DE19632588A1 - Einspannvorrichtung für Materialprüfmaschinen - Google Patents
Einspannvorrichtung für MaterialprüfmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einspannvorrichtung für den
Prüfling in einer Materialprüfmaschine, bei der die den
Prüfling klemmenden, keilförmig ausgebildeten Spannbacken
in einem Spannkopfgehäuse senkrecht zur Achsrichtung bzw.
zur zu Materialprüfzwecken aufzugebenden Prüfkraft in einer
Gleitführung aufeinander zu und voneinander weg bewegbar
sind.
Bei bekannten Einspannvorrichtungen oder Spannköpfen in
Materialprüfgeräten findet beim Klemmen und Lösen des Prüf
lings neben der Bewegung der Spannbacken senkrecht zur
Längsachse des Prüflings bzw. zur Richtung der aufzugeben
den Prüfkraft immer auch eine Relativbewegung zwischen den
Spannbacken und dem diese aufnehmenden Gehäuse oder Gehäu
seteil in Richtung der aufzugebenden Prüfkraft statt. Die
ser Hub zwischen den Spannbacken und dem Gehäuse muß beim
Einspannen des Prüflings stets berücksichtigt werden.
Innerhalb dieses Hubes kann keine Dehnung oder Stauchung am
Prüfling ermittelt werden. Die Prüflinge müssen deshalb um
diesen Hub der beidseitigen Einspannvorrichtungen der Mate
rialprüfmaschine verlängert ausgebildet werden, was bei
einem großen Probendurchsatz, wie er beispielsweise in
Stahlwerken üblich ist, einen erheblichen Kostenfaktor dar
stellt.
Die britische Patentschrift 620 183 beschreibt eine Ein
spannvorrichtung für eine Zug-Prüfmaschine, bei der die
keilförmigen Spannbacken zwischen zwei Haltekeilen gehalten
sind, deren einander zugeneigte Keilflächen an denen der
Spannbacken anliegen. Mittels Gleitführungen sind die Hal
tekeile in einem Sockel senkrecht zur Zugprüfkraft beweg
bar. Dazu sind die Haltekeile von einem Klemmband umgeben,
das mit Hilfe einer Einstellschraube festgezogen werden
kann. Bei zunächst lockerem Klemmband wird der Prüfling
zwischen die Spannbacken geschoben und danach das Klemmband
festgezogen, wodurch die Haltekeile und folglich auch die
Spannbacken aufeinander zubewegt werden und der Prüfling
schon geklemmt wird. Wird danach die Zug-Prüfkraft an den
Prüfling angelegt, so werden die Spannbacken über den Prüf
ling in Richtung der Zugkraft und entlang der einander
zugeneigten Flächen der Haltekeile bewegt; sie führen somit
einen Hub innerhalb der Haltekeile aus, wodurch sich mit
zunehmender Zugkraft auch die Klemmkraft am Prüfling ver
stärkt und dieser festgespannt wird. Neben den bereits
erwähnten, durch den Hub der Spannbacken gegenüber den Hal
tekeilen bedingten Nachteilen hat diese Einspannvorrichtung
den weiteren Nachteil, daß sie nur für eine mit Zugkraft
prüfende Materialprüfmaschine geeignet ist; mit Druck- oder
Wechselkraft kann nicht geprüft werden, da dabei die Klemm
wirkung am Prüfling nicht verstärkt sondern gemindert
würde. Außerdem ist das Einspannen mit Hilfe des Klemmban
des umständlich.
Durch die DE-OS 19 20 767 ist ein Spannkopf für Material
prüfmaschinen bekannt, bei dem die keilförmigen Spannbacken
mit ihren- Keilflächen an entsprechend geneigten Flächen
eines Spannbackengehäuses anliegen und mittels Gleitführun
gen in einem Zwischenstück in senkrechter Richtung zur
anzulegenden Prüfkraft bewegbar sind. Zum Einspannen des
Prüflings zwischen den Spannbacken wird das im weiteren als
Zylinder ausgebildete Spannbackengehäuse hydraulisch gegen
über einem das Zwischenstück tragenden Kolben und damit den
Spannbacken - oder nach einem anderen Vorschlag mechanisch
über im Zylinder angeordnete Keilstücke - in bzw. entgegen
gesetzt der Richtung der Prüfkraft um einen bestimmten Hub
bewegt, so daß die Spannbacken aufeinander zu bewegt werden
und den Prüfling klemmen.
Ähnlich sind bei in der EP-B 0 101 508 beschriebenen Ein
spannvorrichtung die keilförmigen Spannbacken in Hinter
schneidungen der Stirnfläche eines Hydraulikkolbens einer
Zylinder-Kolben-Einheit senkrecht zur aufzubringenden Prüf
kraft bewegbar und liegen an entsprechend geneigten Keil
flächen des Spannbackengehäuses an, welches mit dem Hydrau
likzylinder fest verbunden ist. Bei Beaufschlagung der
Zylinder-Kolben-Einheit vollziehen der Zylinder und das
Spannbackengehäuse einen Hub in Bezug auf den Hydraulikkol
ben bzw. die Spannbacken, wodurch diese aufeinander zube
wegt werden und einen Prüfling klemmen.
Diese beiden zuletzt genannten Spannvorrichtungen sind zwar
für Materialprüfungen sowohl mit Zug- als auch Druckkraft
und mit Wechselkraft geeignet, da das Festspannen des Prüf
lings unabhängig vom Anlegen einer Prüfkraft geschieht; sie
weisen aber beide auch die oben genannten, durch die Hubbe
wegung zwischen Spannbacken und Gehäuse bedingten Nachteile
auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einspannvorrichtung für
Materialprüfmaschinen zu schaffen, die für Prüfungen sowohl
mit Zug- als auch mit Druckkraft und mit Wechselkraft
geeignet ist und bei der keine Hubbewegung zwischen den
Spannbacken und einem sie umgebenden Gehäuse stattfindet.
Dabei soll diese Einspannvorrichtung möglichst einfach im
Aufbau und in der Bedienungsweise sein und sie soll sich
auch für den Einsatz in automatisierten Prüfanlagen eignen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Spann
kopfgehäuse feststehend ist und eine Öffnung aufweist, auf
deren Bodenfläche gleitend die keilförmigen Spannbacken in
senkrechter Richtung zur Achsrichtung bzw. zur anzulegenden
Prüfkraft aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind,
wozu die Betätigungskeile einerseits an den Seitenflächen
der Öffnung und andererseits an den vom Prüfling abgewand
ten Keilflächen der Spannbacken anliegend und auf ihnen
gleitend in Achsrichtung bzw. in Richtung der anzulegenden
Prüfkraft auf und ab bewegbar sind. Damit findet keine
relative Hubbewegung zwischen dem Spannkopfgehäuse und den
Spannbacken statt, und es ist nicht erforderlich, die Prüf
linge an ihren beiden Enden um einen solchen Hub zu verlän
gern, was eine erhebliche Materialeinsparung bedeutet. Das
Klemmen des Prüflings geschieht dabei völlig unabhängig von
der anzulegenden Prüfkraft, so daß die Einspannvorrichtung
nicht nur für mit Zugkraft sondern auch für mit Druck- oder
Wechselkraft prüfende Maschinen geeignet ist.
Die Spannbacken sind vorzugsweise auf der Bodenfläche der
Öffnung im Spannkopfgehäuse in hinterschnittenen Gleitfüh
rungen geführt und ebenso können die Betätigungskeile an
der jeweils zugehörigen Seitenfläche der Öffnung im Spann
kopfgehäuse und der Keilfläche der Spannbacken in hinter
schnittenen Gleitführungen geführt sein, wodurch sich eine
gute Betätigungs- und Funktionssicherheit ergibt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Seiten
flächen der Öffnung im Spannkopfgehäuse diese Öffnung nach
außen trapezförmig verengend einander zugeneigt und die
Betätigungskeile weisen je zwei Keilflächen auf, von denen
die äußere der Seitenfläche der Öffnung und die innere der
Keilfläche des Spannbackens angepaßt ist; so ergibt sich
beim Anlegen einer Zug-Prüfkraft eine Selbstverstärkung der
Klemmwirkung.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung verlaufen
die Seitenflächen der Öffnung im Spannkopfgehäuse senkrecht
zur Bodenfläche, und die Betätigungskeile weisen je eine an
diese Seitenfläche angepaßte Außenfläche und eine an die
Keilfläche der Spannbacken angepaßte innere Keilfläche auf;
in diesem Fall findet keine Selbstverstärkung statt und es
empfiehlt sich unter Umständen eine hydraulische oder pneu
matische Spannbetätigung.
Die Keilflächen der Spannbacken sind vorzugsweise nach
außen einander zugeneigt, sie können auch in Richtung auf
die Bodenfläche der Öffnung einander zugeneigt sein.
Die Spannbacken können in bekannter Weise in Löserichtung
vorgespannt sein.
Die Betätigungskeile können mit Hilfe einer mechanischen
Betätigungsvorrichtung, z. B. einer Schlag-, Hebel- oder Ex
centervorrichtung, bewegbar sein. Wenn eine Automatisierung
der Prüfanlage angestrebt wird, ist eine pneumatische oder
hydraulische Spannvorrichtung für die Betätigungskeile von
Vorteil. Es genügt dabei eine verhältnismäßig kleine Spann
hydraulik oder Spannpneumatik.
Für eine hydraulische oder pneumatische Betätigung der
Betätigungskeile können seitlich an den Betätigungskeilen
Zugstangen angeordnet sein, deren andere Enden mit einer
Traverse verbunden und in dieser mittels Gleitführungen
verschiebbar sind; die Traverse ist dann mittig mit der
Kolbenstange eines in einem Zylinder dicht verschiebbaren
und in beiden Richtungen mit Druckmittel beaufschlagbaren
Kolbens verbunden.
Nach einer anderen Ausführungsform ist das Spannkopfgehäuse
einstückig mit einem Zylinder ausgebildet und die Öffnung
des Spannkopfgehäuses ist durch eine Zwischenwand vom nach
außen abgedichteten Zylinderraum getrennt, wobei in dem
Zylinderraum ein Hauptkolben in beide Richtungen hydrau
lisch oder pneumatisch dicht verschiebbar ist. An der dem
Zwischenboden zugewandten Fläche des Hauptkolbens sind
radial außen und einander gegenüberliegend zwei Schubbolzen
angeordnet, die den Zwischenboden in entsprechenden Bohrun
gen und gegen deren Wand abgedichtet bis in die Öffnung des
Spannkopfgehäuses durchstoßen und dort mit den Basisflächen
der Betätigungskeile fest verbunden sind.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die aneinander
anliegenden Keilflächen der Betätigungskeile und der Spann
backen sowohl in als auch quer zur Achsrichtung geneigt und
die Betätigungskeile sind zum Zwecke eines gleichmäßigen
Vorschubs an ihren Außenflächen durch Stege miteinander
verbunden und sowohl in als auch quer zur Achsrichtung ver
schiebbar. Der Keilwinkel der Betätigungskeile in Querrich
tung sollte dabei innerhalb der Selbsthemmung durch Reibung
liegen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt
sind. Es zeigen
Fig. 1 das grundlegende Prinzip einer ersten Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Einspannvorrich
tung,
Fig. 2 eine Einspannvorrichtung mit einer für die Auto
matisierung geeigneten hydraulischen oder pneuma
tischen Betätigungsvorrichtung,
Fig.
3a bis 3c in Schnittansichten entlang der Linien A-A, B-
B, C-C in Fig. 2 mögliche Gleitführungen an den
betreffenden Stellen dieser Vorrichtung,
Fig. 3d eine andere mögliche Form der Gleitführung,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der Einspannvorrich
tung und
Fig. 5 die Draufsicht auf eine Weiterentwicklung der
Einspannvorrichtung nach Fig. 1 oder 2.
In Fig. 1 ist, teilweise in Schnittansicht, das Prinzip
der neuen Einspannvorrichtung schematisch dargestellt. In
einer sich trapezförmig nach außen verengenden Öffnung 1
eines Spannkopfgehäuses 2 sind die einseitig keilförmigen
Spannbacken 3 für einen Prüfling 4 angeordnet; dabei ist
der Spannbacken 3 in der linken Hälfte der Fig. 1 in
Spannstellung, der in der rechten Hälfte in gelöster Stel
lung dargestellt. Die keilförmigen Spannbacken 3 liegen mit
ihrer breiteren Grundfläche auf der Bodenfläche 19 der Öff
nung 1 auf. Sie können dort zusätzlich durch eine an sich
bekannte Gleitführung (siehe die Fig. 3a bis 3d) senk
recht zur Achsrichtung K verschiebbar gehalten und geführt.
Diese Bewegung wird bewirkt mit Hilfe zweier, mit zwei
geneigten Keilflächen 6 und 7 ausgebildeter Betätigungs
keile 5, die beidseitig zwischen dem Spannkopfgehäuse 2 und
den Spannbacken 3 angeordnet sind. Die äußeren Keilflächen
6 der Betätigungskeile 5 sind in ihrer Neigung den einander
zugeneigten Seitenflächen 8 der Öffnung 1, ihre inneren
Keilflächen 7 der Keilfläche ′9 der Spannbacken 3 so ange
paßt, daß die Betätigungskeile 5 an diesen Flächen gleitend
bewegt werden können. Der Neigungswinkel der Seitenflächen
8 und der Keilflächen 6 ist bezogen auf die Spannrichtung
kleiner als der Neigungswinkel der Keilflächen 7 und 9, so
daß die Spitze der Betätigungskeile zur Bodenfläche 19
zeigt. Vorzugsweise sind auch die Betätigungskeile 5 dafür
jeweils mittels Gleitführungen sowohl in der Keilfläche 9
des Spannbackens 5 als auch in der geneigten Seitenfläche 8
des Spannbackengehäuses 2 gleitend geführt (vergl. dazu
Fig. 3a).
Das Einspannen bzw. Lösen eines Prüflings 4 erfolgt durch
Auf- und Abbewegen der Betätigungskeile 5 in den Gleitfüh
rungen entlang der Keilflächen 9 der Spannbacken 5 und Sei
tenflächen 8 des Spannkopfgehäuses 2. Dies kann durch eine
mechanische Betätigungsvorrichtung geschehen, z . B. über
einen Klemmhebel, einen Excenter, eine Schlagvorrichtung
u. dgl., oder auch durch eine hydraulische oder pneumatische
Betätigungsvorrichtung. Letzteres ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn eine Automatisierung oder Vollautomatisierung
einer entsprechenden Anlage angestrebt wird (siehe Fig.
2). Werden also die Betätigungskeile 5 entlang der Keilflä
chen 9 bzw. Seitenflächen 8 abwärts bewegt, so bewegen sich
die Spannbacken 3 durch die auf sie an den Keilflächen 7, 9
wirkende Kraftkomponente nur senkrecht zur Achsrichtung
bzw. zur Richtung der anschließend aufzugebenden Prüfkraft
aufeinander zu und klemmen den Prüfling 4 entgegengesetzt
parallel. Wird danach der Prüfling 4 mit einer Kraft K in
Zugrichtung belastet, so werden die Probenklemmkräfte ent
sprechend dieser Zugkraft K über die Betätigungskeile 5 auf
das Spannkopfgehäuse 2 übertragen und auch verstärkt. Ent
sprechend erfolgt nach vollzogener Materialprüfung das
Lösen des Prüflings 4 aus der Einspannvorrichtung, indem
die Betätigungskeile 5 aufwärts bewegt werden und die
Spannbacken 3 sich wiederum nur senkrecht zur Achsrichtung
und entgegengesetzt parallel ′voneinander weg bewegen; dazu
können die Spannbacken 3 in Löserichtung entsprechend vor
gespannt sein, z. B. mittels einer Druckfeder.
Da das Spannen und Lösen völlig unabhängig vom Anlegen der
Prüfkraft erfolgt und die Spannbacken 3 in der Spannstel
lung an der Bodenfläche 19 anliegen, ist die Vorrichtung
auch für die Materialprüfung auf Druck oder mit Wechsel
kraft geeignet, es findet bei Anlegen einer Druckkraft
lediglich keine Selbstverstärkung der Klemmkraft statt.
Das Besondere an dieser neuen Einspannvorrichtung ist
jedoch, daß einerseits die Spannbacken 3 sich nur senkrecht
zur Achsrichtung bzw. zur Richtung der Prüfkraft K bewegen
und andererseits das Spannkopfgehäuse 2 sowohl beim Spannen
als auch beim Lösen stehen bleibt, also keine relative Hub
bewegung zwischen dem Spannkopfgehäuse 2 und den Spannbac
ken 3 stattfindet. Das hat den Vorteil, daß die Prüflinge
nicht mehr um diese Hubhöhe an beiden Enden verlängert wer
den müssen.
In Fig. 2 ist eine Einspannvorrichtung gemäß Fig. 1 dar
gestellt, die zusätzlich mit einer pneumatischen (oder
hydraulischen) Betätigungsvorrichtung ausgerüstet ist,
wodurch eine Automatisierung des gesamten Prüfvorgangs,
einschließlich des Einspannens und Lösens des Prüflings,
möglich wird. Die mit den in Fig. 1 übereinstimmenden
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dargestellt
ist die Vorrichtung im gespannten Zustand.
Seitlich an den beiden Betätigungskeilen 5 sind sich paral
lel zur Achs- oder Prüfkraftrichtung erstreckende Zugstan
gen 10 angebracht, die durch eine Traverse 11 miteinander
verbunden sind. An ihren mit der Traverse 11 verbundenen
Enden sind die Zugstangen 10 in der Traverse 11 mittels
Gleitführungen senkrecht zur Achs- oder Prüfkraftrichtung
verschiebbar geführt. Eine dafür geeignete, an sich
bekannte, hinterschnittene Gleitführung ist in Fig. 3c als
Teilschnitt gemäß der Schnittlinie C-C in Fig. 2 bei
spielhaft dargestellt. Entsprechend ist in Fig. 3a eine im
Zusammenhang mit Fig. 1 bereits erwähnte Gleitführung der
Betätigungskeile 5 in den Keilflächen 7 der Spannbacken 3
und den Seitenflächen 8 des Spannkopfgehäuses 2 als Teil
schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 2 und in Fig. 3b
die Gleitführung der Spannbacken 3 in der Bodenfläche 19
der Öffnung 1 im Spannkopfgehäuse 2 als Teilschnitt entlang
der Linie B-B in Fig. 2 dargestellt. Fig. 3d zeigt eine
alternative Möglichkeit der Ausführung einer hinterschnit
tenen Gleitführung.
Die Traverse 11 ist über eine Kolbenstange 12 mit einem in
einem Zylinder 13 pneumatisch oder hydraulisch in Achsrich
tung dicht verschiebbaren Kolben 14 verbunden. In der dar
gestellten Ausführungsform wird zum Spannen der Vorrichtung
der die Kolbenstange 12 umgebende Ringraum 15 im Zylinder
13 über eine erste Druckmittelzuleitung P1 mit Druck beauf
schlagt, so daß sich der Kolben 14 nach unten in die in
Fig. 2 dargestellte Stellung bewegt und über die Kolben
stange 12, die Traverse 11 und die sich dabei in der Gleit
führung der Traverse 11 (siehe Fig. 3c) seitlich nach
außen bewegenden Zugstangen 10 die Betätigungskeile 5 an
den Seitenflächen 8 der Öffnung 1 des Spannkopfgehäuses 2
und den Keilflächen 9 der Spannbacken 3 in den betreffenden
Gleitführungen (Fig. 3a) gleitend nach unten bewegt wer
den, wodurch wiederum die Spannbacken 3 in ihren Gleitfüh
rungen (Fig. 3b) im Boden 19 der Öffnung 1 des Spannkopf
gehäuses 2 senkrecht zur Achsrichtung aufeinander zubewegt
werden und den Prüfling 4 klemmen. Um nach vollzogener
Materialprüfung den Prüfling 4 wieder zu lösen, wird die
Stirnseite des Kolbens 14 im Zylinder 13 über eine zweite
Druckmittelzuleitung P2 mit Druck beaufschlagt, so daß der
Kolben 14, die Kolbenstange 12, die Traverse 11, die
Zugstangen 10 und die Betätigungskeile 5 nach oben und die
Spannbacken 3 senkrecht zur Achsrichtung auseinander bewegt
werden. Zu beachten ist wiederum, daß zwischen dem Spann
kopfgehäuse 2 und den Spannbacken 3 keine relative Hubbewe
gung stattfindet.
Fig. 4 zeigt den Längsschnitt durch eine andere Ausfüh
rungsform einer Einspannvorrichtung mit hydraulischer oder
pneumatischer Spannbetätigung. Dabei ist in der linken
Hälfte der Schnittansicht die Vorrichtung in gespanntem
Zustand in der rechten Hälfte in gelöstem Zustand wiederge
geben. In der Öffnung 1 des Spannkopfgehäuses 20 sind die
keilförmigen Spannbacken 3 im Vergleich zu Fig. 1 und 2
umgekehrt, nämlich mit der Spitze zur Bodenfläche 19 zei
gend angeordnet, wobei sie mit ihren schmaleren Grundflä
chen auf der Bodenfläche 19 eines Zwischenbodens 21 glei
tend und nur senkrecht zur Achs- oder Prüfkraftrichtung
aufeinander zu und von einander weg bewegt werden, um den
Prüfling zu klemmen oder frei zu geben. Zur Übertragung der
Spannkräfte sind beiderseits der Zeichnungsebene nicht dar
gestellte Gradführungen für die Spannbacken 3 an dem Spann
kopfgehäuse 20 vorgesehen. Die Betätigungskeile 5 sind in
diesem Fall nur mit einer inneren Keilfläche 7, die an der
Keilfläche 9 der Spannbacken 5 entlang gleiten kann, ausge
bildet; die äußere Fläche der Betätigungskeile 5 ist an der
Seitenwand 18 der Öffnung 1 abgestützt. In einem unter dem
Zwischenboden 21 liegenden Zylinder 22 ist ein Kolben 23
gegen die Zylinderwand abgedichtet auf und ab bewegbar. An
seiner dem Zwischenboden 21 zugewandten Stirnfläche sind
mit ihm z. B. durch Schraubverbindungen 17 zwei radial außen
liegende Schubbolzen 24 fest verbunden, die den Zwischenbo
den 21 in Durchgangsbohrungen und gegen deren Wand abge
dichtet bis in die Öffnung 1 des Spannkopfgehäuses 2 durch
stoßen. Hier sind sie mit den Basisflächen 16 der Betäti
gungskeile 5 fest verbunden. Der Zylinder 22 ist nach außen
durch eine Abschlußplatte 25 dicht abgeschlossen, an der
auch Mittel 28 zum Anlegen der Material-Prüfkraft, z. B.
eine Zugstange, vorgesehen sind.
Für das Einspannen eines Prüflings wird die von dem Zwi
schenboden 21 abgewandte Stirnfläche des Kolbens 23 mit
Druckmittel beaufschlagt und der Kolben 23 so nach oben
bewegt, so daß über die Schubbolzen 24 auch die Betäti
gungskeile 5, an der Keilfläche 7 der Spannbacken 3 und der
Seitenwand 18 der Öffnung 1 gleitend, nach oben geschoben
und die Spannbacken 3 senkrecht zur Achsrichtung aufeinan
der zu bewegt werden und den eingesetzten Prüfling klemmen.
Nach vollzogener Materialprüfung wird die dem Zwischenboden
21 zugewandte Beaufschlagungsfläche des Kolbens 23 mit
Druckmittel beaufschlagt, so daß der Kolben 23, die Schub
bolzen 24 und die Betätigungskeile 5 wieder nach unten
bewegt werden. Die entsprechend vorgespannten Spannbacken 3
werden senkrecht zur Achsrichtung auf der Bodenfläche 19
des Zwischenbodens 21 in ihren Geradführungen gleitend aus
einander bewegt und geben den Prüfling frei.
Auch bei dieser Ausführungsform findet keine relative Hub
bewegung zwischen den Spannbacken 3 und dem Spannkopfge
häuse 20 statt.
Fig. 5 zeigt die Draufsicht auf den Spannkopf einer Ein
spannvorrichtung, die eine Weiterentwicklung der Ausfüh
rungsformen nach Fig. 1 und 2 darstellt und sich von ihnen
im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die gleitend
aneinander anliegenden Keilflächen der Betätigungskeile 5
und der Spannbacken 3 nicht nur in vertikaler, sondern auch
in horizontaler Richtung, also quer zur Richtung der anzu
legenden Prüfkraft, also doppelt geneigt sind. An ihren
beiden Längsseiten sind diese Betätigungskeile 5 durch
Stege 26, z. B. durch Verschraubung, miteinander fest ver
bunden, wodurch ein gleichmäßiger Vorschub der Spannbacken
3 senkrecht zur anzulegenden Prüfkraft gewährleistet wird.
Die Betätigungskeile 5 sind in diesem Fall im Spannkopfge
häuse 2 sowohl vertikal als auch horizontal für den Klemm-
bzw. Lösevorgang bewegbar und es können Klemmkräfte in bei
den Richtungen von den Betätigungskeilen 5 auf die Spann
backen 3 übertragen werden, um den Prüfling 4 zu klemmen.
Die Keilwinkel 27 der aneinander anliegenden Keilflächen
der Betätigungskeile 5 und der Spannbacken 3 liegen dabei,
insbesondere in Querrichtung, stets im Bereich der Selbst
hemmung durch Reibung. Die Bewegung der Betätigungskeile 5
kann wiederum mechanisch durch eine Schlag- , Hebel- oder
Excentervorrichtung oder hydraulisch bzw. pneumatisch
erfolgen.
Claims (14)
1. Einspannvorrichtung für den Prüfling in Materialprüf
maschinen, bei der die den Prüfling klemmenden,
keilförmig ausgebildeten Spannbacken in einem Spann
kopfgehäuse senkrecht zur Achsrichtung bzw. zur zu
Materialprüfzwecken aufzugebenden Prüfkraft in einer
Gleitführung aufeinander zu und voneinander weg beweg
bar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannkopfge
häuse (2) feststehend ist und eine Öffnung (1) auf
weist, auf deren Bodenfläche (19) gleitend die keilför
migen Spannbacken (3) in senkrechter Richtung zur Achs
richtung bzw. zur anzulegenden Prüfkraft mit Hilfe von
Betätigungskeilen (5) aufeinander zu und voneinander
weg bewegbar sind, wozu die Betätigungskeile (5) einer
seits an den Seitenflächen (8) der Öffnung (1) und
andererseits an den vom Prüfling (4) abgewandten Keil
flächen (9) der Spannbacken (3) anliegend und auf ihnen
gleitend in Achsrichtung bzw. in Richtung der anzule
genden Prüfkraft auf und ab bewegbar sind.
2. Einspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spannbacken (3) auf der Bodenfläche
(19) der Öffnung (1) im Spannkopfgehäuse (2) in hinter
schnittenen Gleitführungen geführt sind.
3. Einspannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungskeile (5) an der
jeweils zugehörigen Seitenfläche (8) der Öffnung (1) im
Spannkopfgehäuse (2) und der Keilfläche (9) der Spann
backen (3) in hinterschnittenen Gleitführungen geführt
sind.
4. Einspannvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflä
chen (8) der Öffnung (1) im Spannkopfgehäuse (2) diese
Öffnung (1) nach außen trapezförmig verengend einander
zugeneigt sind und die Betätigungskeile (5) je zwei
Keilflächen (6 und 7) aufweisen, von denen die äußere
(6) der Seitenfläche (8) der Öffnung (1) und die innere
(7) der Keilfläche (9) des Spannbackens (3) angepaßt
ist.
5. Einspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (8) der
Öffnung (1) im Spannkopfgehäuse (2) senkrecht zur Boden
fläche (19) verlaufen und die Betätigungskeile (5) je
eine an diese Seitenfläche (8) angepaßte Außenfläche
(18) und eine an die Keilfläche (9) der Spannbacken (3)
angepaßte innere Keilfläche (7) aufweisen.
6. Einspannvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilflächen
(9) der Spannbacken (3) nach außen einander zugeneigt
sind.
7. Einspannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Keilflächen (9) der Spannbacken (3)
in Richtung auf die Bodenfläche (19) der Öffnung (1)
einander zugeneigt sind.
8. Einspannvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken
(3) in Löserichtung vorgespannt sind.
9. Einspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4
oder 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Betäti
gungskeile (5) mit Hilfe einer mechanischen Betäti
gungsvorrichtung, z. B. einer Schlag-, Hebel- oder
Excentervorrichtung, bewegbar sind.
10. Einspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungskeile (5)
durch eine pneumatische oder hydraulische Spannvorrich
tung betätigbar sind.
11. Einspannvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß seitlich an den Betätigungskeilen (5)
Zugstangen (10) angeordnet sind, deren andere Enden mit
einer Traverse (11) verbunden und in dieser mittels
Gleitführungen verschiebbar sind, und daß die Traverse
(11) mittig mit der Kolbenstange (12) eines in einem
Zylinder (13) dicht verschiebbaren und in beiden Rich
tungen mit Druckmittel beaufschlagbaren Kolbens (14)
verbunden ist.
12. Einspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 5, 7 und
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannkopfgehäuse
(2) einstückig mit einem Zylinder (22) ausgebildet ist
und die Öffnung (1) des Spannkopfgehäuses (20) durch
einen Zwischenboden (21) vom nach außen abgedichteten
Zylinder (22) getrennt ist, wobei in dem Zylinder (22)
ein Hauptkolben (23) in beide Richtungen hydraulisch
oder pneumatisch dicht verschiebbar ist und an der dem
Zwischenboden (21) zugewandten Fläche des Hauptkolbens
(23) radial außen und einander gegenüberliegend zwei
Schubbolzen (24) angeordnet sind, die den Zwischenboden
(21) in entsprechenden Bohrungen und gegen deren Wand
abgedichtet bis in die Öffnung (1) des Spannkopfgehäu
ses (20) durchstoßen und dort mit den Basisflächen (16)
der Betätigungskeile (5) fest verbunden sind.
13. Einspannvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinander
anliegenden Keilflächen (27) der Betätigungskeile (5)
und der Spannbacken (3) sowohl in als auch quer zur
Achsrichtung geneigt sind, daß die Betätigungskeile (5)
an ihren Außenflächen durch Stege (26) miteinander ver
bunden und sowohl in als auch quer zur Achsrichtung
verschiebbar sind.
14. Einspannvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Keilwinkel der Keilflächen (27)
innerhalb der Selbsthemmung durch Reibung liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996132588 DE19632588A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Einspannvorrichtung für Materialprüfmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996132588 DE19632588A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Einspannvorrichtung für Materialprüfmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19632588A1 true DE19632588A1 (de) | 1998-02-19 |
Family
ID=7802502
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996132588 Withdrawn DE19632588A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Einspannvorrichtung für Materialprüfmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19632588A1 (de) |
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