DE19707588B4 - Werkzeugmaschine, insbesondere Bohr- bzw. Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer - Google Patents
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Abstract
Werkzeugmaschine,
insbesondere Bohr- bzw. Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer, mit
einer Überrastkupplung
(32) im Antriebsstrang zwischen einem Antriebsmotor (11) und einer
vom Antriebsmotor (11) drehend antreibbaren Drehspindel (19), wobei
zwischen einem auf einer Welle (23) frei drehbar gelagerten, axial
festgelegten ersten Kupplungsteil (21) und einem auf der Welle (23)
drehfesten, axial gegen die Kraft einer Druckfeder (36) verschiebbaren
zweiten Kupplungsteil (30) Rasterhebungen (28, 29) vorgesehen sind,
die zur Drehmomentübertragung
jeweils in dazwischenliegende Rastvertiefungen (44, 45) eingreifen,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Rasterhebungen (28, 29) zumindest eines der Kupplungsteile (21, 30)
mit Rückführrampen
(51) versehen sind, die einen flacheren Winkel (β) mit einer Drehebene (42) des
jeweiligen Kupplungsteiles (21, 30) einschließen als gegenüberliegende
Flanken (50; 55) zur Drehmomentübertragung,
die in einem steileren Winkel (α)
zur Drehebene (42) verlaufen.
Description
- Die Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es ist schon eine Werkzeugmaschine bekannt (
DE 42 15 288 A1 ), bei der im Drehantriebsstrang eine Überrastkupplung angeordnet ist. Die Überrastkupplung weist zwei Kupplungsteile auf, die über Rastkörper in drehschlüssiger Verbindung miteinander stehen. Ein als Stirnrad ausgebildetes erstes Kupplungsteil weist Rastvertiefungen auf, in die die Rastkörper zur Übertragung eines Drehmoments eingreifen. Das Stirnrad ist axial verschiebbar angeordnet und wird von einer Druckfeder in Richtung auf das zweite Kupplungsteil gedrängt. Erreicht der Wert des über die Überrastkupplung zu übertragenden Drehmoments das sogenannte Überrastmoment, löst die Überrastkupplung aus, wobei die Rastkörper gegenüber dem ersten Kupplungsteil überrasten. Zum Schutz des Bedieners sollte die Überrastkupplung beispielsweise dann ansprechen, wenn ein Bohrwerkzeug in der Wand plötzlich verhakt oder verklemmt. Durch die Überrastkupplung wird das bei blockiertem Werkzeug auf das Gehäuse wirkende Antriebsdrehmoment auf das Überrastmoment begrenzt. - Durch die Ausbildung des beweglichen Kupplungsteils als Stirnrad kann es zu unerwünschten Streuungen des Überrastmoments kommen. Das Vorsehen von separaten Rastkörpern vergrößert die Teilezahl und erhöht damit den Fertigungs- und Montageaufwand der Kupplung.
- Darüber hinaus ist schon eine Überrastkupplung am Markt bekannt, bei der das Stirnrad am axial feststehenden Kupplungsteil ausgebildet ist. Die Überrastkupplung weist eine Vielzahl von Rasterhebungen und Rastvertiefungen auf, die symmetrisch ausgebildet sind. Die bekannte Überrastkupplung ist relativ verschleißanfällig, da es nach dem Überrasten zum axialen Aufeinanderprallen der Kupplungsteile kommt. Dabei entstehen auch störende Überrastgeräusche.
- Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß störende Geräusche und Verschleiß beim Überrasten der Überrastkupplung vermieden werden.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine möglich. Besonders vorteilhaft ist es, an den Kupplungsteilen jeweils nur zwei bis vier in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilte Rasterhebungen anzuordnen, da auf diese Weise die Überrastfrequenz niedriger und somit die Bauteilbeanspruchng reduziert wird. Die Überrastkupplung rastet nach einmaligem Überrasten wieder voll ein. Die beim erneuten Aufeinanderprallen der Rasterhebungen erzeugten Drehschläge können zum Ausschlagen des verklemmten Werkzeugs dienen.
- Durch eine zwischen Stirnrad und Welle bzw. Stützscheibe eingelegte Lagerbuchse läßt sich die Lagerreibung verringern, was die Standzeit der Überrastkupplung zusätzlich erhöht. Darüber hinaus werden beim Überrastvorgang entstehende Stöße auf das Stirnrad gedämpft. Die Überrastkupplung läßt sich auch besonders einfach montieren.
- Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
1 einen Längsschnitt durch ein Getriebe einer Werkzeugmaschine,2 eine perspektivische Montagedarstellung einer Überrastkupplung und die3 und4 jeweils einen Teilschnitt durch korrespondierende Rasterhebungen der Überrastkupplung. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- In
1 ist mit10 eine Bohrmaschine als Beispiel einer Werkzeugmaschine bezeichnet. Die Bohrmaschine10 dient beispielsweise zum Bohren mit Diamantbohrkronen und kann dazu entweder von Hand geführt oder stationär in einen Bohrständer eingespannt werden. Die Bohrmaschine10 ist mit einem Antriebsmotor11 ausgestattet, der in einem Motorgehäuse12 untergebracht ist. An das Motorgehäuse12 schließt sich ein zweiteiliges Getriebegehäuse13 ,14 an, in dem ein Getriebe15 der Bohrmaschine10 sitzt. Das Getriebe15 befindet sich im Drehantriebsstrang zwischen einer Motorwelle18 des Antriebsmotors11 und einer Drehspindel19 , die mit einer nicht näher dargestellten Werkzeugaufnahme drehschlüssig verbunden ist. Die Motorwelle18 ist endseitig drehfest mit einem Ritzel20 versehen, das im Eingriff mit der Verzahnung eines Stirnrades21a steht. - Das Stirnrad
21a ist über eine lose auf der Zwischenwelle23 sitzende Lagerbuchse22 drehbar auf einer Zwischenwelle23 angeordnet. Die Zwischenwelle23 ist ihrerseits über Nadellager24 ,25 drehbar im Getriebegehäuse13 ,14 gelagert. Das Stirnrad21a ist stirnseitig mit Rasterhebungen28 und Rastvertiefungen44 versehen, die mit korrespondierenden Rasterhebungen29 und Rastvertiefungen45 an einer Rastenscheibe30a zusammenwirken. Das Stirnrad21a bildet ein erstes, axial feststehendes Kupplungsteil21 und die Rastenscheibe30a ein zweites, axial verschiebbares Kupplungsteil30 einer Überrastkupplung32 . Die Rastenscheibe30a ist hierzu über ein auf ihrer Innenseite angeordnetes Keilwellenprofil33 mit einem am Außenumfang der Zwischenwelle23 angeordneten korrespondierenden Keilwellenprofil34 drehschlüssig gekoppelt. Das Keilwellenprofil34 hat eine gegenüber dem Keilwellenprofil33 der Rastenscheibe30a größere axiale Erstreckung, die ein axiales Verschieben der Rastenscheibe30a unter Aufrechterhaltung des Drehschlusses zwischen Rastenscheibe30a und Zwischenwelle23 gestattet. - Eine Druckfeder
36 stützt sich einerseits an einem Bund37 der Zwischenwelle23 ab und beaufschlagt andererseits die Rastenscheibe30a in axialer Richtung auf das Stirnrad21a zu mit Federkraft. Der Bund37 ist mit einer Stirnverzahnung38 versehen, die mit der Verzahnung eines Zahnrades39 in Eingriff steht, das drehfest auf der Drehspindel19 angeordnet ist. Auf der Zwischenwelle23 ist eine weitere Verzahnung40 vorgesehen, die in Eingriff steht mit der Verzahnung eines zweiten Zahnrades41 auf der Drehspindel19 . Die Zahnräder39 ,41 können wahlweise über einen nicht näher zu beschreibenden Schaltmechanismus, der nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, mit der Drehspindel19 drehschlüssig gekoppelt werden. Die Verzahnungspaare38 /39 und40 /41 bilden somit ein Schaltgetriebe mit zwei Gängen. - Bei eingerasteter Überrastkupplung
32 sind die Rasterhebungen28 am Stirnrad21a gegenüber den Rasterhebungen29 an der Rastenscheibe30a drehversetzt, so daß die Rasterhebungen28 ,29 jeweils in die dazwischenliegenden Rastvertiefungen44 ,45 von der Druckfeder36 gedrängt werden. Die Kraft der Druckfeder36 wird dabei über die Rastenscheibe30a auf das Stirnrad21a übertragen und über einen Stützring46 , der mittels eines Sicherungsrings47 auf der Zwischenwelle23 axial gesichert ist, von der Zwischenwelle23 aufgenommen. Zwischen der der Rastenscheibe30a abgewandten Stirnseite des Stirnrades21a und dem Stützring46 ist ein Gleitring48 angeordnet, der die bei laufendem Antrieb auftretende Lagerreibung am Stirnrad21a verringert. -
2 zeigt die Montagereihenfolge der Bauteile der Überrastkupplung32 . Zunächst wird die Druckfeder36 auf das mit Keilwellenprofil34 versehene Ende der Zwischenwelle23 aufgeschoben. Anschließend wird die Rastenscheibe30a derart auf die Zwischenwelle23 gesetzt, daß die Keilwellenprofile33 ,34 ineinandergreifen. Daraufhin wird das Stirnrad21a zusammen mit der Lagerbuchse22 auf die Zwischenwelle23 aufgeschoben und über den Gleitring48 , den Stützring46 und den Sicherungsring47 axial gesichert. - Im Beispielsfall sind an der Stirnseite des Stirnrades
21a drei Rasterhebungen28 gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt. Dazwischen sind entsprechend drei Rastvertiefungen44 vorhanden. Die Rasterhebungen28 weisen Flanken50 auf, die bei eingerasteter Überrastkupplung32 der Drehmomentübertragung mit korrespondierenden Flanken55 an der Rastenscheibe30a dienen. Die Flanken50 ,55 liegen sich somit in Drehrichtung (Pfeil49 in3 ) gesehen gegenüber. - Auf der gegenüberliegenden Seite der Rasterhebungen
28 sind Rückführrampen51 vorgesehen, auf denen die Rasterhebungen29 der Rastenscheibe30a nach dem Überrasten in die benachbarten Vertiefungen44 geführt werden. Zwischen den Flanken50 und den Rückführrampen51 sind Überrastbereiche52 gebildet. - In
3 ist eine Rasterhebung28 des Stirnrades21a in Seitenansicht dargestellt. Zwischen benachbarten Rastvertiefungen44 ist zunächst eine Flanke50 gebildet, die einen Winkel α mit einer Drehebene42 einschließt, die senkrecht auf eine Drehachse43 der Zwischenwelle23 steht. An die Flanke50 schließt sich der Überrastbereich52 an, der etwa parallel zur Stirnseite des Stirnrades21a liegt. An den Überrastbereich52 schließt sich dann die Rückführrampe51 an, die einen Winkel β mit der Drehebene42 einschließt. - Die in
4 dargestellte Rasterhebung29 weist die korrepondierende Flanke55 , einen Überastbereich56 und eine Überrastrampe57 auf. Während die Flanken50 ,55 etwa gleiche Winkel bilden, kann die Überrastrampe57 steiler sein als die Rückführrampe51 . Für die Abdämpfung des Einrastens der Kupplungsteile21 ,30 nach dem Überrasten reicht es aus, wenn eine der Rasterhebungen29 eine flache Rückführrampe51 aufweist. Diese kann prinzipiell auch an der Rastenscheibe30a ausgebildet sein. - Die Funktion der Überrastkupplung
32 ist wie wie folgt: Zunächst sind die beiden Kupplungsteile21 ,30 der Überrastkupplung32 im Normalbetrieb der Bohrmaschine10 eingerückt, so daß das Drehmoment von der Motorwelle18 auf die Zwischenwelle23 und über eines der Verzahnungspaare38 /39 bzw.40 /41 auf die Drehspindel19 übertragen wird. Kommt es im Betrieb der Bohrmaschine10 zu einem Blockieren des Bohrwerkzeugs, gleiten die Flanken50 der Rasterhebung28 an den Flanken55 der Rasterhebung29 entlang, wobei die Rastenscheibe30a axial entgegen der Federkraft36 verschoben wird. Sobald die Axialverschiebung der Rastenscheibe30a der axialen Höhe der Erhebung28 entspricht, können die Rasterhebungen29 ,28 überrasten. Die Rasterhebungen28 ,29 werden anschließend entlang der Rückführrampe51 in die benachbarte Vertiefungen44 /45 geführt. Während des Überrastens ist das über die Überrastkupplung32 übertragene Drehmoment erheblich reduziert, das Stirnrad21a wird dabei weiterhin vom Antriebsmotor11 drehend angetrieben, so daß nach Durchlaufen der Vertiefung44 erneut die Flanken50 ,55 aufeinanderprallen. Durch den hierbei entstehenden Drehschlag kann das verklemmte Bohrwerkzeug in der Regel losgeschlagen werden. Bei weiterhin festgeklemmtem Bohrwerkzeug wiederholt sich der Überrastvorgang entsprechend. - Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist es durchaus möglich, mehr oder weniger viele Rasterhebungen
28 ,29 vorzusehen. Besonders vorteilhaft ist es, lediglich zwei bis vier Rasterhebungen28 ,29 am Umfang zu verteilen, da auf diese Weise die Rastfrequenz der Überrastkupplung32 gesenkt werden kann. Die Überrastkupplung32 kann an einer beliebigen welle der Werkzeugmaschine angeordnet sein, insbesondere auch auf der Drehspindel.
Claims (10)
- Werkzeugmaschine, insbesondere Bohr- bzw. Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer, mit einer Überrastkupplung (
32 ) im Antriebsstrang zwischen einem Antriebsmotor (11 ) und einer vom Antriebsmotor (11 ) drehend antreibbaren Drehspindel (19 ), wobei zwischen einem auf einer Welle (23 ) frei drehbar gelagerten, axial festgelegten ersten Kupplungsteil (21 ) und einem auf der Welle (23 ) drehfesten, axial gegen die Kraft einer Druckfeder (36 ) verschiebbaren zweiten Kupplungsteil (30 ) Rasterhebungen (28 ,29 ) vorgesehen sind, die zur Drehmomentübertragung jeweils in dazwischenliegende Rastvertiefungen (44 ,45 ) eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterhebungen (28 ,29 ) zumindest eines der Kupplungsteile (21 ,30 ) mit Rückführrampen (51 ) versehen sind, die einen flacheren Winkel (β) mit einer Drehebene (42 ) des jeweiligen Kupplungsteiles (21 ,30 ) einschließen als gegenüberliegende Flanken (50 ;55 ) zur Drehmomentübertragung, die in einem steileren Winkel (α) zur Drehebene (42 ) verlaufen. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Kupplungsteilen (
21 ,30 ) jeweils insgesamt zwei bis vier Rasterhebungen (29 ) in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt sind. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das axial feststehende Kupplungsteil (
21 ) durch ein Stirnrad (21a ) gebildet wird, während das axial bewegliche Kupplungsteil (30 ) durch eine Rastscheibe (30a ) gebildet wird. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (
23 ) als Zwischenwelle ausgebildet ist. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stirnrad (
21a ) über ein Radiallager, insbesondere eine Lagerbuchse (22 ) drehbar auf der Zwischenwelle (23 ) gelagert ist. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stirnrad (
21a ) über ein Axiallager, insbesondere einen Gleitring (48 ) axial auf der Zwischenwelle (23 ) abgestützt ist. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastenscheibe (
30a ) über eine Keilwellenprofil (33 ,34 ) auf der Zwischenwelle (23 ) drehfest festgelegt ist. - Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Druckfeder (
36 ) direkt an einem einstückigen Bund (37 ) der Zwischenwelle (23 ) und der Rastenscheibe (30a ) abstützt. - Werkzeugmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Bund (
37 ) eine Stirnverzahnung (38 ) angebracht ist. - Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwelle (
23 ) einstückig mit Keilwellenprofil (34 ) und Verzahnungen (38 ,40 ) versehen ist.
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