DE19641804A1

DE19641804A1 - Antrieb für das Verschwenken einer Tür zum Verschließen einer Öffnung einer Seitenwand eines Druckwerkes

Info

Publication number: DE19641804A1
Application number: DE1996141804
Authority: DE
Inventors: Josef Dipl Ing Singler; Klaus Dipl Ing Reichel; Peter Dipl Ing Knauer
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1996-10-10
Filing date: 1996-10-10
Publication date: 1998-04-23
Anticipated expiration: 2016-10-11
Also published as: DE19641804C2

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb für das Verschwenken einer Tür zum Verschließen einer Öffnung einer Seitenwand eines Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die DE 43 32 364 A1 zeigt ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine, bei dem eine Seitenwand eine Öffnung aufweist, durch die eine Gummituchhülse eines Übertragungszylinders wechselbar ist. Die Öffnung ist mittels einer schwenkbaren Tür verschließbar, wobei der Zapfen des Übertragungszylinders im Schließzustand in der Tür gelagert ist. Für das Aufschwenken der Tür greift an dieser ein etwa parallel zur Ebene der Tür liegender Arbeitszylinder an, der gelenkig an der Seitenwand des Druckwerks befestigt ist. Bei dieser Vorrichtung greift der Arbeitszylinder mit ungünstigen Hebel- und dadurch Kraftverhältnissen an der Tür an, ansonsten müssen schlechtere Übertragungsverhältnisse (Übertragungswinkel) in Kauf genommen werden. Zudem tritt in der Schließstellung ein nur kleiner Übertragungswinkel auf, der sich entsprechend nachteilig auf die erzielbare Schließkraft auswirkt.

Die DE 44 14 084 A1 zeigt ein Druckwerk, bei dem zwei Türflügel zum Verschließen einer Öffnung in der Druckwerkseitenwand mittels Arbeitszylindern verschwenkt werden. Deren Schubbewegung wird aufwendig über jeweils eine Gelenkwelle und ein Viergelenkgetriebe auf die Türflügel übertragen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, für die schwenkbare Tür einen konstruktiv einfachen Antrieb zu schaffen, der bei guten Übertragungsverhältnissen der Tür eine hohe Schließkraft erteilt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die gegenständlichen Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Der Arbeitszylinder greift mit einem Übertragungswinkel von etwa 90° an der sich in der Schließstellung befindlichen Tür an. Dabei wird seine Kolbenkraft zu etwa 100% in die auf die Tür drückende Schließkraft umgesetzt. Auch für die weiteren Türstellungen sind die Übertragungs- und Kräfteverhältnisse gut. Der Antrieb braucht dadurch nicht sonderlich kräftig dimensioniert zu werden. Außerdem ist er konstruktiv einfach aufgebaut und dadurch kostengünstig erstellbar.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.

Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:

Fig. 1 die Teilansicht auf die Seitenwand eines Druckwerkes mit einer zwei Türflügel enthaltenden Tür,

Fig. 2 den Schnitt II-II nach Fig. 1, aufgebrochen,

Fig. 3 den Schnitt III-III nach Fig. 2.

Fig. 1 zeigt die Teilansicht auf die Seitenwand 1 eines Druckwerks 2, in diesem Falle eines Offset-Doppeldruckwerkes. Das Druckwerk 2 enthält die Übertragungszylinder 3, 4 und die Formzylinder 5, 6. Die zur Seitenwand 1 zeigenden Zapfen 7 der Zylinder 3 bis 6 sind in jeweils einer Lagerbüchse 8 bis 11 gelagert, die wiederum in einer Tür, bestehend aus zwei Türflügeln 12, 13, gelagert sind, vorausgesetzt diese befinden sich im in Fig. 1 gezeigten Schließzustand. Die Tür kann auch einflüglig ausgebildet sein. Die Türflügel 12, 13 verdecken im Schließzustand eine Öffnung 14 der Seitenwand 1. Durch diese Öffnung 14 sind im Öffnungszustand der Türflügel 12, 13 hülsenförmige Druckformen der Formzylinder 5, 6 sowie Gummituchhülsen der Übertragungszylinder 3, 4 oder auch endliche Bespannungen dieser Zylinder 3 bis 6 wechselbar. Die Öffnung 14 in der Seitenwand 1 braucht auch nur den Bereich der Übertragungszylinder 3, 4 zu betreffen, oder es sind nur Öffnungen im Bereich der Formzylinder 5, 6 vorhanden. Entsprechend der Größe der Öffnung oder Öffnungen ist dann die Breite der Türflügel dimensioniert. Die Türflügel können auch um horizontale Achsen aufschwenkbar sein, z. B., wenn die Druckwerkzylinder nebeneinander angeordnet sind.

Jeder Türflügel 12, 13 trägt zwei Lageraugen 15 bis 18, denen scharnierartig jeweils ein an der Seitenwand 1 angeschraubter Lagerklotz 19 bis 22 zugeordnet ist. Die Bohrungen der Lageraugen 15 bis 18 und Lagerklötze 19 bis 22 nehmen jeweils eine Achse 23, 24 auf, um die die Türflügel 12, 13 schwenkbar sind. Im Ausführungsbeispiel rücken vor dem Aufschwenken nicht zum Gegenstand der Erfindung gehörige Exzenter, die deshalb nicht näher beschrieben sind, die Türflügel 12, 13 voneinander ab. Dies ist bei der gewählten Lage der Achsen 23, 24 erforderlich, um die Türflügel an den Lagerbüchsen 8 bis 10 vorbeischwenken zu können. Bei einflügligen Türen bietet der Stand der Technik Lösungen, mit denen Freiraum für das Vorbeischwenken des Bohrungsbereichs der Tür an der jeweiligen Lagerbüchse schaffbar ist. Für das Verschwenken ist an jedem Türflügel 12,13 ein Arbeitszylinder 25, 26 angeordnet (Fig. 2). Hierzu sind für den Arbeitszylinder 25 auf der von den Zylindern 3 bis 6 wegzeigenden Seite der Tür 12 zwei Lager 27, 28 aufgeschraubt, in denen die Zapfen des Zylinders 29 lagern (Fig. 3). Die Kolbenstange 30 führt durch eine Öffnung 31 des Türflügels 12 zur Seitenwand 1 und ist dort schwenkbar in der Gabel eines Lagers 32, das an der Seitenwand 1 angeflanscht ist, befestigt. Der Arbeitszylinder 25 ist in der gezeichneten Schließstellung des Türflügels 12 vorteilhaft senkrecht auf die Seitenwand 1 gerichtet, wodurch sich ein Übertragungswinkel von 90° einstellt und die gesamte Kolbenkraft als Schließkraft wirkt. Der Arbeitszylinder 26 ist gleichermaßen an dem Türflügel 13 befestigt und seine Kolbenstange durch eine Öffnung 33 führend an der Seitenwand 1 angelenkt. Eine detaillierte Beschreibung erübrigt sich deshalb. Die Arbeitszylinder 12, 13 werden pneumatisch oder hydraulisch betrieben.

Die Arbeitszylinder 25, 26 bringen in der in Fig. 2 gezeigten Schließstellung der Türflügel 12, 13 die Schließkräfte auf. Sie drücken dabei die Türflügel 12, 13 mit in diese eingeschraubten Anschlägen 34, 35 gegen Anschläge 36, 37, die in die Seitenwand 1 eingeschraubt sind. Für das Öffnen der Türflügel 12, 13 werden die Arbeitszylinder 25, 26 umgesteuert, wodurch die Türflügel 12, 13 in die in Fig. 2 strichpunktiert gezeichnete Stellung geschwenkt werden. Bei dieser Stellung werden die Zylinder 3 bis 6 mit Hilfe einer nicht gezeigten Vorrichtung an der weiteren Seitenwand fliegend gelagert. Nunmehr können die nicht dargestellten hülsenförmigen Druckformen der Formzylinder 5, 6 und Gummihülsen der Übertragungszylinder 3, 4 durch die freigelegte Öffnung 14 der Seitenwand 1 gewechselt werden. Das Rückschenken der Türflügel 12, 13 in die Schließstellung erfolgt durch erneutes Umsteuern der Arbeitszylinder 25, 26.

Claims

1. Antrieb für das Verschwenken einer Tür zum Verschließen einer Öffnung einer Seitenwand eines Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine, durch die insbesondere eine hülsenförmige Druckform und/oder insbesondere eine Gummihülse wenigstens eines Druckwerkzylinders führbar ist, wobei der Zapfen des Druckwerkzylinders in der die Öffnung verschließenden Tür gelagert ist und an der Tür ein mit der Seitenwand gelenkig verbundener Arbeitszylinder angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder (25, 26) mit seiner Schubrichtung etwa senkrecht auf die Ebene der in der Schließstellung befindlichen Tür (12, 13) gerichtet auf der vom Druckwerkzylinder (3 bis 6) wegzeigenden Seite der Tür (12, 13) schwenkbar angeordnet ist und durch eine Öffnung (31, 33) der Tür (12, 13) an die Seitenwand (1) führt.

2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder (25, 26) mit seinem Zylinder (29) an der Tür (12, 13) und seiner Kolbenstange (30) an der Seitenwand (1) angelenkt ist.

3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür aus zwei schwenkbaren Türflügeln (12, 13) besteht, an denen jeweils ein Arbeitszylinder (25, 26) zur Verschwenkung vorgesehen ist.

4. Antrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Türflügel (12, 13) in die Seitenwand (1) und die Türflügel (12, 13) eingeschraubte Anschläge (36, 37, 34, 35) vorgesehen sind, die in der Schließstellung kontaktieren.