DE19643711A1 - Ventilbetätigungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Ventilbetätigungsvorrichtung für eine BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ventilbetätigungsvorrichtung für eine Brenn
kraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Ventilbetätigungsvorrichtung (DE-OS 42 05 230;
DE-PS 38 00 347) wird der oder werden erste Schlepphebel von einer Ven
tilfeder eines zugehörigen Ventils in Richtung auf einen bzw. erste Nocken
beaufschlagt, während zum Andrücken eines zweiten Schlepphebels an
seinen Nocken eine eigene Feder vorgesehen ist. Diese Feder wird so ausge
legt, daß der zweite Schlepphebel im gesamten Drehzahlbereich ständig,
d. h. sowohl während der Grundkreisphase als auch während der Hub
phase an seinem Nocken anliegt, wozu eine große Federkraft erforderlich
ist. Dies führt zu einem erhöhten Verschleiß am zweiten Nocken und am
zweiten Schlepphebel.
Um diesen Verschleiß zu verringern, ist es bekannt (EP-A 264 253), für das
Andrücken des zweiten Schlepphebels an seinen Nocken zwei hintereinan
dergeschaltete Federn unterschiedlicher Stärke vorzusehen, die sich auf
einander abstützen, wobei während der Grundkreisphase die stärkere Fe
der entspannt ist und der Schlepphebel nur von der schwächeren Feder an
seinen Nocken angedrückt wird. Für eine gute Funktion ist jedoch eine
sehr steife stärkere Feder mit hoher Federrate erforderlich, die zu einer
übermäßigen Anpreßkraft beim Maximalhub führen kann.
Bei einer weiter bekannten, gattungsgemäßen Ventilbetätigungsvorrich
tung (DE 43 37 642 C1) werden ebenfalls die Reibung und der Verschleiß
des zweiten Schlepphebels und seines Nockens verringert. Dazu wird im
unteren Drehzahlbereich der zweite Schlepphebel in seiner Maximalhub
stellung durch einen federbelasteten Kolben als Arretierglied arretiert, so
daß er bei jeder Umdrehung der Nockenwelle nur mit der Spitze seines
Nockens in Berührung kommt. Damit ist im unteren Drehzahlbereich, in
dem der zweite Schlepphebel keine Funktion zu erfüllen hat, die Reibung
zwischen dem zweiten Schlepphebel und seinem Nocken reduziert. Sollen
die ersten und zweiten Schlepphebel miteinander gekoppelt werden, was
nur möglich ist, wenn die Schlepphebel in ihrer Grundkreisphase sind, da
nur dann ein Kupplungsbolzen in seine Kupplungsstellung gelangen kann,
so wird einem Kanal in der Schlepphebelachse ein Hochdruckmedium zu
geführt, das den Kupplungsbolzen jedoch nicht in seine Kupplungsstellung
bringen kann, da der zweite Schlepphebel noch in seiner Maximalhubstel
lung ist. Dieses Druckmittel wirkt aber gleichzeitig auf das Arretierglied
und drückt dieses in seine nicht arretierende Offenstellung, so daß der
zweite Schlepphebel nun durch seine Feder an seinen Nocken angedrückt
wird und nach Erreichen seiner Grundkreisphase durch den Kupplungsbol
zen mit dem ersten Schlepphebel gekoppelt werden kann.
Konkret sind hier zwei erste Schlepphebel beschrieben, die mit zwei Ein
laßventilen zusammenwirken und vorzugsweise unterschiedliche Nocken
erhebungen aufweisen, um für die einzelnen Einlaßventile einen unter
schiedlichen Ventilhub, unterschiedliche Öffnungsdauern und unterschied
liche Steuerzeiten im unteren und mittleren Drehzahlbereich für eine Op
timierung zu schaffen. Jedenfalls werden hier mit den ersten Schlepphe
beln bei jedem Nockendurchgang die zugeordneten Einlaßventile geöffnet.
Der zweite Schlepphebel wirkt mit einem Nocken mit höherem Nockenpro
fil zusammen und kann in einem oberen Drehzahlbereich mit den ersten
Schlepphebeln gekoppelt werden, so daß dann die Ventile entsprechend der
Kontur dieses Nockens betätigt werden. Die Koppelung erfolgt hier bei
einer Druckerhöhung eines Steuerdrucks auf das Druckmedium in der
Schlepphebelachse.
Da auch mit den ersten Schlepphebeln und den zugeordneten Nocken ein
Ventilhub erzeugt wird und die Koppelung des zweiten Schlepphebels le
diglich zu einer Optimierung des Betriebs bei höheren Drehzahlen dient,
läuft die Brennkraftmaschine auch bei einem Ausfall des Steuerdrucks wei
ter und das Fahrzeug kann noch mit relativ guten Notlaufeigenschaften
weiterbewegt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Ventilbetätigungsvor
richtung so weiterzubilden, daß sie für eine Steuerung der Brennkraftma
schine mit Zylinderabschaltung geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk
male des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist der erste Nocken, der mit dem ersten Schlepphebel
zusammenwirkt ein Grundkreisnocken mit einem Nullhubprofil, wodurch
das zugeordnete Ventil im ersten Betriebszustand bei nicht verbundenen
Schlepphebeln und abgeschaltetem Zylinder geschlossen ist. Im zweiten
Betriebszustand wird das Ventil bei verbundenen Schlepphebeln und bei
zugeschaltetem Zylinder in üblicher Weise durch den zweiten Nocken und
den zweiten Schlepphebel zyklisch betätigt.
Zudem ist der Kupplungsbolzen durch das Druckmittel von seiner Kupp
lungsstellung in die Offenstellung verschiebbar und das Arretierglied ist
durch das Druckmittel von seiner Offenstellung in seine Arretierstellung
verschiebbar.
Entgegen dem Stand der Technik wird hierbei der Kupplungsbolzen für die
Kupplung des ersten und zweiten Schlepphebels durch das Druckmittel bei
einer Druckerhöhung und nicht durch die zugeordnete Rückstellfeder von
seiner Kupplungsstellung in seine Offenstellung verschoben. Ebenso wird
im Gegensatz zum Stand der Technik das Arretierglied bei einer Drucker
höhung durch das Druckmittel von seiner Offenstellung in seine Arretier
stellung verschoben.
Mit den vorstehend genannten Merkmalen wird auf einfache Weise eine
Zylinderabschaltung mit während der Abschaltung geschlossenen Ventilen
möglich. Bei einem Ausfall der Drucksteuerung des Druckmediums, bei der
keine Druckerhöhung mehr erfolgen kann, wird erreicht, daß die Kupp
lungsbolzen dann in der gekuppelten Stellung und das Arretierglied in der
Offenstellung sind, so daß dann der zweite Nocken für die zyklische Ventil
betätigung wirksam ist. Damit wird für diesen Fall verhindert, daß ein zu
geschalteter Zylinder gegen geschlossene Ventile arbeitet. Zudem wird für
diesen Fall ein guter Notlauf sichergestellt.
Gemäß Anspruch 2 kann als Arretierglied ein stufenförmiger Arretierbol
zen verwendet werden, der in einer Bohrung im zweiten Schlepphebel ent
halten ist. Diese Bohrung steht radial zur Drehachse des Schlepphebels, ist
nach außen endseitig geschlossen und mündet in der Lagerfläche des
Schlepphebels auf der Achse. Der Arretierkolben ist durch eine Arretier
gliedfeder in die achsabgewandte Richtung vorgespannt und weist eine
durchgehende Längsbohrung auf, wobei der achsseitige Durchmesser des
Kolbens kleiner ist als der gegenüberliegende Durchmesser.
Kurz vor der Maximalhubstellung des zweiten Schlepphebels fluchtet der
Arretierkolben mit einem Durchbruch in der Wand der Achse. Der Arre
tierkolben ist dann durch ein Druckmittel, das einem Kanal in der Achse
zugeführt wird, in den Durchbruch einschiebbar, wobei sich das Druckmit
tel durch die Längsbohrung des Arretierkolbens hindurch in eine durch die
geschlossene Bohrung und einen Kolbenboden des Arretierkolbens gebilde
ten Zylinderraum ausbreitet.
Die Arretiergliedfeder wird gemäß Anspruch 3 für einen einfachen Aufbau
zweckmäßig als Spiralfeder ausgebildet, die den Arretierkolben umgibt und
sich an geeigneten Bünden und Ansätzen abstützt.
Für eine schnelle und leichtgängige Verschiebung des Arretierkolbens wer
den mit Anspruch 4 eine Entlüftungsbohrung und mit Anspruch 5 eine flä
chige Freidrehung am Kolbenboden zur Vergrößerung der wirksamen hy
draulischen Fläche in der Anschlagstellung vorgeschlagen. Um auch in der
Grundkreislage des zweiten Schlepphebels eine Verbindung zwischen dem
Arretierkolben und dem Druckmittel im Achskanal herzustellen, wird mit
Anspruch 6 eine Nut ausgehend vom Durchbruch in der Achswand vorge
schlagen. Damit kann auch in der Grundkreislage der Arretierkolben in
Richtung seiner Arretierstellung bei einer Druckerhöhung im Druckme
dium gedrängt werden, wobei eine Einschiebung in den Durchbruch jedoch
erst kurz vor dem Erreichen der Maximalhubstellung möglich ist.
Während bei einer Druckerhöhung im Druckmedium der Arretierkolben in
Richtung auf die Achse verschoben wird, ist es erforderlich, den oder die
Kupplungsbolzen in die ausgekuppelte Stellung ebenfalls in Richtung auf
die Achse zu verschieben. Grundsätzlich kann damit gemäß Anspruch 7
auch für die Kupplungsbolzen eine ähnliche Anordnung wie für den Arre
tierkolben verwendet werden. Da aber bei einer Druckerhöhung im Druck
medium der Arretierkolben einrasten, jedoch der oder die Kupplungsbolzen
ausrasten müssen, ist jeweils am Kupplungsbolzen ein Kupplungsstift er
forderlich, der dicht aus der Bohrung herausgeführt ist. Dieser greift in die
Ausnehmung an der zu kuppelnden Traverse im drucklosen Zustand durch
die Federvorspannung auf den Kupplungsbolzen ein und wird bei einer
Druckerhöhung herausgezogen wird. Es könnte jedoch auch die geometri
sche Anordnung so gewählt werden, daß die Traverse in der Druckver
schieberichtung des Kupplungsbolzen liegt und mit einem in dieser Rich
tung entsprechend dicht aus der Bohrung herausgeführten Kupplungsstift
kuppelbar ist.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 8 wird eine geeignete zeitliche Abfolge
der Kopplungen und Arretierungen erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezug
nahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ventilbetätigungsvorrichtung im senkrechten Schnitt entlang
der Linie A-A in Fig. 3,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht einer Arretiergliedanordnung aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles B in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt entlang Linie der C-C in Fig. 1, und
Fig. 5 einen Schnitt entsprechend Fig. 1, wobei der zweite Schlepphebel in
seiner Maximalhubstellung arretiert und dadurch außer Kontakt mit
seinem Nocken ist.
In der Zeichnung ist ein Ventiltrieb für zwei Einlaßventile E dargestellt.
Jedes Ventil E ist im Schließsinn von einer Feder 1 beaufschlagt. Den Ven
tilen E sind eigenen Nocken 2, 2a einer Nockenwelle 4 und erste Schlepp
hebel 5, 5a zugeordnet, die auf einer gemeinsamen ortsfesten Achse 6
schwenkbar gelagert sind und durch die Ventilfedern 1 in Anlage an ihren
Nocken 2, 2a gehalten werden. Die Nocken 2 und 2a sind Grundkreis
nocken und sind mit einem Nullhubprofil im Querschnitt kreisförmig aus
gebildet. Wenn diese Grundkreisnocken 2, 2a mit dem ersten Schlepphebel
zusammenwirken, beispielsweise bei einem abgeschalteten Zylinder im
unteren und mittleren Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine, bleiben die
Ventile E ständig geschlossen.
Zwischen den beiden Nocken 2, 2a ist auf der Nockenwelle 4 ein weiterer
Nocken 7 angeordnet, dessen Nockenprofil eine Erhebung für eine Ventil
bestätigung zugeschaltetem Zylinder aufweist. Mit dem Nocken 7 wirkt ein
zweiter Schlepphebel 8 zusammen, der bei zugeschaltetem Zylinder mit
den ersten Schlepphebeln 5, 5a gekoppelt werden kann, so daß dann die
Ventile E entsprechend der Kontur des Nockens 7 betätigt werden. Das
freie Ende des zweiten Schlepphebels 8 ist mit einer Traverse 9 versehen,
die vor und in geringem Abstand von den freien Enden der ersten Schlepp
hebel 5, 5a verläuft. In den ersten Schlepphebeln 5, 5a sind zur Schwenk
achse 6 radiale Bohrungen 10 vorgesehen, die mit Bohrungen 11 in der
Traverse fluchten, wenn sich die Ventile E in ihrer Schließstellung befinden
und sich die Schlepphebel 5, 5a und 8 sich in ihrer Grundkreisphase befin
den. In jeder Bohrung 10 ist ein Kupplungsbolzen 12, 12a angeordnet, der
zwischen einer ersten, inneren Stellung (Fig. 3) und einer zweiten äußeren
Stellung verschiebbar ist, in welcher er mit einem Kupplungsstift 3 in die
entsprechende Bohrung 11 in der Traverse 9 eingreift. In der zweiten Stel
lung verbinden somit die Kupplungsbolzen 12, 12a die ersten Schlepphebel
5, 5a mit dem zweiten Schlepphebel 8, so daß die Ventile E entsprechend
der Kontur des Nockens 7 betätigt werden.
Die Verschiebung der Kupplungsbolzen 12, 12a in Richtung der Achse 6
erfolgt mit Hilfe eines Druckmittels, das durch einen Kanal 14 in der Achse
6 zugeführt wird, der mit den Bohrungen 10 über Öffnungen 15 in der
Wand der Achse 6 in Verbindung steht. Nach dieser Verschiebung kann der
zweite Schlepphebel 8 frei schwingen und die Steuerung der Ventile E er
folgt durch die ersten Schlepphebel 5, 5a entsprechend dem Nullhubprofil
der Nocken 2, 2a. Wird die Druckmittelzufuhr unterbrochen oder der Druck
abgesenkt, so werden die Kupplungsbolzen 12, 12a jeweils durch eine
Kupplungsbolzenfeder 13 in Ausgangsstellung zurückgeführt. Die Feder 13
stützt sich einerseits an einem Absatz 16 der Bohrung 10 und andererseits
am Kupplungsbolzen 12 ab. Die Kupplungsbolzen 12, 12a sind als Stufen
kolben ausgebildet, ähnlich der weiter unten erläuterten Anordnung nach
Fig. 2. Jeder Kupplungsbolzen 12, 12a ist aber hier mit einem Kupplungs
stift 3 dicht durch eine Abdeckung 17 der Bohrung 10 geführt. Von einer
Längsbohrung 18 im Kupplungsbolzen 12, 12a gehen Querdurchgänge 19
in den Bereich unter die Abdeckung 17.
Der zweite Schlepphebel 8 weist eine Gleitfläche 20 auf, die mit dem
Nocken 7 zusammenwirkt. Der Schlepphebel 8 steht unter der Wirkung
einer Feder 21, die bestrebt ist, den Schlepphebel 8 mit seiner Gleitfläche
20 an den Nocken 7 anzudrücken. Die Feder 21 sitzt im Ausführungsbei
spiel auf einem eine Zündkerze oder ein Einspritzventil aufnehmenden
Rohr 22 unter Vorspannung zwischen einem ersten, mit dem Rohr 22 ver
bundenen Federteller 23 und einem zweiten, verschiebbar auf dem Rohr 22
angeordneten Federteller 24. Der Federteller 24 stützt sich an das Rohr 22
teilweise umgebende Fortsätzen 25 des zweiten Schlepphebels 8 ab.
Um bei einem Betrieb der Brennkraftmaschine, in welchem der zweite
Schlepphebel 8 inaktiv ist, die Reibung zwischen diesem Schlepphebel 8
und seinem Nocken 7 auf ein Mindestmaß zu reduzieren, ist der zweite
Schlepphebel 8 so kurz vor seiner Maximalhubstellung arretierbar, daß er
nur mit der Spitze seines Nockens 7 in Berührung kommt. Zu diesem
Zweck ist in dem zweiten Schlepphebel 8 eine zur Achse 6 radiale Bohrung
26 vorgesehen, die in die Lagerfläche 27 des Schlepphebels 8 mündet und
in der ein Arretierkolben 28 verschiebbar angeordnet ist. In der Wand der
Achse 6 ist ein Durchbruch 29 vorgesehen, der kurz vor der Maximalhub
stellung des zweiten Schlepphebels 8 (siehe Fig. 1 und 5) mit der Bohrung
26 fluchtet. Der Arretierkolben 28 steht unter der Wirkung einer Arretier
gliedfeder 30, die bestrebt ist, den Kolben 25 nach außen in die in den
Fig. 1 und 2 gezeigte Offenstellung zu drücken, in welcher der Arretierkol
ben 28 nicht in den Durchbruch 8 in der Wand der feststehenden Achse 6
eingreift, so daß der zweite Schlepphebel 8 frei bewegbar ist. Zudem sind
durch die Wirkung der Kupplungsbolzenfedern die ersten Schlepphebel 5,
5a mit dem zweiten Schlepphebel 8 durch die Kupplungsstifte 3, 3a ver
bunden, so daß die Ventile E entsprechend der Kontur des Nockens 7 betä
tigt werden.
Die Kupplungsbolzen 12 können beim Kupplungsvorgang zunächst nicht
in die Bohrungen 11 in der Traverse 9 des zweiten Schlepphebels 8 eingrei
fen, da die Bohrungen 10 und 11 nur in der Grundkreisphase der Schlepp
hebel 5, 5a und 8 miteinander fluchten, der zweite Schlepphebel 8 jedoch
nur kurz vor seiner Maximalhubstellung entriegelt werden kann, da die auf
den Arretierkolben 28 wirkende Reibkraft ein Verschieben desselben ver
hindert. Ein Entriegeln des zweiten Schlepphebels 8 findet also nur in der
in Fig. 1 gezeigten Stellung statt. Bei Weiterdrehung der Nockenwelle 4
läuft der zweite Schlepphebel 8 auf den Grundkreis seines Nockens 7 auf,
und erst dann können die Kupplungsbolzen 12 bzw. die damit verbunde
nen Kupplungsstifte 3, 3a in ihre Kupplungsstellung gelangen und die er
sten Schlepphebel 5, 5a mit dem zweiten Schlepphebel 8 kuppeln.
Sollen die ersten Schlepphebel 5, 5a vom zweiten Schlepphebel 8 durch
Rückzug der Kupplungsbolzen 12 entkuppelt werden, um die Ventile E
entsprechend dem Nullhubprofil der Nocken 2, 2a geschlossen zu halten,
so wird dem Kanal 14 in der Achse 6 ein Druckmittel unter hohem Druck
zugeführt, wodurch einerseits die Kupplungsbolzen 12 und andererseits der
Arretierkolben 28 mit hohem Druck beaufschlagt werden. Durch diesen
Druck wird der Arretierkolben 28 entgegen der Wirkung der Arretierglied
feder 20 aus seiner Bohrung 26 herausgedrückt, wodurch der zweite
Schlepphebel 8 kurz vor seiner Maximalhubstellung arretiert ist und somit
nur mit der Spitze seines Nockens 7 in Berührung kommt, ansonsten aber
ohne Kontakt mit seinem Nocken 7 ist, wie in Fig. 5 dargestellt. Die Ventile
E werden dann, wie vorher beschrieben, von den ersten Nocken 2, 2a über
die ersten Schlepphebel 5, 5a geschlossen gehalten.
Die Arretiergliedanordnung wird detailliert anhand der vergrößerten Dar
stellung nach Fig. 2 erläutert. Der Arretierkolben 28 ist stufenförmig ausge
führt mit einem geringeren, der Achse 6 zugewandten Durchmesser und
einem gegenüberliegenden größeren Durchmesser, dessen Außenseite den
Kolbenboden 31 bildet. Entsprechend ist auch die Bohrung 26 im Durch
messer gestuft ausgeführt und zur Außenseite hin durch eine Abdeckung
32 dicht verschlossen. Die Abdeckung 32 bildet zudem einen Anschlag für
den durch die Arretiergliedfeder 30 vorgespannten Arretierkolben 28.
Der Arretierkolben 28 weist eine durchgehende Längsbohrung 33 auf,
durch die das Druckmittel bei einer Druckerhöhung aus dem Kanal 14 in
einen Bereich zwischen den Kolbenboden 31 und die Abdeckung 32 gelan
gen kann. Zur Erhöhung der hydraulisch wirksamen Fläche in der Anlage
position ist am Kolbenboden 31 eine Freidrehung 34 angebracht.
Die Arretiergliedfeder 30 ist eine den Arretierkolben 28 im Bereich des
kleineren Durchmessers umfassende Spiralfeder, die sich achsseitig an
einem Bund 35 und mit dem anderen Ende am größeren Durchmesserbe
reich des Arretierkolbens 28 abstützt. Aus dem Aufnahmebereich für die
Arretiergliedfeder 30 führt eine Entlüftungsbohrung 36 nach außen, die
einerseits für eine leichtgängige Verstellung die Atmung über den Ver
schiebeweg zuläßt und andererseits Lecköl abfließen läßt.
Zusätzlich zum Durchbruch 29 an der Achse 6 ist an deren Lagerfläche 27
eine Nut 37 als Verbindung zum Durchbruch und damit zum Kanal 19 an
gebracht. Diese Nut fluchtet bereits in der Grundkreislage des zweiten
Schlepphebels 8 mit der Bohrung 26, so daß auch in der Grundkreislage das
Arretierglied mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
Die Arretiergliedanordnung gemäß Fig. 2 hat folgende Funktion: bei einer
Beaufschlagung des Druckmittels im Kanal 14 mit hohem Druck strömt
dieses in den Bereich der Freidrehung 34 und drückt wegen des dortigen
großen Kolbenbodendurchmessers den Arretierkolben 28 gegen die Feder
kraft der Arretiergliedfeder 30 aus der Bohrung 26 heraus. In der in den
Fig. 1 und 2 dargestellten Position des zweiten Schlepphebels 8 entspre
chend kurz vor dessen Maximalhubstellung kann der Arretierkolben 28 in
den Durchbruch 29 einrasten und arretiert werden, wie dies in Fig. 5 dar
gestellt ist.
Claims (8)
1. Ventilbetätigungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit minde
stens einem Einlaß- und einem Auslaßventil pro Zylinder, mit
wenigstens einem ersten Schlepphebel (5, 5a), der mit wenigstens einem Ventil E und mit wenigstens einem ersten Nocken (2, 2a) einer Nockenwelle (4) für einen ersten Betriebszustand zusammenwirkt und auf einer ortsfesten Achse (6) schwenkbar gelagert ist,
einem zweiten Schlepphebel (8), der ebenfalls auf dieser Achse (6) schwenkbar gelagert ist, und mit einem zweiten Nocken (7) der Nockenwelle für einen zweiten Betriebszustand zusammenwirkt und in Richtung auf diesen Nocken (7) durch Federmittel (20) beaufschlagt ist,
Kupplungsmitteln zum Verbinden der Schlepphebel (5, 5a, 8) im zwei ten Betriebszustand, die einen durch eine Kupplungsbolzenfeder (13) vorgespannten Kupplungsbolzen (12) aufweisen, der durch ein Druckmittel gegen die Kraft der Kupplungsbolzenfeder (13) verschieb bar ist, und das Druckmittel durch einen Kanal (14) in der Achse (6) zugeführt wird, und
einem durch eine Arretiergliedfeder (30) vorgespannten Arretierglied (28), mit dem der zweite Schlepphebel (8) kurz vor seiner Maximal hubstellung mit der Achse (6) verbindbar ist und das Arretierglied (28) gegen die Kraft der Arretiergliedfeder (30) vom Druck des dem Kanal (14) zugeführten Druckmittels verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet
daß der erste Nocken (2, 2a) ein Grundkreisnocken mit einem Null hubprofil ist, wodurch das zugeordnete Ventil (E) im ersten Betriebs zustand bei nicht verbundenen Schlepphebeln (5, 5a, 8) und bei abge schaltetem Zylinder geschlossen ist und das Ventil (4) im zweiten Be triebszustand bei verbundenen Schlepphebeln (5, 5a, 8) und bei zuge schaltetem Zylinder durch den zweiten Nocken (7) zyklisch betätigt wird,
daß der Kupplungsbolzen (12) durch das Druckmittel von seiner Kupp lungsstellung in seine Offenstellung verschiebbar ist, und
daß das Arretierglied (28) durch das Druckmittel von seiner Offenstel lung in seine Arretierstellung verschiebbar ist.
wenigstens einem ersten Schlepphebel (5, 5a), der mit wenigstens einem Ventil E und mit wenigstens einem ersten Nocken (2, 2a) einer Nockenwelle (4) für einen ersten Betriebszustand zusammenwirkt und auf einer ortsfesten Achse (6) schwenkbar gelagert ist,
einem zweiten Schlepphebel (8), der ebenfalls auf dieser Achse (6) schwenkbar gelagert ist, und mit einem zweiten Nocken (7) der Nockenwelle für einen zweiten Betriebszustand zusammenwirkt und in Richtung auf diesen Nocken (7) durch Federmittel (20) beaufschlagt ist,
Kupplungsmitteln zum Verbinden der Schlepphebel (5, 5a, 8) im zwei ten Betriebszustand, die einen durch eine Kupplungsbolzenfeder (13) vorgespannten Kupplungsbolzen (12) aufweisen, der durch ein Druckmittel gegen die Kraft der Kupplungsbolzenfeder (13) verschieb bar ist, und das Druckmittel durch einen Kanal (14) in der Achse (6) zugeführt wird, und
einem durch eine Arretiergliedfeder (30) vorgespannten Arretierglied (28), mit dem der zweite Schlepphebel (8) kurz vor seiner Maximal hubstellung mit der Achse (6) verbindbar ist und das Arretierglied (28) gegen die Kraft der Arretiergliedfeder (30) vom Druck des dem Kanal (14) zugeführten Druckmittels verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet
daß der erste Nocken (2, 2a) ein Grundkreisnocken mit einem Null hubprofil ist, wodurch das zugeordnete Ventil (E) im ersten Betriebs zustand bei nicht verbundenen Schlepphebeln (5, 5a, 8) und bei abge schaltetem Zylinder geschlossen ist und das Ventil (4) im zweiten Be triebszustand bei verbundenen Schlepphebeln (5, 5a, 8) und bei zuge schaltetem Zylinder durch den zweiten Nocken (7) zyklisch betätigt wird,
daß der Kupplungsbolzen (12) durch das Druckmittel von seiner Kupp lungsstellung in seine Offenstellung verschiebbar ist, und
daß das Arretierglied (28) durch das Druckmittel von seiner Offenstel lung in seine Arretierstellung verschiebbar ist.
2. Ventilbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß in dem zweiten Schlepphebel (8) eine zu seiner Drehachse (6) ra diale Bohrung (26) vorgesehen ist, die in der Lagerfläche (27) des Schlepphebels (8) auf der Achse (6) mündet und gegenüberliegend ver schlossen (32) ist,
daß in der Bohrung (26) als Arretierglied ein stufenförmiger Arretier kolben (28) verschiebbar angeordnet ist und die Bohrung (26) entspre chend der Kolbenform im Durchmesser abgestuft ist,
daß der Arretierkolben (28) eine durchgehende Längsbohrung (33) aufweist,
daß der achsseitige Durchmesser des Arretierkolbens (28) kleiner ist als der gegenüberliegende Durchmesser (31),
daß der Arretierkolben (28) durch die Arretiergliedfeder (30) in die achsabgewandte Richtung vorgespannt ist, und
daß kurz vor der Maximalhubstellung des zweiten Schlepphebels (8) der Arretierkolben (28) mit einem Durchbruch (29) in der Wand der Achse (6) fluchtet und zwischen einer nicht arretierten Offenstellung, in welcher er von der Arretiergliedfeder (30) aus dem Durchbruch (29) herausgedrückt ist, in eine Arretierstellung verschiebbar ist, in der er durch das dem Kanal (14) zugeführte Druckmittel in den Durchbruch (29) eingeschoben ist.
daß in dem zweiten Schlepphebel (8) eine zu seiner Drehachse (6) ra diale Bohrung (26) vorgesehen ist, die in der Lagerfläche (27) des Schlepphebels (8) auf der Achse (6) mündet und gegenüberliegend ver schlossen (32) ist,
daß in der Bohrung (26) als Arretierglied ein stufenförmiger Arretier kolben (28) verschiebbar angeordnet ist und die Bohrung (26) entspre chend der Kolbenform im Durchmesser abgestuft ist,
daß der Arretierkolben (28) eine durchgehende Längsbohrung (33) aufweist,
daß der achsseitige Durchmesser des Arretierkolbens (28) kleiner ist als der gegenüberliegende Durchmesser (31),
daß der Arretierkolben (28) durch die Arretiergliedfeder (30) in die achsabgewandte Richtung vorgespannt ist, und
daß kurz vor der Maximalhubstellung des zweiten Schlepphebels (8) der Arretierkolben (28) mit einem Durchbruch (29) in der Wand der Achse (6) fluchtet und zwischen einer nicht arretierten Offenstellung, in welcher er von der Arretiergliedfeder (30) aus dem Durchbruch (29) herausgedrückt ist, in eine Arretierstellung verschiebbar ist, in der er durch das dem Kanal (14) zugeführte Druckmittel in den Durchbruch (29) eingeschoben ist.
3. Ventilbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Arretiergliedfeder (30) eine den Arretierkolben (28)
teilweise über seine Längserstreckung umfassende Spiralfeder ist, die
sich mit einem Ende an einem achsseitigen Bund (36) in der Bohrung
(26) und mit dem anderen Ende an einem Ansatz des Arretierkolbens
(28) abstützt.
4. Ventilbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß nach dem achsseitigen Bereich der Boh
rung (26) im Bereich mit dem größeren Bohrungsdurchmesser eine
nach Außen führende Entlüftungsbohrung (36) angebracht ist.
5. Ventilbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der zum verschlossenen Ende der Bohrung
(26) hinweisende Kolbenboden (31) in der Offenstellung an einer Ab
deckung (32) als Anschlag anliegt und eine flächige Freidrehung (34)
aufweist.
6. Ventilbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß ausgehend vom Durchbruch (29) in der
Wand der Achse (6) an der Achsaußenseite in Achsumfangsrichtung
eine Nut (37) verläuft, die in der Grundkreislage des zweiten Schlepp
hebels (8) mit der Bohrung (26) und der Längsbohrung (33) im Arre
tierkolben (28) fluchtet.
7. Ventilbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet,
daß im ersten Schlepphebel (5, 5a) radial zur Achse (6) wenigstens eine Bohrung (10) vorgesehen ist, die mit einer Ausnehmung (11) an einer mit dem zweiten Schlepphebel (8) verbundenen Traverse (8) in der Grundkreisphase beider Schlepphebel (5, 5a, 8) fluchtet,
daß in der Bohrung (10) ein Kupplungsbolzen (12) in der Form eines längsdurchbohrten (18), federvorgespannten (13) Stufenkolbens vorge sehen ist,
daß die Bohrung (10) auf einen Durchbruch (15) in der Wand der Achse (6) mündet, und
daß aus der Bohrung (10) ein Kupplungsstift (3, 3a) des Kupplungsbol zens (12) dicht und in die Ausnehmung (11) der Traverse (9) ver schiebbar geführt ist.
daß im ersten Schlepphebel (5, 5a) radial zur Achse (6) wenigstens eine Bohrung (10) vorgesehen ist, die mit einer Ausnehmung (11) an einer mit dem zweiten Schlepphebel (8) verbundenen Traverse (8) in der Grundkreisphase beider Schlepphebel (5, 5a, 8) fluchtet,
daß in der Bohrung (10) ein Kupplungsbolzen (12) in der Form eines längsdurchbohrten (18), federvorgespannten (13) Stufenkolbens vorge sehen ist,
daß die Bohrung (10) auf einen Durchbruch (15) in der Wand der Achse (6) mündet, und
daß aus der Bohrung (10) ein Kupplungsstift (3, 3a) des Kupplungsbol zens (12) dicht und in die Ausnehmung (11) der Traverse (9) ver schiebbar geführt ist.
8. Ventilbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß eine Abstimmung der Kupplungsbolzenfe
der (13) gegenüber der Arretiergliedfeder (30) dergestalt erfolgt, daß
bei einer Zuschaltung des Druckmittels der Kupplungsbolzen (12) die
Schlepphebel (5, 5a, 8) entkoppelt und erst anschließend zeitlich ver
setzt das Arretierglied (28) den zweiten Schlepphebel (8) mit der Achse
(6) verbindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19643711A DE19643711A1 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Ventilbetätigungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19643711A DE19643711A1 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Ventilbetätigungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19643711A1 true DE19643711A1 (de) | 1998-04-30 |
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ID=7809540
Family Applications (1)
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DE19643711A Withdrawn DE19643711A1 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Ventilbetätigungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19643711A1 (de) |
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