DE19639956A1 - Verfahren und Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen und Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen - Google Patents
Verfahren und Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen und Verfahren zum Senden von gesprochenen MeldungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Empfänger zur
Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen mit einem
Empfänger, der ein Empfangsteil, einen Datensignal-Decoder
und eine Wiedergabeeinrichtung für Audiosignale enthält, und
ein Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen.
Mit dem Radio-Daten-System (RDS) wird eine zusätzliche und
unhörbare Übermittlung von digitalen Daten parallel zu
Rundfunkprogrammen in einem Datenkanal ermöglicht.
Spezifikationen des Radio-Daten-Systems für UKW-Hörfunk sind
unter anderem in der Druckschrift Tech. 3244 - E, März 1984
der europäischen Runfunk-Union (EBU) festgelegt.
Rundfunkempfänger mit geeigneten RDS-Decodern können
übermittelte Daten zusätzlich zum Audioempfang mit dem
selben Empfangsteil aufnehmen und decodieren. Für die
Datenübertragung sind 32 Gruppen zu jeweils 104 Bit
vorgesehen, wobei jeder der übertragenen Gruppen jeweils ein
bestimmter Dienst zugewiesen wird. Die Gruppe 8a ist zur
Zeit für die Übertragung von digital codierten
Verkehrsmeldungen vorgesehen.
Der Aufbau und die Codierung dieser Verkehrsmeldungen sind
in CEN ENV 12313-1 festgelegt, der auf dem Normvorschlag
ALERT C, November 1990, herausgegeben vom RDS ATT ALERT
Consortium, basiert. Die wesentlichen Elemente einer
Verkehrsmeldung sind dabei der Ort des Geschehens (Location)
und das Ereignis (Event). Diese Angaben sind katalogisiert,
das heißt, daß jedem verkehrsrelevanten Ort und jedem
verkehrsrelevanten Ereignis ein eindeutiger Code zugewiesen
ist. Die Verkettung der Orte in der Ortstabelle entlang
existierender Straßen gibt den Verlauf wieder. Außer den
üblichen Einrichtungen eines Empfangsgerätes mit einem
RDS-Decoder sind zur Nutzung des Verkehrsmeldungskanals TMC
(Traffic Message Channel) Einrichtungen zur Decodierung, zur
Speicherung, zur Weiterverarbeitung und zur Ausgabe der
Verkehrsmeldungen erforderlich.
Dadurch ist bei dem TMC-System die Art der Meldungen
begrenzt, so daß Meldungen existieren können, die nicht
codiert bzw. im Rundfunkempfänger nicht decodiert werden
können. Zu diesen Meldungen gehören beispielsweise Reiserufe
wie "Herr Mustermann, unterwegs in Norddeutschland, möchte
bitte seine Schwester anrufen" oder persönliche
Gefahrenwarnungen wie "der Fahrer des Wagens mit dem
Kennzeichen YY-XX 00 möchte sofort eine Werkstatt anfahren
. . .". Solche Meldungen sind in ihrem Inhalt zu
unterschiedlich, um mit einer Ereignisliste codiert zu
werden. Auch Meldungen über Orte, die nicht in einer
Ortsdatenbank im Rundfunkempfänger enthalten sind, können
nicht codiert bzw. decodiert werden. Solche Meldungen werden
auch in Zukunft in gesprochener Form im Rundfunk gesendet
werden müssen.
Außerdem ist es vorteilhaft, extrem dringende Meldungen,
beispielsweise über Geisterfahrer, trotz Übertragung im
TMC-System als gesprochene Meldung zu übertragen, da die
analoge Sprachübertragung bei schlechten Empfangsbedingungen
störunempfindlicher als der digitale Kanal des
Radio-Daten-Systems ist.
Die gesprochenen Meldungen können jedoch wegen aktiviertem
TMC-System und deshalb abgeschaltetem Verkehrsfunk-Decoder
nicht gehört oder überhört werden, wenn der Benutzer
beispielsweise Musik von einer Kassette hört oder den
Rundfunkempfänger leise gestellt hat.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine ausreichend
lautstarke Wiedergabe solcher gesprochenen Meldungen
sicherzustellen.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Wiedergabe dadurch gelöst, daß beim Empfang einer Gruppe des
Datensignals mit vorgegebenem Inhalt die
Wiedergabeeinrichtung auf die Wiedergabe von gleichzeitig
empfangenen Audiosignalen mit einer vorgegebenen Lautstärke
eingestellt wird und/oder die gleichzeitig empfangenen
Audiosignale gespeichert werden.
Für die vorliegende Erfindung sind nicht nur
Radio-Daten-Signale nach der obengenannten Druckschrift der
EBU und codierte Verkehrsmeldungen nach dem obengenannten
Normvorschlag geeignet. Das erfindungsgemäße Verfahren und
der erfindungsgemäße Empfänger können auch mit anderen mit
Hilfe von Radiowellen übertragenen Datensignalen und
andersartig codierten Meldungen realisiert werden. Sowohl
bei den codierten als auch bei den gesprochenen Meldungen
kann es sich außer um Verkehrsmeldungen auch um andere nicht
nur den Verkehr oder nicht den Verkehr betreffende Meldungen
handeln, beispielsweise Katastrophenwarnungen. Mit Durchsage
wird im folgenden die Sendung einer oder mehrerer
gesprochener Meldungen bezeichnet.
Anstelle einer codierten Verkehrsmeldung (TMC-Meldung) kann
vorteilhaft auch eine ODA-Applikation (ODA = Open Data
Application) für die Umschaltung genutzt werden. Diese
Applikation bräuchte neben der 3A-Kennung keine weitere
Datengruppe. Zur Umschaltung würde eine 3A-Gruppe mit einer
speziellen Appliaktion-ID im Block D gesendet werden. Die
applikationsspezifischen 16 Bit im Block C dieser 3A-Gruppe
würden den Ortscode aufnehmen, der die von der Meldung
betroffene Stelle kennzeichnet und so eine Selektion
ermöglicht.
Die Speicherung der die gesprochenen Meldungen darstellenden
Audiosignale kann zusätzlich oder alternativ zur
unmittelbaren Wiedergabe erfolgen und ermöglicht ein
späteres Abhören - beispielsweise nach einer Abwesenheit des
Fahrers vom Fahrzeug.
Es ist zwar eine automatische Erhöhung der Lautstärke bzw.
ein Umschalten auf Radio-Wiedergabe in Abhängigkeit von
empfangenen analogen Verkehrsfunksignalen bekannt
(US 4,862,513). Dieses setzt jedoch die Ausstrahlung solcher
Verkehrsfunksignale zusätzlich zum Radio-Daten-System
einschließlich der zugehörigen Kennsignale voraus. Das
erfindungsgemäße Verfahren soll jedoch auch ohne ein solches
Verkehrsfunksystem wirksam sein. Auch bei noch bestehendem
Verkehrsfunksystem hat das erfindungsgemäße Verfahren den
Vorteil, daß der Benutzer des TMC-Systems von dessen
Vorteilen (beispielsweise der Selektion) Gebrauch machen
kann und trotzdem zusätzlich die gesprochenen Meldungen laut
empfängt.
Eine Steuerung der Wiedergabe von gesprochenen Meldungen ist
zwar durch das im Radio-Daten-Signal vorgesehene TA-Bit
möglich. Die durch das TA-Bit mögliche automatische Erhöhung
der Lautstärke oder Umschaltung von Kassetten- auf
Radiobetrieb ist jedoch beim TMC-Empfänger abgeschaltet, um
Doppelmeldungen zu vermeiden. Das TA-Bit ist zudem nur in
der Lage, den Beginn und das Ende einer Durchsage (von in
der Regel mehreren Meldungen) zu kennzeichnen. Das
erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet hingegen den Beginn
und das Ende des Verlesens einzelner Meldungen innerhalb
einer Durchsage.
Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem
die Wiedergabeeinrichtung auf andere Audiosignale als
dasjenige des Empfangsteils umschaltbar ist, besteht darin,
daß beim Empfang der Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt von
einer gegebenenfalls anderen eingestellten Audiosignalquelle
auf das Empfangsteil umgeschaltet wird. Sowohl bei
Rundfunkempfängern mit anderen Audiosignalquellen als auch
ohne solche ist bei einer Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß beim Empfang
der Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt die Lautstärke erhöht
wird.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die
Einstellung der Wiedergabeeinrichtung ferner durch im
Datensignal gesendete Verkehrsfunk-Kennungssignale
beeinflußt wird. Die Verkehrsfunk-Kennungssignale werden in
dem RDS-Protokoll durch zwei Bits, nämlich TP und TA
übertragen. Nur während einer Verkehrsdurchsage sind beide
Bits gesetzt. Die Weiterbildung hat somit den Vorteil, daß
die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt nur kurzzeitig zur
Ankündigung der gesprochenen Meldung gesendet zu werden
braucht. Die Verknüpfung bewirkt ebenfalls, daß ein
fälschliches Umschalten auf das Audioprogramm, wie es z. B.
bei dem Verkehrsfunk-System bei Störungen vorkommt, bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren angeschlossen werden kann. Eine
Zurückschaltung erfolgt dann automatisch, wenn entweder die
spezielle Meldung gelöscht wird oder TA und TP nicht mehr
gesetzt sind. Im RDS-System werden die Bits TA und TP
häufiger übertragen, was zu einer größeren Sicherheit der
automatischen Rückschaltung führt.
Um auch beim Empfang eines Senders, der selbst keine
gesprochenen Meldungen überträgt, gesprochene Meldungen
eines anderen Senders wiederzugeben, ist gemäß einer anderen
Weiterbildung vorgesehen, daß während des Empfangs von
Datensignalen eines ersten Senders mit einem ersten
Empfangsteil ein zweites Empfangsteil auf einen zweiten
Sender eingestellt und mit der Wiedergabeeinrichtung
verbunden wird, wenn in den empfangenen Datensignalen die
Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt enthalten ist und die
ebenfalls im empfangenen Datensignal enthaltenen
Verkehrsfunk-Kennungssignale besagen, daß der empfangene
Sender keine gesprochenen Meldungen sendet, jedoch der
zweite Sender.
Ein Verfahren zum Senden einer gesprochenen Meldung, die als
Audiosignal über einen Sender übertragen wird, zeichnet sich
dadurch aus, daß während der gesprochenen Meldung ein
vorgegebener Inhalt einer Gruppe des Datensignals gesendet
wird. Dabei kann vorgesehen sein, daß die Gruppe mit dem
vorgegebenen Inhalt mit Informationen, von welchem Sender
die gesprochene Meldung gesendet wird, von einem anderen
Sender gesendet wird.
Die zum Verlesen vorgesehenen Meldungen sind üblicherweise
computer-gestützt aufbereitet und liegen in Form von
gespeicherten Daten vor. Für das erfindungsgemäße Verfahren
wird davon ausgegangen, daß die Meldungen bereits
gekennzeichnet sind, wenn sie nicht decodierbar sind. Für
das Verlesen der gesprochenen Meldungen sind verschiedene
Arten der Präsentation des Textes für den Sprecher bekannt.
Bei der Verwendung eines Teleprompters rollen die Meldungen
mit konstanter Geschwindigkeit von unten nach oben über
einen Bildschirm, wobei der Sprecher die Meldungen
zeilenweise liest. Zu Beginn startet der Sprecher das Rollen
mit einem Tastendruck und beendet es durch einen weiteren
Tastendruck nach dem Ende der Durchsage. Falls das Rollen zu
schnell ablaufen sollte, kann mit einem dritten Knopf noch
eine Pause eingelegt werden. Bei dem sogenannten
Paging-Verfahren ist jeweils nur eine Meldung auf dem
Bildschirm sichtbar, wobei der Sprecher durch Knopfdruck von
einer Meldung zur nächsten blättert.
Bei dem sogenannten Listen-Verfahren werden auf dem
Bildschirm mehr als eine Meldung angezeigt, gegebenenfalls
alle Meldungen einer Durchsage. Der Sprecher startet und
beendet das Verlesen mit je einem Knopfdruck. Innerhalb
einer Durchsage können grundsätzlich sowohl Meldungen, die
auch als codierbare Meldung gesendet werden, als auch
gesprochene Meldungen, die nicht codierbar sind, verlesen
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren geht davon aus, daß
die in einem Speicher vorliegenden zu verlesenden Meldungen
als codierbare bzw. als nicht codierbare Meldungen
gekennzeichnet sind.
Bei dem Teleprompter-Verfahren und bei dem Paging-Verfahren
erkennt das Verlesesystem den Zeitpunkt, an dem eine nicht
codierbare Meldung auf den Bildschirm kommt. Hierfür ist bei
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Senden einer nicht codierbaren gesprochenen Meldung
vorgesehen, daß die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt
automatisch gesendet wird, während die gesprochene Meldung
auf dem Bildschirm eines Verleseplatzes erscheint.
Bei dem Listen-Verfahren kann der genaue Verlesezeitpunkt
nicht festgestellt werden, da alle zu einer Durchsage
gehörenden Meldungen gleichzeitig auf dem Bildschirm
dargestellt werden. Eine für das Listen-Verfahren geeignete
Ausgestaltung der Erfindung sieht daher vor, daß die Gruppe
mit dem vorgegebenen Inhalt durch einen geeigneten
Bedienvorgang gesendet wird. Der Sprecher kann hierbei
dadurch unterstützt werden, daß die nicht codierbaren
gesprochenen Meldungen auf dem Bildschirm hervorgehoben
dargestellt werden.
Für den Fall, daß ein zusätzlicher Bedienvorgang,
beispielsweise das Drücken einer zusätzlichen Taste, dem
Sprecher nicht zumutbar erscheint, ist gemäß einer anderen
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Gruppe mit
dem vorgegebenen Inhalt automatisch gesendet wird, während
die gesamte Durchsage auf dem Bildschirm eines
Verleseplatzes erscheint, wenn darin mindestens eine nicht
codierbare Meldung enthalten ist.
Eine örtliche Selektion kann auch bei nicht codierbaren
Meldungen, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Senden erzeugt wurden, dadurch erfolgen, daß die Gruppe mit
dem vorgegebenen Inhalt mit einer Ortsangabe versehen wird.
Diese Ortsangabe kann vorzugsweise das Sendegebiet der
jeweiligen Rundfunkanstalt sein. Ferner kann der vorgegebene
Inhalt eine Sondermeldung mit höchster Priorität sein.
Eine vorteilhafte Möglichkeit zur Bildung der Gruppe mit dem
vorgegebenen Inhalt besteht bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren darin, daß sich der vorgegebene Inhalt durch einen
vorgegebenen Ereignis-Code und/oder einen vorgegebenen
Ortscode auszeichnet.
Je nach Voraussetzungen im einzelnen kann bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, daß die Gruppe
mit dem vorgegebenen Inhalt eine RDS/TMC-Meldung ist oder
daß die Gruppe mit vorgegebenem Inhalt eine 3A-Gruppe des
Radio-Daten-Signals mit vorhandener Identifizierung
innerhalb des Blocks 4 ist. Bei der zweitgenannten
Möglichkeit können ferner in einer Gruppe des Blocks 3 16
Bit als Zusatzinformation, insbesondere als Ortscode, zur
Verfügung stehen.
Ein Empfänger zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß das Empfangsteil
mit einer Wiedergabeeinrichtung und mit einem
Radio-Daten-Signal-Decoder verbunden ist, an den sich eine
Auswerteeinrichtung für Radio-Daten-Signale anschließt, und
daß die Wiedergabeeinrichtung von einem Ausgangssignal der
Auswerteeinrichtung steuerbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Empfängers zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur weiteren Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Wiedergabe von
empfangenen gesprochenen Meldungen,
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung eines ersten
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Senden von gesprochenen Meldungen und
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung eines zweiten
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Senden von gesprochenen Meldungen.
Fig. 1 zeigt in Form eines Blockschaltbildes die zur
Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen
Teile eines Rundfunkempfängers, vorzugsweise eines
Autoradios. Über eine Antenne 1 und ein Empfangsteil (Tuner)
2 wird ein UKW-Rundfunksender in an sich bekannter Weise
empfangen. Der Tuner 2 gibt ein Multiplex-Signal MPX ab, das
ein Audiosignal bzw. im Falle einer Stereoübertragung in
codierter Form Audiosignale für den linken und rechten Kanal
enthält. Ferner umfaßt das Multiplexsignal auf einem
57-kHz-Träger moduliert ein Radio-Daten-Signal, das in einem
Decoder 3 decodiert wird. Beim Empfang eines Senders, der in
herkömmlicher Weise gesprochene Verkehrsmeldungen
ausstrahlt, enthält das Multiplexsignal außerdem analoge
Verkehrsfunkkennsignale, nämlich eine Senderkennung, eine
Durchsagekennung und eine Bereichskennung. Diese werden bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel nicht ausgewertet.
Der Audioanteil des Multiplexsignals MPX wird in einem
Stereo-Decoder 4 decodiert. Ein Audioverstärker 5 mit zwei
Endstufen 6, 7 und zwei Lautsprechern 8, 9 dient zur
Wiedergabe der Audiosignale und weist einen Eingang 10 zur
Einstellung der Lautstärke auf. Audio-Eingänge des
Audioverstärkers 5 sind über einen Umschalter 11 einerseits
mit dem Ausgang des Stereo-Decoders 4 und andererseits mit
einem Hilfseingang 12 verbindbar, an den ein Kassetten- oder
ein CD-Wiedergabegerät angeschlossen werden kann.
Ein Mikrocomputer 13 übt eine Reihe von Funktionen im
dargestellten Rundfunkempfänger aus. Unter anderem werden
über eine Tastatur 14 vorgenommene Eingaben ausgewertet und
verschiedene Informationen auf einer Anzeigevorrichtung
(Display) 15 dargestellt. Ferner führt der Decoder 3 dem
Mikrocomputer 13 RDS-Signale zu, der diese auswertet und in
den RDS-Signalen enthaltene Informationen auf dem Display 15
sichtbar macht. Ausgänge des Mikrocomputers 13 sind mit dem
Steuereingang 10 des Audioverstärkers 5 sowie mit einem
Steuereingang des Umschalters 11 verbunden. Über die
Tastatur 14 kann somit eine der Audiosignalquellen
ausgewählt und die Lautstärke eingestellt werden.
Der Mikrocomputer 13 dient ferner als Auswerteeinrichtung
für die RDS-Signale zu Zwecken des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Erkennt der Mikrocomputer 13 die Gruppe mit dem
vorgegebenen Inhalt im Radio-Daten-Signal, wird der
Umschalter 11 in die untere Stellung und die Lautstärke auf
einen höheren Wert gesetzt, falls diese Einstellungen nicht
bereits vorgelegen haben. Dieses Umschalten wird anhand des
in Fig. 2 dargestellten Ablaufdiagramms erläutert, das ein
Teil eines im Mikrocomputer 13 ablaufenden Programms ist.
Nach dem Start des Programms bei 20 wird bei 21 geprüft, ob
der Audioverstärker 5 auf den Eingang 12 geschaltet ist und
ob das TMC-System aktiviert ist.
Es folgt dann bei 22 eine Abfrage, ob das empfangene
Radio-Daten-Signal der Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt
S-TMC (S wie Sondermeldung) entspricht, ob also eine
gesprochene Meldung empfangen und wiedergegeben werden soll.
Ist dieses der Fall, wird bei 23 der Umschalter 11 in die
untere Stellung gesteuert und die Lautstärke über den
Steuereingang 10 auf einen erhöhten Wert gesetzt. Die von
den Programmteilen 22 und 23 gebildete Schleife wird solange
wiederholt, bis die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt nicht
mehr empfangen wird. Dann wird bei 24 der Umschalter wieder
auf den zuvor eingestellten Eingang gesteuert und die
Lautstärke auf den zuvor eingestellten Wert herabgesetzt.
Bei 25 ist das Programm beendet.
Die über das TMC-System verbreiteten codierten Meldungen
können je nach Umfang als Ein-Sequenz- oder als
Mehr-Sequenz-Meldungen codiert werden. Für die Übertragung
der Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt genügt eine
Ein-Sequenz-Meldung, deren Codierung gemäß ALERT-C-Protokoll
im folgenden dargestellt ist:
Dabei bedeuten:
U = 0 = ALERT-C-Protokoll
G = Ein-Sequenz-Standardsmeldungsmerker,
DP = Dauer/Anstehdauer,
D = Umleitung.
U = 0 = ALERT-C-Protokoll
G = Ein-Sequenz-Standardsmeldungsmerker,
DP = Dauer/Anstehdauer,
D = Umleitung.
Das Ausmaß kennzeichnet die Anzahl der betroffenen Orte
entlang der Strecke. Der Ereignis-Code bedeutet
beispielsweise "zähfließender Verkehr" oder "Stau" und wird
mit Hilfe einer im Rundfunkempfänger gespeicherten
Ereignis-Tabelle decodiert. Der Ortscode stellt jeweils
einen Ort einer Ortsliste dar, die ebenfalls im Empfänger
gespeichert ist. Diese Orte sind beispielsweise
Straßenkreuzungen und -abzweigungen, Autobahn-Auf- und
-Abfahrten und Orte im Sinne von Städten und Dörfern.
Von den 2¹¹ möglichen Ereignis-Codes ist beispielsweise der
Ereignis-Code 1929 für die Gruppe mit dem vorgegebenen
Inhalt ausgewählt. Einen Ausschnitt aus einer entsprechenden
Ereignis-Tabelle ist im folgenden dargestellt:
Ereignis-Code | |
Ereignis | |
108 | |
stockender Verkehr, | |
. . . | . . . , |
1929 | wichtige Informationen werden im gesprochenen Programm verlesen (S-TMC), |
. . . | . . . , |
2046 | (frei) |
In der RDS-Norm (DIN EN 50 067, Februar 1993, Seite 27) sind
im Radio-Daten-Signal eine Verkehrsfunkkennung TP und eine
Verkehrsdurchsagekennung TA vorgesehen, deren Bedeutung in
der folgenden Tabelle erläutert ist.
EON bedeutet dabei Enhanced Other Network. Informationen
darüber sind in der sogenannten EON-Gruppe des
Radio-Daten-Signals vorhanden. Insbesondere bei einem
Zwei-Tuner-Empfänger kann dadurch der eine Tuner auf den
Empfang eines gesprochene Meldungen sendenden Senders
eingestellt werden, während der andere Tuner weiterhin auf
dem Sender verbleibt, dessen Radio-Daten-Signale ausgewertet
werden.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellten Verfahren zum
Kennzeichnen von gesprochenen Meldungen sind an einem
Verlesearbeitsplatz für die gesprochenen Meldungen
durchführbar.
Das in Fig. 3 dargestellte Verfahren zum Senden der
Sondermeldung ist bei dem Verlesen der Meldungen nach dem
Listen-Verfahren vorgesehen. Nach einem Start bei 31 werden
die Meldungen bei 32 auf den Bildschirm geholt, wobei je
nach Anzahl der innerhalb einer Durchsage zu verlesenden
Meldungen alle oder ein Teil der Meldungen auf einen
Bildschirm passen. Ist der Sprecher zum Verlesen der
Meldungen bereit, wird durch eine Tastenbetätigung das Bit
TA auf 1 gesetzt (Programmteil 33). Danach wird bei 34
geprüft, ob alle Meldungen codierbar sind. Ist dieses nicht
der Fall, das heißt, wenn mindestens eine von den für eine
Durchsage vorgesehenen Meldungen nicht decodierbar ist, wird
bei 35 das Senden der Sondermeldung eingeschaltet. Dieses
unterbleibt jedoch, wenn alle Meldungen codierbar sind. Auf
einen Tastendruck nach dem Beenden des Verlesens bei 36
erfolgt eine Verzweigung 37 in Abhängigkeit davon, ob die
Sondermeldung aktiv ist. Ist dieses der Fall, wird bei 38
die Sondermeldung abgeschaltet. Im Programmteil 39 wird dann
das Bit TA wieder auf 0 gesetzt, worauf bei 40 das Programm
beendet wird.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 beschreibt das Senden
der Sondermeldung während des Verlesens nach dem
Teleprompter- oder nach dem Paging-Verfahren. Nach einem
Start bei 41 wird bei 42 das Bit TA auf 1 gesetzt. Ein
Zeiger n wird bei 43 auf die erste Meldung gesetzt. Bei 44
wird die erste Meldung aus dem Speicher geholt und auf dem
Bildschirm sichtbar gemacht. Danach erfolgt eine Verzweigung
45 in Abhängigkeit davon, ob die Meldung decodierbar ist.
Ist dieses nicht der Fall, wird bei 46 das Senden der
Sondermeldung begonnen. Anderenfalls wird bei 47 abgefragt,
ob bereits eine Sondermeldung gesendet wird. Ist dieses der
Fall, wird bei 48 die Sondermeldung aufgehoben.
Nach dem Verlesen ruft der Sprecher mit einem Tastendruck
die nächste Meldung auf (49). Ist die jeweils mit dem Zeiger
n versehene Meldung die letzte, wird nach der Verzweigung 50
das Programm abermals bei 51 in Abhängigkeit davon
verzweigt, ob eine Sondermeldung gesendet wird. Ist dieses
der Fall, wird sie bei 52 beendet und daraufhin bei 53 das
TA-Bit auf 0 gesetzt und bei 54 das Programm beendet.
Ist bei der Verzweigung 50 die bisher angezeigte Meldung
nicht die letzte, wird bei 54 der Zeiger n auf die nächste
Meldung gesetzt, worauf sich die Programmschritte 44 bis 50
mit der nächsten wiederholen.
Claims (19)
1. Verfahren zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen
Meldungen mit einem Empfänger, der ein Empfangsteil, einen
Datensignal-Decoder und eine Wiedergabeeinrichtung für
Audiosignale enthält, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Empfang einer Gruppe des Datensignals mit vorgegebenem
Inhalt im Datensignal die Wiedergabeeinrichtung auf die
Wiedergabe von gleichzeitig empfangenen Audiosignalen mit
einer vorgegebenen Lautstärke eingestellt wird und/oder die
gleichzeitig empfangenen Audiosignale gespeichert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die
Wiedergabeeinrichtung auf andere Audiosignale als dasjenige
des Empfangsteils umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Empfang der Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt von
einer gegebenenfalls anderen eingestellten Audiosignalquelle
auf das Empfangsteil umgeschaltet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Empfang der Gruppe mit dem
vorgegebenen Inhalt die Lautstärke erhöht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der
Wiedergabeeinrichtung ferner durch im Datensignal gesendete
Verkehrsfunk-Kennungssignale beeinflußt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Empfangs von Datensignalen eines ersten Senders
mit einem ersten Empfangsteil ein zweites Empfangsteil auf
einen zweiten Sender eingestellt und mit der
Wiedergabeeinrichtung verbunden wird, wenn in den
empfangenen Datensignalen die Gruppe mit dem vorgegebenen
Inhalt enthalten ist und die ebenfalls im empfangenen
Radio-Daten-Signal enthaltenen Verkehrsfunk-Kennungssignale
besagen, daß der empfangene Sender keine gesprochenen
Meldungen sendet, jedoch der zweite Sender.
6. Verfahren zum Senden einer nicht codierbaren
gesprochenen Meldung, die als Audiosignal über einen Sender
übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der
gesprochenen Meldung ein vorgegebener Inhalt einer Gruppe
des Datensignals gesendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt mit Informationen,
von welchem Sender die gesprochene Meldung gesendet wird,
von einem anderen Sender gesendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt
automatisch gesendet wird, während die gesprochene Meldung
auf dem Bildschirm eines Verleseplatzes erscheint.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt
durch einen geeigneten Bedienvorgang gesendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die nicht codierbaren gesprochenen Meldungen auf dem
Bildschirm hervorgehoben dargestellt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Darstellung einer aus mehreren
Meldungen bestehenden Durchsage auf dem Bildschirm eines
Verleseplatzes die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt
automatisch gesendet wird, während die Durchsage auf dem
Bildschirm erscheint, wenn darin mindestens eine nicht
codierbare Meldung enthalten ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gruppe mit dem vorgegebenen Inhalt
mit einer Ortsangabe versehen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ortsangabe das Sendegebiet der jeweiligen
Rundfunkanstalt ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der vorgegebene Inhalt eine
Sondermeldung mit höchster Priorität ist.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der vorgegebene Inhalt
durch einen vorgegebenen Ereignis-Code und/oder einen
vorgegebenen Ortscode auszeichnet.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppe mit dem vorgegebenen
Inhalt eine RDS/TMC-Meldung ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gruppe mit vorgegebenem Inhalt eine
3A-Gruppe des Radio-Daten-Signals mit vorhandener
Identifizierung innerhalb des Blocks 4 ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
ferner in einer Gruppe des Blocks 3 16 Bit als
Zusatzinformation, insbesondere als Ortscode, zur Verfügung
stehen.
19. Empfänger zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Empfangsteil (2) mit
einer Wiedergabeeinrichtung (5 bis 9) und mit einem
Radio-Daten-Signal-Decoder (3) verbunden ist, an den sich
eine Auswerteeinrichtung (13) für Radio-Daten-Signale
anschließt, und daß die Wiedergabeeinrichtung (5 bis 9) von
einem Ausgangssignal der Auswerteeinrichtung (13) steuerbar
ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19639956A DE19639956A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-09-27 | Verfahren und Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen und Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen |
DE59611343T DE59611343D1 (de) | 1996-02-17 | 1996-11-27 | Verfahren und Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen und Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen |
EP19960118965 EP0795974B1 (de) | 1996-02-17 | 1996-11-27 | Verfahren und Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen und Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen |
Applications Claiming Priority (2)
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DE19639956A DE19639956A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-09-27 | Verfahren und Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen und Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen |
Publications (1)
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---|---|
DE19639956A1 true DE19639956A1 (de) | 1997-10-30 |
Family
ID=7785742
Family Applications (1)
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DE19639956A Ceased DE19639956A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-09-27 | Verfahren und Empfänger zur Wiedergabe von empfangenen gesprochenen Meldungen und Verfahren zum Senden von gesprochenen Meldungen |
Country Status (1)
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---|---|
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-
1996
- 1996-09-27 DE DE19639956A patent/DE19639956A1/de not_active Ceased
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