DE10012789C1 - Vorrichtung zum richtungsselektiven Senden und Empfangen elektromagnetischer Wellen - Google Patents
Vorrichtung zum richtungsselektiven Senden und Empfangen elektromagnetischer WellenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum richtungsselektiven Senden oder Empfangen elektromagnetischer Wellen, bestehend aus einer einfach-konischen oder bi-konischen Antenne, mit ein oder zwei Kegelstümpfen (1; 5), und zumindest einer Erregerbaugruppe (3) an der zur Grundfläche parallelen Ebene eines Kegelstumpfes (1; 5), dadurch gekennzeichnet, die Erregerbaugruppe (3) durch eine obere und eine untere Platte (2, 4) gebildet wird, die Platten (2, 4) durch einen zentrischen Reflektor (8) beabstandet sind, eine Anzahl von Erregerelementen (6; 7) im Abstand um den zentrischen Reflektor (8) auf einer der Platten (2; 4) angeordnet sind, und alle Einzelteile (1, 2, 3, 4, 5, 11) aus elektrisch leitfähigem Material bestehen und elektrisch leitfähig verbunden sind, wobei das (die) Erregerelemente(e) (6; 7) zur Platte (2; 4) elektrisch isoliert ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum richtungsselektiven Senden und Empfangen
elektromagnetischer Wellen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 196 36 084 A1 ist eine phasengesteuerte Antenne bekannt, bestehend aus einer
vorgebbaren Anzahl von zeilen- und/oder matrixförmig angeordneten
Sende-/Empfangsstrahlerelementen, an die zugehörige Sende-/Empfangsmodule angeschlossen sind. Die
Sende-Empfangsstrahlerelemente bestehen zeilenweise aus einem metallischen Hohlleiter mit
einem rechteckförmigen Querschnitt. Das Problem bei derartigen Antennen besteht darin, daß zur
Ansteuerung der einzelnen Sende-Empfangsstrahlerelemente, zur Erzeugung einer Neigung der
Keule, eine umfangreiche Steuerelektronik notwendig ist. Ein Schwenken der Keule um die
Azimutachse ist bei derartigen Antennen nur mechanisch möglich.
Abhilfe für das Schwenken der Keule um die Azimutachse schafft die sogenannte bikonische
Antenne, die als solche seit langem aus Kühn, R.: Mikrowellenantennen, Verlag Technik Berlin,
1964 bekannt ist. Dieses trifft auch auf die unterschiedlichen Arten der Speisung zu. Beispiele für
die Speisung sind z. B. die koaxiale Speisung, bei der der Außenleiter des speisenden
Koaxialkabels mit dem unteren Kegel und der Innenleiter mit dem oberen Kegel verbunden ist
oder die Speisung im Hohleitermode TE01 (vertikale Polarisation der abgestrahlten Welle),
angeregt durch einen Koppelstift.
Bei dieser Art der Speisung kann durch die Verwendung einer Koppelschleife auch der TM01-
Mode (horizontale Polarisation der abgestrahlten Welle) angeregt werden.
Alle bisherigen Ausführungen der bikonischen Antenne weisen in der horizontalen Ebene ein
omnidirektionales Richtdiagramm auf und bündeln stark in der vertikalen Ebene.
In vertikaler Richtung ist durch die Veränderung der Kegelgeometrie eine mechanische
Einstellung des Tilts (Richtung des Strahlungsmaximums in vertikaler Richtung) möglich.
Aus der DE 196 52 595 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur richtungsselektiven
Abstrahlung elektromagnetischer Wellen bekannt. Als Antenne dient eine einfach-konische oder
bi-konische Antenne. Die bi-konische Antenne wird durch zwei Kegel gebildet, die mit ihren
Spitzen einander zugewandt sind. Die Spitze des oberen Kegels ist zu einem Innenleiter und die
verbreiterte Spitze des unteren Kegels zu einem Außenleiter eines gemeinsamen koaxialen
Wellenleiters ausgeformt. Zur Einkopplung elektromagnetischer Felder in den koaxialen
Wellenleiter sind an dessen Außenleiter radialaußenseitig Anschlußbuchsen verteilt, mittels derer
auf einer Leiterplatte angeordnete Kopplungselemente kontaktiert sind und eine
elektromagnetische Welle im koaxialen Wellenleiter induziert wird. Verschiedene
Schwingungszustände im koaxialen Wellenleiter führen zu entsprechenden Schwingungsmoden in
der elektrisch mit dieser verbundenen bi-konischen Antenne.
Nachteilig ist, dass verschiedene Schwingungsmoden nur in der Koaxialleitung erzeugt werden
können. Die Anordnung ist mechanisch nicht sonderlich stabil.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
anzugeben, bei der zur Schwenkung des Strahlungsdiagramms nur wenig elektronische Mittel
eingesetzt werden müssen, die in einfacher Weise ansteuerbar sind. Die Vorrichtung soll in ihrer
Ausführung sehr stabil sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe in Verbindung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Merkmalen dadurch gelöst, daß die Erregerbaugruppe durch eine obere und eine
untere Platte gebildet wird, die Platten durch einen zentrischen Reflektor beabstandet sind, eine
Anzahl von Erregerelementen im Abstand um den zentrischen Reflektor auf einer der Platten
angeordnet sind, und alle Einzelteile aus elektrisch leitfähigem Material bestehen und elektrisch
leitfähig verbunden sind, wobei das (die) Erregerelement(e) zur Platte elektrisch isoliert ist (sind).
Die Vorrichtung läßt sich mit einer einfach-konischen oder mit einer bi-konische Antenne
realisieren. Bei einer Ausführung mit einer bi-konischen Antenne sind die parallelen Ebenen der
beiden Kegelstümpfe durch zumindest eine Erregerbaugruppe beabstandet.
Die Erregerelemente um den zentrischen Reflektor können aus Koppelstiften oder
Koppelschleifen gebildet werden. Koppelstifte und Koppelschleifen können auch gemeinsam
vorgesehen werden. Außerdem können als Erregerelemente Hohlleiter eingesetzt werden, die
zwischen den Platten in Abstand um den Reflektor enden.
Zur einer Ansteuerbaupruppe sind die Erregerelemente einzeln oder in Gruppen ansteuerbar
verbunden.
Weiterhin läßt sich die Vorrichtung bezüglich der Ausbildung der Kegelstümpfe, also der
Horngeometrie, variieren. Das kann bezüglich des Öffnungswinkels, einer Profilierung oder durch
Betreiben der Kegelstümpfe als dielektrisch belastetes Horn erfolgen.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß bei minimalen Aufwandes die
Richtcharakteristik der Antenne elektronisch (trägheitslos) 360° in der horizontalen Ebene
schwenkbar ist, wobei die elektronische Strahlschwenkung ohne Phasenschieber realisiert werden
kann. Die Antenne ist multibeamfähig; beide Polarisationsebenen sind voneinander entkoppelbar
und unabhängig verwendbar (auch bei verschiedenen Strahlen).
Durch einen Phasenunterschied von 90° in der Anregung zwischen beiden Polarisationsebenen ist
darüber hinaus auch die Erzeugung von zirkularer Polarisation möglich.
In der vertikalen Ebene weist die Antenne eine große Direktivität (kleiner Öffnungswinkel) bei gut
unterdrückten Nebenkeulen auf. Es besteht die Möglichkeit (mit größerem Aufwand) auch einen
elektronisch einstellbaren Tilt zu realisieren. Desweiteren ist die Antenne reziprok, d. h. für Sende-
und Empfangsfall gleichermaßen geeignet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
schematisch dargestellte Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit bi-konischer Antenne in Explosivdarstellung
Fig. 2 eine erste Ausführung des Erregerteils
Fig. 3 eine zweite Ausführung des Erregerteils
Fig. 4 eine dritte Ausführung des Erregerteils
In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit bi-konischer Antenne in
Explosivdarstellung gezeigt. Die Vorrichtung besteht aus zwei Kegelstümpfen 1 und 5, die mit
ihren beiden zu den Grundflächen parallelen Ebenen einander zugewandt sind. Zwischen diesen
beiden Ebenen befindet sich eine Erregerbaugruppe 3, die mit den Kegelstümpfen 1, 5 durch
Platten 2, 4 aus Blech elektrische leitend verbunden sind. Die Platten 2, 4 bilden mit der
Erregerbaugruppe 3 eine Radial-Platten-Leitung.
In der Fig. 2 ist eine erste Variante für eine Erregerbaugruppe 3 ohne Darstellung der
Kegelstümpfe gezeigt. Zwischen den beiden Platten befindet sich zentrisch ein zylindrischer
Reflektor 8. Um den zylindrischen Reflektor 8 sind in gleichem Abstand eine Mehrzahl von
Koppelstiften 7 regelmäßig angeordnet. Jeder der Koppelstifte 7 ist von einer Koppelschleife 6
umgeben.
In der Fig. 3 ist eine zweite Variante für eine Erregerbaugruppe 3 dargestellt. Die Ausführung
entspricht der Darstellung in Fig. 2, wobei hier nur Koppelstifte 7 (ohne Koppelschleifen)
vorgesehen sind.
In der Fig. 4 ist eine dritte Variante für eine Erregerbaugruppe 3 dargestellt. Die Ausführung
entspricht der Darstellung in Fig. 2, wobei hier nur Koppelschleifen 6 (ohne Koppelstifte)
vorgesehen sind.
Die Speisung der bikonischen Antenne erfolgt durch eine Erregerbaugruppe 3, gebildet aus
Koppelstiften 7 und/oder -schleifen 6 (Primärstrahler), angebracht um einen zylindrischen
Reflektor 8 (mittig zwischen beiden Kegelstümpfen 1 und 5). Von dieser Anregung ausgehend
wird die bikonische Antenne durch eine (auch mehrere) Radial-Platten-Leitung (gebildet aus den
Platten 2 und 4) gespeist. Die Formung des horizontalen Richtdiagramms erfolgt dadurch, dass
immer die entsprechenden Koppelstifte/Koppelschleifen 7/6 durch einen Schalter mit dem
Mikrowellensignal beaufschlagt werden, die gerade benötigt werden. Horizontale Direktivität und
Nebenkeulen-Unterdrückung können durch die Ansteuerung der Koppelstifte/Koppelschleifen 7/6
in weiten Grenzen variiert werden.
Nach der Formung des horizontalen Richtdiagramms erfolgt nun die des vertikalen
Richtdiagramms. Vertikale Direktivität, Nebenkeulen und Tilt werden maßgeblich durch die
mechanische Ausführung der beiden Kegelstümpfe 1 und 5 bestimmt. Tilt und Nebenkeulen
können auch elektronisch beeinflußt werden, wenn zur Speisung statt einer zwei (oder mehrere)
Erregerbaugruppen 3 verwendet werden. Die prinzipbedingte, massive, elektrisch leitfähige
Verbindung zwischen unterem und oberen Kegelstumpf 5, 1 durch den zylindrischen Reflektor 8 in
der Mitte der Radial-Platten-Leitung führen zu einem guten Blitzschutz der Antenne und zu einer
mechanisch stabilen Konstruktion.
Die Strahlschwenkung erfolgt durch die Beaufschlagung der Ankoppelstifte 7 und/oder -schleifen
6 mit dem hochfrequenten Ansteuersignal in einer solchen Art und Weise, das sich eine Gruppe
von aktiven Ankoppelstiften 7 und/oder -schleifen 6 bildet. Öffnungswinkel und Direktivität einer
oder mehrerer Hauptkeulen werden bestimmt durch die Anzahl der aktiven Koppelelelemente.
Eine Beeinflussung der Nebenkeulen ist durch Veränderung der Leistung der entsprechenden
Ansteuersignale oder durch eine nichtäquidistante Anordnung der aktiven Koppelelemente,
ebenfalls durch die Ansteuerung erreicht, möglich.
Der oder die so realisierten Sektoren aktiver Koppelelemente können auf dem gesamtem Umfang
des gedachten Kreises durch alle Koppelelemente 6, 7 trägheitslos elektronisch in durch
definierten Schritten beliebig verschoben werden, so daß in Azimutrichtung 360° Schwenkwinkel
der Hauptkeule in n-Schritten ereicht werden.
Unabhängig davon kann bei Verwendung von zwei oder mehreren Erregerbaugruppen 3 der Tilt
(Elevation) elektronisch auf konventionelle Art und Weise durch die Phasenlage zwischen den
Ansteuersignalen unterschiedlicher Erregerbaugruppen 3 eingestellt werden, falls ein
elektronischer Tilt erforderlich sein sollte.
1
Kegelstumpf
2
Platte
3
Erregerbaugruppe
4
Platte
5
Kegelstumpf
6
Koppelschleife
7
Koppelstift
8
Reflektor
Claims (6)
1. Vorrichtung zum richtungsselektiven Senden oder Empfangen elektromagnetischer Wellen,
bestehend aus einer einfach-konischen oder bi-konischen Antenne, mit ein oder zwei
Kegelstümpfen (1; 5), und zumindest einer Erregerbaugruppe (3) an der zur Grundfläche
parallelen Ebene eines Kegelstumpfes (1; 5), dadurch gekennzeichnet, die Erregerbaugruppe
(3) durch eine obere und eine untere Platte (2, 4) gebildet ist, die Platten (2, 4) durch einen
zentrischen Reflektor (8) beabstandet sind, eine Anzahl von Erregerelementen (6; 7) im
Abstand um den zentrischen Reflektor (8) auf einer der Platten (2; 4) angeordnet sind, und alle
Einzelteile (1, 2, 3, 4, 5, 11) aus elektrisch leitfähigem Material bestehen und elektrisch leitfähig
verbunden sind, wobei das (die) Erregerelement(e) (6; 7) zur Platte (2; 4) elektrisch isoliert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer bi-konischen Antenne
die parallelen Ebenen der beiden Kegelstümpfe (1, 5) durch zumindest eine Erregerbaugruppe
(3) beabstandet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerelemente aus
Koppelstiften (7) und/oder Koppelschleifen (6) gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerelemente aus
Hohlleitern gebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerelemente einzeln
oder in Gruppen ansteuerbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kegelstümpfe (1, 5) als
dielektrisch belastetes Horn betrieben werden.
Priority Applications (4)
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: ROHDE & SCHWARZ GMBH & CO. KG, 81671 MUENCHEN, DE |
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