DE19649395C1 - Verfahren und Werkzeug zum Herstellen von Stützwänden im Tiefbau - Google Patents
Verfahren und Werkzeug zum Herstellen von Stützwänden im TiefbauInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Stützwänden im Tiefbau, bei dem Stahlträger mit Doppel-T-
oder U-Profil stehend im Boden verankert und Kanthölzer mit
einer zum Abstand benachbart er Stahlträger passenden Länge
zwischen deren Schenkel eingelegt werden, sowie ein Werk
zeug zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die auf diese Weise hergestellten Stützwände sind unter der
Bezeichnung "Berliner Verbau" bekannt. Sie haben sich in
der Praxis beim Bau von U-Bahnen sowie Straßen und Eisen
bahn-Gleisanlagen auf abgesenktem Niveau zur Aufnahme des
Erddrucks bewährt und den Vorteil, daß nicht mit Rammen ge
arbeitet werden muß. Es genügen Bohrungen zum Verankern der
Stahlträger, z. B. mit Zwischenabstand von etwa 3 m, im Bo
den, und dann wird durch Einlegen der Kanthölzer die Wand
aufgebaut. Der zuletzt genannte Arbeitsgang erfolgt aller
dings bisher in mühsamer und langwieriger Handarbeit, ob
gleich bei manchen Bauprojekten sehr große Wandflächen von
z. B. 500.000 m² erstellt werden müssen. Montageautomaten
könnten an den Stahlträgern befestigt werden, wären aber
sehr teuer. Sie dürfen auch den übrigen Baustellenbetrieb
nicht behindern. Ein wirtschaftlicher Einsatz erscheint
insbesondere in solchen Fällen unmöglich, in denen die
Wände in mehreren Arbeitsschritten erhöht werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der eingangs genannten Art und ein Werkzeug zur Ver
fügung zu stellen, mit deren Hilfe der Aufbau der Stützwän
de erleichtert und beschleunigt werden kann.
Vorstehende Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst,
daß mittels einer an einem Baggerarm befestigten Zange eine
Gruppe von parallel und endengleich nebeneinander liegenden
Kanthölzern von einem Vorratsstapel abgehoben und mit ihren
oberen Flächen in eine zur Längsrichtung eines Stahlträgers
parallele Ebene bei im wesentlichen horizontaler Lage der
einzelnen Kanthölzer gedreht wird, und daß dann durch Ver
fahrbewegungen des Baggers und/oder Schwenkbewegungen sei
nes Arms die Enden der Gruppe der Kanthölzer zwischen die
Schenkel benachbarter Stahlträger eingeführt werden.
Bagger werden üblicherweise nicht für Montagezwecke, son
dern für Abbauarbeiten eingesetzt und zu diesem Zweck mit
verschiedenen Löffeln, Hydraulikhämmern und Abbruchgreifern
ausgestattet. Für Montagearbeiten, die Bewegungen von Tei
len aufgekrümmten Bahnen erfordern, erscheint ein Bagger
grundsätzlich ungeeignet, weil er neben der Längsfahrbewe
gung keine gerade Querbewegung und mit dem an seinem Arm
befestigten Werkzeug nur ganz bestimmte Schwenkbewegungen
ausführen kann. Es hat sich jedoch überraschend gezeigt,
daß man Bagger durchaus auch dazu benutzen kann, Holzwände
rationell aufzubauen. Man braucht dazu lediglich ein bisher
noch nicht verfügbar gewesenes Werkzeug zum Greifen und
Drehen von Gruppen von Kanthölzern. Damit können die Kant
hölzer aufgenommen, in die zum schrägen Einführen zwischen
die Schenkel eines Stahlträgers geeignete Stellung gedreht
und dann zum anderen Stahlträger geschwenkt und zwischen
dessen Schenkel eingeführt werden. Man nutzt hierbei die
Tatsache, daß die Kanthölzer mit verhältnismäßig viel Spiel
in den Stahlträgern gehalten sein können, da sie nur in
Querrichtung belastet werden. Dank des verhältnismäßig
großen Spiels ist auch ein Baggerfahrer in der Lage, die
Kanthölzer mit den Stahlträgern in Eingriff zu bringen, sei
es in der vorstehend genannten Weise durch im wesentlichen
horizontales Einschwenken und geringfügiges Verschieben in
ihrer Längsrichtung oder durch Einsenken von oben zwischen
die Schenkel beider sie haltender Stahlträger.
Ein zur Durchführung des neuen Verfahrens geeignetes Werk
zeug hat einen Adapter zur gelenkigen Verbindung mit dem
Baggerarm und einem Löffel-Schwenkzylinder, ein mit dem Ad
apter verbundenes Gelenk mit einer tangential zu einem
Kreis um die Schwenkachse der gelenkigen Verbindung zwi
schen dem Baggerarm und dem Adapter angeordneten Gelenk
achse und Mitteln zum Halten der Teile des Gelenks in einer
bestimmten Stellung, einen mit dem Gelenk auf der dem Adap
ter entgegengesetzten Seite verbundenen Drehmotor mit einem
durch Kippkräfte belastbaren, sich quer zu der Gelenkachse
und der Schwenkachse ersteckenden Abtriebsteil sowie eine
drehfest mit diesem verbundene, motorisch betätigbare Zange
mit Klemmbacken zum Einspannen der Gruppe der Kanthölzer.
Der Adapter und der Drehmotor sind von Abbruchgreifern be
kannt. Gelenke kommen an breiten Grabenräumlöffeln in Ver
bindung mit hydraulischen Verstellzylindern vor. Zangen mit
Klemmbacken zum Einspannen einer Lage parallel liegender
Gegenstände finden bei Lkw-Aufbaukränen Anwendung. Durch
die Kombination dieser einzelnen Elemente und ihre Anpas
sung an die Besonderheiten der Handhabung der Kanthölzer
entsteht ein für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignetes
Werkzeug, welches sogar verhältnismäßig einfach sein kann,
weil es genügt, die Teile des Gelenks durch Federn in einer
bestimmten Relativstellung zu halten. Wenn es nach dem Ein
führen der Kanthölzer in den einen Stahlträger bei ihrem
Verschwenken wegen der beschränkten Bewegungsmöglichkeiten
des Baggers und des Baggerarms oder wegen Ungeschicklich
keit des Baggerfahrers zu Verspannungen zwischen dem ersten
Stahlträger, den Kanthölzern, der Zange und dem Baggerarm
kommt, können die Federn nachgeben, so daß Beschädigungen
der Kanthölzer und des Baggers vermieden werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an
hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer teilweise auf
gebauten Stützwand vom Typ Berliner
Verbau;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines an einem Bag
gerarm angebrachten Werkzeugs beim Hal
ten einer Gruppe von Kanthölzern mit
horizontaler Ausrichtung und senkrecht
übereinander liegend und
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Werkzeug nach
Fig. 2 beim Einführen einer Gruppe von
Kanthölzern in zwei Stahlträger.
Zur Veranschaulichung der Aufgabenstellung ist in Fig. 1 in
Seitenansicht ein Berliner Verbau dargestellt. Er besteht
aus mit Zwischenabstand senkrecht aufgestellten Doppel-T-
Trägern 10, die in den Boden eingerammt oder dort z. B. mit
Betonfundamenten verankert sein können, sowie Kanthölzern
12, die mit ihren Enden zwischen den Flanschen bzw. Schen
keln der Träger 10 gehalten sind und mit horizontaler Er
streckung übereinander liegen. Die Träger 10 bilden zusam
men mit den den Zwischenraum zwischen den Trägern 10 ver
schließenden Kanthölzern 12 eine senkrechte Wand, die z. B.
eine Böschung abstützt und den Erddruck aufnimmt. Die Kant
hölzer 12 haben im Querschnitt eine Kantenlänge von etwa 10-
15 cm oder mehr, und dementsprechend sind die Quer
schnittsmaße der Träger 10 so zu wählen, daß die Kanthölzer
12 zwischen ihre Schenkel passen.
Die Kanthölzer 12 werden normalerweise nicht von oben, son
dern in einer Schräglage zwischen die Schenkel benachbarter
Träger 10 eingeführt. Dies geschah bisher von Hand.
Um die Arbeiten bei der Errichtung eines Berliner Verbaus
zu erleichtern, ist ein in Fig. 2 und 3 in Seitenansicht
bzw. Draufsicht dargestelltes, insgesamt mit 14 bezeichne
tes Werkzeug vorgesehen, das anstelle eines Löffels an ei
nem in Fig. 2 nur angedeuteten Arm 16 eines Baggers gelen
kig angebracht werden kann. Die Schwenkachse dieser Gelenk
verbindung ist in Fig. 2 mit 18 bezeichnet. Der Antrieb für
die Verschwenkbewegung erfolgt über den üblichen am Bagger
arm 16 angebrachten hydraulischen Schwenkzylinder, der über
einen Hebel 20 und eine gelenkige Verbindung 22 am Werkzeug
14 angreift, um dieses mindestens zwischen der in Fig. 2
gezeigten, im wesentlichen horizontal ausgerichteten Stel
lung und einer im wesentlichen senkrecht nach unten weisen
den Stellung um die Achse 18 zu verschwenken.
Das Werkzeug 14 ist aus vier Einheiten zusammengesetzt,
nämlich einem Adapter 24 zur Verbindung mit dem Baggerarm
16 und dem Hebel 20, einem Gelenk 26, einem Drehmotor 28
und einer Zange 30. Diese vier Einheiten sind fest mitein
ander verbunden, z. B. verschraubt oder verschweißt.
An den Adapter 24 sind keine anderen Anforderungen zu stel
len, als daß er einerseits die gelenkige Verbindung mit dem
freien Ende eines Baggerarms 16 und dem Schwenkantrieb 20
eines Löffels sowie andererseits eine feste Verbindung, z. B.
über einen scheibenförmigen Flansch oder eine runde
Stahlplatte, mit dem Gelenk 26 gestattet. In der in Fig. 2
gezeigten, horizontal ausgerichteten Stellung des Werkzeugs
14 erstreckt sich die Befestigungsfläche des Adapters 24,
an welcher er mit dem Gelenk 26 verbunden ist, senkrecht.
Die Schwenkachse 18 und die zu ihr parallele Achse der ge
lenkigen Verbindung 22 behalten in allen Stellungen des
Werkzeugs 14 eine horizontale Lage, solange der Bagger auf
einer horizontalen Fläche steht.
In der in Fig. 2 gezeigten Lage des Werkzeugs 14 erstreckt
sich die Achse 32 des Gelenks 26 in senkrechter Richtung,
so daß die Zange 30 horizontal um die Gelenkachse 32 ver
schwenken kann. Das Gelenk 26 besteht im einzelnen aus zwei
scharnierartig ineinandergreifenden Gelenkteilen, die durch
einen in passenden Bohrungen sitzenden Zapfen, der die Ge
lenkachse 32 bildet, gelenkig miteinander verbunden sind.
Die beiden scharnierartigen Teile des Gelenks 26 haben je
weils einen scheiben- oder ringflanschförmigen Anschlußteil
34, 36, deren einer mit dem Drehmotor 28 und deren anderer
mit dem Adapter 24 fest verbunden ist.
Um in Situationen, in denen kein Schwenkmoment mit Bezug
auf die Gelenkachse 32 auf das Werkzeug 14 wirkt, das Ge
lenk 26 in einer mittleren Stellung, d. h. im Beispielsfall
die scheibenförmigen Anschlußteile 34, 36 parallel zu hal
ten, sind zwischen diesen gemäß Fig. 3 Federn 38, z. B. als
Silentbloc-Elemente bezeichnete Gummifedern, eingesetzt.
Sie erzeugen bei einer Verschwenkbewegung um die Gelenk
achse 32 nach der einen oder anderen Richtung ein zunehmend
größeres Rückstellmoment, so daß sich, wenn das äußere
Schwenkmoment aufhört, das Gelenk 26 wieder in die mittlere
Stellung einstellt, in der sich die Anschlußteile 34, 36
parallel erstrecken. Selbstverständlich können anstelle der
gezeigten Gummi-Druckfedern auch andere Federn zwischen den
beiden scharnierartigen Teilen des Gelenks 26 oder zwischen
diesen und dem die Gelenkachse 32 bildenden Zapfen mit
gleicher Wirkung benutzt werden.
Der einerseits fest mit dem Gelenk 26 und andererseits fest
mit der Zange 30 verbundene hydraulische Drehmotor 28 wird
in der in Fig. 2 gezeigten Stellung mit einem verhältnis
mäßig hohen Kippmoment belastet. Deshalb wurde für die
praktische Ausführungsform des Werkzeugs 14 ein Drehmotor
28 eingesetzt, wie er bei Abbruchgreifern Verwendung fin
det.
Die Zange 30 mit relativ zueinander geradlinig bewegbaren
Zangenarmen mit hydraulischem Bewegungsantrieb gibt es bis
her als Werkzeug für Bagger nicht. Bekannt sind lediglich
Aufbaukranzangen, die an Lkw-Aufbaukräne angehängt werden
und ihre hängende, mit den freien Enden der Greifarme nach
unten weisende Stellung beibehalten. Da diese bekannten
Zangen eine sehr große Eintauchtiefe haben, sind sie zum
Drehen der zunächst liegend ergriffenen Gegenstände in eine
senkrechte Stellung ungeeignet, weil sich eine sehr hohe
Momentenbelastung ergäbe. Demgegenüber hat die in Fig. 2
und 3 gezeigte Zange 30 sehr kurze Arme, deren Eintauch
tiefe von z. B. 20-30 cm, ausreicht, in senkrecht nach
unten hängender Stellung eine Lage Kanthölzer 12 zu ergrei
fen und dann durch Schwenken des Werkzeugs 14 um 90° um die
Schwenkachse 18 in die in Fig. 2 gezeigte Lage zu bringen.
Die Weite bzw. Spreizung der Zange 30 wird man so wählen,
daß sie eine gewünschte Anzahl, z. B. fünf bis zehn, Kant
hölzer 12 ergreifen und geklemmt halten kann. Somit ist bei
der Zange 30 des vorgeschlagenen Werkzeugs 14 die maximale
Weite wesentlich größer als die Eintauchtiefe.
In der bevorzugten praktischen Ausführungsform sind an den
Armen der Zange 30 Klemmbacken 40 angebracht, welche die
Form länglicher Leisten oder Platten haben, die sich in der
Stellung nach Fig. 2 und 3 parallel zu den von der Zange 30
ergriffenen Kanthölzern 12 erstrecken. Unter Berücksichti
gung der gewünschten festen Einspannung und der Tatsache,
daß die Oberfläche der Kanthölzer 12 nicht geschont zu wer
den braucht, bestehen die Klemmbacken 40 nicht aus Gummi,
sondern aus Stahl und sind zur Verbesserung der Sicherheit,
mit der die Kanthölzer 12 gehalten werden, auf den gegen
einander weisenden Flächen mit Noppen oder Dornen versehen,
die sich in die Außenflächen der außenliegenden Kanthölzer
12 eindrücken.
Mit dem vorstehend beschriebenen Werkzeug wird wie folgt
gearbeitet:
Zunächst fährt der Bagger mit senkrecht nach unten weisen
der Zange 30 über eine Lage z. B. auf Paletten bereitlie
gender Kanthölzer 12. Die Zange 30 erfaßt jeweils eine ge
samte Lage von z. B. 6 oder 8 Kanthölzern 12, die parallel
und endengleich nebeneinander liegen. Die Kanthölzer werden
durch die Klemmbacken 40 etwa in der Mitte ihrer Länge er
griffen, so daß die Enden der z. B. 3 m langen Kanthölzer
12 seitlich aus der Zange 30 herausragen. Dann werden die
Kanthölzer durch Bewegung des Baggerarms 16 angehoben und
durch Verschwenken des Werkzeugs 14 um die Schwenkachse 18
in die in Fig. 2 gezeigte Stellung geschwenkt. In dieser
Stellung fährt der Bagger die nun senkrecht ausgerichtete
Lage Kanthölzer 12 schräg zur Längserstreckung der zu er
richtenden Stützwand 10, 12 an diese heran und führt durch
eine Drehbewegung das eine Ende der gehaltenen Kanthölzer
12 gemäß Fig. 3 in der Schräglage zwischen die parallelen
Schenkel eines der beiden Träger 10 ein, zwischen die Kant
hölzer eingesetzt werden sollen. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 ist dies der linke Träger 10. Während im weite
ren Verlauf der Einführbewegung das linke Ende der Kanthöl
zer 12 in Eingriff mit dem linken Träger 10 bleibt, fährt
der Bagger weiter zur Stützwand 10, 12 vor und/oder schiebt
das vordere Ende seines Arms weiter nach vorn, um die in
der Zange 30 gehaltenen Kanthölzer 12 mit der Längsrichtung
der Wand 10, 12 auszurichten. Da der Abstand der Träger 10
und die Länge der Kanthölzer 12 so gewählt sind, daß letz
tere in Anlage am Mittelsteg des linken Trägers 10 bei ho
rizontaler Bewegung mit dem rechten Ende gerade am vorderen
Schenkel des rechten Trägers 10 vorbeibewegt werden können,
gelingt die Ausrichtung der einzusetzenden Kanthölzer 12
auf die Längsrichtung der Wand. Daraufhin braucht nur noch
durch eine kurze Bewegung des Baggerarms mit dem Werkzeug
14 mit Bezug auf Fig. 3 nach rechts das rechte Ende der in
der Zange 30 aufgenommenen Kanthölzer 12 zwischen die
Schenkel des rechten Trägers 10 eingeführt zu werden, wobei
darauf zu achten ist, daß diese letzte Bewegung angehalten
wird, bevor das linke Ende der Kanthölzer 12 außer Eingriff
mit dem linken Träger 10 kommt. Je länger die Schenkel der
Träger 10 sind, desto größer ist die Sicherheit, daß die
Kanthölzer 12 an beiden Enden mit den Trägern 10 in Ein
griff sind. Es ist unwesentlich, daß sie mit verhältnismä
ßig großem Spiel in den Trägern sitzen, denn es wirken spä
ter nur statische Kräfte in Querrichtung auf die Kanthöl
zer 12.
Anhand von Fig. 3 wird die Bedeutung des Gelenks 26 und der
Federn 38 klar. Nachdem das linke Ende der Kanthölzer 12
mit dem linken Träger 10 in Eingriff gebracht worden ist,
bewegt sich im weiteren Verlauf des Montagevorgangs bis zur
Ausrichtung der von der Zange 30 gehaltenen Kanthölzer 12
mit der Stützwand 10, 12 der vordere Teil des Werkzeugs 14,
d. h. die Zange 30 und der Drehmotor 28 auf einem Kreisbo
gen um den linken Träger 10. Es ist jedoch praktisch kaum
möglich, durch Verfahrbewegungen des Baggers, sei es ein
Kettenbagger oder ein Mobilbagger, und/oder durch Bewegung
des Baggerarms 16 das Werkzeug 14 ganz genau auf dem ei
gentlich richtigen Kreisbogen zu führen, zumal sich bei der
Schwenkbewegung der Mittelpunkt des Kreisbogens verlagert.
Es muß also infolge der unterschiedlichen Bewegungen des
vorderen Werkzeugteils 28, 30 und des vorderen Endes des
Baggerarms 16 eine Ausgleichsbewegung zwischen diesen bei
den Teilen stattfinden. Das Gelenk 26 ermöglicht eine sol
che Ausgleichsbewegung. Andererseits würde ein Gelenk 26
allein, ohne zusätzliche Maßnahmen eine genaue Führung der
von der Zange 30 erfaßten Kanthölzer 12 verhindern, so daß
sich diese z. B. auch nicht mit ihrem linken Ende in Ein
griff mit dem in Fig. 3 links gezeigten Träger 10 bringen
ließen. Um einerseits die notwendige Ausgleichsbewegung,
aber andererseits auch die notwendige Führungsfunktion zu
ermöglichen, ist das Gelenk 26 mit den Federn 38 kombi
niert. Je nach der Art der zur Verwendung kommenden Federn
38 kann es zweckmäßig sein, auch noch Anschläge am Gelenk
26 anzubringen, welche die Drehbewegung der beiden Gelenk
teile 34, 36 relativ zueinander auf einen bestimmten
Schwenkwinkel begrenzen.
Es versteht sich, daß das vorstehend beschriebene neue Bag
gerwerkzeug im Einzelfall auch dazu benutzt werden kann,
eine Lage Kanthölzer 12 in der Ausrichtung nach Fig. 2 von
oben her gleichzeitig in zwei Träger 10 einzusenken. Außer
dem gestattet die Erfindung vielfältige Abwandlungen der
Komponenten des Werkzeugs 14 und ihrer Verbindungsmittel
und Antriebe. Normalerweise kann man das am Bagger verfüg
bare hydraulische Druckfluid zum Verschwenken des Werkzeugs
14 insgesamt, zum Antrieb des Drehmotors 28 und zur Betäti
gung der Zange 30 verwenden. Alternativ könnte aber auch z. B.
ein elektrischer Drehmotor 28 oder eine elektromotorisch
betätigbare Zange 30 zum Einsatz kommen. Eine weitere Ab
wandlungsmöglichkeit besteht darin, anstelle der Federn 38
steuerbare Stellelemente, z. B. Hydraulik- oder Pneumatik
zylinder zu verwenden, die bei einem bestimmten Drehmoment
mit Bezug auf die Gelenkachse 32 nachgeben. Mit solchen
Stellelementen könnte der vordere Teil 28, 30 des Werkzeugs
14 schon beim Heranfahren der Kanthölzer an den mit Bezug
auf Fig. 3 linken Träger 10 schräg zur Längsrichtung des
Baggerarms 16 ausgerichtet werden. Wenn es zur Serienferti
gung des Werkzeugs 14 kommt, kann es sich außerdem empfeh
len, benachbarte Teile desselben einstückig auszubilden, z. B.
den Adapter 24 mit dem einen Teil des Gelenks 26 und/
oder einen der relativ zu einander drehbaren Teile des
Drehmotors 28 mit dem anderen Teil des Gelenks 26 bzw. mit
einem Teil der Zange 30.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen von Stützwänden im Tiefbau,
bei dem Stahlträger (10) mit Doppel-T- oder U-Profil
stehend im Boden verankert und Kanthölzer (12) mit ei
ner zum Abstand benachbarter Stahlträger (10) passenden
Länge zwischen deren Schenkel eingelegt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels einer an einem Baggerarm
(16) befestigten Zange (30) eine Gruppe von parallel
und endengleich nebeneinander liegenden Kanthölzern
(12) von einem Vorratsstapel abgehoben und mit ihren
oberen Flächen in eine zur Längsrichtung eines Stahl
trägers (10) parallele Ebene bei im wesentlichen hori
zontaler Lage der einzelnen Kanthölzer gedreht wird,
und daß dann durch Verfahrbewegungen des Baggers und/
oder Schwenkbewegungen seines Arms (16) die Enden der
Gruppe der Kanthölzer (12) zwischen die Schenkel be
nachbarter Stahlträger (10) eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gruppe der Kanthölzer (12) durch eine im wesentli
chen horizontale Bewegung in die Stahlträger (10) ein
geführt wird, indem zunächst das eine Ende der Kanthöl
zer (12) schräg zur Richtung der Schenkel des ersten
Stahlträgers (10) zwischen diese eingeführt wird und
dann die Kanthölzer (12) um diesen Stahlträger (10) ge
schwenkt werden, bis sie sich parallel zu den Schenkeln
beider Stahlträger (10) erstrecken, und anschließend
zwischen die Schenkel des anderen Stahlträgers (10)
eingeführt werden, wobei ihre Länge so bemessen ist,
daß sie bei dieser Bewegung in Eingriff mit den Schen
keln des ersten Stahlträgers (10) bleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kanthölzer (12) während des Verschwenkens um den
ersten Stahlträger (10) durch Verfahren des Baggers re
lativ zum Baggerarm (16) um ein Gelenk (26) zwischen
diesem und der Zange (30) verschwenkt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschwenken der Kanthölzer (12) um das Gelenk (26)
gegen Federkraft (38) erfolgt.
5. Am Arm eines Baggers schwenkbar anstelle eines Löffels
anzubringendes Werkzeug zum Einführen von Gruppen von
parallel und endengleich nebeneinander liegenden Kant
hölzern (12) zwischen die Schenkel von stehend im Boden
verankerten Stahlträgern (10) nach dem Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Adapter (24) zur gelenkigen Verbindung
(18, 22) mit dem Baggerarm (16) und einem Löffel-
Schwenkzylinder, ein mit dem Adapter (24) verbundenes
Gelenk (26) mit einer tangential zu einem Kreis um die
Schwenkachse (18) der gelenkigen Verbindung zwischen
dem Baggerarm (16) und dem Adapter (24) angeordneten
Gelenkachse (32) und Mitteln (38) zum Halten der Teile
(34, 36) des Gelenks (26) in einer bestimmten Stellung,
einen mit dem Gelenk (26) auf der dem Adapter (24) ent
gegengesetzten Seite verbundenen Drehmotor (28) mit ei
nem durch Kippkräfte belastbaren, sich quer zu der Ge
lenkachse (32) und der Schwenkachse (18) erstreckenden
Abtriebsteil sowie eine drehfest mit diesem verbunde
ne, motorisch betätigbare Zange (30) mit Klemmbacken
(40) zum Einspannen der Gruppe der Kanthölzer (12) auf
weist.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Adapter (24) im wesentlichen aus einer mit dem Ge
lenk (26) verbundenen Scheibe und zwei rechtwinklig da
von abstehenden Platten mit Bohrungen für Gelenkzapfen
(18, 22) zur Verbindung mit dem Baggerarm (16) und dem
Löffel-Schwenkzylinder besteht.
7. Werkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Gelenk (26) zwei relativ zueinander um
eine Gelenkachse (32) schwenkbare Gelenkteile (34, 36)
aufweist, deren eines mit dem Adapter (24) und deren
anderes mit dem Drehmotor (28) verbunden ist und zwi
schen denen zu beiden Seiten der Gelenkachse (32) Fe
dern (38) eingesetzt sind, welche das Bestreben haben,
die Gelenkteile (34, 36) in einer mittleren Stellung zu
halten, aus der eines der Gelenkteile (34, 36) durch
äußere auf es einwirkende Drehmomente in beide Schwenk
richtungen relativ zum anderen Gelenkteil verschwenkbar
ist.
8. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenkteile (34, 36) plattenförmige Teile aufwei
sen, die in der mittleren Stellung im wesentlichen eine
parallele Lage einnehmen.
9. Werkzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die zwischen den Gelenkteilen (34, 36) einge
setzten Federn (38) Gummifedern sind.
10. Werkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Drehmotor (28) ein Hydraulikmotor
mit zwei in wenigstens einer Drehrichtung relativ zu
einander unbegrenzt drehbaren axialen Endteilen ist,
deren eines mit dem Gelenk (26) und deren anderes mit
der Zange (30) verbunden ist und zwischen denen ein
Kippkräfte aufnehmendes Drehlager angeordnet ist.
11. Werkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zange (30) nach Art einer Lkw-
Aufbaukranzange, jedoch mit einer Eintauchtiefe, die
wesentlich kleiner ist als die Öffnungsweite, ausgebil
det und an den freien Enden der Zangenarme mit Klemm
backen (40) aus Metall mit gegeneinander weisenden Nop
pen oder Dornen versehen ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996149395 DE19649395C1 (de) | 1996-11-29 | 1996-11-29 | Verfahren und Werkzeug zum Herstellen von Stützwänden im Tiefbau |
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DE1996149395 DE19649395C1 (de) | 1996-11-29 | 1996-11-29 | Verfahren und Werkzeug zum Herstellen von Stützwänden im Tiefbau |
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DE (1) | DE19649395C1 (de) |
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- 1996-11-29 DE DE1996149395 patent/DE19649395C1/de not_active Expired - Fee Related
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CN117646440A (zh) * | 2024-01-25 | 2024-03-05 | 中铁十五局集团有限公司 | 应用于基坑中的铰接锁定式钢支撑安装装置及其安装方法 |
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