DE19638277A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Betrieb eines Umschlingungsgetriebes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Betrieb eines UmschlingungsgetriebesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
zum Betrieb eines Umschlingungsgetriebes mit den Merkmalen
des Oberbegriffs der unabhängigen Ansprüche.
Stufenlos in der Übersetzung veränderbare Getriebe sind in
verschiedenen Variationen bekannt. Hierbei sind insbesondere
die sogenannten Umschlingungsgetriebe zu erwähnen, bei denen
zwischen einer mit dem Fahrzeug verbundenen Antriebsseite
und einer mit den Fahrzeugrädern verbundenen Abtriebsseite
ein Band, vorzugsweise ein Schubgliederband, oder ein Riemen
oder eine Kette, vorzugsweise eine Zugkette, angeordnet ist.
Die An- bzw. Abtriebseite weist dabei im allgemeinen je eine
axial verschiebbare Kegelscheibe auf. Solche Systeme sind
beispielsweise aus der EP,A1,0 451 887 oder der
DE-OS 44 11 628 bekannt. Der Wirkungsgrad solcher Getriebe
hängt maßgeblich davon ab, daß die Anpreßkraft der Scheiben
gegen das Umschlingungselement so dimensioniert sein muß,
daß sicher kein Schlupf zwischen den Scheiben und dem
Umschlingungselement auftritt. Diese Anpreßkraft kann, mit
einem gewissen Sicherheitszuschlag, nach dem größten zu
übertragenden Moment dimensioniert sein. Dies erzeugt jedoch
im Normalbetrieb des Fahrzeugs, also bei geringeren
Übertragungsmomenten, zu hohe Reibkräfte und hydraulische
Verluste im Getriebe.
Eine Möglichkeit, diese Situation zu verbessern, besteht
darin, daß die Anpreßkraft dem momentanen Übertragungsmoment
anzupassen. Die eingangs erwähnte EP,A1,0 451 887 steuert
daher die Anpreßkraft abhängig von dem Motormoment. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, die Anpreßkraft auf einen
Wert zu reduzieren, der gerade ausreicht, um ein
Durchrutschen bei dem aktuellen Übertragungsmoment sicher zu
verhindern. Eine Schlupfregelung ist beispielsweise der
eingangs erwähnten DE-OS 44 11 628 zu entnehmen. Zu solch
einer Schlupfregelung ist die möglichst genaue Kenntnis des
momenten Schlupfes notwendig. In der DE-OS 44 11 628 wird
hierzu unter anderem vorgeschlagen, die Geschwindigkeit des
Umschlingungselements zu erfassen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in einer
einfachen und genauen Erfassung des Schlupfes.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gelöst.
Wie erwähnt geht die Erfindung aus von einem in seiner Über
setzung verstellbaren Umschlingungsgetriebe mit einer
Antriebsseite und einer Abtriebsseite. Die Umschlingungsmittel
dienen zur Herstellung einer in ihrem Schlupfverhalten
beeinflussbaren mechanischen Wirkverbindung zwischen der
Antriebs- und Abtriebsseite, wobei Beeinflussungsmittel
vorgesehen sind, mittels der der Schlupf der Umschlingungsmittel
beeinflußt werden kann.
Der Kern der Erfindung besteht darin, daß wenigstens zwei
Sensoreinheiten vorgesehen sind, die im Bereich der
Umschlingungsmittel und zwischen der Antriebs- und einer
Abtriebsseite angeordnet sind. Die Signale dieser
Sensoreinheiten werden dann erfindungsgemäß den
Beeinflussungsmitteln zur Beeinflussung des Schlupfes der
Umschlingungsmittel zugeführt. Durch die erfindungsgemäß
angeordneten Sensoreinheiten ist es in einfacher Weise möglich,
den aktuellen Schlupf sehr genau zu erfassen und zur
Schlupfbeeinflussung heranzuziehen.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, die Sensoreinheiten derart
anzuordnen, daß die Sensoreinheiten die Veränderungen der
relativen Lage zwischen den Umschlingungsmitteln und den
Sensoreinheiten erfassen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Umschlingungsmittel in
einzelne Segmente untergliedert sind, die an den Sensoreinheiten
zur Herstellung der mechanischen Wirkverbindung zwischen der
Antriebs- und Abtriebsseite vorbeiführen. Die Sensoreinheiten
sind dann derart angeordnet, daß deren Signale die an den
Sensoreinheiten vorbeiführenden Segmente repräsentieren.
Wie schon eingangs erwähnt kann die Antriebsseite und/oder die
Abtriebsseite wenigstens ein axial verschiebbares Element
aufweisen, das im wesentlichen die Form einer Kegelscheibe
besitzt. Als Umschlingungsmittel kann wenigstens ein Band,
vorzugsweise ein Schubgliederband, oder ein Riemen oder eine
Kette zwischen Scheibenpaaren, die die Antriebs- und die
Abtriebsseite darstellen, eingespannt sein, wobei der Schlupf
zwischen dem Umschlingungsmittel und den die Umschlingungsmittel
einspannenden Scheibenpaaren beeinflußbar ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die eine der Sensoreinheiten
derart angeordnet ist, daß deren Signal die zur Antriebs- oder
Abtriebsseite hinführenden Segmente repräsentiert, während die
andere der Sensoreinheiten derart angeordnet ist, daß deren
Signal die zur Antriebs- oder Abtriebsseite wegführenden
Segmente repräsentiert.
Die Beeinflussungsmittel sind vorteilhafterweise derart
ausgestaltet, daß eine geometrische Übersetzung abhängig von der
Differenz zwischen den beiden Sensorsignalen gebildet wird. Zur
Ermittlung des aktuellen Schlupfes können erste und zweite
Drehzahlerfassungsmittel zur Erfassung der Drehzahl der
Antriebs- und/oder Abtriebsseite vorgesehen sein, wobei die
Ausgangssignale dieser Drehzahlerfassungsmittel den
Beeinflussungsmitteln zugeführt werden. Die Beeinflussungsmittel
sind dann derart ausgestaltet, daß abhängig von den
Ausgangssignalen dieser Drehzahlerfassungsmittel eine
Drehzahlübersetzung ermittelt wird. Mittels eines Vergleichs
zwischen der geometrischen Übersetzung und der
Drehzahlübersetzung wird auf den aktuellen Schlupf der
Umschlingungsmittel geschlossen wird.
Die Beeinflussungsmittel können derart ausgestaltet sein, daß
der Schlupf auf einen vorgebbaren Wert geregelt wird, wobei zur
Regelung des Schlupfes der aktuelle Schlupf mit einem
vorgebbaren Sollwert verglichen wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betrieb
eines in seiner Übersetzung verstellbaren
Umschlingungsgetriebes mit einer Antriebsseite und einer
Abtriebsseite und mit Umschlingungsmitteln zur Herstellung
einer in ihrem Schlupfverhalten beeinflussbaren mechanischen
Wirkverbindung zwischen der Antriebs- und Abtriebsseite. Der
Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
zu der Antriebsseite oder Abtriebsseite hinführenden Teile
der Umschlingungsmittel und die von der Antriebsseite oder
Abtriebsseite wegführenden Teile der Umschlingungsmittel
erfaßt werden und der Schlupf der Umschlingungsmittel
abhängig von den erfaßten Teilen beeinflußt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen und den im folgenden beschriebenen
Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
Die Fig. 1 zeigt ein Übersichtsblockschaltbild mit einer
schematischen Darstellung des Getriebes, während die Fig. 2
schematische die Lage der Sensoreinheiten darstellt. Die
Fig. 3 offenbart ein Ablaufdiagramm eines in der Fig. 4
dargestellten Blockes. Die Fig. 5a, 5b und 5c zeigt
schematisch verschiedene Ausgestaltungen des
Umschlingungselementes.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Ausführungsbei
spiele detailliert beschrieben werden.
In der Fig. 1 ist ein Aufbau eines Umschlingungsgetriebes
im Schnitt dargestellt. Der Verbrennungsmotor 1 kann durch
die Drosselklappe 2 in seinem abgegebenen Motormoment Mm
beeinflußt werden. Die Drosselklappe 2 ist z. B. mechanisch
oder elektrisch mit dem Fahrpedal (nicht dargestellt)
gekoppelt. Der Verbrennungsmotor 1 ist meist mittels einer
Kupplung und/oder einem Wandler 3 an die Antriebs- (Primär-)
Seite des CVT-Getriebes 4 angekoppelt. Die Abtriebs-
(Sekundär-) Seite des CVT-Getriebes 4 ist über ein
nachgeschaltetes Getriebe (nicht dargestellt) mit den Rädern
des Fahrzeugs verbunden. Das CVT-Getriebe besitzt auf der
Primär- und Sekundärseite je eine axial verschiebbare Kegel
scheibe 5 und 6. Zur Verstellung der Übersetzung wird in den
Ölkammern 7 und 8 ein entsprechender Primärdruck Pp bzw.
Sekundärdruck Ps aufgebaut. Durch eine geeignete Wahl der
Stellgrößen Primärdruck Pp und Sekundärdruck Ps muß gewähr
leistet werden, daß
- 1. die Getriebeübersetzung u dem gewünschten Verhältnis von Primärdrehzahl Np und Sekundärdrehzahl Ns entspricht, und
- 2. das kraftübertragende Schubgliederband 9 (bzw. Kette, Band) ausreichend stark an die Scheiben angepreßt wird, um ein Durchrutschen des Schubgliederbandes 9 zu verhindern.
Der obengenannte Punkte 1 wird durch eine elektrohydrauli
sche Übersetzungs- oder Primärdrehzahlregelung 10 reali
siert. Für den Punkt 2 wird eine Bandspannungsregelung 11
eingesetzt.
In dem häufig eingesetzten und in der Fig. 1 gezeichneten
Master-Slave-Prinzip dient der Sekundärdruck Ps zur Ein
stellung der Bandspannung und der Primärdruck Pp zur Ein
stellung der Übersetzungs- bzw. Primärdrehzahl. Zur
Bandspannungsregelung wird dem Block 11 neben der
Primärdrehzahl Np und der Sekundärdrehzahl NS die
Motordrehzahl Nm (Drehzahlsensor 12) und die
Ausgangssignale Nin und Nout der noch zu beschreibenden
Sensoreinheiten S1 und S2 zugeführt. Abhängig von diesen
Signalen wird ein einzustellender Sekundärdruck PS
ermittelt. Dies wird im folgenden genauer anhand der Fig. 3
und 4 beschrieben werden.
Bei dem alternativ möglichen Partner-Prinzip beeinflußt die
Bandspannungsregelung sowohl den Primär- als auch den
Sekundärdruck.
Wie schon erwähnt wird in solchen CVT-Getrieben das Moment
mit einem Umschlingungselement 9 zwischen den zwei in der
Fig. 1 gezeigten Pulleysätzen übertragen. Die Änderung der
Getriebeübersetzung wird durch ein Verstellen der aktiven
Radien der Pulleys erreicht. Die Pulleysätze sind aus je
zwei Kegelstümpfen beziehungsweise Kegelscheiben aufgebaut,
die gegeneinander verschoben werden können. Dies ist als
Prinzipbild in der Fig. 2 dargestellt. Hier ist ein
Schnittbild senkrecht zu den Achsen der Kegelstümpfen
beziehungsweise Kegelscheiben gezeigt, wobei mit dem Pfeil 2
die Drehrichtung im Normal-Vorwärtsbetrieb des Fahrzeugs
angezeigt ist. Das Umschlingungselement 9 ist dabei in zwei
Extremübersetzungseinstellungen umin und umax mit Strichen
und Punkten eingezeichnet. Die motorseitige Primärseite ist
mit Prim. und die den Fahrzeugrädern zugewandte Seite mit
Sek. bezeichnet.
Durch das Verschieben der Kegelscheiben gegeneinander ändern
sich die aktiven Radien für das Umschlingungselement, das in
diesem Beispiel ein Schubgliederband 9 sein soll. Der
Radius, an dem das Umschlingungselement 9 auf der
Primärseite Prim. wirkt, das heißt an dem die Kraft
übertragen wird, wird mit rp bezeichnet, der auf der
Sekundärseite Sek. mit rs. Diese Radien können als
theoretische Größe ermittelt werden, selbst wenn das
Umschlingungsband 9 nicht ideal auf den so ermittelten
Kreissegmenten abläuft. Die Länge Lr des Umschlingungsbandes
9 kann als konstant angenommen werden. Die Annahme, daß sich
die Bahn des Umschlingungselements 9 aus zwei Kreissegmenten
und zwei Geradenstücken zusammensetzt (siehe Fig. 2), ist
in weiten Betriebsbereichen richtig und kann ohne großen
Fehler immer angenommen werden.
Wie in der Fig. 2 zu sehen ist, haben die Achsen der
Pulleys einen festen Abstand a. Für die erfindungsgemäße
Idee werden in der Mitte zwischen den beiden Pulleys, also
bei a/2, je eine Sensoreinheit S1 und S2 angeordnet. Diese
Sensoren sind so beschaffen, daß sie einzelne Segmente 502
beziehungsweise Marken auf dem Umschlingungselement zählen
können. Die Segmente beziehungsweise Marken sind mit exakt
konstanten Abständen auf dem Umschlingungselement 9
angebracht. Hierauf wird noch detaillierter anhand der Fig.
5 eingegangen.
Die erfindungsgemäße Idee basiert darauf, daß die Länge Lp
des Umschlingungselements 9 zwischen den Sensoren S1 und S2
auf der Primärseite Prim. (und natürlich auch auf der
Sekundärseite Sek.) ein direktes Maß für die geometrische
Übersetzung ugeo (=rs/rp) ist. Dies soll anhand der
folgenden Betrachtung der geometrischen Verhältnisse des
Umschlingungsgetriebes verdeutlich werden.
Die Länge Lr des Schubgliederbandes 9 ergibt sich zu:
Gleichung 1:
Gleichung 1:
Das geometrische Übersetzungsverhältnis ugeo ist definiert
als:
wobei mit rs der momentan wirksame Sekundärradius und mit rp
der momentan wirksame Primärradius bezeichnet ist. Der
Winkel α zwischen dem Schubgliederband und der
Verbindungslinie der Achsen beträgt (Achsabstand a):
Gleichung 3:
Gleichung 3:
Die Länge Lp des Bandes 9 zwischen den Meßpunkten der
Sensoreinheiten S1 und S2 ergibt sich zu:
Lp = Lup + 2 * Lap (4),
wobei mit Lup die Umschlingungslänge des Primärpulleys und
mit Lap der Weg zwischen dem Berührungspunkt am Primärpulley
und den Sensoreinheiten S1 und S2 bezeichnet ist.
Damit ergibt sich für die die Umschlingungslänge Lup des
Primärpulleys und für den der Weg Lap zwischen dem
Berührungspunkt am Primärpulley und den Sensoreinheiten S1
und S2:
Damit ist die Länge Lp des Schubgliederbandes zwischen den
Sensoreinheiten S1 und S2 eine Funktion, die nur von dem
Primärradius rp abhängt:
Für ein bekanntes Getriebe ist rp eine Funktion der
geometrischen Übersetzung ugeo = u, in die nur die
Getriebeparameter Lr (Länge des Bandes) und a (Abstand der
Achsen der Pulleys) eingehen.
Die Gleichung 8 in die Gleichung 7c eingesetzt führt zu
einer Gleichung zur Bestimmung von Lp, die ausschließlich
von der geometrischen Übersetzung ugeo = u und fest
eingestellten Getriebeparametern abhängt. Wird diese
Gleichung in einer Kennlinie abgelegt, so kann
beispielsweise aus der Länge Lp des auf der Primärseite
gespeicherten Umschlingungselements 9 die geometrische
Übersetzung ugeo bestimmt werden.
Arbeitet das System ohne einen merklichen Schlupf zwischen
Band und Pulleys, so muß die geometrische Übersetzung ugeo
gleich der Drehzahlübersetzung uN = Np/Ns sein. Np und Ns sind
dabei die Drehzahlen der Primär- und Sekundärseite (Sensoren
13, 14). Sind diese beiden Übersetzungen nicht gleich, so
arbeitet das System mit einem bestimmten Bandschlupf.
Im folgenden soll anhand der Fig. 3 und 4 ein konkretes
Ausführungsbeispiel beschrieben werden.
Wie in der Fig. 4 zu sehen ist, wird im Schlupfreglerblock
11 zunächst im Block 111 die Drehzahlübersetzung uN = Np/Ns
ermittelt. Wesentlich für die Erfindung ist der Block 112,
dem die Ausgangssignale Nin und Nout der Sensoren S1 und S2
zugeführt werden. Wie erwähnt sind diese Sensoren S1 und S2
so beschaffen, daß sie einzelne Segmente 502 beziehungsweise
Marken auf dem Umschlingungselement zählen können. Die
Segmente beziehungsweise Marken sind mit exakt konstanten
Abständen auf dem Umschlingungselement 9 angebracht. Weist
das Getriebe die in der Fig. 2 mit dem Pfeil 2
gekennzeichnete Drehrichtung auf, so zählt die Sensoreinheit
S1 die auf der Primärseite einlaufenden Bandsegmente Nin
beziehungsweise Bandmarkierungen und die Sensoreinheit S2
die von der Primärseite weglaufenden Bandsegmente Nout
beziehungsweise Bandmarkierungen.
Gemäß der Fig. 3, die die Funktion des Blocks 112 (Fig. 4)
zeigt, wird nach dem Startschritt 301 im Schritt 302 die
aktuelle Drehzahlübersetzung uN eingelesen.
In den jeweiligen Endlagen (bei der kleinsten und der
größten Getriebeübersetzung) ist die Zahl der Segmente
beziehungsweise Marken, die sich auf der Primärseite und auf
der Sekundärseite befinden, bekannt. Bei Vorliegen dieser
Betriebsbedingungen (bei der kleinsten und der größten
Getriebeübersetzung umin, umax) kann die Messung einfach
gestartet werden. Im Schritt 303 wird aus diesem Grund
abgefragt, ob eine solche Betriebsbedingung mit umin oder
umax vorliegt. Der Betriebszustand maximaler oder minimaler
Übersetzung kann aber auch durch andere Parameter ermittelt
werden, beispielsweise durch Einlesen des Primär- und/oder
Sekundärdrucks.
Zumindest am Anfang der Messung muß einmal ein solcher
Betriebszustand erreicht werden. Wird im Schritt 303 ein
Betriebszustand maximaler oder minimaler Übersetzung
festgestellt, so wird als Startwert Lstart für die Länge Lp
des Bandes 9 auf der Primärseite zwischen den Meßpunkten der
Sensoreinheiten S1 und S2 der Startwert Lmin beziehungsweise
Lmax gesetzt.
Im Schritt 305 werden dann die Ausgangssignale Nin und Nout
der Sensoren S1 und S2 eingelesen, die die auf der
Primärseite einlaufenden und auslaufenden Segmente angeben.
Im Schritt 306 wird die aktuelle Länge Lp des Bandes 9 auf
der Primärseite zwischen den Meßpunkten der Sensoreinheiten
S1 und S2 derart ermittelt, daß zu dem Startwert Lstart die
Anzahl der einlaufenden Segmente addiert und die Anzahl der
auslaufenden Segmente subtrahiert werden.
Im Schritt 307 wird aus dem Wert Lp aus der oben
hergeleiteten Kennlinie (Gleichung 7c und 8) die
geometrische Übersetzung ugeo ermittelt.
Wird nach einem ersten Startdurchlauf im Schritt 303
festgestellt, daß keine extreme Übersetzung umin oder umax
eingestellt ist, so werden im Schritt 308 die
Ausgangssignale Nin und Nout der Sensoren S1 und S2
eingelesen, die die auf der Primärseite einlaufenden und
auslaufenden Segmente angeben. Im Schritt 309 wird die
aktuelle Länge Lp des Bandes 9 auf der Primärseite zwischen
den Meßpunkten der Sensoreinheiten S1 und S2 derart
ermittelt, daß zu dem vorhergehend ermittelten Wert Lp die
Anzahl der einlaufenden Segmente addiert und die Anzahl der
auslaufenden Segmente subtrahiert werden. Mit dem schon
beschriebenen Block 307 wird die geometrische Übersetzung
ermittelt.
Aus der im Block 111 und 112 der Fig. 4 ermittelten
aktuellen Drehzahlübersetzung uN und aktuellen geometrischen
Übersetzung ugeo wird im Block 113 ein aktueller Wert λB,ist
für den Bandschlupf λB berechnet (beispielsweise durch
Differenzbildung). Dieser Wert λB,ist wird dann im Block 114
mit einem entsprechenden Sollwert λB,soll verglichen,
woraufhin abhängig von diesem Vergleich die Bandspannung
(beispielsweise durch Einstellung des Sekundärdrucks ps beim
eingangs erwähnten Master-Slave-Prinzip) derart eingestellt
wird, daß kein Schlupf vorliegt (Regler R, Block 1142).
Der Sollwert λB,soll für den Bandschlupf wird, wie eingangs
erwähnt, unter Berücksichtigung des Motormoments und der
Motordrehzahl ermittelt.
In der Fig. 5 werden einige Ausführungsformen der
Bandsegmente beziehungsweise der Bandmarkierungen
vorgestellt.
Ein Schubgliederband besteht bekannterweise aus einer
Vielzahl von Segmenten 502, die durch einen Federstahlring
503 zusammengehalten werden. Die Fig. 5a zeigt ein
konventionelles Schubgliederband 9 mit einzelnen Segmenten
502, wobei ein einzelnen Segment 502 (ohne gestrichelte
Ausführungsform) in der Fig. 5b zu sehen ist.
Wie in der Fig. 5a gezeigt, kann bei konventionellen
Schubgliederbändern auf das Anbringen von auswertbaren
Marken verzichtet werden, da die Segmente selbst schon durch
die detektierbaren Lücken 501 mittels bekannter geeigneter
magnetischer Sensoren S1 und S2 gezählt werden können.
Darüber hinaus ist insbesondere an die Verwendung von an
sich bekannten Wirbelstrom-Sensoren gedacht.
Eine weitere Möglichkeit für eine noch deutlichere
Detektierung der Segmente 502 ist in der Fig. 5c
dargestellt. Hier wurde jedes zweite Segment 502 an der
Band-Außenseite A um einige Millimeter verlängert (siehe
auch gestrichelte Darstellung des Segmentes 502 in der Fig.
5b). Eine solche Markierung ist noch einfacher zu
detektieren als die Lücken auf der Innenseite des in der
Fig. 5a gezeigten konventionellen Bandes. Bei der in der
Fig. 5c dargestellten Ausführungsform müssen die
Sensoreinheiten S1 und S2 selbstverständlich an der
Außenseite des Bandes angeordnet sein.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Betrieb eines in seiner Übersetzung
verstellbaren Umschlingungsgetriebes mit einer Antriebsseite
(Prim.) und einer Abtriebsseite (Sek.) und mit
Umschlingungsmitteln (9) zur Herstellung einer in ihrem
Schlupfverhalten beeinflußbaren mechanischen Wirkverbindung
zwischen der Antriebs- und Abtriebsseite und
Beeinflussungsmittel (11), mittels der der Schlupf (λB) der
Umschlingungsmittel (9) beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Sensoreinheiten (S1, S2) vorgesehen sind,
die im Bereich der Umschlingungsmittel (9) und zwischen der
Antriebs- und einer Abtriebsseite angeordnet sind, und deren
Signale (Nin, Nout) den Beeinflussungsmitteln (11) zur
Beeinflussung des Schlupfes (λB) der Umschlingungsmittel (9)
zugeführt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoreinheiten (S1, S2) derart angeordnet sind, daß die
Sensoreinheiten die Veränderungen der relativen Lage zwischen
den Umschlingungsmitteln (9) und den Sensoreinheiten erfassen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umschlingungsmittel (9) in einzelne Segmente (502) untergliedert
sind, die an den Sensoreinheiten (S1, S2) zur Herstellung der
mechanischen Wirkverbindung zwischen der Antriebs- und
Abtriebsseite vorbeiführen, und die Sensoreinheiten (S1, S2)
derart angeordnet sind, daß die Signale (Nin, Nout) die an den
Sensoreinheiten (S1, S2) vorbeiführenden Segmente
repräsentieren.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebsseite (Prim.) und/oder die Abtriebsseite (Sek.)
wenigstens ein axial verschiebbares Element (5, 6) aufweist, das
im wesentlichen die Form einer Kegelscheibe besitzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Umschlingungsmittel wenigstens ein Band, vorzugsweise
ein Schubgliederband (9), oder ein Riemen oder eine Kette
zwischen Scheibenpaaren, die die Antriebs- und die Abtriebsseite
darstellen, eingespannt ist, wobei der Schlupf (λB) zwischen dem
Umschlingungsmittel und den die Umschlingungsmittel
einspannenden Scheibenpaaren beeinflußbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
eine der Sensoreinheiten (S1, S2) derart angeordnet ist, daß
deren Signal (Nin) die zur Antriebs- oder Abtriebsseite
hinführenden Segmente (502) repräsentiert, und die andere der
Sensoreinheiten (S1, S2) derart angeordnet ist, daß deren Signal
(Nout) die zur Antriebs- oder Abtriebsseite wegführenden
Segmente (502) repräsentiert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beeinflussungsmittel (11) derart ausgestaltet sind, daß eine
geometrische Übersetzung (ugeo) abhängig von der Differenz (Nin-
Nout) zwischen den beiden Sensorsignalen gebildet wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
erste und zweite Drehzahlerfassungsmittel (13, 14) zur Erfassung
der Drehzahl der Antriebs- und/oder Abtriebsseite vorgesehen
sind und die Ausgangssignale (Np, Ns) dieser
Drehzahlerfassungsmittel den Beeinflussungsmitteln (11) zu
geführt werden und die Beeinflussungsmittel (11) derart
ausgestaltet sind, daß abhängig von den Ausgangssignalen (Np,
Ns) dieser Drehzahlerfassungsmittel eine Drehzahlübersetzung
(uN) ermittelt wird und mittels eines Vergleichs zwischen der
geometrischen Übersetzung (ugeo) und der Drehzahlübersetzung
(uN) auf den aktuellen Schlupf (λB,ist) der Umschlingungsmittel
(9) geschlossen wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beeinflussungsmittel (11) derart ausgestaltet sind, daß
der Schlupf (λB) auf einen vorgebbaren Wert (λsoll) geregelt
wird, wobei zur Regelung des Schlupfes der aktuelle Schlupf
(λB,ist) mit einem vorgebbaren Sollwert (λB,soll) verglichen
wird.
10. Verfahren zum Betrieb eines in seiner Übersetzung
verstellbaren Umschlingungsgetriebes mit einer Antriebsseite
(Prim.) und einer Abtriebsseite (Sek.) und mit
Umschlingungsmitteln (9) zur Herstellung einer in ihrem
Schlupfverhalten beeinflußbaren mechanischen Wirkverbindung
zwischen der Antriebs- und Abtriebsseite, wobei der Schlupf (λB)
der Umschlingungsmittel (9) beeinflußt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die zu der Antriebsseite (Prim.) oder Abtriebsseite (Sek.) hinführenden Teile (Nin) der Umschlingungsmittel (9) und die von der Antriebsseite (Prim.) oder Abtriebsseite (Sek.) wegführenden Teile (Nout) der Umschlingungsmittel (9) erfaßt werden und
- - der der Schlupf (λB) der Umschlingungsmittel (9) abhängig von den erfaßten Teilen (Nin, Nout) beeinflußt wird.
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