DE19652595C2 - Verfahren und Vorrichtung zur richtungsselektiven Abstrahlung elektromagnetischer Wellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur richtungsselektiven Abstrahlung elektromagnetischer WellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum richtungsselek
tiven Abstrahlen elektromagnetischer Wellen, insbesondere
für den Einsatz in der Funkkommunikation, sowie eine Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bedingt durch die Ausbreitungseigenschaften elektromagneti
scher Wellen in der Atmosphäre steht für die terrestrische
Funkkommunikation mit flächendeckenden Versorgungsgebieten
nur ein Frequenzband zwischen 30 MHz und 3000 MHz zur Ver
fügung. Die zunehmende Bedeutung der Funkkommunikation
führt zu der Notwendigkeit, diesen begrenzt zur Verfügung
stehenden Bereich möglichst effektiv zu nutzen. Bei be
stehenden Funkkommunikationssystemen werden spezielle, so
genannte Muliplexverfahren zur verbesserten Ausnutzung des
Zeit- bzw. Frequenzbereiches sowie im Bereich der Codierung
eingesetzt bzw. erprobt. Jedoch ist in diesen Bereichen nur
noch eine beschränkte Erweiterung der Kapazität möglich. Ei
nen Ausweg böte die richtungsselektive Abstrahlung der In
formationen.
Es sind Antennen mit Richtwirkung bekannt, die aufgrund ih
rer speziellen Geometrie eine azimutal anisotrope Strahlungs
charakteristik aufweisen (siehe z. B. Lueger: Lexikon der
Technik, Elektrotechnik und Kerntechnik-Grundlagen, Reinbek
bei Hamburg, 1972). Im obengenannten Frequenzbereich werden
als Richtstrahler vorwiegend sogenannte Aperturantennen
oder Gruppenanordnungen mehrerer Einzelantennen verwen
det, die mittels eines umfangreichen Speisenetzwerkes angesteuert
werden. Soll die Hauptstrahlrichtung einer Anten
nengruppe veränderlich sein, müssen im Speisenetzwerk elek
tronisch steuerbare Stellglieder für Amplitude und/oder
Phase verwendet werden. Der Einsatz derartiger Stellglieder
ist jedoch teuer und mit Leistungsverlusten verbunden. Aus
diesem Grunde wird die richtungsselektive Abstrahlung elek
tromagnetischer Wellen im Funkkommunikationsbereich bislang
kaum zum Zwecke der Kapazitätserweiterung genutzt.
Ein hiervon abweichender Weg zur Erzeugung von Richtstrah
len wird in der US-4,947,178 beschritten. Gegenstand die
ser Druckschrift ist eine Antennenanordnung, bei der meh
rere kreisscheibenförmige Einzelantennen koaxial jedoch in
vertikaler Hinsicht äquidistant voneinander beabstandet
angeordnet sind, und die unabhängig voneinander durch se
parate Speiseleitungen angeregt werden. Die Einzelantennen
weisen jeweils unterschiedliche Durchmesser auf, die so
gewählt sind, daß auf einer Einzelantenne jeweils eine
vorbestimmte elektromagnetische Schwingungsmode resonant
eingekoppelt werden kann. Die von den angeregten Einzelan
tennen abgestrahlten Felder überlagern sich zu einem Gesamt
strahlungsfeld, dessen Geometrie der Geometrie einer line
aren Superposition der eingekoppelten Schwingungsmoden der
Einzelantennen entspricht.
Die angestrebte Überlagerung vorbestimmter Schwingungsmoden
ist bei diesem Gegenstand jedoch nur unvollkommen, da von
einer angeregten Einzelantenne Störfelder ausgehen, die
die Modenentwicklung in benachbarten Einzelantennen empfind
lich beeinträchtigen. Da zudem jede der Einzelantennen
mit einer eigenen Speiseleitung sowie mit Amplituden- und
Phasenschiebern versehen sein muß, ist der bauliche Aufwand
dieser Anordnung sehr hoch; zugleich ist die Gesamtzahl
der Einzelantennen, die zur Antennenanordnung zusammenge
fügt werden können, begrenzt, mit der Folge, daß nur eine
geringe Zahl unterschiedlicher Schwingungsmoden miteinander
kombiniert werden können und somit die erreichbare Richt
wirkung insgesamt recht unbefriedigend ist.
Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur
richtungsselektiven Abstrahlung elektromagnetischer Wellen
zu schaffen, bei der die Richtcharakteristik auf eine ge
genüber dem Stand der Technik vereinfachte Weise gewählt
und beeinflußt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merk
malen des Patentanspruchs 1.
Im Gegensatz zu den Richtstrahlern nach dem Stande der Tech
nik, bei der die Richtungsselektivität der Abstrahlung durch
eine spezielle Geometrie der Antenne oder der Antennenan
ordnung erzielt wird, wird bei der Erfindung eine Richtungs
selektion bereits in dem der Anregung der Antenne dienenden
Erregungsfeld in der Speiseleitung geschaffen. Erreicht wird
dies durch eine Überlagerung elektromagnetischer Schwingungs
moden, die in einem obermodig betreibbaren Resonator als
dessen Eigenmoden erzeugt werden. Jede elektromagnetische
Schwingungsmode bewirkt eine charakteristische Ortsabhängig
keit der elektrischen bzw. magnetischen Feldvektoren. Durch
die lineare Superposition geeigneter Schwingungsmoden kann
eine fast beliebige Abhängigkeit vom azimutalen Winkel des
resultierenden Feldes erreicht werden. Wird ein solches
Feld zur Anregung einer Antenne eingesetzt, kann auch die
Abstrahlung von der Antenne nur mit einer azimutalen Richt
charakteristik erfolgen, die der Richtungsabhängigkeit des
Erregungsfeldes entspricht. Ein solches Verfahren ermög
licht bei der Richtstrahlung den Einsatz von Antennen ohne
eigene richtungsselektive Strahlungscharakteristik. Im Un
terschied zum Gegenstand der US-4,947,178 ist also eine
bestimmte, die Ausbildung einzelner elektromagnetischer
Feldmoden begünstigende Antennengeometrie nicht erforder
lich. Durch eine Änderung in der Ansteuerung des Resonators
ist die Geometrie des Erregerfeldes und damit auch die
Strahlungscharakteristik des abgestrahlten elektromagneti
schen Feldes sehr umfassend und rasch veränderbar. Auf die
se Weise wird eine überaus leistungsstarke Möglichkeit zur
richtungsselektiven Abstrahlung geschaffen.
Um eine vorbestimmte Richtcharakteristik zu erzielen, wer
den die einzelnen Schwingungsmoden mit einem vorgegebenen
Amplituden- und/oder Phasenverhältnis in den Resonator ein
gekoppelt. Auch ist durch eine Änderung der Resonatorlänge
die Richtcharakteristik in vorbestimmter Weise veränderbar.
Die Strahlungsrichtung kann auch in vorteilhafter Weise
dadurch geändert werden, daß die Schwingungsmoden aus
einer vorbestimmten, jedoch veränderbaren azimutalen Rich
tung in den Resonator eingekoppelt werden.
Zweckmäßigerweise wird im Resonator neben der transversal
elektromagnetischen Grundmode, der sogenannten TEM-Mode,
eine oder mehrere höhere Moden des Typs TEmn erzeugt und mit
der Grundmode zur Überlagerung gebracht. Insbesondere wird
durch die Überlagerung der TEM-Mode mit der TE11-Mode ein
Erregungsfeld geschaffen, das die Ausbildung einer einsei
tigen Strahlungscharakteristik an der Antenne bewirkt.
Wird eine höhere Schwingungsmode mit der TEM-Grundmode in
einem vorbestimmten Amplituden- und Phasenverhältnis zur
Überlagerung gebracht, wird verfahrensgemäß eine anisotrope
Richtcharakteristik mit einer vorbestimmten Hauptstrahlungs
richtung der abgestrahlten elektromagnetischen Welle be
wirkt. Durch eine gezielte Veränderung des Phasenverhältnis
ses zwischen der höheren Schwingungsmode und der TEM-Grundmode
erfolgt eine den jeweiligen Erfordernissen angepaßte
Änderung der Vorzugsrichtung der Abstrahlung.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch eine Vorrich
tung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst.
Dabei ist ein Resonator mit wenigstens einem Kopplungsan
schluß zum Einkoppeln eines elektromagnetischen Feldes ver
sehen. Der Resonator muß dabei obermodig betreibbar sein,
d. h. daß neben der TEM-Mode auch höhere elektromagnetische
Schwingungsmoden erzeugt werden können. Bei geeigneter Er
regung bildet sich ein aus einem Modengemisch bestehendes
elektrisches Feld im Resonator aus, das zur Anregung einer
Antenne verwendet wird. Die von der Antenne abgestrahlte
elektromagnetische Welle weist eine Richtcharakteristik ent
sprechend des im Resonator erzeugten Modengemisches auf.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dient als Antenne
eine einfach konische oder bi-konische Antenne. Derartige
Antennen sind beispielsweise aus der US-4,851,859 bekannt
und zeichnen sich durch eine azimutal über 360° Grad gleich
mäßige Sendungs- bzw. Empfangsbereitschaft aus. Sie wurden
bislang für die Rundumstrahlung eingesetzt. Durch die Anre
gung einer solchen Antenne mit einem richtungsselektiven Er
regungsfeld erfolgt auch die Abstrahlung mit einer entspre
chenden richtungsselektiven Strahlungscharakteristik.
Der Einsatz einer solchen Antenne ist vor allem deshalb vor
teilhaft, weil sie eine Abstrahlung in fast beliebiger azimu
taler Richtung lediglich in Abhängigkeit von der durch ein
fache elektronische Maßnahmen veränderbaren Geometrie des
Erregerfeldes ermöglicht, ohne daß die Antennenanordnung da
bei in irgendeiner Weise verändert werden müßte. Die beiden
Hälften der einfach-konischen oder bi-konischen Antenne
können dabei auch einen unterschiedlichen Radialdurchmesser
aufweisen oder es können die Innenwinkel der beiden konischen
Hälften unterschiedlich sein.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist der
Resonator, in dem die elektromagnetischen Schwingungsmoden
erzeugt werden, etwa durch die Veränderung seiner Länge ver
stimmbar ausgebildet. Dadurch ist das Verhältnis, in dem
sich die einzelnen Schwingungsmoden im Resonator zueinander
ausbilden, variierbar.
Ein besonders einfacher und insbesondere im Zusammenwirken
mit einer einfach-konischen oder bi-konischen Antenne vor
teilhafter Resonator ist durch einen koaxialen Wellenleiter
gegeben, der zur Erzeugung höherer elektromagnetischer
Schwingungsmoden obermodig betreibbar ist. Innen- bzw. Au
ßenleiter eines koaxialen Wellenleiters lassen überdies sich
problemlos mit den beiden Konen einer bi-konischen Antenne
verbinden.
Zur Ausbildung wohldefinierter elektromagnetischer Schwin
gungsmoden ist es notwendig, daß der koaxiale Wellenleiter
an seinem dem Anschluß zur Antenne entgegengesetzten Ende
einen Abschluß aufweist. Dieser Abschluß kann entweder in
einem Kurzschluß bestehen, etwa in Form einer beide Leiter
elektrisch verbindenden metallischen Platte oder aber der
Abschluß wird durch eine vollkommen reflexionsfreie Anordnung
hergestellt.
Die Einkopplung des elektromagnetischen Feldes erfolgt vor
teilhafterweise über wenigstens einen Kopplungsanschluß, der
radialaußenseitig am koaxialen Wellenleiter angeordnet ist.
Auf die Weise wird eine zuverlässige Einkopplung der elektro
magnetischen Moden in den Resonator erzielt. Besonders vor
teilhaft ist die Anordnung mehrer Kopplungsanschlüsse, die
in Umfangsrichtung des koaxialen Wellenleiters mit gleichen
Winkelabständen angeordnet sind. Bei dieser Anordnung lassen
sich Strahlungscharakteristiken mit jeweils unterschiedlichen
Hauptstrahlungsrichtungen in einfacher Weise ohne eine
Veränderung der Resonatoranordnung dadurch erzielen, daß,
je nach gewünschter Abstrahlrichtung, verschiedene Kopp
lungsanschlüsse angesprochen werden.
Alternativ zur lateralen Einkopplung der vorhergehenden An
sprüche des elektromagnetischen Feldes in den Resonator er
folgt die Einkopplung nach Anspruch 12 durch einen Kopplungs
anschluß, der an dem zur Verbindung zur Antenne entgegenge
setzten Ende des Resonators angeordnet ist. Auf diese Weise
wird eine axiale Einkopplung bewirkt.
Als zuverlässige und strahlungsarme Kopplungsanschlüsse
bieten sich koaxiale Buchsen an.
Die Einkopplung des elektromagnetischen Feldes erfolgt nach
Anspruch 14 über kapazitive und/oder induktive Kopplungse
lemente. Als kapazitive Kopplungselemente kommen dabei Kop
pelstifte oder Stichleitungen, als induktive Kopplungsele
mente Koppelschleifen oder Spulen in Frage. Besonders vor
teilhaft sind diese Kopplungselemente als Leiterbahnen auf
einer Leiterplatte aufgeätzt oder in sonstiger Weise aufge
bracht, wobei die Leiterplatte im Resonator in geeigneter
Weise angeordnet ist.
Alternativ oder ergänzend zur Einkopplung der elektromag
netischen Welle in den Resonator mittels kapazitiver und/
oder induktiver Kopplungselemente erfolgt nach Patentan
spruch 16 die Einkopplung des elektromagnetischen Feldes
mittels eines oder mehrerer Hohlleiter, die an Koppelschlit
zen und/oder Koppellöchern mit dem Resonator verbunden sind.
Zweckmäßigerweise sind die zur Einkopplung der elektromag
netischen Welle in den Resonator vorgesehenen Kopplungsan
schlüsse mit einem Speisenetzwerk verbunden, mittels dessen
auch die Ansteuerung der Amplituden und/oder Phasen der ein
gekoppelten Schwingungsmoden möglich ist. Dies ist besonders
vorteilhaft, da die Feldverteilung der durch die Überlage
gerung der Schwingungsmoden entstehenden Mischmode und da
mit die Richtcharakteristik der infolge der Anregung durch
ein Feld dieser Mischmode von der Antenne abgestrahlten elek
tromagnetischen Welle besonders empfindlich vom Amplituden-
bzw. dem Phasenverhältnis der zugrundeliegenden Schwingungs
moden abhängig ist. Durch die separate Ansteuerbarkeit der
Amplituden bzw. Phasen der eingekoppelten Stimmungsmoden steht
somit eine große Variationsbreite einstellbarer Richtcha
rakteristiken zur Verfügung.
Besonders vorteilhaft ist die Ausführungsform nach Anspruch
18. Dabei ist eine einfach konische und/oder bi-konische
Antenne mit einem koaxialen Wellenleiter verbunden, der so
wohl radialaußenseitig sowie an seinem dem Anschluß zur An
tenne entgegengesetzten Ende Kopplungsanschlüsse zum Ein
koppeln elektromagnetischer Schwingungsmoden aufweist. Die
Kopplungsanschlüsse sind mit einem Speisenetzwerk verbunden,
mittels dessen die eingekoppelten Schwingungsmoden jeweils
unabhängig voneinander in Amplitude und/oder Phase variier
bar sind. Vorzugsweise dient dabei ein dem Antennenanschluß
entgegengesetzt angeordneter Kopplungsanschluß der Einkopplung
einer TEM-Grundmode, die anderen Kopplungsanschlüsse der
Einkopplung höherer, azimutal-anisotroper Schwingungsmoden.
Die Überlagerung der azimutal-anisotropen Schwingungsmoden
führt zu einer Richtcharakteristik des abgestrahlten elektro
magnetischen Feldes, das eine oder mehrere wohldefinierte
Hauptstrahlungsrichtungen aufweist. Insbesondere durch eine
Veränderung der Phasenbeziehung zwischen den azimutal-aniso
tropen Schwingungsmoden und der TEM-Grundmode ist die Haupt
strahlungsrichtung variabel einstellbar.
Die aus Antenne und Resonator bestehende Anordnung ist nicht
nur zur Abstrahlung, sondern auch zum Empfang elektromagne
tischer Wellen geeignet.
Anhand der beigefügten Zeichnung soll die Erfindung nachste
hend näher erläutert werden. In schematischen Ansichten
zeigen:
Fig. 1 eine mit einem koaxialen Wellenleiter verbundene
bi-konische Antenne,
Fig. 2 ein Mittellängsschnitt durch die Anordnung aus
Fig. 1,
Fig. 3 eine Prinzipskizze des erfindungsgemäßen Verfah
rens anhand von Feldlinienbildern und Richtcharak
teristiken und
Fig. 4 eine bi-konische Antenne mit angeschlossenem ko
axialen Wellenleiter in einer anderen Ausführungs
form.
Bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Anordnung ist eine bi-ko
nische Antenne 2 auf einen koaxialen Wellenleiter 3 aufge
setzt. Die beiden Hälften 4, 5 der bi-konischen Antenne 2
sind, mit ihren konischen Aufweitungen einandergegenüberlie
gend, radialsymmetrisch zueinander und zum koaxialen Wellen
leiter 3 angeordnet und mit dem koaxialen Wellenleiter 3
in der im folgenden beschriebenen Weise verbunden.
Die dem koaxialen Wellenleiter 3 unmittelbar benachbarte
untere Hälfte 5 der bi-konischen Antenne 2 hat die ungefäh
re Form eines kreisförmigen Kegelstumpfs, dessen Höhe so
gewählt ist, daß sein kleinster Radius etwa dem Radius des
Außenleiters 7 des koaxialen Wellenleiters 3 entspricht.
Die Fläche der unteren Hälfte 5 der bi-konischen Antenne 2
ist an dem Ende mit der kleinsten Radialerstreckung innen
seitig umgebogen und geht in einen zylinderförmigen Innenab
schnitt 8 über, dessen Radius dem des Außenleiters 7 ent
spricht, und ist mit diesem elektrisch verbunden. Die von
dem koaxialen Wellenleiter 3 entferntere obere Hälfte 4 der
bi-konischen Antenne 2 geht nach der Art eines Trichters
in den rohrförmig ausgebildeten Innenleiter 6 des koaxialen
Wellenleiters 3 über. An dem der bi-konischen Antenne 2 ent
gegengesetzten Ende des koaxialen Wellenleiters 3 mündet der
Außenleiter 7 in eine elektrisch leitfähige, kreisförmige Ab
schlußplatte 9, die auch mit dem Innenleiter 6 elektrisch ver
bunden ist.
Der auf diese Weise zwischen dem Innenleiter 6 und dem Außen
leiter 7 bestehende Kurzschluß ermöglicht die Ausbildung vor
gegebener Schwingungsmoden im koaxialen Wellenleiter 3. Bei
dieser Anordnung werden die im koaxialen Wellenleiter zwi
schen dem Innenleiter 6 und dem Außenleiter 7 in radialer
Richtung schwingenden elektrischen Feldvektoren durch die
konischen Aufweitungen der beiden Antennenhälften 4, 5 in ei
nen zum konischen Wellenleiter 3 achsenparallelen Schwingungs
modus überführt, ohne daß eine etwaig vorhandene azimutale
Feldabhängigkeit dabei verloren geht. Somit weist die von der
bi-konischen Antenne 2 abgestrahlte elektromagnetische Welle
eine azimutale Abhängigkeit auf, die der azimutalen Richtungs
abhängigkeit des elektrischen Feldes im koaxialen Wellenlei
ter 3 entspricht.
Zur Einkopplung elektromagnetischer Felder in den koaxialen
Wellenleiter 3 sind radialaußenseitig am Außenleiter 7 - im
Ausführungsbeispiel insgesamt acht - untereinander gleich
artige Anschlußbuchsen 10 in jeweils gleichen Winkelabstän
den angeordnet. Zwischen den Anschlußbuchsen 10 erstreckt
sich radial durch den gesamten koaxialen Wellenleiter 3 hin
durch eine - selbst nicht leitende - Leiterplatte 11, auf
der - in der Zeichnung nicht gezeigte - kapazitive und/oder
induktive Kopplungselemente in Form von eingeätzten Leiter
bahnen angeordnet sind.
Mittels der auf der Leiterplatte 11 angeordneten Kopplungs
elemente wird eine elektromagnetische Welle im koaxialen
Wellenleiter 3 induziert. Der koaxiale Wellenleiter 3 wird
dabei obermodig betrieben: Zusätzlich zur TEM-Grundmode
werden weitere, höhere elektromagnetische Schwingungszustände
erzeugt. Die verschiedenen Schwingungsmoden des koaxialen
Wellenleiters 3 führen zu entsprechenden Schwingungsmoden
in der elektrisch mit diesen verbundenen bi-konischen Anten
ne 2 und führen dort zur Abstrahlung entsprechender elek
tromagnetischer Wellen.
Anhand der Fig. 3 wird im folgenden am Beispiel der Überla
gerung zweier elektromagnetischer Schwingungsmoden, der
TEM-Grundmode und der TE11-Mode erläutert, wie bei einer
Anordnung nach Fig. 1 oder 2 eine richtungsselektive Ab
strahlung von der Antenne bewirkt wird.
Die elektrische Feldverteilung im koaxialen Wellenleiter 3
ist im Falle der TEM-Grundmode radialsymmetrisch. Die die
ser Schwingungsform entsprechende azimutale Strahlungscha
rakteristik 20 zeigt dementsprechend einen istropen Verlauf.
Demgegenüber führt die Anregung einer TE11-Mode zu einer an
isotropen azimutalen Abhängigkeit 21 im koaxialen Wellenlei
ter 3 sowie zu einer anisotropen azimutalen Strahlungscha
rakteristik 22, die durch eine Achse maximaler radialer elek
trischer Feldstärkenverteilung im koaxialen Wellenleiter 3
und eine Hauptstrahlungsrichtung in der Strahlungscharakteristik
22 - in diesem Beispiel entlang der Linie 90°-
270° - gekennzeichnet ist. Längs dieser Achse schwingen die
elektrischen Feldvektoren im koaxialen Wellenleiter zu bei
den Seiten des Innenleiters 6 dabei gegenphasig.
Bei der linearen Superposition einer TEM-Mode mit einer
TE11-Mode wird daher der mit der TEM-Mode gleichphasig
schwingende Teil des elektrischen Feldes der TE11-Mode im
koaxialen Wellenleiter 3 verstärkt, der gegenphasige Teil
dagegen abgeschwächt, wie die Feldverteilung 23 der TEM-
TE11-Mischmode zeigt. Die dieser Mischmode entsprechende
Strahlungscharakteristik 24 weist eine einzelne Vorzugs
richtung maximaler Abstrahlung auf, im Beispiel in Rich
tung 270°.
Bei bestimmungsgegemäßem Gebrauch der Anordnung 1 wird auf
diese Weise eine Abstrahlung in eine vorbestimmte Richtung
erreicht. Durch eine gezielte Ansprache eines der Anschlüs
se 10 kann die Richtung dabei in azimutalen Winkeln, der
Winkelabständen der einzelnen Anschlüsse 10 entspricht,
variiert werden. Dabei führt jede Ansprache eines der An
schlüsse 10 zu einer gleichartigen Überlagerung der Schwin
gungsmoden - wie vorher beschrieben - jedoch mit einer je
weils anderen Vorzugsrichtung. Im Falle der acht Anschlüs
se der Anordnung 1 lassen sich auf diese Weise acht unter
schiedliche Vorzugsrichtungen in der Abstrahlung der elek
tromagnetischen Welle an der Antenne 2 erzielen.
Die in Fig. 4 gezeigte Anordnung 30 weist einen gegenüber
der Anordnung 1 modifizierten Aufbau auf. Die bi-konische
Antenne 2 und der koaxiale Wellenleiter 3 sind in gleicher
Weise aufgebaut wie bei der Anordnung 1. Anstelle der acht
lateralen Anschlüsse 10 weist die Anordnung 30 jedoch für
zwei radiale, im Winkel von 90° zueinander angeordnete
Anschlüsse 31, 32, die radialaußenseitig am Außenleiter 7
angeordnet sind, sowie einen axialen Anschluß 33 an dem
der Antenne gegenüberliegenden Ende des koaxialen Wellenlei
ters 3 auf. Die Anschlüsse 31, 32, 33 sind mit einem Speise
netzwerk 35 verbunden, das die zur Einkopplung vorbestimmter
elektromagnetischer Schwingungsmoden notwendige elektrische
Energie liefert. Im Speisenetzwerk 35 sind Stellglieder 36,
37 für die Ansteuerung der Amplituden der an den lateralen
Anschlüssen 31, 32 eingekoppelten elektromagnetischen Feld
moden sowie ein Stellglied 38 zur Variierbarkeit der Phase
der über den axialen Anschluß 33 eingekoppelten Feldmoden
integriert.
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Anordnung 30 werden
über die lateralen Anschlüsse 31, 32 jeweils eine elektro
magnetische Welle der Mode TE11 eingekoppelt. Die azimutale
Richtcharakteristik der zugehörigen Mischmode vom Typ TE11x/-
TE11y hat ungefähr die Form einer "Acht" und weist eine
Vorzugsachse längs einer der Winkelhalbierenden zwischen
den Anschlüssen 31 und 32 entsprechenden Linie auf, längs
der maximale Abstrahlung besteht. Am axialen Anschluß 33
wird zusätzlich die TEM-Grundmode eingespeist, die mit den
von den lateralen Anschlüssen 31, 32 eingekoppelten Feld
moden zu einer TEM-TE11/TE11x/TE11y-Mischmode überlagert
ist. Bei gleichem Phasenverhältnis zwischen den TE11-Feldmo
den, die an den Anschlüssen 31, 32 eingekoppelt werden, und
der TEM-Grundmode, die am Anschluß 33 eingekoppelt wird,
weist diese Mischmode die gleiche Vorzugsachse maximaler
Feldverteilung bzw. maximaler Abstrahlung wie die vorgenann
te TE11x/TE11y-Mode auf. Mittels des Phasenstellglieds 38
im Speisenetzwerk 35 ist das Phasenverhältnis an den Anschlüs
sen 31, 32 sowie am axialen Anschluß 33 gegeneinander ver
stellbar. Die Änderung dieses Phasenverhältnisses führt
auch zu einer Änderung der Vorzugsachse maximaler Feldverteilung
bzw. maximaler Abstrahlung. Auf diese Weise wird
bei der Anordnung 30 ein elektronisch gesteuertes Verschwen
ken der Hauptstrahlungsrichtung der von der Antenne 2 abge
strahlten elektromagnetischen Welle in eine beliebige azi
mutale Richtung bewirkt.
Claims (19)
1. Verfahren zum richtungsselektiven Abstrahlen elektromagne
tischer Wellen, insbesondere für den Einsatz in der Funkkommu
nikation, bei dem
- - in einen obermodig betreibbaren Resonator (3) wenigstens zwei Schwingungsmoden eines elektromagnetischen Feldes, die vorbestimmte Eigenmoden des Resonators (3) sind, in vorbestimm ter Amplituden- und Phasenlage eingekoppelt und zu einem Erre gerfeld eines gemischten Modes linear superponiert werden,
- - mit dem Erregerfeld eine mit dem Resonator wirkverbundene Antenne (2) angeregt wird und von dieser elektromagnetische Wellen mit einer der Feldabhängigkeit der superponierten Schwingungsmoden entsprechenden Richtcharakteristik (24) abge strahlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch eine Veränderung der Resonatorlänge und/oder durch eine
Ansteuerung der Amplituden- und/oder der Phasenverhältnisse
der Schwingungsmoden zueinander eine vorbestimmte Richtcharak
teristik (24) der abgestrahlten elektromagnetischen Wellen be
wirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungsmoden aus einer vorbestimmten, jedoch ver
änderbaren azimutalen Richtung in den Resonator eingekoppelt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Resonator neben einem TEM-Grundmode wenig
stens ein höherer Schwingungsmode erzeugt und dieser mit dem
TEM-Grundmode überlagert wird/werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, bei dem
ein mit wenigstens einem Kopplungsanschluß (10, 31, 32, 33) zum
Einkoppeln eines elektromagnetischen Feldes versehener obermo
dig betreibbarer Resonator (3) mit einer Antenne (2) in Wirk
verbindung steht, von der aus bei bestimmungsgemäßem Gebrauch
eine Abstrahlung elektromagnetischer Wellen mit einer Richt
charakteristik (24) entsprechend der Feldabhängigkeit von im
Resonator (3) linear superponierten elektromagnetischen
Schwingungsmoden erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antenne (2) eine einfach konische oder eine bi-konische
Antenne ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Resonator (3) zur Erzielung eines vorgegebenen Schwin
gungsmodenverhältnisses verstimmbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Resonator (3) ein obermodig betreibbarer
koaxialer Wellenleiter ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der koaxiale Wellenleiter (3) an seinem der Wirkverbindung zur
Antenne (2) entgegengesetzten Ende kurzgeschlossen oder
reflexionsfrei abgeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein Kopplungsanschluß (10, 31, 32)
radial außenseitig am koaxialen Wellenleiter (3) angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei Kopplungsanschlüsse (10, 31, 32) mit in Umfangs
richtung gleichen Abständen am koaxialen Wellenleiter (3) an
geordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein Kopplungsanschluß (33) an dem
der Wirkverbindung zur Antenne (2) entgegengesetzten Ende des
Resonators (3) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Kopplungsanschluß (10, 31, 32, 33) eine
koaxiale Buchse vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einkopplung des elektromagnetischen
Feldes in den Resonator (3) mittels eines kapazitiven und/oder
induktiven Kopplungselements erfolgt, das mit dem Kopplungsan
schluß (10, 31, 32, 33) wirkverbunden ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kopplungselement als Leiterbahn auf einer im Resonator (3)
angeordneten Leiterplatte (11) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß als wenigstens ein Kopplungsanschluß
(10, 31, 32, 33) ein Hohlleiter vorgesehen ist, der an Koppel
schlitzen und/oder Koppellöchern mit dem Resonator (3) verbun
den ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kopplungsanschluß/die Kopplungs
anschlüsse (10, 31, 32, 33) mit einem Speisenetzwerk (35) wirk
verbunden sind, mittels dessen die Amplituden und/oder die
Phasen der eingekoppelten Schwingungsmoden separat ansteuerbar
sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17, gekenn
zeichnet durch folgende Merkmale;
- - an einem koaxialen Wellenleiter (3) sind radial außenseitig sowie an seinem dem Anschluß an eine Antenne entgegengesetzten Ende Kopplungsanschlüsse (31, 32, 33) zum Einkoppeln elektroma gnetischer Schwingungsmoden angeordnet,
- - die Kopplungsanschlüsse sind mit einem Speisenetzwerk (35) mit integrierten Stellgliedern (36, 37, 38) verbunden, mittels derer die eingekoppelten Schwingungsmoden jeweils unabhängig voneinander in Amplitude und/oder Phase variierbar sind,
- - als Antenne (2) dient eine mit dem koaxialen Wellenleiter (3) verbundene einfach konische und/oder bi-konische Antenne, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch die Schwingungsmoden zur Abstrahlung einer elektromagnetischen Welle mit einer die sen entsprechenden Richtcharakteristik (24) angeregt wird.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Antenne (2) als Empfangsantenne betreib
bar ist.
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