DE19649552A1 - Evakuierungssystem für Aufzüge - Google Patents

Evakuierungssystem für Aufzüge

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DE19649552A1 DE19649552A DE19649552A DE19649552A1 DE 19649552 A1 DE19649552 A1 DE 19649552A1 DE 19649552 A DE19649552 A DE 19649552A DE 19649552 A DE19649552 A DE 19649552A DE 19649552 A1 DE19649552 A1 DE 19649552A1
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    • B66BELEVATORS; ESCALATORS OR MOVING WALKWAYS
    • B66B5/00Applications of checking, fault-correcting, or safety devices in elevators
    • B66B5/02Applications of checking, fault-correcting, or safety devices in elevators responsive to abnormal operating conditions
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    • B66B5/024Applications of checking, fault-correcting, or safety devices in elevators responsive to abnormal operating conditions the abnormal operating conditions being independent of the system where the abnormal operating condition is caused by an accident, e.g. fire

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Description

Die Erfindung betrifft ein Evakuierungssystem für Aufzüge in Objekten, insbesondere in Gebäuden, Bauwerken, Hochhäu­ sern, unterirdischen Bahnhöfen, Einkaufszentren, Tunnel­ bauwerken, Industriekomplexen oder Schiffen, wobei eine Vorrichtung zur Gefahrenmeldung mit einer Aufzugsteuerung verbunden ist, welche im Gefahrenfall eine Evakuierungs­ fahrt in eine vorbestimmte Gefahrenfallhaltestelle aus­ löst. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Steuerung von Aufzügen in Objekten im Gefahrenfall.
Für alle Gebäude, Bauwerke und sonstige Objekte, die für eine Nutzung mit großen Personenzahlen bestimmt sind, müs­ sen geeignete Maßnahmen baulicher und organisatorischer Art bereitgehalten werden, welche eine sichere Evakuierung im Gefahrenfalle ermöglichen. Dies betrifft insbesondere komplexe Hochhäuser, große Versammlungsräume bzw. -stätten, unterirdische Bahnhöfe und Einkaufszentren als Beispiele baulicher Objekte ebenso, wie z. B. ausgedehnte Tunnelsysteme bzw. -bauwerke, Industriekomplexe, große Schiffe und anderes mehr. Hierbei sind insbesondere Aufzü­ ge problematisch, die sich bei Auslösen eines Alarmes in Betrieb befinden, da beispielsweise durch Brandeinwirkung die Ausgänge der Aufzüge, d. h. die Aufzugtüren und die entsprechenden Vorräume, teilweise nicht benutzbar sind. Ferner besteht die Gefahr, daß aufgrund von beispielsweise Brandeinwirkung die ordnungsgemäße Funktion der Aufzüge nicht mehr gegeben ist.
Muß in einem Gefahren- oder Brandfall ein Gebäude evaku­ iert werden, besteht die Gefahr, daß Personen mit einem Aufzug aus einer sicheren Etage in den Gefahrenbereich fahren können. Bei neueren Aufzügen wird in einem Brand­ fall intern eine Brandfallschaltung aktiviert, die den Aufzug in eine von der Feuerwehr vorgegebene Etage, bei Hochhäusern i. a. das Erdgeschoß, steuert, die Tür öffnet und dann die Aufzugsteuerung verriegelt. Sinn dieser Maß­ nahme ist die sich daraus ergebende Möglichkeit für die eintreffende Feuerwehr, alle Aufzüge in einer Ebene kon­ trollieren zu können. Damit die in den Aufzügen befindli­ chen Personen schnell ins Freie flüchten können, wird in den meisten Fällen das Erdgeschoß als Brandfallhaltestelle gewählt. Bei hydraulisch angetriebenen Aufzügen fährt der Aufzug gemäß der Aufzugsverordnung im Brandfall immer in die unterste Etage, damit die Hydraulikleitungen druckfrei gehalten werden können und ein Absinken der Kabine bei Druckverlust durch Brandbeaufschlagung verhindert wird.
In diesem Konzept wird nicht berücksichtigt, daß der Brandherd auch im Erdgeschoß liegen kann und die in den Aufzügen befindlichen Personen mit der Ausführung der Brandfallschaltung in größte Gefahr gebracht werden kön­ nen. Wie Schadenfälle gezeigt haben, können die Aufzüge nach dem Öffnen der Kabinentür die Haltestelle nicht mehr verlassen, da die Lichtschranken der Tür durch eindringen­ den Rauch unterbrochen werden und die Tür nicht mehr schließen kann. Gänzlich ungeeignet ist dieses Konzept für Situationen, bei denen die sichere Evakuierungsebene nicht das Erdgeschoß ist oder wo es klare Gebäudeabgrenzungen nicht gibt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Eva­ kuierungssystem und ein Verfahren der obengenannten Art zur Verfügung zu stellen, welche die vorstehend umschrie­ benen Nachteile, Risiken und Szenarien mit hoher Sicher­ heit und Zuverlässigkeit kontrollieren und beseitigen.
Diese Aufgabe wird durch ein Evakuierungssystem der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen und durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch 16 angegebenen Schritten gelöst.
Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Aufzug­ steuerung ferner eine Gefahrenfallsteuerung aufweist, wel­ che bei Eingang eines Gefahrensignals von der Vorrichtung zur Gefahrenmeldung die Steuerung des Aufzugs ausschließ­ lich übernimmt und in Abhängigkeit von dem Gefahrensignal den Aufzug an eine ungefährdete Haltestelle steuert.
Dies hat den Vorteil, daß eine dynamische Evakuierungs­ fahrt die tatsächliche Gefahrensituation entsprechend be­ rücksichtigt und in Aufzügen befindliche Personen mit er­ höhter Zuverlässigkeit am Gefahrenort vorbei in Sicherheit gebracht werden können.
Die Vorrichtung zur Gefahrenmeldung ist dabei bevorzugt eine Brandmeldeanlage und/oder sind Rauchmelder, so daß ggf. vorhandene Anlagen entsprechend modifiziert werden können. Dadurch ist das Evakuierungssystem auch in beste­ henden Objekten oder Gebäuden nachrüstbar.
Die Sicherheit des Systems wird dadurch zusätzlich erhöht, daß an Aufzugtüren und/oder Aufzugtürvorräumen zusätzliche Rauchmelder angeordnet und mit der Aufzugsteuerung verbun­ den sind; an Aufzugtüren optische Sensoren vorgesehen sind, deren maximale spektrale Empfindlichkeit außerhalb des Absorptionsspektrums von in einem Brandfalle entste­ hendem Rauch liegt; und die optischen Sensoren Infra­ rot-Lichtschranken, insbesondere Infrarot-Laser-Lichtschranken sind.
Für ein sicheres Schließen von Aufzugtüren im Gefahrenfall auch bei Ansammlung vieler Personen im Türbereich ist in vorteilhafter Weise an den Aufzugtüren zusätzlich eine Drängelschaltung vorgesehen, welche eine Zwangsschließung der Aufzugtüren unter Ausschluß eines Verletzungsrisikos für Personen ausführt. Zusätzliche Sicherheit und Flexibi­ lität schafft ein im Aufzug vorgesehener manueller Tür­ schließschalter, der im Gefahrenfall eine höhere Priorität hat als Türsensoren.
Eine ausreichende Störsicherheit über wenigstens eine vor­ bestimmte Zeitspanne nach der Alarmauslösung wird dadurch erzielt, daß alle zur Gefahrensteuerung gehörenden und von dieser im Gefahrenfall angesteuerten Leitungen und Ein­ richtungen für mindestens 30 Minuten Funktionserhalt nach Auftreten eines Gefahrensignals ausgelegt sind. Ferner ist es vorteilhaft, wenn alle zur Gefahrensteuerung gehörenden und von dieser im Gefahrenfall angesteuerten Leitungen und Einrichtungen mit Netzersatzmitteln zur Energieversorgung bei Stromausfall verbunden sind und optional zusätzlich Hauptstromversorgungsleitungen des Aufzuges flächendeckend mit Rauchmeldern ausgerüstet sind.
Zur Unterstützung von Feuerwehr und Hilfspersonal sind an wenigstens einer Gefahrenfallhaltestelle, insbesondere der prioritätshöchsten Gefahrenfallhaltestelle, Anzeigemittel vorgesehen, welche den momentanen Standort des Aufzuges anzeigen.
Bei einem Verfahren der o.g. Art sind erfindungsgemäß fol­ gende Schritte vorgesehen:
  • (a) Erfassen eines Gefahrensignals,
  • (b) Bestimmen des Gefahrenortes aus dem Gefahrensignal,
  • (c) Setzen einer ungesperrten Gefahrenfallhaltestelle mit höchster Priorität aus einer Liste von Gefahrenfall­ haltestellen,
  • (d) Bestimmen, ob die gesetzte Gefahrenfallhaltestelle vom Gefahrenort beeinflußt wird,
  • (e) Sperren der in Schritt (c) gesetzten Gefahrenfallhal­ testelle in der Liste der Gefahrenfallhaltestellen und Wiederholen der Schritte (c) und (d), falls das Ergebnis von Schritt (d) positiv ist, und
  • (f) Steuern des Aufzuges an die gesetzte Gefahrenfallhal­ testelle und öffnen der Aufzugtüren.
Dies hat den Vorteil, daß eine dynamische Evakuierungs­ fahrt die tatsächliche Gefahrensituation entsprechend be­ rücksichtigt und in Aufzügen befindliche Personen mit er­ höhter Zuverlässigkeit am Gefahrenort vorbei in Sicherheit gebracht werden können.
Durch den zusätzlichen Schritt
  • (g) Sperren der Aufzugtüren in offenem Zustand und/oder Setzen des Aufzuges in einen Zustand "Außer Betrieb",
wird in vorteilhafter Weise eine weitere, ggf. gefährliche Benutzung das Aufzuges verhindert.
Durch den zusätzlichen Schritt
  • (h) Signalisieren der Gefahrensituation, insbesondere durch einen Signalton oder eine Ansage über Aufzug­ lautsprecher,
wird der Evakuierungsvorgang in vorteilhafter Weise unter­ stützt und beschleunigt. In bevorzugter Weise erfolgt da­ bei eine Ansage, welche zum Verlassen des Aufzuges und dem Benutzen der nächstgelegenen Fluchtwege auffordert.
Der Fall, daß alle Gefahrenfallhaltestellen vom Gefahren­ fall betroffen sind, wird durch folgende Schritte nach Schritt (d) berücksichtigt:
  • (d1) Bestimmen, ob alle Gefahrenfallhaltestellen der Li­ ste gesperrt sind, und
  • (d2) Setzen einer vorbestimmten Gefahrenfallhaltestelle, insbesondere die prioritätshöchste Gefahrenfallhal­ testelle, und Fortfahren mit Schritt (f), falls das Ergebnis von Schritt (d1) positiv ist.
Das Rettungs- und Hilfspersonal wird dadurch unterstützt, daß ein momentaner Aufzugstandort an der Gefahrenfallhal­ testelle mit höchster und/oder zweithöchster Priorität an­ gezeigt wird.
In bestimmten Situationen und bei bestimmten baulichen Ge­ gebenheiten ist es vorteilhaft, wenn keine Evakuierungs­ fahrt durchgeführt wird, bzw. eine gerade beginnende Auf­ zugfahrt nicht zugelassen wird. Dies berücksichtigen fol­ gende zusätzlichen Schritte vor Schritt (f) und/oder Schritt (b):
  • (e1) Bestimmen, ob alle Aufzugtüren geschlossen und eine Zielwahltaste betätigt ist, und
  • (e2) Setzen des Aufzuges in einen Zustand "Außer Be­ trieb" und ggf. Öffnen von Aufzugtüren an der momen­ tanen Haltestelle des Aufzuges, falls das Ergebnis von Schritt (e1) negativ ist.
Ein sicheres und zuverlässiges Schließen der Aufzugtüren für eine Evakuierungsfahrt wird dadurch gewährleistet, daß an Aufzugtüren ggf. vorhandene Sensoren eine untergeordne­ te Priorität erhalten oder deaktiviert werden; vor Schritt (f) Aufzugtüren unter Umgehung von Türsensoren und unter Ausschluß eines Verletzungsrisikos für Personen zwangsge­ schlossen werden; und/oder einem Türschließschalter im Aufzug im Gefahrenfall eine höhere Priorität zugewiesen wird als Türsensoren.
Eine Minimierung der Fahrzeit der Evakuierungsfahrt und eine Erhöhung der Sicherheit wird dadurch erzielt, daß in Schritt (f) während der Fahrt des Aufzuges zur gesetzten Gefahrenfallhaltestelle alle Haltewünsche auf einem Fahrt­ weg ignoriert werden.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Aufzuges mit erfindungsgemäßem Evakuierungssystem, und
Fig. 2 ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfah­ rens.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Aufzug 12 mit einer Auf­ zugtür 14, der in einem Aufzugschacht 10 eines Gebäudes 26 an Seilen 22 auf- und abbewegt wird. Dabei hält der Aufzug 12 in verschiedenen Stockwerken 28, 30, 32, 34, 36, 38 mit jeweiligen Aufzugtüren 29, 31, 33, 35, 37 und 39. Den Auf­ zug 12 bewegende Maschinen in einem Betriebsraum 16 steu­ ert eine Aufzugsteuerung 18. Ferner ist eine Gefahrenfall­ steuerung 20 vorgesehen, welche im Gefahrenfall die Auf­ zugsteuerung 18 deaktiviert und alleine die Steuerung des Aufzugs 12 übernimmt.
In den Stockwerken 28, 30, 32, 34, 36 und 38 sind jeweils zusätzliche Rauchmelder 40, 42, 44, 46, 48 und 50 angeord­ net, welche über Signalleitungen 24 mit der Gefahrenfall­ steuerung 20 verbunden sind. Ein Signal auf wenigstens ei­ ner dieser Signalleitungen 24 aktiviert die Gefahrenfall­ steuerung 20, welche dann die Aufzugsteuerung 18 deakti­ viert und die Steuerung des Aufzuges 12 übernimmt.
Alternativ können die Rauchmelder 40 bis 50 zusätzlich mit einer nicht dargestellten Brandmeldeanlage (BMA) verbunden sein. Ferner ist es auch möglich, daß die Gefahrenfall­ steuerung 20 mit der BMA verbunden ist und zusätzlich von einem Gefahren- bzw. Brandmeldesignal der BMA aktiviert wird.
Die einzelnen Rauchmelder 40 bis 50 informieren die Gefah­ renfallsteuerung 20 darüber, ob bestimmte Stockwerke 28, 30, 32, 34, 36 oder 38 von einem Brand bzw. von Rauchent­ wicklung betroffen sind. Die Gefahrenfallsteuerung 20 kann dann eine Evakuierungsfahrt des Aufzuges 12 auslösen und verhindern, daß eine derartige Evakuierungsfahrt in einem von Rauch beeinträchtigten Stockwerk mit ggf. nicht mehr vorhandener Fluchtmöglichkeit für Aufzuginsassen endet.
Der Ablauf des Evakuierungsverfahrens, welches von der Ge­ fahrenfallsteuerung 20 durchgeführt wird, ist in Fig. 2 in einer vorteilhaften Ausführungsform als Ablaufplan dar­ gestellt. Mit dem Auftreten eines Alarmsignals, wie eines Gefahren- oder Brandmeldesignals beginnt das Verfahren in Schritt 60. Danach wird in einem optionalen Schritt 62 be­ stimmt, ob der Aufzug gerade Personen befördert. Ist dies nicht der Fall, so springt das Verfahren sofort zu einem Schritt 74, wo der Aufzug deaktiviert wird und das Verfah­ ren in einem Schritt 76 endet. Dieser Schritt 62 ist be­ vorzugt nur in kleineren Gebäuden mit 6 Stockwerken oder weniger vorgesehen. In größeren Gebäuden wird dieser Schritt 62 bevorzugt weggelassen, da ein leerer Aufzug mit offenen Türen an einer vorbestimmten Haltestelle Rettungs­ mannschaften sofort signalisiert, daß hier keine weiteren Rettungsmaßnahmen mehr erforderlich sind.
Wenn das Evakuierungsverfahren dann nach Schritt 62 oder direkt nach Schritt 60 weiter läuft, wird in einem weite­ ren Schritt 64 der Ort der Gefahrenquelle aus dem Alarmsi­ gnal bestimmt. In einem nachfolgenden Schritt 66 wird eine Gefahrenfallhaltestelle bzw. eine Brandfallhaltestelle (BFH) als Zielpunkt für eine nachfolgende Evakuierungs­ fahrt aus einer Liste 90 gesetzt. Hierbei wird die Halte­ stelle aus der Liste 90 mit der höchsten Priorität gemäß Spalte 92 gesetzt, die nicht gemäß Spalte 94 gesperrt ist. In der dargestellten Ausführungsform ist z. B. das Keller­ geschoß (28 in Fig. 1) automatisch gesperrt, da es nie­ mals als Endhaltestelle für eine Evakuierungsfahrt in Fra­ ge kommt. Ferner haben die aufsteigenden Stockwerke Erdge­ schoß, 1. Stock, 2. Stock usw. einer absteigende Priori­ tät. Mit anderen Worten wird zunächst das Erdgeschoß ge­ wählt, ist dieses gesperrt, dann der 1. Stock usw. Es sind jedoch je nach baulichen Gegebenheiten auch andere Priori­ tätsverteilungen möglich.
In einem nächsten Schritt 70 wird dann geprüft, ob die ge­ setzte Haltestelle beispielsweise durch Rauch von der Ge­ fahrenstelle beeinträchtigt bzw. gefährdet ist. Ist dies nicht der Fall, so wird in einem Schritt 72 eine Evakuie­ rungsfahrt zur gesetzten Haltestelle ausgeführt und in ei­ nem Schritt 74 der Aufzug deaktiviert.
Ergibt sich jedoch im Schritt 70, daß die gesetzte Halte­ stelle gefährdet ist, so erfolgt in einem Schritt 82 die Sperrung dieser Haltestelle in der Liste 90 und es geht zurück zu Schritt 66, wo erneut aus der nunmehr veränder­ ten Liste eine optimale BFH ausgewählt wird. Unter ggf. mehrfachen Durchlaufens der Schleife der Schritte 66, 70, und 82 wird so eine ungefährdete Haltestelle gesetzt.
Hier kann nun der Fall auftreten, daß alle Haltestellen gefährdet sind. Dies wird in einem Schritt 78 dadurch festgestellt, daß alle Haltestellen in der Liste 90 ge­ sperrt sind. Ist dies der Fall, so läuft das Verfahren mit Schritt 80 weiter, in dem ungeachtet der Sperrung in Liste 90 eine vorbestimmte Haltestelle gesetzt und nachfolgend in Schritt 72 die Evakuierungsfahrt mit den abschließenden Schritten 74 und 76 erfolgt.
Es ist jedoch alternativ möglich, daß die Gefahrenfall­ steuerung 20 aus Fig. 1 direkt aus den empfangenen Signa­ len der Rauchmelder 40 bis 50 die entsprechenden Stockwer­ ke, aus denen Rauch gemeldet wird, in der Spalte 94 der Liste 90 sperrt.
Das Verfahren endet mit Schritt 76, wobei beispielsweise zur Verhinderung von Kurzschlüssen durch Löschwasser oder Brandeinwirkung die gesamte Elektrik und Elektronik des Aufzugsystems abgeschaltet, d. h. stromlos geschaltet wer­ den kann.
Das neue Evakuierungssystem gibt vor, daß alle Aufzüge, die mehrere Brandabschnitte durchqueren, im Falle einer Evakuierung eines Gebäudes oder einiger Gebäudeteile eine dynamisch gesteuerte Evakuierungsfahrt durchführen. Ziel der dynamischen Evakuierungsfahrt ist die sofortige Fahrt der Aufzüge in eine vorgegebene, nicht vom Brand betroffe­ ne Etage, in der die in den Aufzügen befindlichen Personen auf dem kürzesten Weg ein sicheres Treppenhaus oder das Freie erreichen können. Die dynamische Evakuierungsfahrt kann sowohl durch eine Brandmeldeanlage (BMA) als auch durch zusätzliche, vor Kabinentüren 29, . . . , 39 instal­ lierte Rauchmelder 40, . . . , 50 ausgelöst werden.
Die Steuerung der Aufzüge wird so modifiziert, daß bei ei­ nem Brandalarm, ausgelöst durch die BMA oder bei fehlender BMA von nachträglich in jedem Geschoß installierten Rauch­ meldern, automatisch eine vorgegebene Etage, die Brand­ fallhaltestelle (BFH), angefahren wird. Die Kabinentüren werden geöffnet und der Aufzug geht mit geöffneten Türen in den Zustand "Außer Betrieb". Die Türen müssen geöff­ net bleiben, damit für die Feuerwehr Standort und Zustand des Aufzuges sofort ersichtlich sind, ohne daß mit schwe­ rem Werkzeug die Kabinentür bei der Suche nach Verletzten geöffnet werden muß.
Bei einer Brand- oder Rauchmeldung in der Etage der Brand­ fallhaltestelle fährt der Aufzug in eine andere, ebenfalls vorgegebene Haltestelle, stoppt dort und geht mit geöffne­ ten Türen in den Zustand "Außer Betrieb". Die primäre Brandfallhaltestelle und die Ersatz-Brandfallhaltestellen mit niedrigeren Prioritäten (EBFH) werden in der Planungs­ phase für jeden Aufzug getrennt nach Sicherheitsmaßstäben festgelegt und sind in der Liste 90 (Fig. 2) abgelegt. Nach diesem Konzept kann ein Geschoßbereich mit aktivier­ ten Rauchmeldern von der Aufzugsteuerung grundsätzlich nicht angefahren werden. Nur wenn alle Ebenen verraucht sind, z. B. durch im Aufzugschacht aufsteigenden Rauch, wird eine baulich besonders geschützte Ebene (i. d. R. die BFH) angefahren. Sofern im Gebäude im Bereich der Aufzug­ türen keine Rauchmelder vorgesehen sind, ist eine eigene Installation in einer ausreichend großen Zone vor den Auf­ zugvorräumen bzw. im Vorraum selbst vorteilhaft (jeweils beidseitig ≧10 m bzw. ≧5 m bei zusätzlichem Vorraum).
Bei hydraulischen Aufzügen, die im normalen Betrieb immer in die unterste Etage fahren (Rücksendeeinrichtung), muß die Lage der Brandfallhaltestelle im Einzelfall festgelegt werden, da das Risiko eines Absinkens bei Druckverlust niedriger eingeschätzt wird als die Aufzugfahrt in eine verrauchte Etage. Der zu erwartende Druckverlust im System ist hier zweitrangig, da bei entsprechender Brandbeauf­ schlagung der Hydraulikleitungen keine flüchtenden Perso­ nen zu erwarten sind. Sinkt der Aufzug später durch eine durch den Brand verursachte Leckage langsam ab, ist eine Gefährdung von Personen nicht mehr wahrscheinlich. Evtl. ist das möglichst in unmittelbarer Nähe des Hydraulikstem­ pels befindliche Verriegelungsventil brandgeschützt ausge­ führt worden.
Besonders bei unterirdischen Gebäudeteilen, z. B. bei Parkhäusern, U-Bahnhöfen oder Einkaufszentren, kann nur das Erdgeschoß den schnellen Ausgang ins Freie gewährlei­ sten, obwohl sich diese Ebene an der höchsten Stelle des Aufzugschachtes befinden kann. D. h., hier muß die BFH im­ mer oben liegen, ohne Rücksicht auf Vorgaben für hydrauli­ sche Aufzüge.
Grundsätzlich sind zwei Varianten der dynamischen Evakuie­ rungsfahrt möglich, die beispielsweise in baulich unter­ schiedlichen Umgebungen eingesetzt werden.
Bei Hochhäusern wird die dynamische Evakuierungsfahrt im­ mer ausgeführt, wenn von der BMA eine Brandmeldung kommt, d. h. die Aufzüge, die in einer beliebigen Etage in Warte­ stellung stehen, schließen die Türen und fahren in die Brandfallhaltestelle, im Normalfall das Erdgeschoß. Liegt der Brandherd im Erdgeschoß, hält der Aufzug in der näch­ sten darüberliegenden rauchfreien Etage. Die Verteilung der Prioritäten der EBFH erfolgt beispielsweise automa­ tisch von unten nach oben, so daß der Aufzug immer nur ei­ ne minimale Anzahl von Ebenen vom Erdgeschoß entfernt hält.
Im Unterschied zu Hochhäusern, bei denen eine Kontrolle der Aufzüge in den oberen Etagen durch die Feuerwehr im Brandfall nicht möglich ist, ist es bei Gebäuden mit maxi­ mal 6 Stockwerken nicht zwingend erforderlich, daß die dy­ namische Evakuierungsfahrt auch dann ausgeführt wird, wenn der Aufzug schon in einem Stockwerk steht. Damit Personen nicht unnötig gefährdet werden, wird die dynamische Evaku­ ierungsfahrt nur dann ausgeführt, wenn der Aufzug zum Zeitpunkt der Brandmeldung in Fahrt ist. Trennendes Merk­ mal ist die vollständig geschlossene Kabinentür (Endschalter) in Verbindung mit einer gedrückten Zielwahl­ taste, d. h. ist dieser Zustand bei Eintreffen der Brand­ meldung noch nicht erreicht, öffnet sich die Tür wieder und der Aufzug geht mit geöffneter Tür in den Zustand "Außer Betrieb".
Die optischen Sensoren (Lichtgitter bzw. Lichtschranken) zur Steuerung der Kabinentür sollten ihre maximale spek­ trale Ansprechempfindlichkeit außerhalb des Absorptionsbe­ reiches des bei einem Brand entstehenden Rauchs haben (z. B. Infrarot-Lichtschranken), damit auch bei starker Raucheinwirkung jederzeit das Schließen der Kabinentür ge­ währleistet ist. Falls notwendig, muß die Leistung der sendenden Elemente gegenüber konventionellen Systemen er­ höht werden (IR-Laser anstatt IR-LED, Vermeidung von Re­ flex-Lichtschranken).
Der in einigen Aufzügen an der Kabinen-Innentür montierte PIR-Bewegungsmelder hat die gleiche Funktion wie die Lichtschranke; er soll ein Schließen der Tür verhindern, wenn vor der Kabinentür in einem Abstand bis ca. 2 m Bewe­ gung registriert wird (z. B. Rollstuhlfahrer). Der Melder hat gleiche Priorität wie die Lichtschranke. Da im Brand­ fall der PIR-Melder durch Wärmestrahlung beeinflußt würde und sich die Kabinentür nicht schließen ließe, muß auch der Melder bei Einsatz der Brandfallschaltung eine unter­ geordnete Priorität bekommen.
Bei den Aufzügen in Hochhäusern ist beispielsweise eine Drängelschaltung (mehrfache Schließversuche mit Bewegungs­ umkehr) vorgesehen, durch die die Kabinentür im Brandfall unter Umgehung der Lichtgitter und der Motor-Strombegrenzung mit "sanfter Gewalt" ohne die Gefahr der Verletzung von Personen geschlossen werden kann. Alterna­ tiv zu einer Veränderung der Sensoren kann der bei einigen Aufzügen schon auf dem Bedientableau vorhandene Tastschal­ ter zum Schließen der Tür bei einer Evakuierungsfahrt im Vergleich zu Lichtschranke und Bewegungsmelder mit höherer Priorität versehen werden, so daß die Tür im Notfall so­ fort von Hand geschlossen werden kann, wobei der Schutz evtl. in der Tür stehender Personen berücksichtigt werden muß (z. B. zeitlich nicht begrenzte Drängelschaltung). Ist dieser Taster nicht vorhanden, kann dieser vorzugsweise nachgerüstet werden.
Bei der Ausführung der dynamischen Evakuierungsfahrt müs­ sen alle Sensorelemente, wie bei Feuerwehraufzügen üblich, abgeschaltet werden.
Während der dynamischen Evakuierungsfahrt müssen Haltewün­ sche von auf dem Fahrtweg liegenden Etagen grundsätzlich ignoriert werden, damit der Aufzug nicht durch versehent­ liches oder absichtliches Betätigen des Haltetasters, Fehlschaltungen, Defekte o. a. in direkt brandbeaufschlag­ ten Bereichen stoppen und die Tür öffnen kann, was eine unmittelbare Gefährdung der im Aufzug befindlichen Perso­ nen zur Folge hätte. Personen, die evtl. in den Aufzug einsteigen wollen, werden durch Warnschilder aufgefordert, das sichere Treppenhaus zu benutzen und Behinderten bei der Flucht Hilfe zu leisten.
Nach Abschluß der dynamischen Evakuierungsfahrt erfolgt nach Abschaltung des Aufzuges oder Erreichen der Brand­ fallhaltestelle eine automatische Durchsage über den Kabi­ nenlautsprecher mit der Aufforderung zum Verlassen des Aufzuges und dem Hinweis zur Benutzung des sicheren Trep­ penhauses bzw. Notausganges.
Sämtliche Leitungen der vorstehend angesprochenen Steue­ rungen, einschließlich der des Betriebes für einmalige Evakuierungsfahrt jedes Aufzuges, sind vorzugsweise für mindestens 30 Minuten Funktionserhalt und mit Netzersatz­ berechtigung gelegt. Die Hauptstromversorgungsleitungen zum Betriebsraum der Personenaufzüge sollten flächendec­ kend durch Rauchmelder überwacht werden, die ebenfalls ei­ ne Evakuierungsfahrt auslösen, da bei einer Unterbrechung der Stromversorgung eine Evakuierungsfahrt nicht mehr mög­ lich ist und der Aufzug zwischen den Geschossen im Schacht stehen bleiben kann. In diesem Fall ist eine Gefährdung der Personen im Aufzug durch im Aufzugschacht aufsteigen­ den Rauch nicht auszuschließen.
In der Feuerwehrleitstelle oder technischen Zentrale des Gebäudes werden bevorzugt auf einem Schaltbild oder Moni­ tor der jeweilige Standort und der Zustand der Aufzüge op­ tisch gekennzeichnet, damit im Brandfall für die Feuerwehr sofort ersichtlich ist, ob alle Aufzüge die dynamische Evakuierungsfahrt ordnungsgemäß ausgeführt haben oder wei­ tere Maßnahmen erforderlich sind.
In der Brandfallhaltestelle und der 1. EBFH sind bevorzugt Stockwerkanzeiger an der äußeren Kabinentür angeordnet, damit die Feuerwehr vor Ort jederzeit ohne Rückfragen in der Zentrale über den Standort des Aufzuges informiert ist, falls der Aufzug in eine Ersatz-Brandfallhaltestelle gefahren ist oder in einem anderen Stockwerk steht.
Rolltreppen und Rollbänder oder Rollsteige halten bei ei­ ner Rauchmeldung in dem zugeordneten Brandabschnitt lang­ sam an, damit sie in beiden Bewegungsrichtungen als Fluchtweg benutzt werden können und ein Stolpern von lau­ fenden Personen am Band- bzw. Treppenende vermieden wird.
Es muß sichergestellt sein, daß die Bänder nicht selbsttä­ tig wieder anlaufen können.
Eine dynamisch gesteuerte Evakuierungsfahrt von Aufzügen im Brandfall ermöglicht eine sichere und schnelle Evakuie­ rung von Personen innerhalb weniger Minuten nach der er­ sten Brandmeldung in eine baulich gesicherte Brandfallhal­ testelle. Indem die Information über den Brandherd von der BMA an die Aufzugsteuerung weitergegeben wird, kann sicher verhindert werden, daß der Aufzug in einer verrauchten und vom Brand beaufschlagten Etage hält und die Türen öffnet. Nach dem Erreichen der BFH werden die Personen im Aufzug über eine automatische Durchsage aufgefordert, den Aufzug zu verlassen. Funktionserhalt und Überwachung der Zulei­ tungen des Aufzuges garantieren eine zuverlässige Funktion der dynamischen Evakuierungsfahrt im Brandfall.
Bezugszeichenliste
100
Evakuierungssystem
10
Aufzugschacht
12
Aufzug
14
Aufzugtür
16
Aufzugbetriebsraum
18
Aufzugsteuerung
20
Gefahrenfallsteuerung
22
Aufzugseile
24
Leitungen der Rauchmelder zu Gefahrenfall­ steuerung
26
Gebäude
28,
30
,
32
,
34
,
36
,
38
Stockwerke des Gebäudes
29,
31
,
33
,
35
,
37
,
39
Aufzugtüren der jeweiligen Stockwerke
40
bis
50
Rauchmelder in Stockwerken
60
bis
82
Schritte des Verfahrens
90
Liste der Haltestellen des Aufzuges
92
Spalte der Prioritäten
94
Spalte für Sperrung

Claims (27)

1. Evakuierungssystem (100) für Aufzüge (12) in Objekten (26), insbesondere in Gebäuden, Bauwerken, Hochhäu­ sern, unterirdischen Bahnhöfen, Einkaufszentren, Tun­ nelbauwerken, Industriekomplexen oder Schiffen, wobei eine Vorrichtung zur Gefahrenmeldung (40, 42, 44, 46, 48, 50) mit einer Aufzugsteuerung (18) verbunden ist, welche im Gefahrenfall eine Evakuierungsfahrt in eine vorbestimmte Gefahrenfallhaltestelle auslöst, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzugsteuerung (18) ferner eine Gefahrenfall­ steuerung (20) aufweist, welche bei Eingang eines Ge­ fahrensignals von der Vorrichtung zur Gefahrenmeldung (40, 42, 44, 46, 48, 50) die Steuerung des Aufzugs (12) ausschließlich übernimmt und in Abhängigkeit von dem Gefahrensignal den Aufzug (12) an eine ungefährdete Haltestelle (29, 31, 33, 35, 37, 39) steuert.
2. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Gefahrenmeldung eine Brandmelde­ anlage ist und/oder Rauchmelder (40, 42, 44, 46, 48, 50) sind.
3. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefahrenfall ein Brandfall, das Gefahrensignal ein Brandsignal, die Gefahrenmeldung eine Brandmel­ dung, die Gefahrenfallhaltestelle eine Brandfallhal­ testelle und die Gefahrenfallsteuerung eine Brand­ fallsteuerung ist.
4. Evakuierungssystem nach wenigstens einem der vorste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefahrenfallsteuerung (20) in die Aufzugsteuerung (18) integriert oder eine zusätzliche Steuerung ist.
5. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren (29, 31, 33, 35, 37, 39) und/oder Aufzug­ türvorräumen (28, 30, 32, 34, 36, 38) zusätzliche Rauch­ melder (40, 42, 44, 46, 48, 50) angeordnet und mit der Aufzugsteuerung (18) und/oder der Gefahrenfallsteue­ rung (20) verbunden sind.
6. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren (29, 31, 33, 35, 37, 39) optische Sensoren vorgesehen sind, deren maximale spektrale Empfind­ lichkeit außerhalb des Absorptionsspektrums von in einem Brandfalle entstehenden Rauch liegt.
7. Evakuierungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Sensoren Infrarot-Lichtschranken sind.
8. Evakuierungssystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Sensoren Infrarot-Laser-Lichtschranken sind.
9. Evakuierungssystem nach wenigstens einem der vorste­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren (29, 31, 33, 35, 37, 39) zusätzlich eine Drängelschaltung vorgesehen ist, welche eine Zwangs­ schließung der Aufzugtüren (29, 31, 33, 35, 37, 39) unter Ausschluß eines Verletzungsrisikos für Personen aus­ führt.
10. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Aufzug (12) ein manueller Türschließschalter vor­ gesehen ist, der im Gefahrenfall eine höhere Priori­ tät hat als Türsensoren.
11. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine automatische Durchsagevorrichtung vorgesehen ist, welche Personen im Aufzug auf den Ge­ fahrenfall hinweist.
12. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle zur Gefahrensteuerung (20) gehörenden und von dieser im Gefahrenfall angesteuerten Leitungen und Einrichtungen für mindestens 30 Minuten Funktionser­ halt nach Auftreten eines Gefahrensignals ausgelegt sind.
13. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle zur Gefahrensteuerung (20) gehörenden und von dieser im Gefahrenfall angesteuerten Leitungen und Einrichtungen mit Netzersatzmitteln zur Energiever­ sorgung bei Stromausfall verbunden sind.
14. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Hauptstromversorgungsleitungen des Aufzuges flächen­ deckend mit Rauchmeldern ausgerüstet sind.
15. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einer Gefahrenfallhaltestelle, insbe­ sondere an der prioritätshöchsten Gefahrenfallhalte­ stelle, Anzeigemittel vorgesehen sind, welche den mo­ mentanen Standort des Aufzuges anzeigen.
16. Verfahren zur Steuerung von Aufzügen in Objekten im Gefahrenfall, insbesondere in Gebäuden, Bauwerken, Hochhäusern, unterirdischen Bahnhöfen, Einkaufszen­ tren, Tunnelbauwerken, Industriekomplexen oder Schif­ fen, gekennzeichnet durch folgende Schritte
  • (a) Erfassen eines Gefahrensignals,
  • (b) Bestimmen des Gefahrenortes aus dem Gefahren­ signal,
  • (c) Setzen einer ungesperrten Gefahrenfallhalte­ stelle mit höchster Priorität aus einer Liste von Gefahrenfallhaltestellen,
  • (d) Bestimmen, ob die gesetzte Gefahrenfallhalte­ stelle vom Gefahrenort beeinflußt wird,
  • (e) Sperren der in Schritt (c) gesetzten Gefahren­ fallhaltestellen in der Liste der Gefahren­ fallhaltestelle und Wiederholen der Schritte
  • (c) und (d), falls das Ergebnis von Schritt
  • (d) positiv ist, und
  • (f) Steuern des Aufzuges an die gesetzte Gefahren­ fallhaltestelle und Öffnen der Aufzugtüren.
17. Verfahren nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch folgenden zusätzlichen Schritt,
  • (g) Sperren der Aufzugtüren in offenem Zustand und/ oder Setzen des Aufzuges in einen Zustand "Außer Betrieb".
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durch folgenden zusätzlichen Schritt,
  • (h) Signalisieren der Gefahrensituation, insbeson­ dere durch einen Signalton oder eine Ansage über Aufzuglautsprecher.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (h) eine Ansage erfolgt, welche zum Ver­ lassen des Aufzuges und dem Benutzen der nächtgelege­ nen Fluchtwege auffordert.
20. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 19, gekennzeichnet durch folgende zusätzliche Schritte nach Schritt (d),
  • (d1) Bestimmen, ob alle Gefahrenfallhaltestellen der Liste gesperrt sind, und
  • (d2) Setzen einer vorbestimmten Gefahrenfallhalte­ stelle, insbesondere der prioritätshöchsten Gefahrenfallhaltestelle, und Fortfahren mit Schritt (f), falls das Ergebnis von Schritt (d1) positiv ist.
21. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß ein momentaner Aufzugstandort an der Gefahrenfallhal­ testelle mit höchster und/oder zweithöchster Priori­ tät angezeigt wird.
22. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefahrensignal ein Brandmeldesignal, der Gefah­ renort ein Brandort und die Gefahrenfallhaltestelle eine Brandfallhaltestelle ist.
23. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 22, gekennzeichnet durch folgende zusätzliche Schritte vor Schritt (f) und/oder vor Schritt (b),
  • (e1) Bestimmen, ob alle Aufzugtüren geschlossen und eine Zielwahltaste betätigt ist, und
  • (e2) Setzen des Aufzuges in einen Zustand "Außer Betrieb" und ggf. Öffnen von Aufzugtüren an der momentanen Haltestelle des Aufzuges, falls das Ergebnis von Schritt (e1) negativ ist.
24. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren ggf. vorhandene Sensoren eine unterge­ ordnete Priorität erhalten oder deaktiviert werden.
25. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß vor Schritt (f) Aufzugtüren unter Umgehung von Tür­ sensoren und unter Ausschluß eines Verletzungsrisikos für Personen zwangsgeschlossen werden.
26. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß einem Türschließschalter im Aufzug im Gefahrenfall eine höhere Priorität zugewiesen wird als Türsenso­ ren.
27. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (f) während der Fahrt des Aufzuges zur ge­ setzten Gefahrenfallhaltestelle alle Haltewünsche auf einem Fahrtweg ignoriert werden.
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