DE19635354A1 - Nahthilfegerät für minimal invasive chirurgische Eingriffe - Google Patents
Nahthilfegerät für minimal invasive chirurgische EingriffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Nahthilfegerät für minimal
invasive chirurgische Eingriffe in einen menschlichen oder
tierischen Körper.
In den letzten Jahren hat das laparoskopische Operieren,
aufgrund überragender Vorteile für Patient und Chirurgie,
stark zugenommen. Bei dieser Operationstechnik werden über
Führungshülsen, sogenannte Trokare, eine Kameraoptik und
lange Instrumente, beispielweise in den Bauchraum,
eingebracht. Unter visueller Kontrolle kann so, im nur
über kleine Stiche eröffneten Bauchraum, operiert werden.
Um Übersicht zu erhalten, wird normalerweise das Bauchfell
mit CO₂-Gas gefüllt.
Nach Beendigung der Operation werden die Instrumente und
Trokare entfernt. Residual verbleiben zwar kleine, jedoch
die gesamte Bauchdecke (d. h. Haut, Unterhaut, Muskelhaut,
Muskel und Bauchfell) penetrierende Wunden, sogenannte
Minilaparotomien. In der Anfangsphase dieser neuen
Operationstechnik wurden diese Minilaparotomien nicht
verschlossen, was zur Bruchbildung, u. U. mit Einklemmung
von Eingeweiden oder Eingeweidenteilen führte,
vergleichbar mit einem Leisten-, Nabel- oder Narbenbruch.
Der Verschluß dieser Minilaparotomien ist bis zum heutigen
Zeitpunkt technisch nicht zufriedenstellend gelöst.
Aufgrund des kleinen Hautschnittes (im Normalfall 10-15
mm) und der Dicke der Bauchdecken ist die Übersicht über
alle Schichten der Bauchdecke, die verschlossen werden
müssen, sehr schlecht. Der Verschluß von
Bauchdeckenschichten ohne Sicht, mit Nadel und Faden oder
speziellen Klammern, ist wegen bestehender
Verletzungsgefahr von Baucheingeweiden risikoreich
und nicht zu verantworten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Nahthilfegerät zu schaffen, das einen Überblick über die
Schichten beim Bauchdeckenverschluß ermöglicht und das die
Verletzung der Eingeweide beim Bauchdeckenverschluß
verhindert.
Ein solches Nahthilfegerät für minimal invasive
chirurgische Eingriffe in einen menschlichen oder
tierischen Körper besteht gemäß der Erfindung aus einer
Arbeitsauflage, die über eine Relativbewegung zweier in
den Körper einführbarer Betätigungselemente aus einer beim
Einführen an den Betätigungselementen anliegenden Position
in eine aufgeklappte Arbeitsposition und nach
Eingriffsende zwecks ihrer Entfernung in eine
zusammenklappbare Position steuerbar ist.
Eine solche Arbeitsauflage besteht zweckmäßig aus zwei
Flügelplatten, die über eine Hebelkinematik zunächst in
die Einführposition, dann in die Arbeitsposition und
schließlich in die Entfernposition steuerbar sind.
Die Betätigungselemente selbst bestehen aus einem
Führungsrohr und einem darin befindlichen Betätigungsstab,
zwischen deren unteren Enden die Hebelkinematik derart
steuerbar ist, daß die Flügelplatten aus ihrer
Einführposition durch Zugbewegungen am Betätigungsstab
nacheinander in ihre Arbeitsposition und in ihre
Entfernposition schwenkbar sind.
Die konstruktive Ausführung erfolgt zweckmäßig derart, daß
durch Federwirkung die Flügelplatten nach dem Einführen in
den Wundbereich unterhalb der Bauchdecke selbsttätig in
Richtung der Arbeitsposition aufspringen.
In einer Ausführungsform der Erfindung sind die
Flügelplatten einerseits an einem am abgewinkelten
unteren Ende des Betätigungsstabes vorgesehen Gelenk
befestigt, andererseits sind sie in einem Abstand von
diesem Gelenk, der etwa ein Drittel ihrer Gesamtlänge
entspricht, an die Hebelkinematik angelenkt.
Um ein Abgleiten des Nahtwerkzeuges, z. B. der Nadel oder
der Dechamps-Haken etc. zu verhindern, weist die
Oberfläche der Arbeitsauflage eine Führung auf.
Die Betätigungselemente sind schließlich verdrehsicher
miteinander verbunden, wobei das Sicherungselement
gleichzeitig zur Anzeige der Position der Arbeitsauflage
und zur Verriegelung der Betätigungselemente in der
eingestellten Position verwendbar ist.
In einer anderen Ausführungsform wird die Verdrehsicherung
geometrisch durch nichtkreisförmige Querschnitte von
Betätigungsstab und Führungsrohr sichergestellt.
Die Hebelkinematik ist schließlich zweckmäßig derart
einstellbar, daß die Arbeitsauflage in der Arbeitsposition
den Wundbereich leicht öffnet und die zu vernähenden
Wundränder sichtbar macht.
Das Nahthilfegerät gemäß der Erfindung wird in folgender
Weise eingesetzt. Nach Beendigung der Operation wird jede
Minilaparotomie einzeln verschlossen. Dazu wird entlang
des Trokars eine Führungsschiene als Platzhalter durch die
Bauchdecke eingeführt, der Trokar entfernt und anstelle
des Trokars das Nahthilfegerät eingeführt. Danach wird die
Führungsschiene entfernt. Über die integrierte Verstell-
und Betätigungsvorrichtung des Nahthilfegeräts wird die
Arbeitsauflage in Form der beiden Flügelplatten, die beim
Einführen in Richtung des Haltegriffs am Führungsrohr
anliegen, nach unten in eine horizontale Stellung
abgeklappt, was bei leichtem Zug am Führungsrohr durch den
Widerstand des Bauchdeckenrandes unterstützt wird, und in
dieser Position verriegelt. Die Arbeitsauflage in Form der
beiden abgeklappten Flügelplatten sorgt dafür, daß
zwischen Nahthilfegerät und der inneren Schicht der zu
verschließenden Bauchdecke, dem Bauchfell, keine
Eingeweide eingeklemmt werden.
In einer speziellen Ausführungsform wird über einen
einfachen Federmechanismus sichergestellt, daß die
Flügelplatten in Richtung der Arbeitsposition selbsttätig
aufspringen, wenn die erforderliche Eindringtiefe erreicht
ist. Bei unzureichender Sicht, im Fall von Patienten mit
einer dicken Fettgewebeschicht, kann das Nahthilfegerät
ebenfalls mit Hilfe der Führungsschiene sicher eingeführt
werden. Die Eindringtiefe ist über die Führungsschiene und
einen Führungszapfen am unteren Ende des Führungsrohres
steuerbar.
Durch anhebenden Zug am aufgeklappten Nahthilfegerät
werden sowohl die Bauchdecke von den inneren Organen
abgehoben, was der Organverletzungsgefahr vorbeugt, als
auch die zu verschließenden Bauchdeckenschichten
komprimiert sowie die Wundränder durch die Hebelkinematik
gleichzeitig leicht geöffnet und sichtbar gemacht. Jetzt
können mit handelsüblichen "Dechamps-Haken" oder mit
gebogener Nadel und Faden Verschlußnähte der Bauchdecke
erfolgen. Im Normalfall reicht eine allschichtige,
durchgreifende Naht durch alle Schichten der Bauchwand, d.
h. Bauchfell, Muskel und Muskelhaut aus. Beim Durchführen
der Nadel bzw. des "Dechamps-Hakens" schützen die von
innen an das Bauchfell gepreßten, aufgeklappten
Flügelplatten des Nahthilfegerätes die Baucheingeweide vor
Nadel- oder "Dechamps-Haken"-Verletzungen. Die
Arbeitsauflage in Form der beiden Flügelplatten dient so
zur sicheren Führung der gebogenen Nadel bzw. des
"Dechamps-Hakens" und gewährleistet gleichzeitig das
sichere Mitfassen des Bauchfells durch die Naht, was für
den sicheren Verschluß und die Integrität der Bauchhöhle
von wesentlicher Bedeutung ist. Beim Nähen wird der Faden
schlingenförmig um den Wundbereich gelegt und nicht
zusammengezogen, damit vor dem Wundverschluß das
Nahthilfegerät entfernt werden kann.
Nach Durchführung der Naht werden die Flügelplatten des
Nahthilfegeräts über die integrierte Verstell- und
Betätigungsvorrichtung nach unten zur Bauchhöhle hin
zusammengeklappt, was bei Zug am Betätigungsstab
durch den Widerstand des Bauchdeckenrandes unterstützt
wird, und verriegelt, wobei ein definierter Öffnungswinkel
bleibt, um dabei keine Eingeweide einzuklemmen. In dieser
Position wird das Nahthilfegerät aus der Bauchdecke
herausgezogen und anschließend der gelegte, allschichtig
verlaufende Faden zum Verschluß verknotet. Der
Hauptverschluß erfolgt abschließend in gewohnter Weise
durch atraumatische Hautnähte oder Klammernaht.
Zur Realisierung dieser Funktion besteht das
Nahthilfegerät aus einer Führungsschiene und dem
eigentlichen Nahthilfegerät. Das Nahthilfegerät kann im
zusammengeklappten Zustand für Trokardurchmesser von
größer/gleich 10 mm verwendet werden. Das Nahthilfegerät
kann als sterilisierfähiges Mehrfach-Instrument in
nichtrostendem Stahl oder als Einmal-Instrument in
Kunststoff ausgeführt werden, wobei die unterschiedlichen
Steifigkeiten und Fertigungstechniken eine im Detail
unterschiedliche Auslegung erfordern. Die
Kunststoffversion weist ca. 70% weniger Einzelteile als
die Metallversion auf.
Im folgenden wird die Erfindung anhand dreier in den
Zeichnungen in schematischer Weise dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Teilansicht von Führungsrohr und Betätigungsstab
und Ansicht der Flügelklappen in der nach oben
angelegten Position zum Einführen in die
Minilaparotomie in Metallversion
(Einführposition),
Fig. 2 Teilansicht von Führungsrohr und Betätigungsstab
und Ansicht der Flügelklappen in der aufgeklappten
Position zum Setzen der Naht (Metallversion,
Arbeitsposition),
Fig. 3 Teilansicht von Führungsrohr und Betätigungsstab
und Ansicht der Flügelklappen in der nach unten
zusammengeklappten Position zum Entfernen aus der
Minilaparotomie (Metallversion, Entfernposition),
Fig. 4 waagerechter Schnitt in Richtung A-B durch
Führungsrohr und Betätigungsstab und Draufsicht
auf Betätigungshebel und Flügelklappen in der
aufgeklappten Position nach Fig. 2 und der Lage
innerhalb der Minilaparotomie (Metallversion,
Arbeitsposition),
Fig. 5a und 5b Ansicht und Seitenansicht einer speziellen
Führungsschiene zum Einführen des Nahthilfegeräts
in die Minilaparotomie,
Fig. 6 Teilansicht von Führungsrohr und Betätigungsstab
und
und Ansicht der Flügelklappen in der aufgeklappten
Position zum Setzen der Naht; nach oben angelegte
Position zum Einführen und nach unten
zusammengeklappte Position zum Entfernen aus der
Minilaparotomie jeweils gestrichelt
(Kunststoffversion),
Fig. 7 Teilansicht des unteren Endes des
Betätigungsstabes
in Kunststoffversion,
Fig. 8 waagrechter Schnitt in Richtung C-D durch
Führungsrohr und Betätigungsstab und Draufsicht
auf Betätigungshebel und Flügelklappen in der
aufgeklappten Position nach Fig. 6 zum Setzen der
Naht; ferner Lage innerhalb der Minilaparotomie
(Kunststoffversion),
Fig. 9 komplette Ansicht des Nahthilfegeräts
(Arbeitsposition, Metallversion),
Fig. 10 komplette Ansicht des Nahthilfegeräts
(Arbeitsposition, Kunststoffversion),
Fig. 11 Waagrechter Schnitt durch Führungsrohr und
Betätigungsstab (Kunststoffversion) gemäß Fig. 10.
Fig. 12 Teilansicht des Nahthilfegeräts (Kunststoffversion
2),
Fig. 13a und 13b Teilansicht und waagrechter Schnitt E-F
von Führungsrohr und Betätigungsstab und Ansicht
der Flügelklappen in der aufgeklappten Position
zum Setzen der Naht; nach oben angelegte Position
zum Einführen und nach unten zusammengeklappte
Position zum Entfernen aus der Minilaparotomie
jeweils gestrichelt (Kunststoffversion 2),
Fig. 14a und 14b Seitenansicht und Ansicht einer
speziellen Führungsschiene zum Einführen des
Nahthilfegeräts in die Minilaparotomie (Version 2
mit Nut für Führungszapfen).
Entscheidend für die Funktionsfähigkeit des
Nahthilfegeräts ist die technische Realisierung der
Verstell- und Betätigungsvorrichtung der Arbeitsauflage in
Form von zwei Flügelplatten in dem durch den Trokar
vorgegebenen Querschnitt.
Bei einer in den Fig. 1 bis 4 dargestellten, als
Metallversion bezeichneten Ausführungsform der Erfindung
wird dies dadurch erreicht, daß die beiden Flügelplatten
1, 1′ einerseits am abgewinkelten unteren Ende eines im
Inneren des Führungsrohrs 2 beweglichen Betätigungsstabes
3 über scharnierförmige Gelenke 4 befestigt sind und
andererseits über je einen Betätigungshebel 5, 5′, der
mittels Gelenkbolzen 6, 6′ seitlich an den Flügelplatten
1, 1′ und über Gelenkbolzen 7, 7′ an Flanschen 8, 8′ am
Führungsrohr 2 befestigt ist, mit einem Führungsrohr 2
verbunden sind.
Bei einer weiteren, in den Fig. 6-8 dargestellten, als
Kunststoffversion bezeichneten Ausführungsform der
Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die beiden
Flügelplatten 11, 11′ einerseits am abgewinkelten Ende
eines im Inneren des Führungsrohrs 12 beweglichen
Betätigungsstabes 13 über biegsame Kunststoffbrücken 14,
14′ befestigt sind und andererseits über je einen
Betätigungshebel 15, 15′ am Führungsrohr 12 befestigt
sind, wobei die Betätigungshebel 15, 15′ einerseits
mittels Klippverschluß 16, 16′ gelenkig seitlich an einer
dezidierten Auflagefläche an den Flügelplatten 11, 11′ und
andererseits über biegsame Kunststoffbrücken 17, 17′ am
Führungsrohr 12 befestigt sind.
Durch eine Relativbewegung zwischen Betätigungsstab 3 bzw.
13 und Führungsrohr 2 bzw. 12 erfolgt über die
Hebelkinematik das Aufklappen und Anlegen der
Flügelklappen 1, 1′ bzw. 11, 11′. Das Besondere des
erfindungsgemäßen Nahthilfegeräts besteht darin, den
Klappmechanismus der Flügelklappen (hier: translatorisch)
mittels zweier Betätigungselemente (hier: Führungsrohr und
Betätigungsstab), die zusammen einen vorgegebenen
Maximalquerschnitt nicht überschreiten dürfen und einen
ausreichend verdreh- und biegesteifen Verbund bilden
müssen, zu betätigen.
Die jeweilige Position der Flügelklappen wird über eine
auf den Betätigungsstab 3 aufgesetzte Feder 22 angezeigt
(untere Position = Einführkonfiguration gemäß Fig. 1,
mittlere Position = Arbeitskonfiguration gemäß Fig. 2 und
4, obere Position = Entfernkonfiguration gemäß Fig. 3),
die in einer Nut 23 im Führungsrohr 2 geführt ist, so daß
gleichzeitig eine Sicherung gegen Verdrehen gegeben ist.
Die Verriegelung erfolgt je nach Ausführung, nämlich
Metallversion in Fig. 9 oder Kunststoffversion in Fig. 10,
11 über eine Feststellschraube 24 im Führungsrohr 2 und
entsprechend positionierte Bohrungen/Senkungen 25, 26, 27
im Betätigungsstab 3 (Metall) oder über eine Noppe 28 im
Führungsrohr 12 und entsprechend positionierte
Aussparungen 29, 30, 31 im Betätigungsstab 13 (Kunststoff)
oder über andere geeignete Vorrichtungen mit
vergleichbarer Funktion. Die Aussparungen im
Betätigungsstab 13 der Kunststoffversion befinden sich auf
einer aufgesetzten Feder 32, die in einer entsprechenden
Nut 33 im Führungsrohr 12 geführt ist, so daß der
Querschnitt des Betätigungsstabes 13 nicht reduziert wird
und gleichzeitig eine Sicherung gegen Verdrehen gegeben
ist.
Gehalten wird das Nahthilfegerät am oberen Ende des
Führungsrohres über als Fingerösen ausgebildete seitliche
Haltegriffe 34, 34′ am Führungsrohr (Metall) und
36, 36′ (Kunststoff) oder über andere geeignete
Griffausbildungen.
Die Bewegung des Betätigungsstabes erfolgt über eine
Fingeröse 35 (Metall) und 37 (Kunststoff) am oberen Ende
des Betätigungsstabes oder über andere geeignete
Vorrichtungen mit vergleichbarer Funktion.
Die Handhabung des Nahthilfegeräts mit nur einer Hand wird
dadurch verbessert, daß der Verriegelungsmechanismus von
der Vorderseite des Nahthilfegeräts in eine seitliche
Position verlagert wird, wie dies bei der in Fig. 12
dargestellten, als Kunststoffversion 2 bezeichneten
Ausführungsform der Erfindung, gezeigt ist.
Die Verdrehsicherheit ist durch nichtkreisförmige
Querschnitte von Führungsrohr 38 und Betätigungsstab 39
sichergestellt, was bei der in Fig. 13b dargestellten
Ausführungsform durch elliptische Querschnitte erreicht
wird. Die Verriegelung erfolgt über einen in einem
Drehpunkt 40 am Führungsrohr 38 gelagerten Federhebel 41,
der über einen Zapfen 42 in eine entsprechend
positionierte Aussparung 43 im Betätigungsstab 39 unter
Federdruck mittels Federbügel 44 eingreift. Der
Federbügel kann als gekrümmter Kunststoffhebel oder
mittels eingesetzter Blatt-/Spiralfeder aus Metall
ausgeführt werden.
Die Aussparung 43 im Betätigungsstab 39 ist mittels
kleiner Rampen 45 und 46 so ausgebildet, daß eine spürbare
Verriegelung in der Arbeitsposition, nach dem
selbsttätigen Aufspringen der beiden Flügelplatten, durch
leichten Zug am Führungsrohr erfolgt. Das selbsttätige
Aufspringen der beiden Flügelplatten in Richtung der
Arbeitsposition wird durch Federwirkung erreicht. Die
Entriegelung erfolgt durch Daumendruck auf den
Federbügel 44.
Um das Nahtwerkzeug (Nadel "Dechamps-Haken", etc.) gegen
Abgleiten von der Arbeitsauflage zu sichern, weisen die
Flügelplatten 11, 11′ und der unten abgewinkelte Teil des
Betätigungsstabes 13 eine Führung auf, die durch
Führungsschienen 18, 18′ und 19, 19′ auf den Flügelplatten
11, 11′ und auf dem abgewinkelten Teil des
Betätigungsstabes 13 gebildet wird, wobei letztere mit
20 und 21 bezeichnet sind (Fig. 7, 8).
Eine spezielle, in Fig. 5a und 5b abgebildete
Führungsschiene wird zunächst nach Beendigung des
Eingriffs entlang des Trokars in die Minilaparotomie
eingeführt und hält die Wunde für die Einführung des
Nahthilfegeräts offen, wenn der Trokar entfernt ist.
Der Innendurchmesser der Führungsschiene entspricht dem
Außendurchmesser des verwendeten Trokars und muß das
Nahthilfegerät in seiner maximalen Breite aufnehmen.
Die Führungsschiene besteht aus einem Haltegriff 9, der
zur Einsparung von Material und Nasse mit Aussparungen
versehen ist. Der Haltegriff ist zum leichteren Einführen
des Nahthilfegeräts nach hinten abgewinkelt. An den
Haltegriff schließt sich die eigentliche Führungsschiene
10 an, die, wie der Trokar, einen runden Querschnitt
aufweist. Zur Erleichterung der Handhabung ist die
Führungsschiene halbrund ausgeführt.
Bei einer weiteren in Fig. 14a und 14b dargestellten, als
Version 2 bezeichneten Ausführungsform der Führungsschiene
ist in die eigentliche Führungsschiene 47 eine Führungsnut
48 für einen in Fig. 13a und 13b dargestellten und am
unteren Ende des Betätigungsstabes 39 befindlichen
Führungszapfen 49 eingelassen, der eine spürbare Führung
und Steuerung der Eindringtiefe des Nahthilfegeräts,
bezogen auf die Eindringtiefe der Führungsschiene,
erlaubt.
Der Haltegriff 50 der Führungsschiene (Version 2) ist zur
einfacheren Handhabung beim Einführen des Nahthilfegeräts
in den Wundbereich gegenüber der eigentlichen
Führungsschiene in einem Bereich zwischen 90° und 120°
abgewinkelt.
Claims (18)
1. Nahthilfegerät für minimal invasive chirurgische
Eingriffe in einen menschlichen oder tierischen
Körper, bestehend aus einer Arbeitsauflage (1, 1′ bzw.
11, 11′), die über eine Relativbewegung zweier in den
Körper einführbarer Betätigungselemente (2, 3 bzw. 12,
13) aus einer beim Einführen an den
Betätigungselementen (2, 3 bzw. 12,
13) anliegenden Position (Fig. 1 bzw. Fig. 6) in eine
aufgeklappte Arbeitsposition (Fig. 2 bzw. Fig. 6) und
nach Eingriffsende zwecks ihrer Entfernung in eine
zusammenklappbare Position (Fig. 3 bzw. Fig. 6)
steuerbar ist.
2. Nahthilfegerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitsauflage aus zwei
Flügelplatten (1, 1′ bzw. 11, 11′) besteht, die über
eine Hebelkinematik zunächst in die Einführposition
(Fig. 1 bzw. Fig. 6), dann in die Arbeitsposition
(Fig. 2 bzw. Fig. 6) und schließlich in die
Entfernposition (Fig. 3 bzw. Fig. 6) steuerbar sind.
3. Nahthilfegerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungselemente aus einem
Führungsrohr (2 bzw. 12) und einem darin befindlichen
Betätigungsstab (3 bzw. 13) bestehen, zwischen deren
unteren Enden (Fig. 9 bzw. Fig. 10) die Hebelkinematik
derart steuerbar ist, daß die Flügelplatten (1, 1′
bzw. 11, 11′) aus ihrer Einführposition durch
Zugbewegungen am Betätigungsstab (3 bzw. 13)
nacheinander in ihre Arbeitsposition (Fig. 2 bzw. Fig. 6)
und in ihre Entfernposition (Fig. 3 bzw. Fig. 6)
schwenkbar sind.
4. Nahthilfegerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flügelplatten (1, 1′ bzw. 11,
11′) einerseits an einem am abgewinkelten unteren Ende
des Betätigungsstabes (3 bzw. 13) vorgesehenen
Gelenk (4 bzw. 14, 14′) befestigt, andererseits in
einem Abstand von diesem Gelenk (4 bzw. 14, 14′), der
etwa einem Drittel ihrer Gesamtlänge entspricht, an
die Hebelkinematik angelenkt sind.
5. Nahthilfegerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Führung auf der Oberfläche
der Arbeitsauflage (11, 11′) vorgesehen ist, welche
ein Abgleiten des Nahtwerkzeuges (Nadel,
Dechamps-Haken, etc.) verhindert.
6. Nahthilfegerät nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungselemente (2, 3
bzw. 12, 13) verdrehsicher miteinander verbunden sind,
wobei das Sicherungselement gleichzeitig zur Anzeige
der Position der Arbeitsauflage (1, 1′ bzw. 11, 11′)
und zur Verriegelung der Betätigungselemente (2, 3
bzw. 12, 13) in der eingestellten Position verwendbar
ist.
7. Nahthilfegerät nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hebelkinematik sich derart
einstellt, daß die Arbeitsauflage (1, 1′ bzw. 11, 11′)
in der Arbeitsposition den Wundbereich leicht öffnet
und die zu vernähenden Wundränder sichtbar macht.
8. Nahthilfegerät nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hebelkinematik aus den beiden
Flügelplatten (1, 1′) und zwei Betätigungshebeln (5,
5′) besteht, daß die Flügelplatten (1, 1′) an dem am
abgewinkelten unteren Ende des Betätigungsstabes (3)
angebrachten scharnierförmigen Gelenk (4) befestigt
sind und daß die Betätigungshebel (5, 5′) einerseits
mit den Flügelplatten (1, 1′), andererseits mit dem
Führungsrohr (2) gelenkig verbunden sind (Fig. 1 bis
4).
9. Nahthilfegerät nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hebelkinematik aus den beiden
Flügelplatten (11, 11′) und zwei
Betätigungshebeln (15, 15′) besteht, daß die
Flügelplatten (11, 11′) an an dem abgewinkelten
unteren Ende des Betätigungsstabes (13) vorgesehenen
biegsamen Brücken (14, 14′) befestigt sind und daß die
Betätigungshebel (15, 15′) einerseits mittels
Klippverschlüssen (16, 16′) mit den Flügelplatten (11,
11′), andererseits mit dem Führungsrohr (12) über
biegsame Brücken (17, 17′) gelenkig verbunden sind
(Fig. 6 bis 8).
10. Nahthilfegerät nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß es einen Federmechanismus
aufweist, der bewirkt, daß die Flügelplatten (1, 1′
bzw. 11, 11′) nach Erreichen der erforderlichen
Eindringtiefe selbsttätig in die Arbeitsposition
aufspringen.
11. Nahthilfegerät nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verdrehsicherung des
Betätigungsstabes (3) im Führungsrohr (2) eine
Längsnut (23) im Führungsrohr (2) und eine
entsprechende Feder (22) am Betätigungsstab (3)
vorgesehen sind, wobei die Feder gleichzeitig zur
Anzeige der Position der Arbeitsauflage (Einführen,
Arbeiten, Entfernen) verwendbar ist.
12. Nahthilfegerät nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Verriegelungsmechanismus eine
Stellschraube (24) im Führungsrohr (2) und
entsprechend positionierte Bohrungen/Senkungen im
Betätigungsstab (3) vorgesehen sind, wobei die Lage
der Bohrungen gleichzeitig zur Anzeige der Position
der zu betätigenden Flügelplatten (Einführen,
Arbeiten, Entfernen) verwendbar sind.
13. Nahthilfegerät nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Verdrehsicherung des
Betätigungsstabes (13) im Führungsrohr (12) eine
Längsnut (33) im Führungsrohr und eine entsprechende
Feder (32) am Betätigungsstab vorgesehen sind, wobei
die Feder gleichzeitig einen Bestandteil des
Verriegelungsmechanismus der Arbeitsauflage darstellt,
um den vollen Querschnitt des Betätigungsstabes zu
erhalten.
14. Nahthilfegerät nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung durch
nicht-kreisförmige Querschnitte von Führungsrohr (38)
und Betätigungsstab (39) sichergestellt ist, wobei die
Verriegelung im Bereich des größten Durchmessers des
Betätigungsstabes erfolgt und mittels Federdruck
gesichert wird.
15. Nahthilfegerät nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß als Feststellmechanismus eine nach
innen gerichtete Noppe (28) am Führungsrohr (12) und
entsprechend positionierte Aussparungen in der
Feder (32) am Betätigungsstab (13) vorgesehen sind,
wobei die Lage der Aussparung gleichzeitig als Anzeige
der Position der zu betätigenden
Flügelplatten (Einführen, Arbeiten, Entfernen) dient.
16. Nahthilfegerät nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als Feststellmechanismus ein in
einem Drehpunkt am Führungsrohr (38) gelagerter
Federhebel (41) über einen Zapfen in eine entsprechend
positionierte Aussparung im Betätigungsstab unter
Federdruck eingreift, wobei die Aussparung mittels
kleiner Rampen so ausgebildet ist, daß eine spürbare
Verriegelung in der Arbeitsposition erfolgt.
17. Nahthilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß zu seiner Einführung in
den Wundbereich eine spezielle Führungsschiene
vorgesehen ist (Fig. 5a, 5b).
18. Nahthilfegerät nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die spezielle Führungsschiene eine
Führungsnut (48) für einen Führungszapfen (49) am
unteren Ende des Betätigungsstabes (39) aufweist, der
eine spürbare Führung und Steuerung der Eindringtiefe
des Nahthilfegeräts, bezogen auf die Eindringtiefe der
Führungsschiene, erlaubt, wobei der Haltegriff (50)
der Führungsschiene zur einfacheren Handhabung beim
Einführen des Nahthilfegeräts in den Wundbereich
gegenüber der eigentlichen Führungsschiene in einem
Bereich zwischen 90° und 120° abgewinkelt ist (Fig.
13a, 13b).
Priority Applications (6)
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DE19635354A DE19635354A1 (de) | 1996-05-10 | 1996-08-31 | Nahthilfegerät für minimal invasive chirurgische Eingriffe |
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ID=7793964
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DE59704540D1 (de) | 2001-10-11 |
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