DE19703048A1 - Ladungspartikelstrominstrument und Verfahren zur Steuerung von darin verwendeten Linsen - Google Patents
Ladungspartikelstrominstrument und Verfahren zur Steuerung von darin verwendeten LinsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ladungspartikelstrominstrument wie ein Abtastelektronen
mikroskop mit mehreren Linsen, die genau gesteuert werden können. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zur genauen Steuerung dieser Linsen, die in das
Ladungspartikelstrominstrument eingebaut sind.
Bei einem Elektronenstrahlinstrument wie einem Abtastelektronenmikroskop oder
einem Elektronenstrahllithographiesystem wird ein Elektronenstrahl mittels mehrerer
Linsen auf eine Probe fokussiert. Die Erregung jeder Linse wird durch die über die
Linsen angelegte Spannung bestimmt, wenn es vom elektrostatischen Typ ist. Wenn es
vom elektromagnetischen Typ ist, wird die Stärke durch die der Linsenspule zugeführte
Strommenge bestimmt. Dies bedeutet, daß diese Spannung oder dieser Strom eine
Größe ist, die die Steuerung der Erregung der Linse bewirkt. Bei einem
Elektronenstrahlinstrument wie einem Abtastelektronenmikroskop werden die Werte
mehrerer Arten von Größen, die die Steuerung der Linse bewirken, in kleinen
Inkrementen entsprechend der Beschleunigungsspannung und des Strahlstromes
eingestellt.
Fig. 1 zeigt ein Abtastelektronenmikroskop. Dieses Mikroskop hat eine
Elektronenkanone 1, die einen Elektronenstrahl EB emittiert, der auf eine Probe 5
mittels einer ersten Kondensorlinse 2, einer zweiten Kondensorlinse 3 und einer
Objektivlinse (Endstufe der Kondensorlinse) 4 scharf fokussiert wird. Der
Elektronenstrahl EB tastet die Oberfläche einer Probe 5 mittels eines Deflektors (nicht
gezeigt) ab.
Aufgrund dieser Abtastung werden von der Probe 5 Sekundärelektronen e erzeugt.
Diese Elektronen werden von einem Sekundärelektronendetektor 6 erfaßt. Das
Ausgangssignal des Detektors 6 wird einer CRT 8 zugeführt, die mit der Abtastung
über eine Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 synchronisiert ist, die einen Verstärker,
einen Kontrasteinstellkreis und einen Helligkeitseinstellkreis aufweist. Eine Blende 9
begrenzt die Dosis des Primärelektronenstrahls EB, der auf die Probe 5 trifft, und ist
zwischen der zweiten Kondensorlinse 3 und der Objektivlinse 4 angeordnet. Die Dosis
des Elektronenstrahls, der auf die Probe 5 trifft, d. h. der Elektronenstrom an der
Probe, wird von der Größe der Blende 9 und der Erregung der ersten und zweiten
Kondensorlinse 2, 3 bestimmt. Ein Faraday′scher Käfig 10 ist unterhalb der Blende
angeordnet, so daß der Käfig in dem und aus dem Elektronenstrahlpfad bewegt
werden kann.
Eine Beschleunigungsspannungssteuereinrichtung 11 erzeugt eine Beschleunigungs
spannung zur Beschleunigung des Primärelektronenstroms EB, der von der
Elektronenkanone 1 emittiert wird. Eine Steuereinrichtung 12 erzeugt eine
Linsenerregungs-Steuergröße, die die Steuerung der Erregung der ersten
Kondensorlinse 2 bewirkt. Eine Steuereinrichtung 13 erzeugt eine Linsenerregungs-Steuergröße,
die die Steuerung der Erregung der zweiten Kondensorlinse bewirkt.
Eine Steuereinrichtung 4 erzeugt eine Linsenerregungs-Steuergröße, die die Steuerung
der Erregung der Objektivlinse 4 bewirkt. Der Betrieb der Steuereinrichtungen 11-14
steht unter der Steuerung eines Rechners 15, der mit einer Linsendaten-Einstelleinrichtung
16 versehen ist, um die Linsenerregungs-Steuergrößen zu
bestimmen, die die Steuerung der Linsenstärken bewirken. Der Rechner 15 hat auch
eine Linsendatentabelle 17, in der die Linsenerregungs-Steuergrößen gespeichert
sind. Die Linsendaten-Einstelleinrichtung 16 bestimmt die Linsenerregungs-Steuergrößen unter Bezugnahme auf die Linsendatentabelle 17. Die bestimmten
Größen werden über ein Operator-Maschineninterface 18 zu den Steuereinrichtungen
12-14 übertragen.
Eine Steuer-CRT 19 ermöglicht es dem Operator, die gewünschten Parameter wie die
Beschleunigungsspannungs-Steuergröße und den die Probe erreichenden
Sondenstrom einzustellen. Wenn die Einstellparameter von der Steuer-CRT 19 zu der
Linsendaten-Einstelleinrichtung 16 gesendet werden, werden alle Linsenerregungs-Steuergrößen
einander zugeordnet bestimmt. Eine Strommeßeinrichtung 20 mißt die
Dosis des Elektronenstrahls, der von dem Faraday′schen Käfig 10 ermittelt wird. Das
Ausgangssignal der Meßeinrichtung 20 wird dem Rechner 15 zugeleitet. Das
Instrument, das insoweit beschrieben aufgebaut ist, arbeitet in der nachstehend
beschriebenen Weise.
Wenn ein Sekundärelektronenstrahl beobachtet wird, steuert der Rechner 15 einen
Elektronenstrahl-Ablenkkreis (nicht gezeigt), so daß der Ablenkkreis ein gewünschtes
zweidimensionales Abtastsignal dem Deflektor und der CRT 8 synchron zuführt. Als
Ergebnis wird ein gewünschter zweidimensionaler Bereich der Probe 5 vom
Elektronenstrahl EB rasterabgetastet, so daß die Probe Sekundärelektronen erzeugt.
Diese Elektronen werden vom Detektor 6 ermittelt. Da das Ausgangssignal des
Detektors 6 der CRT 8 über die Bildsignal-Verarbeitungseinheit 7 zugeführt wird, wird
ein Sekundärelektronenbild des gewünschten Bereichs auf der CRT 8 wiedergegeben.
Die oben beschriebenen Linsen werden in der nachstehend beschriebenen Weise
gesteuert. Die verschiedenen Parameter einschließlich der gewünschten
Beschleunigungsspannung und des Sondenstromes werden in die Steuer-CRT 19
eingegeben. Die Werte dieser Parameter werden der Linsendaten-Einstelleinrichtung
16 über das Interface 18 zugeführt. In Abhängigkeit von den Eingangsparameter
werten liest die Einstelleinrichtung 16 die verschiedenen Steuergrößen für die
Linsendatentabelle 17. Dann werden die auf diese Weise ausgelesenen Werte den
Steuereinrichtungen 12-14 über das Interface 18 zugeführt. Folglich wird die
Erregung der Linsen 2, 3 und 4 auf Werte entsprechend der gegebenen
Beschleunigungsspannung und der Sondenstromgröße eingestellt.
Wenn eine unterschiedliche Linsenerregungs-Steuergröße über die Steuer-CRT 19
eingegeben wird, um die Beschleunigungsspannung zu steuern, wird ein Signal, das
diese Größe angibt, der Steuereinrichtung 11 über das Interface 18 zugeführt. Daher
ändert sich die Spannung zur Beschleunigung des Primärelektronenstrahls EB der
Elektronenkanone 1. Wenn der Operator kontrolliert, ob die Dosis des
Elektronenstrahls, der auf die Probe trifft, den gewünschten Wert erreicht hat, wird der
Faraday′sche Käfig 10 in den Elektronenstrahlweg eingebracht. Die
Strommeßeinrichtung 20 mißt den vom Faraday′schen Käfig 10 aufgenommenen
Elektronenstrahl. Der gemessene Wert wird der Linsendaten-Einstelleinrichtung 16
über das Interface 18 zugeführt. Der gemessene Stromwert wird an der Steuer-CRT 19
angezeigt. Wenn dieser angezeigte Wert von der Einstellung verschieden ist, ändert
der Operator die Linsenerregungs-Steuergrößen über die Steuer-CRT 19, so daß der
gemessene Stromwert den Sollwert erreicht.
In einem Abtastelektronenmikroskop werden die Linsenerregungs-Steuergrößen durch
zahlreiche Parameter bestimmt, die sich entsprechend den Bedingungen ändern.
Diese Parameter sind die Beschleunigungsspannung, der Sondenstrom (d. h. der
Strom, der die Probe erreicht), der Objektivlinsen-Blendendurchmesser und die
virtuelle Elektronenquellenposition. Bei einem Abtastelektronenmikroskop wird die
Bahn des Primärelektronenstrahls EB von mehreren Elektronenlinsen gesteuert, deren
Erregung wie oben beschrieben bestimmt wird. Dies bedeutet, daß das Mikroskop wie
ein multivariables Steuersystem wirkt, das aus mehreren Elektronenlinsen aufgebaut
ist. Außerdem werden bei einem Abtastelektronenmikroskop die Endausgangssignale
in Form eines REM-Bildes statt in numerischen Werten ausgedrückt. Daher wird kein
Rückkopplungssignal erhalten. Folglich wird bei solch einem Mikroskop die
Linsenerregung rückführungslos gesteuert. Insbesondere sind bei solch einem
Mikroskop die Linsenerregungs-Steuerwerte in der Linsendatentabelle 17 für jede
Gruppe von Beobachtungszuständen wie der Beschleunigungsspannung, des
Sondenstromes, des Objektivlinsen-Blendendurchmessers und der virtuellen
Elektronenquellenposition organisiert. Die Linsendaten-Einstelleinrichtung 16 wählt
Linsenerregungs-Steuergrößen, die für die Beobachtungsbedingungen geeignet sind,
aus der Linsendatentabelle aus. Über die Steuergrößen, die in der Tabelle 17
gespeichert sind, wurden auf der Grundlage von Elektronenoptiken aus einer Anzahl
von Beobachtungsbedingungen oder Linsenparametern berechnet und haben diskrete
Werte. Um die Steuergenauigkeit zu verbessern, müssen engere diskrete Werte
berechnet werden. Dies macht den Berechnungsaufwand und die Menge der in der
Tabelle 17 gespeicherten Daten extrem groß.
Andererseits werden der Objektivlinsen-Blendendurchmesser und der Sondenstrom
von der Winkelstromdichte bzw. der Helligkeit der Elektronenkanone 1 bestimmt. Es
ist jedoch schwierig, die Winkelstromdichte und die Helligkeit genau zu messen.
Daher weichen die Linsenerregungs-Steuergrößen etwas von den berechneten
Größen ab. Um dies zu kompensieren, muß die Erregung aller Linsen korrigiert
werden, da der Abtastelektronenstrahl wie ein multivariables Steuersystem wirkt, und
es ist somit nicht möglich, nur eine Linsenerregung zu ändern.
Fig. 2 zeigt einen dreidimensionalen Parameterraum zur Bestimmung einer
Linsenerregungs-Steuergröße Vc1, die die Steuerung der Erregung der ersten
Kondensorlinse 2 bewirkt. Die Größe Vc1 wird in der Tabelle 17 gespeichert und ist
eine Funktion der Beschleunigungsspannung Va, der virtuellen Elektronenstrom
position Zo des Sondenstromes Ip und des Durchmessers ⌀a der Objektivlinsenblende
9. Es wird zweckmäßigerweise angenommen, daß der Durchmesser ⌀a der
Objektivlinsenblende 9 gegeben ist. Man erhält dann
Vc1 = Vc1 (Va, Zo, Ip)
Wie Fig. 2 zeigt, besteht der dreidimensionale Parameterraum aus einer Gruppe von
ersten Kondensorlinsen-Steuertabellen 22, in denen die Werte von Vc1 an
Schnittpunkten diskreter Werte von Va, Zo und Ip auftreten. Die virtuelle
Elektronenquellenposition Zo ist eine Funktion der Spannung Vex zur Extraktion von
Elektronen von der Elektronenkanone 1 und ergibt eine Beziehung Zo = Zo (Vex).
Wenn daher die Erregungsspannung Vex bestimmt ist, dann ist die virtuelle
Elektronenquellenposition Zo bestimmt. Wenn dem so ist, ist die Größe Vc1 durch die
Beschleunigungsspannung Va und dem Sondenstrom Ip bestimmt. Daher ist der
Steuerbereich für die erste Kondensorlinse 2 durch Gitterpunkte auf einer
zweidimensionalen Steuertabelle 21 des ersten Kondensors gegeben. Wenn sich
jedoch die Extraktionsspannung Vex ändert, ändert sich die Winkelstromdichte des
Primärelektronenstrahls EB der Elektronenkanone 1. Dies ändert den Sondenstrom Ip,
der auf die Probe 5 trifft. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, die Größe Vc1
einfach aus dem Sondenstrom Ip und der Beschleunigungsspannung Va zu
bestimmen.
Bezugnehmend auf Fig. 3 ist ein dreidimensionaler Parameterraum zur Bestimmung
einer Linsenerregungs-Steuergröße Vc2, die die Steuerung der Erregung der zweiten
Kondensorlinse 3 bewirkt, der Form nach ähnlich dem in Fig. 2 gezeigten Raum. Die
Größen Vc1 und Vc2 sind keine unabhängigen Größen, sie müssen vielmehr in
Kombination bestimmt werden.
In der Praxis müssen die Linsenerregungs-Steuergrößen nicht unabhängig, sondern in
Kombination bestimmt werden. Für jede Linsenerregungs-Steuergröße müssen die
Beschleunigungsspannung Va, der Sondenstrom Ip, der Durchmesser ⌀a der
Objektivlinsenblende und die virtuelle Erregungsquellenposition Zo quantisiert
werden, und die sich ergebenden diskreten Werte müssen kombiniert werden. Daher
ist jede Größe äußerst umfangreich. Es wird angenommen, daß die
Beschleunigungsspannung Va in n-Werte, der Sondenstrom Ip in m-Werte, der
Objektivlinsen-Blendendurchmesser ⌀a in q-Werte , und die virtuelle
Elektronenquellenposition Zo in r-Werte quantisiert werden. Die die Steuerung jeder
Linsenerregung bewirkende Größe wird in n × m × q × r-Werte quantisiert. Es wird
angenommen, daß sich die Beschleunigungsspannung in 50 Inkrementen (n = 50),
der Sondenstrom in 10 Inkrementen (m = 10) der Objektivlinsen-Blendendurchmesser
in fünf Inkrementen (q = 5) und die virtuelle Elektronenquellenposition in zehn
Inkrementen (r = 10) ändern. Die Anzahl der diskreten Elemente, die die Größe
darstellen, die die Steuerung jeder Linsenerregung bewirkt, beläuft sich auf bis zu
25 000. Dies macht es im wesentlichen unmöglich, die Daten zu handhaben. Selbst,
wenn nur ein Teil der tatsächlich erhaltenen Daten von dem entsprechenden Teil der
Daten abweicht, die durch Berechnung erhalten werden, muß jede Datengröße über
die Steuerung der Linsenerregung auf der Grundlage von Elektronenoptiken erneut
berechnet werden. Dies erfordert eine lange Zeit. Da außerdem die in den
Datentabellen gespeicherten Daten aus Folgen numerischer Werte bestehen, ist die
physikalische Bedeutung jedes numerischen Wertes nicht verständlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur genauen Steuerung der
Erregung von Linsen in einem Ladungspartikelstrominstrument mit einer geringen
Datenmenge zu schaffen.
Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein Ladungspartikelstrominstrument zu schaffen,
das Linsen hat, deren Erregung mit einer geringen Datenmenge genau gesteuert
werden kann.
Ein Verfahren zur Steuerung der Erregung von Linsen in einem
Ladungspartikelstrominstrument gem. der Erfindung hat eine Ladungspartikel-Stromquelle
zur Erzeugung eines Ladungspartikelstromes und mehrere Linsen. Dieses
Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die Linsenerregungs-Steuergrößen, die die
Steuerung der Erregung der Linsen bewirken, durch Fuzzy-Bemessung bestimmt
werden.
Ein Ladungspartikelstrominstrument gem. der Erfindung hat eine Ladungspartikel
stromquelle zur Erzeugung eines Ladungspartikelstromes und mehrere Linsen. Das
Instrument hat eine Regelbasis und eine Fuzzy-Bemessungseinrichtung. Verschiedene
Linsenparameterwerte zur Bestimmung der Linsenerregungs-Steuergrößen und diese
Steuergrößen werden durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben, so daß
Regeln aufgestellt werden. Diese Regeln werden in der Regelbasis gespeichert. Die
Fuzzy-Bemessungseinrichtung bestimmt die Linsenerregungs-Steuergrößen aus den
verschiedenen Linsenparameterwerten durch Bezugnahme auf die Regeln durch die
Fuzzy-Bemessung.
Ein weiteres Ladungspartikelstrominstrument gem. der Erfindung hat eine
Ladungspartikelstromquelle zur Erzeugung eines Ladungspartikelstromes und mehrere
Linsen sowie außerdem eine erste Regelbasis, eine erste Fuzzy-Bemessungseinrichtung,
eine zweite Regelbasis und eine zweite Fuzzy-Bemessungseinrichtung.
Verschiedene Linsenparameterwerte zur Bestimmung der
Linsenerregungs-Steuergrößen, die die Linsenerregung steuern, sind durch Regeln
und durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben. Diese Regeln sind in der
ersten Regelbasis gespeichert. Die erste Fuzzy-Bemessungseinrichtung bestimmt
Linsenparameter-Korrekturwerte zur Fuzzy-Bemessung aus eingegebenen
verschiedenen Linsenparameter-Werten unter Bezugnahme auf die erste Regelbasis.
Die verschiedenen Linsenparamter-Werte und Linsenerregungs-Steuergrößen anhand
der Wenn . . . Dann-Konstruktion beschreibenden Regeln sind in der zweiten Regelbasis
gespeichert. Die zweite Fuzzy-Bemessungseinrichtung bestimmt die Linsen-Erregungsteuergrößen
durch Fuzzy-Bemessung aus den eingegebenen verschiedenen
korrigierten Linsenparametergrößen unter Bezugnahme auf die zweite Regelbasis.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1-11 beispielsweise erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 ein bekanntes Abtastelektronenmikroskop;
Fig. 2 ein Diagramm, aus dem ein dreidimensionaler Parameterraum
hervorgeht, der dazu verwendet wird, die Linsenerregungs-Steuergrößen bestimmen,
die die Steuerung der Erregung einer ersten Kondensorlinse bewirken, die in ein
bekanntes Abtastelektronenmikroskop eingebaut ist;
Fig. 3 ein Diagramm ähnlich Fig. 2, bei dem jedoch die Linsenerregungs-Steuergrößen,
die die Steuerung der Erregung einer zweiten Kondensorlinse
bewirken, bestimmt sind;
Fig. 4 ist ein Diagramm, aus dem ein Abtastelektronenmikroskop gem. der
Erfindung hervorgeht;
Fig. 5 ein Diagramm, das die Art erläutert, in der Daten in einen Rechner und
von diesem übertragen werden, der in der in das Mikroskop in Fig. 4 eingebaut ist;
Fig. 6 ein Diagramm, aus dem Beispiele der Unterteilung eines variablen
Eingangsraumes in Fuzzy-Gruppen hervorgeht;
Fig. 7 ein Diagramm, aus dem die Fuzzy-Bemessung hervorgeht, in der
Ausgangsvariable des Dann-Teils jeder Regel durch numerische Werte ausgedrückt
werden;
Fig. 8 ein Diagramm, aus dem die Fuzzy-Bemessung hervorgeht, in der
Ausgangsvariable des Dann-Teils jeder Regel durch Fuzzy-Gruppen ausgedrückt
werden, wobei die Regel beim Mikroskop in Fig. 4 angewandt wird;
Fig. 9 ein Diagramm, aus dem ein weiteres Verfahren zur Übertragung von
Daten zum Rechner und vom Rechner hervorgeht, der in das Mikroskop in Fig. 4
eingebaut ist;
Fig. 10 ein Diagramm, aus dem der dreidimensionale Parameterraum
hervorgeht, der durch Regeln beschrieben ist, die in den Regelbasen gespeichert sind,
die sich im Mikroskop in Fig. 4 befinden, und
Fig. 11 ein Diagramm, aus dem ein dreidimensionaler Parameterraum
hervorgeht, der durch ein Verfahren gem. der Erfindung korrigiert wurde.
Fig. 4 zeigt ein Abtastelektronenmikroskop gem. der Erfindung. Gleiche Komponenten
sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen, und solche,
die bereits beschrieben wurden, werden nicht mehr im einzelnen beschrieben.
Das Instrument hat einen Rechner 25, der die Beschleunigungsspannungs-Steuereinrichtung
11 auf einen Sollwert einstellt. Der Rechner 25 stellt eine
Steuereinrichtung 12 für die erste Kondensorlinse, eine Steuereinrichtung 13 für die
zweite Kondensorlinse und eine Steuereinrichtung 14 für die Objektivlinse auf
Sollgrößen ein.
Der Rechner 25 hat eine Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26, eine
Vorbehandlungseinrichtung 27, eine Nachbehandlungseinrichtung 28, eine
Regelbasis 29 und einen Regeleditor 30. Die Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26
bestimmt jede Steuergröße durch Fuzzy-Bemessung. Die Vorbehandlungseinrichtung
27 normiert verschiedene Parameter und gibt sie in die Fuzzy-Bemessungseinrichtung
26 ein. Die Nachbehandlungseinrichtung 28 denormiert das Ausgangssignal der
Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26. Die Regelbasis 29 speichert die Regeln, die
verschiedene Linsenparameter und Steuergrößen durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion
beschreiben, wobei die Parameter dazu verwendet werden, die
Steuergrößen zu bestimmen. Der Regeleditor 30 gibt die in der Regelbasis 29
gespeicherten Regeln aus. Die Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26, die
Vorbehandlungseinrichtung 27, die Nachbehandlungseinrichtung 28, die Regelbasis
29 und der Regeleditor 30 bilden zusammen eine Linsensteuereinrichtung 31.
Fig. 5 zeigt die Art, in der die Daten zum Rechner 25 und von diesem übertragen
wird. Ein Operator gibt die Beschleunigungsspannung Va, die virtuelle
Elektronenquellenposition Zo, den Sondenstrom Ip, den Objektivlinsen-Blendendurch
messer ⌀a und die Probenposition Zs in die Vorbehandlungseinrichtung 27 über die
Steuer-CRT 19 ein. Die Vorbehandlungseinrichtung 27 normiert diese eingegebenen
Werte und gibt die normierte Beschleunigungsspannung #Va, die normierte virtuelle
Elektronenquellenposition #Zo, den normierten Sondenstrom #Ip, den normierten
Objektivlinsen-Blendendurchmesser #⌀a, und die normierte Probenposition #Zs in die
Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26 ein.
Die Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26 bestimmt die Erregungssteuergröße #Vc1 der
ersten Kondensorlinse, eine Erregungssteuergröße #Vc2 der zweiten Kondensorlinse
und eine Erregungssteuergröße Vo1 für die Objektivlinse aus diesen normierten
Werten #Va, #Zo, #Ip, #⌀a und #Zs durch Fuzzy-Bemessung unter Bezugnahme auf
die in der Regelbasis 29 gespeicherten Regeln. Die bestimmten Werte werden zur
Nachbehandlungseinrichtung 28 übertragen.
Die Nachbehandlungseinrichtung 28 denormiert die normierten Werte #Vc1, #Vc2
und #Vo1 und überträgt eine denormierte Erregungssteuergröße Vc1 der ersten
Kondensorlinse, eine denormierte Erregungssteuergröße Vc2 der zweiten
Kondensorlinse und eine denormierte Erregungssteuergröße Vo1 der Objektivlinse zur
Steuereinrichtung 12 der ersten Kondensorlinse, zur Steuereinrichtung 13 der zweiten
Kondensorlinse bzw. der Steuereinrichtung 14 der Objektivlinse.
Es wird nun die Arbeitsweise der oben beschriebenen Ausführungsform näher
beschrieben. Wie zuvor erwähnt, normiert die Vorbehandlungseinrichtung 27 den
eingegebenen Beschleunigungsspannungswert Va, die virtuelle Elektronenquellen
position Zo, den Sondenstromwert Ip, den Objektivlinsen-Blendendurchmesser ⌀a und
die Probenposition Zs und sendet die normierten Werte #Va, #Zo, #Ip, #⌀a, #Zs zur
Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26. Diese normierten Werte sind gegeben durch
#Va = Va/Va · norm
#Zo = Zo/Zo · norm
#Ip = Ip/Ip · norm
#⌀a = ⌀a/⌀a · norm
#Zs = Zs/Zs · norm
#Zo = Zo/Zo · norm
#Ip = Ip/Ip · norm
#⌀a = ⌀a/⌀a · norm
#Zs = Zs/Zs · norm
wobei Va · norm ein Beschleunigungsspannungs-Normierkoeffizient, Zo · norm ein
Normierkoeffizient der virtuellen Elektronenquellenposition, Ip · norm ein
Sondenstrom-Normierkoeffizient, ⌀a · norm ein Objektivlinsen-Blendendurchmesser-Normierkoeffizient
und Zs · norm ein Probenpositions-Normierkoeffizient ist. Jeder
variable Raum von {#Va, #Zo, #Ip, #⌀a, #Zs} ist in mehrere Fuzzy-Gruppen
eingeteilt. Beispiele hiervon zeigt Fig. 6.
Fig. 6(a) zeigt ein Beispiel der Unterteilung von #Va. Ein Bereich von #Va mit einem
Minimalwert #Va · min und einem Maximalwert #Va · max ist in 16 Fuzzy-Gruppen
(0,5 kV, 1 kV, 2 kV, 3 kV, 4 kV, 5 kV, 6 kV, 7 kV, 8 kV, 9 kV, 10 kV, 11 kV, 12 kV, 13
kV, 14 kV, 15 kV) unterteilt. Wie Fig. 6(b) zeigt, ist ein Minimalwert #Zo · min und ein
Maximalwert #Zo · max in acht Fuzzy-Gruppen (7,5 Zo, 7,0 Zo, 6,5 Zo, 6,0 Zo, 5,5
Zo, 5,0 Zo, 4,5 Zo, 4,0 Zo) unterteilt.
Bezugnehmend auf Fig. 6(c) ist ein Bereich #Ip mit einem Minimalwert #IP · min und
einem Maximalwert #Ip · max in 16 Fuzzy-Gruppen (Ip · 1, Ip · 2, Ip · 3, Ip · 4, Ip
· 5, Ip ·6, Ip ·7, Ip ·8, Ip ·9, Ip · 10, Ip · 11, Ip · 12, Ip · 13, Ip · 14, Ip · 15,
Ip · 16) unterteilt. Wie Fig. 6(d) zeigt, ist ein Bereich #⌀a mit einem Minimalwert
#⌀a · min und einem Maximalwert #⌀a · max in fünf Fuzzy-Gruppen {35 µm, 40
µm, 45 µm, 50 µm, 55 µm} unterteilt. Wie Fig. 6(3) zeigt, ist ein Bereich #Zs mit
einem Minimalwert #Zs · min und einem Maximalwert #Zs max in fünf Fuzzy-Gruppen
{5.0 Zs, 5.5 Zs, 6.0 Zs, 6.5 Zs, 7.0 Zs} unterteilt.
Diese Unterteilungsbeispiele zeichnen sich dadurch aus, daß sie die Fuzzy-Bereich
einander überlappen. Die Fuzzy-Gruppen in Fig. 6 werden durch ihre
Anteilsfunktionen dargestellt, die den Grad (Anteilswerte) angeben, mit dem Elemente
zu ihren jeweiligen Fuzzy-Gruppen gehören. Wenn insbesondere in Fig. 6 irgendein
dreieckiger aufgedruckter Anteil #Va angewandt wird, sind µ (1 kV | #Va), µ (2 kV |
#Va) seine Anteilswerte, die den Grad angeben, mit dem die Elemente zur Fuzzy-Gruppe
{1 kV} bzw. {2 kV} gehören.
In ähnlicher Weise ist in Fig. 6(b) µ (7,0 Zo | # Zo) ein Anteilswert, der den Grad
angibt, mit dem die Elemente zu irgendeiner Fuzzy-Gruppe {7,0 Zo} gehören. In Fig.
6(c) sind µ (Ip · 1 | #Ip) und µ (Ip · 2 | #Ip) Anteilswerte, die den Grad angeben,
mit dem die Elemente zu irgendwelchen Fuzzy-Gruppen {#Ip · 1} bzw. {#Ip · 2}
gehören. In Fig. 6(d) sind µ (50 µm | #⌀a) und µ (55 µm | #⌀a) Anteilswerte, die
den Grad angeben, mit dem die Elemente zu einigen Fuzzy-Gruppen {50 µm} bzw.
{55 µm} von #⌀a gehören. In Fig. 6(e) sind µ (5,0 Zs | #Zs) und µ (5,5 Zs | #Zs)
Anteilswerte, die den Grad angeben, mit dem die Elemente zu einigen Fuzzy-Gruppen
{5,0 Zs} bzw. {5,5 Zs} von #Zs gehören.
Regeln über die Art, in der die oben beschriebenen {#Vc1, #Vc2, #Vo1} aus {#Va,
#Zo, #Ip, #⌀a, #Zs} bestimmt werden, sind durch folgende Wenn . . . Dann-Konstruktion
(wenn A gilt, dann B) innerhalb der Regelbasis 29 beschrieben. Es ist zu
beachten, daß diese Wenn . . . Dann-Konstruktionsregel nur ein Beispiel bildet.
Wenn Va 0,5 kV und Zo 7,5 Zo und Ip Ip · 1 und ⌀a 35 µm und Zs 5,0 Zs ist,
dann ist Vc1 355,0 und Vc2 ist 50,5 und Vo1 ist 1000,0.
Wenn Va 0,5 kV und Zo 6,0 Zo und Ip Ip · 5 und ⌀a 40 µm und Zs 5,0 Zs ist, dann
ist Vc1 200,0 und Vc2 130,0 und Vo1 800,0.
Die zuvor erwähnte Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26 bestimmt Ausgangsvariable
{#Vc1, #Vc2, #Vo1} aus Eingangsvariablen {#Va, #Zo, #Ip, #⌀a, #Zs} durch
Fuzzy-Bemessung unter Bezugnahme auf die in der Regelbasis 29 gespeicherten
Regeln. Bei dem obigen Beispiel der Wenn . . . Dann-Konstruktionsregel sind die
Ausgangsvariablen der Dann-Teile (rechte Seite) durch numerische Werte
beschrieben. Es ist auch möglich, die Ausgangsvariablen der Dann-Teile durch Fuzzy-Gruppen
wie folgt zu beschreiben:
Wenn Va 0,5 kV und Zo 7,5 Zo und Ip Ip · 1 und ⌀a 35 µm und Zs 5,0 Zs ist,
dann ist Vc1 F355,0 und Vc2 F50,5 und Vo1 F1000,0.
Wenn Va 0,5 kV und Zo 6,0 Zo und Ip Ip · 5 und ⌀a 40 µm und Zs 5,0 Zs ist,
dann ist Vc1 F200,0 und Vc2 F1 30,0 und Vo1 F800,00.
Bei den obigen Beispielen geben F355,0 F50,5, F1000,0, F200,0, F130,0 und F800,0
Fuzzy-Gruppen an. Der Fall, bei dem die Ausgangsvariablen der Dann-Teile durch
numerische Werte beschrieben sind, ist im Algorithmus von der Fuzzy-Bemessung von
dem Fall verschieden, bei dem die Ausgangsvariablen der Dann-Teile durch Fuzzy-Gruppen
beschrieben sind. Der Algorithmus des Falles, bei dem die
Ausgangsvariablen der Dann-Teile durch numerische Teile beschrieben wird, wird
zunächst erläutert.
Fig. 7 zeigt Beispiele, bei denen die Fuzzy-Bemessung bei zwei Eingangssignalen und
einem Ausgangssignal durchgeführt werden. Zwei Eingangsvariable sind eine
normierte Beschleunigungsspannung #Va bzw. ein normierter Sondenstrom #Ip. Eine
Ausgangsvariable ist eine Erregungssteuergröße #Vc1 der ersten Kondensorlinse. Es
sei angenommen, daß #Va und #Ip gleich v bzw. p sind. Wie Fig. 7(a) zeigt, ist Vc1,
das durch den Dann-Teil der n-ten Regel beschrieben ist, durch "Vc1 ist vc1n"
gegeben (wobei vc1n ein symmetrischer Wert ist). Wie Fig. 7(b) zeigt, ist Vc1, das
durch den Dann-Anteil der m-ten Regel beschrieben ist, gegeben durch "Vc1 ist vc1m"
(wobei vc1m ein numerischer Wert ist). Es wird nun angenommen, daß die n-te Regel
wie folgt beschrieben ist:
wenn Va gleich 2 kV und Ip gleich Ip · 3,
dann Vc1 gleich vc1n
dann Vc1 gleich vc1n
In diesem Falle ist der Anteilswert, der den Grad angibt, mit dem das Eingangssignal
v zur Fuzzy-Gruppe {2 kV} gehört, µ (2 kV | v). Der Anteilswert, der den Grad
angibt, mit dem das Eingangssignal p zur Fuzzy-Gruppe {Ip · 3} gehört, ist µ (Ip · 3 | p).
Der Grad, mit dem der Wenn-Teil (linke Seite) der n-ten Regel in Fig. 7(a)
gültig ist, wird bestimmt durch min {µ (2kV | v), µ (Ip · 3 | p)}. Dies bedeutet, daß
der Grad, mit dem der Wenn-Teil (linke Seite) der n-ten Regel gültig ist, gegeben ist
durch
µn = min 8n = {µ (Vn | v), µ (Ipn | p)}
wobei Vn und Ipn Fuzzy-Gruppen der Beschleunigungsspannung bzw. des
Sondenstromes sind, die in der n-ten Regel beschrieben sind. In gleicher Weise wird,
wenn die Anzahl der Eingangsvariablen 3 oder mehr ist, der minimale Wert der
Anteilswerte gewählt. Dabei wird bestimmt, daß der Grad der Richtigkeit von vc1n,
beschrieben im Dann-Anteil der n-ten Regel µn · vc1n ist. Diese Operationen
werden für jede Regel statt nur für die n-te Regel durchgeführt. Ein geschätzter Wert
$Vc1, der ein Ausgangssignal ist, wird entsprechend der folgenden Gleichung
berechnet:
Die oben beschriebenen Operationen zur Bemessung werden in der gleichen Weise
unter Verwendung einer Summierung Σ durchgeführt, wobei die Anzahl der
Ausgangsvariablen zwei oder mehr ist.
Der Fall, bei dem die Ausgangsvariablen des Dann-Teils durch Fuzzy-Gruppen
beschrieben sind, wird nun anhand der Fig. 8 erläutert, die ein Beispiel mit zwei
Eingangssignalen und einem Ausgangssignal zeigen. Die beiden Eingangssignale sind
der normierte Beschleunigungsspannungswert #Va bzw. der normierte Sondenstrom
#Ip. Das einzelne Ausgangssignal ist die Erregungssteuergröße #Vc1 der ersten
Kondensorlinse. Es wird angenommen, daß #Va und #Ip gleich v bzw. p sind. Wenn
Vc1, das durch den Dann-Teil der n-ten Regel beschrieben ist, durch "Vc1 ist vc1n"
gegeben ist, (wobei vc1n eine Fuzzy-Gruppe ist), wie Fig. 8(a) zeigt, und wenn Vc1,
das durch den Dann-Teil der m-ten Regel beschrieben ist, durch "Vc1 ist vc1m"
gegeben ist (wobei vc1m eine Fuzzy-Gruppe ist), wie Fig. 8(b) zeigt, wird
angenommen, daß die n-te Regel z. B. wie folgt beschrieben ist:
wenn VA 2 kV und Ip Ip · 3 ist,
dann Vc1 gleich vc1n
dann Vc1 gleich vc1n
In diesem Falle ist der Anteilsgrad des Eingangssignals v, das den Grad angibt, mit
dem es zu Fuzzy-Gruppe {2 kV} gehört, µ (2 kV | v) ist, und der Anteilswert des
Eingangssignals p, das den Grad angibt, mit dem es zur Fuzzy-Gruppe {Ip · 3}
gehört, ist µ (Ip · 3 p). Der Grad der Gültigkeit µn des Wenn-Teils der n-ten Regel
der in Fig. 8(a) gezeigt ist, ist durch min {µ (2 kV | v), µ (Ip · | p)} bestimmt. Dies
bedeutet, daß der Grad der Gültigkeit µn des Wenn-Anteils der n-ten Regel gegeben
ist durch
µn = min {µ (Vn | v), µ (Ip | p)}
wobei Vn und Ipn eine Fuzzy-Gruppe der Beschleunigungsspannung bzw. des
Sondenstromes sind, die in der n-ten Regel beschrieben sind. Wenn in ähnlicher
Weise die Anzahl der Eingangsvariablen 3 oder mehr ist, wird eine, die den letzten
Anteilswert ergibt, gewählt. Eine Anteilsfunktion µBn, die verwendet wird, um die
Fuzzy-Gruppen auszuwählen, wird aus der Anteilsfunktion µ (vc1n) und aus µn erzeugt,
die den Grad der Gültigkeit des Wenn-Teils der n-ten Regel angeben. Die
Anteilsfunktion µ (vc1n) drückt die Fuzzy-Gruppe vc1n aus, die im Dann-Teil der n-ten
Regel beschrieben ist. Dies bedeutet, daß die Anteilsfunktion gegeben ist, durch
µ Bn = min {µn, µ (cv1)}
Diese Operationen werden für jede Regel statt nur für die n-te Regel durchgeführt.
Dadurch wird, wie Fig. 8 zeigt, eine neue synthetisierte Ausgangsfunktion aus der
folgenden Formel erzeugt.
Der Schwerpunkt von µB* wird aus dieser synthetisierten Ausgangsfunktion µB* unter
Verwendung der folgenden Formel berechnet:
wobei a und b Grenzwerte des Ausgangsvariablenraums sind. Der berechnete Wert
wird dann als geschätzter Wert §Vc1 (siehe Fig. 8(c)) des Linsensteuerwertes der ersten
Kondensorlinse angenommen. Wenn die Anzahl der Ausgangsvariablen 2 oder mehr
ist, werden die oben beschriebenen Operationen ebenfalls durchgeführt.
Die Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26 implementiert die Fuzzy-Bemessung und sendet
die erste Erregungssteuergröße #Vc1 der ersten Kondensorlinse, die zweite
Erregungssteuergröße #Vc1 der zweiten Kondensorlinse und die
Erregungssteuergröße #V01 der Objektivlinse zur Nachbehandlungseinrichtung 28,
die wiederum diese Größen #Vc1, #Vc2 und #Vp1 denormiert. Z.B. multipliziert die
Nachbehandlungseinrichtung 28 diese mit den Parametern α, β, bzw. γ, die gegeben
sind durch
Vc1 = α#Vc1, Vc2 = βVc2, Vo1 = γ#Vo1
Somit werden die Denormierungen durchgeführt. Die in der Regelbasis 29
gespeicherten Regeln können modifiziert, und neue Regeln können durch den
Regeleditor 30 zugefügt werden.
Soweit bei der Erfindung beschrieben wurde, sind Regeln zur Steuerung der
Elektronenlinsen nicht Anordnungen numerischer Werte, sondern werden statt dessen
durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben. Daher sind ihre physikalischen
Bedeutungen leicht verständlich. Folglich können die Daten leicht gehandhabt
werden. Wenn neue Regeln über die Steuerung zugefügt oder die Regeln gelöscht
werden sollen, ist es nur notwendig, die Regeln zuzufügen oder zu löschen. Beim
Stand der Technik müssen sogar die Algorithmen der numerischen Berechnungen
geändert werden. Außerdem sind die Steuerpunkte, die anhand von Regeln
beschrieben werden, durch Fuzzy-Gruppen beschrieben, und somit wird eine Fuzzy-Bemessung
über den gesamten Ausgangsvariablenraum durchgeführt. Damit können
die Elektronenlinsen mit einer geringeren Anzahl von Regeln gesteuert werden,
während bisher eine außergewöhnlich große Menge von Daten für diesen Zweck
notwendig war.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser Ausführungsform
wird die Fuzzy-Bemessung durch eine erste Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26(a) und
eine zweite Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26(b) implementiert. Die erste
Bemessungseinrichtung 26(a) empfängt die normierten Variablen {#Va, #Zo, #Ip,
#⌀a, #Zs} von der Vorbehandlungseinrichtung 27. Die Bemessungseinrichtung 26(a)
korrigiert die Variablen durch Bezugnahme auf die Regeln, die in einer Regelbasis
29(a) gespeichert und durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben sind. Die
Regeln, bei denen die korrigierten Werte der Linsenparameter durch die
Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben sind, werden in der Regelbasis 29a
gespeichert. Die Beschleunigungsspannung Va+, die virtuelle Elektronen
quellenposition Zo+, der Sondenstrom Ip+, der Objektivlinsen-Blendendurchmesser
⌀a+, die in dieser Art modifiziert werden, werden zur zweiten Bemessungseinrichtung
26b gesendet. Die Bemessungseinrichtung 26b bestimmt #Vc1, #Vc2 und #Vo1 aus
Va+, Zo+, Ip+, ⌀a+ und Zs+ durch Fuzzy-Bemessung anhand der Regeln, die in der
Regelbasis 29b gespeichert und durch die Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben
sind. Regeln über verschiedene Linsenparameterwerte und Linsenerregungs-Steuerwerte,
die auf der Grundlage elektronischer Optiken berechnet werden, werden
in der Regelbasis 29b gespeichert, wobei die Regeln durch die Wenn . . . Dann-Konstruktion
beschrieben sind.
Der Einfachheit halber wird angenommen, daß der Objektivlinsen-Blenden
durchmesser ⌀a und die Probenposition Zs bestimmt wurden. Es wird auch
angenommen, daß die zweite Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26b die Fuzzy-Bemessung
der drei Ausgangsvariablen {#Vc1, #Vc2, #Vo1} aus den drei
Eingangsvariablen {Va+, Zo+, Ip+} durchführt. Fig. 10 zeigt einen
dreidimensionalen Parameterraum, der anhand der in der Regelbasis 29b
gespeicherten Regeln beschrieben ist. Variable oder Parameter werden quantisiert, so
daß Gitterpunkte im dreidimensionalen Raum gebildet werden. Drei
Ausgangsvariablenwerte (#Vc1, #Vc2, #Vo1), die durch Berechnungen auf der
Grundlage von Elektronenoptiken gehalten werden, sind an diesen Gitterpunkten
vorhanden.
Berechnungen zeigen, daß diese Werte, die an den Gitterpunkten vorhanden sind,
optimale Werte der Parameter sind. In der Praxis jedoch werden Instrumentenfehler in
den Eingangssignalen Va, Zo und Ip zur Vorbehandlungseinrichtung 27 eingebracht.
Daher können Abweichungen von den berechneten optimalen Werten auftreten.
Daher korrigiert die erste Fuzzy-Bemessungseinrichtung 26a Parameter an Stellen, wo
Abweichungen von den optimalen Werten auftreten. Daher werden, wie Fig. 11 zeigt,
ein dreidimensionaler Parameterraum erhalten, der für das tatsächliche Instrument
geeignet ist.
Bei den obigen Ausführungsformen wurde ein Elektronenmikroskop beispielsweise
beschrieben. Die Anwendung der Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt. Statt
dessen ist sie auf jedes Instrument anwendbar, bei dem ein Ladungspartikelstrom
durch mehrere Linsen wie einem Elektronensonden-Mikroanalysator, einem Auger-Elektronenspektrometer
und einem Ionensonden-Mikroanalysator konvergiert wird.
Bei der Erfindung werden die Größen, die die Steuerung oder Erregung mehrerer
Linsen bewirken, durch Fuzzy-Bemessung bestimmt. Daher kann die Erregung der
Linsen mit einer geringen Anzahl von Regeln genau und fein gesteuert werden.
Außerdem werden bei der Erfindung Daten anhand der Wenn . . . Dann-Konstruktion
beschrieben. Dies macht die physikalische Bedeutung der Daten verständlicher.
Außerdem kann das Hinzufügen, Löschen und Modifizieren von Daten leicht
durchgeführt werden. Außerdem ermöglicht die Fuzzy-Bemessung mehrfache
Eingangs- und Ausgangssignale. Wenn daher Regeln teilweise gelöscht oder
modifiziert werden sollen, oder eine neue Regel hinzugefügt werden soll, wird die
Fuzzy-Bemessung mit allen Variablen einander zugeordnet durchgeführt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Steuerung der Erregung mehrerer Linsen in einem
Ladungspartikelstrominstrument zur Erzeugung eines Ladungspartikelstromes,
dadurch gekennzeichnet, daß
die die Steuerung der Erregung der Linsen bewirkenden Größen durch Fuzzy-Bemessung
bestimmt werden.
2. Ladungspartikelstrominstrument mit einer Ladungspartikelstromquelle zur
Erzeugung eines Ladungspartikelstromes,
gekennzeichnet durch
mehrere Linsen,
eine Regelbasis, in der Regeln, die zur Bestimmung der Größen verwendet werden, die die Steuerung der Erregung der Linsen bewirken, gesteuert sind und die verschiedene Linsenparameterwerte und verschiedene Größen betreffen, die die Steuerung der Erregung der Linsen bewirken, wobei die verschiedenen Linsenparameter und die verschiedenen Größen durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion ausgedrückt sind, und
eine Fuzzy-Bemessungseinrichtung zur Bestimmung der Größen, die die Steuerung der Erregung der Linsen durch Fuzzy-Bemessung aus den verschiedenen Eingangslinsen-Parameterwerten unter Bezugnahme auf die Regeln bewirken.
mehrere Linsen,
eine Regelbasis, in der Regeln, die zur Bestimmung der Größen verwendet werden, die die Steuerung der Erregung der Linsen bewirken, gesteuert sind und die verschiedene Linsenparameterwerte und verschiedene Größen betreffen, die die Steuerung der Erregung der Linsen bewirken, wobei die verschiedenen Linsenparameter und die verschiedenen Größen durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion ausgedrückt sind, und
eine Fuzzy-Bemessungseinrichtung zur Bestimmung der Größen, die die Steuerung der Erregung der Linsen durch Fuzzy-Bemessung aus den verschiedenen Eingangslinsen-Parameterwerten unter Bezugnahme auf die Regeln bewirken.
3. Ladungspartikelstrominstrument mit Ladungspartikelstromquelle zur Erzeugung
eines Ladungspartikelstromes,
gekennzeichnet durch
mehrere Linsen,
eine erste Regelbasis, in der Regeln, die verschiedene Linsenparameterwerte und Korrekturwerte betreffen, gespeichert sind, die durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben sind,
eine erste Fuzzy-Bemessungseinrichtung zur Bestimmung von Linsenparameter-Korrekturwerten durch Fuzzy-Bemessung aus verschiedenen Eingangslinsenparameter werten unter Bezugnahme auf die erste Regelbasis,
eine zweite Regelbasis, der die Regeln, die verschiedene Linsenparameterwerte und Linsenerregungs-Steuergrößen bestimmen, gespeichert sind, die anhand einer Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben sind, und
eine zweite Fuzzy-Bemessungseinrichtung zur Bestimmung von Größen, die die Steuerung der Erregung der Linsen bewirken, durch Fuzzy-Bemessung aus verschiedenen korrigierten Eingangslinsenparameterwerten unter Bezugnahme auf die zweite Regelbasis.
mehrere Linsen,
eine erste Regelbasis, in der Regeln, die verschiedene Linsenparameterwerte und Korrekturwerte betreffen, gespeichert sind, die durch eine Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben sind,
eine erste Fuzzy-Bemessungseinrichtung zur Bestimmung von Linsenparameter-Korrekturwerten durch Fuzzy-Bemessung aus verschiedenen Eingangslinsenparameter werten unter Bezugnahme auf die erste Regelbasis,
eine zweite Regelbasis, der die Regeln, die verschiedene Linsenparameterwerte und Linsenerregungs-Steuergrößen bestimmen, gespeichert sind, die anhand einer Wenn . . . Dann-Konstruktion beschrieben sind, und
eine zweite Fuzzy-Bemessungseinrichtung zur Bestimmung von Größen, die die Steuerung der Erregung der Linsen bewirken, durch Fuzzy-Bemessung aus verschiedenen korrigierten Eingangslinsenparameterwerten unter Bezugnahme auf die zweite Regelbasis.
4. Instrument nach Anspruch 2, 3 oder 4,
gekennzeichnet durch
einen Regeleditor zur Modifizierung und Löschung der Regel oder der Regeln, die in
der Regelbasis oder den Regelbasen gespeichert sind, und zum Hinzufügen neuer
Regeln.
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