DE19653390C2 - Verwendung eines Trocknungsbehälters für radioaktive wässrige Abfälle - Google Patents
Verwendung eines Trocknungsbehälters für radioaktive wässrige AbfälleInfo
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- G21F9/04—Treating liquids
- G21F9/06—Processing
- G21F9/08—Processing by evaporation; by distillation
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines
Trocknungsbehälters für radioaktive, in den
Behälterinnenraum eingebrachte wässrige Abfälle nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein Trocknungsbehälter der eingangs genannten Art,
von dem die Erfindung ausgeht, ist aus
EP 143 234 A1 bekannt. Dieser Trocknungsbe
hälter ist jedoch für die Trocknung radioaktiver Ionen
austauscherharze vorgesehen, die beim Trocknen keine
Verkrustungen bilden, sondern rieselfähig sind und daher
nach dem Trocknen problemlos in Endlagerbehälter umgefüllt
werden können.
Bei einem anderen bekannten Trocknungsbehälter
(DE 34 32 103 A1, Fig. 6 bis 8) sind die Wärmeleitrippen an
einem im Behälterraum angeordneten Zentraltubus vorgesehen,
der die Einrichtungen für die Einleitung der Trocknungs
wärmeenergie aufnimmt. Die insgesamt vier Wärmeleitrippen
sind an ihren außenliegenden freien Bereichen mit
Aussparungen versehen, so dass die Wärmeleitrippen nur mit
oberen und unteren Zentriervorsprüngen an der Innenwand des
Trocknungsbehältermantels anliegen. Mit den so ausgebil
deten Wärmeleitrippen wird zwar ein gleichmäßiger Eintrag
der Trocknungswärme in die zu trocknenden radioaktiven
Abfälle erreicht, die Verkrustungen entstehen aber zunächst
auf dem Zentraltubus und beeinträchtigen den weiteren
Wärmeübergang in die zu trocknenden Abfälle zunehmend, so
dass sich insgesamt eine verhältnismäßig lange Prozessdauer
ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trocknungs
behälter der eingangs genannten Art so auszubilden, dass er
eine beachtlich beschleunigte Trocknung der Abfälle zu
lässt.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung die
Verwendung eines Trocknungsbehälters mit den Merk
malen aus dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.
Die Erfindung nutzt hierbei die überraschende Erkenntnis,
dass man bei einer äußeren Beheizung des Trocknungs
behälters durch Vorsehen einer ausreichenden Zahl von
Wärmeleitrippen und deren Erstreckung zum Zentrum hin einen
Zustand erreichen kann, bei dem die ausfallenden Substanzen
bzw. Verkrustungen primär im Zentrum des Trocknungs
behälters, d. h. gleichsam an der von der Einleitungsstelle
der Trocknungswärme entferntesten Stelle auftreten. Die
Folge der Anwendung dieser Erkenntnis ist, dass die
zunehmende Trocknung den Wärmeübergang von der Quelle zu
den Abfällen nicht mehr beeinträchtigt!
Für die weitere Ausgestaltung der Erfindung bestehen
mehrere Möglichkeiten.
Damit die Trocknungswärmeenergie möglichst problemlos in
die Wärmeleitrippen gelangt, bestehen erfindungsgemäß
die Wärmeleitrippen aus einem gut
wärmeleitenden Werkstoff und sind wärmeleitend an die
Innenwand des Trocknungsbehältermantels angeschlossen.
Das kann über eine stoffschlüssig wärmeleitende Verbindung
geschehen. Das lässt sich aber auch mit Hilfe von
entsprechenden Hilfskonstruktionen verwirklichen.
Die Bildung der Verkrustungen an den Wärmeleitrippen lässt
sich erfindungsgemäß dadurch positiv beeinflussen, dass die Wärmeleitrippen
eine Verkrustungsniederschläge fördernde Oberfläche auf
weisen. Hierzu sind die Wärmeleitrippen
im Bereich ihrer freien Rippenkanten mit Auf
rauhungen versehen.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist dabei
der Behälterinnenraum kreiszylindrisch gestaltet und sind
folglich die Wärmeleitrippen radial orientiert. Die Wärme
leitrippen können durch Tragringe gehalten und mit diesen
verspannt sein.
Der erfindungsgemäße Behälter ist ein Trocknungsbehälter
für die eingangs angegebenen radioaktiven Abfälle. Das
schließt nicht aus, dass der Trocknungsbehälter auch andere
Funktionen erfüllt. Er kann gleichzeitig als Transport-
und/oder Lagerbehälter für die radiaktiven Abfälle ausge
bildet und eingesetzt sein, beispielsweise aus sphäroli
tischem Gusseisen oder Stahlguss bestehen. Er ist in diesem
Falle als Zwischenlagerbehälter oder Endlagerbehälter
einsetzbar und besitzt entsprechende Deckel- und Kontroll
einrichtungen. Es kann sich aber auch um fassartige
Behälter aus Stahlblech handeln.
Bei radioaktiven Abfällen, die eine wässrige Komponente und
bei der Trocknung ausfallende sowie dabei krustenbildende
Substanzen aufweisen, ist das Ausfallen dieser Substanzen
ein thermodynamischer Prozess, der von den entsprechenden
thermodynamischen Potentialen, insbesondere Konzentrations
potentialen beherrscht wird. Überraschenderweise erreicht
die Erfindung durch die besondere Anordnung der Wärme
leitrippen, dass die Verkrustung nicht mehr von der
Innenwand des Trocknungsbehältermantels nach innen wachsen,
sondern zunächst im Zentrum des Innenraums des Trocknungs
behälters entstehen und gleichsam nach außen zum Behälter
mantel hinwachsen. Haben sich solche Verkrustungen im Kern
gebildet, so wachsen die Verkrustungen an den verbliebenen
freien Flächen der Wärmeleitrippen und der Innenwand des
Behältermantels ohne Beeinträchtigung des Wärmeübergangs
zwischen Innenwand des Trocknungsbehältermantels und dem zu
trocknenden Gut weiter, bis der Trocknungsvorgang beendet
ist.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen Trocknungsbehälter,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. 1 bei
abgenommenem Deckel,
Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand der
Fig. 2,
Fig. 4 die Ansicht einer Wärmeleitungsrippe aus dem
Gegenstand der Fig. 1 und
Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 2 in wesentlich ver
größertem Maßstab.
Der in den Figuren dargestellte Trocknungsbehälter 1 ist
für radioaktive Abfälle bestimmt, die zum Zwecke der
Trocknung in den Behälterinnenraum eingebracht werden. Es
handelt sich um radioaktive Abfälle, die eine wässrige
Komponente und bei der Trocknung ausfallende sowie dabei
Krusten bildende Substanzen aufweisen. Die Trocknung
erfolgt dadurch, dass auf den Trocknungsbehälteraußenmantel
2 die Trocknungswärmeenergie aufgebracht wird, und zwar
über entsprechende Einrichtungen, die nicht gezeichnet
wurden (vgl. DE 32 00 331 C2).
Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 einerseits
und 2 und 5 andererseits entnimmt man, dass an die
Innenwand des Trocknungsbehältermantels 2, über den Umfang
verteilt, Wärmeleitrippen 3 angeschlossen sind, die in den
Behälterinnenraum vorkragen. Die Wärmeleitrippen 3 sind als
Niederschlagsflächen für die entstehenden Verkrustungen
ausgebildet. Durch die Anzahl der Wärmeleitrippen 3 und
deren Erstreckung in Richtung auf das Zentrum des Be
hälterinnenraumes hin wird erreicht, dass die Verkrustungen
zuerst in diesem Zeitraum entstehen.
Die Wärmeleitrippen 3 bestehen aus einem gut wärmeleitenden
Werkstoff. Sie sind wärmeleitend an die Innenwand des
Trocknungsbehältermantels 2 angeschlossen, im Ausführungs
beispiel über Hilfskonstruktionen. Es könnte aber auch ein
stoffschlüssiger Anschluss verwirklicht sein. Aus Maßstabs
gründen ist nicht erkennbar, dass die Wärmeleitrippen 3
eine Verkrustungsniederschläge fördernde Oberflächenaus
bildung, z. B. eine Aufrauhung, aufweisen. Diese Aus
bildungen befinden sich vorzugsweise zumindest im Bereich
der freien Rippenenden.
Wie bereits erwähnt sind die Wärmeleitrippen 3 auf das
Zentrum des Behälterinnenraumes so gerichtet, dass sich im
Zentrum des Behälterinnenraumes ein Verkrustungszentrum 4
bildet. Dazu sind der Behälterinnenraum kreiszylindrisch
ausgebildet und die Wärmeleitrippen 3 radial angeordnet.
Sie sind durch Tragringe 5 gehalten und mit diesen, z. B.
über Schrauben 6, verspannt. Bei dem dargestellten Behälter
mag es sich um einen Transport- und Lagerbehälter
(Zwischenlagerbehälter oder Endlagerbehälter) für die
radioaktiven Abfälle handeln.
Claims (5)
1. Verwendung eines Trocknungsbehälters (1) für radioaktive,
in den Behälterinnenraum eingebrachte wässrige Abfälle,
wobei Einrichtungen für die Einleitung der Trocknungs
wärmeenergie außen auf dem Trocknungsbehälter
mantel (2) vorgesehen sind,
wobei Wärmeleitrippen (3) aus einem gut wärmeleitenden Werkstoff über den Umfang des Behälters verteilt wärmeleitend an die Innenwand des Trocknungs behältermantels (2) angeschlossen sind und sich in das Zentrum des Behälterinnenraumes hinein erstrecken, dadurch gekennzeichnet,
dass der Trocknungsbehälter (1) für die Trocknung von radioaktiven Abfällen eingesetzt wird, die eine wässrige Komponente und bei der Trocknung aus fallende sowie dabei Krusten bildende Substanzen aufweisen,
dass sich die Wärmeleitrippen (3) in einer solchen Anzahl in das Zentrum (4) des Behälterinnenraumes hinein erstrecken, dass sich die Verkrustungen im Zentrum (4) an den freien Kanten der Wärmeleitrippen (3) beginnend absetzen und dass hierzu die Wärme leitrippen im Bereich ihrer freien Rippenenden eine mit Aufrauhungen versehene Verkrustungs niederschläge fördernde Oberfläche aufweisen.
wobei Wärmeleitrippen (3) aus einem gut wärmeleitenden Werkstoff über den Umfang des Behälters verteilt wärmeleitend an die Innenwand des Trocknungs behältermantels (2) angeschlossen sind und sich in das Zentrum des Behälterinnenraumes hinein erstrecken, dadurch gekennzeichnet,
dass der Trocknungsbehälter (1) für die Trocknung von radioaktiven Abfällen eingesetzt wird, die eine wässrige Komponente und bei der Trocknung aus fallende sowie dabei Krusten bildende Substanzen aufweisen,
dass sich die Wärmeleitrippen (3) in einer solchen Anzahl in das Zentrum (4) des Behälterinnenraumes hinein erstrecken, dass sich die Verkrustungen im Zentrum (4) an den freien Kanten der Wärmeleitrippen (3) beginnend absetzen und dass hierzu die Wärme leitrippen im Bereich ihrer freien Rippenenden eine mit Aufrauhungen versehene Verkrustungs niederschläge fördernde Oberfläche aufweisen.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterinnenraum kreiszy
linderförmig gestaltet ist und die Wärmeleitrippen (3)
radial angeordnet sind.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Wärmeleitrippen (3) durch Tragringe (5)
gehalten und mit diesen verspannt sind.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) im Übrigen
als Transport- und/oder Lagerbehälter für die radioaktiven
Abfälle ausgebildet ist.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) als Stahl-
Blechbehälter ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996153390 DE19653390C2 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Verwendung eines Trocknungsbehälters für radioaktive wässrige Abfälle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996153390 DE19653390C2 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Verwendung eines Trocknungsbehälters für radioaktive wässrige Abfälle |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19653390A1 DE19653390A1 (de) | 1998-07-02 |
DE19653390C2 true DE19653390C2 (de) | 2003-06-12 |
Family
ID=7815608
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996153390 Expired - Lifetime DE19653390C2 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Verwendung eines Trocknungsbehälters für radioaktive wässrige Abfälle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19653390C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0143234A1 (de) * | 1983-09-29 | 1985-06-05 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Behandlung schwach- bis mittelaktiver Ionenaustauscherharze |
DE3432103A1 (de) * | 1984-08-31 | 1986-03-13 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Verfahren zum volumenreduzierung von radioaktiv beladenen fluessigkeiten und rippenkoerper zur verwendung dabei |
DE3200331C2 (de) * | 1982-01-08 | 1987-07-30 | Gns Gesellschaft Fuer Nuklear-Service Mbh, 4300 Essen, De |
-
1996
- 1996-12-20 DE DE1996153390 patent/DE19653390C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19653390A1 (de) | 1998-07-02 |
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