DE19709795A1 - Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoffeinspritzventil für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht von einem Kraftstoffeinspritzventil für
Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Patentanspruchs 1
aus. Bei einem solchen aus der DE 195 00 706 A1 bekannten
Kraftstoffeinspritzventil ist ein kolbenförmiges Ventilglied
axial verschiebbar in einem Ventilkörper angeordnet, der mit
seinem freien Ende in den Brennraum der zu versorgenden
Brennkraftmaschine ragt. Das Ventilglied weist dabei an sei
nem brennraumseitigen Ende eine Ventildichtfläche auf, mit
der es zur Steuerung eines Einspritzquerschnittes mit einer
Ventilsitzfläche am Ventilkörper zusammenwirkt, von der eine
Einspritzöffnung in den Brennraum der Brennkraftmaschine ab
führt. Das Ventilglied wird von einem elektrischen Stell
glied, vorzugsweise einem Piezoaktor axial betätigt, wobei
die Stellbewegung des Piezoaktors über einen hydraulischen
Arbeitsraum auf das Ventilglied übertragen wird. Dies hat
dabei den Vorteil, daß z. B. temperaturabhängige Schwankun
gen des Piezoaktors ausgeglichen werden können und zudem die
Stellbewegung des Piezoaktors in eine größere Stellbewegung
des Ventilgliedes übersetzt werden kann.
Dabei weist das bekannte Kraftstoffeinspritzventil jedoch
den Nachteil auf, daß es beim dynamischen Betrieb zu Über
schwingungen und Prellern des Ventilgliedes kommen kann, die
ein ungewolltes Öffnen des Einspritzventils zur Folge haben.
Zudem werden bei dem bekannten Kraftstoffeinspritzventil Ei
genschwingungen des Piezoaktors über den hydraulischen Ver
stärkerraum auf das Ventilglied übertragen, so daß auch die
ses zu schwingen beginnt und somit den Einspritzverlauf ver
fälscht. Ein weiterer Nachteil des bekannten Kraftstoffein
spritzventils tritt bei der Rückstellbewegung des Piezoak
tors auf, wobei durch die rasche Volumenvergrößerung des hy
draulischen Arbeitsraumes der Druck des darin befindlichen
Kraftstoffes unter den Dampfdruck sinken kann und somit Ka
vitationsschäden auftreten können.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil für Brenn
kraftmaschinen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß durch die Ver
wendung eines zweiten elektrischen Stellgliedes eine sehr
schnelle und direkte Ventilgliedbetätigung möglich ist, mit
der sich der Einspritzöffnungsquerschnitt und somit der Ein
spritzverlauf am Kraftstoffeinspritzventil optimal über die
Einspritzzeit formen läßt. Dabei erfolgt der mechanische
bzw. Temperaturausgleich des Piezoaktors sowie die hydrauli
sche Verstärkung der Verstellbewegung des Piezoaktors über
einen hydraulischen Arbeitsraum. Dieser Arbeitsraum ist da
bei in zwei Teilräume unterteilt, die jeweils durch einen
Kolben des Piezoaktors und des Ventilgliedes begrenzt werden
und die über eine Drosselstelle voneinander getrennt sind,
so daß am Piezoaktor auftretende Schwingungen nicht auf das
Ventilglied übertragen werden und ein Überschwingen bzw.
Preller am Ventilglied selbst unterdrückt werden. Durch die
Trennung von elektrischem Stellglied und dessen Verstellkol
ben wird zudem das Entstehen eines Unterdruckes bei schnel
lem Rückstellen der elektrischen Stellglieder vermieden, wo
bei diese dann vom Verstellkolben abheben. Besonders vor
teilhaft ist die Verwendung von zwei in Gegenrichtung auf
das Ventilglied wirkenden elektrischen Stellgliedern, da so
mit neben einem sehr schnellen und gesteuerten Öffnungshub
auch der Schließhub des Ventilgliedes sehr rasch und gesteu
ert ausgeführt werden kann. Dabei kann durch die Verwendung
dieser in Gegenrichtung wirkenden elektrischen Stellglieder
auch eine Dämpfung des Ventilgliedes erreicht werden, da der
zweite in Gegenrichtung zum ersten wirkende Aktor einen dy
namischen Kräfteausgleich im hydraulischen Arbeitsraum be
wirkt. Ein weiterer Vorteil wird durch die zweiteilige Aus
bildung des mit dem Ventilglied verbundenen Ventilkolbens
erreicht, bei der jeder Ventilkolbenteil einen in Gegenrich
tung auf das Ventilglied wirkenden Arbeitsraum begrenzt. Da
bei läßt sich durch einen vorgegebenen Abstand zwischen den
beiden Kolbenteilen ein Vorhub am Ventilglied realisieren.
Durch eine gezielte stufenförmige Verstellbewegung der elek
trischen Stellglieder ist es zudem möglich, ein Schwingen
des Ventilgliedes zu unterdrücken bzw. zu dämpfen.
Das elektrische Stellglied kann dabei alternativ als piezo
elektrischer oder magnetostriktiver Aktor ausgebildet sein.
Zudem kann das von den elektrischen Stellgliedern betätigte
Kraftstoffeinspritzventil als nach außen öffnendes Ein
spritzventils oder nach innen öffnendes Einspritzventil,
z. B. Loch- oder Zapfendüse ausgebildet sein.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegen
standes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung
und den Patentansprüchen entnehmbar.
Drei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kraftstoff
einspritzventils für Brennkraftmaschinen sind in der Zeich
nung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschrei
bung näher erläutert. Es zeigen die Fig. 1 ein erstes Aus
führungsbeispiel in einer vereinfachten Schemadarstellung,
bei dem die beiden Piezoaktoren in gleicher Verstellrichtung
über einen gemeinsamen hydraulischen Arbeitsraum auf das
Ventilglied wirken, die Fig. 2 ein zweites Ausführungsbei
spiel, bei dem die beiden elektrischen Stellglieder in je
weils entgegengesetzter Verstellrichtung über einen gemein
samen hydraulischen Arbeitsraum am Ventilglied des Kraft
stoffeinspritzventils angreifen, und die Fig. 3 ein drittes
Ausführungsbeispiel analog zur Darstellung der Fig. 2, bei
dem jedem elektrischen Stellglied ein separater hydrauli
scher Arbeitsraum zum Ventilglied zugeordnet ist.
Das in der Fig. 1 in einer vereinfachten Schemadarstellung
gezeigte erste Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzventils für Brennkraftmaschinen weist ei
nen Ventilkörper 1 auf, der mit seinem unteren freien Ende
in den nicht näher dargestellten Brennraum der zu versorgen
den Brennkraftmaschine ragt. Im Ventilkörper 1 ist eine
axiale Sackbohrung 3 vorgesehen, in die eine nicht gezeigte,
von einer Kraftstoffeinspritzpumpe abführende Einspritzlei
tung mündet. Desweiteren ist im Ventilkörper 1 ein kolben
förmiges Ventilglied 5 axial verschiebbar angeordnet, das an
seinem unteren, brennraumnahen Ende eine Ventildichtfläche 7
aufweist, mit der es zur Steuerung eines Einspritzquer
schnittes mit einer Ventilsitzfläche 9 am Ventilkörper 1 zu
sammenwirkt, die am geschlossenen Ende der Sackbohrung 3 ge
bildet ist. Dabei führen von der Ventilsitzfläche 9 zwei
Einspritzöffnungen 11 in den Brennraum der zu versorgenden
Brennkraftmaschine ab. Das Ventilglied 5 verringert an sei
nem der Ventildichtfläche 7 abgewandten Ende seinen Quer
schnitt unter Bildung einer Ringschulter 13, an der eine
sich andererseits gehäusefest abstützende Ventilfeder 15
derart angreift, daß sie das Ventilglied 5 in Anlage an der
Ventilsitzfläche 9 hält.
An seinem der Ventildichtfläche 7 abgewandten Ende weist das
Ventilglied 5 einen im Querschnitt vergrößerten Ventilkol
ben 17 auf, der zur axialen Betätigung des Ventilgliedes 5
in einen hydraulischen Arbeitsraum 19 ragt und diesen mit
seiner unteren, dem Ventilsitz 9 zugewandten Kolbenring
stirnfläche 21 begrenzt. Zur Betätigung des Ventilgliedes 5
sind weiterhin zwei vorzugsweise als Piezoaktoren ausgebil
dete elektrische Stellglieder vorgesehen, von denen ein er
stes Stellglied 23 über einen axial daran anliegenden ersten
Verstellkolben 25 ebenfalls in den hydraulischen Arbeits
raum 19 ragt. Zusätzlich zum ersten Stellglied 23 ist ein zu
diesem versetzt angeordnetes zweites Stellglied 27 vorgese
hen, das ebenfalls unter Zwischenschaltung eines zweiten
Verstellkolbens 29 in den hydraulischen Arbeitsraum 19 ragt.
Dabei ist der hydraulische Arbeitsraum 19 in drei Teilräume
unterteilt, von denen ein erster Teilraum 31 vom ersten Ver
stellkolben 25, ein zweiter Teilraum 33 vom zweiten Ver
stellkolben 29 und ein dritter Teilraum 35 vom Ventilkol
ben 17 begrenzt ist. Dabei ist der dritte Teilraum 35 über
jeweils eine Drosselstelle 37 mit den beiden anderen Teil
räumen 31 und 33 verbunden.
Für eine sichere ständige Anlage der Verstellkolben 25 und
29 an den elektrischen Stellgliedern 23 und 27 sind zwischen
den Verstellkolben 25 und 29 und dem diese führenden Gehäuse
Rückstellfedern 41 eingespannt, die die Verstellkolben 25
und 29 in vom hydraulischen Arbeitsraum 19 abgewandter Rich
tung beaufschlagen und diese so in ständiger Anlage an den
elektrischen Stellgliedern 23 und 27 halten.
Das in der Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils für Brenn
kraftmaschinen arbeitet in folgender Weise. In Ausgangslage
des geschlossenen Kraftstoffeinspritzventils sind die als
Piezoaktoren ausgebildeten elektrischen Stellglieder 23 und
27 stromlos geschalten und weisen ihre kleinste axiale Er
streckung auf. Die Verstellkolben 25 und 29 sind durch die
Rückstellfedern 41 in Anlage an den Stellgliedern 23 und 27
gehalten, so daß im hydraulischen Arbeitsraum 19 lediglich
ein Standdruck aufgebaut ist. Dieser an der Kolbenringstirn
fläche 21 des fest mit dem Ventilglied 5 verbundenen Ventil
kolben 17 in Öffnungsrichtung des Ventilgliedes 5 angreifen
de Standdruck ist dabei jedoch kleiner als die Schließkraft
der Ventilfeder 15, die das Ventilglied 5 mit seiner Ventil
dichtfläche 7 dichtend an der Ventilsitzfläche 9 hält, so
daß die Einspritzöffnungen 11 von der Ventildichtfläche 7
verschlossen gehalten werden. Soll eine Einspritzung am
Kraftstoffeinspritzventil erfolgen, werden die Stellglie
der 23 und 27 bestromt und dehnen sich in ihrer Länge aus.
Dabei werden die Verstellkolben 25 in Richtung hydraulischer
Arbeitsraum 19 verschoben, so daß das Hydraulikmedium aus
den Teilräumen 31 und 33 über die Drosselstellen 37 in den
dritten Teilraum 35 verdrängt wird. Dort greift das zuströ
mende hydraulische Druckmittel an der Stirnfläche 21 des
Ventilkolbens 17 an und verschiebt diesen entgegen der
Schließkraft der Ventilfeder 15 in die vom Ventilsitz 9 ab
gewandte Richtung, so daß das Ventilglied 5 vom Ventilsitz 9
abhebt und den Durchströmquerschnitt zwischen der mit Hoch
druckkraftstoff gefüllten Sackbohrung 3 zu den Einspritzöff
nungen 11 freigibt. Dabei werden Schwingungen am Ventil
glied 5 durch eine gezielte stufenförmige Bewegung der elek
trischen Stellglieder 23 und 27 gedämpft. Dazu wird die
axiale Ausdehnungsstellbewegung der Stellglieder 23 und 27
stufenweise ausgelöst, wobei ein Stellglied jeweils kurz
nach dem zweiten Stellglied angesteuert wird. Die zeitliche
Verschiebung der Verstellbewegungen der Stellglieder 23 und
27 zueinander beträgt dabei etwa einige 10 µs.
Zur Beendigung des Einspritzvorganges am Kraftstoffein
spritzventil werden die elektrischen Stellglieder 23 und 27
erneut stromlos geschaltet, so daß sie wieder sehr rasch in
ihre axial verkürzte Ausgangslage zurückkehren. Dabei er
folgt das Ansteuern der elektrischen Stellglieder 23 und 27
erneut mit einer geringen zeitlichen Verschiebung. Die je
weiligen Verstellkolben 25 und 29 werden durch die Kraft der
Rückstellfedern 41 ebenfalls in Richtung Stellglieder 23, 27
zurückverschoben, so daß sich das Volumen im hydraulischen
Arbeitsraum rasch vergrößert und der Druck somit schnell un
ter den Schließdruck der Ventilfeder 15 absinkt. Infolgedes
sen wird das Ventilglied 5 von der Ventilfeder 15 erneut in
Anlage an den Ventilsitz 9 verschoben, so daß der Öffnungs
querschnitt am Kraftstoffeinspritzventil wieder verschlossen
und die Einspritzung beendet ist. Dabei wird durch die Tren
nung der Verstellkolben 25, 29 von den elektrischen Stell
gliedern 23 und 27 die Rückstellbewegung der Verstellkol
ben 25 und 29 derart verzögert, daß der Druck im hydrauli
schen Arbeitsraum nicht unter den Dampfdruck abfällt und so
mit keine Kavitationsschäden auslösende Unterdruckgebiete
entstehen. Diese Vermeidung von Kavitation kann zudem durch
eine Verzögerung der Rückstellgeschwindigkeit der elektri
schen Stellglieder 23 und 27 und durch eine Erhöhung des Sy
stemdruckes im hydraulischen Arbeitsraum 19 weit über den
Dampfdruck des hydraulischen Mediums unterstützt werden.
Das in der Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich vom in der Fig. 1 dargestellten ersten
Ausführungsbeispiel dadurch, daß nunmehr zwei hydraulische
Arbeitsräume vorgesehen sind, die durch den Ventilkolben 17
derart voneinander abgegrenzt sind, daß sie den Ventilkol
ben 17 des Ventilgliedes 5 jeweils in entgegengesetzter Ver
stellrichtung beaufschlagen. Dazu sind die zwei hydrauli
schen Arbeitsräume in einer gemeinsamen zylinderförmigen
Kammer 43 angeordnet, die durch den gleitend darin geführten
Ventilkolben 17 in einen ersten oberen hydraulischen Ar
beitsraum 45 und einen zweiten unteren hydraulischen Ar
beitsraum 47 unterteilt ist. Dabei begrenzt eine erste obere
Ventilkolbenstirnfläche 49 den ersten oberen hydraulischen
Arbeitsraum 45 und eine zweite untere Ventilkolbenstirnflä
che 21 den zweiten unteren hydraulischen Arbeitsraum 47. Die
hydraulischen Arbeitsräume 45 und 47 sind jeweils in zwei
Teilräume unterteilt, von denen je ein Teilraum an den Ver
stellkolben 25, 29 des elektrischen Stellgliedes 23, 27 und
ein anderer Teilraum an den Ventilkolben 17 mündet und die
wiederum über einen Drosselquerschnitt 37 miteinander ver
bunden sind.
Das in der Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
arbeitet in folgender Weise. In Ausgangslage bei geschlosse
nem Kraftstoffeinspritzventil ist das erste Stellglied 23
axial ausgedehnt. Dazu kann ein sich unter Zuführung einer
Steuerspannung axial ausdehnendes Piezoelement bestromt sein
oder ein sich unter Zuführung einer Steuerspannung zusammen
ziehendes Piezoelement stromlos geschaltet sein. Durch die
axiale Ausdehnung des ersten Stellgliedes 23 wird der erste
Verstellkolben 25 in Richtung erster hydraulischer Arbeits
raum 45 verschoben, wobei diese Verstellbewegung des ersten
Verstellkolbens 25 über die obere Ventilkolbenstirnfläche 49
des Verstellkolbens 17 so auf das Ventilglied 5 übertragen
wird, daß dieses mit seiner Ventildichtfläche 7 dichtend in
Anlage an die Ventilsitzfläche 9 gepreßt wird. Das zweite
Stellglied 27 ist bei geschlossenem Kraftstoffeinspritzven
til so geschaltet, daß es seine kleinste axiale Erstreckung
aufweist. Der zweite Verstellkolben 29 wird dabei durch die
Rückstellfeder 41 in Anlage am Stellglied 27 gehalten und
ist weitgehend aus dem zweiten unteren hydraulischen Ar
beitsraum 47 ausgetaucht.
Soll eine Einspritzung am Kraftstoffeinspritzventil erfol
gen, wird nunmehr das erste Stellglied 23 so geschaltet, daß
es seine axiale Erstreckung verringert. Gleichzeitig wird
das zweite Stellglied 27 derart geschaltet, daß sich seine
axiale Erstreckung vergrößert, so daß der zweite Verstell
kolben 29 vom zweiten Stellglied 27 in Richtung zweiter un
terer hydraulischer Arbeitsraum 47 verschoben wird. Diese
Stellbewegung des zweiten Verstellkolbens 29 wird hydrau
lisch auf die untere Kolbenringstirnfläche 21 des Verstell
kolbens 17 übertragen, so daß das Ventilglied 5 vom Ventil
sitz 9 abgehoben wird und den Einspritzquerschnitt in den
Brennraum der Brennkraftmaschine freigibt. Um dabei Schwin
gungen am Ventilglied 5 zu vermeiden kann die Verstellung
des Ventilgliedes erneut durch ein stufenweises Ansteuern
der Stellglieder 23 und 27 erfolgen, wobei der in Schließ
richtung wirkende Verstellkolben 25 jeweils kurzzeitig vom
Stellglied 23 in seiner Lage fixiert wird und so kurzzeitig
eine dämpfende Gegenkraft aufbaut. Dabei werden zudem durch
den Drosseleffekt an den Drosselstellen 37 die Übertragung
von Eigenschwingungen der Stellglieder 23 und 27 gedämpft.
Das in der Fig. 3 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils unterschei
det sich zum in der Fig. 2 dargestellten zweiten Ausfüh
rungsbeispiel durch die Ausbildung des Ventilkolbens 17, der
nunmehr zweiteilig ausgebildet ist. Dabei begrenzt ein er
ster oberer Kolbenteil 61 mit seiner oberen Ventilkolben
stirnfläche 49 den oberen hydraulischen Arbeitsraum 45, der
in Schließrichtung auf das Ventilglied 5 wirkt. Ein zweiter
unterer Kolbenteil 63 des Ventilkolbens 17 begrenzt mit sei
ner unteren Kolbenringstirnfläche 21 den unteren hydrauli
schen Arbeitsraum 47, der in Öffnungsrichtung auf das Ven
tilglied 5 des nach innen öffnenden Kraftstoffeinspritzven
tils wirkt. Die beiden Kolbenteile 61 und 63 sind durch eine
vorzugsweise am oberen Kolbenteil 61 angeordnete Kolbenstan
ge 65 in einem bestimmten Abstand zueinander miteinander in
Anlage bringbar, wobei sich über den freien Abstand zwischen
der Kolbenstange 65 und dem unteren Kolbenteil 63 ein Vor
hub hv des Ventilgliedes 5 in Öffnungsrichtung einstellen
läßt.
Das in der Fig. 3 ohne die Stellglieder und die entspre
chenden Rückstellfedern der Verstellkolben dargestellte
Kraftstoffeinspritzventil arbeitet analog zum zweiten Aus
führungsbeispiel. Dabei durchläuft das Ventilglied 5 zu Be
ginn der Öffnungshubphase bei Verschieben des zweiten Stell
gliedes 27 in Richtung unterer hydraulischer Arbeitsraum 47
zunächst einen sehr raschen Vorhubweg hv, bei dem lediglich
die Kraft der nicht dargestellten Ventilfeder 15 überdrückt
werden muß. Nach Durchfahren des Vorhubweges hv gelangt der
untere Ventilkolbenteil 63 in Anlage an den oberen Ventil
kolbenteil 61 und hat nunmehr im Verlauf der weiteren Ver
stellhubbewegung eine größere Rückstellkraft zu überwinden.
Dabei kann der sich an die Voreinspritzung anschließende
Öffnungshubverlauf des Ventilgliedes 5 durch die entspre
chende Ansteuerung des den ersten Verstellkolben 25 betäti
gende erste Stellglied 23 eingestellt werden. Um dabei eine
gegenseitige Beeinflussung der Stellbewegung der Kolbentei
le 61 und 63 zu vermeiden, sind die hydraulischen Arbeits
räume 45 und 47 durch den Ventilkolben 17 vorzugsweise von
einander getrennt.
Claims (9)
1. Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit ei
nem in einem Ventilkörper (1) axial verschiebbaren Ventil
glied (5), das an seinem einen Ende eine Ventildichtflä
che (7) aufweist, mit der es zur Steuerung eines Ein
spritzquerschnittes mit einer Ventilsitzfläche (9) am Ven
tilkörper (1) zusammenwirkt, von der wenigstens eine Ein
spritzöffnung (11) in den Brennraum der zu versorgenden
Brennkraftmaschine abführt und mit einem das Ventilglied (5)
axial betätigenden elektrischen Stellglied (23), das über
einen hydraulischen Arbeitsraum (19) auf das Ventilglied (5)
wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites elektrisches
Stellglied 27 zur Betätigung des Ventilgliedes (5) vorgese
hen ist, das unabhängig vom ersten elektrischen Stell
glied (23) ansteuerbar ist.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der hydraulische Arbeitsraum (19) durch
einen mit dem Ventilglied (5) verbundenen Ventilkolben (17)
und durch mit den elektrischen Stellgliedern (23, 27) ver
bundene Verstellkolben (25, 29) begrenzt ist, wobei die an
die Verstellkolben (25, 29) und den Ventilkolben (17) an
grenzenden Räume des hydraulischen Arbeitsraumes (19) je
weils Teilräume (31, 33, 35) bilden, die durch Drosselquer
schnitte (37) voneinander abgeteilt sind.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ventilkolben (17) direkt am Ventil
glied (5) befestigt ist und daß die Verstellkolben (25, 29)
mittels Rückstellfedern (41) mit ihren, den hydraulischen
Teilräumen (31, 33) abgewandten Stirnflächen in Anlage an
den jeweiligen elektrischen Stellgliedern (23, 27) gehalten
werden.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die elektrischen Stellglieder (23, 27) als
Piezoaktoren ausgebildet sind.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste und zweite Stellglied (23, 27)
in gleicher Verstellrichtung über den hydraulischen Arbeits
raum (19) am Ventilkolben (17) des Ventilgliedes (5) angrei
fen.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei hydraulische Arbeitsräume (45, 47)
vorgesehen sind, die durch den Ventilkolben (17) derart von
einander abgegrenzt sind, daß sie das Ventilglied (5) je
weils in entgegensetzter Verstellrichtung beaufschlagen.
7. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zwei hydraulischen Arbeitsräume (45,
47) in einer gemeinsamen zylinderförmigen Kammer (43) ange
ordnet sind, die durch den gleitend darin geführten Ventil
kolben (17) in einen ersten oberen und einen zweiten unteren
hydraulischen Arbeitsraum (45, 47) unterteilt ist, wobei ei
ne erste obere Ventilkolbenstirnfläche (49) den ersten obe
ren Arbeitsraum (45) und eine zweite untere Ventilkolben
stirnfläche (21) den zweiten unteren Arbeitsraum (47) be
grenzt.
8. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die hydraulischen Arbeitsräume (45, 47)
jeweils in zwei Teilräume unterteilt sind, von denen je ein
Teilraum an den Verstellkolben (25, 29) des elektrischen
Stellgliedes (23, 27) und ein anderer Teilraum an den Ven
tilkolben (17) mündet und die über einen Drosselquerschnitt
miteinander verbunden sind.
9. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ventilkolben (17) zweiteilig ausgebil
det ist und mit einem ersten oberen Kolbenteil (61) einen
ersten oberen hydraulischen Arbeitsraum (45) und mit einem
zweiten unteren Kolbenteil (63) einen zweiten unteren hy
draulischen Arbeitsraum (47) begrenzt, wobei die Kolbentei
le (61, 63) vorzugsweise über eine an einem Kolbenteil befe
stigte Kolbenstange (65) miteinander in Anlage bringbar
sind.
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