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Bei
elektromagnetischen Aktuatoren, wie sie beispielsweise an Kolbenbrennkraftmaschinen
zur Betätigung
der Gaswechselventile eingesetzt werden, besteht die Anforderung,
hohe Schaltgeschwindigkeiten bei gleichzeitig hohen Schaltkräften zu
realisieren. Speziell zur Betätigung
der Gaswechselventile an Kolbenbrennkraftmaschinen weist ein derartiger
elektromagnetischer Aktuator einen mit dem zu betätigenden
Stellglied, hier dem Gaswechselventil, verbundenen Anker auf, der
durch zwei gegeneinanderwirkende Rückstellfedern in einer Ruheposition zwischen
zwei Elektromagneten gehalten wird und der bei Bestromung der Elektromagneten
wechselweise durch den einen als Schließmagneten und den anderen als Öffnermagneten
arbeitenden Elektromagneten aus der Ruhelage angezogen und für die Dauer
der jeweiligen Strombeaufschlagung in der betreffenden Schließstellung
bzw. Öffnungsstellung
gehalten wird.
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Zur
Betätigung
des Gaswechselventils, das heißt
zur Einleitung der Bewegung aus der geschlossenen in die geöffnete Position
und umgekehrt, wird jeweils der Haltestrom an dem haltenden Elektromagneten
abgeschaltet. Hierdurch fällt
die Haltekraft des betreffenden Elektromagneten unter die Federkraft
der Rückstellfeder
ab und der Anker beginnt, durch die Federkraft beschleunigt, sich
zu bewegen. Nach dem Durchgang des Ankers durch seine Ruheposition
wird der "Flug" des Ankers durch
die Federkraft der gegenüberliegenden
Rückstellfeder
abgebremst. Um nun den Anker in der anderen Position zu fangen und
zu halten, wird der betreffende Elektromagnet bestromt.
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Die
Verwendung elektromagnetischer Aktuatoren für die Gaswechselventile bietet
den Vorteil, daß hier
eine anpassungs fähige
Steuerung für
das Ein- und Ausströmen
des Arbeitsmediums möglich ist,
so daß der
Arbeitsprozeß nach
den durch den Betrieb gewünschten
Parametern optimal beeinflußt werden
kann. Der Ablauf der Steuerung hat dabei großen Einfluß auf die unterschiedlichen
Betriebsparameter, beispielsweise die Zustände des Arbeitsmediums im Einlaßbereich,
im Arbeitsraum und im Auslaßbereich
sowie auf die Vorgänge
im Arbeitsraum selbst. Da Kolbenbrennkraftmaschinen bei sehr unterschiedlichen
Betriebszuständen
instationär
arbeiten, ist eine entsprechend variable Steuerung der Gaswechselventile
vorteilhaft. Eine derartige elektromagnetische Schaltanordnung für Gaswechselventile
ist beispielsweise aus
DE 30
24 109 bekannt.
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Ein
wesentliches Problem bei der Steuerung derartiger elektromagnetischer
Aktuatoren ist die Zeitgenauigkeit, die insbesondere bei einer Steuerung
der Motorleistung für
die Einlaßventile
an einer Kolbenbrennkraftmaschine erforderlich ist. Eine genaue
Steuerung der Zeiten wird durch fertigungsbedingte Toleranzen, im
Betrieb auftretende Verschleißerscheinungen
sowie durch unterschiedliche Betriebszustände, beispielsweise wechselnde
Lastanforderungen und wechselnde Arbeitsfrequenzen erschwert, da
diese äußeren Einflüsse relevante
Zeitparameter des Systems beeinflussen können. Eine Voraussetzung für eine genaue
und zuverlässige
Betätigung
der Gaswechselventile ist eine Einstellung der Ruhelage des Ankers.
Die Einstellung der "statischen
Ruhelage" des Ankers
zwischen den beiden Elektromagneten bei stromlos gesetzten Spulen, auch
unter Berücksichtigung
der Federkräfte
und der Induktivitäten
der Magneten kann hierzu nicht ausreichend sein.
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Für einen
möglichst
zeitgenauen Betrieb eines derartigen Aktuators ist die "dynamische Ruhelage" von Bedeutung. Hierzu
sind unterschiedliche Reibungswiderstände und/oder Gaskräfte für die Bewegung
des Ankers in Richtung "Offen" und in Richtung "Geschlossen" zu berücksichtigen,
die zu einer Beeinflussung der Symmetrie des Bewegungsvorganges führen. Die
Ruhelage des Ankers hat einen entscheidenden Einfluß auf die
Symmetrie des Bewegungsablaufes. Bei verstellter Ruhelage schwingt
der Anker jeweils unterschiedlich weit, je nachdem zu welcher Seite
er sich gerade bewegt.
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Um
auf beiden Seiten ein sicheres Fangen zu gewährleisten, muß nun bei
einer verstellten Ruhelage entweder der Strom für den einen fangenden Magneten,
beispielsweise auf der Öffnerseite,
anders als der Strom für
den anderen fangenden Magneten, beispielsweise auf der Schließerseite,
eingestellt werden. Oder für
beide Magneten wird der gleiche Strom eingestellt und zwar in der
Höhe, daß der Anker
auf beiden Seiten sicher gefangen wird. Dann trifft der Anker jedoch
auf den Magneten, zu dem hin die Ruhelage hin verschoben ist, mit
deutlich zu hoher Geschwindigkeit auf.
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Bei
einem unsymmetrischen Bewegungsverhalten muß die Ruhelage entsprechend
außermittig eingestellt
werden, damit der Betrieb energieoptimal und damit auch zeitlich
exakt abläuft.
Wichtig ist bei einer Hubkolbenbrennkraftmaschine die korrekte, das
heißt
gleiche Einstellung der Ruhelagen aller gleichartigen Gaswechselventile.
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Weiterhin
sind im Betrieb die Reibungswiderstände bzw. Dämpfungen durch die wechselnden Gaskräfte stark
lastabhängig.
Allerdings kann für
die einmalige Einstellung bei Produktion und Service ein definierter
Betriebspunkt angefahren werden, so daß dieser Effekt für die reine
Einstellung keine Rolle spielt. Die Einstellung kann auch im ungefeuerten Betrieb
erfolgen. Im tatsächlichen
Betrieb werden dann die Unsymmetrien durch unterschiedlichen Bestromung
von Öffner
und Schließer
im Betrieb mittlerer und hoher Lasten aufgefangen.
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Mit
einer festen Einstellung der Ruhelage kann aus den gerade genannten
Gründen
nicht in allen Betriebspunkten "energieoptimal" gefahren werden.
Insofern muß für eine feste
Einstellung der Ruhelage ein Kriterium unter Berücksichtigung von Laufsicherheit
und energetisch günstigem
Betrieb festgelegt werden, das die Anforderungen an den Motor (Lastkollektive
in Testzyklen etc.) berücksichtigt.
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Eine
andere Möglichkeit
ergibt sich darin, die jeweilige Ruhelage während des Betriebes jeweils
an die Anforderungen des Betriebspunktes anzupassen. So kann beispielsweise
bei einem Betriebspunkt hoher Last, bei dem der Anker beim öffnen des
Auslaßventils
besonders stark "gebremst" wird, die Ruhelage
in Richtung auf die Offen-Seite verstellt werden.
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Eine
erste Ruhelageinestellung muß unmittelbar
im Anschluß an
die Endmontage erfolgen. Um die korrekte Einstellung der Ruhelage
prüfen
zu können,
muß ein
Meßwert
vorliegen, der hierüber
Auskunft gibt. Der Anker selbst ist allerdings nach der Endmontage
nicht mehr zugänglich,
so daß die überprüfung der
Ruhelage mechanisch sehr problematisch ist, Dazu kommt, wie eben
dargelegt, daß die geometrische
Ruhelage nicht unbedingt gleich der energetischen bzw. dynamischen
Ruhelage sein muß,
falls die Federn eine gewisse Progressivetät aufweisen und/oder unterschiedliche
Reibungswiderstände
vorhanden sind.
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Eine
korrekte Einstellung der Ruhelage wird sich im Normalfall während des
Betriebes nicht verstellen. Allerdings kann es im Fehlerfall tatsächlich zu einer
Verstellung der Ruhelage kommen. Somit ist auch das Vorhandensein
einer Diagnosefunktion von Nöten,
die Auskunft über
den ordnungsgemäßen Zustand
der Ankereinstellung gibt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Justierung
eines elektromagnetischen Aktuators zu schaffen, das eine automatisierte
Erfassung der Ruhelage mit einer Anzeige und Diagnose von Fehleinstellungen
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß das
Auftreffverhalten des Ankers beim Auftreffen auf die Polfläche des
jeweils fangenden Magneten erfaßt
und der festgestellte Wert eines vorgegebenen Auftreffindikators
mit einem vorgebbaren Sollwert verglichen und bei Abweichungen über die
Stellmittel die Ruhelage solange verstellt wird, bis für beiden
Magneten der Wert des Auftreffindikators einem vorgegebenen Sollwert
entspricht. Der Sollwert kann dadurch vorgegeben werden, daß die Auftreffindikatoren
für beide
Magneten gleich sind oder auch eine sich ergebende Differenz einem
vorgegebenen Wert entspricht. Als Auftreffindikator kann der zeitliche
Verlauf des Stroms und/oder der zeitliche Verlauf der Spannung an
der Spule des jeweils fangenden Magneten vorgegeben werden oder ein
ausgewähltes
Merkmal des zeitlichen Verlaufs, beispielsweise ein lokales Maximum,
der Zeitpunkt des Maximums oder dergleichen vorgegeben werden. In
einer anderen Ausgestaltung ist als Auftreffindikator der beim Auftreffen
des Ankers auf die Polfläche
des fangenden Magneten erzeugte Körperschall verwendbar.
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Die
Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen und Diagramme näher erläutert. Es
zeigen
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1 einen elektromagnetischen
Aktuator für
ein Gaswechselventil,
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2 den zeitlichen Verlauf
von Strom und Weg bei der Betätigung
des Aktuators,
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3 die Erfassung unterschiedlicher
Auftreffgeschwindigkeiten über
den Spannungsverlauf am fangenden Magneten,
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4 die Erfassung der unterschiedlichen Auftreffgeschwindigkeiten über den
Stromverlauf am fangenden Magneten und
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5 eine Anordnung der Körperschallerfassung.
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In 1 ist ein Hubventil 1 für eine Kolbenbrennkraftmaschine
dargestellt, das mit einem elektromagnetischen Ventilantrieb 2 versehen
ist. Der elektromagnetische Ventilantrieb 2 weist zwei
mit Abstand zueinander angeordnete Elektromagneten 3 und 4 auf,
zwischen denen ein Anker 5 hin und her bewegbar gelagert
ist, der mit dem Schaft 6 des Ventils 1 in Verbindung
steht. Der Anker 5 wird durch eine dem Elektromagneten 3 zugeordnete
Rückstellfeder 7 und
eine dem Elektromagneten 4 zugeordnete Rückstellfeder 8 bei
stromlos gesetzten Elektromagneten in einer Mittelstellung zwischen
den beiden Elektromagneten 3 und 4 gehalten. Über eine
hier nur schematisch und beispielhaft angedeutete, von Hand oder
automatisch betätigbare
Stelleinrichtung 2.1 besteht nun die Möglichkeit, diese Ruhelage zu justieren.
Wird der Elektromagnet 3 bestromt, dann wird der Anker 5 angezogen
und liegt an der Polfläche
des Elektromagneten 3 an, so daß das Hubventil 1 in
Schließstellung
gehalten wird. Wird der Elektromagnet 3 stromlos gesetzt
und der Elektromagnet 4 bestromt, dann bewegt sich der
Anker 5, zunächst beschleunigt
durch die Kraft der Rückstellfeder 7 in Richtung
auf den Elektromagneten 4 und wird von diesem dann eingefangen,
so daß der
Anker 5 an der Polfläche
des Elektromagneten 4 anliegt und das Hubventil 1 in Öffnungsstellung
hält.
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Je
nach seiner Zuordnung an der betreffenden Kolbenbrennkraftmaschine
besitzt nun das Ventil die Funktion eines Einlaßventils oder eines Auslaßventils,
wobei je Zylinder wenigstens ein Einlaßventil und ein Auslaßventil
angeordnet ist. Die Ansteuerung der einzelnen Einlaßventile
und Auslaßventile
an einer Kolbenbrennkraftmaschine erfolgt bei derartigen elektromagnetischen
Ventilantrieben über
eine elektronische Motorsteuerung 9, die in 1 angedeutet ist.
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Der
Motorsteuerung 9 werden neben der Vorgabe des Lastwunsches über das
Gaspedal 10 als Grundvorgabe die Drehzahl der Kurbelwinkel,
die Motortemperatur und weitere für einen einwandfreien Motorbetrieb
relevante oder wünschenswerte
Daten vorgegeben, die in der elektronischen Motorsteuerung 9 verarbeitet
werden und die entsprechenden Stellsignale für die wechselseitige Bestromung
der Elektromagneten der einzelnen Stellantriebe der Hubventile erarbeitet.
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In 2 ist in bezug auf die schematische Darstellung
eines elektromagnetischen Ventilsantriebs der zeitliche Verlauf
der Ströme
in den beiden Elektromagneten sowie der Wegverlauf des Ankers 5 näher dargestellt.
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Als
Ausgangslage für
die Darstellung in 2 wird
davon ausgegangen, daß der
Anker 5 an der Polfläche
des Elektromagneten 3 anliegt, das heißt daß das Hubventil 1 in
Schließstellung
gegen die Kraft der Rückstellfeder 7 gehalten
ist. Um den Anker am Elektromagneten halten zu können, ist dieser mit einem
Haltestrom I3h beaufschlagt, wobei dieser
Haltestrom I3h zwischen einem oberen und
einem unteren Stromwert "getaktet" wird, um unter Ausnutzung
der gespeicherten magnetischen Energie den Stromverbrauch während der
Haltephase zu reduzieren.
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Soll
nun das Hubventil 1 geöffnet
werden, dann wird zu einem Zeitpunkt T1 der
Elektromagnet 3 stromlos gesetzt. Der Haltestrom fällt über einen
Zeitraum tab ab, wobei der Anker auch nach
dem vollständigen
Stromabfall noch für
eine gewisse Zeit, der sogenannten Klebzeit, am Elektromagneten 3 anliegt. Erst
zum Zeitpunkt T2 setzt sich der Anker 5 unter dem
Einfluß der
Kraftwirkung der Rückstellfeder 7 in Bewegung,
wie dies aus dem zwischen den beiden Stromkurven angegebenen Wegverlauf
zu ersehen ist. Sobald der Anker 5 die durch die Kraftwirkung
der beiden Rückstellfedern 7 und 8 vorgegebene
Mittelposition durchlaufen hat, wirkt der Ankerbewegung die wachsende
Rückstellkraft
der Rückstellfeder 8 entgegen.
Um nun den Anker 5 am Elektromagneten 4 zu "fangen" und das Hubventil 1 sicher
in Öffnungsstellung
zu halten, wird zum Zeitpunkt T3 der Elektromagnet 4 bestromt,
so daß noch
vor dem Auftreffen des Ankers 5 auf der Polfläche des
Elektromagneten 4 zum Zeitpunkt T4 der maximale
Fangstrom I4f erreicht wird. Dieser maximale
Fangstrom wird über eine
vorgegebene Zeitdauer bis zum Zeitpunkt T5 aufrechterhalten,
wobei dieser Zeitraum tf so bemessen ist,
daß ein
sicheres Auftreffens des Ankers 5 auf der Polfläche des
Elektromagneten 4 gewährleistet ist.
Zum Zeitpunkt T5 wird der Strom dann auf
die Höhe
des Haltestroms I4h reduziert, wobei während der
Haltezeit der Haltestrom I4h wiederum zur
Reduzierung des Stromsverbrauchs getaktet wird. Zum Schließen des
Ventils wird dann über
die elektronische Motorsteuerung 9 in entsprechender Weise
der Haltestrom I4h abgeschaltet, so daß der vorstehend beschriebene
zeitliche Ablauf der Bestromung und der Ventilbewegung in umgekehrter
Richtung verläuft.
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Es
ist nun einzusehen, daß die
Auftreffgeschwindigkeit des Ankers 5 auf die Polfläche des
jeweils fangenden Elektromagneten bei gleicher Größe des Fangstroms
If dann unterschiedlich sein muß, wenn
die Ruhelage des Ankers 5 nicht genau eingestellt ist.
Der Anker erfährt
in der Endphase seiner Annäherung
an die eine Polfläche
eine entsprechend stärkere
Beschleunigung als bei der Annäherung
an die andere Polfläche,
so daß der
Anker jeweils mit unterschiedlich hoher Geschwindigkeit auf die
Polfläche
auftrifft.
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Die
unterschiedliche Geschwindigkeit des Ankers 5 kurz vor
bis zum Auftreffen auf die Polfläche kann
nun zum einen über
einen Vergleich der Stromverläufe
oder der Spannungsverläufe
an der fangenden Spule erkannt werden.
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In 3 ist nun für einen
Bewegungsvorgang, wie er in 2 dargestellt
ist, in der Wegverlaufskurve einmal der Wegverlauf für ein hartes
Auftreffen dargestellt (ausgezogene Linie) und der Wegverlauf für ein weiches
Auftreffen (strichpunktierter Kurvenast). Das sogenannte harte Auftreffen
bedeutet, daß bei
gegebener gleicher Stromhöhe
jeweils an den fangenden Magneten in dem einen Fall der Anker einen
geringeren Widerstand zu überwinden
hat und daher früher auftrifft
und daß im
Fall des weichen Auftreffens der Anker einen höheren Widerstand zu überwinden
hat und dementsprechend später
und auch mit geringerer Geschwindigkeit auf die Polfläche auftrifft.
Sind die Bedingungen für
beide fangenden Magneten gleich, dann ergeben sich jeweils gleiche
Kurvenverläufe,
so daß hier
die Aussage getroffen werden kann, daß bei dem untersuchten Aktuator die
Ruhelage des Ankers 5 richtig eingestellt ist.
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Ist
jedoch die Ruhelage des Ankers nicht richtig eingestellt, dann ergeben
sich bei einem Vergleich entsprechend unterschiedliche Wegverläufe.
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Da
nun die Wegverläufe
nicht unmittelbar gemessen werden können, besteht bei einer Stromregelung,
wie sie anhand von 2 dargestellt
und beschrieben ist und wie sie hinsichtlich der Stromverlaufskurve
in 3 schematisch wiedergegeben
ist, auch noch die Möglichkeit,
den Verlauf der Spannung jeweils am fangenden Magneten festzustellen.
Während
der Fangstrom in der erwartenden Auftreffzeit konstant gehalten
wird, erzeugt die Bewegung des sich der Polfläche nähernden Ankers eine Spannungsänderung
in der betreffenden Magnetspule. Wie 3 zeigt,
fällt die
Spannung U zu Beginn der Konstantphase des Stromes I4 ab.
Sobald sich jedoch der Anker der Polfläche nähert, erfolgt ein Wiederanstieg.
Dieser Anstieg ist proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit des
auftreffenden Ankers, so daß bei
einem harten Auftreffen ein steilerer Spannungsverlauf feststellbar
ist, als bei einem weicheren Auftreffen. Dies ist in der Spannungsverlaufskurve
in 3 wieder mit einer
ausgezogenen Linie für
das harte Auftreffen und mit einer strichpunktierten Linie für das weiche
Auftreffen dargestellt. Der Verlauf der Spannung kann am jeweils
fangenden Magneten erfaßt
werden, so daß ein
unmittelbarer Vergleich der beiden Spannungsverlaufskurven der jeweils
fangenden Magneten möglich
ist und bei Abweichungen eine entsprechende Verstellung der Ruhelage
des Ankers am untersuchten Aktuators möglich ist.
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4 zeigt die Abweichungen
in der Stromverlaufskurve am jeweils fangenden Magneten bei unterschiedlichen
Auftreff geschwindigkeiten, wenn am fangenden Magneten der Fangstrom
zum Zeitpunkt T3 (2) ohne Konstantbegrenzung hochgeregelt
wird und zu einem erwarteten Zeitpunkt kurz nach dem Auftreffen
des Ankers auf der Polfläche
auf den Haltestrom Ih zurückgeregelt
wird. Die vollausgezogene Linie zeigt hier wieder den Verlauf des
Fangstroms bei hartem Auftreffen, während die strichpunktierte
Linie den Stromverlauf bei einem weichen Auftreffen zeigt. Aufgrund
der signifikanten Abweichungen ist es auch hier möglich, durch
einen unmittelbaren Vergleich beider Kurven eine Aussage über die
richtige Einstellung der Ruhelage zu treffen und bei Abweichungen
am Aktuator die Ruhelage des Ankers so zu verstellen, daß die Stromverlaufskurven der
beiden Magneten im wesentlichen deckungsgleich sind.
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Da
beim Auftreffen des Ankers auf die Polfläche eine entsprechende Energieumsetzung
aus Bewegungsenergie in Kraftwirkung auf die Polfläche und
damit die Entwicklung von Schall zur Folge hat, besteht in Abwandlung
des Verfahrens die Möglichkeit, über eine
Schallmessung den Auftreffzeitpunkt und die Auftreffenergie zu erfassen.
Da bei richtig eingestellter Ruhelage die Energieumsetzung bei beiden
fangenden Magneten gleich ist, muß auch an dem jeweils zu untersuchenden
Aktuator der gleiche Körperschall
erzeugt werden. Liegen Abweichungen vor, ergibt sich wiederum die
Möglichkeit,
ein entsprechendes Stellsignal zu erzeugen, so daß über eine
Anzeige von Hand aber auch automatisch mittels der Stelleinrichtung
am Aktuator die Ruhelage des Ankers solange verstellt werden kann,
bis die Energieumsetzung, das heißt die Schallerzeugung an beiden
fangenden Magneten gleich ist.
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In 5 ist in einem Blockschaltbild
das Grundprinzip dargestellt. Eine Kolbenbrennkraftmaschine 11 ist
mit einer entsprechenden Zahl von Hubventilen versehen, die jeweils mit
elektromagnetischen Ventilantrieben 2 (hier insgesamt als
Block dargestellt) versehen sind. Den zu untersuchenden Ventilantrieben 2 am
Motor 11 ist nun ein zentraler Sensor 12 oder
aber jedem Hubventil ein gesonderter Sensor 12 zugeordnet, über den
das beim Auftreffen des Ankers auf die jeweiligen Polflächen erzeugte Schwingungssignal
erfaßt
wird. Das über
den Sensor 12 erfaßte
Schwingungssignal wird nun in einer Auswerteeinheit 13 in
bezug auf seine Amplitudensymmetrie ausgewertet. Sofern eine Abweichung
gegeben ist, das heißt
der Anker trifft mit höherer
Auftreffgeschwindigkeit auf die Polfläche des einen fangenden Elektromagneten
als bei dem anderen fangenden Elektromagneten auf, dann wird entsprechend dem
Korrektursignal, das von der Auswerteeinheit 13 zur Anzeige
gebracht wird, mittels der Stelleinrichtung 2.1 die Ruhelage
durch einen Eingriff von Hand oder automatisch über die Steuerung 9 justiert.
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Ist
jedem Hubventilantrieb ein eigener Schallsensor zugeordnet, dann
kann der Auftreffindikator "Körperschall" für jedes
Hubventil gesondert erfaßt
werden. Wird nur ein Schallsensor für die Kolbenbrennkraftmaschine
insgesamt eingesetzt, dann muß die
Auswerteeinheit 13 und/oder die zugehörige Anzeigeeinrichtung über ein
zusätzliches,
von der Kurbelwelle abzugreifendes Signal getiggert werden. Jedes
vom Schallseosor 12 erfaßte Signal kann dann in bezug
zur Kurbelwellenstellung genau dem jeweils wirksamen Aktuator zugeordnet
werden.
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Die
Größe der Körperschallsignale
ist abhängig
von der Auftreffgeschwindigkeit. Bei kleinen Auftreffgeschwindigkeiten
erhält
man nur ein kleines Signal und bei entsprechend größeren Geschwindigkeiten
ein größeres Signal.
Eventuell auftretende zyklische Schwankungen im Körperschallsignal,
beispielsweise bedingt durch jeweils etwas andersartiges Aufkommen
des Ankers auf der Polfläche,
können
durch Mittelung über
jeweils mehrere Zyklen eliminiert werden.
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Die
jeweils auf der öffner-
und Schließerseite ermittelten
Werte für
die Auftreffgeschwindigkeiten können
nun, beispielsweise nach Bewertung über eine vorgegebene Kennlinie,
voneinander subtrahiert werden oder alternativ als Quotient gebildet
werden. Das Ergebnis wird nun mit einem Sollwert verglichen und
somit ein Maß für den Betrag
der Fehleinstellung gefunden.
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Dieser
ermittelte Betrag wird über
eine Diagnoseanzeige demjenigen, der die Ruhelage einstellt, zur
Kenntnis gebracht, so daß er
die Ruhelage mittels einer entsprechenden Einstellvorrichtung entsprechend ändern kann.
Im Anschluß an
den Einstellvorgang oder gar während
des Einstellvorgangs wird erneut die Bestimmung der Ruhelage in
dieser Weise durchgeführt.
Bei weiterhin vorliegender Abweichung von der Soll-Einstellung wird
erneut nachgestellt. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis die
korrekte Einstellung gefunden ist. Im Idealfall ist jedoch nur ein
einziger Einstellvorgang erforderlich, da das Verfahren ja ermöglicht,
auch den etwaigen Betrag der Fehleinstellungen anzugeben. Dieser
Vorgang kann auch bei einer entsprechend ausgebildeten Stelleinrichtung 2.1 automatisiert
vorgenommen werden, beispielsweise mit Hilfe der Motorsteuerung 9 oder
einer aufgeschalteten externen Werkstatt-Diagnoseeinrichtung.
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Zur
Auswertung können
nun bei den jeweils angewendeten Auftreffindikatoren auch ausgewählte besondere
Merkmale herangezogen werden. So ist es zweckmäßig, eine Amplitude innerhalb
eines vorgegebenen "Zeitfensters" oder innerhalb eines
vorgegebenen Kurbelwinkelbereichs zu erfassen und für den Vergleich
zu verwenden. Es ist auch möglich,
die maximale Amplitude, der Zeitpunkt des Auftretens der maximalen
Amplitude oder auch das aus dem zeitlichen Verlauf des erfaßten Auftreffindikators
abgeleitete Integral als zu vergleichenden Wert zu benutzen. Bei
der Verwendung des Körperschalls
als Auftreffindikator kann bevorzugt der Wert der Schallenergie
erfaßt
werden, wobei auch hier wieder zeit- und/oder kurbelwinkelbezogene
Maximalwerte für den
Vergleich erfaßt
werden.