DE19644086A1 - Kopfstütze für einen Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
Kopfstütze für einen KraftfahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz mit
einem Traggestell und einem Kissen, das gegenüber dem Traggestell ein
stellbar ist.
Derartige Kopfstützen sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger Form
bekannt. Das Traggestell weist einen oder zwei Holme auf, die zur Verbin
dung mit der Lehne eines Kraftfahrzeugsitzes dienen. Das Kissen hat ein
Stützgestell und einen Polsterkörper. Das Kissen kann gegenüber dem
Traggestell gekippt und auch verschoben werden. Die Höheneinstellung
erfolgt über die Höhenverstellung der Holme in der Lehne des Fahrzeugsit
zes.
Bei derartigen Kopfstützen wird ein hoher Komfort gewünscht. Die Kopf
stütze soll einfach einstellbar sein, möglichst sogar der Kopfbewegung fol
gen. Auf diese Weise wird immer eine gute Anlage erzielt. Dabei muß aller
dings gewährleistet sein, daß in einem Unfallzustand die Kopfstütze die
Beschleunigungskräfte aufnehmen kann, die dann auf den Kopf eines Fah
rers bzw. Passagiers wirken.
Hier besteht eine gewisse Problematik bei Kopfstützen. Sie müssen einer
seits mit möglichst wenig Kraft bequem einstellbar sein und eine gute Ab
stützung bieten, andererseits müssen sie bei unfallbedingten Beschleuni
gungen ausreichend fest halten und positioniert sein, damit der Kopf aus
reichend abgebremst werden kann. Je kürzer dabei ein Freiraum zwischen
Kopf und Kissen ist, um so wirksamer kann die Abbremsung sein.
Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
eine Kopfstütze der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, daß
sie möglichst einfach und bequem einstellbar ist, eine gute Anlage bietet
und dennoch in einem Unfallzustand eine ausreichende Verzögerung und
Abbremsung für einen Kopf bietet.
Gelöst wird diese Aufgabe ausgehend von der vorbekannten Kopfstütze der
eingangs genannten Art dadurch, daß zwischen Traggestell und Kissen zwei
Gelenkarme angeordnet sind, a) die sich kreuzen, b) von denen ein Gelenk
arm an seinem einen Endbereich am Traggestell angelenkt und an seinem
anderen Endbereich am Kissen angelenkt ist, c) der andere Gelenkarm nur
mit einem seiner Endbereiche am Traggestell oder Kissen angelenkt ist,
während der andere Endbereich in einer Längsführung des jeweils anderen
Teils geführt ist und der in der Längsführung geführte Endbereich über
ein elastisches Mittel in eine Endstellung der Längsführung vorbelastet
ist, d) es gibt mindestens eine Relativposition der beiden Gelenkarme, in
denen einer der beiden Gelenkarme so an einer zum Traggestell weisenden
Flanke des anderen der beiden Gelenkarme anliegt, daß er im wesentlichen
rechtwinklig ist zum Verlauf der genannten Flanke.
Diese Kopfstütze läßt sich parallel nach vorn stellen, sie kann weiterhin
oben nach vorn gekippt werden. Unter Crash-Verzögerung folgt sie nach
vorn einem Kopf, während sie nach hinten sperrt. Diese Sperrung wird
dadurch erreicht, daß eine bevorzugt auf dem oberen Bereich des Kissens
einwirkende Kraft dazu führt, daß die kreuzförmige Anordnung aus den
beiden Gelenkarmen sich öffnen möchte. Dieser Bewegung steht jedoch die
Abstützung des einen Gelenkarms auf der Flanke des anderen Gelenkarms
entgegen. Da diese Abstützung in einem Winkel etwa 90 Grad, vorzugsweise
in einem Winkel, der sich von 90 Grad nur um den Winkel der Selbsthem
mung der verwendeten Materialien unterscheidet, erfolgt, ist eine Rück
wärtsbewegung des Kissens dabei nicht möglich. Statt dessen können die
Gelenkarme sich verformen und kann die Wucht des unfallbeschleunigten
Kopfes dadurch gebremst und die Bewegungsenergie in Verformungsenergie
umgesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführung weist die Flanke Mittel zur Abstützung
des einen der beiden Gelenkarme auf. Diese Mittel zur Abstützung sind
insbesondere als Ausbuchtungen, Gummierungen oder dergleichen vorgese
hen. Sie sollen vermeiden, daß der abgestützte Gelenkarm in Richtung der
Flanke ausweichen kann.
Bevorzugt haben die beiden Gelenkarme im wesentlichen gleiche Länge,
insbesondere unterscheiden sie sich in ihrer Gesamtlänge um weniger als
20%.
Als bevorzugt hat sich die Ausführung herausgestellt, in der beide Ge
lenkarme am Traggestell angelenkt sind und die Längsführung im Kissen,
insbesondere einem Stützgestell des Kissens vorgesehen ist. Hierbei hat es
sich wiederum als vorteilhaft herausgestellt, die Längsführung im Stützge
stell des Kissens unterhalb des Anlenkpunktes des anderen Gelenkarms
vorzusehen.
Bevorzugt hat der eine der beiden Gelenkarme einen quer verlaufenden und
in den Bewegungsbereich des anderen Gelenkarms ragenden Vorsprung, der
mit der Flanke zusammenwirkt.
Es sind Kopfstützen mit einem Paar Gelenkarmen und mit zwei Paaren Ge
lenkarmen möglich.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung eines nicht einschrän
kend zu verstehenden Ausführungsbeispiels der Erfindung, das unter Be
zugnahme auf die einzige Fig. näher erläutert wird. Diese zeigt eine Sei
tenansicht einer Kopfstütze, unterschiedliche Positionen des Kissens sind
durch unterschiedliche Strichlierung dargestellt.
In bekannter Weise hat die Kopfstütze ein Traggestell 20, das im gezeigten
Ausführungsbeispiel im wesentlichen durch zwei Holme 22 gebildet wird,
die oben über eine Traverse 24 miteinander verbunden sind. An dieser Tra
verse 24 ist ein erster Gelenkarm 26 angelenkt, die Gelenkachse des ent
sprechenden Gelenks steht senkrecht zur Zeichenebene, dies gilt auch für
die Gelenkachsen aller noch zu besprechenden Gelenke. Etwas unterhalb
von ihm ist ein zweiter Gelenkarm 28 am Traggestell 20 angelenkt. Beide
Gelenkarme 26, 28 stehen X-förmig zueinander. Mit ihren jeweils anderen
Endbereichen sind sie im Stützgestell 30 eines Kissens 32 angeordnet. Der
erste Gelenkarm 26 hat einen quer zur Zeichenebene verlaufenden Achs
stummel 34, mit dem er in eine Längsführung 36 greift, die vom Stützge
stell 30 in seinem unteren Bereich ausgebildet wird. Der zweite Gelenkarm 28
ist im oberen Bereich des Stützgestells angelenkt.
Durch eine Feder 39 ist das in der Figur linke Ende des ersten Gelenkarms
26 so elastisch vorbelastet, daß es am oberen Ende der Längsführung 36
anliegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine als Schraubenfeder aus
gebildete Zugfeder zwischen den jeweils linken Endbereichen der beiden
Gelenkarme 26, 28 angeordnet. Die Längsführung verläuft geringfügig ge
krümmt. Sie folgt dabei der allgemeinen Kontur des in seinem Hauptbereich
U-förmigen Stützgestells, das von oben auf das Traggestell 20 aufgestülpt
ist und dieses übergreift.
Die beiden Gelenkarme 26, 28 verlaufen nahezu gestreckt. Der erste Gelenk
arm hat eine kleine Ausbiegung, die so gewählt ist, daß in der am stärk
sten eingeklappten Position, die strichpunktiert in der Figur dargestellt
ist, das Gelenk des zweiten Gelenkarms 28 ausgespart wird. Der zweite Ge
lenkarm 28 hat eine geringfügige Biegung. Im Kreuzungsbereich springt vom
ersten Gelenkarm ein Anschlagteil 38 in den Bewegungsbereich des zweiten
Gelenkarms 28 vor. Es befindet sich zwischen diesem Gelenkarm und dem
Traggestell 20, anders ausgedrückt wirkt es mit der dem Traggestell zuge
wandten Flanke 40 des zweiten Gelenkarms 28 zusammen. Diese Flanke 40
hat eine Reihe von nebeneinander liegenden Buchten, in die sich das An
schlagteil 38 einfinden kann. Wie aus der Figur ersichtlich wird, ist der
Verlauf des ersten Gelenkarms 26, nämlich die Verbindungslinie zwischen
dem Anschlagteil 38 und dem Schwenkgelenk dieses Gelenkarms 26 am Trag
gestell 20 so ausgerichtet, daß mit der Flanke 40 etwa ein rechter Winkel
gebildet wird. Dadurch ist eine Schwenkbewegung des zweiten Gelenkarms
28 um seinen Anlenkpunkt am Traggestell 20 und in Richtung des Uhrzei
gersinns blockiert. Wirkt in entsprechender Richtung eine Kraft auf diesen
Gelenkarm 28, so erfolgt keine Rückstellung des Kissens.
Beide Gelenkarme 26, 28 haben etwa gleiche Länge. Der Abstand der beiden
Anlenkpunkte am Traggestell 20 liegt bei etwa der Hälfte der Gesamtlänge
der etwa gleichlangen Gelenkarme 26, 28. Auch die Länge der Längsführung
36 liegt etwa bei der Hälfte der Länge der beiden Gelenkarme 26, 28. Das
Anschlagteil 38 befindet sich in einer Entfernung von etwa 40% der Ge
samtlänge des ersten Gelenkarms 26, gesehen von dessen Anlenkpunkt am
Traggestell 20.
Bei einer praktischen Ausführung kann nur ein Paar Gelenkarme 26, 28
vorgesehen werden, es können aber auch zwei derartige Paare parallel zur
Zeichenebene versetzt vorgesehen sein. Beide können unabhängig voneinan
der arbeiten, so daß auch eine Schrägstellung des Kissens 32 zum Tragge
stell 20 möglich ist, sie können aber auch über Verbindungsstangen mitein
ander verbunden sein, beispielsweise dann das Anschlagteil 38 für eine
derartige Verbindung durchgehend ausgebildet sein und/oder der Achs
stummel 34.
Aus der Figur sind drei unterschiedliche Lagen des Kissens bezüglich des
Traggestells 20 ersichtlich. Bereits erwähnt wurde die strichpunktierte
Lage. In dieser Lage sind die beiden Gelenkarme 26, 28 stark eingefaltet,
sie liegen nahezu in gleicher Richtung. Das Kissen 32 befindet sich so weit
hinten wie überhaupt möglich.
In der gestrichelten Ausführung ist der obere Bereich des Kissens 32 stär
ker nach vorn geneigt als der untere. Hieran soll gezeigt werden, daß das
Kissen oben nach vorn gekippt werden kann. Die in ausgezogenen Strichen
gezeigte Darstellung, zu der das Kissen mit Strichpunktierung (mit langen
Strichen) gehört, stellt die Position dar, in der vordere Bereich des Kis
sens 32, der für die Anlage an einen Kopf bestimmt ist, die größtmögliche
Entfernung vom Traggestell 20 hat. Das linke Ende des ersten Gelenkarms
26 befindet sich in oberster Position der Längsführung 36, womit das Ende
der Bewegungsmöglichkeit nach vorn erreicht ist.
Claims (10)
1. Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz mit einem Traggestell (20) und einem
Kissen (32), das gegenüber dem Traggestell (20) einstellbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Traggestell (20) und Kissen (32) zwei Ge
lenkarme (26, 28) angeordnet sind,
- a) die sich kreuzen
- b) von denen ein Gelenkarm (z. B. 28) an seinem einen Endbereich am Traggestell (20) angelenkt und an seinem anderen Endbereich am Kissen (32) angelenkt ist,
- c) der andere Gelenkarm (z. B. 26) nur mit einem seiner Endbereiche am Traggestell (20) oder Kissen (32) angelenkt ist, während der andere Endbereich in einer Längsführung (36) des jeweils anderen Teils geführt ist und der in der Längsführung (36) geführte Endbereich über ein ela stisches Mittel (Feder 39) in eine Endstellung der Längsführung (36) vorbelastet ist,
- d) es gibt mindestens eine Relativposition der beiden Gelenkarme (26, 28), in denen einer der beiden Gelenkarme (z. B. 26) so an einer zum Traggestell (20) weisenden Flanke (40) des anderen der beiden Gelenk arme (z. B. 28) anliegt, daß er im wesentlichen rechtwinklig ist zum Ver lauf der genannten Flanke (40).
2. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanke
(40) Mittel zur Abstützung des einen der beiden Gelenkarme aufweist,
insbesondere Ausbuchtungen (42), Gummierung oder dergleichen.
3. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Gelenkarme (26, 28) im wesentlichen gleich lang sind, insbesondere sich
um weniger als 20% in ihrer Länge unterscheiden.
4. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ge
lenkarme (26, 28) am Traggestell (20) angelenkt sind und daß die Längs
führung (36) in Kissen (32) vorgesehen ist.
5. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenk
arm (z. B. 28), der tiefer am Traggestell (20) angeordnet ist als der ande
re, an beiden Endbereichen angelenkt ist und der andere Gelenkarm
(z. B. 26) der Längsführung (36) zugeordnet ist.
6. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Längsführung (36) unterhalb eines Anlenkpunktes eines Gelenkarms (z. B.
28) befindet und daß vorzugsweise zwischen diesem Anlenkpunkt und
dem Endbereich des anderen Gelenkarms (z. B. 26) eine Zugfeder (39) vor
gesehen ist.
7. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ge
lenkarme (26, 28) am Traggestell (20) angelenkt sind und daß der Ab
stand der Anlenkpunkte der beiden Gelenkarme zwischen 40 und 60%
der Länge eines der Gelenkarme (z. B. 26), vorzugsweise auch der Länge
des anderen Gelenkarms (z. B. 28) ist.
8. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die effektive
Länge der Längsführung (36) etwa 40 bis 60% der Länge eines der Ge
lenkarme (z. B. 26), vorzugsweise auch des anderen Gelenkarms (z. B. 28),
beträgt.
9. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der
beiden Gelenkarme (26, 28) einen quer verlaufenden Vorsprung (An
schlagteil 38) aufweist, der mit der Flanke (40) zusammenwirkt.
10. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete daß zwei Paare
Gelenkarme (26, 28) vorgesehen sind, die an beiden Seiten des Kissens
(32) angeordnet sind.
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