DE19643691C2 - Sicherheitsnetzanordnung - Google Patents
SicherheitsnetzanordnungInfo
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Description
Aus der DE 43 36 380 C2 ist eine Sicherheitsnetz
anordnung bekannt, die den Fahrgastraum von dem Lade- oder
Kofferraum eines Kombi-PKW mechanisch abtrennen soll.
Die bekannte Sicherheitsnetzanordnung weist ein läng
liches Gehäuse auf, das mit einem in Längsrichtung sich
erstreckenden Auslaufschlitz versehen ist. In dem Gehäuse
ist eine Wickelwelle drehbar gelagert, an der mit einer
Kante ein Sicherheitsnetz befestigt ist. Die andere Kante
des Sicherheitsnetzes ist mit einem Zugstab verbunden, der
sich bei aufgewickeltem Sicherheitsnetz an dem Auslauf
schlitz anlegt und ein weiteres Aufwickeln verhindert und
außerdem als Verankerungseinrichtung dient, wenn das
Sicherheitsnetz in dem Fahrzeuginneren aufgespannt ist.
Mit Hilfe einer Feder, die an dem Gehäuse angreift
und mit der Wickelwelle verbunden ist, wird die Wickelwel
le in Aufwickelrichtung des Sicherheitsnetzes vorgespannt.
Die Länge des Sicherheitsnetzes im abgewickelten
Zustand ist so bemessen, dass sich kein nennenswerter
Vorrat an Sicherheitsnetz mehr auf der Wickelwelle befin
det, wenn der Zugstab in den karosserieseitigen Halte
rungseinrichtungen eingehängt ist.
Werden bei einem Auffahrunfall die in dem Lade- oder
Kofferraum des PKWs befindlichen Gegenstände gegen das
aufgespannte Sicherheitsnetz geschleudert, wickelt sich
noch ein kleiner Restbetrag an Sicherheitsnetz von der
Wickelwelle ab. Diese Restmenge ist notwendig, um unter
Berücksichtigung der auftretenden Karosserietoleranzen das
Einhängen des Zugstabs zu ermöglichen. Die Restmenge ist
jedoch so klein, dass keine nennenswerte Ballonbildung
auftritt, die die Schutzfunktion des Sicherheitsnetzes
beeinträchtigen könnte, indem sie ein zu weites Eindringen
der Gegenstände in den Fahrgastraum mehr ermöglicht.
Allerdings wird das Sicherheitsnetz nicht nur dann
benötigt, wenn die Rücksitzbank wie bei dem genannten
Stand der Technik aufgerichtet ist. Das Sicherheitsnetz
ist auch erforderlich, wenn zwecks Vergrößerung der Lader
aumkapazität die Rücksitzlehne umgelegt ist. In diesem
Fall befindet sich das Gehäuse der Sicherheitsnetzanord
nung in einem weit größerem Abstand vom Dachhimmel und es
ist eine entsprechend größere Länge an Sicherheitsnetz
notwendig, um die gewünschte Funktion zu erbringen. Umge
kehrt bedeutet dies, dass bei aufgerichteter Rücksitzlehne
die aufgespanntem Sicherheitsnetz noch auf der Wickelwelle
befindliche Menge an Sicherheitsnetz zu groß wäre, als
dass eine brauchbare Schutzwirkung zustandekommt. Die in
das Netz geschleuderten Gegenstände würden diese große
Menge an Sicherheitsnetz von der Wickelwelle abwickeln, so
dass ein großer, in den Fahrgastraum reichender Ballon
entstehen würde.
Um diese Ballonbildung bei nicht vollständig abgezo
genem Sicherheitsnetz zu vermeiden, ist es aus der Praxis
bekannt, am Auslaufschlitz des Gehäuses eine Art Kamm
vorzusehen. Dieser Kamm springt gegenüber derjenigen
Ebene, in der das Sicherheitsnetz beim Ausziehen aus dem
Gehäuse normalerweise bewegt wird, zurück, um das Auszie
hen des Sicherheitsnetzes möglichst wenig zu behindern.
Der in das Sicherheitsnetz fliegende Gegenstand soll das
Sicherheitsnetz sodann gegen diesen Kamm drücken, damit
sich die Kammzinken in den Maschen des Sicherheitsnetzes
verhaken.
Diese Anordnung hat zwei wesentliche Nachteile:
Beim Ausziehen des Sicherheitsnetzes läßt sich kei
neswegs immer sicherstellen, daß sich nicht doch das
Sicherheitsnetz in den Kammzinken verhängt. Abgesehen von
der dadurch entstehenden Behinderung bei der Handhabung
tritt beim Verhaken auch jedesmal eine kleine Teilschädi
gung auf, die das Sicherheitsnetz vorzeitig altern läßt.
Der andere wesentliche Nachteil besteht in einer Beein
trächtigung des Sicherheitsnetzes. Es läßt sich nicht
vermeiden, daß die Kammzinken bei einem Auffahrunfall
möglicherweise die Fäden des Sicherheitsnetzes durch
schneiden oder durchreißen lassen, was die Gefahr des
Versagens des Sicherheitsnetzes in sich birgt.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Sicherheitsnetzanordnung zu schaffen, die ein unterschied
lich weites Ausfahren des Sicherheitsnetzes gestattet und
das keine Einrichtungen benötigt, die beim Wirksamwerden
des Sicherheitsnetzes in dieses mechanisch eingreift.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Sicher
heitsnetzanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
Bei der neuen Anordnung ist in dem Gehäuse eine
Wickelwelle frei drehbar gelagert. Das Sicherheitsnetz
führt von der Wickelwelle durch einen Auslaufschlitz nach
außen, dessen Kanten vollkommen glatt und ohne Verzahnung
ausgebildet sind. Das Sicherheitsnetz kann dadurch ohne
Beschädigung an den Kanten des Auslaufschlitzes vorbei
gezogen werden, um es in den karosserieseitigen Veranke
rungen einzuhängen. Das Blockieren eines weiteren Abzie
hens des Sicherheitsnetzes bei einem Unfall geschieht mit
Hilfe einer Sperreinrichtung, die eine Rotation der Wic
kelwelle verhindert.
Infolge der Sperreinrichtung kann auch das Sicher
heitsnetz für den Anwendungsfall mit Vollauszug so lang
gestaltet sein, daß es bei vollständigem Auszug noch um
ein oder zwei Gänge um die Wickelwelle herumliegt, um die
Verankerung des Sicherheitsnetzes in der Wickelwelle zu
schützen.
Eine in der Wickelwelle angeordnete Federmotorein
richtung hält in jeder Lage das Sicherheitsnetz straff, da
sie die Wickelwelle im Sinne eines Aufwickelns des Si
cherheitsnetzes vorspannt. Das Straffhalten des Sicher
heitsnetzes verkürzt die Ansprechzeit im Gefahrenfall
wesentlich.
Die Sperreinrichtung der neuen Sicherheitsnetzanord
nung weist zwei Betriebszustände auf. In einem der beiden
Betriebszustände ist die Wickelwelle im wesentlichen frei
drehbar, und zwar in beiden Drehrichtungen der Wickelwel
le, während in dem anderen Zustand eine Rotation der
Wickelwelle zumindest im Abwickelsinne blockiert ist.
Die Sperreinrichtung kann dazu im einfachsten Falle
ein Ein-Richtungs-Gesperre sein, das wie eine Art Freilauf
wirkt, damit unabhängig von irgendwelchen Manipulationen
beim Herausnehmen des Sicherheitsnetzes ein Aufwickeln auf
der Wickelwelle möglich ist. Durch manuelle Betätigung
kann das Ein-Richtungs-Gesperre unwirksam gemacht werden.
In diesem Zustand kann das Sicherheitsnetz ohne Behinde
rung zum Zwecke des Einhängens in der Karosserie aus dem
Gehäuse herausgezogen werden.
Um die Handhabung des Sicherheitsnetzes zu verein
fachen, ist zweckmäßigerweise der Sperreinrichtung eine
Steuereinrichtung zugeordnet, durch die die Sperreinrich
tung zwischen den beiden Zuständen hin- und herschaltbar
ist. Diese Steuereinrichtung kann manuell betätigt sein,
sie kann abhängig von der Fahrzeugbeschleunigung bzw.
-verzögerung arbeiten oder sie kann durch eine übermäßige
Beschleunigung der Wickelwelle in Gang gesetzt werden, die
auftritt, wenn ein Gegenstand in das Sicherheitsnetz
geschleudert wird. Schließlich ist es denkbar, die Steuer
einrichtung durch eine Querkraft, die auf die Wickelwelle
einwirkt, zu aktivieren.
Um die Sicherheit der Gesamtanordnung zu erhöhen,
sind wenigstens zwei Sperreinrichtungen vorgesehen. Diese
Sperreinrichtungen sind an je einem Ende der Wickelwelle
vorgesehen. Diese dort vorhandenen Sperreinrichtungen
können nach demselben oder unterschiedlichen Wirkprinzi
pien arbeiten. Es ist sogar im Sinne einer Verbesserung
der Sicherheit denkbar, drei Sperreinrichtungen einzuset
zen, wobei zwei Sperreinrichtungen an einem Ende der
Wickelwelle angeordnet sind und nach unterschiedlichen
Prinzipien arbeiten, während am anderen Ende die dritte
Sperreinrichtung sitzt, die wiederum von einer anderen
Bauart ist.
Denkbar ist beispielsweise eine manuell freigegebene
Steuereinrichtung, die durch eine Fahrzeugbeschleunigung
entriegelt wird und die Sperreinrichtung in den Sperr
zustand überführt. Solche zwei gleichartige Sperreinrich
tungen können an beiden Enden der Wickelwelle unterge
bracht sein. Es ist ferner möglich, nur eine solche Sperr
einrichtung zu verwenden, während an der anderen Seite der
Wickelwelle eine Sperreinrichtung sitzt, die dadurch
aktiviert wird, daß ein in das Sicherheitsnetz geschleu
derter Gegenstand an der Wickelwelle eine Querkraft her
vorruft, wodurch die Wickelwelle aus ihrer Lagerposition,
in der sie frei drehbar ist, herausgehoben wird in eine
Position, in der die Rotation blockiert ist. Weiter ist es
möglich, an Stelle der manuellen Betätigung eine voll
automatische Betätigung vorzusehen. In diesem Falle ist
das Sicherheitsnetz vollkommen frei beweglich und die
Rotation der Wickelwelle wird erst blockiert, wenn eine
übermäßige Verzögerung des Fahrzeugs auftritt bzw. die
Wickelwelle übermäßig beschleunigt wird. Dieses System
kann mit einem gleichartigen System am anderen Ende der
Wickelwelle kombiniert werden oder mit einem System, das
dadurch wirkt, daß das Ende der Wickelwelle radial ver
lagert wird.
Die Sperreinrichtung weist vorzugsweise ein mit der
Wickelwelle im wesentlichen drehfest verbundenes Sperr
glied auf, das mit einem Verriegelungsglied in dem Gehäuse
zusammenwirkt. Je nach Ausführungsform der Sperreinrich
tung ist das Sperrglied ein drehfest mit der Wickelwelle
verbundenes Sperrad, das über den gesamten Umfang eine
Sperrverzahnung trägt. Das Sperrglied kann aber auch eine
Scheibe sein, die lediglich ein oder zwei Zähne trägt und
die gegenüber der Wickelwelle radial beweglich ist.
Als Verriegelungsglieder kommen in Frage Sperrklin
ken, Sperrschieber oder drehfest in dem Gehäuse sitzende
Hohlzahnräder, die entweder voll mit Sperrzähnen bestückt
sind oder nur wenige Sperrzähne tragen.
Die Steuereinrichtung umfaßt eine in einer Mulde
gelagerte Kugel, die durch die Beschleunigung aus der
Mulde ausgelenkt wird und eine entsprechende Betätigung
hervorruft. Die Steuereinrichtung kann aber auch ein
Trägheitssystem sein, das mit der Wickelwelle verbunden
ist. Schließlich kann die Steuereinrichtung auch durch
eine Rasteinrichtung oder verformbare Mittel gebildet
sein, die wirksam werden, wenn Querkräfte auf die Wickel
welle einwirken und die Wickelwelle in der zugehörigen
Lagereinrichtung radial verschieben.
Im übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegen
stand von Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Sicherheitsnetzanordnung gemäß der
Erfindung, wie sie an der Rückseite einer Rücksitzlehne
befestigt ist, mit teilweise ausgezogenem Sicherheitsnetz,
in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 die Sicherheitsnetzanordnung nach Fig. 1, mit
teilweise aufgebrochenem Gehäuse, in einer Seitenansicht,
Fig. 3 die Sperreinrichtung an der rechten Seite der
Wickelwelle der Sicherheitsnetzanordnung nach Fig. 2, in
einer Draufsicht bei geöffnetem Gehäuse,
Fig. 4 die Sperreinrichtung nach Fig. 3, in einer
anderen Betriebsstellung,
Fig. 5 die Sperreinrichtung an der linken Seite der
Wickelwelle der Sicherheitsnetzanordnung nach Fig. 2, in
einer Stirnansicht bei geöffnetem Gehäuse,
Fig. 6 die Sperreinrichtung nach Fig. 5, in einer
anderen Funktionsstellung,
Fig. 7 eine beschleunigungssensitive Sperreinrich
tung für das rechte Ende der Wickelwelle der Sicherheits
netzanordnung nach Fig. 2, in einer Seitenansicht und
Fig. 8 die Sperreinrichtung nach Fig. 7, geschnitten
längs der Linie VIII-VIII nach Fig. 7.
Fig. 1 veranschaulicht von einem nicht weiter gezeig
ten Kombi-PKW dessen Rücklehne 1, an deren Rückseite 2 in
der Nähe der Oberkante der Rücklehne 1 eine Sicherheits
netzanordnung 3 lösbar verankert ist. Die Darstellung ent
spricht hierbei einem Blickwinkel aus der Sicht der geöf
fneten Laderaumklappe des betreffenden Kombi-PKW.
Zu der Sicherheitsnetzanordnung 3 gehört ein läng
liches Gehäuse 4, das sich über die Breite der Rücksitz
lehne 1 erstreckt und an seiner Oberseite mit einem glatt
randigen Auslaufschlitz 5 versehen ist. Der Auslaufschlitz
5 erstreckt sich von einer Endkappe 6 bis zu der gegen
überliegenden anderen Endkappe 7 des Gehäuses 4.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, dient das Gehäuse 4
der Lagerung einer Wickelwelle 8, an der mit einer Kante
ein Sicherheitsnetz 9 befestigt ist, das durch den Schlitz
5 aus dem Gehäuse 4 herausziehbar ist. Eine zu der Wickel
welle 8 parallele Kante 11 des Sicherheitsnetzes 9 ist zu
einer Schlaufe 12 geformt, durch die eine Auszugsstange 13
hindurchführt, die an beiden Enden mit pilzartigen Köpfen
15 versehen ist, die in entsprechende Aufnahmetaschen
unter dem Dach des betreffenden PKW einzuhängen sind.
In dem Gehäuse 4 sind für das rechte und das linke
Ende der Wickelwelle 8 Sperreinrichtungen 16 angeordnet,
deren Aufbau und Wirkungsweise anhand der Prinzipdarstel
lungen in den Fig. 3 und 4 bzw. 5 und 6 erläutert ist.
Die Wickelwelle 8 geht an ihrem rechten Ende in einen
Wellenzapfen 17 über, der aus einem dünneren Abschnitt 18
und einem dickeren Abschnitt 19 besteht. Der dünnere
Wellenzapfenabschnitt 18 steckt in einem nicht weiter
gezeigten, in der Endkappe 7 befindlichen Gleitlager. Mit
dem Abschnitt 19 mit größerem Durchmesser wirkt die Sperr
einrichtung 16' zusammen, die aus einem mit der Wickelwel
le 8 drehfest verbundenen Sperrglied 21' und einem damit
zusammenwirkenden Verriegelungsglied 22' besteht, das in
der Endkappe 7 schwenkbar gelagert ist.
Das Sperrglied 21' hat die Gestalt eines Sperrzahn
rads, das drehfest auf dem Abschnitt 19 sitzt und mit
einer Vielzahl von sägezahnförmigen Sperrzähnen 23' ver
sehen ist. Die Sperrzähne 23' zeigen gegen den Uhrzeiger
sinn und damit in Abwickelrichtung des Sicherheitsnetzes
9, dessen auf der Wickelwelle 8 aufgewickelter Ballen 24
strichpunktiert veranschaulicht ist.
Das Verriegelungsglied ist eine Verriegelungsklinke
22', die bei 25 achsparallel zu der Wickelwelle 8 schwenk
bar gelagert ist. Sie trägt an ihrem von der Schwenkachse
25 abliegenden Ende eine Klinkennase 26, die zum Zusammen
wirken mit den Verriegelungszähnen 23' gestaltet ist. Mit
Hilfe einer als Schraubenfeder gestalteten Druckfeder 27
ist die Verriegelungsklinke 22' in die Eingriffsstellung
mit dem Sperrad 21' vorgespannt.
Um die Verriegelungsklinke 22' außer Eingriff mit dem
Sperrad 21' zu bringen, ist ein Betätigungsknopf 28 vor
gesehen, der einen Betätigungskopf 29 und einen daran
sitzenden zylindrischen Schaft 31 aufweist. Mit dem Schaft
31 ist der Betätigungsknopf 28 in einer zylindrischen
Bohrung 32 neben der Schwenkachse 25 geführt. Eine auf dem
Schaft 31 sitzende Schraubenfeder 33 stützt sich an der
Außenseite der Kappe 7 ab und liegt anderenends an der
Unterseite des Kopfes 29 an, um den Betätigungsknopf 28
nach oben in Richtung von der Verriegelungsklinke 22' weg
vorzuspannen.
Der Betätigungsknopf 28 steht mit seinem von dem Kopf
29 abliegenden Ende 34 des Schaftes 31 auf einer Stufe
oder Schulter 35 auf, die an der Verriegelungsklinke 22'
im Bereich zwischen der Schwenkachse 25 und der Verriege
lungsnase 26 ausgebildet ist.
An dem von der Schwenkachse 25 abliegenden Ende ist
die Verriegelungsklinke 22' mit einem Haken 36 versehen,
der dazu eingerichtet ist, mit einem Haken 37 eines zwei
armigen Steuerhebels 38 zusammenzuwirken. Der Haken 36
öffnet sich in die entgegengesetzte Richtung wie der Haken
37.
Der zweiarmige Steuerhebel 38 ist bei 39 achsparallel
zu der Wickelwelle 8 in der Kappe 7 schwenkbar gelagert
und wird mit Hilfe einer Druckfeder 41, die sich unterhalb
des Hakens 37 befindet, in die Eingriffsstellung mit dem
Haken 36 vorgespannt. Die genaue Lage der beiden Haken 36
und 37 ergibt sich aus der nachfolgenden Funktionsbe
schreibung.
Im Ruhezustand liegen die beiden Haken 36 und 37 über
Schrägflächen 42 und 43 aneinander an; sie sind nicht
ineinander verhakt.
Der Steuerhebel 38 ist an seinem von dem Haken 37
abliegenden Ende mit einem nach unten zeigenden Fortsatz
44 versehen, der eine Mulde 45 enthält, die sich nach
unten öffnet. Mit der Mulde 45 korrespondiert eine Mulde
46 in der Endkappe 7. Zwischen den beiden Mulden 45 und 46
ist eine als Steuerglied wirkende Kugel 47 gefesselt.
Die Sperreinrichtung 16" an der linken Seite der
Wickelwelle 8 unterscheidet sich von der Sperreinrichtung
16' an der rechten Seite. Den Aufbau zeigt in einer Prin
zipdarstellung Fig. 5. Dabei sind funktionell einander
entsprechende Teile mit demselben Bezugszeichen, ergänzt
durch zwei Apostrophe, bezeichnet.
Auch am linken Ende ist die Wickelwelle 8 mit einem
Lagerzapfen 17" versehen, der sich aus dem dickeren Ab
schnitt 19" und dem dünnen Abschnitt 18" zusammensetzt.
Auf dem dicken Abschnitt 19" sitzt das Sperrglied 21" wie
derum in Gestalt eines Sperrzahnrades mit Sperrzähnen 23",
die so ausgerichtet sind, daß sie sich der Abwickelrich
tung entgegenstellen.
Zur Lagerung des Wellenzapfenabschnitts 18" dient
eine Lagerbüchse 48, die an einer innenliegenden Stirnsei
te 49 der Endkappe 6 einstückig angeformt ist. Diese
Lagerbüchse 48 zeigt in Richtung auf die benachbarte
Wickelwelle 8.
Am Umfang der Lagerbüchse 48 ist ein Abschnitt 50
durch zwei Sollbruchstellen 51 in Gestalt von zwei par
allel mit Abstand zueinander verlaufenden Kerben abge
grenzt, deren Abstand etwa dem Durchmesser des Achszapfens
18 entspricht und die über die Länge der Lagerbüchse 48
durchgehen. Ihre genaue Lage ergibt sich aus der weiter
unten gegebenen Funktionsbeschreibung.
Das Verriegelungsglied 22" der Sperreinrichtung 16"
am linken Ende besteht in einem Hohlrad, das drehfest in
dem Gehäuse 4 verankert und zu der Lagerbüchse 48 koaxial
ist. Dieses Hohlrad 22" ist mit drei Sperrzähnen 52 ver
sehen, die sich dem zwischen den beiden Kerben 51 begrenz
ten Abschnitt 50 der Lagerbüchse 48 etwa gegenüber befin
den. Der Zahnkopfkreisdurchmesser des Sperrads 23" ist
kleiner als der Zahnkopfkreisdurchmesser des Hohlrads 22",
womit das Sperrad 23" bei unverletzter Lagerbüchse 48 frei
drehbar ist.
Die Funktionsweise der insoweit beschriebenen Si
cherheitsnetzanordnung 3 ist wie folgt:
Im Anlieferzustand, also vor der Montage im PKW, ist
das Sicherheitsnetz 9 vollständig auf der Wickelwelle 8
aufgewickelt. Das Aufwickeln auf der Wickelwelle 8 ge
schieht mit Hilfe eines nicht weiter gezeigten und im
Inneren der Wickelwelle 8 sich befindenden Federmotors,
von dem ein Ende z. B. über den rechten Wellenzapfen 18
nach außen geführt und dort in der Endkappe 7 drehfest
festgelegt ist. Im eingefahrenen Zustand des Sicherheits
netzes 8 liegt die Zugstange 13 an den glatten Rändern des
Auslaufschlitzes 5 an.
In diesem Zustand wird die Sicherheitsnetzanordnung 3
an der Rückseite 2 der Rücksitzlehne 1 verankert.
Im Anlieferzustand sind die Sollbruchstellen in Ge
stalt der beiden Kerben 51 unverletzt, in dem Sinne, daß
die Lagerhülse 48 mit ihrer darin enthaltenen zylindri
schen Bohrung ein Gleitlager für den betreffenden Wellen
zapfen 18" bildet.
In diesem Zustand befinden sich die Sperrzähne 23"
des Sperrades 21" im Abstand zu den Verriegelungszähnen
52. Der Durchmesser des Sperrades 21" ist so gewählt, daß
der Flugkreisdurchmesser der Sperrzähne 23 kleiner ist als
der Flugkreisdurchmesser der nach innen ragenden Spitzen
der Verriegelungszähne 52.
Die Sperreinrichtung 16' auf der rechten Seite der
Wickelwelle 8 mag sich in dem in Fig. 3 gezeigten Zustand
befinden. In diesem Zustand greift die Verriegelungsklinke
22' in eine Zahnlücke zwischen Sperrzähnen 23' des zugehö
rigen Sperrades 21' ein. Hierdurch ist eine Rotation der
Wickelwelle 8 im Sinne des Herausziehens des Sicherheits
netzes 9 aus dem Gehäuse 4 blockiert. Um das Sicherheits
netz 9 herausziehen zu können, drückt der Benutzer den
Betätigungsknopf 28 nieder, wodurch die Verriegelungs
klinke 22' entgegen der Wirkung der Druckfeder 27 im
Gegenuhrzeigersinne um die Schwenkachse 25 ein Stück
herumgeschwenkt wird. Bei dieser Schwenkbewegung drückt
der Haken 36 den Haken 37 gegen die Wirkung der Druckfeder
41 nach unten zurück. Am Ende der Niederdrückbewegung des
Betätigungsknopfes 28 befindet sich der Haken 36 an einer
Stelle zwischen dem Haken 37 und der Schwenkachse 39. Im
Verlauf dieser Bewegung gleitet die Spitze des Hakens 36
an der Spitze des Hakens 37 vorbei, so daß dieser unter
der Wirkung der Feder 41 erneut nach oben schnappt. Wenn
der Benutzer nun den Betätigungsknopf 28 los läßt, der
durch die Feder 33 wieder in seine Ausgangslage zurückbe
wegt wird, bleibt dennoch die Verriegelungsklinke 22'
außer Eingriff mit dem Sperrad 21'. In dieser Außerein
griffsstellung wird die Verriegelungsklinke 22' durch das
Zusammenwirken der beiden Haken 36 und 37 gehalten. Die
Sperreinrichtung 16' befindet sich dadurch in ihrer Frei
laufstellung, in der die Wickelwelle 8 in beiden Richtun
gen frei drehbar ist.
Der Benutzer kann nun ungehindert das Sicherheitsnetz
9 so weit aus dem Gehäuse 4 herausziehen, wie dies notwen
dig ist, damit die Zugstange 13 in den karosserieseitigen
Verankerungen eingehängt werden kann.
In der Verriegelungsstellung zwischen den beiden
Haken 36 und 37 ist außerdem die Steuerkugel 47 zwischen
den beiden Mulden 45 und 46 gefesselt.
Sobald nach dem Einhängen des Sicherheitsnetzes 9 das
Fahrzeug hinreichend stark angefahren oder gebremst wird,
vollführt die Steuerkugel 47 zwischen den beiden Mulden 45
und 46 eine Ausgleichsbewegung infolge ihrer Trägheit.
Diese Ausgleichsbewegung führt zum Rand der beiden Mulden
45 und 46, die aufeinander zu konkav sind, wodurch der
Steuerhebel 38 an seinem von dem Haken 37 abliegenden Ende
angehoben wird. Das Anheben führt dazu, daß der Haken 37
nach unten gegen die Wirkung der Feder 41 bewegt wird und
aus dem Bewegungsbereich des Hakens 36 herauskommt. Zufol
ge der Wirkung der Druckfeder 27 kann nun die Verriege
lungsklinke 22' wieder in die Eingriffsstellung mit dem
Sperrzahnrad 21' herumschwenken, so daß die Verriegelungs
nase 21 in die Lücke zwischen benachbarten Sperrzähnen 23'
eingreifen kann.
Falls das Sicherheitsnetz 9 wieder eingefahren werden
soll, genügt es, den Zugstab 13 aus den Verankerungen
auszuhängen und das Sicherheitsnetz 9 unter der Wirkung
des Federmotors in das Gehäuse 4 einfahren zu lassen.
Wegen der sägezahnförmigen Gestalt der Sperrzähne 23' und
der Verriegelungsnase 26 wird die Drehung der Wickelwelle
8 im Sinne des Einfahrens des Sicherheitsnetzes 9 nicht
gesperrt. Das Sperrzahnrad 21' und die Verriegelungsklinke
22' wirken wie ein Ein-Richtungs-Gesperre oder Ratschen
freilauf.
Zum erneuten Ausfahren des Sicherheitsnetzes 9 ist
dagegen wiederum der Betätigungsknopf 28 niederzudrücken,
wie dies bereits beschrieben ist.
Sollte bei ausgefahrenem Sicherheitsnetz 9 ein Auf
fahrunfall geschehen und aus dem Laderaum ein Gegenstand
in das aufgespannte Sicherheitsnetz 9 fliegen, kann den
noch das Sicherheitsnetz 9 nicht weiter von der Wickelwel
le 8 abgewickelt werden. Die Sperreinrichtung 16' verhin
dert durch den Eingriff zwischen dem Sperrad 21' und der
Verriegelungsnase 26 eine solche Rotation am rechten Ende
der Wickelwelle 8.
Da sich die Wickelwelle 8 nicht mehr drehen kann,
ruft der gegen das Sicherheitsnetz 9 drängende Gegenstand
an der Wickelwelle 8 eine erhebliche Querkraft hervor. Die
Querkraft führt dazu, daß an der linken Seite der Wickel
welle 8 die Lagerbüchse 48 an den beiden Kerben 51 auf
bricht und den dazwischen befindlichen Teil 50 der Lager
büchse 48 nach oben wegdrückt. Der Wellenzapfen 18"
rutscht nach oben aus der jetzt nach oben offenen Lager
büchse 48 heraus, wodurch die Sperrzähne 23" dieses dort
befindlichen Sperrades 21" mit den Verriegelungszähnen 52
in Eingriff kommen können. Hierdurch ist nun auch das
andere Ende der Wickelwelle 8 gegen eine Rotation gesi
chert, denn der Wellenzapfen 18" ist zwischen den verblei
benden Flanken der beiden Kerben 51 gefesselt und das
Sperrad 21" steht mit dem Hohlrad 22" und dessen Verriege
lungszähnen 52 in Eingriff.
Dadurch ist die Wickelwelle 8 an ihren beiden Enden
gegen Rotation blockiert und kann sicher den gegen das
Sicherheitsnetz 9 drückenden Gegenstand zurückhalten.
Falls der Laderaum zu seiner Gänze benötigt wird,
wird die Sicherheitsnetzanordnung 3, nicht wie gezeigt, an
der Rücksitzlehne 1 befestigt, sondern z. B. im Fußraum vor
der Rücksitzbank. Diese Montage erfordert wegen des größe
ren Abstands eine sehr viel größere Länge an Sicherheits
netz, die aber auf der Wickelwelle 8 zur Verfügung steht.
Die Handhabung der Sicherheitsnetzanordnung 3 ist dabei
prinzipiell die gleiche, ebenso wie die Blockierung beim
Auffahrunfall.
Wie aus der gegebenen Funktionsbeschreibung ersicht
lich ist, wirkt auf der rechten Seite der Betätigungsknopf
28 zusammen mit dem Steuerhebel 38 als manuelle/beschleu
nigungsabhängige Steuereinrichtung, um die Sperreinrich
tung 16' in der Freilaufstellung zu halten. Die Sperrein
richtung 16" auf der linken Seite dagegen wird querkraft
gesteuert, wobei die Steuereinrichtung die beiden Soll
bruchkerben 51 sind, die beim Überschreiten einer vor
gegebenen Querkraft die Lagerbüchse 48 aufbrechen lassen,
so daß das Sperrglied 21" mit dem Verriegelungsglied 22"
in Eingriff kommen kann.
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Aus
führungsformen von Sperreinrichtungen besteht darin, daß
die Sperreinrichtung 16 auf der rechten Seite sich in
ihrer Ruhestellung in der Sperrstellung befindet, in der
ein Drehen der Wickelwelle 8 im Abwickelsinne blockiert
ist. Die Sperreinrichtung 16 auf der linken Seite dagegen
hat eine Ruhestellung, die mit der Freilaufstellung korre
spondiert. Erst bei einem Unfall wird die Sperreinrichtung
in die Sperrstellung überführt.
Anstatt auf der linken Seite die in den Fig. 5 und 6
gezeigte Sperreinrichtung 16" zu verwenden, kann auch dort
die in den Fig. 3 und 4 gezeigte Sperreinrichtung 16' zum
Einsatz kommen.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Sperreinrichtung 16''',
die durch die Beschleunigung oder Verzögerung des Fahr
zeugs bzw. eine Winkelbeschleunigung der Wickelwelle 8
gesteuert ist. Es handelt sich dabei um eine Sperreinrich
tung 16, die sich im Ruhezustand in der Freilaufstellung
befindet und erst beim Überschreiten einer vorgegebenen
Fahrzeugbeschleunigung oder Winkelbeschleunigung der
Wickelwelle 8 aktiviert wird, in dem Sinne, daß sie eine
Rotation der Wickelwelle 8 blockiert.
Auf einer Montageplatine 61, die sich in dem Gehäuse
4 befindet, sitzt drehfest ein Hohlrad 62, das als Ver
riegelungsglied dient. Das Hohlrad 62 ist mit einer Viel
zahl sägezahnförmiger Verriegelungszähne 63 versehen, die
entgegen der Abwickelrichtung der Wickelwelle 8 gerichtet
sind. Koaxial zu dem Hohlrad 62 verläuft der Wellenzapfen
17, dessen äußerer Abschnitt 18 wiederum in einer Lager
hülse 64 drehbar gelagert ist. Der Wellenzapfen 17 führt
durch eine Bohrung in der Platine 61 hindurch und ist im
Bereich des Abschnittes 19 mit einer quer durch ihn hin
durchführenden Öffnung 65 versehen, in der unverschieblich
eine Lasche 66 steckt, die an beiden Enden um gleiche
Beträge über den Abschnitt 19 übersteht.
Eine Scheibe 67 steckt mit einer Durchgangsöffnung 68
auf dem Abschnitt 19, und zwar auf der Seite der Platine
61, die von der Wickelwelle 8 abliegt. Die Scheibe 67 ist
lediglich an einer Seite mit zwei Sperrzähnen 69 versehen.
In der Ruhestellung befindet sich die Scheibe 67 in einer
Position, in der die Sperrzähne 69 nicht mit den Verriege
lungszähnen 63 des Hohlrades 62 kollidieren. Um dies zu
erreichen, ist die Durchgangsöffnung 68 an einer Seite mit
einem Schlitz 70 versehen, dessen radiale Tiefe, gemessen
ab der Mitte der Scheibe 67, dem radialen Überstand der
Lasche 66 entspricht. Außerdem ist der Schlitz 70 an
seinem von der Achse der Scheibe 67 abliegenden Ende
verjüngt, so daß sich die Lasche 66 dort lediglich schwen
kend bewegen kann, ohne daß sie in dem Schlitz 70 ein
nennenswertes Spiel in Umfangsrichtung hat.
Ein weiterer Schlitz 71 liegt dem Schlitz 70 bezü
glich der Achse des Wellenzapfens 17 diametral gegenüber
und ist so gestaltet, daß seine radiale Tiefe wiederum
etwa dem Überstand der Lasche 66 über den Außenumfang des
Abschnittes 19 entspricht. Hingegen ist der Schlitz 71
deutlich breiter als der Schlitz 70, wodurch die Lasche 66
in dem Schlitz 71 Spiel in Umfangsrichtung bekommt. Da
durch kann die Scheibe 67 in der gezeigten Stellung
gleichsam bezüglich ihrem Auflager in dem Schlitz 70
seitlich hin- und herpendeln, und zwar in die in Fig. 8
gezeigte Eingriffsstellung, in der die Sperrzähne 68 in
die Lücken zwischen den Verriegelungszähnen 63 eingreifen,
während bei der nicht gezeigten Stellung die Zähne ohne zu
streifen aneinander vorbeilaufen können.
Zum Hin- und Hersteuern zwischen den beiden Grenzla
gen ist eine Trägheitssteuereinrichtung 72 vorhanden. Zu
dieser gehört eine Art topfförmiges Federgehäuse 73 mit
einem Gehäuseboden 74 und einer einstückig angeformten
Lagerbüchse 75, mit der das Federgehäuse 73 frei drehbar
auf dem Wellenzapfenabschnitt 18 drehbar ist. In dem
Federgehäuseboden 74 steckt ein Mitnehmerzapfen 76, der
anderenends mit Spiel in eine Bohrung 77 in der Scheibe 67
führt.
In dem Federgehäuse 73 ist eine Spiralfeder 78 unter
gebracht, deren äußeres Federende an dem Federgehäuse 73
angreift und deren inneres Federende mit dem Wellenzapfen
abschnitt 18 verbunden ist. Hierdurch wird das Federgehäu
se 73 in eine Endlage vorgespannt, und zwar in diejenige
Endlage, in der die Scheibe 67 mit demjenigen Rand des
Schlitzes 71 an der Lasche 66 anliegt, in der die Zähne 63
und 68 außer Eingriff sind.
Das Federgehäuse 73 ist außerdem an der Außenseite
mit einer Verzahnung 79 versehen, die mit einem Schieber
81 zusammenwirkt. Der Schieber 81 ist bezüglich des Feder
gehäuses 73 radial verschiebbar in einer Bohrung 82 ge
führt, die an einem Ausleger 83 der Platine 61 enthalten
ist. In diesem Ausleger 83 befindet sich in einer nicht
erkennbaren Mulde eine Steuerkugel 84.
Die Wirkungsweise ist wie folgt:
Solange keine übermäßigen Beschleunigungskräfte auf
die Kugel 84 einwirken, liegt sie in ihrer zugehörigen
Mulde und der Verriegelungsschieber 81 ist mit der Ver
zahnung 79 des Federgehäuses 73 nicht in Eingriff. Dadurch
ist durch die Wirkung der Spiralfeder 78 in Verbindung mit
dem Federgehäuse 73 die Scheibe 66 in jene Endlage vor
gespannt, in der die Sperrzähne 68 frei und ungehindert an
den Spitzen der Verriegelungszähne 73 vorbeilaufen können.
Das Sicherheitsnetz 9 kann frei aus dem Auslaufschlitz 5
herausgezogen werden.
Falls bei einem Unfall ein Gegenstand in das Sicher
heitsnetz 9 geschleudert wird, werden zwei weitgehend
unabhängige Systeme wirksam. Das Eindringen des Gegen
stands in das Sicherheitsnetz 9 führt zu einer drastischen
Winkelbeschleunigung der Wickelwelle 8. Dieser Winkelbe
schleunigung kann das Federgehäuse 73 infolge des ihm
innewohnenden Trägheitsmomentes nicht folgen. Trotz der
Wirkung der Spiralfeder 78 eilt es nach. Das Nacheilen
führt zu einer radialen Verschwenkung der Scheibe 67 auf
dem Wellenzapfenabschnitt 19. Der Drehpunkt für diese
Verschwenkung liegt in dem Schlitz 70 und er wird begrenzt
durch das Eindringen der Sperrzähne 68 zwischen die Lücke
der Verriegelungszähne 63. Da die Scheibe 67 im übrigen
drehfest über die Lasche 65 mit dem Wellenzapfen 17 ver
bunden ist, ist eine weitere Drehung der Wickelwelle 8
blockiert.
Unabhängig von der Auslösung der Sperreinrichtung 16
durch die Trägheitseinrichtung 72, die durch das Träg
heitsmoment des Federgehäuses 73 gesteuert wird, erfolgt
noch eine weitere Steuerung, die von der Fahrzeugverzöge
rung abhängig ist. Durch den Auffahrunfall entsteht eine
relativ starke Verzögerung des Fahrzeugs, die zu einem
Herausrollen der Kugel 64 aus ihrer Mulde führt. Sie
klettert an dem Rand der Mulde hoch und drängt dabei den
Verriegelungsschieber 81 nach oben in Richtung auf die
Sperrverzahnung 79 des Federgehäuses 73. Das Federgehäuse
73 wird damit unabhängig von rotatorischen Trägheitskräf
ten durch den Sperrschieber 81 festgehalten, wodurch es zu
der gleichen Verschwenkung der Scheibe 67 kommt, wie dies
der Fall ist, wenn das Federgehäuse 73 infolge des Träg
heitsmomentes nacheilt.
Bei einer nicht gezeigten weiteren Ausführungsform
wäre es denkbar, mit dem Wellenzapfen 17 drehfest ein
Sperrzahnrad zu verbinden und den in Fig. 7 gezeigten
Sperrschieber 81 dazu zu verwenden, dieses Sperrzahnrad
festzuhalten, sobald übermäßige Verzögerungskräfte auf das
Fahrzeug einwirken, in dem sich die Sicherheitsnetzanord
nung 3 befindet.
Die Sperreinrichtung am anderen Ende der Wickelwelle
8 kann entweder so ausgeführt sein, wie sie in Fig. 7
gezeigt ist, oder sie kann so gestaltet sein, wie es die
Fig. 3 und 5 zeigen.
Eine Sicherheitsnetzanordnung weist eine in einem
Gehäuse frei drehbare Wickelwelle auf, an der mit einer
Kante ein Sicherheitsnetz befestigt ist. Das Sicherheits
netz führt durch einen Auslaufschlitz aus dem Gehäuse nach
außen, wobei die außenliegende Kante mit einem Zugstab
verbunden ist.
Der Wickelwelle sind vorzugsweise an beiden Enden
Sperreinrichtungen zugeordnet, die verhindern, daß Gegen
stände, die bei einem Auffahrunfall in das Sicherheitsnetz
geschleudert werden, das Sicherheitsnetz unter Ballonbil
dung von der Wickelwelle abwickeln können. Dabei können
unterschiedliche Sperreinrichtungen an beiden Enden ver
wendet werden. Diese Sperreinrichtungen können je nach
Anwendungsfall und Komfort bei der Bedienung bzw. den
Herstellungskosten so gestaltet sein, daß sie in der
Ruhestellung ein freies Laufen der Wickelwelle ermöglichen
und erst bei einer starken Verzögerung des Fahrzeugs oder
einer starken Winkelbeschleunigung der Wickelwelle akti
viert werden. Eine Sperreinrichtung, die als Ein-Rich
tungs-Gesperre wirkt, hat dagegen die kürzeste Ansprech
zeit, da sie sich von Haus aus in der Sperrstellung befin
det.
Claims (24)
1. Sicherheitsnetzanordnung (3) für Kraftfahrzeuge, ins
besondere für Kombi-PKW, um bei einem Auffahrunfall Gegen
stände aus einem Koffer- oder Gepäckraum daran zu hindern,
in den Fahrgastraum geschleudert zu werden,
mit einem Gehäuse (4), das einen parallel zu der Länge des Gehäuses (4) sich erstreckenden Auslaufschlitz (5) aufweist,
mit einer in dem Gehäuse (4) drehbar gelagerten Wic kelwelle (8)
mit einem Sicherheitsnetz (9), das zwei voneinander beabstandete Längskanten (11) aufweist, von denen eine an der Wickelwelle befestigt und die andere (11) mit einem Zugstab (13) verbunden ist, und das durch den Auslauf schlitz (5) verläuft,
mit einer der Wickelwelle (8) zugeordneten Wickelein richtung, um die Wickelwelle (8) im Sinne eines Aufwic kelns des Sicherheitsnetzes (9) in Umdrehungen zu verset zen, und
mit wenigstens einer Sperreinrichtung (16), die dazu eingerichtet ist, eine Rotation der Wickelwelle (8) infol ge der Wirkung eines in das Sicherheitsnetz (9) geschleu derten Gegenstands im Sinne des Abwickelns des Sicher heitsnetzes (9) zu sperren.
mit einem Gehäuse (4), das einen parallel zu der Länge des Gehäuses (4) sich erstreckenden Auslaufschlitz (5) aufweist,
mit einer in dem Gehäuse (4) drehbar gelagerten Wic kelwelle (8)
mit einem Sicherheitsnetz (9), das zwei voneinander beabstandete Längskanten (11) aufweist, von denen eine an der Wickelwelle befestigt und die andere (11) mit einem Zugstab (13) verbunden ist, und das durch den Auslauf schlitz (5) verläuft,
mit einer der Wickelwelle (8) zugeordneten Wickelein richtung, um die Wickelwelle (8) im Sinne eines Aufwic kelns des Sicherheitsnetzes (9) in Umdrehungen zu verset zen, und
mit wenigstens einer Sperreinrichtung (16), die dazu eingerichtet ist, eine Rotation der Wickelwelle (8) infol ge der Wirkung eines in das Sicherheitsnetz (9) geschleu derten Gegenstands im Sinne des Abwickelns des Sicher heitsnetzes (9) zu sperren.
2. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zu der Wickeleinrichtung eine Federmo
toreinrichtung gehört, durch die die Wickelwelle (8) im
Sinne des Aufwickelns des Sicherheitsnetzes (9) vorge
spannt ist.
3. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung (16) wenigstens
zwei Betriebszustände aufweist, von denen der eine ein
Freilaufzustand ist, in dem die Wickelwelle (8) im wesent
lichen frei drehbar ist, und von denen der andere ein
Sperrzustand ist, in dem die Rotation der Wickelwelle (8)
im Abwickelsinne gesperrt ist.
4. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung (16) ein Ein-
Richtungs-Gesperre ist, das im Sperrzustand eine Drehung
der Wickelwelle (8) im Sinne des Aufwickelns des Sicher
heitsnetzes (9) nicht verhindert.
5. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zu der Sperreinrichtung eine Steuer
einrichtung (29, 38, 47; 50, 51; 72, 84) gehört, durch die die
Sperreinrichtung (16) aus dem einen Zustand in den anderen
Zustand umschaltbar ist.
6. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zu der Sperreinrichtung (16) eine
Steuereinrichtung (50, 51; 72, 84) gehört, durch die die
Sperreinrichtung (16) aus dem Freilaufzustand in den
Sperrzustand umschaltbar ist.
7. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zu der Sperreinrichtung (16) eine
Steuereinrichtung (29, 38, 47) gehört, durch die die Sperr
einrichtung (16) aus dem Sperrzustand in den Freilaufzu
stand umschaltbar ist.
8. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (29, 38,
47) zur manuellen Betätigung eingerichtet ist.
9. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (29, 38,
47; 72, 84) derart gestaltet ist, daß sie in Abhängigkeit
von der Beschleunigung des Fahrzeugs wirksam zu machen
ist.
10. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (72)
derart gestaltet ist, daß sie in Abhängigkeit von der Be
schleunigung der Wickelwelle (8) wirksam zu machen ist.
11. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (50, 51)
derart gestaltet ist, daß sie in Abhängigkeit von einer an
der Wickelwelle (8) angreifenden Querkraft wirksam zu
machen ist.
12. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie wenigstens zwei unterschiedliche
Sperreinrichtungen (16) aufweist.
13. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung (16) wenigstens
ein im wesentlichen drehfest mit der Wickelwelle (8) ver
bundenes Sperrglied (21, 67) aufweist, das mit einem in dem
Gehäuse (4) befindlichen Verriegelungsglied (22, 62) zu
sammenwirkt.
14. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sperrglied ein drehfest mit der
Wickelwelle (8) verbundenes Sperrad (21) aufweist, das
eine Verzahnung trägt, die sich über den gesamten Umfang
fortsetzt.
15. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzahnung sägezahnförmig ist.
16. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sperrglied eine Scheibe (67) auf
weist, die im wesentlichen drehfest mit der Wickelwelle
(8) verbunden, gegenüber der Drehachse Wickelwelle (8)
begrenzt radial verlagerbar ist und an ihrem Außenumfang
wenigstens einen Sperrzahn (69) trägt.
17. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verriegelungsglied von einer in
dem Gehäuse (4) schwenkbar gelagerten Verriegelungsklinke
(22) gebildet ist.
18. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verriegelungsglied von einem in
dem Gehäuse (4) verschiebbar gelagerten Verriegelungs
schieber gebildet ist.
19. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verriegelungsglied von wenigstens
einem in dem Gehäuse (4) starr befestigten Verriegelungs
zahn (52, 63) gebildet ist.
20. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verriegelungsglied von einem in
dem Gehäuse (4) drehfest sitzenden Hohlrad (22, 62) gebil
det ist, das wenigstens einen Verriegelungszahn (52) oder
eine Vielzahl äqudistant verteilter Verriegelungszähne
(63) trägt.
21. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zu der Steuereinrichtung
(29, 38, 47; 72, 84) eine in einer Mulde (45, 46) gelagerte
Kugel (47, 84) gehört.
22. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zu der Steuereinrichtung
(29, 38, 47) eine in dem Gehäuse (4) schwenkbar gelagerte
Klinke (38) gehört.
23. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zu der Steuereinrichtung eine
Rotationsträgheitseinrichtung (72) gehört, die auf der
Wickelwelle (8) angeordnet ist.
24. Sicherheitsnetzanordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zu der Steuereinrichtung ein
Wellenlager (48) gehört, das eine radiale Verlagerung des
zugehörigen Endes der Wickelwelle (8) ermöglicht, und dem
Mittel (50, 51) zugeordnet sind, die eine radiale Verlage
rung der Wickelwelle (8) unterhalb einer vorgegebenen
Radialkraft verhindern.
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