DE19704494C2 - Anordnung zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit mittels Sonden sowie zur Sonden-Funktionskontrolle - Google Patents
Anordnung zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit mittels Sonden sowie zur Sonden-FunktionskontrolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung zur Messung
der Leitfähigkeitsverteilung in Flüssigkeiten bzw. Mehrpha
senmedien mit beliebiger Strömungsrichtung insbesondere
für den Einsatz in der Verfahrens- und Kraftwerkstechnik,
wobei die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend als Maß für
weitere physikalische oder chemische Eigenschaften (z. B.
volumetrischer Gasanteil, Konzentration, Stoffart, usw.) der
Flüssigkeit oder als Indikator für die Phasenverteilung über
den Meßquerschnitt eines Mehrphasenmediums dient.
Für die Bestimmung der Eigenschaften von Flüssigkeiten
und Mehrphasengemischen, z. B. des volumetrischen Gas
anteils, wird verbreitet die Messung der elektrischen Leitfä
higkeit verwendet. Dazu bringt man sowohl bei Laborein
richtungen als auch bei großtechnischen Anwendungen
draht- oder flächenförmige Elektroden, die parallel oder
konzentrisch angeordnet sind, in das zu messende Medium
und mißt mittels Gleich- oder Wechselspannungsanregung
seine Leitfähigkeit durch Bestimmung des ohmschen bzw.
komplexen Widerstandes. Eine spezielle Form dieser Elek
trodenanordnungen sind die Nadelsonden
[DE 32 01 799 C1] zur Messung der lokalen Leitfähigkeit.
Dabei wird die Leitfähigkeit zwischen zwei konzentrisch
angeordneten Elektroden, die in das zu messende Medium
eintauchen, gemessen. Die Ausführung dieser konzentrisch
angeordneten Elektroden ist sehr mannigfaltig, und hängt
von dem jeweiligen Anwendungsfall ab. Es werden auch
Nadelsonden mit mehr als zwei konzentrisch angeordneten
Elektroden beschrieben. So wird in [DE 32 01 799] eine
Sondenanordnung beschrieben, bei der eine zusätzliche
Elektrode als Schirmelektrode zur Ableitung von Thermo
spannungen einer in die Sonde integrierten Temperaturmeß
einrichtung genutzt wird. In [DE 968 548] wird eine Sonde
vorgestellt, deren äußere Elektrode aus mehreren axial von
einander isolierten Teilstücken zusammensetzt ist, und die
damit eine damit eine Mehrfachmessung in axialer Richtung
erlaubt.
Bei Messungen mit Nadelsonden in Fluiden wirkt sich
nachteilig aus, daß sich die elektrischen Parameter der Son
den im Lauf der Zeit verändern. Mit zunehmender Einsatz
dauer kann die Verringerung des Isolationswiderstand zwi
schen Meß- und Bezugselektrode nicht ausgeschlossen wer
den. Sie wird verursacht durch Ablagerungen an der Son
denspitze oder durch in die Isolation eindringendes Meßme
dium. In beiden Fällen wird die Messung dadurch grob ver
fälscht, was bei sicherheitsrelevanten Meßaufgaben z. B.
zur Nichterkennung von Gefahrenzuständen führen kann.
Die Abnahme des Isolationswiderstandes führt zu einer Zu
nahme des Sondenstroms und dadurch zu einer Überbewer
tung der Leitfähigkeit des Meßmediums.
Es ist auch eine Messanordnung zur Messung der Leitfähigkeit eines Elektrolyten
bekannt, in der zusätzliche nicht stromführende Elektroden zur Ermittlung der
Elektrodenposition der eigentlichen Messelektroden eingesetzt werden (DE 25 01 812 C2).
Ein Nachweis der Veränderung des Isolationswiderstandes zwischen Mess- und
Bezugselektrode sowie des Isolationswiderstandes zwischen Sondenelektrode und
Behälterwandung wird durch diese technische Lösung nicht erreicht.
Der vorliegenden Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde,
bei der Messung von Leitfähigkeiten in Fluiden mittels Na
delsonden die Möglichkeit einer Funktionsprüfung der
Meßanordnung durch parallele Überwachung des Isolati
onswiderstandes des Sonden während der Einsatzzeit zu er
möglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den in den Pa
tentansprüchen dargestellten technischen Mitteln gelöst.
Zur Bestimmung der Leitfähigkeit des Meßmediums wer
den zwei Sonden mit je einer Meßelektrode, die von einer
Bezugselektrode konzentrisch umgeben ist, eingesetzt. Die
Sonde 1 arbeitet als aktive Sonde, indem an ihre Meßelek
trode ein Spannungspotential angelegt und gleichzeitig der
Strom I1 zwischen Meß- und Bezugselektrode gemessen
wird. Die Sonde 2 arbeitet im passiven Betrieb, indem sie
den von der aktiven Sonde 1 über das Meßmedium fließen
den Strom I2 mißt, der ein Maß für die Leitfähigkeit des Me
diums zwischen den beiden Sonden darstellt. Der Isolations
widerstand der passiv arbeitenden Sonde 2 ist dabei bis zu
einem bestimmten Grenzwert bedeutungslos, da die Meß
elektrode bei genügend großer Leerlaufverstärkung von
OPV3 infolge der Gegenkopplung nur eine verschwindend
geringe Spannungsdifferenz zur Bezugselektrode aufweist
und somit zwischen beiden Elektroden nur ein zu vernach
lässigender Strom fließt. Der an der aktiv betriebenen Sonde
1 gemessene Strom I1 stellt ein Maß für den Isolationswi
derstand der Sonde 1 dar. Die Umschalteinrichtung S1 reali
siert ein wechselseitiges Vertauschen der Betriebsweisen
von den beiden Sonden. Beide Sonden werden abwechselnd
aktiv bzw. passiv betrieben. Dadurch wird die Überwachung
des Isolationswiderstands beider Sonden jeweils während
der Phase des aktiven Betriebes möglich.
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nachfol
gend anhand eines konkreten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
In der in Fig. 2 dargestellten Schaltung wird die Meßelek
trode der Sonde 1 an den invertierenden Eingang des Meß
verstärkers OPV1 angeschlossen. An den nichtinvertieren
den Eingang des OPV1 wird das Versorgungspotential UV
für die Sonde 1 angelegt (aktiver Betrieb). Das Potential am
nichtinvertierenden Eingang des OPV1 erzeugt über die Ge
genkopplung bei genügend großer Leerlaufverstärkung von
OPV1 ein nahezu identisches Potential am invertierenden
Eingang und damit an Meßelektrode der Sonde 1. Der Strom
der aktiv betriebenen Sonde wird niederohmig als Spannung
am Ausgang des OPV2 gemessen. Dazu arbeitet OPV1 als
Strom/Spannungswandler und der OPV2 als Differenzbild
ner, der die Versorgungsspannung UV von der Ausgangs
spannung von OPV1 subtrahiert, so daß die Spannung U1
am Ausgang von OPV1 dem Strom I1 proportional ist.
Ein Teil des Sondenstromes I1 fließt zur Meßelektrode der
passiv betriebenen Sonde 2. Dieser Strom I2 wird mit einem
ebenfalls als Strom/Spannungswandler arbeitenden Verstär
ker (OPV3) in ein Spannungssignal umgewandelt. Bei ge
nügend großer Leerlaufverstärkung von OPV3 bleibt die
Meßelektrode der Sonde 2 praktisch bis auf eine verschwin
dend geringe Spannungsdifferenz stets auf Nullpotential
und damit auf dem Potential der Bezugselektrode der Sonde
2, wodurch der Isolationswiderstand solange er groß gegen
über dem Eingangswiderstand von OPV3 ist, vernachlässigt
werden kann. Die Ausgangsspannung U2 ist somit nur ab
hängig von der Leitfähigkeit des Mediums zwischen den
beiden Meßelektroden der Sonden.
Der Strom 1 an der aktiven Sonde setzt sich aus den Kom
ponenten
- 1. Stromfluß über den Isolationswiderstand im Inneren des Sondenkörpers,
- 2. Stromfluß über das Fluid zur Meßelektrode der Sonde 2,
- 3. Stromfluß über das Fluid zur Bezugselektrode der Sonde 1,
- 4. Stromfluß über Flüssigkeitsfilme bzw. Ablage rungsschichten zur Bezugselektrode und
- 5. Stromfluß über den im Inneren des Sondenkörpers eingebauten Testwiderstand von Meßelektrode zur Be zugselektrode
zusammen.
Solange die Leitfähigkeit des Meßmediums gering gegen
über den Isolationswiderstand der Sonden ist, wird der
Strom I1 quasi von dem Isolationswiderstand der aktiv be
triebenen Sonde bestimmt, da die Stromanteile 2 bis 4 das
Meßergebnis vernachlässigbar beeinflussen. Der Wider
stand R7 wird so gewählt, daß der Stromanteil 5 gegenüber
dem durch den Isolationswiderstand bedingten Stromanteil
nicht dominiert. Damit garantiert er einen Mindeststrom und
kann zur Funktionskontrolle der Zuleitungen benutzt wer
den, andrerseits zeigt ein starkes Ansteigen des Sondenstro
mes I1 eine Verschlechterung des Isolationswiderstandes der
aktiv betriebenen Sonde an.
Die Umschalteinrichtung S1 ermöglicht ein wechselseiti
ges Vertauschen der Betriebsweisen von den beiden Sonden.
Beide Sonden werden dabei abwechselnd aktiv bzw. passiv
betrieben und die Überwachung des Isolationswiderstands
beider Sonden 2 jeweils während der Phase des aktiven Be
triebes möglich ist dadurch möglich.
Zum Abgleich wird die Auswerteschaltung für die Sonde
1 bei offenem Eingang (Eingangstrom I1 = 0) mit dem Ein
stelkegler R3 so abgeglichen, daß sich U1 = 0 ergibt. Fließt
ein Eingangsstrom I1 ≠ 0, so tritt eine Ausgangsspannung
U1 auf, die proportional zum Sondenstrom I1 ist und Auf
schluß über den Isolationswiderstand der aktiv betriebenen
Sonde gibt.
Claims (2)
1. Anordnung zur Messung der elektrischen Leitfähig
keit mittels zweier Sonden sowie zur Sonden-Funkti
onskontrolle, wobei die Sonden jeweils aus einer zen
tralen Meßelektrode und einer diese umschließenden
Bezugselektrode bestehen und die Sonden in definier
tem Abstand zueinander mit dem Meßmedium in Kon
takt stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß
elektrode der einen Sonde mit einer Spannung versorgt
wird (aktiver Betrieb) und der dabei an der Meßelek
trode der zweiten Sonde (passiver Betrieb) auftretende
Strom als Maß für die Leitfähigkeit des Fluids erfaßt
wird, daß zusätzlich der an der aktiv betriebenen Sonde
auftretende Strom als Maß für deren Isolationswider
stand gegenüber dem Bezugspotential erfaßt wird, und
daß eine Schalteinrichtung vorgesehen ist, die eine pe
riodische Vertauschung der Betriebsarten passiver und
aktiver Betrieb zur Überwachung der Isolationswider
stände beider Sonden und damit der Funktionsfähigkeit
der Meßanordnung insgesamt gestattet.
2. Meßanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
dadurch, daß die Strommessung an den Elektrodenan
ordnungen im Verhältnis zur Leitfähigkeit des Fluids
niederohmig ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
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DE1997104494 DE19704494C2 (de) | 1997-02-07 | 1997-02-07 | Anordnung zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit mittels Sonden sowie zur Sonden-Funktionskontrolle |
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- 1997-02-07 DE DE1997104494 patent/DE19704494C2/de not_active Expired - Fee Related
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