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Die
Erfindung betrifft eine Prüf-
und Wartungseinrichtung für
Rohrrücklaufmechanismen
von Geschützen,
mit einer Rückzugsvorrichtung,
bei der zwischen Rohrmündung
und mindestens einem Einhängepunkt
eines Turmes, einer Lafette oder eines Wiegenschildes eine Spanneinrichtung
einhängbar ist,
die das Rohr gegen die Kraft eines Kraftspeichers einschiebt und
den Kraftspeicher, insbesondere ein Stickstoffvolumen in einem Zylinder,
komprimiert, der bei Wegfall der Spannkraft der Spanneinrichtung
expandiert und das Rohr in seine Ausgangslage ausschiebt.
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Geschützrohre
verfügen über unterschiedliche
Rohrrücklaufsysteme
mit Dämpfungen
z.B. auf Hydraulikbasis, mit Gasdruck- und bzw. oder Federspeichern.
Den meisten Systemen sind Gleitflächen, Dichtungen, Gas- und
Flüssigkeitsvolumen
und Druckmeß-
und Überlasteinrichtungen
gemeinsam. Es ist notwendig, die genannten Einrichtungen in einwandfreier
Betriebsbereitschaft zu halten und regelmäßig zu überprüfen. Dazu wird ein "kalter Schuß" abgegeben, das heißt, es wird
die Rohrrücklaufbewegung
simuliert, um sämtliche
Bauteile des Rücklaufsystems
möglichst
realitätsnah
zu bewegen und die Betriebszustände
dabei zu überwachen.
Es können
so eventuelle Leckstellen frühzeitig
erkannt, Dichtungen getauscht, Gleitflächen überarbeitet und Hydrauliköl abgelassen
und nachgefüllt
werden.
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Eine
bekannte Spanneinrichtung zum Einschieben des Geschützrohres
gegen eine Rücklaufdämpfung bei
gleichzeitiger Kompression eines Kraftspeichers für die Rückführung des
Rohres in die Ausgangslage arbeitet mit Flaschenzügen und
einer Seilführung
von einem turmseitigen Festpunkt ausgehend über eine Rolle an der Rohrmündung und
zurück
zu einem anderen Festpunkt am Turm. In der Seilschleife befindet
sich eine mechanische Spanneinrichtung (Hebezeug) mit Handhebel,
Klinke und Klinkenrad zum Verkürzen
und damit Aufrollen des Seiles, wobei gleichzeitig das Rohr eingeschoben wird.
Durch Auslösen
der Klinke oder eines anderen Öffners
wird die Spanneinrichtung schlagartig entlastet und das Rohr schnellt
in seine Ausgangslage zurück.
Dabei löst
sich gewöhnlich
die beschriebene Rückzugsvorrichtung
aus ihrer Halterung und aus der Umlenkrolle und fällt zu Boden.
Um mehrere Zyklen von Spannen und Entspannen auszuführen, muß das Seil
immer wieder neu eingerichtet werden. Für das Spannen des Seiles und
die Überwachung und Überprüfung der
Rohrrücklaufmechanismen
sind zudem mehrere Personen erforderlich. Ein Mechaniker im Geschützturm muß Anweisungen
geben, wann zu Spannen und wann zu Entlasten ist, um zeitsynchron
die entsprechende Überprüfung durchführen zu
können.
Die bekannten Einrichtungen sind somit nicht praxisgerecht, erfordern
zu viel Personal und lassen einen zügigen Ablauf der Prüfung und Wartung
nicht zu. Infolge der hohen Spannkräfte auf das Seil ist der Aufenthalt
im Nahbereich des Seils zudem gefährlich.
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Aus
der
US 50 78 045 A ist
eine Einrichtung für
Rohr-Rücklaufmechanismen
von Geschützen
bekannt. Sie entspricht der Gattung des Anspruchs 1. Eine Spanneinrichtung
ist im Bereich des Geschützrohres
vorgesehen, und sie weist einen Hydraulikzylinder auf. Die dort
beschriebene Anordnung wird als "gun
mount exerciser" benannt,
und ermöglicht
die Überprüfung des
Rückstoßes, der
normalerweise nur dann auftritt, wenn die dort beschriebene Kanone (das
Geschütz)
abgefeuert wird. Nicht gezeigt in der genannten Schrift ist ein
in der Rohrmündung
fixierbarer Adapter, und es fehlen auch Fernsteuerungen. Daraus
leitet sich die folgende technische Aufgabe ab.
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Die
Erfindung zielt darauf ab, ein professionelles Gerät zur Verfügung zu
stellen, mit welchem nach entsprechender Positionierung auf der
Kanone die Prüfung
und Wartung von einem Mann in kurzer Zeit umfassend durchgeführt werden
kann.
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Dies
wird mit einer Prüf-
und Wartungseinrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht,
daß die
Spanneinrichtung im Bereich des Geschützrohres einen Hydraulikzylinder
oder eine hydraulisch oder elektrisch angetriebene Winde aufweist,
der bzw. die über
Seile oder Ketten zwischen einem in der Rohrmündung fixierbaren Adapter einerseits
und dem Einhängepunkt
bzw. den Einhängepunkten
anderseits zur Einleitung der Rückzugkräfte einspannbar
ist und daß ein
Hydraulikaggregat für
den Hydraulikzylinder bzw. für
einen Hydraulikmotor bzw. ein Elektroantrieb der Winde über eine
Fernsteuerung vom Geschützturm
aus bzw. im Bereich der zu prüfenden
bzw. zu überwachenden
Rücklaufmechanismen
des Geschützes
ein- und ausschaltbar sowie von der Spannkraft der Spanneinrichtung schlagartig
entlastbar und der Zyklus des Spannens und Entlastens und somit
des Einschiebens und Ausfahrens des Geschützrohres vorzugsweise über eine Programmsteuerung
mehrfach wiederholbar ist. Der Hydraulikzylinder, der unmittelbar
das Spannen der Verbindung zwischen Rohrmündung und Turm besorgt, wird
bei kurzen Rohrrückläufen, z.B.
bei Panzerkanonen, eingesetzt. Die hydraulisch oder elektrisch angetriebene
Winde kommt vorzugsweise bei Feldgeschützen mit großen Rücklauflängen zur
Anwendung. Hydraulikzylinder oder Winde sind direkt in die Verbindung
der Rohrmündung
und den turm- oder lafettenseitigen Einhängepunkten eingespannt und
werden fernbetätigt.
Dadurch kann der Mechaniker vom Turm aus die Spannzyklen ansteuern
bzw. die vorgeschriebene Anzahl von Zyklen abrufen. Er beobachtet
dabei die mechanischen Vorgänge, Rücklaufdämpfung und
die Meßeinrichtungen
(Füllstand,
Druck) und kann Öl
ablassen und ergänzen. Eventuell
festgefressene Teile werden wieder aktiviert, Überdruckventile auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Durch
den zentrisch fixierbaren Adapter in der Rohrmündung und die vorspannbare
Anordnung des Hydraulikzylinders oder der Winde können die Zyklen
wiederholt durchlaufen werden, ohne daß sich die Einrichtung lockert
und neuerdings befestigt oder in die Ausgangsposition gebracht werden
muß.
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Das
Hydraulikaggregat kann eine Druckleitung zum Hydraulikzylinder und
eine Rückflußleitung aufweisen,
deren Querschnitt mindestens dem dreifachen Querschnitt der Druckleitung
entspricht (Anspruch 2). Über
die Druckleitung wird der Hydraulikzylinder so weit gespannt, bis
das Rohr die maximale Einschublage erreicht hat. Der möglichst
große Querschnitt
der Rückflußleitung
für das
Hydrauliköl ermöglicht die
annähernd
schlagartige Entspannung und Rückführung des
Rohres durch die rückstellende Kraft
des Kraftspeichers in die Ausgangslage. Der Rückfluß des Hydrauliköles kann
zusätzlich
auch durch die Druckleitung erfolgen. Wenn die Winde mit dem Hydraulikmotor
bzw. dem Elektromotor durch eine mittels Fernsteuerung lösbare Kupplung
verbunden ist, dann erfolgt die Auslösung durch Lösen der Kupplung
(Anspruch 3). Dies wird servobetätigt über die
Fernsteuerung bzw. über
diese gemäß dem Programm
durchgeführt,
welches den Zyklus des Rohrrückzuges
bei gleichzeitigem Spannen des Kraftspeichers und der anschließenden Entspannung
des Kraftspeichers bei Vorschieben des Rohres in die Ausgangslage
selbsttätig
ablaufen läßt.
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Der
Adapter, an welchem die Rückzugeinrichtung
angreift und Kräfte
von mehreren Tonnen einleitet, sollte genau zentrisch in der Bohrung
sitzen, damit er nicht verkantet und das Rohr beschädigt. Dazu
ist die Konstruktion derart ausgeführt, daß der Adapter ein Rohrstück mit etwa
dem Durchmesser der Geschützrohrbohrung
umfaßt,
daß das
Rohrstück
zumindest an seinem stirnseitigen, in das Innere des Geschützrohres
einschiebbaren Ende eine Spreizeinrichtung zur Durchmesservergrößerung, wie
beispielsweise Spreizkeile aufweist, die von einem zentralen Spreizkonus
radial verschiebbar sind oder einen O-Ring aufweist, der vom Spreizkonus
radial gedehnt wird, sowie mit einer axialen Spindel für die axiale
Verschiebung des Spreizkonus, die am gegenüberliegenden, außerhalb
des Geschützrohres liegenden
Ende des Rohrstückes über einen
Rohrflansch des Rohrstückes
vortritt und einen Betätigungsansatz,
z.B. eine formschlüssige
Verbindung zum Ansetzen eines Schlüssels oder einer Kurbel zum
Aufbringen einer Haltekraft aufweist, und daß der Flansch einen Anschluß für die Spanneinrichtung trägt (Anspruch
4). Durch diese Konstruktion liegt der Adapter ringsum an der Bohrungsfläche an.
Er greift tief in die Bohrung hinein. Eventuelle optische oder elektronische
Geräte
im Mündungsbereich
werden dadurch nicht beeinflußt.
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Es
ist vorteilhaft, wenn der Rohrflansch zum Anschluß der Spanneinrichtung
eine Formschlußverbindung
für eine
die Spanneinrichtung einspannende Vorspanneinrichtung, beispielsweise
einen radialen Schlitz zum Durchführen einer Vorspannspindel
aufweist, die aus einem Stützgehäuse ein-
und ausschraubbar ist, wobei die Vorspannspindel im Stützgehäuse in einer
gegenüber
diesem drehbar und schwenkbar gelagerten Mutter eingeschraubt und
die Mutter zur Verstellung der Vorspannspindel mittels eines Handgriffs
oder Schlüssels
verdrehbar ist (Anspruch 5). Dadurch läßt sich die Rückzugsvorrichtung
in der Ausgangslage sehr gut vorspannen und positionieren. Sie behält auch
nach mehreren Zyklen ihre Position.
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Das
Hydraulikaggregat ist ein wesentlicher Bestandteil der hydraulisch
arbeitenden Rückzugseinrichtung.
Infolge der Fernsteuerung muß sichergestellt
sein, daß alle
Anschlüsse
und Ableitungen, die im Rahmen des Zyklusprogrammes benötigt werden,
auch tatsächlich
angeschlossen sind. Sollte dies nicht der Fall sein, dann kann das
Programm nicht abgerufen werden. Dazu weist das Hydraulikaggregat
im Bereich der Druckschlauch- und Rückflußleitungsanschlüsse jeweils
Flansche mit bei angeschlossenen Kupplungen einrückbaren Kugelrasten auf, die
mit Mikroschaltern in Verbindung stehen, welche an einen Stromkreis
zur Überprüfung der
Anschlüsse
in Übereinstimmung
mit einem Programmablauf der Steuerung angeschlossen sind (Anspruch 6).
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Schließlich kann
das Hydraulikaggregat über seine
Aufgabe zur Aktivierung des Hydraulikzylinders oder des Hydraulikmotors
der Winde hinaus noch zum Nachfüllen
des Hydrauliköls
in der Rohrrücklaufdämpfung verwendet
werden. Es kann dort auch Überdruck
erzeugt werden, um die Sicherheitsventile und eventuell Ölstandsanzeiger
oder Druckmeßeinrichtungen
zu prüfen.
Dazu ist das Hydraulikaggregat mit einem Anschlußstück mit eingebautem Ventilöffner zum
Aufschrauben auf Rückschlagventile
des oder der Rohrrücklaufeinrichtung
durch einen Druck- und gegebenenfalls Ablaßschlauch verbindbar (Anspruch
7), wobei das Anschlußstück einen
Rohrstutzen mit Gewindeanschluß aufweist,
und nach Einschrauben das Rückschlagventil
vom Ventilöffner geöffnet wird
und wenn das Anschlußstück über ein Einlaßventil
zur Ergänzung
von Hydrauliköl
vom Hydraulikaggregat und ein Auslaß- und Entlüftungsventil verfügt.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind nachfolgend in den Zeichnungen dargestellt.
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1 zeigt
eine Prinzipdarstellung eines Geschützes mit einem Rohrrücklaufmechanismus und
mit einer Rückzugsvorrichtung
sowie mit einem Prinzipschaltbild für ein Hydraulikaggregat und
eine Steuerung.
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2 ist
eine Alternative zur Rückzugsvorrichtung
nach 1.
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3 ist
eine Draufsicht auf einen Turm mit Geschütz und mit zwei Einhängevarianten
der Rückzugsvorrichtung.
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4 ist
die Rohrmündung
im Querschnitt mit eingebautem Adapter und mit Vorspanneinrichtung
für die
Rückzugsvorrichtung.
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5 ist
ein Schlauchanschluß am
Hydraulikaggregat ohne Druckleitung.
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6 ist
der Schlauchanschluß nach 5 mit
angekuppelter Druckleitung.
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7 ist
ein Anschlußstück, das
mit dem Hydraulikaggregat verbindbar und an Zylinder der Rohrrücklaufeinrichtung
anschraubbar ist.
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Gemäß 1 verfügt ein Geschützrohr 1 in einem
Turm 2 über
einen Rohrrücklaufmechanismus, der
einen ölgefüllten Zylinder 3 als
Rücklaufdämpfung,
einen weiteren ölgefüllten Zylinder 4 zum
Aufladen eines Kraftspeichers und als Kraftspeicher einen Stickstoffzylinder 5 aufweist,
welche fest mit einem Verschlußblock
verbunden sind. Die genannten Zylinder machen also die Rücklaufbewegung
des Geschützrohres 1 beim
Schuß mit.
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Die
Kolben bzw. Kolbenstangen der ölgefüllten Zylinder 3,4 sind
starr mit dem Turm 2 verbunden. Bei einem Rohrrücklauf,
z.B. infolge eines Schusses, strömt Öl im rücklaufenden
Zylinder 3 in Kanälen
um den feststehenden Kolben und bewirkt so eine wegabhängige Dämpfung.
Gleichzeitig drückt
ein Kolben im rücklaufenden
Zylinder 4 Öl
in den Stickstoffzylinder 5 und verschiebt einen dort frei
beweglichen Kolben gegen ein Stickstoffvolumen 6. Diese
wird komprimiert, wirkt als Kraftspeicher und führt das Geschützrohr 1 nach
dem Rückstoß bzw. Rohrrücklauf wieder
in die Ausgangsstellung gemäß 1 zurück.
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Der
oben beschriebene Rohrrücklaufmechanismus
ist eine von vielen in der Praxis anzutreffenden Möglichkeiten.
Es gibt Varianten, die bloß mit
Federpaketen arbeiten und Ausführungen
bei welchen Dämpfung
und Kraftspeicherung in Abhängigkeit
von verschiedenen Kriterien wie z.B. der Elevation des Geschützrohres
oder der Ladung erfolgen.
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Um
die Rohrrücklaufführungen,
die Zylinderbewegungen gegen die Kolben, die Dämpfungswirkung, die Kraftspeicherung
und die Expansion statisch aber auch dynamisch überprüfen zu können, ist es erforderlich,
die Rohrrücklaufbewegung
wie bei einem Schuß zu
simulieren. Man setzt dazu eine Rohrrückzugsvorrichtung ein, die
einen Hydraulikzylinder 7 umfaßt, welcher zwischen der Geschützrohrmündung und
dem Turm 2 eingespannt ist. Der Hydraulikzylinder 7 wird über ein
Hydraulikaggregat 8 mit Drucköl gespeist.
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Die
Einspannung des Hydraulikzylinders 7 erfolgt über Ketten 9 oder
Seile einerseits an einem Haken 10 oder einer Öse im Bereich
des Turms 2, z.B. am Wiegenschild (1) oder über zwei
Haken 10' oder Ösen am Turm 2 (3)
und anderseits an einem Ausleger 11 eines in der Rohrmündung positionierten
Adapters 12.
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Der
Adapter 12 ist in 4 dargestellt.
Er umfaßt
ein Rohrstück 13 mit
einer Länge
von ca. 60 cm für
Panzerkanonen, das an seinem einen, im Inneren des Geschützrohres 1 liegenden Ende
eine Spreizeinrichtung trägt.
Diese umfaßt
eine Spindel 14 mit einem Handgriff 15 auf einer
Mutter 16, wodurch die Spindel 14 axial verschiebbar
ist und einen Spreizkonus 17 axial mitnimmt. Vom Spreizkonus 17 werden
am Umfang angeordnete Spreizkeile 18 radial verschoben
und gegen die Bohrung des Geschützrohres 1 gepreßt. Alternativ
kann am Spreizkonus 17 (Doppelkonus mit einer axial verschiebbaren
und einer feststehenden Konusfläche)
auch ein O-Ring anliegen, dessen Durchmesser beim Anziehen der Spindel 14 vergrößert wird
und der sich somit kraftschlüssig
an die Geschützbohrung
anlegt. Dadurch wird eine satte, symmetrische Kraftübertragung
auf das Geschützrohr 1 erreicht.
Der Adapter 12 trägt
am gegenüberliegenden
Ende des Rohrstückes 13 einen exzentrisch
auskragenden Rohrflansch 19, der sich einerseits an der
Rohrmündung
sowie der Bohrung des Geschützrohres 1 abstützt und
der ein Anschlußstück 20 für die Rohrrückzugseinrichtung
trägt.
Das Anschlußstück 20 weist
einen radialen Schlitz 21 auf, in den eine Vorspanneinrichtung 22 einhängbar ist. Diese
verfügt über eine
Vorspannspindel 23, die mit der Kette 9 verbunden
ist und die durch ein Gehäuse 24 mit
Spiel durchgeführt
ist, in welchem eine Mutter 25 über einen Handgriff 26 drehbar
ist. Die Mutter 25 liegt mit einer konvexen Fläche (Kugelfläche) an
einer konkaven Gegenfläche
im Inneren des Gehäuses 24.
Das Gehäuse 24 stützt sich
an dem Anschlußstück 20 am
Rand des Schlitzes 21 ab. Die Vorspannspindel 23 ist
in der Mutter 25 eingeschraubt. Wird die Mutter 25 mittels
des Handgriffes 26 gedreht, dann bewegt sich die Vorspannspindel 23 in
axialer Richtung. Die Vorspannspindel 23 stellt sich mit
zunehmender Spannkraft horizontal. Es ist daher zweckmäßig, die
beschriebenen konkaven bzw. konvexen Flächen zur Ermöglichung
der Winkellage bzw. selbsttätigen
Positionierung der Vorspannspindel 23 auszuführen. Erwähnt sei
noch, daß die
Vorspanneinrichtung 22 bloß dazu dient, die Rohrrückzugsvorrichtung
in Position zu bringen und dort festzuhalten. Der Rückzug des
Geschützrohres 1 erfolgt
mit der Spanneinrichtung der Rückzugsvorrichtung.
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Als
Spanneinrichtung für
den Rohrrückzug dient
der Hydraulikzylinder 7 oder alternativ dazu eine Winde 27,
die von einem Hydraulikmotor 28 oder einem Elektromotor 29 angetrieben
wird. Die Winde ist in 2 dargestellt. Sie wird dann
eingesetzt, wenn der Rohrrücklauf
in der Praxis zu lange Hydraulikzylinder 7 erfordern würde. Dies
kann bei Feldgeschützen
der Fall sein.
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Die
Winde 27 umfaßt
ein Schneckengetriebe am Ausgang des Hydraulikmotors 28 oder
des Elektromotors 29. Ein Schneckenrad 30 ist über eine
hydraulisch ausrückbare
Kupplung 31 mit einer Seil- oder Kettentrommel 32 zum
Aufwickeln und somit Spannen der Kette 9 (z.B. Rollengliederkette)
kinematisch verbunden. Ein Überlastungsschutz
schaltet den Motor 28 oder 29 ab, sobald das Geschützrohr 1 vollständig zurückgezogen
und somit der Kraftspeicher, nämlich
das Stickstoffvolumen 6 komprimiert ist. Die Kräfte des
Kraftspeichers (Expansion des Stickstoffvolumens) führen das
Geschützrohr 1 in
die Ausgangslage zurück,
sobald die Kupplung 31 hydraulisch ausgerückt wird.
Die gesamte Rückzugsvorrichtung
bleibt dabei in der Position, sodaß ein neuer Zyklus von Spannen
und Entspannen bzw. Rohrrücklauf
und Rohrvorlauf sofort neu gestartet werden kann.
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Die
in 1 dargestellte Ausführungsform umfaßt als Spanneinrichtung
den erwähnten
Hydraulikzylinder 7. Dieser wird, so wie alternativ der
Hydraulikmotor 28 oder die hydraulische Betätigung der Kupplung 31,
von dem genannten Hydraulikaggregat 8 gespeist. Aus einem Ölbehälter 33 saugt
eine Druckölpumpe 34 das
Hydrauliköl
an und führt
es über
ein elektromagnetisches Steuerventil 35 über die
Druckleitung 36 zum Hydraulikzylinder 7 um dessen
Kolben zu beaufschlagen und den Spannvorgang durchzuführen. Wird
z.B. über
ein Sicherheitsventil erkannt, daß der maximale Hub des Hydraulikzylinders 7 erreicht
ist, dann kann ein hydraulisch entsperrbares Rückschlagventil 37 über ein
Vorsteuerventil 38 geöffnet
werden. Infolge der sehr hohen Druckwerte am Rückschlagventil 37 ist
eine elektromagnetische Betätigung
nicht zweckmäßig. Das Rückschlagventil 37 stellt
die Verbindung zu einer Öl-Rückflußleitung 39 mit
sehr großem
Querschnitt dar, sodaß beim
Befehl der Rückführung des
Geschützrohres 1 in
die Ausgangslage (also beim Freigeben der Kräfte des komprimierten Stickstoffvolumens 6 als
Kraftspeicher) der Rücklauf
sehr rasch erfolgt. In der Rücklaufleitung 39 ist
zur Beruhigung der Strömung
ein Ausgleichsbehälter 40 eingebaut.
Eine Steuerung 41, die über
eine Fernsteuerung 42 betätigbar ist (Tastatur), gibt
die elektrischen Befehle zum Anlaufen der Druckölpumpe 34 (Pumpenmotor 43) und
zum Ein- und Ausschalten der elektromagnetischen Ventile. Die Steuerung 41 ist
so programmiert, daß gewisse
Zyklen selbsttätig
abgerufen werden können,
wie etwa das Spannen des Hydraulikzylinders und das darauffolgende
schlagartige Entspannen bei Erreichen des maximalen Hubes. Alle
Funktionen können
aber auch einzeln abgerufen werden.
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Ein
Mechaniker hat somit die Möglichkeit, nach
Aufbau der Prüfund
Wartungseinrichtung, vom Turm 2 aus sämtliche Vorgänge ferngesteuert
auszulösen
und dadurch die Funktionstüchtigkeit
und den Zustand der gesamten Rücklaufeinrichtung
zu überprüfen. Er
befindet sich zudem außerhalb
des Gefahrenbereichs der mit mehreren Tonnen Zugkraft gespannten
Seile oder Ketten 9.
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Das
Hydraulikaggregat 8 ist als kompakte transportable Einheit
ausgeführt.
Je nach Bedarf werden Druckschlauchleitungen und Rückflußleitungen
mit Anschlüssen 44, 45, 46 verbunden.
Es sind noch weitere hydraulische Anschlüsse vorhanden, z.B. zum Zwecke
des Nachfüllens
von Hydrauliköl
im ölgefüllten Zylinder 3 und 4.
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5 und 6 zeigen
als Beispiel für sämtliche
Anschlüsse
den Anschluß 45.
In 5 ist eine Steckverbindung 47 dargestellt
sowie ein Flansch 48 mit einer gefederten Kugelraste 49 und einem
die Position der Kugelraste abtastenden Mikroschalter 50.
Wie 6 zeigt, wird die Kugelraste 49 eingerückt, wenn
ein Druckschlauch 51 angeschlossen ist. Der Mikroschalter 50 signalisiert,
ob eine Leitung angeschlossen ist oder nicht. Im Rahmen der Steuerung
können
nur solche Funktionen ausgelöst
werden, deren Verbindungen zum Hydraulikaggregat 8 hergestellt
sind. Ist beispielsweise die Verbindung am Anschluss 44 nicht
hergestellt, dann kann das Rückschlagventil 37 nicht
geöffnet
werden. So wird verhindert, daß Hydrauliköl ausfließt und eine Gefährdung der
Mannschaft bzw. der Umwelt eintritt. Die Steuerung kann auch so
ausgelegt sein, daß Funktionen
beliebiger Art erst dann ausgelöst
werden können,
wenn sämtliche
Anschlüsse
an den Kupplungen hergestellt wurden.
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Wie
erwähnt,
kann das Hydraulikaggregat 8 auch die Aufgabe erfüllen, den Ölstand in
einem Zylinder 3 bzw. 4 zu ergänzen. Um ein unbeabsichtigtes Ausfließen des Öls im Zylinder 3 bis 4 zu
verhindern, ist gemäß 7 ein
Anschlußstück 52 vorgesehen, das
einen Rohrstutzen 53 mit Gewindeanschluß 54 zum Aufschrauben
auf ein Rückschlagventil 62, 63 des
Zylinders 3, 4 oder 5 aufweist. Im Inneren
des Rohrstutzens 53 ist ein Ventilöffner in Form eines mittels
eines Handgriffes 54' und
eines Gewindes 55 axial verstellbaren Dornes 56 vorgesehen.
Eine Querbohrung 57 führt
in einen Ringraum 58, der von einer drehbaren Manschette 59 umgeben
ist. Zwei Ventile 60, 61 in der Manschette 59 stehen
mit dem Ringraum 58 der Manschette 59 in Verbindung.
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Nach
Aufschrauben des Anschlußstückes 52 auf
ein Rückschlagventil 62, 63,
z.B. des Zylinders 3, wird der Handgriff 54' gedreht und
der Dorn 56 stößt das Rückschlagventil 62 bzw. 63 auf.
Hydrauliköl fließt in den
Rohrstutzen 53 und in den Ringraum 58, sobald
das Ventil 61 geöffnet
wird. Es kann Öl
abgelassen werden. An das Ventil 60 wird ein Druckschlauch
zum Hydraulikaggregat 8 angeschlossen. Es kann Hydrauliköl nachgefüllt werden. Überdies kann
ein Manometer oder ein Schreiber angeschlossen werden, um den Druckverlauf
während
der Rück- und
Vorlaufzyklen des Geschützrohres 1 zu überprüfen bzw.
aufzuzeichnen. In analoger Weise kann das Anschlußstück 52 auch
zum Überprüfen bzw.
Ergänzen
des Stickstoffvolumens 6 im Stickstoffzylinder 5 verwendet
werden.