DE19705173A1 - Elektrisches Gerät - Google Patents

Elektrisches Gerät

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Gerät gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Ein solches Gerät (DE 42 40 755 A1) weist ein becherförmiges Gehäuse zur Aufnahme eines Schaltungsträgers auf. Zur stirn­ seitigen Öffnung des Gehäuses ist ein Verschlußteil angeord­ net, das das Gehäuse abschließt. Einstückig mit dem Ver­ schlußteil ist ein Steckerteil mit Anschlußstiften ausgebil­ det, die im Inneren des Gehäuses über Bonddrähte mit dem Schaltungsträger verbunden sind. Das Steckerteil mit An­ schlußstiften ist parallel zu den Breitseiten des Schaltungs­ trägers gerichtet.
Ggf. können die Anschlußstifte auch in einem beliebigen Win­ kel bis 90° abgewinkelt aus dem elektrischen Gerät ragen. Da­ zu müßten die Anschlußstifte jedoch nach ihrem Austreten aus dem Steckerteil gebogen werden. Alternativ könnten bei vorge­ gebenem Anschlußmuster im Inneren des Geräts die Anschluß­ stifte einen Radius im Steckerteil aufweisen. Dabei wäre fol­ gendes Vorgehen notwendig: Aus einem Metallband wird ein Stanzgitter mit Anschlußstiften gestanzt, die untereinander über Stege verbunden sind. Die Stege dienen zur Stabilisie­ rung des Stanzgitters. Anschließend wird das Stanzgitter der­ art gebogen, daß die Anschlußstifte den gewünschten Radius aufweisen. Im folgenden wird das Stanzgitter vorbehaltlich der Stege mit einem Spritzwerkzeug umspritzt, bevor die nicht erwünschten elektrisch leitenden Stege zwischen den Anschluß­ stiften ausgestanzt werden. Alternativ können die Anschluß­ stifte einzeln aus einem Metallband ausgestanzt werden. Im folgenden werden die Anschlußstifte gebogen und in einer Hal­ terung angeordnet, so daß sie von einem Spritzwerkzeug um­ spritzt werden können.
Beide Verfahren zum Erstellen eines Steckerteils mit im Win­ kel von 90° aus dem Gerät ragenden Anschlußstiften gemäß der DE 42 40 755 A1 für das dort vorgeschlagene becherförmige Ge­ häuse sind äußerst aufwendig, da in jedem Fall mehrere Stanz-, Biege-, und Spritzvorgänge erforderlich sind, für die geeig­ nete Werkzeuge zur Verfügung zu stellen sind. Das Spritzwerk­ zeug zum Umspritzen des Stanzgitters bzw. der einzelnen An­ schlußstifte ist äußerst genau zu einzustellen, um undichte Stellen an der Anschlußstiftführung durch das Steckerteil zu vermeiden. Bei einer großen Anzahl von Anschlußstiften weist das Gerät gemäß der DE 42 40 755 A1 ferner mehrere Anschluß­ stiftreihen auf, so daß Anschlußstifte unterschiedlicher Län­ ge erforderlich sind, die an unterschiedlichen Stellen einen Radius aufweisen.
Ferner ist bei einem solchen Gerät ein hoher Aufwand zu trei­ ben, wenn sich beispielsweise auf Kundenwunsch die Anzahl der Anschlußstifte bzw. deren räumliche Anordnung verändert: In diesem Fall ist das Stanz-, das Biege- und insbesondere auch das Spritzwerkzeug neu einzustellen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Nachteile des be­ kannten elektrischen Geräts zu vermeiden, und insbesondere ein elektrisches Gerät mit rechtwinklig zur Breitseite des Schaltungsträgers aus dem elektrischen Gerät ragenden An­ schlußstiften zu schaffen, das einen einfachen Aufbau auf­ weist und in nur wenigen Fertigungsschritten herzustellen ist.
Die Erfindung löst die Aufgabe durch die Merkmale des Patent­ anspruchs 1.
Dabei sind das Steckerteil und die Anschlußstifte etwa recht­ winklig zu einer Breitseite des Schaltungsträgers gerichtet und über einem Randbereich dieser Breitseite angeordnet. Da­ durch können die Anschlußstifte gerade, also ungekrümmt ohne Radius/Biegung ausgebildet sein, das Steckerteil durchdringen und ggf. direkt in den Schaltungsträger geführt sein. Der we­ sentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, daß infolge der ungekrümmten Ausbildung der Anschlußstifte diese in ein vor­ gefertigtes Steckerteil eingepreßt z. B. eingeschossen werden können. Herstellungstechnisch aufwendige Biege- und Umspritz­ vorgänge wie auch Stanzvorgänge können vermieden werden. Nach der Erstellung des Stecker- und Verschlußteils, beispielswei­ se mit einer Kunststoffspritzgußform, werden die Anschluß­ stifte in das Steckerteil eingepreßt. Die Leiterplatte wird mit Befestigungsmitteln z. B. Schrauben oder Niethälsen am Stecker- oder Verschlußteil befestigt. Die Anschlußstifte können ohne zusätzlichen Biegevorgang direkt mit dem Schal­ tungsträger verschweißt werden. Dabei können die Anschluß­ stifte auf der dem Steckerteil zugewandten Breitseite mon­ tiert werden, insbesondere dann, wenn diese Breitseite des Schaltungsträgers mit oberflächenmontierbaren Bauelementen bestückt werden soll. Alternativ können die Anschlußstifte durch den Schaltungsträger geführt werden und auf der dem Steckerteil abgewandten Breitseite des Schaltungsträgers ver­ schweißt bzw. verlötet werden, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn entweder diese abgewandte Breitseite mit oberflä­ chenmontierbaren Bauelementen bestückt werden soll oder die dem Steckerteil zugewandte Breitseite herkömmliche Bauelemen­ te aufweist, deren Anschlußstifte ebenfalls durch den Schal­ tungsträger geführt sind, und die auf der abgewandten Breit­ seite verlötet werden. Damit können Bauelemente und Anschluß­ stifte in einem Lötvorgang mit den beiterbahnen des Schal­ tungsträgers verlötet werden.
Vorteilhafterweise können alle Anschlußstifte des erfindungs­ gemäßen Geräts mit gleicher Länge ausgebildet sein. Dadurch wird der Aufwand bei der Anschlußstiftherstellung wesentlich reduziert. Des weiteren können bei Änderungen der Anschluß­ stiftbelegung bzw. der Anschlußstiftanordnung am Steckerteil Anschlußstifte einfach weggelassen werden, ohne daß eine Neu­ einstellung der Stanz- bzw. Spritzwerkzeuge erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil infolge der durch die Erfindung ermög­ lichten Verwendung von geraden Anschlußstiften liegt darin, daß diese mit wesentlich geringeren Toleranzen im Steckerteil angeordnet werden können als eingelegte und umspritzte An­ schlußstifte, so daß das dem Schaltungsträger zugewandte An­ schlußstiftmuster äußerst toleranzgenau ausgebildet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Un­ teransprüche gekennzeichnet.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Ein erfindungsgemäßes elektrisches Gerät in Seiten­ ansicht,
Fig. 2 Einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen elektri­ schen Geräts ohne Gehäuse,
Fig. 3 und 4 Einen Querschnitt durch ein erfindungsgemä­ ßes elektrisches Gerät,
Fig. 5 Ein einstückiges Stecker- und Verschlußteil in per­ spektivischer Ansicht, und
Fig. 6 Ein an das einstückige Stecker- und Verschlußteil montierter Schaltungsträger in perspektivischer An­ sicht.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Geräts mit einem becherförmigen Gehäuse 1, das stirnseitig 11 mit einem Verschlußteil 4 verschlossen ist. Eine Breitseite 12 des Gehäuses 1 weist stirnseitig 11 eine Aussparung 13 zur Aufnahme eines rechtwinklig zur Breitseite 12 des Gehäuses 1 abgehenden Steckerteils 3 auf. Ein weiteres Steckerteil 5 ist in Verlängerung der Stirnseite 11 des Ge­ häuses 1 vom Verschlußteil 3 abgehend. Das Verschlußteil 3 ist einstückig mit dem Steckerteil 4 und dem weiteren Steckerteil 5 beispielsweise aus Kunststoff hergestellt und dient zum Verschließen des becherförmigen Gehäuses 1. Damit werden über die Steckerteile 4 und 5 eingeleitete mechanische Kräfte über das Verschlußteil 3 und ggf. das Gehäuse 1 abgefangen und nicht auf empfindliche Schaltungsbestandteile im Inneren des Gehäuses übertragen. Das Gehäuse 1 kann ebenfalls aus Kunst­ stoff hergestellt sein. Im becherförmigen Gehäuse 1 ist ein in Fig. 1 nicht dargestellter Schaltungsträger angeordnet, der elektrisch leitend mit Anschlußstiften des Steckerteils 4 und des weiteren Steckerteils 5 verbunden ist. Ist die elek­ trische Schaltung im Inneren des Gehäuses 1 empfindlich für Störstrahlung, so ist das Gehäuse 1 vorzugsweise aus Metall. Verschlußteil 3 und Gehäuse 1 sind über mechanische Befesti­ gungsmittel, wie z. B. Rasthaken o. ä. fest aber vorzugsweise lösbar miteinander verbunden. Damit wird eine hohe Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit erreicht, da nach dem Lösen der Befestigungsmittel zwischen dem Gehäuse 1 und dem Verschluß­ teil 3 das Verschlußteil 3 mitsamt des Schaltungsträgers nur aus dem Gehäuse 1 herausgezogen werden muß.
Fig. 2 zeigt beispielhaft ein Verschlußteil 3 mit einem Schaltungsträger 2. Angeformt an das Verschlußteil ist wie­ derum das Steckerteil 4 sowie das weitere Steckerteil 5. Ein Schaltungsträger 2 mit einer zur Bestückung von mit Bauele­ menten vorgesehenen Breitseite 21 ist mechanisch mit dem Ver­ schlußteil 3 verbunden. Anschlußstifte 41 und 51 sind in den Schaltungsträger 2 geführt, wobei erfindungsgemäß das Steckerteil 4 über einem Randbereich 22 der Breitseite 21 des Schaltungsträgers 2 angeordnet ist, so daß die Anschlußstifte 41 - ohne eine Krümmung aufzuweisen - in das Steckerteil 4 eingepreßt werden können und damit gemäß Fig. 2 direkt in den Schaltungsträger 2 geführt werden können.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt eines Verschlußteils 3 mit Schaltungsträger 2, die in das becherförmige Gehäuse 1 zumin­ dest weitgehend eingeschoben sind. Die Breitseite 21, wie auch die gegenüberliegende Breitseite des Schaltungsträgers 2 sind mit elektrischen Bauelementen 23 bestückt. Die punktier­ te Linie grenzt insbesondere die für das Steckerteil 4 vorge­ sehene Aussparung 13 ab. Mit dem einstückigen Verschluß- und Steckerteil 3 und 4 wird das becherförmige Gehäuse 1 ver­ schlossen. Der Schaltungsträger 2 ist vorzugsweise eine her­ kömmlich starre Leiterplatte, kann aber auch eine auf eine Kühlplatte aufgebrachte dünne flexible oder starre Leiter­ platte sein.
Fig. 4 entspricht weitgehend Fig. 3. Lediglich das Ver­ schlußteil 3 und das Steckerteil 4 sind konstruktiv anders ausgebildet. Darüber hinaus sind Verschlußteil 3, Steckerteil 4 und Schaltungsträger 2 vollständig in das Gehäuse 1 einge­ schoben.
Fig. 5 zeigt ein einstückiges Verschluß- und Steckerteil 3 und 4 in perspektivischer Ansicht, wobei das Steckerteil 4 zur Aufnahme dreier Gegenstecker ausgebildet ist. Beidseitig der Steckeranordnung sind Stege mit angeformten Nietzapfen ersichtlich. An diesen Nietzapfen wird der Schaltungsträger befestigt.
Fig. 6 zeigt ein Einschubteil, bestehend aus Verschlußteil 3, Steckerteil 4 und daran befestigtem Schaltungsträger 2. Anschlußstifte 41 des Steckerteils 4 sind direkt in den Schaltungsträger 2 geführt.
Das becherförmige Gehäuse 1 kann aus mehreren Gehäuseteilen zusammengesetzt sein. Insbesondere kann an der weiteren Stirnseite ebenfalls ein ähnlich ausgebildetes einstückiges Verschluß und Steckerteil 3 und 4 angeordnet sein.

Claims (6)

1. Elektrisches Gerät, mit einem becherförmigen Gehäuse (1) zur Aufnahme eines Schaltungsträgers (2), mit einem Ver­ schlußteil (3) für eine Stirnseite (11) des Gehäuses (1), und mit einem einstückig mit dem Verschlußteil (3) ausgebildeten Steckerteil (4) mit Anschlußstiften (41), dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Steckerteil (4) und die Anschlußstifte (41) etwa rechtwinklig zu einer Breitseite (21) des Schaltungsträ­ gers (2) gerichtet und über einem Randbereich (22) dieser Breitseite (21) angeordnet sind.
2. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Anschlußstifte (41) gerade ausgebildet sind.
3. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Anschlußstifte (41) in den Schaltungsträger (2) geführt sind.
4. Elektrisches Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Anschlußstifte (41) in das Steckerteil (4) ge­ preßt sind.
5. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Steckerteil (4) und das Verschlußteil (3) aus Kunststoff hergestellt sind.
6. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß eine Breitseite (12) des Gehäuses (1) stirnseitig (11) eine Aussparung (13) zur Aufnahme des Steckerteils (4) aufweist.
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