DE19638346C1 - Verfahren zur Überwachung des Betriebs einer Vorrichtung zur Zuführung eines abrasiven Mediums mit Hilfe eines Fluids - Google Patents
Verfahren zur Überwachung des Betriebs einer Vorrichtung zur Zuführung eines abrasiven Mediums mit Hilfe eines FluidsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung
des Betriebs einer Vorrichtung zur Zuführung eines
abrasiven Mediums, insbesondere einer Staubrückfüh
rung in einen Einschmelzvergaser, wobei der aus einem
Einschmelzvergaser oder Reduktionsschachtofen abgezo
gene Staub mit Hilfe eines Fluids über ein Staubför
derrohr durch mindestens einen Staubbrenner in den
Einschmelzvergaser als zusätzlicher Kohlenstoffträger
eingebracht wird. Das Verfahren kann aber auch bei
der Zuführung abrasiver Medien mittels Fluidinjektion
in andere Schmelz- oder Verbrennungseinrichtungen,
wie z. B. Wirbelschichtreaktoren, eingesetzt werden.
Aus der DE 40 41 936 C1 ist es bekannt, aus Ein
schmelzvergasern oder Reduktionsschachtöfen ausströ
mende Gase abgeschiedener heißer Stäube wiederum dem
Prozeß eines Einschmelzvergasers zuzuführen. Hierbei
wird ein Injektor verwendet, um den rückzuführenden
Staub über ein Staubförderrohr über mindestens einen
Staubbrenner wieder in den Einschmelzvergaser zu ge
ben.
Während des Betriebes, unter den für Einschmelzverga
ser bekannten rauhen Bedingungen, können heiße Gase
oder unverbrannter Sauerstoff in das Staubrück
führungssystem zurückströmen. In einem solchen Fall
besteht die sehr große Gefahr, daß Anlagenkomponenten
beschädigt oder in Folge einer Explosion zerstört
werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen solchen
Zustand schnellstmöglich zu erfassen und mit Sicher
heit zu verhindern, daß es durch rückströmende Gase
in das Staubrückführsystem zu einer Gefährdung kommt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im An
spruch 1 enthaltenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungsformen und Weiterbildungen der Erfin
dung ergeben sich unter Ausnutzung der in den unter
geordneten Ansprüchen genannten Merkmale.
Durch die Erfassung der Strömungsrichtung im Förder
rohr eines Staubrückführsystemes, wobei der rückge
führte Staub das abrasive Medium ist und im Ein
schmelzvergaser als zusätzlicher Kohlenstoffträger
eingesetzt wird, ist es auf einfache und sichere Wei
se möglich, zu ermitteln, ob ein unerwünschtes Rück
strömen von Gasen auftritt und es kann ein entspre
chendes Szenario ausgelöst werden, was mit Sicherheit
verhindert, daß eine bereits erwähnte Gefährdung (Ex
plosion) auftritt.
Eine günstige Möglichkeit hierfür besteht darin, daß
gleichzeitig der Druck im Einschmelzvergaser und im
Staubförderrohr überwacht wird. Bei Erfassen eines
Druckanstieges im Staubförderrohr kann für den Fall,
daß kein entsprechender Druckanstieg im Einschmelz
vergaser erfaßt wird, eindeutig darauf geschlossen
werden, daß ein nicht erwünschter Betriebszustand er
reicht worden ist, der eine Gefährdung für das System
bewirken kann. Bei einem solchen Meßergebnis kann in
diesem Fall darauf geschlossen werden, daß heißes Gas
oder Sauerstoff in das Staubfördersystem der
Staubrückführung eingedrungen ist und entsprechend
reagiert werden muß, um einen Gefahrzustand zu besei
tigen.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit für die Be
stimmung der Strömungsrichtung im Staubförderrohr
besteht darin, daß durch die Wandung des Staubförder
rohres mindestens zwei Meßkanäle geführt sind, deren
Neigungswinkel in bezug auf die Längsachse des Staub
förderrohres in der Meßebene unterschiedliche
Neigungswinkel aufweisen. Hierbei kann ein Meßkanal
orthogonal zur Längsachse des Staubförderrohres und
der zweite Meßkanal im spitzen Winkel zu dieser Achse
geneigt sein.
Wie dies auch bei anderen Meßmethoden, die auf dem
Strömungsmechanischen Prinzip beruhen, der Fall ist,
wirkt es sich günstig aus, um ein Verstopfen der Meß
kanalöffnungen zu vermeiden, ein Fluid durch diese in
den Förderstrom zu führen.
Als ein solches Meßfluid bietet sich insbesondere
Stickstoff an, da der Stickstoff als bekanntes iner
tes Gas zu keinerlei Gefährdung im Staubrückführsy
stem führen kann.
Infolge der unterschiedlichen Neigung der Meßkanäle
gegenüber der Längsachse des Staubförderrohres sind
die Drücke in beiden Meßkanälen - mit Ausnahme des
Betriebspunktes, der durch den Nulldurchgang bzw. den
Nullabgleich definiert ist -, stets unterschiedlich
groß, wobei - unter sonstigen gleichen Bedingungen -
die Druckdifferenz ein Maß für die Strömungsgeschwin
digkeit im Förderrohr ist. Wird zweckmäßigerweise ein
Nullabgleich für den strömungslosen Zustand durchge
führt, so kann aus einem Vorzeichenwechsel der Druck
differenz unmittelbar auf eine Umkehrung der
Strömungsrichtung geschlossen werden, welche Voraus
setzung für den gefürchteten Fall eines Rückflusses
heißer Flammgase oder von Sauerstoff in ein Staubför
derrohr ist. Die vorgeschlagene Anordnung der Meßka
näle kann jedoch durch andere Varianten, insbesondere
durch andere gewählte Neigungswinkel, der Meßkanäle,
deren Druckwerte miteinander verglichen werden sol
len, an unterschiedliche Bedingungen angepaßt werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Überwachung des Rück
strömens von Sauerstoff in das Staubrückführungssy
stem besteht darin, daß ein Flammwächter durch die
Wandung des Staubförderrohres geführt wird. Hierbei
müssen Probleme berücksichtigt werden, die durch
mögliche Verstopfungen durch den Staub auftreten kön
nen. Negative Einflüsse, die durch schädliche Kompo
nenten (z. B. H₂S) im Förderstrom entstehen, müssen
ebenfalls berücksichtigt werden. Der Flammwächter
verfügt über eine Brenngaszuführung und eine Zündein
richtung, die beispielsweise als Glühkerze oder Fun
kengenerator ausgebildet sein kann. Gelangt Sauer
stoff über die Öffnung des Staubbrenners in das
Staubförderrohr an den Flammwächter erfolgt die Zün
dung des brennbaren Gasgemisches und diese kann über
optische oder akustische Sensoren oder über eine Tem
peraturmessung erfaßt werden.
Nachfolgend soll die Erfindung an Hand von Ausfüh
rungsbeispielen näher beschrieben werden.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Anwendung eines
strömungsmechanischen Meßprinzips mit zwei
Meßkanälen;
Fig. 2 Varianten für mögliche Meßkanalanordnungen
und
Fig. 3 die Überwachung eines Staubförderrohres
mittels eins Flammwächters.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Prinzip einer Druckdif
ferenz-Messung, wird diese in zwei Meßkanälen 1 und 2
durchgeführt wird. Die Meßkanäle 1 und 2 sind dabei
als Bohrungen, die durch die Wandung des Staubförder
rohres 3 geführt sind, ausgebildet. Dabei ist der
Meßkanal 1 orthogonal zur Längsachse des Staubförder
rohres 3 und der Meßkanal 2 im spitzen Winkel ge
neigt. Der in der Fig. 1 eingezeichnete Pfeil Vc
gibt die Richtung an, bei der eine Gefahrensituation
auftreten kann, also heiße Gase oder Sauerstoff in
das System zurückströmt. Prinzipiell läßt sich auch
die gegenüber der Strömungsrichtung umgekehrte Anord
nung der Sonden verwenden.
Über eine Zuführleitung 4 wird den Meßkanälen 1 und 2
Stickstoff zugeführt. Der Volumenstrom des Stick
stoffs, der den Meßkanälen 1 und 2 zugeführt wird,
wird mit einem Regelsystem konstant gehalten. Hierfür
sind Volumenstromsensoren 5 und 6 mit Regelventilen 7
und 8 vorhanden. Für die Zuführung des Meßfluides
(Stickstoff) ist ein weiteres Ventil 9 in Verbindung
mit einem Drucksensor 10 vorhanden.
Neben der Messung der Druckdifferenz in den Meßkanä
len 1 und 2 wird der Absolutdruck im Staubförderrohr
3 mit einem weiteren Drucksensor 11 überwacht.
Die Druckdifferenz in den Meßkanälen 1 und 2 wird mit
dem Drucksensor 12 gemessen. Die erfaßte Druckdiffe
renz ist ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit im
Förderrohr. Wird ein Nullabgleich für den strömungs
losen Zustand durchgeführt, so kann anhand eines Vor
zeichenwechsels der Druckdifferenz detektiert werden,
daß ein Rückströmen in das Staubförderrohr 3 aufge
treten ist und ein entsprechendes Signal kann gene
riert werden, um die Sauerstoffzufuhr zu sperren. Der
dafür geeignete Sperrmechanismus ist in dieser Dar
stellung nicht gezeigt.
Dadurch, daß die absoluten Einstellwerte für die bei
den Meßfluidströme durch die Meßkanäle 1 und 2 unter
Berücksichtigung der geforderten Meßempfindlichkeit
und des Meßbereiches für die Differenzdruckmessung
günstig auszuwählen sind, kann ein für die Über
wachung geeigneter optimaler Bereich problemlos ein
gestellt werden. Über die Einstellung des Verhältnis
ses der Meßfluidströme kann außerdem ein Nullabgleich
des Differenzdruckes durchgeführt werden.
Durch die parallele Injektion des Meßfluides über die
zwei Meßkanäle 1 und 2 und die Messung des Differenz
druckes zwischen diesen beiden Meßkanälen ist der
gemessene Wert nahezu unabhängig vom statischen Druck
und wird nur mittelbar durch den statischen Druck
(nämlich über die Dichte) des verwendeten Gases be
einflußt. Durch geringfügige Neigung der Meßkanäle
quer zur Strömungsrichtung (Bohrung in der Wandung
des Staubförderrohres 3) kann das ideale Bernoulli-
Meßprinzip Pdyn = Pges - pstat nicht realisiert werden und
eine entsprechende Meßanordnung muß kalibriert wer
den.
Der Fig. 2 sind insgesamt sechs verschiedene mögli
che Anordnungen von jeweils zwei Meßkanälen zu ent
nehmen. Dabei sind die in der oberen Reihe darge
stellten Anordnungen so gewählt, daß die entsprechen
den Öffnungen der jeweiligen Meßkanäle an einem Punkt
im Staubförderrohr 3 angeordnet sind.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Meßöff
nungen der Meßkanäle lokal getrennt anzuordnen, wie
dies der unteren Reihe der Fig. 2 zu entnehmen ist.
Werden letztere gewählt, ist zu berücksichtigen, daß
eventuell eine erhöhte Zeitkonstante, die durch den
Abstand der Meßöffnungen bedingt ist, berücksichtigt
werden muß, wenn die Druckdifferenz zwischen den Meß
kanälen 1 und 2 direkt gemessen wird.
Ferner kann bei Verwendung der Version mit Anwendung
der Meßkanäle in einem Punkt unter bestimmten Umstän
den eine deutlich höhere Meßempfindlichkeit als bei
der Version mit getrennten Meßstellen erzielt werden.
Der Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für
eine erfindungsgemäß ausgebildete Überwachung wieder
gegeben, bei der ein Flammwächter 13 Verwendung fin
det.
Der Flammwächter 13 ist dabei zumindest teilweise
durch die Wandung des Staubförderrohres 3 geführt und
für den Fall einer Rückströmung aus dem Einschmelz
vergaser über den in dieser Darstellung ebenfalls
nicht erkennbaren Staubbrenner, kann Sauerstoff bis
In den Bereich des Flammwächters 13 gelangen. Durch
eine Zuleitung 14 gelangt brennbares Gas über eine
Öffnung durch den Flammwächter 13 und kann in das
Staubförderrohr 3 geführt werden, wobei die Strö
mungsrichtung des Brenngases den Pfeilen zu entnehmen
ist.
Zusätzlich ist eine Zündeinrichtung 15 vorhanden, die
beispielsweise als Glühkerze oder Funkengenerator
ausgebildet sein kann. Gelangt nunmehr Sauerstoff in
den Bereich des Flammwächters 13, wird das Brenngas
mit Hilfe der Zündeinrichtung 15 entflammt und in
diesem Beispiel mit einer optischen Überwachung 16
erfaßt, ob sich Sauerstoff im Staubförderrohr 3 be
findet oder nicht. Für den Schutz der optischen Über
wachung 16 kann ein Schutzglas 17 vor einer Optik 18,
die das bei der Entflammung erfaßbare Licht auf eine
Photozelle 19 fokussiert, vor dieser angeordnet wer
den.
Neben der optischen Überwachung des Flammwächters 13
besteht auch die Möglichkeit einen entsprechenden
akustischen Sensor oder ein Temperatursensor zu ver
wenden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Überwachung des Betriebs einer Vor
richtung zur Zuführung eines abrasiven Mediums mit
Hilfe eines Fluids als Fördermittel über
mindestens einen Brenner in einen Einschmelzver
gaser, bei dem im Förderrohr des Zufuhrsystems vom
Einschmelzvergaser aus betrachtet hinter dem min
destens einen Brenner die Strömungsrichtung des
Fluidstromes für den Nachweis von in das Zufuhrsy
stem aus dem Einschmelzvergaser einströmenden hei
ßen Gasen oder Sauerstoff gemessen und bei erfaß
tem Vorhandensein von eingedrungenem Sauerstoff
die Zuführung gesperrt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasdrücke im Einschmelzvergaser und im
Förderrohr (3) vom Einschmelzvergaser aus betrach
tet hinter dem mindestens einen Brenner gemessen
und bei erfaßtem Anstieg des Druckes im Förderrohr
(3) ohne einen gleichzeitig erfaßten Druckanstieg
im Einschmelzvergaser ein Schaltsignal generiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Druckmessung in mindestens zwei Meßka
nälen (1, 2), die mit unterschiedlichem Nei
gungswinkel in bezug auf die Axialrichtung des
Förderrohres (3) ausgerichtet sind, durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Meßkanäle (1, 2) ein Meßfluid in
kleiner Menge im Verhältnis zum Förderstrom in
diesen injiziert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Volumenstrom des Meßfluids in beiden
Meßkanälen (1, 2) konstant gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Meßfluid ein inertes Gas verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß Stickstoff verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Förderrohr (3) angeordneter Flamm
wächter (13) optisch oder akustisch überwacht
wird.
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