DE19701436A1 - Selbstfahrende Arbeitsmaschine - Google Patents

Selbstfahrende Arbeitsmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Arbeitsmaschine, insbesondere ein landwirtschaftli­ ches Arbeitsgerät wie ein Mähdrescher, ein Häcksler, ein Schlepper oder dergleichen, die mit vorgespannten, endlosen Gleisbändern aus einem flexiblen Material ausgerüstet ist, die innen­ seitig mit Führungselementen versehen und über auf den Achsen aufgesetzten Antriebsrädern und Umlenktrommeln geführt sind, wobei die Führungselemente in Freiräume der Antriebsrä­ der und der Umlenktrommeln eingreifen.
Bei in Rede stehenden selbstfahrenden Arbeitsmaschinen stehen die Achsen für die Antriebsrä­ der und Umlenktrommeln parallel und im Abstand zueinander. Im Normalfall ist der Gleis­ fahrantrieb Teil des Fahrantriebes, da die selbstfahrende Arbeitsmaschine noch mit einer lenk­ baren Achse ausgerüstet ist, auf die Laufräder gelagert sind. Die lenkbare Achse liegt bei land­ wirtschaftlichen Arbeitsgeräten im hinteren Bereich. Die Gleisbandfahrantriebe der in Frage kommenden selbstfahrenden Arbeitsmaschinen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Üblicherweise wird die hintere Achse des Gleisbandfahrantriebes angetrieben. Jedes Antriebs­ rad und jede Umlenktrommel besteht in den meisten Fällen aus jeweils zwei Hälften, so daß der mittige Freiraum für die Führungselemente der Gleisbänder entsteht. Die Führungsele­ mente können entweder durch innenseitige Stege oder in einer Reihe angeordnete Führungs­ stollen gebildet sein. Damit die Seitenflanken der Führungselemente die zugewandten Flächen der Antriebsräder bzw. der Umlenktrommeln nicht berühren, ist die Breite des jeweiligen Frei­ raumes größer als die Breite des Führungselementes. Bei Kurvenfahrten ist es unvermeidbar, daß sich die Gleitbänder auf den Antriebsrädern und den Umlenktrommeln verschieben. Diese Verschiebung tritt ebenfalls auf beim Betrieb der selbstfahrenden Arbeitsmaschine in einer Hanglage. Die Seitenflanken der Führungselemente stoßen dann an die zugewandten Flächen der Antriebsräder und der Umlenktrommeln, so daß der Verschleiß an den Führungsstollen re­ lativ hoch ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstfahrende Arbeitsmaschine der eingangs näher beschriebenen Art in einfacher Weise so weiter zu entwickeln, daß der durch die unver­ meidbare Verschiebung der Gleisbänder bei Kurvenfahrten, und/oder in der Hanglage, zurück­ zuführende Verschleiß der Führungselemente der Gleiskettenbänder deutlich herabgesetzt wird, so daß die Lebensdauer der Gleiskettenbänder entsprechend erhöht wird.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem die Antriebsräder und die Umlenktrommeln mit beid­ seitig der Führungselemente der Gleisbänder frei drehbar gelagerten sowie synchron mitlaufen­ den Anlaufkörpern versehen sind, deren Drehachsen quer und in gleichen Abständen zu den Achsen des Gleisfahrantriebes stehen.
Bei einer Verschiebung der Gleisbänder quer zur Laufrichtung stoßen nunmehr die jeweiligen Seitenflanken der Führungselemente gegen die Anlaufkörper, die dadurch in Drehung versetzt werden. Die Drehrichtung steht ebenfalls quer zur Laufrichtung der Gleisbänder. Durch die in Drehung zu versetzenden Anlaufkörper entfällt die bislang unvermeidbare, den Verschleiß be­ günstigende Reibung. Eine Reibung zwischen den aus Metall bestehenden Antriebsrädern bzw. den Umlenktrommeln muß verhindert werden, da die Gleisbänder diesem nicht widerstehen, da sie aus Gummi oder einem gummiähnlichen Kunststoff gefertigt sind.
Eine konstruktiv einfache Lösung wird erreicht, indem die Anlaufkörper als Rollen mit zylin­ drischer oder vorzugsweise balliger Mantelfläche ausgebildet sind. Beim Auflaufen der Füh­ rungselemente auf die Rollen wird eine relativ große Fläche erfaßt, so daß sich die daraus er­ gebende erhöhte Flächenpressung in tragbaren Grenzen gehalten wird. Durch die ballige Man­ telfläche erfolgt bereits eine Drehung der jeweiligen Rolle, wenn die Seitenflanken der Füh­ rungselemente nur leicht dagegen laufen. Die Abstände zwischen den Anlaufkörpern bzw. den Rollen sollten möglichst gering sein, insbesondere wenn die Führungselemente der Gleisbänder aus in einer Reihe angeordneten Führungsstollen gebildet werden. Es muß dann vermieden werden, daß die Stollen in die Zwischenräume gedrängt werden. Es ist deshalb bei einer sol­ chen Ausführung vorgesehen, daß der Zwischenraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Anlaufkörpern bzw. Rollen geringer ist, als die in Laufrichtung der Gleisbänder sich erstreckende Tiefe eines Führungsstollens. Jeder Führungsstollen könnte sich dann an einem Anlaufkörper abstützen oder aber die in Laufrichtung vorn und hinten liegenden Bereiche wür­ den sich an zwei aufeinanderfolgenden Anlaufkörpern abstützen. Die Anlaufkörper bzw. die Rollen können in konstruktiv einfacher Weise drehbar gelagert werden, indem sie stirnseitige Ansätze aufweisen, die in Bohrungen von Lagerklötzen eingreifen, die mit einer am Rad oder Umlenktrommelkörper festgelegten Aufnahmescheibe vorzugsweise durch Schrauben verbun­ den sind. Die Anlaufkörper bilden dann im Zusammenhang mit den Lagerklötzen einen syn­ chron mit dem Rad oder der Umlenktrommel umlaufenden Kranz. Da die Lagerklötze bei­ spielsweise durch Schrauben lösbar mit der Aufnahmescheibe verbunden sind, ist die Montage und gegebenenfalls auch die Demontage der Anlaufkörper sehr einfach durchzuführen. Eine einfache, jedoch hoch belastbare Gesamtkonstruktion der Räder bzw. der Umlenktrommeln wird erreicht, indem die die Lagerklötze aufnehmende Aufnahmescheibe an einem zur Radach­ se oder zur Umlenktrommelachse konzentrischen Laufring festgelegt ist, und daß der Laufring mittels einer Flanschscheibe mit einer auf die Radachse oder Umlenktrommelachse gelagerten Nabe fest verbunden ist. Die Aufnahmescheibe steht dann rechtwinkelig zum Laufring und ist mit diesem verschweißt. Die Aufnahmescheibe und die Flanschscheibe sind in besonders vor­ teilhafter Weise mit dem Laufring verbunden. Die Flanschscheibe ist in besonders zweckmäßi­ ger Weise mit der Nabe lösbar verbunden. Die für die Führungselemente benötigten Freiräume lassen sich in einfachster Weise bilden, indem jedes Antriebsrad und jede Umlenktrommel aus zwei Radhälften bzw. Trommelhälften besteht, zwischen denen die Führungselemente der Gleisbänder verlaufen. Zur Verringerung des Schlupfes zwischen den Gleisbändern und den Halteringen ist vorgesehen, daß jeder Laufring an der dem Gleisband zugewandten Seite mit einem Friktionsbelag versehen ist. Dieser Friktionsbelag besteht aus einem Material mit einem hohen Reibwert.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen selbstfahrenden Arbeitsmaschine in Form eines Mähdreschers,
Fig. 2 ein Antriebsrad des Gleisfahrantriebes bzw. eine Umlenktrommel im Halbschnitt,
Fig. 3 eine Einzelheit, die Anordnung der Anlaufkörper in einer Stirnansicht,
Fig. 4 die Lagerung der als Rollen ausgebildeten Anlaufkörper in einer Einzelheit und
Fig. 5 die Festlegung der Anlaufkörper am Radkörper als Einzelheit in Schnittdarstellung nach der Linie V-V in Fig. 3.
Der Mähdrescher 1 ist mit einem Gleisfahrantrieb 2 ausgerüstet, der je Seite zwei Antriebsrä­ der 3 und zwei fluchtende Umlenktrommeln 4 beinhaltet. Die Antriebsräder 2 werden in nicht näher erläuterter Weise vom Verbrennungsmotor des Mähdreschers 1 über entsprechende An­ triebszüge angetrieben. Die Antriebsräder 3 liegen, bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des Mähdreschers 1 vorzugsweise hinten, so daß die Umlenktrommeln 4 davor, d. h. einer Ernte­ guteinzugsvorrichtung 5 zugewandt liegen. Über jedes seitliche Antriebsrad 3 und über die zu­ gehörige Umlenktrommel 4 ist ein endloses Gleisband 6 aus einem flexiblen Material, wie z. B. Gummi, geführt. An der Innenseite des Gleisbandes 6 ist in gleichen Abständen zu den Seiten­ rändern ein Führungselement angeformt, welches ein durchgehender Führungssteg oder ent­ sprechend der Fig. 3 Führungsstollen 7 sein können, die in einer Reihe liegen. Im dargestell­ ten Ausführungsbeispiel besteht jeder Radkörper 8 bzw. Umlenktrommelkörper aus zwei Kör­ perhälften 8a, 8b. Zwischen den beiden Körperhälften 8a, 8b wird ein Freiraum 9 geschaffen, in den die Führungsstollen 7 bzw. das Führungselement eingreifen. Die seitlichen Antriebsrä­ der 3 und die Umlenktrommeln 4 sind an zwei Naben 11, 12 lösbar festgelegt, die auf eine Achse 10 aufgesetzt sind. Jede Körperhälfte 8a, 8b besteht im wesentlichen aus einer an der zugehörigen Nabe 11 bzw. 12 lösbar festgelegten Flanschscheibe 8c, an der umfangsseitig ein zu den Achsen 10 konzentrisch stehender Laufring 8d befestigt ist. Außenseitig ist an dem Laufring 8d an der den Führungsstollen 7 zugewandten Seite eine Aufnahmescheibe 13 durch Schweißung festgesetzt, wie die Fig. 5 zeigt. Diese Aufnahmescheibe 13 steht demzufolge im Abstand zur Flanschscheibe 8c. An der Aufnahmescheibe 13 sind eine Vielzahl von im Win­ kelabstand zueinander stehenden Lagerklötze 14 angeschraubt, die an der den Führungsstollen 7 zugewandt liegenden Seite liegen. Stirnseitig sind diese Lagerklötze 14 mit zylindrischen Sacklochbohrungen versehen. In diese Sacklochbohrung greifen stirnseitige Lagerzapfen von Rollen 15 ein, die frei drehbar gelagert sind und Anlaufkörper für die Führungsstollen 7 bei ei­ ner Verschiebung des Gleisbandes 6 bilden. Es ergibt sich aus den Figuren, daß die Drehach­ sen der Rollen 15 quer zu den Achsen 10 des Gleisbandfahrantriebes 2 stehen. Es ergibt sich außerdem, daß jede Aufnahmescheibe 13 synchron mit den seitlichen Antriebsrädern 3 bzw. den Umlenktrommeln 4 in Drehung versetzt wird. Es ergibt sich aus den Fig. 2 und 5, daß die Rollen 15 in Drehung versetzt werden, sobald bei einer Verschiebung des Gleisbandes 6 die Führungsstollen 7 dagegen laufen. Es wird dadurch eine den Verschleiß erhöhende Rei­ bung vermieden. Die Fig. 3 zeigt, daß die Anzahl der Rollen 15 im Bereich von ca. 20 Stück liegen kann. Demzufolge sind die Winkelabstände zwischen den Rollen entsprechend gering. Außerdem zeigen die Fig. 3 und 4, daß die Abstände zwischen zwei Rollen 15 geringer sind als die Längen dieser Rollen 15. Außerdem sind die Abstände geringer als die in Laufrich­ tung der Gleisbänder 6 sich erstreckenden Tiefen der Führungsstollen 7, so daß entsprechend der Darstellung nach der Fig. 3 die in Laufrichtung vorne und hinten liegenden Bereiche der Führungsstollen 7 auch an zwei Rollen 15 anliegen können. Dadurch wird vermieden, daß die Führungsstollen 7 in die Zwischenräume zwischen den Rollen 15 geraten. Die Fig. 4 zeigt al­ ternativ, daß die Rollen 15 zylindrisch oder mit einer balligen bzw. kugligen Mantelfläche ge­ staltet sein können. Die Fig. 3 zeigt außerdem, daß die miteinander verbundenen Drehachsen der Rollen 15 ein regelmäßiges Vieleck beschreiben. Im Gegensatz zu den gezeichneten Aus­ führungen könnten die Rollen 15 auch auf fest in die Lagerklötze 14 eingesetzte Bolzen gela­ gert sein. Wesentlich ist, daß sie leicht drehbar sind, so daß sie beim Anlaufen der Führungs­ stollen 7 in Drehung versetzt werden. Zur Erhöhung der Reibung zwischen den Körperhälften 8a und 8b der angetriebenen seitlichen Räder 3 sind auf die Laufringe 8d außenseitige Frikti­ onsring 16 fest aufgesetzt.
Bezugszeichenliste
1
Mähdrescher
2
Gleisbandfahrantrieb
3
seitlicher Antriebsräder
4
Umlenktrommel
5
Ernteguteinzugsvorrichtung
6
Gleisband
7
Führungsstollen
8
Radkörper
8
a Körperhälfte
8
b Körperhälfte
8
c Flanschscheibe
8
d Laufring
9
Freiraum
10
Achse
11
Nabe
12
Nabe
13
Aufnahmescheibe
14
Lagerklötze
15
Rollen
16
Friktionsringe

Claims (7)

1. Selbstfahrende Arbeitsmaschine, insbesondere ein landwirtschaftliches Arbeits­ gerät wie ein Traktor, ein Mähdrescher, ein Häcksler oder dergleichen, das mit einem Gleisbandfahrantrieb ausgerüstet ist, der mit vorgespannten endlosen Gleisbändern aus einem flexiblen Material bestückt ist, die innenseitig mit Füh­ rungselementen versehen und über auf den Achsen aufgesetzten Antriebsrädern und Umlenktrommeln geführt sind, wobei die Führungselemente in Freiräume der Antriebsräder und der Umlenktrommeln eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsräder (3) mit beidseitig der Führungselemente (7) der Gleisket­ tenbänder (6) frei drehbar gelagerten, sowie synchron mitlaufenden Anlaufkör­ pern versehen sind, deren Drehachsen quer und in gleichen Abständen zu den Achsen (10) des Gleisbandfahrantriebes (2) stehen.
2. Selbstfahrende Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufkörper als Rollen (15) mit zylindrischer oder balliger Mantelflä­ che ausgebildet sind.
3. Selbstfahrende Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, bei der die Führungselemente als in Reihen angeordnete Führungsstollen ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume zwischen zwei aufeinanderfolgenden Anlaufkörpern (15) geringer sind als die in Laufrichtung der Gleisbänder (6) sich erstreckenden Tiefen der Führungsstollen (7).
4. Selbstfahrende Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufkörper bzw. die Rollen (15) stirnseitige Ansätze aufweisen, die in Bohrungen von Lagerklötzen (14) eingreifen, die mit einer am Antriebsrad und/oder Umlenktrommelkörper (8a, 8b) festgelegten Aufnahmescheibe (13) vor­ zugsweise durch Schrauben verbunden sind.
5. Selbstfahrende Arbeitsmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Lagerklötze (14) aufnehmende Aufnahmescheibe (13) an einem zur Radachse (10) oder zur Umlenktrommelachse konzentrischen Laufring (8d) festgelegt ist, und daß der Laufring (8d) mittels einer Flanschscheibe (8c) mit einer auf die Achse (10) der Antriebsräder (3) bzw. der Umlenktrommeln (4) gelagerten Nabe (11, 12) fest verbunden ist.
6. Selbstfahrende Arbeitsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Antriebsrad (3) und jede Umlenktrommel (4) aus zwei Körperhälften (8a, 8b) bzw. Trommelhälften besteht zwischen denen die Führungselemente (7) der Gleisbänder (6) verlaufen.
7. Selbstfahrende Arbeitsmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Laufring (8d) der Körperhälfte (8a, 8b) an der dem Gleisband (6) zu­ gewandten Seite mit einem Friktionsbelag (16) versehen ist.
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