DE19651883C1 - Verfahren zur Ermittlung des Trocknungsgrades von Trocknungsgütern und Anordnungen zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung des Trocknungsgrades von Trocknungsgütern und Anordnungen zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung des Trocknungsgrades
von Trocknungsgütern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1
und Anordnungen zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß den
Patentansprüchen 2 und 3.
Es sind verschiedene Verfahren zur Trocknung von Trocknungsgütern
und Anordnungen zur Durchführung dieser Verfahren bekannt.
Bei einem Verfahren wird die Abnahme der Leitfähigkeit im Verlauf des
Trocknungsvorganges genutzt.
Die DE 43 21 322 A1 offenbart ein Verfahren zur berührungslosen
Bestimmung des Restfeuchtegehaltes bei dem ein elektrisches Feld über
einer zu messenden Flächenbahn angeordnet und mit hoher
Gleichspannung beaufschlagten linienförmigen Elektrode lokal im
Flächengebilde eine Ladungsspur influenziert wird. Diese Ladungsspur
wird durch Ladungsmeßsonden erfaßt. Dann kann nach den bekannten
Gesetzen des Ladungsaufbaues im Feld und der nachfolgenden
Entladung der elektrische Widerstand und damit die Restfeuchte ermittelt
werden.
In der DE 33 43 179 C1 ist ein Wäschetrockner mit einer
Steuereinrichtung zum feuchtigkeitsabhängigen Beenden des
Trocknungsprozesses offenbart. Hierbei wird ein Kondensator durch den
Kontakt mit den feuchten Wäschestücken entladen. Je trockener die
Wäsche ist, desto geringer ist die durch die Eigenschaften des Wassers
bedingte Entladung. Dies führt dazu, daß die Kondensatorspannung
ansteigt und je nach Höhe der Kondensatorspannung der Trocknungsgrad
bestimmt werden kann.
Weiter sind Verfahren bekannt, welche die Änderung der
Dielektrizitätskonstante z. B. in Kristallen oder Kunststoffolien nutzen,
welche der Wasserdampf enthaltenden Luft um das Trocknungsgut
ausgesetzt sind.
Darüber hinaus gibt es Verfahren, welche die Gewichtsabnahme als Maß
für den Trocknungsgrad verwenden.
Weitere Verfahren der Feuchtemessung sind die Mikrowellenabsorbtion,
die Beta-Strahlenabsorption und Infrarotreflexion.
Nachteilig an diesen Lösungen ist, daß die Verfahren für einfache
Trocknungsvorgänge, wie sie z. B. in Wäschetrocknern stattfinden sehr
aufwendig und teuer sind. Nur das bisher angewandte
Leitfähigkeitsmeßverfahren hält sich vom Aufwand in akzeptablen
Grenzen. Jedoch ist wegen der hohen Widerstandswerte eine kostspielige
und langsame Signalaufbereitung erforderlich. Weiter ist die mechanische
Konstruktion, der in der sich drehenden Trommel integrierten
Leitfähigkeitsfühler sowie deren Aufnehmer aufwendig. Weiterhin arbeiten
nur sehr wenige der hier aufgeführten Verfahren in allen
Feuchtebereichen und sind deshalb nur sehr unzuverlässig
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur
Ermittlung des Trocknungsgrades von Trocknungsgütern und einer
Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens aufzuzeigen, welches mit
einfachen Mitteln kostengünstig realisierbar ist und zuverlässig in allen
Feuchtbereichen arbeitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale in den
Kennzeichen der Patentansprüche 1, 2 und 3 gelöst. Hierbei wird die
eigene elektrostatische Aufladung aufgrund der gegenseitigen Reibung
der Trocknungsgüter beim Trocknungsvorgang genutzt. Die dabei
entstehenden Entladungsströme oder Rauschsignale werden über eine
festgelegte Zeitdauer gemessen und daraus ein statistischer Mittelwert
gebildet, worauf dieser Vorgang wiederholt wird und aus dem neuen
Mittelwert oder der Änderung des Mittelwertes der Trocknungsgrad
bestimmt wird. Eine der daraus resultierenden Anordnungen besteht aus
zwei Kondensatorplatten, dem Trommelbehälter und dem Gehäuse oder
der Trommeltür. Zwischen diesen Kondensatorplatten fließt der
Entladestrom über einen Widerstand ab und wird als Rauschspannung
erfaßt, wobei deren statistischer Mittelwert als Maß für den
Trocknungsgrad dient. Bei einer anderen Anordnung werden die
Rauschsignale durch einen Hochfrequenzempfänger erfaßt. Deren
Mittelwert dient dann der Berechnung des Trocknungsgrades.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen darin, daß kein zusätzlicher
Aufwand betrieben werden muß, wie z. B. der Aufbau eines elektrischen
Feldes. Weiterhin werden keine besonderen beweglichen Teile benötigt.
Dies hat zur Folge, daß dieses Prinzip sehr kostengünstig realisiert
werden kann. Auch kann dieses Verfahren für jeden Feuchtebereich
genutzt werden und eine separate Eichung der Meßeinrichtung entfällt.
Von großem Vorteil ist hierbei, daß ein Prinzip genutzt wird, das bisher nur
als Störung bei den meisten der bisherigen Meßverfahren, die auf der
unterschiedlichen Leitfähigkeit bei einem unterschiedlichen
Trocknungsgrad basieren, erfaßt wurde. Weiterhin ist bei diesem
Verfahren die Signalqualität relativ niederohmig und je nach Bandbreite
schnell reagierend.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im
Zusammenhang mit den Zeichnungen dargestellt und erläutert werden.
Fig. 1 Wäschetrockner mit einer Anordnung zur Ermittlung des
Trocknungsgrades durch Messung der Entladeströme.
Fig. 2 Wäschetrockner mit einer Anordnung zur Ermittlung des
Trocknungsgrades durch Messung des Rauschsignales.
Fig. 1 zeigt einen Wäschetrockner in dessen Gehäuse 1 eine
Wäschetrommel 2 angebracht ist. Jedoch ist die Wäschetrommel 2 isoliert
gegenüber dem Gehäuse 1 montiert. Die Wäschetrommel 2 wird durch die
Trommeltür 3 mit dem Trocknungsgut 4 beladen. Beim
Trocknungsvorgang rotiert diese Wäschetrommel 2 und das
Trocknungsgut, das heißt im Anwendungsbeispiel die Wäsche 4, die sich
im Innern der Trommel 2 befindet, wird bewegt. Der eigentliche
Trocknungsvorgang wird durch warme Luft, die aus einem Lüfter 5 stammt
und an einer Heizung 6 vorbeigeführt wird und sich dabei erwärmt, erzielt.
Durch die Bewegung der Wäsche 4 in der Trommel 2 wird eine
gleichmäßige Trocknung erzielt und der Trocknungsvorgang verkürzt. Bei
der Bewegung der Wäsche 4 in der Trommel 2 wird auch eine
gegenseitige Reibung an der Wäsche 4 verursacht. Da es sich bei vielen
Trocknungsgütern insbesondere der Wäsche um Dielektrika handelt,
verringert sich die Leitfähigkeit bei abnehmender Feuchtigkeit. Diese
Reibungselektrizität bewirkt eine Ladungstrennung 11, so daß die Wäsche
elektrisch aufgeladen wird. Diese Aufladung ist um so stärker, je trockener
die Wäsche ist. Die Entladung findet im ns-Bereich statt. Wichtig hierbei
ist jedoch, daß eine einzelne Entladung keine Aussagefähigkeit besitzt
aber eine statistisch relevante Menge eine genaue Aussage über den
Trocknungsgrad erlaubt. Bei einer darauf folgenden Entladung entsteht
ein Entladungsstrom. Die Entladungsströme verhalten sich statistisch. Der
Mittelwert nimmt jedoch zu, je trockener die Wäsche wird. Die Messung
der Stärke und der Häufigkeit der elektrostatischen Entladung wird im
Anwendungsbeispiel dadurch erfaßt, daß der Strom über einen
Widerstand 7 zwischen den zwei Kondensatorplatten, die der
Trommelbehälter und das Gehäuse oder die Trommeltür ausbilden, durch
einen Schleifkontakt 10 abgegriffen wird. Der auftretende Effektiv-
/Mittelwert der Spannung, die auch als Flicker- oder Funkelrauschen
bezeichnet wird, ist ein Maß für die Intensität der Entladung und damit ein
Maß für die Trockenheit der Wäschestücke. Im Ausführungsbeispiel wird
der Spannungswert in einem Operationsverstärker 8 noch vergrößert und
durch eine Diode 9 gleichgerichtet und dann abgegriffen und ausgewertet.
Die Auswertung kann dann auf verschiedene Arten erfolgen. Eine
Methode ist, daß der gemessene Wert mit einem gespeicherten Wert oder
Werten verglichen und dadurch der Trocknungsgrad bestimmt wird. Da
die Trommel in der Regel eine unterschiedliche Menge an Wäsche
beinhaltet, die jeweils eine unterschiedliche Dielektrizitätskonstante
aufweisen, können auch andere Methoden der Auswertung vorgenommen
werden. Eine solche Variante ist, daß eine sich aus den gemessenen
Werten berechnete Trocknungskurve anzeigt, auf welchem Wert die
Restfeuchte ist. Ein weiteres genaues Ergebnis läßt sich auch dadurch
erzielen, daß sich der Trockner selber eicht, indem er den ersten
gemittelten Wert einer festgelegten Feuchtigkeitsstufe zuordnet und dann
die weiteren Vergleichswert z. B. durch Extrapolation vorgibt. Die
Grundlage für alle diese Verfahren bzw. Anordnungen ist, daß die
Intensität der Aufladung und somit die Intensität der Entladung ein Maß
für den Trocknungsgrad ist. Es gilt je feuchter die Wäsche ist, desto
geringer ist deren Aufladung und damit auch die Intensität der
elektrostatische Entladung.
Fig. 2 zeigt auch einen Wäschetrockner in dessen Gehäuse 1 eine
Wäschetrommel 2 angebracht ist. Die Wäschetrommel 2 wird durch die
Trommeltür 3 mit dem Trocknungsgut 4 beladen. In der Trommeltür
befindet sich eine Antenne 13. Beim Trocknungsvorgang rotiert diese
Wäschetrommel 2 und das Trocknungsgut, das heißt im
Anwendungsbeispiel die Wäsche 4, die sich im Innern der Trommel 2
befindet, wird bewegt. Der eigentliche Trocknungsvorgang wird durch
warme Luft, die aus einem Lüfter 5 stammt und an einer Heizung 6
vorbeigeführt wird und sich dabei erwärmt, erzielt. Durch die Bewegung
der Wäsche 4 in der Trommel 2 wird eine gleichmäßige Trocknung erzielt
und der Trocknungsvorgang verkürzt. Bei der Bewegung der Wäsche 4 in
der Trommel 2 wird auch eine gegenseitige Reibung an der Wäsche 4
verursacht. Da es sich bei vielen Trocknungsgütern insbesondere der
Wäsche 4 um Dielektrika handelt verringert sich die Leitfähigkeit bei
abnehmender Feuchtigkeit. Diese Reibung bewirkt eine Ladungstrennung
11, so daß die Wäsche 4 elektrisch aufgeladen wird. Bei einer darauf
folgenden Entladung entsteht eine Strahlung. Bei mehreren
verschiedenen Entladevorgänge entsteht ein Strahlungsspektrum. Diese
Spektrum reicht bis in den GHz-Bereich und soll im folgenden als
Rauschsignal bezeichnet werden. Auch hier gilt eine einzelne Entladung
ist nicht aussagefähig aber die Gesamtintensität der Entladung ist ein
zuverlässiges Maß für den Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche. Dieses
Rauschsignal 12 verhält sich statistisch. Der Mittelwert des Signals nimmt
jedoch zu, je trockener die Wäsche wird. Die Messung der Stärke und der
Häufigkeit der elektrostatischen Entladung wird im Anwendungsbeispiel
dadurch erfaßt, daß das Rauschsignal 14 über eine Antenne 13 an der
Trommeltür 3 in einen Hochfrequenzempfänger 12 empfangen wird. Hier
wird es in ein Spannungssignal umgewandelt. Der auftretende
Effektivwert-/Mittelwert der Spannung ist ein Maß für die Intensität der
Entladung und damit ein Maß für die Trockenheit der Wäschestücke 4. Im
Ausführungsbeispiel wird der durch eine Diode 9 gleichgerichtet und dann
abgegriffen und ausgewertet. Die Auswertung kann dann auf
verschiedene Arten erfolgen. Eine Methode ist, daß der gemessene Wert
mit einem gespeicherten Wert oder Werten verglichen und dadurch der
Trocknungsgrad bestimmt wird. Da die Trommel 2 in der Regel eine
unterschiedliche Menge an Wäsche 4 beinhaltet, die jeweils eine
unterschiedliche Dielektrizitätskonstante aufweisen, können auch andere
Methoden der Auswertung vorgenommen werden. Eine solche Variante
ist, daß eine sich aus den gemessenen Werten ergebende
Trocknungskurve die Restfeuchtigkeit anzeigt. Ein weiteres genaues
Ergebnis läßt sich auch dadurch erzielen, daß sich der Trockner selber
eicht, indem er den ersten gemittelten Wert einer festgelegten
Feuchtigkeitsstufe zuordnet und dann die weiteren Vergleichswert z. B.
durch Extrapolation vorgibt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Ermittlung des Trocknungsgrades von Trocknungsgütern
(4) bei dem die Trocknungsgüter (4) während des Trocknungsvorgangs
bewegt und somit aufgrund von Reibung ständig elektrostatisch
aufgeladen werden und die daraus resultierende Entladung einen
kurzzeitigen Stromfluß und ein Rauschsignal zur Folge hat, dadurch
gekennzeichnet, daß während einer festgelegten Zeitdauer die
Entladungsströme oder Rauschsignale gemessen werden und daraus
ein statistischer Mittelwert gebildet wird; worauf dieser Vorgang
wiederholt wird und aus dem neuen Mittelwert oder der Änderung des
Mittelwertes der Trocknungsgrad bestimmt wird.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
einem metallenen Trommelbehälter (2), der sich in einem metallenen
Gehäuse (1) befindet und eine Trommeltür (3) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trommelbehälter (2) und das Gehäuse (1)
oder die Trommeltür (3) zusammen einen Kondensator ausbilden und
der Entladungsstrom über einen Widerstand (7) zwischen den beiden
Kondensatorplatten abfließt und als Rauschspannung erfaßt wird und
deren Mittelwert als Maß für den Trocknungsgrad dient.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
einem metallenen Trommelbehälter (2), der sich in einem metallenen
Gehäuse (1) befindet und eine Trommeltür (3) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß sich ein Hochfrequenzempfänger (12) im Innern
des Trommelbehälters (2) befindet, der das Rauschsignal erfaßt,
dessen Mittelwert zur Berechnung des Trocknungsgrades dient.
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