DE2828704C2 - Steuereinrichtung für einen Wäschetrockner - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für einen Wäschetrockner, wie sie im Oberbegriff des Patentanspruches 1 beschrieben ist. Eine derartige Steuereinrichtung ist durch die DE-AS 12 18 958 bekannt.

Ferner ist eine elektronische Feuchtigkeitsmessung bei Wäschetrocknern bekannt (Zeitschrift »Strompraxis«, 1976, Heft 6, Seite 18), die auf die Leitfähigkeit der Wäsche abgestellt ist Ober einen Wahlschalter sind die Trockenprogramme »schranktrocken, bügelfeucht« und »lüften« und durch einen zusätzlichen Schalter ist die gewünschte Restfeuchtigkeit vorwählbar. Die Wäsche berührt während des Umwälzens zwei Elektroden, zwischen denen eine Gleichspannung liegt Die eine Elektrode bildet die Trommel während die andere Elektrode durch die Einfüllöffnung in die Trommel ragt Je nach dem Wassergehalt der Wäsche wird der Stromkreis zwischen den Elektroden geschlossen. Die entstehenden Signale werden mittels elektronischer Bauelemente verstärkt und an eine Schalteinrichtung weitergegeben, die um ein zu frühes Abschalten der Heizung und des Trommelantriebes zu vermeiden die Meßsignale in einem Selbsthaltekreis für eine bestimmte Zeit speichert Nachteilig bei dieser Meßeinrichtung ist die ungünstige elektrische Verbindung zu den mit der Wäsche in Kontakt kommenden Elektroden und der Umstand, daß der Leitwertmessung mit abnehmender Feuchtigkeit der Wäsche Grenzen durch dann erforderliche hochohmige Bauteile gesetzt sind.

Schließlich ist eine feuchtigkeitsabhängige Steuerung für einen Wäschetrockner bekannte (Zeitschrift »Elektronik«, 1%7, Heft 8, Seite 240), bei der ein Kondensator in einer Steuerschaltung wechselweise aufgeladen und über den Wäschewiderstand entladen wird und wobei der Ladungszustand des Kondensators bei Erreichen eines vorwählbaren Restfeuchtegehaltes der Wäsche eine Schwellwert-Schaltstufe beeinflußt. Der Ladungswert des Kondensators wird um so später erreicht, je höher der Vorwiderstand gewählt wird; d. h, bei höherem Vorwiderstand wird die Trocknungszeit langer und damit der erzielbare Trockenheitsgrad höher sein. Der den Ladevorgang des Kondensators bestimmende Vorwiderstand muß in der Größenanordnung gewählt werden, in der sich der Wäschewiderstand am Ende des jeweiligen Trockenprogramms bewegt. Das bekannte Steuerungsprinzip arbeitet daher nur bis zu einer bestimmten Trockenstufe befriedigend; in der Erzielung höherer Trockenheitsgrade liegen jedoch die Schwächen dieses Steuerungssystems, weil dabei Vorwiderstände im Megohm-Bereich notwendig werden. Dieser hochohmige Bereich ist schaltungstechnisch nicht mehr einfach beherrrschbar und derartige Steuerschaltungen sind ungenau und störanfällig.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuereinrichtung für einen Wäschetrockner der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine genaue, von der Wäscheart und Füllmenge unbeeinflußbare Steuerung des Trocknungsgrades bis zu einem gegen Null gehenden Feuchtigkeitsgrad ermöglicht wird.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 gekennzeichnet. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Durch die Anordnung eines feuchtigkeitsempfindlichen Kondensators im aus der Trommel austretenden Trockenluftstrom nimmt das aus einem polymeren Isolierstoff bestehende Dielektrikum des Kondensators Wassermoleküle aus der feuchten Trockenluft auf.

Dadurch ändert sich die Dielektrizitätskonstante, wobei in der Ausführung des Kondensators mit relativ dünner Isolierstoffschicht ein sehr feuchtigkeitsempfindliches Meßelement mit kurzen Zeitkonstanten erhalten wird. Die Änderung der Dielektrizitätskonstante ergibt eine Kapazitätsänderung des Kondensators, die mittels an sich bekannter Brücken- oder Diskriminatorschaltungen Steuersignale liefert. Damit zu Beginn des Trockenvorganges die Feuchtigkeitssteuerung solange

blockiert wird bis die Trockenluftfeuchte einen Wert größer als der gewählte Restfeuchtewert erreicht hat, ist der Schalteinrichtung ein Zeitglied zugeordnet Über einen Wahlschalter kann der gesamte Bereich »bügelfeucht« bis »schranktrocken« erfaßt werden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt

F i g. 1 zeigt ein Schaltbild für die erfindungsgemäße Trocknersteuerung mittels einer Brückenschaltung und F i g. 2 ein Schaltbild mit einem Multivibrator.

Ein von der aus der Trommel austretenden Trockenluft beaufschlagter feuchtigkeitsempfindlicher Kondensator 1 und ein feuchtigkeitsunempfindlicher Kondensator 2 sind in einer Brückenschaltung mit den Widerständen 3 und 4 angeordnet, wobei der eine Widerstand 3 einen Abgleichwiderstand bilden kann. Die Brückenspannung liefert ein Frequenzgenerator 5. An der zur Differenzwertbildung zwischen der Kapazität des feuchtigkeitsunempfindlichen Kondensators 2 und der veränderlichen Kapazität des feuchtigkeitsempfindlichen Kondensators 1 vorgesehenen Brückenschaltung hängt ein Zeitglied 6, das in der Anlaufphase des Trockenprozesses die Steuerimpulse der Brücke unterdrückt. Eine dem Zeitglied 6 nachgeordnete an sich bekannte Zählerschaltung, ein Diskriminator 7 oder ein Fensterdiskriminator dient zum Soll-istwertvergleich des Feuchtegrades der Trockenluft mit einem eingestellten Wäschefeuchtegrad. Die Impulse des Diskriminators 7 werden über ein Relais 8, einen Triac, Thyristor od. dgl. in den Starkstromkreis zum Beenden des Trockenprozesses weitergegeben.

Funktionsablauf

Die gewünschte Restfeuchtigkeit der Wäsche wird vorgewählt und der Wäschetrockner eingeschaltet. In der Anlaufphase wird die Feuchtigkeitssteuerung durch das Zeitglied 6 solange überbrückt oder unterdrückt, bis die aus der Trommel austretende Trockenluft einen Feuchtigkeitsgrad erreicht hat, der über dsr eingestellten Restfeuchtigkeit liegt Daraufhin wird die Feuchtigkeitssteuerung' wirksam, deren von der feuchten Trockenluft beaufschlagter feuchtigkeitsempfindlicher Kondensator 1 über sein aus polymeren Isolierstoff, insbesondere einem Polymer auf Eiweißbasis, bestehendes Dielektrikum Wassermoleküle absorbiert, dadurch die Dielektrizitätskonstante seines Polymers und somit seine Kapazität ändert Falls die Isolierschicht dünn ist

ίο ist die Trägheit des als Meßfühler verwendeten Kondensators äußerst gering. Da die Umgebungstemperatur die Kapazität des Kondensators 1 nicht nennenswert beeinflußt braucht die Meßwerttemperatur nicht kompensiert zu werden. Zur Erhöhung der Festigkeit des polymeren Isolierstoffes kann das Dielektrikum des Kondensators durch eine Trägerplatte aus Zelluloseester, insbesondere Zellulose-Acetobutyrat verstärkt sein. Die zur Differenzwertbildung zwischen der veränderlichen Kapazität des Kondensators 1 und eines Kondensators 2 von konstanter Kapazität oder einem Festwert eines Widerstandes vorgesehene Brückenschaltung ist über das Zeitglied 6 mit der Diskriminatorschaltung 7 verbunden, die den Brückenmeßwert mit einem eingestellten Sollwert vergleicht und bei dessen Erreichen über das Relais 8 ein Signal zur Beendigung des Trockenprozesses liefert.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 sind der feuchtigkeitsempfindlxhe Kondensator 1 und der feuchtigkeitsunempfindliche Kondensator 2 in der Steuerschaltung eines Multivibrators angeordnet, dessen Widerstände 9 bis 12 zur Spannungsteilung dienen, während die Kollektorwiderstände mit 13, 14 und der Emitterwiderstand mit 15 bezeichnet sind. Die beiden Transistoren sind mit 16 und 17 angegeben. Über einen Abgleich der vom Multivibrator gelieferten Ausgangsspannung mit einer Vergleichsspannung kann ein Schaltimpuls zur Beendigung des Trockenprozesses geliefert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Steuereinrichtung für einen Wäschetrockner, mit einer den Feuchtigkeitsgehalt der aus "der Trommel austretenden Trockenluft messenden Elektrodenanordnung, deren Meßwert eine Schalteinrichtung für die Heizung des Trockners oder den Trockner selbst steuert, sowie mit einem Wahlschalter zur Wahl der Betriebsarten »bügelfeucht« oder »schranktrocken«, durch den die Elektrodenanordnung an Spannung legbar ist, und mit einem Zeitglied, das die Feuchtigkeitsmeßeinrichtung erst nach einer vorgegebenen Anlaufzeit wirksam werden läßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenanordnung aus einem feuchtigkeitsempfindlichen Kondensator (1) besteht, dessen Dielektrikum durch einen Wassermoleküle aus der Trockenluft absorbierenden polymeren isolierstoff gebildet und in Abhängigkeit von der Wasseraufnahme bzw. Trockenluftfeuchte die Dielektrizitätskonstante des Isolierstoffs und damit die Kapazität des Kondensators veränderbar ist, und daß die Schalteinrichtung die Kapazität des Kondensators mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht und den Trockenprozeß bis zum Erreichen des Sollwertes aufrechterhält, wobei der Steuerkreis für die Schalteinrichtung über das Zeitglied (6) geführt ist, das einen Selbsthaltekreis zu Beginn des Trockenprozesses aufrechterhält bis die Trockenluftfeuchte über den Sollwert angestiegen ist.

2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der feuchtigkeitsempfindliche Kondensator (1) ein Dielektrikum aus Polypeptid (Polymer auf Eiweißbasis) und einer dünnen Trägerschicht aus Zelluloseester (Zellulose-Acetobutyrat) aufweist.

3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung eine Brückenschaltung zur Differcnzwertbildung zwischen dem Meßwert eines Festwiderstandes, eines feuchtigkeitsunempfindlichen Kondensators (2) oder dgl. und der sich ändernden Kapazität des feuchtigkeitsempfindlichen Kondensators (1) aufweist sowie mit einer Diskriminatorschaltung (7), einem Fensterdiskriminator, einer Soll-Istwertvergleichsschaltung, einer Zählschaltung oder dgl. verbunden ist.

4. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung einen Multivibrator aufweist in dessen einem Rückkopplungszweig ein feuchtigkeitsunempfindlicher Kondensator (2) und in dessen zweiten Rückkopplungszweig der feuchtigkeitsempfindliche Kondensator (1) angeordnet ist und daß die Ausgangsspannung des Multivibrators zur Gewinnung einer Schaltspannung integriert wird.