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Niederhalter für Schneideinrichtungen (Ausscheidung aus der Patentanmeldung-Aktenzeichen
P 19 05 397.5-16 vom 4. Februar 1969) Die Erfindung betrifft einen Niederhalter
für Schneideinrichtungen mit einem quer zu einer zu unterteilenden Materialbahn
auf einer Führungsbahn verfahrbaren Schneidschlitten. Der neue Niederhalter eignet
sich ganz besonders für sogenannte Diagonal-Schneidmaschinen, mit denen flexibb
Bandwerkstoffe, insbesondere mit einer textilen oder metallenen Verqtärkungseinlage,
z.B.
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Bandwerkstoffe, wie sie für den Aufbau von Reifenkarkassen verr wendet
werden.
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Für die Herstellung eines genauen und sauberen Schnittes mit Hilfe
des mit dem Schneidechlitten quer oder sohräg über die Materialbahn verfahrbaren
Schneidwerkzeuges ist es notwendig, daß das zu schneidende Material im Bereich des
Schnittes zuverlässig auf einer Unterlage niedergehalten wird, ohne daß dadurch
der Bandvorsohub beeinträcsstigt wird oder die Gefahr auftritt, daß das Material
am Nieaerhalter haften bleibt und
beim Abheben des Niederhalters
angehoben wird. Da der Niederhalter dabei möglichst nahe der Schnittstelle wirksam
werden soll, muß außerdem die Möglichkeit bestehen, daß bei Veränderung der Schnittriohtung
ohne besondere Maßnahmen auch der Niederhalter sich selbsttätig an den neuen Verlauf
der Schneidlinie anpaßt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Niederhalter der
eingangs näher bezeichneten Art so weiterzubilden, daß er den gestellten Forderungen
in optimaler Weise gerecht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Schneidwagen
ein um eine zur Schnittebene senkrechte Achse frei drehbares Niederhalteelement
so vorgesehen ist, daß es bei Bewegung des Schneidwagens mit seiner Umfangsfläche
auf der Materialbahn dicht neben der Schnittebene abrollt und mit einem an dem Schneidwagen
vorgesehenen Widerlager unterhalb der Materialbahn zusammenwirkt. Durch diese Anordnung
ist einmal gewährleistet, daß sich bei Veränderung der Schnittlinie der Niederhalter
automatisch bei Verstellung der Bahn für den Schneidschlitten an die neue Schneidlinie
anpaßt, 80 daß keine besonderen Anpassungsmaßnahmen oder Veränderungen vorgenommen
werden mUssen. Das Niederhalteelement kann dabei in unmittelbarer Nähe vom Schneidelement
angeordnet werden, so daß es besonders wirkungsvoll die Materialbahn niederhält
und damit die Voraussetzung für einen genauen und sauberen schnitt schafft. Das
Niederhalteelement kann dabei sehr leicht ausgebildet sein, da es unabhängig von
der Breite der Bahn nur eine geringe Audehnung
zu haben braucht,
da es zusammen mit dem Schneidelement und dem Schneid schlitten über die Materialbahn
wegfährt und daher lediglich jeweils im Bereich des weiterlaufenden Schnittes wirksam
wird. Da das Niederhalteelement auf dem Material abrollt, kann das Material praktisch
auch nicht am Niederhalteelement kleben bleiben, so daß auch so schwierige Materialien,
wie es die Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Reifenkarkassen darstellen,
zuverlässig mit dem Niederhalteelement gemäß der Erfindung behandelt werden können.
Das Abheben des Niederhalterelementes kann, wie das Abheben des Schneidelementes,
Jederzeit außerhalb der Materialbahn erfolgen, d.h. nachdem der Schneidschlitten
über die Längskante der Materialbahn hinausgefahren ist. Dadurch wird beim Hochheben
des Niederhalteelementes auch die Materialbahn nicht mit angehoben. Ebenso wie das
Schneidwerkzeug kann auch der Niederhalter in beiden Pahrtrichtungen des Schneidschlittens
wirksam sein. Wegen der geringen Ausdehnung des Niederhalterelementes kann dieses
sich auch ohne großen Druck leicht allen Unregelmäßigkeiten der Oberfläche des Bandmaterials
anpassen.
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Vorteilhafterweise iet als Niederhalteelement ein flexibles, endloses,
über frei drehbare Umlenkrollen geführtes Band oder ein Riemen vorgesehen.
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Die Umlenkrollen für das Band oder den Riemen 8illfi ^ mäßigerweise
elastisch in Richtung auf das Widerlager vorgespannt, um eine leichte Anpassung
an Materialunebenheiten zu ermöglichen, ohne daß ein großer Druck erforderlich ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt in Draufsicht eine Schneideinrichtung, bei der mit besonderem
Vorteil der Niederhalter gemäß der Erfindung eingesetzt werden kann.
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Fig. 2 zeigt den neuen Niederhalter in perspektivischer Ansicht.
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Fig. 3 zeigt den Niederhalter nach Fig. 2 in einer Schnittansicht
mit horizontaler Schnittebene, Fig. 4 den Niederhalter nach Fig. 2 in Schnittansicht
mit senkrechter Schnittebene und Fig. 5 den Niederhalter in einer Endstellung der
Bahn eines Schneidschlittens.
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In Fig. 1 ist eine Diagonal-Schneidmaschine gezeigt, die eine Zuführeinrichtung
1 aufweist, welche einen bandförmigen Werkstoff 6 längs zu sich selbst und im wesentlichen
in einer waagrecht verlaufenden Ebene über eine Schneidlinie hinaus vorschiebt,
welche einer Schneideinrichtung 2 angehört Ul in einem Winkel zur Länge des Bandwerkstoffes
6 verläuft. Die Schneideinrichtung weist einen Schlitten 3 auf, welcher hin und
her beweglich auf einem Tisch 4 geführt ist. Dieser Tisch 4 ist winkeleinstellbar
in Bezug auf die Zuführeinrichtung 1 angeordnet
und zu diesem Zweck
um eine Schwenkachse 5 verschwenkbar.
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Hierdurch kann der Schneidwinkel bzw. die Winkellage der Schnei8-linie
zur Längsachse des Bandwerkstoffes 6 verändert werden.
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Durch Hin- und Herbewegung des Schlittens 3 auf dem Tisch 4 kann ein
Streifen vorbestimmter Länge vom Bandwerkstoff 6 abgetrennt werden, welche infolge
des Schrägschnittes rombische Ge-: stalt aufweisen.
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Die Zuführungseinrichtung für den 3andwerkstoff weist mehrere parallel
angeordnete Förderbänder 8 auf, die um eine gemeinsame hintere Umlenk- und Antriebsrolle
9 geführt sind. Die einzel nen Förderbänder können unabhängig voneinander mittels
Rollen 13 verlängert oder verkürzt werden, um eine Anpassung des Abgabeendes der
Fördereinrichtung an die Wi1keilage der Sohneidlinie zu erhalten.
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Der hin und her bewegliche Sohneidschlitten trägt zwei mit ein ander
zusammenwirkende Schneidklingen, von denen eine in Fig.2 mit 46 bezeichnet ist.
Diese Schneidklingen sind auf zueinander parallelen Achsen. von denen eine in Fig.
4 mit 48 bezeichnet ist, angeordnet, die von einem gemeinsamen Antrieb M4 am Schlitz'
ten 3 in Pfeilrichtung angetrieben werden können. Der Motor steht über Riemen 49
und Riemensoheiben 49a mit den Wellen der Schneidscheiben in Eingriff. Der die Wellen
aufnehmende Teil des Schlittens 3 ist U-fUrmig ausgebildet und mit 51 bezeichnet
Zwischen den Schenkeln des U-förmigen Gehäuses 51 ist ein Blech 52 angeordnet, welches
an das Abgabeende der Förderbänder 8 anschließt
Unterhalb des Auflagebleches
52 sind an dem Gehäuse 51 Führung' rollen 54 drehbar gelagert, welche bei Bewegung
des Schlittens 3 an der Unterseite des Auflagebleches 52 vor und hinter der Schnittstelle
angreifen, um das Auflageblech 52 in diesem Bereich auszusteifen.
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Oberhalb des Bleches 52 ist am oberen Schenkel des U-förmigen Gehäuses
51 eine Niederhalteeinrichtung 55 angeordnet. Der Niederhalter weist einen auf der
Oberseite des oberen Schenkels des Gehäuses 51 befestigten Profilarm 55' auf, an
dessen Unterseite mittels Lageraugen zwei zur Schneidlinie parallele Wellen beiderseits
des Schenkels des Gehäuses 51 angeordnet sind. Diese miteinander fluchtenden Wellen
56 und 57 dienen zur Lagerung von Hülsen 56' bzw. 57', von denen rechtwinkelig parallele
Tragarme 56" und 57" in Richtung zur Schneidlinie hin ragen.
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Diese Arme können um die Achsen 56 und 57 im begrenzten Umfange; frei
schwingen.
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An den Enden der Arme 56" bzw. 57" sind Riemenrollen frei dreh-! bar
gelagert, um die ein endloser Riemen 58 giFgt ist. Das untere Trum des Riemens 58
liegt unter der Wirkung des Eigengewichtes der Niederhalteranordnung auf dem Pührungablech
52 auf.
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Wie aus den Figuren ersichtlich ist, verläuft das untere Trum des
Riemens 58 in unmittelbarer Nähe der Schnittlinie, so daß bei Vorliegen eines Bandwerkstoffes
auf dem Auflageblech 52 die? ser in unmittelbarer Nähe der Schnittstelle durch das
untere Trum 58 auf der Auflage 52 niedergehalten wird. Bei Vorschub des Schneidechlittens
wE sich der Riemen ohne aigenen Antrleb
gleitfrei auf der Oberfläche
des Bandwerkstoffes ab und führt gegenüber diesem keinerlei Gleitbewegungen aus.
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An den Jeweils äußeren Lageraugen für die Wellen 56 bzw. 57 sind die
U-förmig gebogenen Enden eines flachen Federelementes 60 befestigt. Weiterhin ist
auf der Welle 56 eine Ringscheibe befestigt, die einen abgeflachten Umfangsabschnitt
aufweist, der flach auf der Oberseite des Federelementes aufliegt. Einer Verschwenkung
der Hülse 56' um ihre Achse 56 wird daher durch den Ring und die Feder entgegengewirkt,
so daß das untere Trum des Riemens mit elastischer Vorspannung auf dem Eandwerkstoff
aufliegt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Schnittlinie kann der Bandwerkstoff,
der von dieser Seite her zugefördert wird, durch einen weiteren Niederhalter niedergehalten
werden, der in den Figuren 1 und 5 bei 70 angedeutet ist. Dieser besteht aus einem
langgestreckten Kasten 72, der an den Enden bei 71 fest angeordnet ist und in dem
eine Vielzahl von leicht geneigten, unter Druck nach außen verfahrbaren Klemmfüßen
73 angeordnet sind.