengünstiger als
Wechselspannungsquellen im MHz-Bereich, so daß es als vor
teilhaft angesehen wird, wenn als weitere elektrische Span
nung eine Gleichspannung oder eine Wechselspannung mit einer
Frequenz im kHz-Bereich angelegt wird.
Um zu vermeiden, daß sich die Plasmawolken in nachteiliger
Weise untereinander beeinflussen, wird es als vorteilhaft an
gesehen, wenn die eine und die weitere elektrische Spannung
Wechselspannungen sind, die die gleiche Frequenz und den
gleichen Betrag aufweisen und untereinander um 180 Grad pha
senverschoben sind. Eine solche Beschaltung der zwei Targets
läßt sich in äquivalenter Weise auch unter Verwendung nur ei
ner Wechselspannungsquelle erreichen, und zwar dadurch, daß
die zwei Spannungsausgänge der Wechselspannungsquelle jeweils
an ein Target angeschlossen werden; in diesem Fall ist der
Rezipient mit der Wechselspannungsquelle elektrisch also
nicht verbunden.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zum Aufbrin
gen einer texturierten oxidischen Schicht mit einem Target
und in
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anordnung zum
Aufbringen einer texturierten oxidischen Schicht mit zwei
Targets dargestellt.
In Fig. 1 ist eine Anordnung zum Aufbringen einer oxidischen
Schicht mit Textur durch Sputter-Beschichten dargestellt. Ein
Rezipient 12 weist eine Öffnung 13 und eine weitere Öffnung
14 auf. Die eine Öffnung 13 dient zum Einlassen eines
sauerstoffhaltigen Gases 15 als Prozeßgas in den Rezipienten
12. Der Gasfluß in den Rezipienten 12 und damit die Gaszu
sammensetzung des sauerstoffhaltigen Gases 15 wird durch ei
nen Gasdurchflußregler 16 geregelt. Die weitere Öffnung 14
dient zum Evakuieren des Rezipienten 12; sie ist an eine
nicht dargestellte Vakuumpumpe angeschlossen. Im Rezipienten
12 ist eine Kathode 19 angebracht, an der ein metallisches
Target 20 befestigt ist. Das metallische Target 20 kann für
die Abscheidung von YSZ-Schichten aus einer
Mischung von Yttrium und Zirkonium im Verhältnis 15 : 85 Gew.-%
bestehen. Die Kathode 19 ist mit einer elektrischen Kontakt
stange 21 verbunden, die durch eine elektrisch isolierte und
abgedichtete, zusätzliche Öffnung 22 aus dem Rezipienten 12
herausgeführt ist. Im Bereich des aus dem Rezipienten 12 her
ausgeführten Endes 23 der Kontaktstange 21 ist eine Stromver
sorgung 26 mit ihrem Minuspol angeschlossen. Der Pluspol der
Stromversorgung 26 ist mit dem Rezipienten 12 verbunden. Bei
der Stromversorgung 26 kann es sich - wie durch die Anschluß
bezeichnungen Pluspol und Minuspol bereits angedeutet - um
eine Gleichspannungsquelle oder auch um eine Wechselspan
nungsquelle handeln, die eine Wechselspannung mit einer Fre
quenz im kHz- oder MHz-Bereich abgibt. Im Rezipienten 12 be
finden sich Substrathalter 30, 31 und 32. Auf einem der
Substrathalter 30 liegt ein mit einer oxidischen Schicht zu
beschichtendes Substrat 33. Wie sich der Darstellung in der
Fig. 1 entnehmen läßt, handelt es sich bei den Substrathal
tern 30, 31 und 32 um spezielle Substrathalter, die es ermög
lichen, das Target 20 und das Substrat 33 unter einem vorge
gebenen Winkel α zueinander anzuordnen; zur Abscheidung von
YSZ-Schichten werden das metallische Target 20 und das
Substrat 33 beispielsweise unter dem vorgegebenen Winkel α
von 55 Grad zueinander angeordnet.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Auf
bringen einer texturierten oxidischen Schicht durch Sputter-
Beschichten wird der Rezipient 12 über die weitere Öffnung 14
mittels der nicht dargestellten Vakuumpumpe evakuiert. Um das
Oxidieren der aus dem metallischen Target 20 herausgelösten
Targetteilchen unter Bildung eines Oxids zu erreichen, wird
das sauerstoffhaltige Gas 15 über die eine Öffnung 13 in den
Rezipienten 12 eingelassen; das Gas 15 kann zusätzlich bei
spielsweise Argon enthalten.
Ist ein hinreichend geringer Druck im Rezipienten 12 durch
stetiges Evakuieren erreicht worden, so wird eine elektrische
Spannung U in Form einer Gleichspannung oder einer
Wechselspannung zwischen der Kathode und dem als Anode wir
kenden Rezipienten 12 angelegt. Aufgrund des niedrigen Druc
kes im Rezipienten 12 kommt es zu einer Gasentladung. Die
Gasmoleküle werden unter Bildung eines Plasmas ionisiert und
prallen auf das metallische Target 20. Hierbei werden Atome
aus dem metallischen Target 20 herausgelöst, die sich che
misch mit in der Atmosphäre des Rezipienten 12 befindlichen
Sauerstoffatomen verbinden und ein Oxid mit durch die Gaszu
sammensetzung in der Atmosphäre festgelegter Materialzusam
mensetzung bilden. Die Teilchen im Plasma bilden einen Teil
chenstrahl I, der unter dem vorgegebenen Winkel α auf das
Substrat 33 fällt. Dies führt dazu, daß sich das aus den Ato
men des metallischen Targets 20 gebildete Oxid in textu
rierter Form, d. h. mit einer bestimmten Kristallorientie
rung, als YSZ-Schicht auf dem Substrat 33 nie
derschlägt. Der Beschichtungsvorgang wird durch Abschalten
der Stromversorgung 26 beendet.
Beim Sputter-Beschichten wird der Druck im Rezipienten 12
derart eingestellt, daß die mittlere freie Weglänge der Teil
chen im Plasma bzw. in der Atmosphäre ungefähr so groß wie
der Abstand zwischen dem metallischen Target 20 und dem
Substrat 33 oder kleiner als dieser Abstand ist.
Fig. 2 zeigt in vereinfachter Form ein weiteres Ausführungs
beispiel einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens, wobei bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 er
läuterte Elemente in Fig. 2 die gleichen Bezugszeichen auf
weisen wie in Fig. 1.
Man erkennt einen gegenüber der Anordnung gemäß Fig. 1 modi
fizierten Substrathalter 30', auf dem das Substrat 33 auf
liegt. Das Substrat 33 und das metallische Target 20 mit der
Kathode 19 sind unter dem vorgegebenen Winkel α von bei
spielsweise 55 Grad zueinander angeordnet. In bezug auf das
Substrat 33 spiegelsymmetrisch zu dem Target 20 ist bei die
sem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ein weiteres Target 20' angeordnet, das mittels einer
weiteren Stromversorgung 26' mit einer weiteren elektrischen
Spannung U' beaufschlagt ist. Die weitere Stromversorgung 26'
ist wie die eine Stromversorgung 26 zwischen Target und
Rezipient angeschlossen, und zwar über eine weitere Kathode
19', eine weitere Kontaktstange 21' und eine elektrisch
isolierte und abgedichtete, ergänzende Öffnung 22'.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird an das
eine Target 20 die elektrische Spannung U und an das weitere
Target 20' die weitere elektrische Spannung U' in Form einer
Gleichspannung oder einer Wechselspannung angelegt. Es kommt
zu einer Gasentladung und zur Bildung des einen Teilchen
strahles I von dem einen Target 20 sowie zur Bildung eines
weiteren Teilchenstrahles I, von dem weiteren Target 20'.
Beide Teilchenstrahlen I und I' fallen unter dem gleichen
vorgegebenen Winkel α auf das Substrat 33 auf und stellen si
cher, daß die oxidische Schicht mit Textur hinsichtlich ihrer
Schichtdicke gleichmäßig aufwächst.
Werden zur Abscheidung Wechselspannungen verwendet, so läßt
sich eine besonders gleichmäßige Schichtdicke und eine beson
ders hohe Qualität der texturierten oxidischen Schicht errei
chen, wenn die eine elektrische Spannung U und die weitere
elektrische Spannung U' eine Phasenverschiebung von 180 Grad
aufweisen und beide Spannungen U und U' gleich groß sind.
Eine solche Beschaltung der zwei Targets läßt sich auch mit
nur einer Wechselspannungsquelle erreichen, und zwar dadurch,
daß die zwei Spannungsausgänge der Wechselspannungsquelle je
weils an ein Target angeschlossen werden; in diesem Fall ist
der Rezipient mit der Wechselspannungsquelle elektrisch nicht
verbunden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Aufbringen texturierter YSZ-Schichten durch
Sputter-Beschichten in einem mit einem sauerstoffhaltigen
Prozeßgas gefüllten Rezipienten, bei dem
- 1. - an ein Target im Rezipienten eine elektrische Spannung angelegt wird,
- 2. - eine Gasentladung unter Bildung eines Teilchen enthaltenden Plasmas gezündet wird,
- 3. - der Rezipient bis zu einem Druck evakuiert wird, der im Hinblick auf die mittlere freie Weglänge der Teilchen im Plasma und den Abstand zwischen dem Target und einem Substrat im Rezipienten geeignet gewählt ist, und
- 4. - das Substrat und das Target unter einem vorgegebenen Winkel
- 5. - zueinander angeordnet sind, so daß ein aus den Teilchen des
Plasmas gebildeter Teilchenstrahl unter dem vorgegebenen
Winkel auf das Substrat trifft,
dadurch gekennzeichnet, daß - 6. - als Target ein metallisches Target (20) aus Zirkonium und
- 7. - Yttrium verwendet wird und
- 8. - aus dem metallischen Target (20) herausgelöste Targetteilchen unter Bildung eines Oxids oxidiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. - als elektrische Spannung (U) eine Gleichspannung oder eine Wechselspannung mit einer Frequenz im kHz-Bereich angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. - in bezug auf das Substrat (33) spiegelsymmetrisch zu dem einen Target (20) ein weiteres Target (20') angeordnet ist und
- 2. - an das weitere Target (20') eine weitere elektrische Spannung (U') angelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. - als weitere elektrische Spannung (U') eine Gleichspannung oder eine Wechselspannung mit einer Frequenz im kHz-Bereich angelegt wird
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. - die eine und die weitere elektrische Spannung (U, U') Wechselspannungen sind, die die gleiche Frequenz und den gleichen Betrag aufweisen und untereinander um 180 Grad phasenverschoben sind.
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