DE19651586C2 - Bohrvorrichtung für Teilverdrängungspfähle - Google Patents
Bohrvorrichtung für TeilverdrängungspfähleInfo
- Publication number
- DE19651586C2 DE19651586C2 DE1996151586 DE19651586A DE19651586C2 DE 19651586 C2 DE19651586 C2 DE 19651586C2 DE 1996151586 DE1996151586 DE 1996151586 DE 19651586 A DE19651586 A DE 19651586A DE 19651586 C2 DE19651586 C2 DE 19651586C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- displacement
- diameter
- tube
- helix
- drilling
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D5/00—Bulkheads, piles, or other structural elements specially adapted to foundation engineering
- E02D5/22—Piles
- E02D5/34—Concrete or concrete-like piles cast in position ; Apparatus for making same
- E02D5/38—Concrete or concrete-like piles cast in position ; Apparatus for making same making by use of mould-pipes or other moulds
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B10/00—Drill bits
- E21B10/44—Bits with helical conveying portion, e.g. screw type bits; Augers with leading portion or with detachable parts
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B7/00—Special methods or apparatus for drilling
- E21B7/003—Drilling with mechanical conveying means
- E21B7/005—Drilling with mechanical conveying means with helical conveying means
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mining & Mineral Resources (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geology (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Fluid Mechanics (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Paleontology (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Earth Drilling (AREA)
- Piles And Underground Anchors (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Bohrungen für Ortbetonpfähle
im Baugrund nach einem Teilverdrängungsbohrverfahren und Verwendung dieser Vorrichtung zur Her
stellung einer Stabilisierungsschicht und/oder Filterschicht.
Das reine Verdrängungsbohrverfahren findet seinen Einsatz dort, wo zunächst weiche
Böden durchfahren werden müssen, ehe man in einen tragfähigen Bodenbereich gelangt.
Verdrängungspfähle finden auch dort ihren Einsatz, wo nur wenig Bohrgut an die Ober
fläche gefördert werden darf. Dies ist beispielsweise in kontaminierten Böden der Fall, wo
hohe Entsorgungskosten für den gefährdeten Boden zu entrichten sind.
Ein weiterer Einsatz für Verdrängungspfähle sind Böden mit sehr lockerer Lagerungs
dichte bzw. Böden mit sehr gleichförmigem Korngerüst. Bei solchen Böden erhöht sich die
Tragfähigkeit des Pfahles durch die Verdrängung des Bodens wesentlich, da diese mit
einer Kornumlagerung bzw. Verdichtung des Bodens verbunden ist.
Zur Herstellung von Verdrängungspfählen sind unterschiedliche Verfahren und Vor
richtungen bekannt. Die Patentschrift DE 42 28 580 C1 beschreibt ein Rohr, bei dem sich an der
Erdseite ein konisches Rohrstück befindet, welches zum Ende des Bohrwerkzeuges hin
wieder zylindrisch ausläuft. Auf diesem, vom Durchmesser kleineren Rohr befinden sich
geometrisch besonders geformte Schneckenwenden. Dieses Bohrwerkzeug wird in den
Boden eingedreht und nach Erreichen der Endtiefe wird der erdseitige Rohrverschluß
abgestoßen und der Bewehrungskorb im Inneren des Rohres eingeführt. Um einen
möglichst großen Bewehrungskorb verwenden zu können, wird das zylindrische Rohr am
Ende des Bohrwerkzeuges möglichst groß gewählt. Infolgedessen steht die Wendel nur
sehr gering über dieses Rohr hinaus.
Diese Verdrängungspfähle werden in der Regel in sehr weichen Böden hergestellt, wobei
sie so tief gebohrt werden müssen, bis sie in eine tragfähige Schicht hineinreichen. Bei
diesen tragfähigen Schichten handelt es sich meistens um Sande oder Kiese.
Die weichen, sehr leicht zu verdrängenden Böden sind beispielsweise sehr weiche
Tonböden, Mudde, Seetone oder locker gelagerte Sande bzw. Auffüllungen. Um bei
Verdrängungspfählen möglichst große Kräfte in den Baugrund zu übertragen, wird es
notwendig, den Verdrängungspfahl nach Durchörterung des weichen Bodens mehrere
Meter in einen festeren Boden einzudrehen. Dies gelingt in der Regel nur mit sehr schwe
ren Bohrgeräten, die ein hohes Drehmoment und einen hohen Anpreßdruck aktivieren
können. Damit können nur große und teure Bohrgeräte eingesetzt werden.
Eine weitere Ausbildungsform für Verdrängungsbohrer zeigt die EP 0575922 A2. Hier ist am
Ende eines Rohres ein zweifach konisches Übergangsverdichtungsteil angeordnet,
welches wiederum im erdseitigen Bereich in ein Rohr mit Wendel übergeht. Diese Aus
führungsform besitzt ein durchgehendes Rohr mit möglichst großem Innendurchmesser,
um vor Einbringen des Betons einen möglichst großen Bewehrungskorb aufnehmen zu
können. Auch bei diesen Verfahren wird mit einem verlorenen Schneckenverschluß
gearbeitet. Zum Eindringen des Verdrängungsbohrers in festere Bodenschichten wird
aufgrund der kleinen Wendelhöhe nur wenig Material nach oben gefördert. Somit ergibt
sich nur ein sehr langsames Eindringen in den tragfähigen Boden, wobei gleichzeitig ein
hohes Drehmoment benötigt wird, um den Boden über den konusförmigen Verdichtungs
körper zu fördern. Folge davon ist ein langsamer Bohrfortschritt und hohe erforderliche
Drehmomente. Dies macht wiederum große schwere Bohrgeräte mit drehstabilen Türmen
notwendig.
Der Nachteil des hohen Drehmomentes ließe sich nun damit ausschließen, daß man eine
Bohrschnecke verwenden würde, wie sie für die Herstellung von Schneckenortbeton
pfählen verwendet wird. Diese durchgehende Schnecke hätte jedoch den Nachteil, daß
der eigentlich zu verdrängende Boden beim Wiederherausziehen der Schnecke mit
herausgefördert würde.
Ein weiteres Herstellverfahren ist in der DE 42 19 150 C1 beschrieben. Hier wird sich zu
Nutze gemacht, daß eine Stabilisierungsschicht aus Filterkuchen erzeugt wird, welche die
Bohrlochwendung stützt.
In weichen, bindigen Böden kann dieses Verfahren jedoch nicht zur Anwendung kommen,
da sich kein Filterkuchen ausbildet.
Die Erfindung hat nun die Aufgabe, mit einem Bohrwerkzeug einen weichen Verdrän
gungsboden mit minimaler Förderung desselben zu durchörtern und gleichzeitig beim
Erreichen der festeren Tragschichten ein leichtes und schnelles Eindringen in diese
festeren Schichten zu bewirken, wobei das aufzubringende Drehmoment minimiert wird,
um somit leichtere und kleinere Bohrgeräte bzw. Trägergeräte verwenden zu können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
des Patentanspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem langen Verdrängungsrohr, welches
im Durchmesser wenige Zentimeter kleiner ist als der Durchmesser des herzustellenden
Pfahles. Auf diesem Stahlrohr befindet sich eine Schneckenwendel, welche nur wenige
Zentimeter über das Rohr hinaussteht.
Am erdseitigen Ende der Vorrichtung befindet sich eine Bohrschnecke mit einem kleinen
Seelenrohr und großen Schneckenwendeln. Dieses Bohrschneckenstück ist mit Bohr
schneiden, Reißzähnen oder sonstigen hoch verschleißfesten Teilen besetzt, die ein
leichtes Eindringen der Schnecke in den Boden bewirken. Durch die gesamte Vorrichtung
verläuft ein kleines Betonierrohr mit konstantem Innendurchmesser von oben nach unten.
Der Durchmesser dieses Betonierrohres beeinflußt die Wahl des minimalen Durch
messers für das Seelenrohr der Bohrschnecke am Ende der Vorrichtung. Je kleiner der
Durchmesser des Seelenrohres ist, um so leichter kann dieses kurze Bohrschneckenstück
in den tragfähigen Boden eindringen.
Die Austrittsöffnung des Betonierrohres am Ende der Bohrsschnecke weist entweder nach
unten oder sie wird im unteren Bereich seitlich aus der Bohrachse herausgeführt.
Mit dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich schnell und wirtschaftlich Bohrungen für Pfähle im
verdrängungsfähigen Baugrund herstellen.
Das Prinzip für Pfahlbohrungen, die bisher im wesentlichen mit reinen Verdrängungsbohrtechniken
hergestellt wurden, besteht darin, daß die Bohrvorrichtung zunächst durch weichere
Bereiche abgeteuft wird, in denen es möglich ist, das Bodenmaterial leichter zu ver
drängen.
Um dem Pfahl jedoch höhere Tragfestigkeit zu verleihen, müssen auch Verdrängungs
pfähle in den meisten Fällen in eine tragfähige Bodenschicht eindringen. Üblicherweise
werden hierbei Eindringtiefen von zwei und mehr Metern erforderlich. Hier beginnen bei
Vorrichtungen nach dem Stand der Technik die größeren Schwierigkeiten, da die reinen
Verdrängerbohrwerkzeuge dieses Eindringen in den tragfähigen Boden infolge ihrer
großen Kerndurchmesser nur unzureichend bewältigen, d. h. nur unter sehr hohem
Kraftaufwand hinsichtlich Anpreßdruck und Drehmoment.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, mit geringem Kraftaufwand in
tragfähige Bodenschichten wie Kiese und Sande, aber auch feste bindige Böden ein
zudringen. So ist die Länge der Bohrschnecke am Anfängerteil mit kleinem Seelenrohr so
gewählt, daß sie etwa der Einbindetiefe entspricht. Da die Einbindetiefe unterschiedlich
sein kann, ist diese Bohrschnecke auswechselbar am Verdrängungsrohr befestigt.
Das Herstellen der Bohrung mit der erfindungsmäßigen Vorrichtung erfolgt so, daß die
Vorrichtung zunächst durch die leicht verdrängbaren Bodenschichten mit minimaler
Drehbewegung abgeteuft wird. Dabei wird in weichen bis flüssigen Böden praktisch kein
Material nach oben gefördert. Die Wendeln am dicken Verdrängungsrohr haben dabei
zwei Aufgaben:
- 1. Sie schneiden den Raum um das Verdrängungsrohr frei und reduzieren dabei die Mantelreibung auf das Rohr, was mit einer erheblichen Reduzierung des erforderli chen Drehmomentes verbunden ist.
- 2. Diese nur wenig überstehende Wendel, deren Überstand zweckmäßigerweise zwi schen 2 und 5 cm ist, dient dazu, daß nach Erreichen des tragfähigen Horizontes und beim Eindringen der Bohrschnecke in diesen tragfähigen Horizont Material aus diesem tragfähigen Horizont in die Bereiche des weicheren Verdrängungsbodens gezielt nach oben gefördert wird.
Auf diese Weise entsteht auch im Bereich des Verdrängungsbodens eine, wenn auch nur
wenige Zentimeter starke Bodenschicht aus tragfähigem und in der Regel nicht bindigen
Bodenmaterial, mit der Funktion einer Trenn- oder Filterschicht. Dies führt beim späteren
Betoniervorgang dazu, daß die Bohrlochwandung im weichen Verdrängerboden stabili
siert wird und deshalb dort beim Zurückziehen der Bohrvorrichtung geringere Reibungs
kräfte auftreten und des weiteren wird der Betonverbrauch deutlich reduziert, da der Beton
nicht mehr so leicht im Verdrängerboden weglaufen kann. Die zwischengeschaltete
Bodenschicht aus tragfähigen und in den meisten Fällen wasseraufnahmefähigen Bodent
eilen führt zu Ausfilterungsvorgängen im Grenzbereich Beton und weicher Verdrängerbo
den und dabei zu einem schnelleren Ansteifen des Betons im Mantelbereich.
Ist die Bohrvorrichtung bis zur Endtiefe abgeteuft, d. h. ist die erforderliche Eindringtiefe
in den tragfähigen Boden erreicht, so wird die Bohrvorrichtung im wesentlichen ohne
Drehung zurückgezogen. Dabei wird durch das Betonierrohr Beton in die Bohrung einge
bracht und unter ständiger Beibehaltung eines Betonierdruckes die Bohrvorrichtung
zurückgezogen, vergleichbar mit dem Schneckenortbetonverfahren. Die mit Boden
gefüllte Bohrschnecke wirkt dabei wie ein Trennstöpsel zum eingepumpten Beton. In
diese mit Beton gefüllte Bohrung wird nachträglich der Bewehrungskorb eingestellt bzw.
einvibriert.
Vorteile gegenüber den bisher bekannten, reinen Verdrängerbohrtechniken sind dabei die
deutliche Reduzierung der erforderlichen Antriebskräfte wie Drehmoment und Anpreß
druck sowie eine erhebliche Beschleunigung des Bohrverfahrens, da das Eindringen in
die tragfähigen Bodenschichten sehr schnell und leicht erfolgen kann.
Ein weiterer Vorteil gegenüber den Verdrängungspfählen ist, daß keine verlorenen
Verschlußdeckel für die Bohrvorrichtungen verwendet werden müssen. Der Betonver
brauch beim erfindungsgemäßen Verfahren sinkt erheblich gegenüber anderen Verfahren,
was insbesonders durch die Stützung oder Stabilisierung der Bohrung über die dünne
Bodenschicht aus den tragfähigen Bereichen erfolgt, welche in die weicheren Boden
bereiche bzw. in den sogenannten Verdrängerboden eingebracht wird.
Auch gegenüber den Techniken mit durchgehenden Schnecken, wie sie beispielsweise im
Endlosschneckenbohrverfahren verwendet werden, weist das Verfahren mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung wesentliche Vorteile auf.
Beim Endlosschneckenverfahren muß nach dem Zurückziehen der Schnecke und nach
der Beendigung des Betoniervorganges diese Schnecke abgeschüttelt werden. Dies führt
zu erheblicher Belästigung und Gefährdung des Personals, das in der Nähe des Bohr
gerätes arbeitet, durch herunterfallenden Boden, und führt auch zu starken Verschmut
zungen des Trägergerätes bzw. Baggers. Durch den nur geringen Wendelüberstand über
den größten Teil der Länge des Verdrängungsrohres der erfindungsgemäßen Bohrvor
richtung kann sich an der Mantelfläche des Verdrängerrohres kaum Material ansetzen.
Das Material, das sich auf der kurzen Bohrschnecke mit dem dünnen Seelenrohr befindet,
wird beim Eindrehen in die nächste Bohrung von selbst abgestreift.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
praktisch kein Boden gefördert wird, was wiederum die Entsorgungskosten für das Boden
material und den Aushub deutlich vermindert. Von besonderer Bedeutung ist dies bei
Böden, die kontaminiert sind. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für die erfindungs
gemäße Vorrichtung ist auch in Böden gegeben, bei denen das Endlosschneckenverfah
ren aufgrund bodenmechanischer Bedingungen untersagt ist. Dies trifft beispielsweise bei
Böden mit einer Ungleichförmigkeitszahl von kleiner 3 und bei Böden, die sehr locker
gelagert sind, zu. Bei Verwendung einer durchgehenden Schnecke führt das Bohrverfah
ren zu erheblichen Verdichtungen im Umkreis der Pfahlmantelflächen.
Der Boden um den Pfahl wird nachverdichtet und infolgedessen treten Setzungen in der
Umgebung des Bohrpfahles auf, die wiederum zu Schäden an Gebäuden führen können.
Desgleichen gibt es Böden, die in ihrer Kornzusammensetzung so gestaltet sind, daß sie
dazu neigen, beim Einbringen einer Endlosschnecke besonders leicht gefördert werden
zu können. In solchen Fällen ist mit unerwünschtem Bodenentzug zu rechnen, was
wiederum mit einer erhöhten Setzungsgefahr verbunden ist. Durch Einsatz der erfindungs
gemäßen Vorrichtung mit nur ganz geringen Höhen der Wendel im Bereich der setzungs
empfindlichen Schichten können die angesprochenen Gefahren im allgemeinen verhindert
werden.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung wie sie an den Drehantrieb eines Bohr-
bzw. Trägergerätes angebaut wird. Im Bereich des verdrängbaren Bodens besitzt die
Vorrichtung ein Verdrängungsrohr 1 mit einem Durchmesser, welcher nur minimal kleiner
ist als der fertige Pfahldurchmesser.
Auf diesem Verdrängungsrohr befindet sich eine Wendel 2, die um ein Maß 11 über den
Außendurchmesser des Verdrängungsrohres 1 übersteht. Dieses Maß 11 liegt bevor
zugterweise zwischen 2 und 5 cm. Am Ende des Verdrängungsrohres 1 befindet sich eine
zweckmäßigerweise lösbare Befestigungsvorrichtung 12, an welcher unterschiedlich
lange Bohrschnecken 3 befestigt werden können. Die Bohrschnecken 3 zeichnen sich
dadurch aus, daß ihr Seelenrohr 13 im Durchmesser möglichst klein gewählt ist, um ein
leichtes Eindringen der Schnecke in den tragfähigen Boden zu ermöglichen. Das günstig
ste Verhältnis Außendurchmesser der Bohrschnecke 3 zu Außendurchmesser des See
lenrohres 13 liegt dabei zwischen 3 : 1 bis 6 : 1. Zur Erleichterung des Eindringens in den
Boden sind am Ende dieser Bohrschnecke 3 unterschiedlichste Schneide-, Reißzähne
oder sonstige verschleißfeste Teile 5 angeordnet, welche das Lösen des Bodens erleich
tern. Am Ende der Bohrschnecke 3 befinden sich - nicht dargestellt - Austrittsöffnungen
für Beton. Diese können ohne Verschluß, aber auch mit besonderen Verschlußmecha
nismen ausgestattet sein. An das Betonierrohr 4 wird der Pumpschlauch 10 der Beton
pumpe angeschlossen.
Die Längen 6 dieser Bohrschnecken 3 sind abhängig von der erforderlichen Einbindetiefe
in den tragfähigen Baugrund 7. Die Länge 6 sollte keineswegs größer sein als die er
forderliche Einbindetiefe, kann jedoch in gewissen Bodenformationen etwas kürzer
gewählt werden als die erforderliche Einbindetiefe, sofern die tragfähige Bodenschicht 7
sehr leicht bohrbar ist. Der Außendurchmesser, den die Wendel 2 beschreibt, ist im
wesentlichen genauso groß wie der Außendurchmesser der Wendel 14 im Anfänger
bereich bzw. der Bohrschnecke (3).
Der Innendurchmesser des Betonierrohres 4 hat bevorzugterweise bis zur Austrittsöffnung
an der Erdseite den gleichen Durchmesser, um Verstopfungen während des Betonier
vorganges zu verhindern. Bevorzugterweise liegt der Innendurchmesser des Betonier
rohres 4 unter 200 mm, um auch den Außendurchmesser des Seelenrohres 13 möglichst
klein zu halten, da dieses wiederum das Eindringen in den tragfähigen Boden erleichtert.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung, die in den Boden bis zur Endtiefe
eingedreht ist. Im verdrängbaren und weichen Boden 9 befindet sich das Verdrängungs
rohr 1 mit großem Durchmesser und den aufgebrachten Wendeln 2, während sich im
Bereich der Krafteintragungsstrecke 6 die Bohrschnecke 3 mit dem kleinen Seelenrohr
und der großen Schneckenwendel 14 befindet. Beim Eindrehen in den tragfähigen
Bereich 7 fördern die Wendeln 14 das Bodenmaterial aus dem tragfähigen Bereich 7 in
den Ringraum 8, der durch die Bestreichung des Bodens 9 durch die Wendeln 2 erzeugt
wird.
Diese mit einem Filterkuchen vergleichbare dünne Schicht 8 führt zu einer Stabilisierung
der Bohrlochwandung im Bereich des weichen Verdrängerbodens 9 bzw. sehr locker
gelagerter Böden, die leicht verdichtet werden können. Dieser Ringraum 8 ist mit Material
aus den tragfähigen Schichten 7 gefüllt, welcher in der Regel aus nicht bindigem Material
besteht. Durch das gleichzeitige Freischneiden der Wendeln 2 reduziert sich die Reibung
gegenüber dem Verdrängungsrohr 1, da sich der weiche Boden 9 nicht mehr flächig an
das Rohr anlegen kann. Gleichzeitig wird der weiche Boden 9 im Oberflächenbereich der
Bohrlochwandung durch Material aus dem Gründungsbereich 7 gestützt bzw. stabilisiert.
Dies führt zur Reduzierung des Betonverbrauches und verhindert ein großflächiges
Weglaufen des Betons in die weichen Schichten 9.
Gleichzeitig bewirken die Wendeln 2 ein Freischneiden des Verdrängungsrohres 1, was
zu einer Verminderung des erforderlichen Drehmomentes führt.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Bohrungen für Ortbetonpfähle im Baugrund nach
einem Teilverdrängungsbohrverfahren in Böden, bei denen nach Durchörterung
eines Verdrängungsbodens die Einbindung der Pfähle in einen festen tragfähigen
Boden erfolgen muß, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrvorrichtung zu einem Teil aus einem Verdrängungsrohr (1) besteht, dessen Außendurchmesser geringfügig kleiner ist als der Durchmesser der zu erstellenden Bohrung,
daß das Verdrängungsrohr (1) mit einer durchgehenden Wendel (2) versehen ist, welche über den Durchmesser des Verdrängungsrohres (1) nur um wenige Zenti meter übersteht,
daß das Verdrängungsrohr (1) längenmäßig so gewählt ist, daß es sich mindestens über die Schichtdicke des Verdrängungsbodens (9) erstreckt,
und daß am erdseitigen Ende des Verdrängungsrohres (1) lösbar eine Bohrschnecke (3) befestigt ist, welche eine längenmäßige Ausdehnung (6) besitzt, die annähernd der Einbindelänge in den tragfähigen Baugrund (7) entspricht,
und daß dieses Schneckenstück (3) auf seine ganze Länge mit einer Wendel (14) versehen ist, welche im Außendurchmesser annähernd dem Außendurchmesser der Wendel (2) entspricht,
und daß das Seelenrohr (13) der Bohrschnecke (3) im Durchmesser so klein gewählt wird, daß sein Durchmesser annähernd vom Durchmesser des Betonierrohres (4) bestimmt wird und daß damit das Seelenrohr (13) einen möglichst geringen Bohr widerstand bietet,
und daß das Betonierrohr (4) mit beibehaltenem Innendurchmesser durch das Verdrängungsrohr (1) nach oben geführt wird.
daß die Bohrvorrichtung zu einem Teil aus einem Verdrängungsrohr (1) besteht, dessen Außendurchmesser geringfügig kleiner ist als der Durchmesser der zu erstellenden Bohrung,
daß das Verdrängungsrohr (1) mit einer durchgehenden Wendel (2) versehen ist, welche über den Durchmesser des Verdrängungsrohres (1) nur um wenige Zenti meter übersteht,
daß das Verdrängungsrohr (1) längenmäßig so gewählt ist, daß es sich mindestens über die Schichtdicke des Verdrängungsbodens (9) erstreckt,
und daß am erdseitigen Ende des Verdrängungsrohres (1) lösbar eine Bohrschnecke (3) befestigt ist, welche eine längenmäßige Ausdehnung (6) besitzt, die annähernd der Einbindelänge in den tragfähigen Baugrund (7) entspricht,
und daß dieses Schneckenstück (3) auf seine ganze Länge mit einer Wendel (14) versehen ist, welche im Außendurchmesser annähernd dem Außendurchmesser der Wendel (2) entspricht,
und daß das Seelenrohr (13) der Bohrschnecke (3) im Durchmesser so klein gewählt wird, daß sein Durchmesser annähernd vom Durchmesser des Betonierrohres (4) bestimmt wird und daß damit das Seelenrohr (13) einen möglichst geringen Bohr widerstand bietet,
und daß das Betonierrohr (4) mit beibehaltenem Innendurchmesser durch das Verdrängungsrohr (1) nach oben geführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß der Überstand (11) der durchgehenden Schneckenwendel (2) in einem Bereich
von 2 bis 5 cm liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß bei den Bohrschnecken (3) der Außendurchmesser der Wendel (14) zum Au
ßendurchmesser des Seelenrohres (13) in einem Verhältnis von 3 : 1 bis 6 : 1 steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrschnecken (3) in einem Längenbereich zwischen 2 und 5 m liegen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrschnecken (3) an ihrem erdseitigen Ende mit Schneid-, Reißzähnen,
Rundschaftmeißeln oder sonstigen verschleißfesten Teilen besetzt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die Ganghöhe der Wendel (2) auf dem Verdrängungsrohr (1) konstant gewählt
wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet,
daß die Ganghöhe der Wendel (14) auf den Bohrschnecken (3) konstant gewählt
wird.
8. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung einer
Stabilisierungsschicht und/oder Filterschicht dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einbringen der Vorrichtung Bodenmaterial aus dem Gründungsbereich (7)
in einen Ringraum (8) gefördert wird, der im Bereich des Verdrängungsbodens (9)
erzeugt wird.
9. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß das Einbringen des Betons in die Bohrung beim Zurückziehen der Vorrichtung
unter Aufbringen und Beibehaltung eines Betondruckes erfolgt und daß dabei die
Vorrichtung nicht gedreht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996151586 DE19651586C2 (de) | 1996-12-11 | 1996-12-11 | Bohrvorrichtung für Teilverdrängungspfähle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996151586 DE19651586C2 (de) | 1996-12-11 | 1996-12-11 | Bohrvorrichtung für Teilverdrängungspfähle |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19651586A1 DE19651586A1 (de) | 1998-07-02 |
DE19651586C2 true DE19651586C2 (de) | 1999-02-11 |
Family
ID=7814416
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996151586 Expired - Fee Related DE19651586C2 (de) | 1996-12-11 | 1996-12-11 | Bohrvorrichtung für Teilverdrängungspfähle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19651586C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7198434B2 (en) | 2004-07-13 | 2007-04-03 | Berkel & Company Contractors, Inc. | Full-displacement pressure grouted pile system and method |
DE102007045979A1 (de) | 2007-09-25 | 2009-04-09 | Tracto-Technik Gmbh & Co. Kg | Bohrvorrichtung und Verfahren zum Einbringen von Sonden in das Erdreich |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10006973C2 (de) * | 2000-02-16 | 2002-03-14 | Bauer Spezialtiefbau | Rüttelverdränger-Schnecke |
Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1210385B (de) * | 1959-08-21 | 1966-02-03 | Gaspar Jozef Coelus | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Ortbetonpfahles |
US3807184A (en) * | 1970-03-16 | 1974-04-30 | L Turzillo | Method and means for producing pile or like structural columns in situ |
DE3211471A1 (de) * | 1982-03-29 | 1983-10-06 | Klaus Dipl Ing Jourdan | Verfahren zur entlastung der bohrkopfhalterung bei niederbringung eines bohrrohres sowie eine vorrichtung zur ausuebung des verfahrens |
DE3624202A1 (de) * | 1986-07-17 | 1988-01-28 | Bauer Spezialtiefbau | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines stuetzelementes im boden |
DE8716923U1 (de) * | 1987-12-23 | 1988-02-11 | Bauer Spezialtiefbau Gmbh, 8898 Schrobenhausen, De | |
DE4219150C1 (en) * | 1992-06-11 | 1993-09-23 | Bauer Spezialtiefbau Gmbh, 86529 Schrobenhausen, De | Underground mortar column prodn. - by drilling with auger through which hardenable suspension is fed |
DE4228580C1 (de) * | 1992-09-01 | 1993-10-28 | Strabag Bau Ag | Erdbohrer zum Herstellen eines Ortbeton-Verdrängungspfahles |
-
1996
- 1996-12-11 DE DE1996151586 patent/DE19651586C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1210385B (de) * | 1959-08-21 | 1966-02-03 | Gaspar Jozef Coelus | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Ortbetonpfahles |
US3807184A (en) * | 1970-03-16 | 1974-04-30 | L Turzillo | Method and means for producing pile or like structural columns in situ |
DE3211471A1 (de) * | 1982-03-29 | 1983-10-06 | Klaus Dipl Ing Jourdan | Verfahren zur entlastung der bohrkopfhalterung bei niederbringung eines bohrrohres sowie eine vorrichtung zur ausuebung des verfahrens |
DE3624202A1 (de) * | 1986-07-17 | 1988-01-28 | Bauer Spezialtiefbau | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines stuetzelementes im boden |
DE8716923U1 (de) * | 1987-12-23 | 1988-02-11 | Bauer Spezialtiefbau Gmbh, 8898 Schrobenhausen, De | |
DE4219150C1 (en) * | 1992-06-11 | 1993-09-23 | Bauer Spezialtiefbau Gmbh, 86529 Schrobenhausen, De | Underground mortar column prodn. - by drilling with auger through which hardenable suspension is fed |
DE4228580C1 (de) * | 1992-09-01 | 1993-10-28 | Strabag Bau Ag | Erdbohrer zum Herstellen eines Ortbeton-Verdrängungspfahles |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7198434B2 (en) | 2004-07-13 | 2007-04-03 | Berkel & Company Contractors, Inc. | Full-displacement pressure grouted pile system and method |
DE102007045979A1 (de) | 2007-09-25 | 2009-04-09 | Tracto-Technik Gmbh & Co. Kg | Bohrvorrichtung und Verfahren zum Einbringen von Sonden in das Erdreich |
DE102007045979B4 (de) * | 2007-09-25 | 2010-09-16 | Tracto-Technik Gmbh & Co. Kg | Bohrvorrichtung und Verfahren zum Einbringen einer Bohrung in das Erdreich |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19651586A1 (de) | 1998-07-02 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69823223T2 (de) | Verfahren für bohrungen und gründungspfählen | |
EP1895090B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen einer Bohrung im Boden | |
EP0588143B1 (de) | Erdbohrer zum Herstellen eines Ortbeton-Verdrängungspfahles | |
DE3501439A1 (de) | Erdverdraengungsbohrer und verfahren zur herstellung eines pfeilers mittels eines solchen bohrers | |
DE3235118A1 (de) | Einrichtung zur herstellung von ortmantelpfaehlen sowie verfahren zur herstellung solcher pfaehle unter verwendung dieser einrichtung | |
DE3624202C2 (de) | Spiralbohrer | |
DE2422489C2 (de) | Erdbohrer und Verfahren zum Einsetzen von Pfählen o.dgl. | |
EP2925934B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines pfahls | |
DE10225980A1 (de) | Verfahren zur auftriebsgesicherten Verankerung von Betonkörpern | |
EP2246482B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen eines bereichsweise reibungsarmen Gründungselements | |
DE19651586C2 (de) | Bohrvorrichtung für Teilverdrängungspfähle | |
DE102006023799B4 (de) | Vorrichtung zur Herstellung von Gründungselementen | |
DE2938564A1 (de) | Erdbohrer | |
DE3339965A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines betonpfahles | |
EP0837190A2 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur kontrollierten Herstellung von Pfählen und Pfahlwänden im Boden | |
DE2413418C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Pfahlgrundungen sowie Fertigbetonpfahl zur Verwendung bei diesem Verfahren | |
DE10006973C2 (de) | Rüttelverdränger-Schnecke | |
DE3831547A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer moertelsaeule im erdreich | |
EP1961871B1 (de) | Herstellungsverfahren eines Horizontalfilterbrunnen und seine Verwendung | |
EP1734222B1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Bohrpfählen | |
DE19729882C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Bohrpfahls | |
DE19503177C1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bohrpfählen | |
DE102004005238B3 (de) | Kleinbohrschnecke | |
DE10005941C2 (de) | Imlochhammerschnecke mit Betonierrohr | |
EP3351687B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines pfahls |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |