Die Erfindung betrifft eine Schwungmassenvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Durch die DE 34 11 092 C2 ist eine Schwungmassenvorrichtung mit zwei gegen
die Wirkung von elastischen Elementen in Form von Schraubenfedern einer
Dämpfungseinrichtung relativ zueinander drehbaren Schwungmassen bekannt,
von denen eine, nämlich die abtriebsseitige Schwungmasse über eine Lagerung
gegenüber der antriebsseitigen Schwungmasse sowohl radial als auch axial ge
führt ist, wobei die Lagerung gemäß Fig. 4 ein axiales Gleitlager und ein radiales
Gleitlager aufweist. Während das axiale Gleitlager zwischen der Kurbelwelle einer
Brennkraftmaschine und einem an der zweiten Schwungmasse ausgebildeten
axialen Mittenzapfen eingespannt ist, befindet sich das radiale Gleitlager zwi
schen einer an der antriebsseitigen Schwungmasse ausgebildeten und auf die
abtriebsseitige Schwungmasse zugerichteten Nabe und dem zuvor bereits er
wähnten Mittenzapfen, umgibt also das axiale Gleitlager.
Wie in der Beschreibung dieser PS näher ausgeführt ist, sind die beiden
Schwungmassen axial gegeneinander verspannt. Dadurch bedingt, werden Tau
melbewegungen, die an der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine entstehen, nicht
nur auf die an dieser Kurbelwelle befestigte antriebsseitige Schwungmasse, son
dern auch auf die abtriebsseitige Schwungmasse übertragen, die, wie bereits ge
nannt, über das axiale Gleitlager an der Kurbelwelle zur Anlage kommt, und zwar
aufgrund der Verspannung unter axialer Kraft. Damit wird zwar das radiale Gleit
lager zwischen den beiden Schwungmassen geschont, da keine Verkantungen an
demselben auftreten, jedoch werden die Taumelbewegungen ungefiltert an die
abtriebsseitige Getriebewelle weitergeleitet, was zu unerwünschten Belastungen
im Getriebe führt.
In der DE 35 15 928 A1 ist, insbesondere in Fig. 1 und 3 ein radiales Gleitlager
dargestellt, welches zwischen zwei relativ zueinander bewegbaren Schwung
massen angeordnet ist. Dieses Gleitlager ist in beträchtlichem axialem Abstand
zur Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angeordnet, so daß Taumelbewegungen,
die an dem der Schwungmassenvorrichtung zugewandten Ende der Kurbelwelle
anliegen, wegen des zuvor erwähnten axialen Abstandes in beträchtlicher Größe
senkrecht zur Drehachse der Schwungmassen auf das radiale Gleitlager einwirken
und dieses demnach erheblichen Flächenpressungen aussetzen. Dieses Problem
ist prinzipiell auch bei der zuvor behandelten PS anzutreffen, jedoch wird der Flä
chenpressung am radialen Gleitlager durch die axiale Verspannung der beiden
Schwungmassen entgegengewirkt, wodurch sich allerdings, wie bereits erwähnt,
andere Nachteile ergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwungmassenvorrichtung, in
welcher Schwungmassen durch Gleitlager zueinander gelagert sind, derart wei
terzubilden, daß einerseits die durch antriebsseitig eingeleitete Taumelbewegun
gen bewirkte Flächenpressung insbesondere am radialen Gleitlager so gering als
möglich und andererseits eine Abgabe von Taumelbewegungen an der ab
triebsseitigen Schwungmasse weitgehend reduziert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst. Durch die Maßnahme, sowohl das radiale Gleitla
ger als auch das axiale Gleitlager derart auszulegen, daß die abtriebsseitige
Schwungmasse mit Spiel gegenüber der antriebsseitigen Schwungmasse gelagert
ist, wird durch entsprechende Bemessung des Spiels erreicht, daß antriebsseitig
über das der Schwungmassenvorrichtung zugewandte Ende der Kurbelwelle auf
die antriebsseitige Schwungmasse eingeleitete Taumelbewegungen zwar noch
mit einem Restbetrag über die jeweilige Gleitlagerung auf die abtriebsseitige
Schwungmasse übertragen werden können, diese jedoch wegen des Spiels ge
genüber den Gleitlagern aber die Möglichkeit hat, unter der Wirkung der bei ihrer
Drehung wirksamen Kreiselkräfte sich selbst zu stabilisieren, so daß die an der
antriebsseitigen Schwungmasse vorhandenen Taumelbewegungen von der ab
triebsseitigen Schwungmasse nicht auf die Getriebewelle und damit in das Ge
triebe weitergeleitet werden. Das vorhandene Spiel sorgt hierbei effektiv dafür,
daß trotz einer Relativbewegung der beiden Schwungmassen sowohl in axialer
als auch in radialer Richtung die das jeweilige Gleitlager belastende Flächenpres
sung ein erträgliches Maß nicht überschreitet. Dieser Vorteil wird durch das wei
tere Merkmal des Anspruchs 1 unterstützt, wonach das radiale Gleitlager soweit
als möglich an die Kurbelwelle des Antriebs, also der Brennkraftmaschine, ange
nähert ist, so daß an diesem Ende der Kurbelwelle anliegende Taumelbewegun
gen noch relativ kleine Bewegungsbeträge senkrecht zur Drehachse der
Schwungmassen aufweisen, so daß eine nur geringe Belastung des radialen
Gleitlagers vorliegt. In diesem Sinne wirkt auch eine weitere, in einem der Un
teransprüche angegebene Maßnahme, den Durchmesser der Laufbahn des radia
len Gleitlagers so klein als möglich zuhalten, diesen also maximal auf den Durch
messer für eine in der antriebsseitigen Schwungmasse liegende Zentrierung der
Kurbelwelle, zu begrenzen, da bei Annäherung der Laufbahn des radialen Gleitla
gers an die Drehachse der beiden Schwungmassen durch die Kurbelwelle bewirk
te Auslenkbewegungen senkrecht zu dieser Drehachse noch relativ klein sind.
Bei einem radialen Gleitlager sind, sofern Taumelbewegungen eingeleitet wer
den, die axialen Enden am stärksten durch Flächenpressung belastet, und zwar
insbesondere an der als Laufbahn wirksamen Seite des Gleitlagers. Aus diesem
Grund ist anspruchsgemäß vorgesehen, die axialen Enden des Gleitlagers an des
sen als Laufbahn dienender Seite mit einer den Abstand zur zugeordneten Nabe
vergrößernden Querschnittsreduzierung auszubilden, wobei die letztgenannte
vorzugsweise durch eine Abrundung erfolgt. Dadurch lassen sich Spitzenspan
nungen im Gleitlager auf ein unschädliches Maß abbauen.
Gemäß einem weiteren Unteranspruch ist diejenige Nabe, welche der Laufbahn
für die radiale Gleitlagerung zugewandt ist, über eine in Achsrichtung elastisch
verformbare Halterung an der zugeordneten Schwungmasse aufgenommen. Hier
durch ergibt sich der Vorteil, daß bei Einleitung von Taumelbewegungen durch
die Kurbelwelle bzw. durch die mit derselben fest verbundene antriebsseitige
Schwungmasse die Nabe der abtriebsseitigen Schwungmasse unter elastischer
Verformung der Halterung Ausweichbewegungen durchführen kann, wodurch die
Nabe und, mit dieser, auch das radiale Gleitlager, stets in einen Winkel gegenüber
der Drehachse der Schwungmassen ausgelenkt werden kann, bei welchem trotz
Auslenkung der antriebsseitigen Schwungmasse unter der Wirkung der Taumel
bewegung nur eine minimale Flächenpressung auf das radiale Gleitlager einwirkt.
Das radiale Gleitlager wird vorzugsweise durch einen Ring gebildet, der vor Ein
bau in die Nabe der entsprechenden Schwungmasse mit einer axialen Trennfuge
ausgebildet ist, die durch Einpressen des Rings in die Nabe nicht nur geschlossen
wird, sondern darüberhinaus durch Aufbau einer Flächenpressung an den beiden
Ringenden im Bereich der vorherigen Trennfuge eine Vorspannung in den Ring
einleitet, durch welche dieser reibschlüssig in der Nabe gehalten ist. Das radiale
Gleitlager besteht anspruchsgemäß vorzugsweise aus einem hochfesten Träger
material,wie Stahl, das reibschlüssig an der Nabe der das Gleitlager reibschlüssig
aufnehmenden Schwungmasse anliegt, während die der Nabe der jeweils anderen
Schwungmasse zugewandte Seite des Gleitlagers, also die Laufbahn, mit einer
weicheren Beschichtung versehen ist, die anspruchsgemäß vorzugsweise aus
aufgesinterter poröser Bronze mit Einlagerungen von Polytetrafluoräthylen, also
Teflon, und Trockenschmierstoff, wie Graphit oder PEEK-Kunststoff besteht, wo
bei die zuvor erwähnte Abkürzung für Polyetheresterketon steht. In ähnlicher
Weise kann auch das axiale Gleitlager ausgebildet sein, jedoch ist bei diesem da
für zu sorgen, daß die mit dem hochfesten Trägermaterial ausbildete Seite keine
Relativbewegung gegenüber der benachbarten Schwungmasse ausführen kann,
da es ansonsten zu reibungsbedingten Verschleißerscheinungen im Erstreckungs
bereich des Gleitlagers kommen kann. Eine derartige Relativbewegung wird an
spruchsgemäß durch Einsatz einer Drehsicherung am axialen Gleitlager gegenüber
der zugeordneten Schwungmasse verhindert.
Das axiale Gleitlager kann ebenso aus Kunststoff bestehen, wobei in diesem Fall
auf die Drehsicherung verzichtet werden kann. Mit Vorzug wird hierbei ein
Kunststoff verwendet, bei welchem Teflon als Schmiermittel beigemischt ist,
wobei anspruchsgemäß zur Festigung des axialen Gleitlagers eine Glasfaserver
stärkung vorgesehen werden kann. Ebenso ist es denkbar, das axiale Gleitlager
aus PEEK-Kunststoff herzustellen.
Anspruchsgemäß ist das axiale Gleitlager an seinem minimalen Durchmesser
mindestens so groß ausgebildet wie das radiale Gleitlager. Hierdurch bedingt,
kann durch das axiale Gleitlager relativ wirkungsvoll Taumelbewegungen der an
triebsseitigen Schwungmasse entgegengewirkt werden, allerdings erst, nachdem
das zwischen dieser und dem Gleitlager vorhandene Spiel aufgebraucht ist. Ge
mäß weiteren Ansprüchen kann hierbei das axiale Gleitlager an separater Stelle
der Schwungmassenvorrichtung, also räumlich getrennt vom radialen Gleitlager
angeordnet sein, es kann aber ebenso angrenzend an das radiale Gleitlager vor
gesehen oder mit dem letztgenannten sogar einstückig ausgebildet sein.
Anspruchsgemäß können am axialen Gleitlager zur Anbindung an die zugeordnete
Schwungmasse axiale Befestigungsmittel vorgesehen sein, die vorzugsweise in
Form von Klipsen ausgebildet sind, welche die entsprechenden Ausnehmungen
der Schwungmasse nach Durchgang hintergreifen und damit ein Lösen des axia
len Gleitlagers von dieser Schwungmasse verhindern. Durch Verwendung derarti
ger Befestigungsmittel wird zudem, sofern gewünscht, eine Drehsicherung zwi
schen der abtriebsseitigen Schwungmasse und dem axialen Gleitlager hinfällig.
Durch die Maßnahme, an beiden Schwungmassen die jeweilige Nabe durch me
chanische Verformung, wie beispielsweise Tiefziehen, herzustellen, wird bei der
artigen Schwungmassen, sofern diese aus verformbarem Material, wie Blech be
stehen, der ohnehin erforderliche Verformungsvorgang zur Vorgabe einer be
stimmten Form für die jeweilige Schwungmasse durch entsprechende Ausbildung
und Bewegung der Verformungswerkzeuge dahingehend genutzt, daß bei diesem
Verformungsvorgang die Nabe gleich mit hergestellt wird, so daß weder zusätzli
cher Materialaufwand noch ein weiterer Arbeitsgang an der Schwungmasse zur
Herstellung der Nabe erforderlich ist. Hierbei wird Material derart verdrängt, daß
anspruchsgemäß die Naben der Schwungmassen einen kleineren Materialquer
schnitt als die übrigen Bereiche der Schwungmassen aufweisen. Es findet also
durch die spanlose Verformung eine Kornverdichtung statt, welche es ermöglicht,
ohne zusätzlichen Härtevorgang eine ausreichende Festigkeit der Nabe zur Auf
nahme der jeweiligen Gleitlagerung zu erzielen. Des weiteren kann durch entspre
chende Ausbildung des Verformungswerkzeuges mit glatter Oberfläche und aus
reichender Härte die Nabe bei der spanlosen Verformung dermaßen glatt herge
stellt werden, daß sich eine Nachbearbeitung erübrigt und das Gleitlager sofort
einsetzbar ist, ohne daß hierbei eine Schädigung des Gleitlagers zu erwarten ist,
was insbesondere beim Einschieben einer der Schwungmassen auf die mit relativ
weicher Beschichtung ausgebildete Laufbahn des Gleitlagers gilt. Hierbei sind
durchaus Oberflächenrauhigkeiten mit Werten zwischen Rz1 und Rz4 erzielbar.
Durch die Maßnahme, die beiden Schwungmassen lediglich durch die Ausrücker
vorlast in Achsrichtung zueinander zu belasten, wird vermieden, daß die Sekun
därschwungmasse bei Taumelbewegungen zusammen mit der antriebsseitigen
Schwungmasse in Achsrichtung ausgelenkt wird, und zwar mit relativ hoher Fre
quenz, was nach Übertragung über die Reibungskupplung und den Ausrücker als
Pulsieren im Kupplungspedal feststellbar ist.
Durch die beanspruchte Maßnahme, im radialen Erstreckungsbereich des radialen
Gleitlagers einen Steg auszubilden, und zwar an der Kühlluft-Eintrittsseite von
abtriebsseitig vorgesehenen Montageöffnungen, wird dafür gesorgt, daß in der
Kühlluft, die bei Drehung der Schwungmassen angesaugt wird, enthaltene Fest
stoffpartikel radial außerhalb des radialen Gleitlagers eindringen und sich dem
nach nicht im Bereich von dessen Laufbahnen, sondern radial außerhalb dersel
ben ablagern. Dadurch wird ein partikelbedingter Verschleiß an dem radialen
Gleitlager verhindert. Vorzugsweise ist dieser Steg bis zum Außenumfang einer
Nabe einer der Schwungmassen, welche das radiale Gleitlager von radial außen
umgreift, nach außen gezogen, so daß die Eintrittsbahn für die Kühlluft und damit
auch für die Feststoffpartikel radial deutlich außerhalb der betreffenden Gleitbahn
des radialen Gleitlagers liegt. Dadurch ist gewährleistet, daß auch dann, wenn
dieses mit axialen Abstand zu den Montageöffnungen angeordnet sein sollte, sich
keine Feststoffpartikel in diesem axialem Zwischenraum ansammeln können. Be
sonders wirkungsvoll ist dieser Steg, wenn er anspruchsgemäß an der ab
triebsseitigen Schwungmasse vorgesehen ist, da an der mit der abtriebsseitigen
Schwungmasse in bekannter Weise verbundenen Reibungskupplung von den
Reibbelägen der Kupplungsscheibe eine relativ große Menge von Feststoffparti
keln freigesetzt wird.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine hälftige Darstellung der Schwung
massenvorrichtung mit einem radialen Gleitlager und einem hiervon
räumlich getrennten axialen Gleitlager;
Fig. 2 eine vergrößerte Herauszeichnung des eingekreisten Bereichs in
Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 2;
Fig. 4 wie Fig. 1, aber mit einer Drehsicherung zwischen dem axialen
Gleitlager und der zugeordneten Schwungmasse;
Fig. 5 wie Fig. 1, aber mit elastischer Aufnahme des radialen Gleitlagers;
Fig. 6 wie Fig. 1, aber mit einstückiger Ausbildung von radialem und
axialem Gleitlager;
Fig. 7 ein Befestigungselement zur Anbringung des axialen Gleitlagers an
der zugeordneten Schwungmasse;
Fig. 8 eine Ansicht der in Fig. 2 gezeigten Einzelheit von der Abtriebsseite
her.
Die in Fig. 1 gezeigte Schwungmassenvorrichtung weist eine antriebsseitige
Schwungmasse 1 auf, die mit einem nach radial außen laufenden Primärflansch 2
ausgebildet ist, der im Umfangsbereich einen Axialrand 3 aufweist, auf welchen
ein mit einem nicht gezeigten Anlasserritzel in Eingriff stehender Zahnkranz 4
aufgesetzt ist. An dem Axialrand 3 ist eine Dichtplatte 5 befestigt, die nach ra
dial innen ragt. Die Dichtplatte 5 begrenzt zusammen mit dem Axialrand 3 und
dem Primärflansch 2 einen Fettraum 6, in dem im radial äußeren Bereich in Um
fangsrichtung verlaufende elastische Elemente 7 einer Dämpfungseinrichtung 8
angeordnet sind. Die elastischen Elemente 7 sind einerseits durch Ansteuerele
mente 9 am Primärflansch 2 beaufschlagbar, während sie sich andererseits an
nach radial außen ragenden Fingern 10 einer Nabenscheibe 12 abstützen, die an
ihrem radial inneren Ende eine Sekundärnabe 13 zur Aufnahme eines radialen
Gleitlagers 60 einer Lagerung 14 aufweist. Dieses Gleitlager trägt seinerseits eine
Primärnabe 15 des Primärflansches 2. In Axialrichtung gesehen, erstreckt sich
die Primärnabe 15, ausgehend vom Primärflansch 2, mit ihrem freien Ende 68 in
Richtung zur Nabenscheibe 12, während die Sekundärnabe 13 von letztgenann
ten mit ihrem freien Ende 69 in Richtung zum Primärflansch 2 verläuft. Eine der
artige Nabenform von Primär- und Sekundärnabe wird in vorteilhafter Weise
durch eine spanlose Verformung wie beispielsweise durch Tiefziehen hergestellt,
wobei, sobald ein Verformungswerkzeug mit extrem harter und glatter Oberflä
che Verwendung findet, jeweils eine Nabe 15, 13 entsteht, die an ihrer der radia
len Lagerung 60 zugewandten Seite extrem glatt ist, d. h. durchaus mit einer
Oberflächenrauhigkeit zwischen Rz1 und Rz4 versehen sein kann. Dies ist von
Bedeutung bei einer Schiebebewegung einer der Schwungmassen 1, 26 gegen
über der radialen Gleitlagerung, sofern die letztgenannte zumindest an einer in
Fig. 2 gezeichneten Laufbahn 70 mit einer relativ weichen Beschichtung 79 ver
sehen ist, dieselbe bei der besagten axialen Relativbewegung nicht durch die zu
geordnete Nabe 13 von einem hochfesten Trägermaterial 78, wie es ebenfalls der
Fig. 2 entnehmbar ist, abgeschabt wird. Dieses Trägermaterial besteht vorzugs
weise aus Stahl.
Durch das radiale Gleitlager 60 ist die Nabenscheibe 1, die über Niete 25 mit der
abtriebsseitigen Schwungmasse 26 verbunden ist, drehbar auf der antriebsseiti
gen Schwungmasse 1 angeordnet. Radial dicht außerhalb des radialen Gleitla
gers 60 ist die Nabenscheibe 12 mit Montageöffnungen 17 versehen, durch wel
che Befestigungsmittel 18 einschiebbar sind. Diese halten mit ihrem jeweiligen
Kopf 51 eine Dichtung 50, durch welche der Fettraum 6 nach radial innen ab
dichtbar ist. Über die Befestigungsmittel 18 ist die Schwungmassenvorrichtung
an einer Kurbelwelle 64 eines Antriebs 63, wie einer Brennkraftmaschine befe
stigbar, und zwar derart, daß die Kurbelwelle 64 über einen in die Primärnabe 15
der antriebsseitigen Schwungmasse 1 ragenden Wellenstumpf 62 in einer radia
len Zentrierung 72 der antriebsseitigen Schwungmasse 1 aufgenommen ist.
Radial außerhalb der Befestigungsmittel 18 befindet sich axial zwischen der Dich
tung 50 und der Nabenscheibe 12 ein axiales Gleitlager 61 der Lagerung 14, auf
das zu einem späteren Zeitpunkt unter Bezugnahme auf Fig. 2 näher eingegangen
werden soll. Zuvor sei noch darauf hingewiesen, daß der Primärflansch 2 in Rich
tung zur Nabenscheibe 12 vorspringende Lageransätze 21 aufweist, auf denen
jeweils über ein Gleitlager 22 ein Planetenrad 20 drehbar angeordnet ist. Dieses
weist eine Verzahnung 24 mit der als Hohlrad 55 wirksamen Nabenscheibe auf.
In Fig. 2 ist die Lagerung 14 vergrößert herausgezeichnet. Das radiale Gleitla
ger 60 ist hierbei radial zwischen einer inneren Umfangsseite 90 der Primärna
be 15 und einer äußeren Umfangsseite 91 der Sekundärnabe 13 angeordnet, und
zwar derart, daß dasjenige Ende 73 des radialen Gleitlagers 60, das dem Wellen
stumpf 62 der Kurbelwelle 64 zugewandt ist, axial möglichst dicht an den Wel
lenstumpf 62 angenähert ist, allerdings nur soweit, daß es nicht durch einen
nach radial innen ragenden Vorsprung 95 der Zentrierung 72 auf einen radial klei
neren Durchmesser gedrückt wird. Des weiteren ist das zuvor genannte Ende 73
des radialen Gleitlagers 60 in Axialrichtung bis nahezu an das freie Ende der Se
kundärnabe 13 herangeführt. Durch die extreme Annäherung der radialen Gleitla
gerung 60 an die Kurbelwelle 64 und damit an das nächstgelegene, nicht gezeig
te Hauptlager des Antriebs 63 wird erreicht, daß an dem in den Fig. 1 und 2 ge
zeigten Ende der Kurbelwelle 64 anliegende Taumelbewegungen nur relativ kleine
Auslenkungen am radialen Gleitlager 60 verursachen, insbesondere, wenn dieses,
wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, in geringem radialem Abstand zur Drehachse 53
der Schwungmassen 1 und 26 angeordnet ist. Um das radiale Gleitlager 60 noch
unempfindlicher gegen die besagten Taumelbewegungen der Kurbelwelle und
damit der an dieser befestigten antriebsseitigen Schwungmasse 1 zu machen,
sind gemäß Fig. 2 die Enden 73 des Gleitlagers 60 an dessen der Laufbahn 70
zugewandten Seite jeweils mit einer Querschnittsreduzierung 74 in Form einer
Abrundung 75 versehen, so daß sich im Fall der Einleitung einer Taumelbewe
gung über die Primärnabe keine Spannungsspitzen bei einer möglichen Verkan
tung der radialen Lagerung aufbauen können. Wie in Fig. 2 deutlich sichtbar, ist
hierbei zwischen der radialen Lagerung 60 und dem die Laufbahn 70 mit dieser
teilenden Sekundärnabe 13 ein Spiel 65 vorgesehen, das so bemessen ist, daß
Taumelbewegungen an der Primärnabe 15 nur zum Teil auf die Sekundärnabe 13
übertragen werden können, wobei aufgrund dieses Spiels die abtriebsseitige
Schwungmasse 26 die Möglichkeit erhält, unter der Wirkung der bei Rotation der
Schwungmassenvorrichtung wirksamen Kreiselkräfte eine Selbststabilisierung zu
erzielen. Auf diese Art und Weise wird eine Weitergabe der Taumelbewegungen
an eine in der Zeichnung nicht dargestellte Getriebewelle eines der Schwungmas
senvorrichtung nachgeschalteten Getriebes vermieden.
Näher eingehend auf die Ausbildung der radialen Gleitlagerung 60 ist anzumer
ken, daß diese wie in Fig. 3 besser dargestellt, vor Einbau in die Primärnabe 15
aus einem Ring 93 besteht, der an einer Stelle seines Umfangs geteilt ist, und
zwar durch eine axiale Trennfuge 92. Zum Einpressen in die Primärnabe 15 wird
der Ring 93 zusammengedrückt, und zwar derart, daß die beiden Ringenden 94
unter Schließung der Trennfuge 92 aneinander zur Anlage kommen, und zwar
nicht kraftfrei, sondern unter Ausübung einer Kraft in Tangentialrichtung, wo
durch das radiale Gleitlager unter radialer Vorspannung in der Primärnabe 15 ge
halten wird. Anschließend wird, wie aus Fig. 1 oder 2 ersichtlich, die Sekun
därnabe 13 in das radiale Gleitlager 60 eingeschoben, was aufgrund des
Spiels 65 mit relativ geringem axialen Widerstand möglich ist. Im montierten Zu
stand werden die beiden Schwungmassen 1 und 26 durch die Vorlast eines nicht
gezeigten, aber handelsüblichen Ausrückers in dieser axialen Relativstellung ge
halten, wobei bestenfalls eine Schiebebewegung zwischen dem radialen Gleitla
ger 60 und der Sekundärnabe 13 auftreten kann, wenn bei Einleitung einer Tau
melbewegung eine Bewegungskomponente entgegengesetzt zur Ausrückervorlast
wirksam und kräftemäßig höher als die letztgenannte ist. Hierbei wird die an
triebsseitige Schwungmasse 1 und mit dieser das radiale Gleitlager 60 gemäß
den Fig. 1 und 2 nach rechts verschoben, während die abtriebsseitige Schwung
masse 26, bedingt durch die Ausrückervorlast, in ihrer in den Fig. 1 und 2 ge
zeigten Stellung verbleibt. Da ansonsten keine Axialkräfte auf das radiale Gleitla
ger 60 wirken, wird, wegen des axialen Stillstandes der abtriebsseitigen
Schwungmasse 26 trotz antriebsseitig eingeleiteter Taumelbewegungen erreicht,
daß keine Vibrationen am Kupplungspedal entstehen, die ansonsten bei entge
gengesetzt zur Ausrückervorlast wirkenden Axialkräften über die abtriebsseitige
Schwungmasse 26, sowie die an dieser befestigte, in üblicher Weise ausgebilde
te Reibungskupplung, die im vorliegendem Fall nicht dargestellt ist, an das Kupp
lungspedal übertragen wird.
Näher auf den Aufbau des radialen Gleitlagers 60 eingehend, ist anzumerken, daß
dieses aus einem hochfesten Trägermaterial 78 besteht, vorzugsweise aus Stahl,
das mit einer relativ weichen Beschichtung 79 versehen ist, vorzugsweise aus
einer aufgesinterten, porösen Bronzeschicht, in deren Poren ein Mischung aus
Polytetrafluoräthylen (PTFE) und einem Trockenschmierstoff, wie Graphit oder
PEEK eingewalzt ist.
Wie in den Fig. 1 und 2 zu sehen, weist die Lagerung 14 außer dem radialen
Gleitlager 14 zusätzlich das axiale Gleitlager 61 auf, das gemäß Fig. 2 einerseits
an der Nabenscheibe 12 anliegt und andererseits ein Spiel 66 gegenüber der be
nachbarten Dichtung 50 aufweist. Dieses Spiel 66 trägt ebenso wie das bereits
erwähnte Spiel 65 am radialen Gleitlager 60 dazu bei, daß Taumelbewegungen
der antriebsseitigen Schwungmasse 1 zum einen nur teilweise auf die ab
triebsseitige Schwungmasse 26 übertragen werden und andererseits die letztge
nannte die Möglichkeit hat, unter der Wirkung von Kreiselkräften bei Drehung der
Schwungmassenvorrichtung eine Selbststabilisierung zu erzielen. Das axiale
Gleitlager 61 ist gemäß Fig. 1 und 2 radial relativ weit nach außen versetzt, um
auf diese Art und Weise Taumelbewegungen der antriebsseitigen Schwung
masse 1 gut abfangen zu können, um hierdurch optimal das radiale Gleitlager 60
zu schützen. Das axiale Gleitlager ist hierbei gemäß Fig. 1 und 2 einfach zwi
schen die Dichtung 50 und die Nabenscheibe 12 eingelegt und nimmt demnach
Relativbewegungen auf, die zwangsläufig bei Auslenkungen der beiden
Schwungmassen 1, 26 zueinander erfolgen, da die Dichtung 50 an der an
triebsseitigen Schwungmasse 1 und die Nabenscheibe 12 an der abtriebsseitigen
Schwungmasse 26 befestigt ist. Die Reibung, die zu beiden Seiten des axialen
Gleitlagers 61 aufgrund dieser Relativbewegung entsteht, ist unschädlich, wenn
das Gleitlager 61 aus Kunststoff hergestellt ist, der zur Erhöhung seiner Festig
keit mit Glasfaser vernetzt sein kann. Als vorteilhaftes Material für ein derartiges
Gleitlager hat sich Polytetrafluoräthylen (PTFE), auch bekannt als Teflon, erwie
sen, das hervorragende Schmiereigenschaften hat, was insbesondere bei Ver
wendung einer Glasfaserverstärkung von Bedeutung sein kann. Als gut verwend
barer Kunststoff hat sich außerdem PEEK (Polyetheresterketon) erwiesen. Das
Gleitlager 61 weist dann an seiner der abtriebsseitigen Schwungmasse 26 zuge
wandten Seite eine Laufbahn 83 auf.
Für den Fall, daß trotz der Verwendung eines axialen Gleitlagers 61 aus Kunst
stoff keine Relativbewegung zwischen diesem und der dasselbe aufnehmenden
Nabenscheibe 12 vorliegen soll, besteht die Möglichkeit, in der letztgenannten
entsprechend Fig. 7 Ausnehmungen 88 auszubilden, die von am Gleitlager 61
angeformten axialen Befestigungsmitteln 85 in Form von Klipsen 86 durchdrun
gen werden, wobei die Klipse 86 die Nabenscheibe 12 hintergreifen. Das axiale
Gleitlager 61 hat demnach lediglich noch an seiner der Dichtung 50 zugewandten
Seite eine Reibfläche. An dieser Seite befindet sich auch, wie bereits beim axia
len Gleitlager 60 gemäß den Fig. 1 und 2 die Laufbahn 71 des axialen Gleitlagers.
Für den Fall, daß das axiale Gleitlager aus einem festeren Material als Kunststoff
hergestellt sein soll, kann ebenso wie beim radialen Gleitlager 60 ein hochfestes
Trägermaterial 80 vorgesehen sein, das vorzugsweise aus Stahl besteht und mit
einer relativ weichen Beschichtung 81 versehen ist, die durch Aufsintern einer
porösen Bronzeschicht gebildet wird, in deren Poren eine Mischung aus Poly
tetrafluoräthylen (Teflon) und einem Trockenschmierstoff, wie Graphit eingewalzt
ist. Das axiale Gleitlager 60 würde hierbei so eingesetzt, das die Seite mit der
weichen Beschichtung 81 die Laufbahn 71 bildet und demnach der Dichtung 50
zugewandt ist. Die Gegenseite aus Stahl würde mit der Nabenscheibe 12 in
Reibverbindung stehen, was einen Abrieb zur Folge hätte. Um dies zu vermeiden,
ist gemäß Fig. 4 zwischen der Nabenscheibe 12 und der axialen Gleitlagerung 61
eine Drehsicherung 82 vorgesehen, und zwar in Form einer Verzahnung zwischen
diesen beiden Elementen, wobei die Verzahnung kein Spiel in Umfangsrichtung
zuläßt. Ansonsten entspricht die Ausführung in Fig. 4 derjenigen nach Fig. 1,
weshalb auf eine weitergehende Eintragung von Bezugszeichen in dieser Figur
verzichtet worden ist.
Fig. 5 zeigt eine Nabenscheibe 12, die im radial inneren Bereich mit einem ge
genüber dem radial äußeren Bereich sehr dünnen Querschnitt ausgebildet ist und
hierdurch in Achsrichtung elastische Halterungen 76 erhält. Dadurch bedingt,
können Taumelbewegungen, die an der antriebsseitigen Schwungmasse 1 und
damit an der Primärnabe 15 sowie dem radialen Gleitlager 60 anliegen, von der
Sekundärnabe 2 durch Ausfedern abgefangen werden. Sobald die Taumelbewe
gung abklingt, kehrt die Halterung 76 und damit die Sekundärnabe 13 aufgrund
der elastischen Rückstellkraft in ihre Ausgangsstellung zurück. Durch diese Maß
nahme ist die Flächenpressung am radialen Gleitlager 60 nochmals reduzierbar,
ohne daß hierdurch Taumelbewegungen in stärkerem Maße als bei dem bislang
beschriebenen Ausführungsbeispielen auf die abtriebsseitige Schwungmasse 26
übertragen würden.
Während bei den bisherigen Ausführungen das axiale Gleitlager 61 in deutlichem
radialen Abstand außerhalb des radialen Gleitlagers 60 angeordnet war, ist bei
der Ausführung gemäß Fig. 6 das axiale Gleitlager 61 einstückig mit dem radialen
Gleitlager 60 ausgebildet. Ebenso ist denkbar, bei zweiteiliger Ausführung das
axiale Gleitlager 61 unmittelbar an das radiale Gleitlager 60 angrenzen zu lassen.
Eine derartige Bauweise begünstigt eine kompakte Ausbildung der Schwungmas
senvorrichtung.
Wie in Fig. 2 erkennbar, ist, ausgehend von der Sekundärnabe 13 der Naben
scheibe 12 ein sich nach radial außen erstreckender, ringförmiger Steg 100 aus
gebildet, der zum radialen Gleitlager 60 sowie zur Primärnabe 15 der antriebssei
tigen Schwungmasse 1 einen axialen Zwischenraum 101 aufweist. Der Steg 100
erstreckt sich radial bis an die radiale Außenseite der Primärnabe 15 nach außen,
wo an vorbestimmbaren Stellen des Umfangs der Nabenscheibe 12, wie aus
Fig. 8 entnehmbar, die Montageöffnungen 17 ausgebildet sind. Diese Montage
öffnungen 17, die eigentlich zum Einsetzen und Festdrehen von Befestigungsmit
teln 18 vorgesehen sind, dienen gleichermaßen bei Drehung der Schwungmas
senvorrichtung zur Förderung eines Luftstroms von der Abtriebsseite der
Schwungmassenvorrichtung in deren Bereich axial zwischen den beiden
Schwungmassen 1 und 26. Beim Einströmen dieser Kühlluft werden auch Fest
stoffpartikel mitgerissen, die insbesondere bei an den Reibbelägen einer nicht ge
zeigten Kupplungsscheibe der abtriebsseitigen Reibungskupplung entstandenem
Abrieb frei geworden sind. Diese Feststoffpartikel können, da der Steg 100 radial
bis an die Außenseite der Primärnabe 15 nach radial außen gezogen ist, nicht in
den axialen Zwischenraum 101 eindringen, sondern werden, nach Durchgang
durch die Montageöffnungen 17, ihren Weg noch einige Zeit geradlinig fortset
zen, bis sie an der Außenseite der Primärnabe 15 auftreffen. Dadurch sind die
Feststoffpartikel aus dem Erstreckungs- und Wirkungsbereich des radialen Gleit
lagers 60 herausgehalten.
Da die Montageöffnungen 17 in der Nabenscheibe 12 ausgebildet sind, ist in
Fig. 8 der eigentliche Steg 100 nach radial außen durch Strichpunktierung be
grenzt dargestellt. Selbstverständlich wird sich aber bei realer Ausführung der
Schwungmassenvorrichtung der Steg 100 zwischen jeweils zwei Montageöff
nungen 17 über die strichpunktierte Linie radial hinaus erstrecken.