DE19709336C2 - Verfahren zum Betonieren von bewehrten Gewölben oder Decken im Tunnelbau - Google Patents
Verfahren zum Betonieren von bewehrten Gewölben oder Decken im TunnelbauInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren von Betonieren von be
wehrten Gewölben oder Decken im Tunnelbau nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Aus der DE-Z. Tunnel 3/95, S. 56 u. 58, ist bekannt, auf die Oberseite
einer Innenschalung, die von einer darüber vorgesehenen
Außenschalung oder Außenschalfläche räumlich getrennt ist,
eine Bewehrung aufzubauen. Nach Positionieren der Beweh
rung, Anbringen der Abstandshalter und Verschließen der
Schalung wird der von der Innenschalung und Außenschalung
oder Außenschalfläche umschalte, bewehrte Hohlraum mit Be
ton verfüllt.
Unter Tage erfolgt im Tunnelbau die Bewehrung des Deckenge
wölbes freitragend; Bewehrungstragebögen halten dabei die
Bewehrung in ihrer Lage an der Gewölbedecke, wobei aufgrund
des großen Gewichtes der Bewehrung ein leichtes Durchhängen
hinzunehmen ist. Erst beim Positionieren der Innenschalung
wird das Durchhängen egalisiert, wobei Abstandshalter auf
den Bewehrungen an die Gewölbedecken angepresst werden. Muß
die Bewehrung erst in ihre Sollage gedrückt werden, können
Abstandshalter brechen. Auch besteht die Gefahr, daß Draht
verbindungen der Bewehrung reißen oder die Dichtungsfolie
durch herausstehende Stahlteile verletzt wird. Liegt die
Bewehrung direkt an der Dichtungsfolie an, ist sie
korrosionsgefährdet. Aufwendige Sanierungsmaßnahmen können
die Folge sein.
Müssen aufgetretene Bewehrungslücken in der Stirnabschalung
durch nachträgliches Einbringen von Bewehrungen geschlossen
werden, erfordern die notwendigen Überlappungen in der Be
wehrung zusätzlich Material.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art anzugeben, mit dem auch bei Tunnel
gewölben großen Querschnitts die Bewehrung lagerichtig ohne
Bewehrungslücken oder Beschädigung von äußeren Dichtungs
folien oder Abstandshaltern herzustellen ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Absenkung der Innenschalung ist ein ausreichender
Arbeitsraum geschaffen, was eine genaue Plazierung der Ei
sen auf dem Kalottenschalungsteil ermöglicht und eine gute
Kontrolle der Lage der Bewehrung sowie der Abstandshalter
gewährleistet.
Das folgende Anheben der Bewehrung in die Position an die
Außenschalung oder Außenschalfläche erfolgt für die Beweh
rung kräftefrei. Nach Anheben des Kalottenschalungsteils
der Innenschalung in die Position werden die Anschlußbeweh
rungen der Sohle eingebaut und die Schalungsseitenteile
(Ulmenbereich) angeschlossen.
Durch die Aufteilung der Schalung in Kalottenschalungsteil
und Schalungsseitenteile ist auch die Belastung der Ab
standshalter geringer, da die Armierung auf dem Kalotten
schalungsteil in den Dimensionen dem Kalottenschalungsteil
entspricht. Die auf die Abstandshalter wirkenden Kräfte be
stehen daher nur aus Gewichtskräften und eventueller beim
Hochfahren der Schalung auftretender Anpreßkräften. Aus
richtkräfte zur Beseitigung von Lageungenauigkeiten treten
nicht auf, da die Bewehrung genau der Schalung und der
Außenschalfläche angepaßt ist. Dadurch ist auch die Gefahr
einer Beschädigung der Dichtungsfolie vermieden.
Vorteilhaft kann die Bewehrung oder Teile derselben ent
fernt von dem Kalottenschalungsteil geflochten und als
Flechtwerk auf das Kalottenschalungsteil aufgelegt werden.
Weitere Merkmale des Verfahrens sind in den weiteren An
sprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist in den Zeichnun
gen dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 bis 9 einzelne Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wobei mit a Längsschnitte durch
den Tunnel und mit b Querschnitte durch den
Tunnel bezeichnet sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden vorteilhaft zwei
Kalottenschalungsteile und drei Träger verwendet.
In Fig. 1a ist das Kalottenschalungsteil der Innenschalung
auf einem verfahrbahren oder versetzbaren Träger A getragen
und im bewehrten Zustand angehoben. Sie umschließt mit der
Außenschalung bzw. der Außenschalfläche und Schalungs
seitenteilen einen Hohlraum, der in Fig. 1a, 1b bereits mit
Beton verfüllt ist.
Räumlich vom Träger A entfernt, im gezeigten Ausführungs
beispiel weiter innen im Tunnel, befindet sich ein abge
senktes Kalottenschalungsteil auf einem ebenfalls verfahr
baren oder versetzbaren Träger C, wobei das Kalotten
schalungsteil von einem verfahr- oder versetzbaren Träger B
aus mit Armierungen bestückt wird. Bevorzugt liegt der
Träger B auf ungefähr dem gleichen Niveau wieder das Ka
lottenschalungsteil der Innenschalung auf dem zweiten Trä
ger C.
Die Darstellungen in Fig. 1b zeigen den Träger A mit der
anliegenden Innenschalung im Querschnitt. Aus dieser Dar
stellung ist auch erkennbar wie die Seitenbereiche des Tun
nels mit den Schalungsteilen abgeschaltet sind. Der Bereich
zwischen der Außenwand des Tunnels und den Schalungsteilen
ist ebenfalls mit Bewehrung bestückt.
Der Träger A stützt sich - vgl. Fig. 1b - auf der Fahrbahn
decke im Tunnel ab. Der Träger B steht ebenfalls auf der
Fahrbahndecke des Tunnels auf, während der Träger C einen
weiteren Abstand der Stützfüße aufweist als die Träger A
und B. Der Träger C steht mit seinen Stützfüßen neben der
Fahrbahn auf.
Nach Abschluß der Betonierarbeiten an der angehobenen Scha
lung wird der Träger A samt Innenschalung abgesenkt. Fig.
2a zeigt den Träger A in abgesenktem Zustand nach Durchfüh
rung der Betonierarbeiten. Zur gleichen Zeit ist das Ka
lottenschalungsteil auf Träger C nun mit den Armierungen
als Bewehrung bestückt; Träger B ist leer. Aus Fig. 2b ist
erkennbar, daß bei der abgesenkten Innenschalung auch die
Schalungsseitenteile nicht mehr an der betonierten Wand an
liegen. Vorteilhafterweise sind die Schalungsseitenteile
abklappbar an Träger A befestigt und müssen nach Beendigung
der Betonierarbeiten lediglich nach innen weggeklappt wer
den.
In den Fig. 3a und 3b ist gezeigt, wie das Kalotten
schalungsteil auf Träger A neben dem Träger B und das be
wehrte Kalottenschalungsteil auf Träger C gefahren wurde.
Der leere Träger für Bewehrungsmaterial übernimmt das unbe
wehrte Kalottenschalungsteil und wird anschließend so stark
abgesenkt, daß er unter einen der Schalungsträger gefahren
bzw. versetzt werden kann, bevorzugt den mit dem nunmehr
bewehrten Kalottenschalungsteil. Die Fig. 4a und 4b zei
gen, wie das Kalottenschalungsteil von seinem
Träger A auf den Träger B versetzt wurde und der Träger C
mit der bewehrten Kalottenschalung angehoben wurde. Die
Schalungsseitenteile von Träger A sind weiterhin abge
klappt.
In den Fig. 5a und 5b ist gezeigt, wie der Träger B und
das darauf befindliche Kalottenschalungsteil unter den an
gehobenen Träger C gefahren wurden, der einen weiteren
Stützabstand hat als der Träger B. Der Träger B wurde hier
zu abgesenkt. Der Träger C wurde darauf etwas abgesenkt, so
daß das bewahrte Kalottenschalungsteil Abstand zur Decke
hat. Der Träger A rückt auf, wobei die Träger A und C auf
gleiches Niveau gebracht sind.
Aus den Fig. 6a und 6b ist entnehmbar, wie der Träger A
ohne Kalottenschalungsteil vom Träger A das bewehrte Ka
lottenschalungsteil übernimmt. Die bewehrte Schalung ist
von Träger C nach Träger A versetzt.
Aus den Fig. 7a und 7b geht hervor, wie der nunmehr mit
einem bewehrten Kalottenschalungsteil versehene Träger A an
seinen Bestimmungsort im Anschluß an das zuletzt betonierte
Deckenstück gefahren und angehoben wurde, so daß das be
wehrte Kalottenschalungsteil an der Decke anliegt. Es steht
somit zum Betonieren der Gewölbedecke bereit. Gleichzeitig
wurde der Träger B wieder unter dem Träger C hervorgefahren
und sitzt nun mit dem auf ihm aufliegenden Kalotten
schalungsteil direkt neben dem Träger C. Beide Träger sind
wieder auf ein gleiches Niveau gebracht. Die Schalungs
seitenteile von Träger A sind noch immer abgeklappt.
Die Fig. 8a, 8b zeigen, wie die Seitenteile des Tunnels
bewehrt werden. Hierzu sind bei Träger A die Schalungs
seitenteile weiterhin abgeklappt, wodurch die Seitenwand
bereiche frei sind und einfach und übersichtlich armiert
werden können. In der Zwischenzeit wird das Kalotten
schalungsteil von Träger B auf Träger C versetzt und die
neuen Armierungen für die Bewehrung des Kalottenschalungs
teils zum Träger B gebracht.
In den Fig. 9a und 9b ist die nunmehr komplette Ver
schalung des bewehrten Tunnelgewölbes gezeigt. Träger B ist
wieder mit neuen Armierungen bestückt, um das Kalotten
schalungsteil auf dem Träger C erneut zu bewehren. Die Ver
fahrensschritte beginnend bei Fig. 1 werden erneut durch
laufen.
Da zum Betonieren der Tunneldecke mindestens zwei Kalotten
schalungsteile eingesetzt werden, kann während dem Verfah
rensschritt des Betonierens mit dem einen Kalotten
schalungsteil das andere Kalottenschalungsteil bzw. die
anderen Kalottenschalungsteile mit Bewehrung versehen wer
den. Damit ist ein Arbeitstakt in Wechselschicht erreicht,
mit dem bei einem Minimum von Schalungssätzen ein
kontinuierlicher Arbeitsablauf gewährleistet ist.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betonieren von bewehrten Gewölben oder
Decken im Tunnelbau, gemäß dem eine Bewehrung auf der
Oberseite einer Innenschalung, die von einer darüber
vorgesehenen Außenschalung oder Außenschalfläche räum
lich getrennt ist, aufgebaut wird, wobei der von der
Innenschalung und Außenschalung oder Außenschalfläche
umschalte, bewehrte Hohlraum mit einer aushärtbaren
Masse, bevorzugt Beton, verfüllt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschalung gegenüber
der Außenschalung oder Außenschalfläche abgesenkt und
auf dem Kalottenschalungsteil der Innenschalung in
abgesenkter Position die Bewehrung aufgebaut wird, daß
anschließend die Schalung mit der Bewehrung in die
gewünschte Position zur Außenschalung oder
Außenschalfläche angehoben wird und daß danach die
Bewehrungs- und Schalungsseitenteile an die in die
gewünschte Position gesetzte Kalottenbewehrung bzw.
-schalung angeschlossen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung oder Teile
der Bewehrung entfernt von dem Kalottenschalungsteil
geflochten und als Flechtwerk auf das
Kalottenschalungsteil aufgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung eines gebohrten
Tunnels als Außenschalfläche eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Spritzbeton be
schichtete Tunnelwandung als Außenschalfläche
eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Außenschalfläche
eine Folie, vorzugsweise eine Dichtungsfolie,
angebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im abgesenkten Zustand der
Innenschalung die den Abstand der Bewehrung zur Außen
schalfläche gewährleistenden Abstandshalter auf der Be
wehrung angebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschalung auf einem
höhenverstellbaren Träger gelagert und verfahren oder
versetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kalottenschalungsteile
eingesetzt werden und beim Umsetzen der Innenschalung
das auf einem Träger gelagerte, abgesenkte Kalotten
schalungsteil unter dem zweiten mit einer Bewehrung be
legten Kalottenschalungsteil hindurchgefahren wird.
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