DE1965002C3 - Verfahren zur Herstellung von Methallylsulfonat-Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Methallylsulfonat-LösungenInfo
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Description
Die Herstellung von Methallylsulfonsäure aus Isobutylen und Schwefeltrioxidkomplexen ist bekannt.
Gegenstand einer eigenen, älteren Anmeldung ist die Umsetzung von Isobutylen mit Komplexen aus
Schwefeltrioxid und N,N-dialkylsubstituierten Amiden aliphatischer Carbonsäuren oder N-alkylsubstituierten
Lactamen, wobei ein großer Überschuß des Komplexbildners. als Reaktionsmedium dient. Nach beendeter
Umsetzung wird üie gebildete Sulfonsäure mit Basen, vorzugsweise mit wäßrigem Alkali, neutralisiert und
das ganze Reaktionsgemisch zur Gewinnung des festen Produktes möglichst weitgehend eingedampft.
Als Ν,Ν-dialkyliertes Säureamid wird Dimethylformamid
verwendet. Die Umsetzung des SO?-Dimethylformamid-Komplexes
wird mit einem Überschuß von 3 bis 5 Molprozent, bezogen auf eingesetztes SO3, an Isobutylen bei Temperaturen von 10
bis 3O0C, vorzugsweise 20 bis 25"C, durchgeführt, indem man das Isobutylen entweder gasförmig einleitet
oder besser, indem man es unter einem leichten Überdruck von etwa 0,5 bis 3 atü in flüssiger Form
zupumpt. An die Vereinigung der Reagentien schließt sich eine 2- bis; 3stündige Nachreaktion an, indem
man die Mischung innerhalb einer Stunde von etwa 25° C auf etwa 35° C aufheizt und etwa 2 Stunden,
mindestens jedoch bis zu klaren Auflösung der zunächst vorliegenden Anschlämmung, bei 35 bis 40°C
rührt. Danach neutralisiert man mit wäßriger Natronlauge, filtriert und isoliert das feste Natriummethallylsulfonat
nach Eindampfen unter vermindertem Druck.
Obwohl das vorstehend beschriebene Verfahren in hoher Ausbeute ein hochprozentiges, technisch einwandfrei
verwendbares Natriummtthallylsulfonat liefert, befriedigt es dennoch nicht in jeder Hinsicht
So besteht beispielsweise bei längerer Lagerung des Dimethylformamid-SOa-KompIexes in der Dimethylformamid-Aufschlämrr.ung
oder bei zu hoher Temperatur während seiner Herstellung die Möglichkeit einer leichten Zersetzung, die sich in einer langsamen
Gasentwicklung äußert und zu einer deutlichen Gelbfärbung der resultierenden Salzlösungen und zu einer
Gelbstichigkeit des isolierten Sulfonate führen kann.
Unbefriedigend ist weiter, daß der Dimethylform-
Unbefriedigend ist weiter, daß der Dimethylform-
amid-SOa-Komplex in dem überschüssigen Dimethylformamid
sehr dickflüssige Anschlämmungen bildet, in denen das Isobutylen nur sehr wenig löslich ist.
Die geringe Löslichkeit der Komponenten bedingt eine nur mäßige Reaktionsgeschwindigkeit, welche
aus anderen Gründen nicht durch Temperaturerhöhung
vergrößert werden kann. Die Anschlämmunpen sind
nicht gut rührbar, so daß die Reaktionswärme schlecht abgeführt wird.
Schließlich besteht ein Nachteil des Verfahrens
ao darin, daß das in großen Mengen verwendete und
relativ teure Dimethylformamid wiedergewonnen werden muß.
Dies kann nur durch kostspieliges Destillieren der wäßrigen Destillationsbrühen und der Dimethylform-
a5 amid enthaltenden Mutterlaugen geschehen, wobei
man außerdem zum Auswaschen der Salzkuchen ein
# weiteres Lösungsmittel, wie Methanol oder Aceton,
benötigt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur
Herstellung von Methallylsi'lfonatlösungen durch Umsetzung
von Isobutylen mit einer aus praktisch stöchiometrischen Mengen von Schwefelüioxid und
einem Komplexbildner aus der Reihe der N,N-dialkylsubstituierten
Carbonamide, der N-Acyl-azacycIoalkane,
der N-alkylsubstituierten Lactame, der Tetraalkylhamstoffe, der Ν,Ν'-Carbonyl-bis-azacycloalkanc
oder der N,N'-Dialkylimidazolidone-(2) erhaltenen Additionsverbindung und anschließende Neutralisation,
wobei wenigstens 1 Mol Isobutylen, bezogen auf 1 Mol Schwefeltrioxid, verwendet wird, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in einem inerten, gesättigten, aliphatischen Halogenkohlenwasserstoff
als Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen — 20 und +60'C durchführt. Aus der so erhaltenen
Methallylsulfonsäurelösung wird das Methallylsulfonat nach Neutralisation mit wäßrigen Basen
isoliert.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß itatt des überschüssigen Komplexbildners
nur die zur Bildung des SO3-Komplexes erforderliche,
also praktisch stöchiometrische Menge eingesetzt und an Stelle des Komplexbildner-Überschusses
ein inerter gesättigter aliphatischer Halogenkohlenwasserstoff, wie Methylenchlorid, Chloroform,
1,2-Dichloräthan und 1,2-Dichlorpropan als Lösungsmittel
verwendet wird.
Man erreicht auf diese Weise, daß die erforderliche Menge an Komplexbildner drastisch gesenkt wird, so
daß auf die Rückgewinnung unter Umständen verziehtet werden kann. Man kann jedoch auch den
Komplexbildner so wählen, daß er je nach der Art der Aufarbeitung fast quantitativ zurückgewonnen
wird.
Es zeigt sich nun überraschenderweise, daß der Tei'ersatz des Komplexbildner durch das halogenhaltige
inerte Lösungsmittel noch eine Reihe weiterer vorteilhafter Wirkungen hat:
Insbesondere bei Verwendung von Chloroform,
Insbesondere bei Verwendung von Chloroform,
3 ^4
1,2-Dichloräthan und vorzugsweise Methylenchlorid Das geschieht im erstehen Fall durch Einleiten des
erhält man Losungen bzw. gut rührbare Aufschläm- Gases in die Mischung, im zweiten Fall und besser,
mungen des anfallenden SOj-Komplexes, in welchen indem man flüssiges Isobutylen unter einem Uberdas
Isobutylen ausgezeichner, löslich ist. Man erreicht druck von etwa 0,1 bis 6 atü in die Mischung hineindeshalb
eine gegenüber der ursprünglichen Verfahrens- 5 drückt. Man kann natürlich auch so verfahren, daß
weise schnellere Umsetzung. Sofern nicht zu Beginn man Isobutylen unter Druck vorlegt und die Lösung
schon klare Lösungen des SO3-Komplexes vorliegen, bzw. Aufschlämmung des SO3-3CompIexes zupumpt,
gehen die zunächst dünnflüssigen Anschlämmungen Während der Vereinigung der Komponenten muß die
meistens schon während der Isobutylenzugabe in frei werdende Reaktionswärme durch Kühlung abgeklare
Lösungen über, so daß die Temperaturführung io führt werden. Nach beendeter lsobutylen^ugabe liegt
während der Umsetzung wesentlich erleichtert wird. meistens bereits eine fast farblose, klare Lösung vor.
Schließlich sind die nach der Aufarbeitung erhaltenen Sofern noch Aufschlämmungen vorliegen, gehen diese
Lösungen der methallylsulfonsauren Salze praktisch beim anschließenden Aufheizen auf 30 bis 80°C,
farblos. Ihr Gehalt an Methallylsulfonat — durch vorzugsweise 50 bis όθ° C, spätestens jedoch nach etwa
Bromtitration ermittelt — liegt wesentlich höher als ij einstündigem Rühren bei den genannten Temperader
vergleichbarer Lösungen, die nach dem Ursprung- türen, in klare Lösungen der Methallylsulfonsäure
liehen Verfahren gewonnen wurden. Dies gilt sowohl über.
hinsichtlich der Wirkstoffausbeute als auch der ab- In diesen Lösungen ist die ungesättigte Sulfonsäure
soluien Salzkonzentration in der Lösung. Das hat offensichtlich durch den basischer. Komplexbildner
weitere Vorteüe in bezug auf die Isolierung des Pro- ao in der Salzform stabilisiert. Man kann deshalb zur
duktes durch Eindampfen zur Folge, was weiter unten weiteren Aufarbeitung so vorgehen, daß man das
noch behandelt wird. inerte, vorzugsweise niedrigsiedende, chlorierte Lö-
Es wurde weiter gefunden, daß zusätzlich zu den sungsmittel durch schonende Destillation abtrennt,
bereits bekannten dialkylsubstituierten Amiden der Man gewinnt auf diese Weise etwa 90% des einge-
:iliphatischen Carbonsäuren und der. N-alkylierten as setzten inerten Lösungsmittels in einer solchen
Lactamen noch weitere Verbindungen vom Amidtyp Reinheit zurück, daß es sofort wieder verwendet
als Komplexbildner geeignet sind. werden kann. Abschließend wird die im Destillations-
Das vorliegende Verfahren bietet insbesondere die rückstand verbleibende Methaüylsulfonsäure durch
Möglichkeit, neben den bekannten Komplexbildnern Zugabe von Basen, vorzugsweise wäßriger Natron-
auch solche mit hohem Siedepunkt und geringer 30 lauge, neutralisiert. Dabei wählt man die Konzentra-
Wasserlöslichkeit einzusetzen. Arbeitet man nämlich tion der Natronlauge bzw. die Menge des zuzusetzen-
nach der Neutralisation das P.eaktionsgemisch auf, den Wassers zweckmäßig so, daß eine gesättigte
so erhält man nach der Phasenfennung eine wäßrige Natriummethallylsulfonatlösung entsteht. Diese kan:i
Lösung von Methallylsulfonat, cus praktisch frei vom nach Filtration durch Eindampfen im Vakuum auf-
Komplexbildner ist, und eine organische Phase, die 35 gearbeitet werden.
den Komplexbildner praktisch quantitativ enthält. Da die Salzkonzentration der erhaltenen Lösung
Zusätzlich zu den bereits bekannten sind hier zu relativ hoch ist, kann man jedoch auch die Eindampnennen
die Ν,Ν-dialkylsubstituierten Amide der aro- fung nach dem Verfahren der Zerstäubungstrocknung
rnatischen Carbonsäuren, die Amide, welche sich aus vornehmen. Hierbei hat man die Möglichkeit, aus den
cyclischen sekundären Aminen und aliphatischen bzw. 40 anfallenden Brühen den Komplexbildner zurückaromatischen
Carbonsäuren ableiten lassen, die Amide, zugewinnen.
die aus offenkettigen bzw. cyclischen sekundären Ami- Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens
nen und Kohlensäure gebildet werden, sowie die besteht darin, daß man in Gegenwart des inerten
cyclischen Harnstoffe, die aus sekundären Diaminen Lösungsmittels zunächst die Neutralisation vornimmt,
und Kohlensäure gebildet werden. Als besonders 45 Danach trennt man die organische Phase, die das
geeignete Vertreter seien beispielhaft genannt: N,N-Di- inerte Lösungsmittel und den größten Teil des Kom-
methylformamid, Ν,Ν-Di-n-butyllOrmamid, N,N-Di- plexbildners enthält, von der wäßrigen Salzlösung ab,
methylacetamid, Ν,Ν-Dimethylbenzamid, N-Formyl- die man gegebenenfalls nochmals mit dem inerten
piperidin, N-Formyl-morpholin, N-Methylpyrrolidon Lösungsmittel extrahiert. Danach werden das inerte
und Tetramethyiharnstoff. 5^ Lösungsmittel und der Komplexbildner durch frak-
Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens tionierte Destillation voneinander getrennt und wiederist
die folgende: gewonnen.
Man legt den Komplexbildner in der praktisch Die wäßrigen Methallylsulfonatlösungen enthalten
stöchiometrischen Menge, bezogen auf das zum Ein- nur noch geringe Mengen des Komplexbildner. Sie
satz kommende SO3, im inerten Lösungsmittel vor 55 können, wie vorstehend beschrieben, aufgearbeitet
und stellt zunächst in an sich bekannter Weise den werden. Die Qualität der Methallylsulfonatlösung ist
SO3-Komplex her, indem man unter Kühlung bei jedoch so gut, daß man auf die Isolierung des Sulfonats
Temperaturen von —20 bis +809C, vorzugsweise in fester Form verzichten und uie Lösung nach Klar-
+ 20 bis +300C, flüssiges Schwefeltrioxid zufließen filtration unmittelbar zur Copolymerisation einsetzen
läßt. Man kann auch so verfahren, daß man das SO3 60 kann.
gasförmig aus rauchender Schwefelsäure hinein- In den Beispielen verhalten sich Gewichtsteile zu
destilliert. Im letzteren Fall ergibt sich die SO3-Menge Volumteilen wie Kilogramm zu Liter,
aus der Gewichtszunahme.
aus der Gewichtszunahme.
Zu der so hergestellten Anschlämmung bzw. Lösung
des SO3-Komplexes fügt man nun bei Temperaturen 65 Beispiel 1
von —20 bis — 6O0C, vorzugsweise 0 bis 400C, das
von —20 bis — 6O0C, vorzugsweise 0 bis 400C, das
Isobutylen in einer Menge von mindestens 1 Mol, be- a) Zu der Lösung von 300 Gewichtsteilen Dimethyl-
zogen auf 1 Mol SO3, gasförmig oder flüssig hinzu. formamid in 1000 Volumteilen Mcthylenchlorid läßt
I 965 002
man unter starker Kühlung bei 20° C 320 Gewichtsteile flüssiges Schwefeltrioxid von 400C zufließen. In
die Aufschlämmung des SO3-Komplexes werden bei
15 bis 200C 235 Gewichtsteile gasförmiges Isobutylen innerhalb 55 Minuten eingeleitet, wobei die Aufschlämmung
schon während des Einleitens in eine wasserhelle klare Lösung übergeht. Nach beendeter
isobutyleneinleitung wird auf 350C aufgeheizt und
1 Stunde bei 35 bis 400C gerührt. Die Lösung der MethallylsuKonsäure wird über einen Dünnschichtverdampfer
bei 80 bis 95° C vom Methylenchlorid befreit. 850 Volumteile Methylenchlorid werden zurückgewonnen.
Der im Eindampfrückstand verbleibende dünne Sirup, welcher die durch das Dimethylformamid stabilisierte
Methallylsulfonsäure enthält, wird mi:. 550 Gewichtsteilen
Wasser verdünnt und mit etwa 322 Gewichlbteilen
49,6°/0iger Natronlauge neutralisiert. Man saugt über eine Sinterglasfritte einige Zeit Luft durch
die Lösung, um Reste gelösten Methylenchlorids zu entfernen, und filtriert über Aktivkohle. Anschließend
wird das Volumen der Lösung zu 1515 Volumteilen bestimmt und an einem aliquoten Teil der Gehalt an
Natriummethallylsulfonat durch Bromtitration ermittelt ;
1 ml Lösung verbraucht 44,0 ml n/10 KBrO3, entsprechend
348 mg Natriummethallylsulfonat.
Ausbeute:
527 Gewichtsteile Natriummethallylsulfonac
--- 83,4 0I6 der Theorie, bezogen auf eingesetztes
SO3.
Diese Lösung ist für die Copolymerisation mit Acrylnitril direkt verwendbar.
In dm Beispielen Ib bis Id werden in gleicher Weise
wie vorstehend in einer Reihe von Lösungsmitteln die S03-Dimethylformamid-Komplexe hergestellt und mit
gasförmigem Isobutylen drucklos umgesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Lösungsmittel | Mol SO3 | Dauer der Iso- |
Natrium- mcth- |
|
Beispiel Nr. |
1 1 Lösungs mittel |
butylen- zugabe |
ailyl- sulfonat Ausbeute |
|
(Mi | 0I «de: | |||
Methylen | nuten) | Theorie | ||
la | chlorid .... | |||
1,2-Dichlor- | 4 | 55 | 83,4 | |
Ib | propan | |||
1,2-Dichlor- | 4 | 80 | 73,2 | |
Ic | äthan | |||
Chloroform .. | 4 | 70 | 82 | |
Id | 4 | 60 | 83,2 | |
85,3 | ||||
Tabelle 2 |
Dauer
derIso- butylen- zugabe (Mi nuten) |
Natrium-
methallyl- sulfonat Ausbeute "/.der Theorie |
|
5 Lösungsmittel |
Mol SO,
in 11 Lösungs mittel |
110 | 74;72*) |
ίο Überschüssiges Dimethylform amid |
3 | 23,3**)***) 67***) |
|
Diäthyläther Dioxan |
4 4 |
90 | 41**) |
15 Tetrachlorkohlen stoff |
4 | 80 | 57,7 58,4 |
Trichloräthylen .... Perchloräthylen .... |
4 4 |
||
♦) Mit 75°/„igem Oleum.
" ') Keine klare Lösung erhalten.
" ') Keine klare Lösung erhalten.
*··) Verfärbte Natriummethz vlsulfonat-Lösung.
*5 a) In 1000 Volumteilen 1,2 Dichloräthan wird aus
750 Gewichtsteilen Dimethylformamid und 800 Gewichtsteilen SO3 der Dimethylformamid-SCVKomplex
hergestellt. In die dickflüssige Aufschlämmung werden unter intensivem Rühren und unter starker
Kühlung 570 Gewichtsteile liüssiges Isobutylen bei 25° C und unter einem Überdruck von 0,3 bis 0,4 atü
in 30 Minuten hineingedrückt. Die gegen Ende der Isobutylenzugabe fast klare Lösung wird auf 4OC
aufgeheizt und 1 Stunde bei 40 bis 50 C gerührt. Das
1,2-Dichloräthan wird über einen Dünnschichtverdampfer
bei geringem Vakuum abdestilliert und der Sumpf mit der Mischung aus 1770 Gewichtsteilen
Wasser und etwa 810 Gewichtsteilen 49,6°/oiger Natronlauge
neutralisiert. Danach wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, das restliche Lösungsmittel durch einen
Luftstrom entfernt, über Aktivkohle filtriert und der Gehalt der Lösung bestimmt.
In weiteren Versuchen wird mit anderen Lösungsmitteln an Stelle des 1,2-Dichloräthans in gleicher
Weise verfahren, indem jeweils 10 Mol SO3 pro Liter des Lösungsmittels umgesetzt werden. Tabelle 3 zeigt
die Ergebnisse:
Lösungsmittel | Dauer der | Natrium- | |
Isobutylen zugabe |
methallyl- | ||
Beispiel Nr. |
sulfonat- Ausbcutc |
||
1,2-Dichloräthan | (Minuten) | "/„der | |
1,2-Dichlorpropan | 40 | Theorie | |
2a | Chloroform | 50 | 80; 87,4; 88 |
2b | Methylenchloiid | 30 | 71 |
2c | 20 bi-ü 25 | 82,4; 87*) | |
2d | 86/2; 873; | ||
90**) | |||
Der erfindungi.gemäße Fortschritt des Verfahrens
wird deutlich, wenn man die nachstehenden, mit anderen Lösungsmitteln erhaltenen Ergebnisse dagegen
vereleicht (Tabelle 2).
·) 3 Mol SO, pro Liter Chloroform.
·♦) Isobutylenzugabe bei 19 bis 22°C.
·♦) Isobutylenzugabe bei 19 bis 22°C.
Als Vergleichsversuch wird im überschüssigen Dimethylformamid nach dem bekannten Verfahren mit
einer Konzentration von 4 Mol SO3 in einem Liter
Dimethylformamid gcarbeitcl. Die Dauer der Isobutylenzugabc
beträgt hier 55 Minuten; die Ausbeuten aus 2 Parallclansät/en betragen 78,3 und 79%
der Theorie.
In 500VoIuITItCiICn MeihylciKhlnrid wird, wie im
Beispiel 2 beschrieben, aus 226 Gcwichtsteilen Dimethylformamid und 253 Cicwichtstcilcn flüssigem
SO;1, welches 5 Gewichtsprozent Methylenchlorid als
Stabilisator enthält, der Dimethylfonnamid-SO;,-Komplex
hergestellt. In die Mischung werden bei 2OX und unter Kühlung 175 Gewichtsteile flüssiges Isobutylen
bei einem Druck von 0,3 bis 0,4 atii in 12 Minuten eingedrückt. Die klare Lösung wird nach
lstündigem Rühren bei 4OC mit der Mischung aus etwa 245 Gewichtsteilen 49,6%iger Natronlauge und
530 Gewichtsteilen Wasser neutralisiert. Darauf wird die Methylenchloridphase im Scheidetrichter abgetrennt
und die wäßrige Phase noch fünfmal mit je 500 Volumteilen Methylenchlorid extrahiert.
Die vereinigten Methylenchiorid-Extraktc werden über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und filtriert.
Man destilliert das Methylenchlorid unter Normaldruck und das im Rückstand befindliche Dimethylformamid
im Wasserstrahlvakuum.
Dimethylformamid-Rückgewinnuiig:
176 Gewichtsteile entsprechend 78% vom Einsatz, η? =-- 1,429.
Die wäßrige Phase wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufbereitet und die Methallylsulfonat-Ausbeute
zu 86,7% der Theorie bestimmt.
Diese Lösung wird in einen Zerstäubungstrockner mit Stickstoff als Trägergas bei einer Gaseintrittstemneratur
von 160" C und einer Austrittstemperatur von 115°C eingesprüht. Das isolierte Natriummethalylsulfonat
fällt als lockeres weißes Pulver an, welches sich sehr gut und rückstandsfrei in Wasser löst.
Restfeuchte:
1,2 Gewichtsprozent.
Natrium-methallylsulfonat-Gehalt:
90,7 Gewichtsprozent.
90,7 Gewichtsprozent.
Wie im Beispiel 3 beschrieben, werden in 1000 Volumteilen Methylenchlorid jeweils 2,1 Mol des angegebenen Komplexbildners mit 2 Mol SO3 zum
Komplex umgesetzt und dieser mit Isobutylen unter Druck zur Reaktion gebracht. Nach beendeter Umsetzung wird neutralisiert, die das inerte Lösungsmittel
enthaltende Phase abgetrennt und die das Natriummethallylsulfonat enthaltende wäßrige Phase einmal
mit 500 Volumteilen frischem Methylenchlorid extrahiert. Der Natriummethallylsulfonat-Gehalt der wäß-
rigcn Lösungen wird bestimmt und der Komplexbildner
aus der Mcthylenchloridphase durch Destillation zurückgewonnen. Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse.
5 | Beispiel Nr. |
Tabelle | 4 | Natrium- | Rück |
mcthallyl- | gewinnung | ||||
sulfonat- Ausbcutc |
des Kom plexbildners |
||||
4a | Komplexbildner | °/o der | '/. vom | ||
lo | Theorie | Einsat/. | |||
4 b | 71*) | 90,4 | |||
N-Formyl-hcxa- | |||||
4 c | methylcnimin | 81,6 | 89,5 | ||
N-Formyl- | |||||
4d | piperidin | 82,4 | 79 | ||
N-Formyl- | |||||
4e | morpholin | 81.6*) | 91 | ||
N-Formyl- | |||||
10 | 4f | methylanilin | 66 | 83,5 | |
N,N-Diäthyl- | |||||
4g | formamid | 77,8 | 88 | ||
N,N-Di-n-pro- | |||||
4h | pylformamid | 85 | 92 | ||
25 | N.N-Di-n-butyl- | ||||
4i | formamid | 79,3 | 76 | ||
N,N-Dimethyl- | |||||
4j | acetamid | 86,4 | 92.5 | ||
N.N-Dimethyl- | |||||
3" | 4k | benzamid | 87.7*) | 83,5 | |
N-Methyl- | |||||
pyrrolidon | 87,6 | 88 | |||
Tetramethyl | |||||
harnstoff | |||||
*) Verfärbte Natriummcthallylsulfonat-I ösungen.
Die aus den Beispielen der Tabelle 4 ersichtlicher
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werdet besonders deutlich, wenn man die Ergebnisse dei
Tabelle 4 den negativen Resultaten mit: anderei Komplexbildnern gegenüberstellt (Tabelle 5).
Komplexbildner
Hexamethylphosphorsäure-
amid
amid
N-Formylcyclohexylamin ...
Natriv.nmetballylsulfonat-Ausbeute
0·) nicht bestimmt**)
·) Keine Reaktion des SO,-KompIexes mit Isobutylei
**) Nebenreaktionen.
409623
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Methallylsulfonatlösungen
durch Umsetzung von Isobutylen mit einer aus praktisch stöchiometrischen Mengen von Schwefeltrioxid und einem Komplexbildner
aus der Reihe der N,N-dialkylsubstituierten Carbonamide, der N-Acyl-azacycloalkane, der N-alkylsubstituierten
Lactame, der Tetraalkylharnstoffe, der N.N'-Carbonyl-bis-azacycloalkane oder
der N,N'-Dialkylimidazolidinone-(2) erhaltenen Additionsverbindung und anschließende Neutralisation,
wobei wenigstens 1 Mol Isobutylen, bezogen auf 1 Mol Schwefeltrioxid, verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umsetzung in einem inerten, gesättigten, aliphatischen Halogenkohlenwasserstoff als Lösungsmittel
bei Temperaturen zwischen —20 und +6O0C
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einem Temperaturbereich
von 0 bis 40° C durchführt.
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