DE19649014A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gußstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von GußstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Gußstücken aus Aluminiumlegierung, bei dem eine aus einem
vergasbaren Schaumstoff vorgefertigte Gießeinheit in einen
Formkasten eingebracht, mit einem in den Formkasten
eingefüllten Formstoff eines rieselfähigen magnetisierbaren
Granulats umhüllt, ein den Formkasten durchdringendes
Magnetfeld aufgebaut, die so gebildete Gießform bei
gleichzeitiger Vergasung der Gießeinheit mit
Aluminiumlegierungsschmelze abgegossen, nach dem Erstarren der
Aluminiumlegierungsschmelze das Magnetfeld abgebaut und der
Formstoff von dem Gußstück entfernt wird.
Desweiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum
Durchführen des vorstehenden Verfahrens mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 6.
Unter der Bezeichnung Vollformgießverfahren ist ein Verfahren
zur Herstellung von Gußstücken in verlorenen Gießformen
mittels verlorener Gießeinheiten, d. h. Modellen des
herzustellenden Gußstücks mit Zulauf und Einguß, bekannt, die
aus einem vergasbaren Schaumstoff, vorzugsweise Polystyrol,
bestehen und durch in die Gießformen gegossene Metallschmelze
vergast werden. Diese Modelle oder Gießeinheiten füllen
solange die Gießformen aus, bis sie beim Gießen kontinuierlich
vergast und durch die Metallschmelze ebenso kontinuierlich
durch den sie umgebenden Formstoff hindurch verdrängt und
ersetzt werden. Der besondere Vorteil dieses Gießverfahrens
besteht darin, daß das verlorene Modell ohne Formteilung
eingebracht werden kann. Da in der Gießform kaum ein Hohlraum
entsteht, wird der die Gießeinheit umgebende Formstoff nicht
verfestigt; es werden also verbleibend rieselfähige
Gießformstoffe eingesetzt.
Eine Weiterentwicklung dieses Gießverfahrens stellt das
sogenannte Magnetformverfahren dar, bei dem ebenfalls aus
Schaumstoff bestehende Gießeinheiten oder -modelle in einen
aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff bestehenden
Formkasten eingebracht werden und der Hohlraum zwischen
Formkasten und Gießeinheit mit einem magnetisierbaren
Formstoff geringer Partikelgröße ausgefüllt wird. Der
magnetische Formstoff besteht in aller Regel aus einem
Eisengranulat in splittriger oder runder Form mit einem
mittleren Durchmesser von 0,25 mm. Das Umhüllen der
Gießeinheiten oder -modelle mit dem Formstoff wird durch
Vibration unterstützt. Der so vorbereitete Formkasten wird
dann zwischen den Polen einer Magnetisierungseinrichtung
angeordnet, und es wird durch einen Gleichstrom ein Magnetfeld
erzeugt, wodurch die Granulatkörner des magnetisierbaren
Formstoffs fixiert werden. Unter der Einwirkung des
Magnetfelds erfolgt dann das Abgießen der Gießform und das
Abkühlen der Metallschmelze in der Gießform, bis die
Gußstückoberfläche so weit erstarrt ist, daß keine
Formänderungen mehr eintreten können. Nach dem Abbau des
Magnetfelds ist der Formstoff wieder rieselfähig, so daß er
nach Ablauf der erforderlichen Kühlzeit aus dem Formkasten
entleert werden kann. Dieses Verfahren ist bisher bei der
Herstellung von Grau- oder Stahlguß erprobt worden. Die
Verfestigungsvorteile der magnetischen Kräfte zwischen den
Stahlgranulatkörnern geht aber bei so hohen Gieß- und
Erstarrungstemperaturen in den unmittelbar an das Gußstück
anstoßenden Bereichen durch das Überschreiten der
Curietemperatur verloren. Es verbleiben daher keine
signifikanten Vorteile gegenüber dem Einformen mit
preiswerteren Gießereisanden. Es entstehen demgegenüber aber
höhere Produktionskosten. Das Verfahren konnte sich daher
nicht durchsetzen.
Der Nachteil des im Schwerkraftguß durchgeführten
Vollformgießverfahrens ist insbesondere darin zu sehen, daß
die Steiggeschwindigkeit der Schmelze bei der Herstellung von
Gußstücken mit erheblich unterschiedlichen Querschnitten nicht
konstant gehalten werden kann und demzufolge zwischen der
Schmelze und dem Schaumkörper ein undefinierter Gasraum
entsteht, der zu Gußfehlern führen kann. Die im Schwerkraftguß
erzielbare Reproduzierbarkeit ist gegenüber anderen
Gießverfahren unbefriedigend.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
das eingangs genannte Magnetformverfahren für den
Leichtmetallguß so zu verbessern, daß eine optimale
Steiggeschwindigkeit der Schmelze und eine hohe Produktivität
erzielt werden können. Es sollen Einschlüsse von Vergasungs-
bzw. Zersetzungsprodukten der Gießeinheit oder Sandeinschlüsse
aufgrund mangelnder Formstabilität sicher vermieden werden.
Eine weitere Zielsetzung besteht darin, eine feinkörnige
Ausbildung von Primärphasen zu erreichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Aluminiumlegierungsschmelze mittels eines verhältnismäßig
niedrigen Drucks über ein Steigrohr von unten nach oben in die
Gießeinheit gedrückt wird und nach dem Abguß der Formkasten um
eine etwa horizontal verlaufende Drehachse im Bereich des
Zulaufs des Gußstücks gedreht wird.
Nach dem Umdrehen des Formkastens mit der darin abgegossenen
Aluminiumschmelze wird der auf die Schmelze wirkende Druck
weggenommen, so daß die Schmelze über das Steigrohr in den
Gießofen zurückfließt, wobei auch ein Teil des Zulaufs je nach
Neigung des Zulaufs über das Steigrohr zurückfließen kann.
Hiernach kann das Steigrohr vom Formkasten abgekoppelt werden
und beispielsweise mit einem weiteren Formkasten zum erneuten
Abgießen verbunden werden. Es läßt sich auf diese Weise eine
höhere Produktivität erreichen. Durch den Gießüberdruck von
vorzugsweise 0,2 bis 0,5 bar wird gegenüber dem
Schwerkraftgießverfahren eine höhere Abkühlungsgeschwindigkeit
erreicht.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine
gewünschte Steiggeschwindigkeit des Metallschmelzespiegels
eingestellt bzw. erreicht werden, und zwar auch bei solchen
Gußstücken, die Querschnitte unterschiedlicher Größe
aufweisen. Durch die Verwendung von metallischen rieselfähigen
Granulaten als Formstoff ergeben sich gegenüber mineralischen
Formstoffen schnellere Abkühlgeschwindigkeiten, so daß es zu
einer vergleichsweise feineren Ausbildung des Gefüges kommt.
Die Produktivität und Reproduzierbarkeit ist unter Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht mehr abhängig vom
Erstarrungsvorgang des Gußstücks, da die Abkühlung des
Gußstücks unabhängig vom Gießofen erfolgt.
Die aus magnetisiertem Formstoff gebildete Gießform stellt
einen hinreichend starren und steifen Körper dar, so daß es
möglich ist, die Gießform unmittelbar nach dem Abgießen zu
drehen, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Kontur des
Gußstücks einbricht.
Es hat sich gezeigt, daß die beim Eisenguß auftretenden
Probleme mit der Überschreitung der Curietemperatur aufgrund
der deutlich niedrigeren Gieß- und Erstarrungstemperaturen der
Leichtmetalle nicht auftreten, so daß die magnetischen Kräfte
während des gesamten Gieß- und Erstarrungszyklusses zur
Verfügung stehen.
Die Schaumkörper beim Vollformgießen werden heute zur
Vermeidung von Wandeinbrüchen an ihrer Oberfläche
geschlichtet. Der Schlichteauftrag vor dem Einbetten in den
Formstoff weist mehrere Nachteile auf:
- - Die wäßrige Schlichte kann nicht durch erhöhte Temperatur getrocknet werden. Es verbleibt eine Restfeuchte, die auch in den Schaumkörper eindringt, die beim Vergasen des Schaumkörpers zu Gußfehlern führt.
- - Die Schlichte behindert das Abströmen der Vergasungsprodukte des Modellschaumes.
- - Die Schlichte erzeugt Oberflächenfehler auf den Gußstücken.
Das Einbrechen von Oberflächenpartien kann beim
Magnetformverfahren in Kombination mit dem Leichtmetallguß
vermieden werden. Das Schlichten der Schaummodelle kann daher
im allgemeinen vermieden werden; hierdurch sinkt die Zahl der
Qualitätsrisiken.
Zum Abbau des Magnetfelds bzw. zur Entmagnetisierung des
Formstoffs kann das Magnetfeld durch Wechsel der Stromrichtung
in den Spulen einer Magnetisierungseinrichtung mehrfach mit
sinkender Amplitude umgepolt werden. Von Zeit zu Zeit
empfiehlt es sich, das magnetisierbare Granulat von daran
anhaftenden Verkokungsprodukten und Gußanhaftungen thermisch,
mechanisch oder chemisch zu reinigen.
Bei einem in der US-Patentschrift 4,733,714 vorgeschlagenen
Gießverfahren ist unter anderem vorgesehen, in die Gießform
Gießmodelle aus Polystyrol-Schaumstoff einzusetzen und diese
dann in losen Sand einzubetten. Nach dem Abgießen der Gießform
wird diese um 180° gedreht und von der Gießstation zu einer
Kühlstation transportiert, wo die Schmelze dann erstarrt. An
den Einsatz des Magnetformverfahrens ist in dieser
Druckschrift nicht gedacht. Bereits geringste Erschütterungen
führen bei diesem Verfahren zu Gußfehlern. Durch die geringe
Erstarrungsgeschwindigkeit in mineralischen Sanden erfolgt
keine ausreichend feine Ausbildung der primär erstarrenden
Phasen.
Der Erfindungsgedanke umfaßt außerdem eine Vorrichtung zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 6, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß der Formkasten eine Einfüllöffnung aufweist, durch
welche die Aluminiumlegierung über ein mit einem Gießofen
verbundenes Steigrohr in den Formkasten zu der vergasbaren
Gießeinheit geführt wird, und daß die Einfüllöffnung über eine
Kupplungseinrichtung mit dem Steigrohr verbindbar ist und daß
der Formkasten um eine durch den Mittelpunkt der
Kupplungseinrichtung verlaufende Achse drehbar ist. Hierbei
bildet die Kupplungseinrichtung vorzugsweise eine
Drehverbindung zwischen Steigrohr und Einfüllöffnung des
Formkastens.
Da sich die Richtung des Magnetfelds in Bezug auf den
Formkasten bzw. den magnetisierten Formstoff vorzugsweise
nicht wesentlich ändern soll, ist die
Magnetisierungseinrichtung vorzugsweise zusammen mit dem
Formkasten drehbar. Es wäre jedoch auch möglich, eine
Magnetisierungseinrichtung vorzusehen, die an sich stationär
ausgebildet ist, aber eine derartige Veränderung des
Magnetfelds gestattet, daß dieses bezüglich des Formkastens
auch bei dessen Drehung im wesentlichen gleich bleibt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Magnetisierungseinrichtung und der Formkasten in einem
Kreiskipper vorgesehen, dessen Drehachse zugleich die
Drehachse des Formkastens bildet. Auf diese Weise sind die
Magnetisierungseinrichtung und der Formkasten zusammen
drehbar.
Die Magnetisierungseinrichtung ist bei einer bevorzugten
Ausführungsform den Formkasten umgebend ausgebildet. Die
Stirnseiten der Polschuhe eines oder mehrere geschlossener
Joche sind dabei einander zugewandt, und der Formkasten ist
zwischen ihnen anordenbar.
In besonders vorteilhafter Weise ist der Formkasten in
Richtung der Drehachse in die Magnetisierungseinrichtung
einschiebbar und über die Kupplungseinrichtung mit dem
Steigrohr verbindbar. Nach dem Abgießen und Erstarren des
Gußteils kann der Formkasten aus der
Magnetisierungseinrichtung entnommen werden und durch einen
noch nicht gefüllten Formkasten ersetzt werden.
Nach einem Erfindungsgedanken von besonderer Bedeutung ist das
Steigrohr nach dem Drehen des Formkastens von der
Kupplungseinrichtung bzw. dem Formkasten lösbar und kann mit
einem anderen Formkasten einer weiteren Vorrichtung verbunden
werden, um einen weiteren Abgießvorgang durchzuführen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist im
Bereich der Einfüllöffnung des Formkastens oder des daran
anschließenden Zulaufs eine ringförmige Kühleinrichtung zum
Abfrieren der Aluminiumlegierung vorgesehen. Es ergibt sich
dadurch die Möglichkeit, nach dem Abgießen der Form die
Aluminiumlegierung im Bereich des Zulaufs abzufrieren und
danach den Druck vom Steigrohr wegzunehmen und das Steigrohr
von der Einfüllöffnung bzw. der Drehkupplung zu lösen und mit
einem anderen Formkasten zu verbinden. In diesem Fall kann auf
die Durchführung einer Drehung des Formkastens verzichtet
werden. Anstelle einer ringförmigen Kühleinrichtung könnte
auch ein Schieber an der Kupplungsstelle oder innerhalb des
Zulaufs vorgesehen werden.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der
zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In der
Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Gießvorrichtung in Ausgangsposition;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Gießvorrichtung nach
Fig. 1 in Kühlposition;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;
Fig. 4 eine schematische Vorderansicht einer bei einem
Kreiskipper vorgesehenen Magnetisierungseinrichtung
mit darin eingeschobenem Formkasten; und
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine konzentrische Anordnung
mehrerer Vorrichtungen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Gießverfahrens wird in
einen Formkasten 2, der aus austenitischen Stahlblechen durch
Schweißen angefertigt ist und mit einem Dauerfutter 4
ausgekleidet ist, ein aus Polystyrol-Schaumstoff
vorgefertigtes Gießmodell 6 mit einem Zulauf 8 eingelegt und
in einen aus Eisendrahtkorn bestehenden Formstoff 10
eingeformt. Das Einformen wird durch Anwendung von Vibration
mittels eines nicht dargestellten Vibrators zur Erzielung
einer möglichst dichten Formstoffpackung unterstützt. Die
magnetische Permeabilität des Formstoffs 10 entspricht im
allgemeinen derjenigen des Dauerfutters 4. Der auf diese Weise
vorbereitete Formkasten 2 wird über einen Rollgang 12 in eine
Magnetisierungseinrichtung 14, bestehend aus Jocheisen 16 und
Spulen 18 eingeschoben. Durch Anlegen bzw. Zuschalten eines
Gleichstrom-Magnetfelds verfestigt sich der Formstoff 10 und
hinterstützt das Gießmodell 6. Auf einer Einfüllöffnung 20 des
Formkastens 2 ist ein mit einem Gießofen 22 verbundenes
Steigrohr 24 über eine Drehkupplung 26 lesbar verbunden. Über
das Steigrohr 24 wird aus dem Gießofen 22 Aluminium-Schmelze
28 mit einem Absolutdruck von vorzugsweise 1,2 bar in das
Gießmodell 6 gedrückt.
Die obere Öffnung des Formkastens 2 ist durch eine auf das
Dauerfutter 4 und den Formstoff 10 aufgelegte flexible Platte
30 und eine darüber angeordnete Schicht 32 aus einem
elastischen Werkstoff und einem darauf befindlichen, mit
Riegeln 34 arretierten Deckel 36 verschlossen. Die flexible
Platte 30 und die Schicht 32 aus elastischem Werkstoff dienen
zum Toleranzausgleich beim Einformen des Gießmodells 6. In das
Dauerfutter ist ein zum Formstoff 10 hin offener Kanal 38
vorhanden, durch den die beim Vergasen des Gießmodells 6
anfallenden Gase nach außen entweichen können. Die
Magnetisierungseinrichtung 14 ist in einem zylindrischen
Kippkorb 40 eines Kreiskippers 42 befestigt. Gegen den Deckel
36 des Formkastens 2 drückt ein an dem Kippkorb 40 befestigter
Niederhalter 44. Durch Anlegen bzw. Zuschalten eines
Gleichstrom-Magnetfelds verfestigt sich der Formstoff und
liegt fest an dem Gießmodell 6 an.
Beim Abgießen der Gießform befindet sich der Formkasten in der
in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung, so daß
Aluminiumschmelze über das Steigrohr 24 von unten in den
Formkasten 2 über den Zulauf 8 zu dem Gießmodell 6 gedrückt
wird, welches dabei kontinuierlich von unten nach oben vergast
und durch die Aluminiumschmelze 28 ersetzt wird. Nach dem
Abgießen wird der Formkasten 2 durch Umdrehen des Kippkorbs 40
des Kreiskippers 42 um eine Drehachse 46, welche in etwa
horizontal und durch den Mittelpunkt der Drehkupplung 26
verläuft, um 180° gedreht, so daß die in der Fig. 2
dargestellte Stellung erreicht ist. Nach Abnehmen des Drucks
innerhalb des Steigrohrs 24 kann die Aluminiumschmelze 28 aus
dem Zulauf 8 über das Steigrohr 24 in den Gießofen 22
zurückfließen, wobei der Zulauf 8 bezüglich der unteren
Begrenzung der Einfüllöffnung 20 so angeordnet und geneigt
ist, daß immer noch so viel Aluminiumschmelze 28 im Zulauf
verbliebt, daß die Eingüsse des Gießmodells 6 bedeckt bleiben,
so wie dies in der Fig. 2 angedeutet ist. In dieser Stellung
des Kreiskippers wird die Aluminiumlegierungsschmelze 28 zum
Erstarren gebracht, und danach wird das Magnetfeld
abgeschaltet, wodurch der Formstoff 10 wieder rieselfähig
wird. Formstoff und Gußstück können nun dem Formkasten
entnommen werden.
Zur gezielten Steuerung der Magnetisierung innerhalb des
Formstoffs können bestimmte Bereiche des Dauerfutters 4 mit
erhöhter bzw. reduzierter Permeabilität ausgebildet werden, um
die Feldstärke im Formstoff 10 lokal zu verstärken bzw. zu
schwächen, damit durch die Gußstückkontur verursachte
Feldveränderungen teilweise kompensiert werden können.
Wie in den Fig. 1 und 2 angedeutet ist, kann innerhalb des
Formkastens 2 hinter der Einfüllöffnung 20 eine den Zulauf 8
ringförmig umgebende Kühleinrichtung 50 vorgesehen sein, mit
der unmittelbar nach dem Abgießen die Aluminiumschmelze 28
abgefroren werden kann. Wenn die Kühleinrichtung 50 zu diesem
Zwecke aktiviert wird, kann das Steigrohr 24 von der
Drehkupplung 26 bzw. der Einfüllöffnung 20 gelöst bzw.
abgekuppelt werden und mit einem anderen Formkasten verbunden
werden. In diesem Fall braucht der Formkasten nicht gedreht zu
werden.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf fünf konzentrisch
angeordnete und in Umfangsrichtung verbringbare
Gießvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Art. An der mit
dem Bezugszeichen 60 bezeichneten Position wird ein auf die
vorstehend beschriebene Weise vorbereiteter Formkasten in eine
Gießposition innerhalb der Vorrichtung gebracht. Nachdem die
Vorrichtung in die Position 62 verbracht wurde, wird die
Einfüllöffnung des Formkastens mit dem Steigrohr 24 des
schematisch angedeuteten Gießofens 22 zum Abgießen verbunden.
Nach dem vorausgehend beschriebenen Vorgang des Drehens wird
die Verbindung wieder gelöst und die Vorrichtung sodann über
die Kühlpositionen 64 und 66 zur Entnahmeposition 68 gebracht,
in der der Formkasten der Gießvorrichtung entnommen wird.
Durch die Trennung von Formkasten und Gießofen während des
Erstarrens des Gußstücks kann eine besonders hohe
Produktivität erreicht werden.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung von Gußstücken aus
Aluminiumlegierung, bei dem eine aus einem vergasbaren
Schaumstoff vorgefertigte Gießeinheit in einen Formkasten
eingebracht, mit einem in den Formkasten eingefüllten
Formstoff eines rieselfähigen magnetisierbaren Granulats
umhüllt, ein den Formkasten durchdringendes Magnetfeld
aufgebaut, die so gebildete Gießform bei gleichzeitiger
Vergasung der Gießeinheit mit Aluminiumlegierungsschmelze
abgegossen, nach dem Erstarren der
Aluminiumlegierungsschmelze das Magnetfeld abgebaut und
der Formstoff von dem Gußstück entfernt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aluminiumlegierungsschmelze
mittels eines verhältnismäßig niedrigen Drucks über ein
Steigrohr von unten nach oben in die Gießeinheit gedrückt
wird und nach dem Abguß der Formkasten um eine etwa
horizontal verlaufende Drehachse im Bereich des Zulaufs
des Gußstücks gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der auf die Aluminiumlegierungsschmelze wirkende
Absolutdruck 1,0 bis 1,5 bar beträgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aluminiumlegierungsschmelze durch
Niederdruckgießen, Vakuumgießen oder durch Pumpen in die
Gießeinheit gedrückt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Formkasten um 180° gedreht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß übereutektische Aluminiumlegierungen
vergossen werden.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, mit einem
Formkasten, in den eine aus vergasbarem Schaumstoff
vorgefertige Gießeinheit sowie ein Formstoff aus einem
rieselfähigen magnetisierbaren Granulat einbringbar ist,
und mit einer Einrichtung zum Aufbauen eines den
Formkasten durchdringenden Magnetfelds, dadurch
gekennzeichnet, daß der Formkasten eine Einfüllöffnung
aufweist, durch welche die Aluminiumlegierung über ein
mit einem Gießofen verbundenes Steigrohr in den
Formkasten zu der vergasbaren Gießeinheit geführt wird,
und daß die Einfüllöffnung über eine Kupplungseinrichtung
mit dem Steigrohr verbindbar ist und daß der Formkasten
um eine durch den Mittelpunkt der Kupplungseinrichtung
verlaufende Achse drehbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkasten mit einem Dauerfutter ausgekleidet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Magnetisierungseinrichtung und
der Formkasten in einem Kreiskipper vorgesehen sind,
dessen Drehachse die Drehachse des Formkasten bildet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Magnetisierungseinrichtung den
Formkasten umgibt und daß die Stirnseiten der Polschuhe
eines oder mehrerer geschlossener Joche einander
zugewandt sind, und der Formkasten dazwischen aufgenommen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Formkasten in Richtung der
Drehachse in die Magnetisierungseinrichtung einschiebbar
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkasten über einen Rollengang in seine
Gießposition innerhalb der Magnetisierungseinrichtung
verbringbar ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr von der
Drehkupplung lösbar ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche 6 bis 12, gekennzeichnet durch eine im Bereich
der Einfüllöffnung des Formkastens oder des daran
anschließenden Zulaufs vorgesehene Kühleinrichtung zum
Abfrieren der Aluminiumlegierung.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formkasten mit einem Deckel verschließbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Oberseite des rieselfähigen Formstoffs und
dem Deckel eine elastische Schicht vorgesehen ist.
16. Anordnung einer Mehrzahl von Vorrichtungen nach einem
oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von
Vorrichtungen konzentrisch um einen Mittelpunkt herum
angeordnet sind und aufeinanderfolgend mit dem Steigrohr
des Gießofens zum Abguß verbindbar und anschließend von
diesem wieder trennbar sind.
17. Anordnung einer Mehrzahl von Vorrichtungen nach einem
oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von
Vorrichtungen in linearer Anordnung mit zueinander
parallel verlaufenden Drehachsen angeordnet sind.
18. Anordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Vorrichtung entlang ihrer Anordnung
verfahrbar sind, so daß jede Vorrichtung in eine
Gießstellung verbringbar ist, in der die Einfüllöffnung
des Formkastens mit dem Steigrohr des Gießofens
verbindbar ist.
19. Verfahren zur Herstellung von Gußstücken aus
Aluminiumlegierung, bei dem eine aus einem vergasbaren
Schaumstoff vorgefertigte Gießeinheit in einen Formkasten
eingebracht, mit einem in den Formkasten eingefüllten
Formstoff eines rieselfähigen magnetisierbaren Granulats
umhüllt, ein den Formkasten durchdringendes Magnetfeld
aufgebaut, die so gebildete Gießform bei gleichzeitiger
Vergasung der Gießeinheit mit Aluminiumlegierungsschmelze
abgegossen, nach dem Erstarren der
Aluminiumlegierungsschmelze das Magnetfeld abgebaut und
der Formstoff von dem Gußstück entfernt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aluminiumlegierungsschmelze
mittels eines verhältnismäßig niedrigen Drucks über ein
Steigrohr von unten nach oben in die Gießeinheit gedrückt
wird und nach dem Abgießen die Aluminiumlegierungsschmelze
hinter der Einfüllöffnung des Formkasten abgefroren wird
und die Gußeinheit vom Gießofen getrennt wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19649014A DE19649014A1 (de) | 1996-11-27 | 1996-11-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gußstücken |
EP97943907A EP0951369B1 (de) | 1996-11-27 | 1997-09-26 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von gussstücken |
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DE19649014A DE19649014A1 (de) | 1996-11-27 | 1996-11-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gußstücken |
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ID=7812853
Family Applications (2)
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