DE19707378A1 - Filtermaterial - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein textiles Filtermaterial, vorzugsweise für die Warmluft- und
Heißgasfiltration, das gleichzeitig als Wärmeübertrager dient und die bei der Filtration heißer
Gase anfallende Wärmeenergie unmittelbar während des Filtrationsvorganges dem zu filternden
Medium entziehen kann.
Parallel zu den Bestrebungen, Filter mit besseren Abscheideeigenschaften und höherer
Standzeit zu entwickeln, sind insbesondere bei der Warmluft- und Heißgasfiltration zahlreiche
Bemühungen bekannt, den Filtrationsprozeß durch Verfahren zur Wärmerückgewinnung zu
ergänzen. Hierbei werden räumlich und strukturell getrennte Systeme unter Nutzung
konventioneller Wärmeübertrager angewandt. Es handelt sich um Luft/Luft- oder Luft/Wasser-
Wärmeübertrager aus Kupfer oder dünnwandigem Edelstahl, wie z. B. Rohrregister- oder
Lamellen-Wärmeübertrager, die dem Filtermaterial vor- oder nachgeschaltet werden.
Mit dem Ziel, die räumliche Trennung von Filter und Wärmeübertrager zu beseitigen, wurde
nach DD-PS 2 72 232 ein filternder Abscheider entwickelt, bei dem schlauch-, taschen- oder
patronenförmiges Filtermaterial auf einem Stützgerüst angeordnet ist. Dieses besteht aus
hohlen, von einem Wärmeträgermedium durchströmten Teilen. Von Nachteil ist, daß sich diese
Art der Verbindung von Filter und Wärmeübertrager nur für einen geringen Teil der
Filtrationsprozesse anwenden läßt, da bei der Mehrzahl der Filteranlagen ebenflächig
ausgebildete Filtermedien eingesetzt werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Filtermaterial zu schaffen, das den
Nachteil der räumlichen und strukturellen Trennung von Filter und Wärmeübertrager beseitigt,
hohe Energiegewinne bei minimaler Beeinflussung der Filtermedienstruktur sowie gute
Abscheideleistungen ermöglicht und ein günstiges Reinigungsverhalten aufweist.
Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschriebenen Erfindungsmerkmale.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 15 beschrieben.
Durch die Integration des Wärmeübertragers in die Filtermatrix kommt es zu einer Intensivie
rung des Wärmeüberganges, weil die thermischen Grenzschichten an den konvektiv-
wärmeübertragenden Oberflächen dünn gehalten werden und sie so einen vergleichsweise
kleinen Wärmeübergangswiderstand darstellen. Weiterhin wird die Wärme über das
Filtermaterial durch Leitung an die wärmeübertragenden Oberflächen transportiert. Ein Teil der
Energie überwindet durch Strahlung die an sich schlecht wärmeleitende Luft.
Durch den Einsatz hochwärmeleitender Fasern und die Verwendung von Wärmeübertragern in
Form von profilierten Schläuchen werden die genannten Effekte noch verstärkt.
Hinsichtlich Abscheideleistung ergeben sich Vorteile derart, daß infolge des spezifischen
Strukturenaufbaus der zu reinigende Gasstrom nicht geradlinig durch den Filter strömt,
sondern den wärmeübertragenden Oberflächen wenigstens teilweise folgt.
Da es sich um ein flexibles, gegebenenfalls verformbares Filtermaterial handelt, bestehen
günstige Voraussetzungen für eine effektive Abreinigung.
Die Erfindung soll an nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die
dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 den Grundaufbau des Filtermaterials,
Fig. 2 den vereinfachten Längsschnitt des als dreidimensionale Kettengewirkestruktur
ausgebildeten Filtermaterials, in welchem schichtenweise luntenartiges Faser
material und Hohlkörper in verschiedenen Ebenen versetzt angeordnet sind,
Fig. 3 das Filtermaterial mit einseitig angeordneten Hohlkörpern,
Fig. 4 das Filtermaterial, welches aus zwei Filtermaterialschichten mit dazwischen
liegenden Hohlkörpern besteht.
Das Filtermaterial gemäß Fig. 1 besteht aus linienförmigen Hohlkörpern 2, die in eine
Filtermatrix 1 eingebettet sind. Als linierförmige Hohlkörper 2 kommen Schläuche oder Rohre
zum Einsatz. Die Anordnung dieser linienförmigen Hohlkörper 2 in der Filtermatrix 1 ist
mäanderförmig oder gestreckt und dicht aufeinanderfolgend.
Starre Rohre, beispielsweise mit einem Außendurchmesser von 12 mm aus Kupfer, sind in
endlichen Längen quer zur Herstellungsrichtung des Filtermaterials, z. B. als durchgehender
Schuß, in dichter Folge im Gewirke angeordnet. Das Einarbeiten kann nach bekannten
Verfahren zum Stabeintrag an Kettenwirkmaschinen erfolgen. Die Enden der Rohrabschnitte
sind im fertigen Filter mit Sammlern verbunden.
Schläuche und flexible Rohre können im Außendurchmesserbereich von z. B. 3-15 mm in die
Filtermatrix eingebunden sein. Das Einarbeiten ist mit Umkehrschußeinrichtung möglich, die je
nach Schlauchbeschaffenheit in ihrem Legeorgan zu modifizieren sind. Sind besonders flexible
Strukturen erwünscht, ist Silikon als Schlauchmaterial vorteilhaft. Ein besonders guter
Wärmeübergang wird durch den Einsatz profilierter Schläuche erzielt.
Die Filtermatrix 1 gemäß Fig. 2 besteht aus luntenartigen Fasermaterial 3, 3', 3'', das in eine
extrem grobe Rechts/Rechts-Kettengewirkestruktur in verschiedenen Ebenen versetzt
eingebunden ist.
Ein besonders voluminöses und dimensionsstabiles Filtermaterial mit abgestuftem
Schichtaufbau wird erzielt, indem luntenartiges Fasermaterial in Form von Kardenbändern als
vorderer Durchschuß 3 und hinterer Durchschuß 3' in Kombination mit luntenartigen
Stehschußfäden 3'' gemeinsam mit mäanderförmig verlaufenden Schläuchen 2, 2' durch die
Rechts/Rechts-Maschenstruktur 4 eingebunden ist. Die Faserlunten 3, 3', 3'' können
unterschiedliche Porengröße besitzen, wodurch ein angestufter Aufbau der Filtermatrix
möglich ist. Die Durchschüsse 3, 3' können Durchmesser bis zu 25 mm aufweisen. Stehschüsse
3'' können Durchmesser bis zu 12 mm haben.
Durch die zwischen den luntenartigen Fasermaterial 3' und 3'' eingebetteten Schläuche 2, 2'
wird der zu filternde Warmluftstrom gebremst und zumindest teilweise in die Bereiche x
gelenkt, wodurch die thermische Grenzschicht zwischen Warmluftstrom und
Schlauchoberfläche dünn gehalten wird.
Ein besonders intensiver Wärmeübergang wird durch den Einsatz von Metallfasern für die
Faserlunten 3, 3', 3'' sowie durch Anordnung eines 2. Schlauchsystems 2' erreicht. Hohe
Abscheideleistungen können durch elektrostatisch aufgeladene Faserschichten, z. B.
Faserlunten 3', erzielt werden.
Das Filtermaterial gemäß Fig. 3 besteht aus einem herkömmlichen Filtermaterial 5, wie
beispielsweise einem Vliesstoff, auf dem Hohlkörper 2 durch Fäden 6 befestigt sind. Besonders
vorteilhaft ist die Befestigung von Schläuchen bis etwa 12 mm Außendurchmesser mittels
Kettengewirkebindungen.
Das Filtermaterial entsprechend Fig. 4 besteht aus mindestens zwei herkömmlichen
Filtermaterialien 5, 5', zwischen denen Hohlkörper 2 im Abstand angeordnet sind. Die
Filtermaterialien 5, 5' sind in Längsrichtung zwischen den Hohlkörpern 2 durch aus Fasern
oder Fäden 6 gebildete Maschen 4 verbunden. Die Filtermaterialien 5, 5' können eine
unterschiedliche Porengröße besitzen.
Claims (15)
1. Filtermaterial aus textilen Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß in die Filtermatrix (1)
linienförmige Hohlkörper (2) integriert sind, die von fluiden Wärmeträgern durchflossen
werden.
2. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtermatrix (1) eine
dreidimensionale Kettenwirkstruktur ist, in der schichtweise luntenartiges Fasermaterial (3,
3', 3'') und Hohlkörper (2) in verschiedenen Ebenen versetzt angeordnet sind.
3. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das luntenartige
Fasermaterial (3, 3', 3'') unterschiedliche Porengröße aufweist.
4. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das luntenartige
Fasermaterial (3, 3', 3'') wenigstens teilweise eine Kunststoffbeschichtung besitzt.
5. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das luntenartige
Fasermaterial (3, 3', 3'') wenigstens teilweise elektrostatisch aufgeladen ist.
6. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das luntenartige
Fasermaterial (3, 3', 3'') aus besonders gut wärmeleitenden Fasern besteht.
7. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens einer Seite
eines an sich bekannten Filtermaterials (5) Hohlkörper (2) angeordnet sind.
8. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der
Hohlkörper (2) auf dem Filtermaterial (5) durch Fäden (6) erfolgt.
9. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen wenigstens zwei an
sich bekannten Filtermaterialschichten (5, 5') Hohlkörper (2) angeordnet sind.
10. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der
Filtermaterialschichten (5, 5') mit den dazwischenliegenden Hohlkörpern (2) aus Maschen
(4) besteht.
11. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper (2)
mäanderförmig angeordnet sind.
12. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper (2) gestreckt
und dicht aufeinanderfolgend angeordnet sind.
13. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die linienförmigen
Hohlkörper (2) Schläuche sind.
14. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (2) profiliert
sind.
15. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die linienförmigen
Hohlkörper (2) Rohre sind.
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19707378C2 DE19707378C2 (de) | 2001-10-04 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997107378 Expired - Fee Related DE19707378C2 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Filtermaterial |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19707378C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0972872A2 (de) | 1998-06-20 | 2000-01-19 | Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. | Voluminöse, sprungelastische Mattenstruktur |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2361515A1 (de) * | 1973-12-11 | 1975-06-19 | Carl Blau | Zusammenbau eines kuehlerelements mit einem filterelement in einem gehaeuse zu einem bauteil |
DE2905485A1 (de) * | 1978-02-14 | 1980-01-17 | Huyck Corp | Dimensionsstabiles filtergebilde |
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Family Cites Families (1)
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-
1997
- 1997-02-25 DE DE1997107378 patent/DE19707378C2/de not_active Expired - Fee Related
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EP0972872A3 (de) * | 1998-06-20 | 2000-09-13 | Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. | Voluminöse, sprungelastische Mattenstruktur |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19707378C2 (de) | 2001-10-04 |
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