DE4215288A1 - Bohrhammer - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Hammer nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Aus der DE 38 28 309 C2 ist ein Bohrhammer bekannt, bei
dem entgegen der sonst üblichen Bauweise das Führungsrohr für das
Schlagwerk und die Werkzeugaufnahme zweiteilig sind. Die Verbindung
beider Teile erfolgt durch Verriegelungselemente, die als Kugeln in
Ausnehmungen beider Teile eingreifen, was eine hohe punktuelle Be
lastung der Teile mit sich bringt. Aus diesem Grund mußte das Füh
rungsrohr, genauso wie die Werkzeugaufnahme vergütet beziehungsweise
gehärtet werden. Im übrigen erfordert die Konstruktion einen hohen
baulichen Aufwand.
Der erfindungsgemäße Schlag- oder Bohrhammer mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß die vom
Schlagwerk herrührenden hohen Axialkräfte großflächiger übertragen
werden. Dies ermöglicht die Verwendung eines ungehärteten Führungs
rohrs, wodurch Härteverzug und Nacharbeit am Führungsrohr vermieden
werden. Nicht zuletzt geht mit dem geringeren Gewicht der zu härten
den Bauteile auch eine merkliche Entlastung der Umwelt durch weg
fallende Härtungsschritte einher.
Die Verwendung eines federnden Profilrings und entsprechender, vor
zugsweise in ihrer Form angepaßter Nuten im Führungsrohr und in der
Werkzeugaufnahme vermeiden Scherbeanspruchungen des Verbindungs
elements, so daß der Profilring nur noch auf Druck beansprucht wird
und an den zu verbindenden Bauteilen keine punktuellen, sondern nur
flächige Pressungen zwischen "harten" und "weichen" Bauteilen auf
treten. Spätestens durch Einlaufen während des Betriebs passen sich
die Nuten genau der Form der Profilringe an, so daß sie mit ihrer
gesamten Fläche tragen. Die erfindungsgemäße Axialverbindung hat den
weiteren Vorteil, daß die Hammerhülse leicht in Steckmontage zu fer
tigen ist und daß ein einwandfreier Rundlauf des Werkzeughalters ge
geben ist.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1
angegebenen Bohrhammers möglich. Die Anlagefläche kann in ihrer
Schräglage zur Längsachse eben oder auch konkav gewölbt sein, um
sich der Außenkontur des verwendeten Profilrings anzupassen. Der
Profilring kann insbesondere kreisrunden oder auch ovalen, recht
eckigen oder sonstigen Querschnitt haben.
Besonders vorteilhaft ist es, das an der Werkzeugaufnahme erforder
liche Drehmoment über einen Preßsitz zu übertragen, da über den Pro
filring in Umfangsrichtung nur begrenzt Kräfte übertragen werden
können. Weiter vorteilhaft ist ein Rastenring als Kupplungsteil für
eine Sicherheitskupplung, der mittels mehrerer Walzen befestigt ist,
die in vorzugsweise drei Aussparungen linienförmig anliegen. Damit
ist der Rastenring bei Verschleiß leicht austauschbar. Über die
Walzen ist bei leichter Fertigungsmöglichkeit eine gute Übertragung
des Drehmoments zwischen dem Rastenring und der Führungshülse mög
lich. Zur axialen Sicherung kann vorteilhafterweise zusätzlich ein
Rundring in dem Führungsrohr angebracht sein, der an einer Schräge
des Rastenrings gegebenenfalls unter Vorspannung anliegt. Die ge
samte Konstruktion ermöglicht es, als Führungsrohr ein nahtlos ge
zogenes oder geschweißtes weiches Rohrstück zu verwenden, was die
Fertigungskosten erheblich reduziert.
Die erfindungsgemäße Konstruktion hat den weiteren Vorteil, daß die
Verbindungsmittel zwischen Führungsrohr und Werkzeugaufnahme sowie
Rastenring sehr platzsparend sind und eine im Vergleich zu einteili
gen Ausführungen ebenso dünnwandige Hammerhülse ermöglichen. Die
Verbindungen benötigen also keinen zusätzlichen Platz im Gegensatz
zu der Lösung gemäß der DE 38 28 309 C2.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar
gestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den vorderen Teil eines Bohrhammers,
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung eine Axialverbindung und
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Hammerhülse.
Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel.
Ein Bohrhammer weist ein Gehäuse 2 aus Kunststoff auf, in dem ein
nicht gezeigter Motor untergebracht ist, der eine Zwischenwelle 3
antreibt. Außerdem ist in dem Gehäuse 2 ein Schlagwerk 4 unter
gebracht, an dessen vorderem Ende ein Werkzeughalter 5 angeordnet
ist. Das Schlagwerk 4 liegt innerhalb einer dreiteiligen Hammerhülse
6, die aus einem Führungsrohr 7, einer Werkzeugaufnahme 8 mit Längs
achse 14 und einem Rastenring 9 besteht. Das Schlagwerk 4 ist ge
führt in dem im Gehäuse 2 gelagerten Führungsrohr 7, das als nahtlos
gezogenes oder geschweißtes ungehärtetes Rohrstück ausgebildet ist.
Mit dem Führungsrohr 7 ist die im wesentlichen ebenfalls rohrförmige
Werkzeugaufnahme 8 verbunden, die zum Werkzeughalter 5 gehört und in
die ein nicht gezeigtes Werkzeug unmittelbar eingesteckt wird. Die
Werkzeugaufnahme 8 kann innerhalb (wie in Fig. 1) oder auch außer
halb an dem Führungsrohr 7 anliegen. Weiter sitzt auf dem Führungs
rohr 7 der Rastenring 9, der als Teil einer Sicherheitsüberrastkupp
lung 10 dient. Die Sicherheitskupplung 10 weist in bekannter Weise
als Mitnahmekörper Walzen 11 auf, die mit Rastmulden in dem gehärte
ten Rastenring 9 und mit einem Zahnrad 12 zusammenarbeiten. Das
Zahnrad 12 ist gegenüber dem Führungsrohr 7 drehbar und greift in
eine Verzahnung 13 der Zwischenwelle 3 ein. Die beiden Teile 9 und
12 der Sicherheitskupplung 10 werden durch eine Druckfeder 15, die
das Überrastmoment der Kupplung bestimmt, zusammengepreßt. Die
Druckfeder 15 ist in bekannter Weise mittels einer durch Rundringe
16, 17 in dem Führungsrohr 7 gehaltenen Stützscheibe 18 gesichert.
Innerhalb des Führungsrohrs 7 befindet sich das Schlagwerk 4 mit
einem topfförmigen, hin- und hergehend angetriebenen Kolben 20 und
einem darin befindlichen Schläger 21. Die Energie des von dem Kolben
20 angetriebenen Schlägers 21 wird auf einen Döpper 22 und von dort
aus auf ein nicht gezeigtes Werkzeug übertragen. Der Kolben 20 ist
in dem Führungsrohr 7 geführt.
Führungsrohr 7 und Werkzeugaufnahme 8 überlappen sich in einem ge
wissen Bereich und sind dort mittels eines Preßsitzes miteinander
verbunden. Eine sorgfältige Bearbeitung der gut zugänglichen Kon
taktflächen der Preßsitzverbindung gewährleistet gleichzeitig einen
guten Rundlauf des Werkzeughalters. Zur insbesondere axialen Siche
rung der beiden Teile ist zusätzlich ein geschlitzter, federnder
Profilring 24 eingelegt (vergleiche auch Fig. 2). Dieser wird unter
Vorspannung in eine Montageringnut 25 in der Werkzeugaufnahme 8 ein
gesetzt, die den Profilring 24 voll in sich aufnehmen kann. Siehe
hierzu die gestrichelt gezeichnete Montagestellung 26 des Profil
rings. Die Montageringnut 25 läuft einseitig in einer Anlagefläche
27 aus, die um 30°-60°, vorzugsweise 45° schräg zur Längsachse 14
geneigt ist. Bei einem Profilring 24 mit rundem Querschnitt kann die
Anlagefläche auch gerundet, bzw. konkav sein, jedoch so, daß zumin
dest ein Druckkräfte aufnehmender Teil der Anlagefläche 27 etwa um
den genannten Winkel zur Längsachse 14 geneigt ist. Das Führungsrohr
7 weist eine vorzugsweise dem jeweiligen Profil des gehärteten Pro
filrings 24 angepaßte Ringnut 28 auf. Der Profilring 24 hat hier
einen kreisförmigen Querschnitt und die Ringnut 28 einen halbkreis
förmigen Querschnitt. Bei fertigmontierter Hammerhülse 6 weitet sich
der Profilring 24 aus, so daß er in der Ringnut 28 formschlüssig
anliegt und eine flächige Kraftübertragung erfolgen kann. Mit seiner
inneren Seite liegt der Profilring an der Anlagefläche 27 an (siehe
Kraftpfeil F1).
Im Betrieb des Schlagwerks 5 treten insbesondere beim Übergang in
den Leerlauf an der Axialverbindung hohe Momentanbelastungen in
Richtung des Pfeiles F in Fig. 2 auf. Aufgrund der Neigung der An
lagefläche 27 führt dies zu einer Druckbeanspruchung in Richtung des
Pfeiles F1. Dadurch wird das weiche Führungsrohr 7 nicht hauptsäch
lich an der empfindlichen Kante der Ringnut 28, sondern vorwiegend
weiter im Nutgrund beansprucht. Auch eine Scherbeanspruchung des
Profilrings 24 wird mit dieser Bauweise vermieden.
Der Rastenring 9 ist mit dem Führungsrohr 7 über drei längliche Wal
zen 30 verbunden. Die Walzen 30 liegen in dem Führungsrohr 7 in drei
geradlinigen, an den Enden auslaufenden Einkerbungen 31 mit halb
kreisförmigen Querschnitt an (siehe Fig. 3, in der die Walzen 30
weggelassen wurden). Der Rastenring 9 weist entsprechend drei ge
radlinige Aussparungen 32 auf. Bei der Montage werden zunächst die
Walzen 30 in die Einkerbungen 31 eingelegt und anschließend der
Rastenring 9 darübergeschoben. Zur axialen Fixierung des Rastenrings
wird von der Gegenseite, also von hinten, ein elastischer Rundring
34 in eine Nut in dem Führungsrohr 7 eingesetzt. Der Rundring 34
liegt an einer Schräge 35 des Rastenrings 9 an. Der Rastenring 9
kann bei dieser Konstruktion durch Herausnehmen des Rundrings 34
demontiert und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
In einem anderen, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
Hammerhülse zweiteilig und besteht aus einer Werkzeugaufnahme und
einer Führungshülse mit angeformtem Rastenring für die Drehmoment
übertragung. Im übrigen ist der Aufbau insbesondere auch bezüglich
der Axialverbindung mit dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungs
beispiel gleich. Auch eine zweiteilige Ausführung hat den Vorteil,
daß nur für die Werkzeugaufnahme ein hochwertiger Werkstoff verwen
det zu werden braucht und das Führungsrohr keiner vollständigen Wär
mebehandlung unterzogen werden muß. Außerdem wird die Fertigung
dadurch schon erheblich vereinfacht und verbilligt. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß die im Bereich des Döppers gelegenen Bau
teile bei einer zweiteiligen wie auch schon bei einer dreiteiligen
Hammerhülse entweder von vorne oder von hinten montiert werden
können. Dies ist bei einer einteiligen Ausführung nicht möglich.
Im zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 hat der Profilring 124
einen quadratischen Querschnitt. Die Montageringnut 125 mit Anlage
fläche 127 ist gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel unverändert.
Die Montagestellung 126 des Profilrings 124 ist gestrichelt einge
zeichnet. Die Ringnut 128 weist schräg gegenüberliegend zu der An
lagefläche 127 ebenfalls eine gleichartige, ebene, geneigte Anlage
fläche 129 auf. Im übrigen ist die Ringnut 128 so begrenzt, daß sie
den Profilring 124 nicht voll, sondern nur in Schräglage teilweise
aufnehmen kann. Dies führt bei der Montage der Axialverbindung
zwangsläufig zu einem erwünschten Kippen des Profilrings 124, so daß
dieser, wie im ersten Ausführungsbeispiel, schräg zur Trennfuge 133
zwischen Führungsrohr 107 und Aufnahme 108, in Richtung der
Kraft F1 beansprucht wird. In gleicher Weise werden die Nuten 125
und 128 bei axialen Schlägen auf den Werkzeughalter 108 nicht
hauptsächlich an ihren empfindlichen Rändern sondern weiter im
Nutgrund beansprucht.
Die Axialverbindung mit dem Profilring 24/124 kann in Umkehrung der
Anordnung bei den gezeigten Ausführungsbeispielen auch so gestaltet
sein, daß die Montageringnut sich im äußeren Rohrteil befindet. Dann
wird der Profilring unter Vorspannung in Form einer Vordehnung ein
gesetzt und zieht sich nach dem Zusammenfügen der Rohrteile wieder
zusammen.
Claims (11)
1. Motorisch angetriebener Hammer mit einem Gehäuse (2) und einer
darin gelagerten mehrteiligen Hammerhülse (6), die mindestens ein
Führungsrohr (7) und eine damit verbundene Werkzeugaufnahme (8)
aufweist, die insbesondere über ein Zahnrad (12) von einem Motor
drehend angetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeug
aufnahme (8) an der Hammerhülse (6) mittels einer Axialverbindung
befestigt ist, die einen federnden geschlitzten Profilring (24) auf
weist, der in seiner Montagestellung unter radialer Vorspannung
vollständig in eine Montageringnut (25) vorzugsweise an der Werk
zeugaufnahme (8) einsetzbar ist und bei der fertig montierten
Hammerhülse (6) in eine Ringnut (28) am zu verbindenden Bauteil,
vorzugsweise am Führungsrohr (7), einrastet und daß die Montage
ringnut (25) eine gegenüber einer Normalen zur Längsachse (14) der
Werkzeugaufnahme (8) schräg gestellte Anlagefläche (27) aufweist, an
der der Profilring (24) bei fertigmontierter Hammerhülse (6) an
liegt.
2. Hammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die An
lagefläche (27) im wesentlichen eben ist und in einem Winkel von
30°-60°, vorzugsweise 45° schräg zur Längsachse (14) der Werkzeug
aufnahme (8) steht.
3. Hammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlagefläche (27) der Außenkontur eines Profilrings (24) mit Kreis
querschnitt angepaßt ist.
4. Hammer, insbesondere Bohrhammer, nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahme (8) und
das Führungsrohr (7) durch Preßsitz drehfest verbunden sind.
5. Hammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit dem Führungsrohr (7) ein Rastenring (9) mittels
mehrerer Walzen (30) verbunden ist, die in vorzugsweise drei Aus
sparungen (32) des Rastenrings (9) linienförmig anliegen.
6. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rastenring (9) axial durch einen Rundring (34)
an dem Führungsrohr (7) gehalten ist und daran mit einer Schräge
(35) anliegt.
7. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (24, 30) flächig an dem
Führungsrohr (7) in dessen Ringnut (28) bzw. Einkerbungen (31)
anliegen.
8. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rastenring (9) Teil einer Sicherheits-Über
rastkupplung (10) ist.
9. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Führungsrohr (7) aus "weichem" ungehärtetem
Stahl gefertigt ist.
10. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (7) ein nahtloses gezogenes
Rohr ist.
11. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (7) ein geschweißtes Rohr ist.
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Applications Claiming Priority (2)
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DE4215288A1 true DE4215288A1 (de) | 1993-01-14 |
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