DE19634637A1 - Verfahren zur Reinigung von Bauteilen von Elektronenröhren - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Bauteilen von ElektronenröhrenInfo
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- B08—CLEANING
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- B08B3/00—Cleaning by methods involving the use or presence of liquid or steam
- B08B3/02—Cleaning by the force of jets or sprays
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Bau
teilen, die zum Einsatz im Vakuum von Elektronenröhren vorge
sehen sind.
Derartige Verfahren werden eingesetzt, um in zu reinigenden
Oberflächen anhaftende Partikel zu entfernen. Die Anwesenheit
solcher Partikel ist unerwünscht, weil sie im Betrieb der
Elektronenröhren als vagabundierende Verunreinigungen einen
negativen Einfluß auf die Spannungsfestigkeit der Elektronen
röhre haben können. Von besonderer Bedeutung sind derartige
Verfahren bei der Herstellung von Drehanoden-Röntgenröhren,
deren Anodenrotoren zur Verbesserung der Wärmeabstrahlung mit
einer Schwarzchrom-Beschichtung versehen sind, weil solche
Beschichtungen gewöhnlich einen Anteil schlecht haftender
Chrompartikel aufweisen. Derzeit erfolgt die Reinigung der
Anodenrotoren nach der Beschichtung mit Schwarzchrom durch
Bürsten, und zwar mittels Metallbürsten.
Es hat sich gezeigt, daß dieses Verfahren selbst bei sorgfäl
tiger Anwendung, die entsprechend zeitraubend ist, eine nur
ungenügende Reinigungswirkung hat, so daß immer wieder Pro
bleme hinsichtlich der Spannungsfestigkeit von Elektronenröh
ren auftreten, die in der beschriebenen Weise gereinigte Bau
teile enthalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das eine verbesserte Reini
gungswirkung hat.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst, durch ein Ver
fahren zur Reinigung von Bauteilen von Elektronenröhren, wel
che zum Einsatz im Vakuum vorgesehen sind, das den Verfah
rensschritt aufweist, daß die zu reinigende Oberfläche des
Bauteiles mit einem Hochdruckflüssigkeitsstrahl beaufschlagt
wird.
Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise eine im Vergleich
zum Stand der Technik bessere Reinigungswirkung in kürzerer
Zeit erzielt wird und daß Elektronenröhren, die nach dem er
findungsgemäßen Verfahren gereinigte Bauteile enthalten, eine
verbesserte Spannungsfestigkeit aufweisen.
Die zur Reinigung einer Oberfläche erforderliche Gesamtzeit
läßt sich u. U. weiter reduzieren, wenn der weitere Verfah
rensschritt vorgesehen ist, daß die zu reinigende Oberfläche
vor der Beaufschlagung mit dem Hochdruckflüssigkeitsstrahl
gebürstet wird. Auf diese Weise werden nämlich grobe Verun
reinigungen schon vor dem Hochdruckflüssigkeitsstrahlen ent
fernt.
Als für das erfindungsgemäße Verfahren besonders unproblema
tische Flüssigkeit hat sich Wasser erwiesen. Andere geeignete
Flüssigkeiten können für den jeweiligen Anwendungsfall leicht
durch einfache Experimente ermittelt werden. Ebenso lassen
sich der für den jeweiligen Anwendungsfall geeignete Düsen
durchmesser und Strahldruck leicht durch einfache Versuche
ermitteln.
Als typische Werte für den Düsendurchmesser und den Strahl
druck sind 0,2 mm und 750 bar zu nennen. Der Abstand der Düse
von der Oberfläche des zu reinigenden Bauteiles sollte in der
Größenordnung von 8 mm liegen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in grob schematischer Darstellung im Längsschnitt
eine Drehanoden-Röntgenröhre, welche ein nach dem er
findungsgemäßen Verfahren gereinigtes Bauteil ent
hält,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung die Abbildung eines
transparenten Klebstreifens, der auf eine auf her
kömmliche Weise sorgfältig gereinigte Oberfläche auf
geklebt und dann von dieser wieder abgezogen wurde,
Fig. 3 einen transparenten Klebstreifen, der auf eine nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigte Oberfläche
aufgeklebt und dann von dieser wieder abgezogen
wurde, und
Fig. 4 in grob schematischer Darstellung eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die in der Fig. 1 dargestellte Röntgenröhre weist ein aus ei
nem metallischen Werkstoff gefertigtes Vakuumgehäuse 1 mit
einem Mittelteil 1a auf. Dieses weist einen rohrförmigen An
satz auf, an den beispielsweise durch Löten oder Schweißen
ein Rohr 1c angesetzt ist, in das mittels eines Isolators 2
eine schematisch angedeutete, insgesamt mit 3 bezeichnete
Kathodenanordnung eingesetzt ist. Diese enthält, wie in Fig.
1 schematisch angedeutet ist, eine in einer Fokussierungsnut
3a eines Kathodenbechers 3b aufgenommene Glühkathode 3c. Von
dieser geht ein in Fig. 1 strichliert angedeuteter Elektro
nenstrahl E aus, der in einem Brennfleck BF auf die Auftreff
fläche 4a des Anodenkörpers 4b einer insgesamt mit 4 bezeich
neten Drehanode auftrifft.
Die Drehanode 4 ist in nicht näher dargestellter Weise in ei
nem zweiten mit dem Mittelteil 1a des Vakuumgehäuse 1 bei
spielsweise durch Löten oder Schweißen verbundenen Ansatz 1b
in an sich bekannter Weise drehbar gelagert.
Die Drehanode 4 weist einen mit dem Anodenkörper 4b verbunde
nen Anodenrotor 5 auf, der mit einem außen auf dem Ansatz 1b
angebrachten Stator 6 nach Art eines Kurzschlußläufermotors
zusammenwirkt.
Die Drehanode 4 und das Vakuumgehäuse 1 sind elektrisch lei
tend miteinander verbunden. Sie liegen im Falle des darge
stellten Ausführungsbeispieles auf Erdpotential 7. Der eine
Anschluß der Glühkathode 3c liegt auf negativer Hochspannung
-UR, z. B. -125 kV. Zwischen den beiden Anschlüssen der Glüh
kathode 3c liegt die Heizspannung UH.
Das Vakuumgehäuse 1 ist mit einem beispielsweise aus Beryl
lium gebildeten Strahlenaustrittsfenster 8 versehen, durch
das im Betrieb der Röntgenröhre das vom Brennfleck BF ausge
hende Röntgenstrahlenbündel austritt, dessen Zentral- und
Randstrahlen in der Fig. 3 strichliert angedeutet und mit ZS
bzw. RS bezeichnet sind.
Der Anodenrotor 5, bei dem es sich um ein nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestelltes Bauteil handelt, ist an
seiner gesamten Oberfläche schwarz verchromt, was in Fig. 1
durch eine der äußeren Kontur des Anodenrotors 5 folgende
strichlierte Linie angedeutet ist.
Bei der Herstellung des Anodenrotors 5 wird so vorgegangen,
daß dieser nach erfolgter Verchromung an seiner gesamten
Oberfläche einer Vorreinigung durch Bürsten mit einer Metall
bürste, deren Borsten beispielsweise aus Chrom-Nickel-Stahl
bestehen können, unterzogen wird.
Im Anschluß an die Vorreinigung durch Bürsten wird der An
odenrotor 5 erfindungsgemäß einer Endreinigung durch Beauf
schlagung seiner gesamten Oberfläche mit einem Hochdruckflüs
sigkeitsstrahl unterzogen.
Infolge der verbesserten Reinigungswirkung, die durch die An
wendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht wird, wei
sen Röntgenröhren, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gereinigte Bauteile enthalten, eine verbesserte Spannungs
festigkeit auf.
Die verbesserte Reinigungswirkung wird durch einen Vergleich
der Fig. 2 und 3 deutlich.
Fig. 2 zeigt an Hand eines nach dem Bürsten mit einer Metall
bürsten auf die Oberfläche des Anodenrotors 5 aufgeklebten
und dann von dieser wieder abgezogenen Klebstreifens, daß
nach dem Metallbürsten noch viele, teilweise relativ große
Chrompartikel an der gebürsteten Oberfläche anhaften.
Demgegenüber zeigt Fig. 3 an Hand eines nach dem Bürsten und
anschließendem Hochdruckstrahlen auf die Oberfläche des An
odenrotors 5 aufgeklebten und dann von dieser wieder abgezo
genen Klebstreifens, daß nach Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens nur wenige und zudem kleinere Chrompartikel an der
durch das erfindungsgemäße Verfahren gereinigten Oberfläche
haften.
Die Oberfläche gemäß Fig. 2 wurde durch Bürsten gründlich ge
säubert. Die Oberfläche gemäß Fig. 3 wurde zunächst kurz
durch Bürsten und dann durch Hochdruckflüssigkeitsstrahlen,
und zwar mit Wasser, über einen Zeitraum von 1,5 min gerei
nigt. Dabei betrug der Strahldruck ca. 1000 bar und der
Düsendurchmesser ca. 0,2 mm.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in
Fig. 4 am Beispiel der Reinigung der äußeren Mantelfläche MF
des Anodenrotors 5 beispielhaft veranschaulicht.
Demnach ist der Anodenrotor 5 auf einen Spanndorn 9 aufgezo
gen, der mittels eines nicht dargestellten Motors in Rotation
versetzt wird, was durch einen entsprechenden gekrümmten
Pfeil α angedeutet ist.
Außerdem ist ein auf einer Führung 10 in Richtung des Doppel
pfeiles x in Richtung der Mittelachse M des Anodenrotors 5
mittels eines ebenfalls nicht dargestellten Motors hin und
her verschieblicher Schlitten 11 vorgesehen. An diesem ist
ein um 180° in Richtung des gekrümmten Doppelpfeiles β um
eine rechtwinklig zur Zeichenebene stehende Achse A zwischen
zwei Endstellungen hin und her schwenkbarer Halter 12 ange
bracht. An diesem sind eine Metallbürste 13 und eine Düse 14
derart angebracht, daß in der in Fig. 4 nicht dargestellten
Endstellung des Halters 12 die Metallbürste 13 mit der äuße
ren Mantelfläche MF des Anodenrotors 5 in Eingriff steht. In
folge der Rotation des Anodenrotors 5 in α-Richtung und der
Hin- und Herbewegung des Schlittens in x-Richtung wird also
die äußere Mantelfläche MF des Anodenrotors 5 gebürstet.
Anschließend wird der Träger 12 in β-Richtung in seine andere
Endstellung geschwenkt. Die äußere Mantelfläche MF des An
odenrotors 5 wird nun mittels eines aus der Düse 14 austre
tenden Hochdruckwasserstrahls 15 endgereinigt. Die Düse 14
steht in nicht dargestellter Weise über eine Leitung mit ei
ner Hochdruckpumpe in Verbindung, die an eine Wasserversor
gung angeschlossen ist.
Typischerweise beträgt der Strahldruck des Hochdruckwasser
strahls 15 ca. 1000 bar und der Durchmesser der Düse 14 ca.
0,2 mm.
Über welche Zeitdauer Vor- und Endreinigung jeweils durchzu
führen sind, läßt sich leicht experimentell ermitteln, indem
ein transparenter Klebstreifen auf die zu reinigende Ober
fläche aufgeklebt, von dieser wieder abgezogen und mit einer
Lupe oder einem Mikroskop betrachtet wird. Die optimale Vor
bzw. Endreinigungsdauer ist dann erreicht, wenn keine Abnahme
der an dem Klebstreifen anhaftenden Partikelzahl mehr fest
stellbar ist.
Es versteht sich, daß eine erneute Ermittlung der Vor- bzw.
Endreinigungsdauer erfolgen muß, wenn Prozeßparameter bei der
Schwarzverchromung des Anodenrotors oder Prozeßparameter bei
Vor- bzw. Endreinigung (z. B. Motordrehzahl, Bürstenart,
Strahldruck) geändert werden.
Die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung ist übrigens nur bei
spielhaft zu verstehen und kann dahingehend abgewandelt wer
den, daß außer der äußeren Mantelfläche MF auch die übrigen
Bereiche der Oberfläche des Anodenrotors 5 nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren gereinigt werden können.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispieles erfolgt vor
der Endreinigung mittels eines Hochdruckflüssigkeitsstrahles
eine Vorreinigung durch Bürsten. Diese oder eine auf andere
Weise vorgenommene Vorreinigung kann im Rahmen der Erfindung
in vielen Fällen jedoch wegen der hohen Reinigungswirkung des
Hochdruckflüssigkeitsstrahles auch gänzlich entfallen.
Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren ist im Falle des be
schriebenen Ausführungsbeispieles am Beispiel eines an seiner
Oberfläche verchromten, insbesondere schwarzverchromten, Bau
teiles beschrieben. Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren
kann aber auch bei Bauteilen zur Anwendung kommen, deren
Oberfläche vor der Reinigung einer anderen oder keiner beson
deren Oberflächenbehandlung unterzogen wurde.
Obwohl die Erfindung am Beispiel einer Drehanoden-Röntgen
röhre beschrieben ist, kann das erfindungsgemäße Reinigungs
verfahren auch bei Festanoden-Röntgenröhren zur Anwendung
kommen.
Auch die Erläuterung der Erfindung an Hand einer Röntgenröhre
hat nur beispielhaften Charakter, da die Erfindung bei belie
bigen Elektronenröhren zur Anwendung kommen kann.
Claims (5)
1. Verfahren zur Reinigung von Bauteilen (5) von Elektronen
röhren, welche zum Einsatz im Vakuum vorgesehen sind, auf
weisend den Verfahrensschritt, daß die zu reinigende Ober
fläche (MF) des Bauteiles (5) mit einem Hochdruckflüssig
keitsstrahl beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Hochdruckflüssig
keitsstrahl einen Druck in der Größenordnung von 1000 bar
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei als Hochdruckflüs
sigkeitsstrahl ein Hochdruckwasserstrahl verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die zu
reinigende Oberfläche (MF) verchromt, insbesondere schwarz
verchromt, ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, aufweisend den
weiteren Verfahrensschritt, daß die zu reinigende Oberfläche
(MF) vor der Beaufschlagung mit dem Hochdruckflüssigkeits
strahl gebürstet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134637 DE19634637A1 (de) | 1996-08-27 | 1996-08-27 | Verfahren zur Reinigung von Bauteilen von Elektronenröhren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134637 DE19634637A1 (de) | 1996-08-27 | 1996-08-27 | Verfahren zur Reinigung von Bauteilen von Elektronenröhren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19634637A1 true DE19634637A1 (de) | 1997-11-20 |
Family
ID=7803837
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996134637 Ceased DE19634637A1 (de) | 1996-08-27 | 1996-08-27 | Verfahren zur Reinigung von Bauteilen von Elektronenröhren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19634637A1 (de) |
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- 1996-08-27 DE DE1996134637 patent/DE19634637A1/de not_active Ceased
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