DE19653702C1 - Verfahren zum thermischen Reinigen von Rohren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Reinigen
von Rohren, deren Außenseiten bei Erwärmung flüchtige Partikel
und/oder mit Luft bei Erwärmung zu flüchtigen Partikeln reagie
rende Substanzen aufweisen.
Ein derartiges Verfahren kann beispielsweise zum Nachreinigen
von Erdgasleitungen eingesetzt werden, die in Erdgas-Förderge
bieten verlegt waren und die entsorgt werden sollen. Da derarti
ge Erdgasleitungen häufig durch quecksilberhaltige und/oder
schwach-radioaktive Ablagerungen kontaminiert sind, kommt ein
einfaches Verschrotten der Leitungen nicht in Betracht.
Die Erdgasleitungen werden zweckmäßig zunächst vorgereinigt,
solange sie noch in dem Fördergebiet verlegt sind. Dies ge
schieht vorzugsweise durch eine mechanische Reinigungsvorrich
tung, die durch die zu reinigenden Rohrleitungen hindurch bewegt
wird und dabei Ablagerungen an der Innenseite der Rohrleitung
abträgt. Danach kann eine vorgereinigte Rohrleitung ausgegraben
und zu Rohren von transportierbarer Länge zerschnitten werden.
Bevor diese Rohre abtransportiert werden, sollten ihre Enden mit
Kappen oder ähnlichem geschlossen werden, um ein unkontrollier
tes Austreten von Restverunreinigungen in die Umgebung zu ver
hindern.
Die Außenseiten derartiger Rohre weisen häufig Substanzen auf,
die bei Erwärmung flüchtige Partikel freisetzen. Dies ist z. B.
der Fall, wenn die Außenseiten der Rohre mit einer Schutzschicht
aus Bitumen versehen sind. Selbst wenn die Schutzschicht aus
Bitumen auf mechanischem Wege weitgehend entfernt wird, verblei
ben Reste an der Rohrwandung, die als schädliche Substanzen
freigesetzt werden oder die zu schädlichen Substanzen reagieren,
welche dann freigesetzt werden, wenn das Rohr erwärmt wird.
Daher hat ein an sich vorteilhaftes Verfahren zum thermischen
Nachreinigen von Rohren, bei dem das zu reinigende Rohr erwärmt
wird, um die in seinem Innenraum enthaltenen Verunreinigungen
freizusetzen, den Nachteil, daß dabei auch unerwünschte Substan
zen von der Außenseite des Rohres abgegeben werden, die nicht
unkontrolliert in die Umgebung gelangen dürfen.
So ist aus der DE 42 14 885 A1 ein Verfahren zum Entfernen von
Quecksilber von inneren Rohrflächen von demontierten Gastrans
portleitungen bekannt, bei dem das Rohr mittels einer von außen
einwirkenden Beheizungseinrichtung auf eine Temperatur erwärmt
wird, bei der das innen anhaftende Quecksilber weitgehend ver
dampft. Das Rohr wird kontinuierlich von einem Trägergas durch
strömt, das die Quecksilberdämpfe aus dem Rohr entfernt und aus
dem das Quecksilber in einer Kühlfalle abgetrennt wird.
In der DE 42 10 455 C1 wird ein Verfahren zum Entfernen von
Quecksilber aus zerlegten Erdgasrohren beschrieben, bei dem die
Rohre zunächst schräggestellt werden, damit in den Rohren ent
haltene Fest- und Flüssigstoffe auslaufen können. In einer Aus
dampfstation werden die Rohre mit Inertgas gefüllt und erhitzt.
Das Quecksilberdampf enthaltende Inertgas wird in einem Konden
sator gekühlt, um das Quecksilber auszufällen.
Während sich die zuvor genannten Druckschriften ausschließlich
mit der Innenreinigung von Rohren beschäftigen, offenbart die DE
43 04 551 C1 ein Verfahren zum Entfernen einer organischen Be
schichtung, die eine Epoxidharzgrundschicht und eine darauf
angeordnete Schicht aus Ethylen-Copolymerisat aufweist, von der
Außenseite von Stahlrohren. Nach einer induktiven Erwärmung der
Rohrwand auf 200°C bis 350°C wird die Beschichtung unter Anwesen
heit von Sauerstoff mit Hilfe eines von außen einwirkenden Gas
brenners bei 400°C bis 550°C thermisch abgebaut. Danach erfolgt
eine mechnische Reinigung der Rohraußenseite.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum thermischen
Reinigen von Rohren, deren Außenseiten bei Erwärmung flüchtige
Partikel und/oder mit Luft bei Erwärmung zu flüchtigen Partikeln
reagierende Substanzen aufweisen, zu schaffen, das kostengünstig
und umweltfreundlich betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum thermischen Reinigen
von Rohren, deren Außenseiten bei Erwärmung flüchtige Partikel
und/oder mit Luft bei Erwärmung zu flüchtigen Partikeln reagie
rende Substanzen aufweisen. Das zu reinigende Rohr wird in ein
Gehäuse eingebracht und erwärmt. Die aus dem Innenraum des Roh
res entweichenden Substanzen werden zu einem Kondensatabscheider
abgeleitet. Die Abluft aus dem Gehäuse wird zu einem Wasserbad
mit Schaumvorlage abgeleitet, und die in der Abluft enthaltenen
Partikel werden in der Schaumvorlage gebunden.
Dadurch wird erreicht, daß einerseits der Innenraum des Rohres
zuverlässig gereinigt wird, da bei erhöhter Temperatur auch
Substanzen wie Quecksilber, die nur verhältnismäßig schwer
flüchtig sind, freigesetzt werden. Diese Substanzen werden aus
dem Innenraum des Rohres zu dem Kondensatabscheider abgeleitet,
wo sie abgeschieden werden können, wenn sie bei niedriger Tempe
ratur auskondensieren, wie z. B. Quecksilber. Die abgeschiedenen
Substanzen können dann beispielsweise wiederverwertet oder auf
einer Sondermülldeponie entsorgt werden. Andererseits werden die
von der Außenseite des Rohres herrührenden Partikel in dem Ge
häuse aufgefangen und mit der Abluft aus dem Gehäuse zu einem
Wasserbad mit Schaumvorlage geleitet. Dort werden die Partikel
in der Schaumvorlage gebunden, so daß sie nicht unkontrolliert
an die Umgebungsluft abgegeben werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren arbeitet zuverläsig und gründlich und kann im wesent
lichen mit handelsüblichen und kostengünstigen Mitteln ausge
führt werden.
Vorzugsweise wird das Rohr mit Hilfe eines durch das Rohr hin
durch bewegten Gasbrenners erwärmt. Der Gasbrenner erzeugt lokal
hohe Temperaturen, so daß der Innenraum des Rohres sehr wir
kungsvoll gereinigt wird.
Als Kondensatabscheider eignet sich ein wassergekühlter Zyklon
mit einem nachgeschalteten Aktivkohlefilter. In dem Aktivkohle
filter werden schädliche Substanzen aufgefangen, die in dem
wassergekühlten Zyklon nicht auskondensiert wurden, entweder
weil der Durchsatz zu schnell erfolgte oder weil für die betref
fende Substanz die Temperatur des Kühlwassers zu hoch ist, um
eine Kondensation zu bewirken.
Das System Rohr-Zyklon-Aktivkohlefilter wird vorzugsweise mit
tels eines Ventilators unter Unterdruck gehalten. Dann können
keine Verunreinigungen in die Umgebung austreten, selbst wenn
das System undichte Stellen hat, und alle in dem wassergekühlten
Zyklon nicht abgeschiedenen Substanzen werden in das Aktivkohle
filter gezogen.
Die Abluft aus dem Gehäuse wird vorzugsweise mittels eines Ven
tilators abgesaugt und dem Wasserbad mit Schaumvorlage zuge
führt. Dabei herrscht in dem Gehäuse ein Unterdruck, so daß
durch kleinere Öffnungen oder undichte Stellen keine Abluft mit
schädlichen Substanzen oder flüchtigen Partikeln von den Außen
seiten des Rohres in die Umgebung gelangen kann. Bei einer be
vorzugten Ausführungsform mündet der Druckstutzen des Ventila
tors über eine Leitung in das Wasserbad, in das demzufolge Ab
luft unter leichtem Überdruck abgegeben wird, so daß Gasperlen
mit gegebenenfalls darin enthaltenen Verunreinigungen oder Par
tikeln in dem Wasserbad nach oben steigen können. Die Schaumvor
lage auf dem Wasser verhindert dabei ein Austreten an die Umge
bung. Eine derartige Anordnung des Wasserbades mit Schaumvorlage
läßt sich mit kostengünstigen Mitteln realisieren.
Vorzugsweise wird als Gehäuse ein Normcontainer verwendet, in
den das zu reinigende Rohr über eine Öffnung in einer Stirnseite
eingeführt wird, so daß die Endseite des Rohres an der Öffnung
von außerhalb des Normcontainers zugänglich bleibt. Über diese
Endseite kann beispielsweise ein Gasbrenner in das Rohr einge
führt werden. Eine derartige Ausgestaltung des Gehäuses ist
preisgünstig, da keine Sonderfertigung erforderlich ist. In die
Stirnseite des Normcontainers muß lediglich die Öffnung ge
schnitten werden.
Wie sich bereits aus dem vorherigen ergibt, eignet sich das
erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zum thermischen Reinigen
von Rohren, die im Innern mit Quecksilber verunreinigt sind und
deren Außenseiten mit einer Schutzschicht aus Bitumen versehen
sind. Vorzugsweise wird die Bitumenschicht vor dem Einbringen
des zu reinigenden Rohres in das Gehäuse bis auf Reste entfernt.
Zum Beispiel kann die Bitumenschicht abgeschält werden, was mit
Hilfe eines Meißels oder mehrerer Meißel erfolgen kann. Durch
diese Art der mechanischen Vorreinigung der Außenseite des zu
reinigenden Rohres wird die Effizienz der nachfolgenden Schritte
zum thermischen Reinigen beträchtlich erhöht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung, mit der
das Verfahren zum thermischen Reinigen von Rohren aus
geübt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung, mit der das weiter
unten näher erläuterte Verfahren zum thermischen Reinigen von
Rohren durchgeführt werden kann, ist in Fig. 1 in einem schema
tischen Längsschnitt dargestellt.
Ein zu reinigendes Rohr 1, das eine Länge von z. B. 6 m hat,
befindet sich in einem Gehäuse 2. Im Ausführungsbeispiel stammt
das Rohr 1 aus einer Erdgasleitung. Es wurde bereits mechanisch
vorgereinigt, als es noch im Erdreich verlegt war. Vor dem Ein
bringen des Rohres 1 in das Gehäuse 2 wurde ferner eine Schutz
schicht aus Bitumen auf der Außenseite des Rohres 1 weitgehend
entfernt, siehe unten.
Als Gehäuse 2 wird im Ausführungsbeispiel ein Normcontainer
verwendet, der nur geringfügig umgestaltet werden muß, damit das
Verfahren zum thermischen Reinigen von Rohren ausgeübt werden
kann.
Das Rohr 1 ist im Gehäuse 2 auf Böcken 4 gelagert, die in ihrem
oberen Bereich jeweils mit Rollen versehen sind, damit das Rohr
1 leicht in Längsrichtung des Gehäuses 2 bewegt werden kann.
Die Stirnseite 6 weist eine Öffnung 7 auf, die mit der Achse des
Rohres 1 fluchtet und deren Durchmesser geringfügig größer ist
als der des Rohres 1. Die gegenüberliegende Stirnseite 8 des
Gehäuses 2 ist mit einer ähnlichen Öffnung 9 versehen.
Vor der Stirnseite 6 des Gehäuses 2 ist eine Brennereinrichtung
10 mit einem Gasbrenner 12 an dem der Stirnseite 6 zugewandten
Ende auf einem Gestell 14 gelagert. Die Brennereinrichtung 10
kann mit Hilfe einer Vortriebseinrichtung 16 entlang der Achse
des Rohres 1 bewegt werden. In der Fig. 1 sind ein Motor, meh
rere Rollen und ein Seilzug angedeutet, die dem Fachmann die
Wirkungsweise der Vortriebseinrichtung 16 veranschaulichen. Die
Brennereinrichtung 10 wird im Ausführungsbeispiel mit Gas be
trieben, wobei Gasflammen am Kopf der Brennereinrichtung 10, dem
Gasbrenner 12, austreten. Die Art des verwendeten Gases richtet
sich nach der Höhe der erwünschten Temperatur; auch ist es mög
lich, anstelle von Luftsauerstoff Preßluft oder Sauerstoff aus
Stahlflaschen zuzuführen.
Auf dem Dach des Gehäuses 2 ist ein Ventilator 20 montiert, der
über einen Motor 22 angetrieben wird. Der Ventilator 20 kann im
Innenraum des Gehäuses 2 einen Unterdruck erzeugen, um Luft und
darin enthaltene Substanzen aus dem Behälter 2 abzusaugen. An
der Austrittsseite des Ventilators 20 herrscht im Betrieb ein
Überdruck. Die Austrittsseite des Ventilators 20 ist über eine
Leitung 24 mit einem Becken 26 verbunden. Im Betrieb ist das
Becken 26 in seinem unteren Bereich mit Wasser 28 gefüllt. Über
dem Wasserspiegel befindet sich eine Schaumvorlage 29, die in
einer dem Fachmann bekannten Weise mit Hilfe von Netzmittel und
Wasser hergestellt werden kann.
Vor der Stirnseite 8 des Gehäuses 2 ist ein Zyklon 30 angeord
net, der als Kondensatabscheider dient. Der Zyklon 30 ist in
einem Gestell montiert, das auf Rollen verfahrbar ist. Zur Küh
lung des Zyklons 30 dient Wasser; die Wasseranschlüsse (Zulauf
und Ablauf) sind in Fig. 1 nicht dargestellt. Über eine Leitung
32 kann der Zyklon 30 durch die Öffnung 9 mit der Stirnseite des
Rohres 1 verbunden werden. Gegebenenfalls kann ein flexibler
Metallschlauch (der in Fig. 1 nicht dargestellt ist) durch die
Öffnung 9 zwischen dem Endstück der Leitung 32 und der Stirnsei
te des Rohres 1 angebracht werden. Wenn der Zyklon 30 auf diese
oder eine ähnliche Weise mit dem Rohr 1 verbunden ist, sollte
die Öffnung 9 bis auf eine schmale Lücke geschlossen sein, damit
das Gehäuse 2 zumindest weitgehend gegen die Umgebung abgedich
tet ist. Im unteren Bereich des Zyklons 30 befindet sich ein
Kondensatablaß 34.
Die aus dem Zyklon 30 austretende Abluft wird nicht ungefiltert
an die Umgebung abgegeben, sondern über eine Leitung 35 durch
ein Aktivkohlefilter 36 geführt, dessen Auslaß über eine Leitung
37 mit einem Ventilator 38 verbunden ist. Im Betrieb der Vor
richtung hält der Ventilator 38 das aus dem Aktivkohlefilter 36,
dem Zyklon 30 und dem Rohr 1 bestehende System unter Unterdruck,
so daß selbst über undichte Stellen keine Abgase, flüchtige
Partikel oder andersartige Verunreinigungen aus diesem System
austreten können. Der Ventilator 38 sorgt also für eine Strö
mung, bei der Luft an der im Bereich der Öffnung 7 angeordneten
Stirnseite des Rohres 1 in das Rohr 1 eingesogen wird und über
den Zyklon 30, das Aktivkohlefilter 36 und schließlich den Ven
tilator 38 gereinigt ins Freie gelangt.
Im Ausführungsbeispiel sind nicht nur das Gehäuse 2,1 sondern
auch die übrigen Komponenten der Vorrichtung als kommerziell
erhältliche Geräte ausgeführt, die gegebenenfalls nur geringfü
gig umgebaut werden müssen, damit das nachfolgend beschriebene
Verfahren ausgeübt werden kann.
Wie bereits erwähnt, stammt im Ausführungsbeispiel das zu reini
gende Rohr 1 aus einer Erdgasleitung. Die Erdgasleitung wird
mechanisch gereinigt, solange sie noch im Erdreich verlegt ist.
Anschließend wird sie in Rohre mit einer Länge von ca. 6 m zer
legt, die in das Gehäuse 2 passen. Während des Transports der
Rohre zu der Stelle, an der das Verfahren zum thermischen Reini
gen von Rohren ausgeübt werden soll, werden die Stirnseiten der
Rohre mit Endkappen versehen, damit dort nicht unkontrolliert
Schadstoffe austreten können.
Bevor ein zu reinigendes Rohr 1 in das Gehäuse 2 eingebracht
wird, wird eine Schutzschicht aus Bitumen, die sich an seiner
Außenseite befindet, weitgehend entfernt. Dazu wird eine Schäl
vorrichtung verwendet, die einen Meißel oder ein Schälmesser
aufweist, an dem das Rohr entlang bewegt wird, so daß die Bitu
menschicht wendelförmig abgeschält wird. Besonders gute Resulta
te, auch bei zähen und stark haftenden Bitumenschichten, lassen
sich erzielen, wenn mehrere Meißel oder Schälmesser zum Einsatz
kommen, die vorzugsweise nebeneinander angeordnet sind. Das
abgeschälte Bitumen kann in einer Deponie entsorgt werden. Nach
dem Abschälen der Schutzschicht aus Bitumen wird das zu reini
gende Rohr 1 durch die Öffnung 7 über die Rollen in den oberen
Bereichen der Böcke 4 in das Gehäuse 2 geschoben, bis es die in
der Fig. 1 dargestellte Lage erreicht hat. Anschließend wird
der Zyklon 30 über die Leitung 32 und gegebenenfalls ein Zwi
schenstück durch die Öffnung 9 mit dem zu reinigenden Rohr 1
verbunden. An der Stirnseite 6 des Gehäuses 2 kann ebenfalls ein
Zwischenstück zwischen der in diesem Bereich befindlichen End
seite des Rohres 1 und der Stirnseite 6 des Gehäuses 2 montiert
werden, damit Abluft aus dem Gehäuse 2 nicht unkontrolliert ins
Freie gelangen kann.
In das Becken 26 wird Wasser 28 eingefüllt, und auf dem Wasser
spiegel wird eine Schaumvorlage 29 erzeugt. Ferner werden die
Wasserkühlung des Zyklons 30, die Ventilatoren 20 und 38 sowie
die Brennereinrichtung 10 eingeschaltet.
Nun kann der Gasbrenner 12 am Ende der Brennereinrichtung 10
über die Öffnung 7 in das Rohr 1 eingeschoben werden, wobei die
Brennereinrichtung 10 von der Vortriebseinrichtung 16 bewegt
wird. Der Gasbrenner 12 fährt nun über die gesamte Rohrlänge
durch das Rohr 1. Dabei wird das Rohr lokal erwärmt, so daß
flüchtige Substanzen, wie z. B. Quecksilber, wirkungsvoll freige
setzt werden. Sie werden von dem Ventilator 38 über die Leitung
32 in den Zyklon 30 gezogen, wo sie auskondensieren. Am Konden
satablaß 34 kann z. B. Quecksilber in relativ konzentrierter Form
gesammelt werden, um wiederverwertet oder zu einer Sondermüll
deponie gebracht zu werden. Das Aktivkohlefilter 36 sorgt dafür,
daß keine aus dem Innenraum des Rohres 1 stammenden Substanzen
an die Umgebung austreten können, auch wenn sie in dem Zyklon 30
nicht abgeschieden worden sind.
Die Abluft aus dem Gehäuse 2 wird mit Hilfe des Ventilators 20
über die Leitung 24 in das Wasser 28 gefördert. In dieser Abluft
enthalten sind flüchtige Partikel, die von der Außenseite des
Rohres 1 stammen, insbesondere von Resten der Bitumenschicht.
Diese Partikel entstehen, wenn die Reste der Bitumenschicht
unter der Einwirkung der von dem Gasbrenner 12 erzeugten hohen
Temperatur verschwelen. Die Schaumvorlage 29 hält die Partikel
wirkungsvoll zurück, so daß sie nicht unkontrolliert in die
Umgebung gelangen.
In der Erprobung hat sich das erfindungsgemäße Verfahren zum
thermischen Reinigen von Rohren als sehr wirkungsvoll erwiesen.
So hatte ein zu reinigendes Rohr 1 nach der Vorreinigung, jedoch
vor der thermischen Behandlung einen Quecksilbergehalt von über
40 mg pro kg Rohrmaterial. Nachdem das Verfahren zum thermischen
Reinigen durchgeführt worden war, war der Quecksilbergehalt auf
Werte im Bereich von 0,05 mg pro kg Rohrmaterial gefallen.
Claims (9)
1. Verfahren zum thermischen Reinigen von Rohren, deren Außen
seiten bei Erwärmung flüchtige Partikel und/oder mit Luft
bei Erwärmung zu flüchtigen Partikeln reagierende Substanzen
aufweisen, mit den Schritten:
- 1. - Einbringen des zu reinigenden Rohres (1) in ein Gehäuse (2),
- 2. - Erwärmen des Rohres (1),
- 3. - Ableiten der aus dem Innenraum des Rohres (1) entweichen den Substanzen zu einem Kondensatabscheider (30),
- 4. - Ableiten der Abluft aus dem Gehäuse (2) zu einem Wasserbad (26) mit Schaumvorlage (29) und Binden der in der Abluft enthaltenen Partikel in der Schaumvorlage (29).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr (1) mit Hilfe eines durch das Rohr (1) hindurch beweg
ten Gasbrenners (12) erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kondensatabscheider ein wassergekühlter Zyklon (30)
mit einem nachgeschalteten Aktivkohlefilter (36) verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
System Rohr-Zyklon-Aktivkohlefilter (1, 30, 36) mittels
eines Ventilators (38) unter Unterdruck gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abluft aus dem Gehäuse (2) mittels
eines Ventilators (20) abgesaugt und dem Wasserbad (26) mit
Schaumvorlage (29) zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Gehäuse (2) ein Normcontainer ver
wendet wird, in den das zu reinigende Rohr (1) über eine
Öffnung (7) in einer Stirnseite (6) eingeführt wird, so daß
die Endseite des Rohres (1) an der Öffnung (7) von außerhalb
des Normcontainers zugänglich bleibt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren auf Rohre angewendet wird,
die im Inneren mit Quecksilber verunreingt sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren auf Rohre angewendet wird,
deren Außenseiten mit einer Schutzschicht aus Bitumen ver
sehen sind, und daß vor dem Einbringen des zu reinigenden
Rohres (1) in das Gehäuse (2) die Bitumenschicht bis auf
Reste entfernt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bitumenschicht abgeschält wird.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN108620394A (zh) * | 2018-04-10 | 2018-10-09 | 连云港科拓信息科技有限公司 | 一种石英管清洗装置 |
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-
1996
- 1996-12-16 DE DE19653702A patent/DE19653702C1/de not_active Expired - Fee Related
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