DE19651586A1 - Kombinierter Verdrängungspfahl - Google Patents
Kombinierter VerdrängungspfahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die zugehörige Vorrichtung, um Pfähle herzustel
len, welche zum Teil nach dem Verdrängungsbohrverfahren und zum anderen Teil nach
dem Förderbohrverfahren hergestellt werden.
Das reine Verdrängungsbohrverfahren findet seinen Einsatz dort, wo zunächst weiche
Böden durchfahren werden müssen, ehe man in einen tragfähigen Bodenbereich gelangt.
Verdrängungspfähle finden auch dort ihren Einsatz, wo nur wenig Bohrgut an die Ober
fläche gefördert werden darf. Dies ist beispielsweise in kontaminierten Böden der Fall, wo
hohe Entsorgungskosten für den gefährdeten Boden zu entrichten sind.
Ein weiterer Einsatz für Verdrängungspfähle sind Böden mit sehr lockerer Lagerungsdichte
bzw. Böden mit sehr gleichförmigem Korngerüst. Bei solchen Böden erhöht sich die
Tragfähigkeit des Pfahles durch die Verdrängung des Bodens wesentlich, da diese mit
einer Kornumlagerung bzw. Verdichtung des Bodens verbunden ist.
Zur Herstellung von Verdrängungspfählen sind unterschiedliche Verfahren und Vor
richtungen bekannt. Die Patentschrift 42 28 580 beschreibt ein Rohr, bei dem sich an der
Erdseite ein konisches Rohrstück befindet, welches zum Ende des Bohrwerkzeuges hin
wieder zylindrisch ausläuft. Auf diesem, vom Durchmesser kleineren Rohr befinden sich
geometrisch besonders geformte Schneckenwendeln. Dieses Bohrwerkzeug wird in den
Boden eingedreht und nach Erreichen der Endtiefe wird der erdseitige Rohrverschluß
abgestoßen und der Bewehrungskorb im Inneren des Rohres eingeführt. Um einen
möglichst großen Bewehrungskorb verwenden zu können, wird das zylindrische Rohr am
Ende des Bohrwerkzeuges möglichst groß gewählt. Infolgedessen steht die Wendel nur
sehr gering über dieses Rohr hinaus.
Diese Verdrängungspfähle werden in der Regel in sehr weichen Böden hergestellt, wobei
sie so tief gebohrt werden müssen, bis sie in eine tragfähige Schicht hineinreichen. Bei
diesen tragfähigen Schichten handelt es sich meistens um Sande oder Kiese.
Die weichen, sehr leicht zu verdrängenden Böden sind beispielsweise sehr weiche Tonbö
den, Mudde, Seetone oder locker gelagerte Sande bzw. Auffüllungen. Um bei Verdrän
gungspfählen möglichst große Kräfte in den Baugrund zu übertragen, wird es notwendig,
den Verdrängungspfahl nach Durchörterung des weichen Bodens mehrere Meter in einen
festeren Boden einzudrehen. Dies gelingt in der Regel nur mit sehr schweren Bohrgeräten,
die ein hohes Drehmoment und einen hohen Anpreßdruck aktivieren können. Damit
können nur große und teure Bohrgeräte eingesetzt werden.
Eine weitere Ausbildungsform für Verdrängungsbohrer zeigt die EP 0575922. Hier ist am
Ende eines Rohres ein zweifach konisches Übergangsverdichtungsteil angeordnet,
welches wiederum im erdseitigen Bereich in ein Rohr mit Wendel übergeht. Diese Aus
führungsform besitzt ein durchgehendes Rohr mit möglichst großem Innendurchmesser,
um vor Einbringen des Betons einen möglichst großen Bewehrungskorb aufnehmen zu
können. Auch bei diesen Verfahren wird mit einem verlorenen Schneckenverschluß
gearbeitet. Zum Eindringen des Verdrängungsbohrers in festere Bodenschichten wird
aufgrund der kleinen Wendelhöhe nur wenig Material nach oben gefördert. Somit ergibt
sich nur ein sehr langsames Eindringen in den tragfähigen Boden, wobei gleichzeitig ein
hohes Drehmoment benötigt wird, um den Boden über den konusförmigen Verdichtungs
körper zu fördern. Folge davon ist ein langsamer Bohrfortschritt und hohe erforderliche
Drehmomente. Dies macht wiederum große schwere Bohrgeräte mit drehstabilen Türmen
notwendig.
Der Nachteil des hohen Drehmomentes ließe sich nun damit ausschließen, daß man eine
Bohrschnecke verwenden würde, wie sie für die Herstellung von Schneckenortbeton
pfählen verwendet wird. Diese durchgehende Schnecke hätte jedoch den Nachteil, daß der
eigentlich zu verdrängende Boden beim Wiederherausziehen der Schnecke mit herausge
fördert würde.
Die Erfindung hat nun die Aufgabe, mit einem Bohrwerkzeug einen weichen Verdrän
gungsboden mit minimaler Förderung desselben zu durchörtern und gleichzeitig beim
Erreichen der festeren Tragschichten ein leichtes und schnelles Eindringen in diese
festeren Schichten zu bewirken, wobei das aufzubringende Drehmoment minimiert wird
um somit leichtere und kleinere Bohrgeräte bzw. Trägergeräte verwenden zu können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
des Patentanspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem langen Verdrängungsrohr, welches
im Durchmesser wenige Zentimeter kleiner ist als der Durchmesser des herzustellenden
Pfahles. Auf diesem Stahlrohr befindet sich eine Schneckenwendel, welche nur wenige
Zentimeter über das Rohr hinaussteht.
Am erdseitigen Ende der Vorrichtung befindet sich eine Bohrschnecke mit einem kleinen
Seelenrohr und großen Schneckenwendeln. Dieses Bohrschneckenstück ist mit Bohr
schneiden, Reißzähnen oder sonstigen hoch verschleißfesten Teilen besetzt, die ein
leichtes Eindringen der Schnecke in den Boden bewirken. Durch die gesamte Vorrichtung
verläuft ein kleines Betonierrohr mit konstantem Innendurchmesser von oben nach unten.
Der Durchmesser dieses Betonierrohres beeinflußt die Wahl des minimalen Durchmessers
für das Seelenrohr der Bohrschnecke am Ende der Vorrichtung. Je kleiner der Durch
messer des Seelenrohres ist, um so leichter kann dieses kurze Bohrschneckenstück in
den tragfähigen Boden eindringen.
Die Austrittsöffnung des Betonierrohres am Ende der Bohrschnecke weist entweder nach
unten oder sie wird im unteren Bereich seitlich aus der Bohrachse herausgeführt.
Mit dieser Vorrichtung läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Pfählen im Baugrund durchführen. Das Prinzip für Pfähle, die bisher im wesentlichen mit
reinen Verdrängungsbohrtechniken hergestellt wurden, besteht darin, daß die Bohrvor
richtung zunächst durch weichere Bereiche abgeteuft wird, in denen es möglich ist, das
Bodenmaterial leichter zu verdrängen.
Um dem Pfahl jedoch höhere Tragfestigkeit zu verleihen, müssen auch Verdrängungs
pfähle in den meisten Fällen in eine tragfähige Bodenschicht eindringen. Üblicherweise
werden hierbei Eindringtiefen von zwei und mehr Metern erforderlich. Hier beginnen bei
Vorrichtungen nach dem Stand der Technik die größeren Schwierigkeiten, da die reinen
Verdrängerbohrwerkzeuge dieses Eindringen in den tragfähigen Boden infolge ihrer
großen Kerndurchmesser nur unzureichend bewältigen, d. h. nur unter sehr hohem
Kraftaufwand hinsichtlich Anpreßdruck und Drehmoment.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird nun eine Bohrvorrichtung verwendet, welche mit
geringem Kraftaufwand in tragfähige Bodenschichten wie Kiese und Sande, aber auch
feste bindige Böden eindringen kann. So ist die Länge der Bohrschnecke am Anfängerteil
mit kleinem Seelenrohr so gewählt, daß sie etwa der Einbindetiefe entspricht. Da die
Einbindetiefe unterschiedlich sein kann, ist diese Bohrschnecke auswechselbar am
Verdrängungsrohr befestigt.
Das Herstellen der Bohrung nach dem erfindungsmäßigen Verfahren erfolgt so, daß die
Vorrichtung zunächst durch die leicht verdrängbaren Bodenschichten mit minimaler
Drehbewegung abgeteuft wird. Dabei wird in weichen bis flüssigen Böden praktisch kein
Material nach oben gefördert. Die Wendeln am dicken Verdrängungsrohr haben dabei
zwei Aufgaben:
- 1. Sie schneiden den Raum um das Verdrängungsrohr frei und reduzieren dabei die Mantelreibung auf das Rohr, was mit einer erheblichen Reduzierung des erforderlichen Drehmomentes verbunden ist.
- 2. Diese nur wenig überstehende Wendel, deren Oberstand zweckmäßigerweise zwi schen 2 und 5 cm ist, dient dazu, daß nach Erreichen des tragfähigen Horizontes und beim Eindringen der Bohrschnecke in diesen tragfähigen Horizont Material aus diesem tragfähigen Horizont in die Bereiche des weicheren Verdrängungsbodens gezielt nach oben gefördert wird.
Auf diese Weise entsteht auch im Bereich des Verdrängungsbodens eine, wenn auch nur
wenige Zentimeter starke Bodenschicht aus tragfähigem und in der Regel nicht bindigen
Bodenmaterial, mit der Funktion einer Trenn- oder Filterschicht. Dies führt beim späteren
Betoniervorgang dazu, daß die Bohrlochwandung im weichen Verdrängerboden stabilisiert
wird und deshalb dort beim Zurückziehen der Bohrvorrichtung geringere Reibungskräfte
auftreten und des weiteren wird der Betonverbrauch deutlich reduziert, da der Beton nicht
mehr so leicht im Verdrängerboden weglaufen kann. Die zwischengeschaltete Boden
schicht aus tragfähigen und in den meisten Fällen wasseraufnahmefähigen Bodenteilen
führt zu Ausfilterungsvorgängen im Grenzbereich Beton und weicher Verdrängerboden
und dabei zu einem schnelleren Ansteifen des Betons im Mantelbereich.
Ist die Bohrvorrichtung bis zur Endtiefe abgeteuft, d. h. ist die erforderliche Eindringtiefe in
den tragfähigen Boden erreicht, so wird die Bohrvorrichtung im wesentlichen ohne Dre
hung zurückgezogen. Dabei wird durch das Betonierrohr Beton in die Bohrung einge
bracht und unter ständiger Beibehaltung eines Betonierdruckes die Bohrvorrichtung
zurückgezogen, vergleichbar mit dem Schneckenortbetonverfahren. Die mit Boden gefüll
te Bohrschnecke wirkt dabei wie ein Trennstöpsel zum eingepumpten Beton. In diese mit
Beton gefüllte Bohrung wird nachträglich der Bewehrungskorb eingestellt bzw. einvibriert.
Vorteile gegenüber den bisher bekannten, reinen Verdrängerbohrtechniken sind dabei die
deutliche Reduzierung der erforderlichen Antriebskräfte wie Drehmoment und Anpreßdruck
sowie eine erhebliche Beschleunigung des Bohrverfahrens, da das Eindringen in die
tragfähigen Bodenschichten sehr schnell und leicht erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil
gegenüber den Verdrängungspfählen ist, daß keine verlorenen Verschlußdeckel für die
Bohrvorrichtungen verwendet werden müssen. Der Betonverbrauch beim erfindungs
gemäßen Verfahren sinkt erheblich gegenüber anderen Verfahren, was insbesonders
durch die Stützung oder Stabilisierung der Bohrung über die dünne Bodenschicht aus den
tragfähigen Bereichen erfolgt welche in die weicheren Bodenbereiche bzw. in den so
genannten Verdrängerboden eingebracht wird.
Auch gegenüber den Techniken mit durchgehenden Schnecken, wie sie beispielsweise
im Endlosschneckenbohrverfahren verwendet werden, weist das erfindungsgemäße
Verfahren mit seiner Vorrichtung wesentliche Vorteile auf.
Beim Endlosschneckenverfahren muß nach dem Zurückziehen der Schnecke und nach
der Beendigung des Betoniervorganges diese Schnecke abgeschüttelt werden. Dies führt
zu erheblicher Belästigung und Gefährdung durch herunterfallenden Boden des Personals,
das in der Nähe des Bohrgerätes arbeitet und führt auch zu starken Verschmutzungen des
Trägergerätes bzw. Baggers. Durch den nur geringen Wendelüberstand über den größten
Teil der Länge des Verdrängungsrohres der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung kann
sich an der Mantelfläche des Verdrängerrohres kaum Material ansetzen. Das Material, das
sich auf der kurzen Bohrschnecke mit dem dünnen Seelenrohr befindet, wird beim Ein
drehen in die nächste Bohrung von selbst abgestreift.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
praktisch kein Boden gefördert wird, was wiederum die Entsorgungskosten für das Boden
material und den Aushub deutlich vermindert. Von besonderer Bedeutung ist dies bei
Böden, die kontaminiert sind. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für das erfindungs
gemäße Verfahren und dessen Vorrichtung ist auch in Böden gegeben, bei denen das
Endlosschneckenverfahren aufgrund bodenmechanischer Bedingungen untersagt ist. Dies
trifft beispielsweise bei Böden mit einer Ungleichförmigkeitszahl von kleiner 3 und bei
Böden, die sehr locker gelagert sind, zu. Bei Verwendung einer durchgehenden Schnecke
führt das Bohrverfahren zu erheblichen Verdichtungen im Umkreis der Pfahlmantelflächen.
Der Boden um den Pfahl wird nachverdichtet und infolgedessen treten Setzungen in der
Umgebung des Bohrpfahles auf, die wiederum zu Schäden an Gebäuden führen können.
Desgleichen gibt es Böden, die in ihrer Kornzusammensetzung so gestaltet sind, daß sie
dazu neigen, beim Einbringen einer Endlosschnecke besonders leicht gefördert werden zu
können. In solchen Fällen ist mit unerwünschtem Bodenentzug zu rechnen, was wiederum
mit einer erhöhten Setzungsgefahr verbunden ist. Durch Einsatz der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit nur ganz geringen Höhen der Wendel im Bereich der setzungsempfindli
chen Schichten können die angesprochenen Gefahren im allgemeinen verhindert werden.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung wie sie an den Drehantrieb eines
Bohr- bzw. Trägergerätes angebaut wird. Im Bereich des verdrängbaren Bodens besitzt die
Vorrichtung ein Verdrängungsrohr 1 mit einem Durchmesser, welcher nur minimal kleiner
ist als der fertige Pfahldurchmesser.
Auf diesem Verdrängungsrohr befindet sich eine Wendel 2, die um ein Maß 11 über den
Außendurchmesser des Verdrängungsrohres 1 übersteht. Dieses Maß 11 liegt bevor
zugterweise zwischen 2 und 5 cm. Am Ende des Verdrängungsrohres 1 befindet sich eine
zweckmäßigerweise lösbare Befestigungsvorrichtung 12, an welcher unterschiedlich lange
Bohrschnecken 3 befestigt werden können. Die Bohrschnecken 3 zeichnen sich dadurch
aus, daß ihr Seelenrohr 13 im Durchmesser möglichst klein gewählt ist, um ein leichtes
Eindringen der Schnecke in den tragfähigen Boden zu ermöglichen. Das günstigste
Verhältnis Außendurchmesser der Bohrschnecke 3 zu Außendurchmesser des Seelen
rohres 13 liegt dabei zwischen 3 : 1 bis 6 : 1. Zur Erleichterung des Eindringens in den Boden
sind am Ende dieser Bohrschnecke 3 unterschiedlichste Schneide-, Reißzähne oder
sonstige verschleißfeste Teile 5 angeordnet, welche das Lösen des Bodens erleichtern.
Am Ende der Bohrschnecke 3 befinden sich - nicht dargestellt - Austrittsöffnungen für
Beton. Diese können ohne Verschluß, aber auch mit besonderen Verschlußmechanismen
ausgestattet sein. An das Betonierrohr 4 wird der Pumpschlauch 10 der Betonpumpe
angeschlossen.
Die Längen 6 dieser Bohrschnecken 3 sind abhängig von der erforderlichen Einbindetiefe
in den tragfähigen Baugrund 7. Die Länge 6 sollte keineswegs größer sein als die er
forderliche Einbindetiefe, kann jedoch in gewissen Bodenformationen etwas kürzer gewählt
werden als die erforderliche Einbindetiefe, sofern die tragfähige Bodenschicht 7 sehr leicht
bohrbar ist. Der Außendurchmesser, den die Wendel 2 beschreibt, ist im wesentlichen
genauso groß wie der Außendurchmesser der Wendel 14 im Anfängerbereich bzw. der
Bohrschnecke (3).
Der Innendurchmesser des Betonierrohres 4 hat bevorzugterweise bis zur Austrittsöffnung
an der Erdseite den gleichen Durchmesser, um Verstopfungen während des Betonier
vorganges zu verhindern. Bevorzugterweise liegt der Innendurchmesser des Betonier
rohres 4 unter 200 mm, um auch den Außendurchmesser des Seelenrohres 13 möglichst
klein zu halten, da dieses wiederum das Eindringen in den tragfähigen Boden erleichtert.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung, die für das erfindungsgemäße Verfahren
in den Boden bis zur Endtiefe eingedreht ist. Im verdrängbaren und weichen Boden 9
befindet sich das Verdrängungsrohr 1 mit großem Durchmesser und den aufgebrachten
Wendeln 2, während sich im Bereich der Krafteintragungsstrecke 6 die Bohrschnecke 3
mit dem kleinen Seelenrohr und der großen Schneckenwendel 14 befindet. Beim Ein
drehen in den tragfähigen Bereich 7 fördern die Wendeln 14 das Bodenmaterial aus dem
tragfähigen Bereich 7 in den Ringraum 8, der durch die Bestreichung des Bodens 9 durch
die Wendeln 2 erzeugt wird.
Diese mit einem Filterkuchen vergleichbare dünne Schicht 8 führt zu einer Stabilisierung
der Bohrlochwandung im Bereich des weichen Verdrängerbodens 9 bzw. sehr locker
gelagerter Böden, die leicht verdichtet werden können. Dieser Ringraum 8 ist mit Material
aus den tragfähigen Schichten 7 gefüllt, welcher in der Regel aus nicht bindigem Material
besteht. Durch das gleichzeitige Freischneiden der Wendeln 2 reduziert sich die Reibung
gegenüber dem Verdrängungsrohr 1, da sich der weiche Boden 9 nicht mehr flächig an
das Rohr anlegen kann. Gleichzeitig wird der weiche Boden 9 im Oberflächenbereich der
Bohrlochwandung durch Material aus dem Gründungsbereich 7 gestützt bzw. stabilisiert.
Dies führt zur Reduzierung des Betonverbrauches und verhindert ein großflächiges
Weg laufen des Betons in die weichen Schichten 9.
Gleichzeitig bewirken die Wendeln 2 ein Freischneiden des Verdrängungsrohres 1, was zu
einer Verminderung des erforderlichen Drehmomentes führt.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Betonpfählen im Baugrund nach einem Teilver
drängungsbohrverfahren in Böden, bei denen nach Durchörterung eines Verdrän
gungsbodens die Einbindung der Pfähle in einen festen tragfähigen Boden erfolgen
muß, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrvorrichtung zu einem Teil aus einem Verdrängungsrohr (1) besteht, dessen Außendurchmesser geringfügig kleiner ist als der Durchmesser der zu er stellenden Bohrung,
daß das Verdrängungsrohr (1) mit einer durchgehenden Wendel (2) versehen ist, welche über den Durchmesser des Verdrängungsrohres (1) nur um wenige Zenti meter übersteht,
daß das Verdrängungsrohr (1) längenmäßig so gewählt ist, daß es sich mindestens über die Schichtdicke des Verdrängungsbodens (9) erstreckt,
und daß am erdseitigen Ende des Verdrängungsrohres (1) lösbar eine Bohrschnecke (3) befestigt ist, welche eine längenmäßige Ausdehnung (6) besitzt, die im wesentli chen der Einbindelänge in den tragfähigen Baugrund (7) entspricht,
und daß dieses Schneckenstück (3) auf seine ganze Länge mit einer Wendel (14) versehen ist, welche im Außendurchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser der Wendel (2) entspricht,
und daß das Seelenrohr (13) der Bohrschnecke (3) im Durchmesser möglichst klein gewählt wird, so daß sein Durchmesser im wesentlichen vom Durchmesser des Betonierrohres (4) bestimmt wird und daß damit das Seelenrohr (13) einen möglichst geringen Bohrwiderstand bietet.
daß die Bohrvorrichtung zu einem Teil aus einem Verdrängungsrohr (1) besteht, dessen Außendurchmesser geringfügig kleiner ist als der Durchmesser der zu er stellenden Bohrung,
daß das Verdrängungsrohr (1) mit einer durchgehenden Wendel (2) versehen ist, welche über den Durchmesser des Verdrängungsrohres (1) nur um wenige Zenti meter übersteht,
daß das Verdrängungsrohr (1) längenmäßig so gewählt ist, daß es sich mindestens über die Schichtdicke des Verdrängungsbodens (9) erstreckt,
und daß am erdseitigen Ende des Verdrängungsrohres (1) lösbar eine Bohrschnecke (3) befestigt ist, welche eine längenmäßige Ausdehnung (6) besitzt, die im wesentli chen der Einbindelänge in den tragfähigen Baugrund (7) entspricht,
und daß dieses Schneckenstück (3) auf seine ganze Länge mit einer Wendel (14) versehen ist, welche im Außendurchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser der Wendel (2) entspricht,
und daß das Seelenrohr (13) der Bohrschnecke (3) im Durchmesser möglichst klein gewählt wird, so daß sein Durchmesser im wesentlichen vom Durchmesser des Betonierrohres (4) bestimmt wird und daß damit das Seelenrohr (13) einen möglichst geringen Bohrwiderstand bietet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß der Überstand (11) der durchgehenden Schneckenwendel (2) in einem bevor
zugten Bereich von 2 bis 5 cm liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß bei den Bohrschnecken (3) der Außendurchmesser der Wendel (14) zum Außen
durchmesser des Seelenrohres (13) in einem bevorzugten Verhältnis von 3 : 1 bis
6 : 1 steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrschnecken (3) bevorzugterweise in einem Längenbereich zwischen 2
und 5 m liegen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrschnecken (3) an ihrem erdseitigen Ende mit Schneid-, Reißzähnen
Rundschaftmeißeln oder sonstigen verschleißfesten Teilen besetzt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die Ganghöhe der Wendel (2) auf dem Verdrängungsrohr (1) bevorzugterweise
konstant gewählt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Ganghöhe der
Wendel (14) auf den Bohrschnecken (3) im wesentlichen konstant gewählt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß das Betonierrohr
(4), welches durch das Verdrängungsrohr (1) verläuft, im Innendurchmesser im
wesentlichen dem Innendurchmesser des Seelenrohres (13) der Bohrschnecke (3)
entspricht.
9. Verfahren zum Herstellen von Pfählen im Baugrund mit einer Vorrichtung nach
Anspruch 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Verdrängungsrohres (1) so gewählt wird, daß sie mindestens der
Dicke der verdrängbaren Bodenschicht (9) entspricht und daß die Länge (6) der
Bohrschnecke (3) bevorzugterweise der Eindringtiefe in tragfähigen Baugrund (7)
entspricht oder geringfügig kürzer ist.
10. Verfahren mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß
beim Einbringen der Vorrichtung Bodenmaterial aus dem Gründungsbereich (7) in
einen Ringraum (8) gefördert wird, der im Bereich des Verdrängungsbodens (9)
erzeugt wird und dort zur Ausbildung einer Stabilisierungsschicht und/oder Filter
schicht verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 und 10 dadurch gekennzeichnet,
daß das Einbringen des Betons in die Bohrung beim Zurückziehen der Vorrichtung
unter Aufbringen und Beibehaltung eines Betondruckes erfolgt und daß dabei im
wesentlichen die Vorrichtung nicht gedreht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 bis 11 dadurch gekennzeichnet,
daß der Bewehrungskorb nach dem vollständigen Verfüllen der Bohrung mit Beton in
die Bohrung eingebracht wird.
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DE (1) | DE19651586C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10006973A1 (de) * | 2000-02-16 | 2001-09-06 | Bauer Spezialtiefbau | Rüttel-Verdränger-Schnecke |
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DE19651586C2 (de) | 1999-02-11 |
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