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Einrichtung zur Belüftung von Vielställen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Einrichtung zur Belüftung von insbesoncjere Vielställen, mit einem stallraumseitig
an einer Wandfläche, z.B. der Stalldecke, einer in dieser vorgenehenen Luftzutrittsöffnung
vorgeordneten, von Begrenzungswänden gebildeten Luftleitkanal, dessen der Luftzutrittsöffnung
im Abstand gegenüberliegende begrezungswand aus zumindest einer Schwenkklappe besteht,
deren der Schwenkachse abgewandtes Ende mit der Wandfläche eine Luftaustrittsöffnung
des Leitkanals zweiseitig begrenzt. Bei einer bekannten Einrichtung dieser Art ist
bzw. sind die Schwenklappe (n) als die Luftabströmöffnung in Abhängigkeit von Druck
und Gescwindigkeit der Luftsrömung im Kanal verändernde Regelplatten ausgebildet.
Durch eine Gewichts- oder Federtarierung sind <Iie Schwenkklappen bestrebt, die
Luftaustrittsöffnung des
Leitkanals an den Luftdurchsatz durch diesen
anzupassen. Bei fehlender Luftströmung im Leitkanal schließen die Schwenkklappen
die Luftzutrittsöffnung in der Wand selbsttätig ab.
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Der Luftdurchsatz durch den Leitkanal hängt vom Unterdruck im Stallraum
ab, den ein oder mehrere Sauggebläse erzeugen, welche Stalluft aus dem Stallraum
absaugen und nach außen in die Umgebung fördern. Belüftunseinrichtungen dieser Art,
bei denen die Schwenkstellung der Schwenkklappen proportional der Differenz der
Drücke im Leitkanal und im Stallraum ist, haben sich in der Praxis außerordentlich
bewährt, da sie mit geringsten Mitteln während des Betriebs im Stallraum eine konstant-Führung
-der Luftströmung sichern.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Belüftungseinrichtung
zu schaffen, welche es ermöglicht, unter Beibehaltung der Anpassung durchströmbaren
Austrittsöffnung bzw. -öffnungen des oder der Leitkanäle an die Gesamtförderleistung
des oder der Gebläse während des Normalbetriebs zusätzliche willkürliche Schwenkklappeneinstellungen
herbeiführen zu können. Hierzu ist die Belüftungseinrichtung nach der Erfindung
in erster Linie gekennzeichnet durch eine die Schwenkklappenstellung in Abhängigkeit
von einem Belüftungsrichtwert der Stalluft regulierende Zwangs steuereinricli un.
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Diese umfaßt in weiterer Ausgestaltung der erfindung vorzugsweise
einen motorischen Stellantrieb, der über ein Zugseil, ein -gest.inge od.dgl.eine
mit der oder den Schwenkklappen in J.ingriff
stehende Schwenkvorrichtung
betätigt.
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Diese Ausgestaltung der Belüftungseinrichtung ermöglich es, irgendeinen
Belüftungsrichtwert, z.B. die Stalluftemperatur, die Stalluftfeuchte ttnd/oder auch
rfr-n Unterdruck in Stallraum als Steurrichtwert für die Klappenstellung unmittelbar
heranzuzichen. Dies bietet die Möglichkeit zur berücksichtigung von Sonderfälen,
wie sie bei großen und oder entlegenen Ställen auftreten können.
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Innerhalb eines Stallraumes herrscht im großen und ganzen ein und
derselbe Unterdruck, der aus der jeweiligen Förderleistung dr Gebläse resultiert.
Unabhängig von diesem Unterdruck können jedoch in Stlen in Ab-hängigkeit von den
verscheidensten Faktoren bereichweise unterschiedliche Temperaturen oder Luftfeuchtwerte
vorhanden sein. Durch eine etsprechende Ermittlung derartiger Belüftungsrichtwerte
können über eine Zwangsverstellung der Schwenkklappen Belüftungsverhältnisse herbeigeführt
werden, die heir einen schnellen Ausgleich begünstigen. Üblicherweise haben Viehställe,
für die Belüftungseinrichtunen dieses Typs in Fra-e kommen, roRe Abmessungen und
sind mit einer entsprechend großen Zahl von Sauggebläsen sowie von Schwennkklappen
versehen, die in einer Reihe oder in mehreren paralleln Reihen nebeneinander angeordnet
sind, wobei sich die Reihen über die Stallänge erstrecken. Durch eine vom Untrerdruck
im Stallraum unabhängige, aproportionale Verstellung einzelner Schwenkklappen oder
Gruppen von Schwenkklappen besteht
die Möglichkeit, die Belüftung
des Stalles bereichsweise unterschiedlich zu gestalten und bestehende bereichsweise
Unterschiede in den Temperaturen oder der Luftfeuchte auszugleichen.
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Ferner lassen sich auch besondere Verhältnisse berücksichtigen, die
beispielsweise aus einer unterschiedlich dichten Besetzung des Stalles mit Vieh
resultieren. Insbesondere jedoch ermöglicht die erfindungsgemäße BelüStungseinrichtung,
in Notfällen, z.B.
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bei Ausfall des Stroms für die Speisung der Gebläse, die Schwenk klappen
in eine Offenstellung zu fahren und so die ihm Normalbetrieb als Luftzuführungsöffnungen
dienenden Deckenöffnungen zur natürlichen Belüftung des Stalles heranzuziehen, um
vorübergehend die Luftversorgung von Tieren im Stall während dieser Zeit sicherzustellen.
Erfahrungen haben gezeigt, daß Temperaturanstiege und insbesondere Feuchtigkeitserhöhungen
der Luft in Verbindung mit Sauerstoffarmut bei Ausfall der Zwangsbelüftung schon
nach relativ kurzer Zeit den Tod der Tiere herbeiführen können. Temperaturschocks
hingegen, wie sie beispielsweise aus der Zufuhr von kalter Außenluft in den Stallraum
in Verbindung mit einer natürlichen Belüftung resultieren können, werden von den
Tieren regelmäßig gut überstanden. Bei starken Schneefällen, bei Sturm und sonstigen
außergewöhnlichen Witterungsbedingungen sind Stromausfälle nicht selten. Jälfig
benötigt eine Uberwachungsperson bei Verständigung durch ein Alarmsignal geraume
Zeit, bis sie von ihrem derzeitigen Standort zum Stall hingelangt und Maßnahmen
zur Hilfsbelüftung des Stalles treffen kann, bis Schäden behoben sind. In der Zwischenzeit
jedoch und bei Verkettung unglüclilicher Umstände besteht
die akute
Gefahr, daß die Tiere infolge mangelhafter Stallbelüftung sämtlich oder teilweise
versterben. Insbesondere bei großen Ställen können hiermit außergewöhnliche Verluste
ver bunden sein. Die Möglichkeit, die Schwenkklappen bei Auftreten derartiger Störungen
in Offenstellung fahren zu können und dami die Luftzutrittsöffnungen als Abzugskamlne
wirken zu lassen, setzt diese Gefahr für die Tiere in der Uberbrffckungszeit wesentlich
herab In weiterer Ausgestaltung der .erfindungsgemäßen Beliiftungseinrichtung können
die Schwenkklappen unter Einwirkung einer diese in Gffenstellung zu schwenken bestrebten
Vorlast stehen, die aus einem jeder Klappe zugeordneten Gewicht, einer Feder od
dgl. bestehen kann. Weiterhin kann der Stellantrieb von einer über ein Dauerladegerät
an eine Spannungsquelle angeschlossen Batterie gespeist sein, um den Betrieb des
Stellantriebs auch im Falle eines Stromausfalles sicherzustellen Zahlreiche weitere
Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen und der Beschreibung in- Verbindung
mit der Zeichnung in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung schematisch
näher veranschaulicht list, es zeigen: Fig. l einen schematischen Querschnitt durch
ein Stallgebäude mit einer Belüftungseinrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 eine
Detaildarstellung in Vergrößerung zur Veranschaulichung einer Schwenkklappe samt
Stellvorrichtung.
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Der Stallraum l des dargestellten Stallgebäudes wird von Längswänden
2,3, nicht näher veranschaulichten Stirnwänden sowie einer Stalldecke 4 und dem
Stallboden 5 umgrenzt. Der sich in Richtung senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 1
längserstreckende Stallraum 1 steht über eine sich in Stallängsrichtung und etwa
über die Länge des Stalles erstreckende Luftzutrittsöffnung 6 in Form eines Deckenschlitzes
mit dem Dachraum 7 oberhalb der Stalldecke 4 und unterhalb einer Dachkonstruktion
8 in verbindung. Nicht dargestellte Verbindungsöffnungen bzw. -tanäle verbinden
weiterhin den Daehraum T mit der Gebäudeumgebung.
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Der Luftzutrittsöffnung 6 ist stallraumseitig, bei dem dargestellten
Beispiel unterhalb der Decke 4,ein Luftleitkanal 9 zugeordnet, dess-en-der Luftzutrittsöffnung
6 im Abstand gegenüberliegende Begrenzungswand aus einer Anzahl von Schwenkklappen
SO besteht2 die eine zwangsgesteuerte Schwenkbewegung ausführen können.
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Wie die Darstellung nach Fig. 2 näher veranschaulicht besteht jede
Schwenkklappe 10 aus einer ebenen Platte, welche entlang ihres einen Längsrandes
in einem Schneidenlager 11 schwejnkbar an einem Rahmenla'ngsträger 12-abgestützt
ist. Der Rahmenlängsträger 12, die Schwenkklappen 10 und die Decke 4 bilden die
Begrenzungswände des Leitkanals 9, welche durch die Luftzutrittsöffnung --in Richtung
des Pfeils- 13+ in eine im wesentlichen durch den Pfeil 14 veranschaulichte Richtung
umlenken Zwischen jeweils in Richtung senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 2 hintereinander
fluchtend liegenden Schwenkklappen 10 kann ein bei 15 + eintretende Luft
schematisch
veranschaulichter Querholm angeordnet sein, der an seinem rückwärtigen Ende an den
Rahmenlängsträger 12 angrenzt .
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Diese Querholme 15 bilden den Leitkanal 9 in Querrichtung unterteilende
Begrenzungswände. Anstelle einer Anordnung eines Querholmes 15 zwischen je zwei
hintereinanderliegenden Schwenkklappen 10 können solche Querholme auch in größeren
Abständen über die Gesamtlänge der Decke verteilt angeordnet sein und zwischen sich
z.B. zwei, drei, vier oder mehr Schwenkklappen aufnehmen, welche untereinander dicht
aneinandergrenzen und beispielsweise eine Schwenkklappengruppe bilden. Fig. 1 und
2 veranschaulichen die Schwenkklappen 10 in ausgezogenem Linien in beispielsweise
ihrer voll geöffneten Stellung, in der die dem Schwenklager 11 abgewandten freien
Enden 16 der Schwenkklappen 10 Gemeinsam mit der Unterseite der Decke 4 eine Luft
austrittsöffnung für den Leitkanal 9 mit maximaler Offnungsweite zweiseitig begrenzen.
In der in gestrichelten Linien veranschaulichten Schließstellung der Scwenkklappen
10 ist der Jtallrawi gegenüber der Luftzutrittsöffnung 6 abgeschlossen.
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ei der dargestellten Ausbildung und Abstutzung der Schwenkklappen
10 sind diese unter ihrem Eigengewicht bestrebt, sich in Offenstellung zu bewegen.
-Zur Verstärkung dieses 3estrebens kann jeder Schwenkklappe 10 zusätzlich noch eine
Feder oder ein Gewicht als Vorlast zugeordnet sein.
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Unterhalb der Schwenkklappen 10 ist eine sich in Stallängsrichtung
und damit senkrecht zur Zeichenebene erstreckende -Schwenkwelle 17 angeordnet, welche
von Stützen 18 um ihre L.-ngsachse frei drehbar gelagert ist. Diese Stützen 18 können
beispielsweise an der Decke 4 befestigte dünne Platten od. dgl.
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sein, welche in Abständen über die Stallange verteilt angeordnet sind
und zwischen zwei Schwenkklappen 10 hindurchgreifen, ohne deren Schwenkbewegung
zu behindern. Diese Stützen 18 können gegebenenfalls zugleich die Querholme 15 ersetzen.
Die Schwenkwelle kann sämtlichen Schwenlr1-lappen 10 gemeinsam sein und sich in
diesem Fall über die gesamte Staulänge erstrecken.
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Stattdessen ist es auch möglich, mehrere gesonderte Schwenkwellenabschnitte
fluchtend in Stallängsrichtung hintereinander anzuordnen und jeweils einen solchen
Schwenkwellenabschnitt einer Gruppe von Schwenkklappen zuzuordnen.
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InJedemFall trägt die Schwenkwelle 17 eine der ihr zugeordneten Klappenzahl
entsprechende Zahl von Stellfingern l9, welche auf die dem Stallraum i zugewandte
Seite der Schwenkklappen 10 einwirken. An der Schwenkwelle bzw. jedem Schwenkwellenabschnitt
ist ein Schwenkhebel 20 befestigt, an dem ein durch die strichpunktierte Linie versinnbildlichtes
Zugseil 21 angreift. Bei Betätigung des Zugseils 21 in Richtung des Pfeiles 22 wird
die Schwenkwelle 17 über den Schwenkhebel 20 in der Zeichnung im Gegenuhrzeigersinn
eschwenkt, wodurch die Stellfinger 19 die Schwenkklappen 10 mehr und mehr schließen
und schließlich in ihre gestrichelt dargestellte, voll geschlossene
Stellung
überführen. Je nach Betätigung des Zugseils 22 kann neben den Endstellungen jede
Zwischenstellung für die Schwenkklappen j0 eingestellt werden.
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Zur Absaugung von Luft aus dem Stallraum 1 sind Sauggebläse vorgesehen,
deren Zahl sich nach der mit Rücksicht auf die Stal -größe umzuwälzenden Luftmenge
pro Zeiteinheit sowie der Förderleistung der einzelnen Gebläse richtet. Diese Sauggebläse
werden in einer Längswand des Stallgebäudes mehr oder weniger dicht über dem Stallboden
5 angeordnet. Mit Rücksicht auf die Bildung einer schleifenförmigen Luftströmung
im Stallraum l nimmt bei dem dargestellten Beispiel die Längswand 2 die Sauggebläse
auf. Die Sauggebläse sind in der Zeichnung nicht näher veranschaulicht, sondern
werden durch die schematische Darstellung eines einzelnen Sauggebläses 23 repräsentiert.
Mit Hilfe der Sauggebläse wird Stalluft aus dem Stallraum 1 abgesaugt und in die
Umgebung gefördert. Infolge des sich hierdurch im Stallraum l einstellenden Unterdrucks
strömt von außen durch die Luftzutrittsöffnung 6 und durch den Luftleitkanal 9 Frischluft
in den Stallraum 1 ein. Die von den Sauggebläsen abgesaugte Luftmenge ist der über
die Luftzutrittsöffnung 6 einströmenden Frischluftmenge direkt proportional. Durch
Veränderung der Stellung der Schwenkklappen 10 erfolgt eine Anpassung der Luftaustrittsöffnung
des Leitkanals 9 an die im Betrieb schwankende, in den Stallraum 1 eintretende FnschluStmenge
mit dem Ziel, die Eintrittsgeschwindigkeit und damit die Strömungßführung der eintretenden
Frischluft auch bei
schwankenden Luftmengen im wesentlichen konstant
zu halten.
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Die je Zeiteinheit umzuwälzende Luftmenge wird in Abhängigkeit von
einem Belüftungsrichtwert der Stalluft geregelt. Hierzu dient ein sämtlichen Gebläsen
23 gemeinsamer Regler 24, an dessen Leistungs aus gang 25 die Motoren der Sauggebläse
23 angeschlossen sind. Die Speisung der Gebläse 23 erfolgt über den Regler von einer-Spannungsquelle,
beispielsweise dem Netz.
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Eine entsprechende Zuleitungsschiene ist mit 26 bezeichnet und über
einen Leiter 27 mit dem Leistungseingang des Reglers 24 verbunden. Als Belüftungsrichtwert
dient üblicherweise die Stallufttemperatur, welche über einen Istwertgeber 28 im
Stallraum ermittelt wird. Stattdessen kann auch ein anderer BelUftungsrichtwert,
z.B. die Stalluftfeuchte, zur Simerung herangezogen werden. Der ermittelte Temperatur-Istwert
wird in Form einer elektrischen Steuergröße über einen Leiter 29 dem Steuereingang
des Reglers 24 zugeführt. Der mit einer Sollwerteinstellung 30 versehene Regler
24 vergleicht den ihm zugeführten Temperatur-Istwert mit dem ihm vorgegebenen Temperatur-Sollwert
und verändert in Abhängigkeit von einer festgestellten Differenz zwischen diesen
Werten die den Gebläsen 23 zugeführte Spannung zwecks Erhöhung oder Verminderung
der Gebläsedrehzahl und damit deren Förderleistung. Die Veränderung der Betriebsspannung
für' die Gebläse 23 am Leistungsausgang des Reglers 24 kann stufenweise oder stufenlos
erfolgen. Dies hängt von der Art der verwendeten Motoren für die GeblEse 23 ab.
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Der Regler 24 ist nun mit-einem zusätzlichen Ausgang, einem Steuerausgang,
versehen3 der über einen~Leiter 30 mit einem Stellantrieb 31 verbunden ist. Dieser
Stellantrieb 31 ist beispielsweise ein Elektromotor, der von einer Batterie 32 über
Leiter 33,34 gespeist wird. Diese Batterie 32 wird ihrerseits über ein Dauerladegerät
35 gespeist, welches über einen Leiter 36 an den Netzleiter 26 und damit die Hauptspannungsquelle
angeschlossen ist. Diese Speisung des Stellantriebs 31 gewährleistet die Betriebsbereitschaft
desselben auch im Falle eines Stromausfalls im Netz.
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Der Stellantrieb 31 betätigt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Stellspindel 37 in Richtung der Pfeile 38, zu der das Zugseil 21 der Schwenkvorrichtung
17,19,20 fUr~die Schwenkklappen 10 geführt ist. Auf diese Weise bewirkt der Stellantrieb
31 die Zwangsverstellung der Schwenkklappen 10 in Abhängigkeit von einem über den
Leiter 30 zugeführten Steuerimpuls am Steuerausgang des- Reglers 24.
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Im Normalbetrieb der Belüftungseinrichtung steuert der Regler 24 den
Stellantrieb 31 in Abhängigkeit von der Saugluftfördermenge der Sauggebläse 23 derart,
daß die Schwenkklappen 10 proportional einer Steigerung oder Minderung der Förderleistung
der Sauggebläse- eine Offnungs- bzw. Schließbewegung ausführen Bei maximaler Förderleistung
der Sauggebläse 23 werden die Schwenkklappen 10 mittels des Stellantriebs 31 in
die in Fig. 2 veranschaulichte voll geöffnete Stellung gefahren
Regelt
der Regler 24 beispielsweise die Leistung der Gebläse 23 auf die Hälfte der maximalen
Förderleistung, so bewirkt der vom Regler 24 dem Stellantrieb 31 zugeführte Steuerimpuls
die Betätigung des Stellantriebs 31 im Sinne einer Schließbewegung-der der Schwenkklappen
10, bis diese eine die Luftaustrittsöffnung aus dem Luftleitkanal 9 halbierende
Schwenklage einnehmen.
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Die Zwangssteuerung der Klappenstellung ermöglicht jedoch auch eine
zur Förderleistung der Sauggebläse 23 nicht proportionale Schwenkklappenverstellung
mit der Folge einer Veränderung der Schleifenführung der eintretenden Frischluft
durch Erhöhung oder Herabsetzung der F¢intrittsgeschwindigkeit der Luft. Eine solche
nicht proportionale Verstellung der Schwenkklappen 10 kann sätmliche Schwenkklappen
oder lediglich Gruppen derselben erfassen. Im letzteren Falle sind für die jeweiligen
Schwenicklappengruppen unabhängig voneinander betätigbare Stellantriebe 31 vorgesehen,
die auf 5 chwenkwe llenab 5 chnit e der Schwenkvorrichtung 17,1920 einwirken. Es
genügt in diesem Falle den Regler 24 mit einer entsprechcnden Anzahl von Steuerausgängen
zu versehen. Ferner ist es in diesem Falle notwendig, den einem Stellantrieb 31
zugeführten Steuerimpuls z.B. mit Hilfe einer Brückenschaltung am Stellantrieb für
eine andere Stellbewegung heranzuziehen. Dies bereitet schaltungstechnisch keinerlei
Schwierigkeiten und ist jedem Elektrofachmann geläufig. Auf eine spezielle Darstellung
der hierfür notwendigen -Schaltungen wird daher verzichtet.
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Neben und zusätzlich zu der vorbeschriebenen elektrisch herb eigerührten
Abweichung der Schwenkklappenverstellung von einer Proportionalität zur Fördermenge
der Sauggebläse besteht die Möglichkeit, durch entsprechende Einstellung der Stellfinger
19 auf der Schwenhfelle 17 die Stellung einzelner Schwenkklappe zu'verändern. Bei
der in Fig. 2 veranschaulichten Offenstellung der Schwenkklappen 10 nehmen diese
eine etwa parallel zur Decke 4 verlaufende Stellung ein. Stattdessen können einzelne
oder auch sämtliche Schwenkklappen eine hiervon abweichende Offenstellung erhalten,
so daß sie in Offenstellung z.B. zur Stalldecke 4 hin leicht ansteigen bzw. zum
Stallboden 5 hin leicht abfallen. Auch hierdurch besteht die Möglichkeit, die Belüftungsverhältnisse
im Stallraum bereichsweise unterschiedlich zu gestalten, um unterschiedlichen Anforderungen
an die Belüftung Rechnung zu tragen.
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Üblicherweise für Stallbelüftungszwecke eingesetzte Sauggebläse können
beispielsweise herunter bis auf 25% ihrer maximalen Förderleistung geregelt werden.
Um dem Rt1 Rechnung zu tragen, daß bei getrieb sämtlicher Födergebläse diese Minäestleistung
der Sauggebläse 23 für die Einstellung geurünschter Belüftungsverhältnisse noch
zu groß ist, können auch die Sauggebläse 23 in Gruppen zusammengefaßt und diese
Gruppen gesonderte gespeist werden. Z.B. ist es denkbar, abwechselnd jedes zweite
Sauggebläse einer Gebläsegruppe und jedes erste SauggeblEse einer anderen Gebläsegruppe
zuzuordnen. In diesem Falle hat der Regler 24 zwei Leistungsausgänge, und zwar je
einen für ein
Gebläsegruppe. Ferner hat in diesem Falle der Regler
Gruppenschalter 39, über die bei zwei Gebläsegruppen beispielsweise eine abgeschaltet
werden kann. Bei mehr als zwei Gebläsegruppen können über diese Gruppenschalter
39 jeweils wahlweise eine oder mehrere Gruppen abgeschaltet werden. Lediglich eine
Gebläs gruppe ist von einer Abschaltung ausgenommen. Im Falle einer solchen Gruppenschaltung
muß sichergestellt werdan, daß der vom Regler bei Ab- oder Zuschalten von Gebläsegruppen
abgegebene und dem oder den Stellantrieben 31 zugeführte Steuerimpuls entsprechend
verändert wird, damit im Normalbetrieb die Proportionalität zwischen der Gesamtsaugluft£Brdermenge
und dem durch die Stellung der Schwenkklappen 10 bedingtt Querschnitt~der Luftaustrittsöffnung
aus dem Luftleitkanal 9 erhalten bleibt. Diese Forderung kann durch entsprechender
Ausgestaltung des Reglers ohne weiteres erfüllt werden.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist dem Regler ein an dessen Leistungsausgang
25 zu den Sauggebläsen 23 angeschlossenes Betriebsspannungs-Überwachungsgerät 40
zugeordnet, welches bei Absinken der Betriebsspannung für die Sauggebläse untereinen
vorgegebenen Mindestwert anspricht und zu einem Steuereingang am Regler über einen
Leiter 41 einen Impuls rückführt, über den der Regler 24 den Stellantrieb 31 zum
ffnen der Schwenkklappen betätigt. Auf diese Weise gibt der Regler 24 im Falle eines
Stromausfalles im Netz mit der Folge eines Stillstandes der Sauggebläse 23 an den
Stellantrieb 31 einen Steuerimpuls ab, der den Antrieb 31 veranlaßt, die Schwenkklappen
10
in voll geöffnete Stellung zu fahren. Dadurch ist sichergestellt, daß der Stallinnenraum
l-Wber den Luftleitkanal 9 und die Luftzutrittsöffnung 6 mit der Umgebung verbunden
wird so daß im Zuge natürlicher Belüftung Stalluft aus dem Stallraum 1 entweichen
kann. In diesem Falle tritt Frischluft durch die stillstehenden Sauggebläse hindurch
in den Stallraum ein, so daß dieser bis zur Behebung des Schadens eine Übergangsbelüftung
erhält, welche ausreicht, die im Stall vorhandenen Tiere am Leben zu erhalten. Um
die natürliche Belüftung des St alles zu verstärken, können beispielsweise in der
Längswand 3 des Stallgebäudes von Fallkiappen 42 verschlossene Hilfs-Zuluftölihungen
43 vorgesehen sein. Die in ihrer Schließstellung schräg nach außen oder innen geneigten
Fallklappen 42 sind bestrebt, durch Schwenken in Richtung des Pfeils 44 ihre mit
45 bezeichnete Offenstellung einzunehmen. Im Normalbetrieb werden sie in ihrer gehließlage
beispielsweise durch Dauermagnete 46 gehalten, denen jeweils ein Elektro-Stoßmagnet
zugeordnet ist. Dieser kann mit den Dauermagneten zu einer Baueinheit kombiniert
sein und hat die Aufgabe, im Bedarfsfalle die Schließkraft der Dauermagnete zu überwinden
und die Klappen 42 für eine öffnungsbewegung freizugeben. Zur Betätigung der gleichgepolten
Stoßmagnete wird diesen über eine Leitung 47 ein Steuer- oder Betätigungsimpuls
zugeführt Dieser Steuerimpuls wird ausgelöst, wenn über den Leiter 30 dem Stellantrieb
31 ein entsprechender Steuerimpuls zum öffnen der Schwenkklappen 10 zugeleitet wird.
Es versteht sich jedoch, daß zum öffnen der Klappen 42 anstelle eines Stoßmagneten
auch
andere Impuisbetätigbare Mittel Verwendung finden können, die ein positives öffnen
der Klappen gewährleisten.
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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß anstelle einer einzigen
schlitzförmigen Luftzutrittsöffnung 6 mit einem entsprechenden Luftleitkanal 9 Einzelöffnungen
mit entsorechenden Einzel-Luftleitkanälen vorgesehen sein können. Ferner besteht
auch die Möglichkeit, bei entsprechend bemessenen Ställen mehrere parallele, sich
über die Länge des Stalles erstreckende Luftzutrittsschlitze 6 vorzusehen und jeder
Luftzutrittsöffnung einen entsprechenden Luftleitkanal zuzuordnen.