DE19632132C1 - Verfahren zur elektrochemischen Behandlung von stabförmigem Behandlungsgut und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur elektrochemischen Behandlung von stabförmigem Behandlungsgut und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Erfindung betrifft ein Verfahren zum partiellen Galvanisieren oder zum elektro
chemischen Ätzen von stabförmigen Behandlungsgut in Tauchbadanlagen. Sie
betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Vorzugsweise
dienen das Verfahren und die Vorrichtung zum Ätzen und Galvanisieren von
langgestreckten Zylindern, insbesondere von runden Stäben. Die Stäbe können
ein- oder beidseitig an den Enden im Durchmesser verjüngt und/oder mit Ge
winde versehen sein. Ein Beispiel hierfür sind Zylinder für Fahrzeugstoßdämp
fer. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf die Behandlung von runden
Stäben. Sie eignet sich auch für andere Querschnitte. In der nachfolgenden
Beschreibung wird das Behandlungsgut kurz mit Stab bezeichnet.
Die elektrochemische Behandlung der Stäbe dient zum Beispiel bei Stoßdämpfer
zylindern zur Verbesserung der Verschleiß- und Korrisionseigenschaften. Hierzu
werden die Stäbe nur an den betriebsmäßig beanspruchten Oberflächen elek
trolytisch mit Hartchrom beschichtet. Die anderen Stellen der Stäbe sollen unbe
schichtet oder nahezu unbeschichtet bleiben. Zur Verbesserung der Haftfestigkeit
der Chromschicht wird die Oberfläche zuvor elektrochemisch geätzt. Für beide
Verfahrensschritte werden vorzugsweise unlösliche Elektroden verwendet. Die
Behandlung erfolgt in Tauchbadanlagen mit entsprechenden Spülschritten. Eine
Transporteinrichtung sorgt für den Transport der Stäbe von Bad zu Bad.
Zur partiellen Behandlung der Stäbe im Stabmittenbereich müssen die Enden
maskiert, d. h. so abgeschirmt werden, daß auf diesen maßlich genau vorbe
stimmten Bereichen kein Metall abgeschieden wird. Die Grenzen zwischen der
Abscheidung und den nicht zu beschichtenden Bereichen sind in der Regel eng
toleriert. Innerhalb von zum Beispiel ± 3 Millimetern muß der Übergang zum
Beispiel bei Stoßdämpferzylindern erfolgen. Die abzuscheidende Schicht muß bis
an diese Grenzen gleichmäßig dick sein. Randeffekte, d. h. Schichtdickenzunah
me oder Schichtdickenabnahme an den Schichtgrenzen müssen vermieden wer
den. Ziel der präzisen Beschichtung ist es, ein nachträgliches Überschleifen
derselben vermeiden zu können.
In den bekannten Tauchbadanlagen erfolgt die elektrochemische Behandlung der
Stäbe an Gestellen, die an transportablen Warenträgern befestigt sind. Die Ge
stelle sind mit individuellen Masken so versehen, daß beide Stabenden im vor
gesehenen Bereich nicht beschichtet werden. Für alle vorkommenden Stablängen,
Stabdurchmesser und Beschichtungsbereiche im Stabmittelbereich müssen Mas
ken und Gestelle in ausreichender Anzahl an einer Galvanoanlage bevorratet
werden. Das Beschicken der Gestelle mit den Stäben ist Handarbeit. Das in der
Praxis vorkommende große Produktspektrum ist für eine Automatisierung schwer
zugänglich. Ein weiterer Nachteil der Gestelltechnik sind die beidseitigen Mas
ken einschließlich der Stromzuführungen. Die Gestelle verhindern die Verwen
dung von rohrförmigen Elektroden zum Umschließen des Stabes in der elek
trolytischen Zelle. Ein am Gestell beidseitig befestigter Stab läßt sich nicht in
eine derartige Elektrode einfahren. Die Elektroden sind geteilt. Sie stehen nur an
zwei Seiten den Stäben gegenüber. Infolgedessen wird auf den Stäben am Um
fang keine gleichdicke Schicht abgeschieden. Der ungleichmäßige Stab muß
nachträglich rund geschliffen werden. Bei Hartchrom ist dies ein wesentlicher
Kostenfaktor.
In der Druckschrift DE 25 24 315 A1 wird ein Galvanisiergestell zur Aufnahme
einer Mehrzahl von stabförmigem, vorzugsweise zylindrischem Behandlungsgut
wie zum Beispiel Kolbenstangen beschrieben. Die in hülsenförmigen
Aufnahmeteilen aufgenommenen zylindrischen Stangen sollen am Umfang mit
gleicher Schichtdicke galvanisiert werden. Die beidseitig den Stangen
gegenüberliegenden Anoden verursachen eine elliptische Schichtdicken
verteilung. Deshalb wird hier erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Stangen um
ihre Längsachse drehend zu galvanisieren. Längs verstellbare, auf das
Behandlungsgut individuell abgestimmte Schutzhülsen (52) begrenzen die
Galvanisierschicht in Stablängsrichtung an den Stabenden. Der Stablänge paßt
sich das Galvanisiergestell durch vertikal einstellbare Seitenteile an. Nachteilig
bei der vorgeschlagenen Lösung ist der enorme technische Aufwand, der nötig
ist, um jeden einzelnen Stab im aggressiven elektrolytischen Bad in Rotation zu
versetzen. Die Rotation erfordert darüber hinaus einen Übergang des in der
Regel sehr hohen Galvanisierstromes mittels Bürsten (40) zum Stab, was
ebenfalls nur mit großem technischen Aufwand realisierbar ist.
Die Druckschrift DE-AS 11 03 103 beschreibt eine Vorrichtung zum partiellen
Galvanisieren von langgestreckten zylindrischen Körpern. Diese Körper werden
zentrisch in rohrförmigen Anoden angeordnet und an der Oberseite in einem
abgestuften Metallkern befestigt. Über den Metallkern erfolgt der kathodische
Stromanschluß. Der Metallkern ist durch einen Isolierkörper von der
elektrolytischen Zelle getrennt. Metallkern und Isolierkörper begrenzen die
Galvanisierschicht am oberen Ende des Behandlungsgutes. Das untere Ende
wird mittels eines Schutzlackes vor unerwünschter Galvanisierung geschützt.
Nachteilig bei dieser Ausführung sind das individuelle Befestigen jedes
einzelnen zu galvanisierenden Körpers sowie das maßgenaue Aufbringen des
Schutzlackes an einem Ende des Körpers. Ferner auch das Ablösen des
Schutzlackes nach dem Galvanisieren.
Gestelle in Tauchbadanlagen führen zur Verschleppung der Elektrolyten und
Spülwässer. Durch die an den Gestellen befestigten Masken und Halter ist die
Verschleppung besonders groß. Entsprechend viele Spülschritte sind einzufügen.
Die Hartchrombäder arbeiten u. a. mit Chromsäure. Wegen der Aggressivität
werden von allen medienberührten Werkstoffen sehr gute Korrosionseigen
schaften verlangt. Kunststoffe sind hierfür am besten geeignet. Weil Gestelle
auch zur Zuführung des Badstromes an die Stäbe dienen, müssen sie metallisch
sein. Das Metall muß durch Kunststoffbeschichtungen, die fehleranfällig sind,
geschützt werden. Das Spülen nach den aktiven Bädern muß sehr sorgfältig
geschehen. Insbesondere dann, wenn die Verschleppung maskenabhängig groß
ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das die partielle elektro
chemische Behandlung, insbesondere die elektrochemische Behandlung von
Stäben unterschiedlichster Abmessungen unter Vermeidung der beschriebenen
Nachteile in Tauchbadanlagen ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe durch elektrolytische Einzelzellen je Stab mit definiert
verstellbaren Masken mit Dichtmitteln in Form von Abschlußmanschetten an
beiden Stabenden zur Begrenzung der zu behandelnden Flächen. In der Beschic
kungsstation ergreifen am Warenträger befestigte, elektrisch leitfähige Greifer
einseitig je einen Stab. Die Stäbe werden zur Vermeidung von großen Ver
schleppungen vorzugsweise in senkrechter Position zu den Behandlungsstationen
befördert. Beim Einsenken in die Behandlungsstation gelangt jeder Stab in eine
Einzelzelle, die aus je einer stationären rohrförmigen Elektrode gebildet wird.
Die rohrförmigen Elektroden sind so lang, wie es für den längsten zu galvanisie
renden Stab erforderlich ist. Das obere und untere elektrolytisch wirksame
Elektrodenende wird von je einer rohrförmigen axial verstellbaren Maske be
stimmt. Die Maskenenden sind mit je einer Manschette abgeschlossen. Minde
stens durch die obere Manschette fährt der Stab zentrisch in die Elektrode bis zur
Ablage des Warenträgers ein. Durch voneinander unabhängiges Verstellen der
oberen und unteren Masken werden die beiden Beschichtungsgrenzen bzw. die zu
beschichtende Fläche am Stab einheitlich für jeden Warenträger eingestellt. Eine
Neuanpassung dieser Einstellungen ist nur beim Wechsel der Abmessungen des
Behandlungsgutes eines folgenden Warenträgers nötig. Der Badstrom wird über
den Warenträger und über die Greifer den Stäben zugeführt. Die Einzelelek
troden sind einzeln oder gemeinsam an den Gegenpol der Badstromquelle oder
der Badstromquellen angeschlossen.
Das Verfahren vermeidet die Nachteile der bekannten Gestelltechnik. Individuel
le Masken für jede Stadimension in Form von Kappen oder Haltern sind nicht
erforderlich. Die Gestelle entfallen vollständig. Ein Produktwechsel ist von
einem Warenträger zum nächsten Warenträger ohne zeitaufwendige Umrüstung
von Masken und Haltern möglich. Die Beschickung beschränkt sich auf das
einseitige Einführen des Stabes in den Greifer und das Schließen desselben.
Dieser Vorgang ist auch bei Stäben mit unterschiedlichen Dimensionen einfach
zu automatisieren.
Beim Ausheben der Stäbe aus dem Bad erfolgt ein schnelles Abtropfen, weil die
unteren Stabenden frei von Haltern und Masken sind. Am oberen Ende befindet
sich nur der Greifer mit geringer Oberfläche. Somit ist insgesamt auch die
Verschleppung minimal.
Das Verfahren erlaubt das Positionieren des Stabes im Zentrum einer Rohrelek
trode. Die Entfernung aller Oberflächenbereiche des Stabes zur gegenüberliegen
den Elektrodenoberfläche ist immer gleichgroß. Dies ist Voraussetzung für eine
gleichmäßig abzuscheidende Schicht am Umfang der Stäbe. Ein nachträgliches
Rundschleifen der Beschichtung kann entfallen.
Durch die stationär angebrachten Masken wird nur das Behandlungsgut und die
metallische Zange mit Elektrolyt benetzt von Station zu Station gebracht. Alle
weiteren Badeinbauten außer der metallischen Zange mit der Gegenelektrode
haben keine stromleitende Funktion. Sie können aus beständigem Kunststoff
hergestellt werden.
Anhand der Fig. 1 bis 4 werden das Verfahren und die Vorrichtung be
schrieben.
Fig. 1 Zeigt einen Warenträger zum Transport des Behandlungsgutes
durch die Tauchbadanlage.
Fig. 2a Zeigt eine Behandlungsstation schematisch in der Seitenansicht und
teilweise im Schnitt.
Fig. 2b Zeigt die Behandlungsstation in der Draufsicht.
Fig. 3 Zeigt eine elektrolytische Einzelzelle im Querschnitt.
Fig. 4 Zeigt eine Manschette für sehr unterschiedliche Durchmesserberei
che des Behandlungsgutes.
Der Warenträger in Fig. 1 besteht aus einem mehrteiligen Rahmen 1 mit den
Rahmenauflagen 2. Am Rahmen sind zangenförmige Greifer 3 befestigt. Die
Greifer bestehen aus einem feststehenden Schenkel 4 und einem beweglichen
Schenkel 5. Dieser ist mit einer Achse 6 drehbar gelagert. Eine kräftige Druckfe
der 7 schließt Klemmbacken am Greifer. Die Klemmbacke 8 am feststehenden
Schenkel ist prismenförmig. Die Klemmbacke 9 am beweglichen Schenkel 5 hat
das dargestellte ballige Profil. Damit lassen sich Stäbe 10 mit unterschiedlichen
Schaftdurchmessern greifen. Beim Greifen werden sie in der prismenförmigen
Klemmbacke exakt in Greiferlängsrichtung ausgerichtet. In der Darstellung der
Fig. 1 erfolgt die Ausrichtung senkrecht.
Das Greifen und Loslassen der Stäbe 10 erfolgt durch Kraftausübung auf den
beweglichen Schenkel 5. Eine Kraft, zum Beispiel von einem Druckzylinder in
Richtung des Pfeiles 11 ausgeübt, öffnet den Greifer 3. Das Öffnen und Schlie
ßen aller Greifer 3 am Warenträger erfolgt mit bekannten Methoden und Mitteln
des Maschinenbaues. Sie sind deshalb nicht dargestellt. Ein Warenträger kann
zum Beispiel 32 Stäbe in der Beschickungsstation fassen. Dieser Vorgang sowie
auch der Entlerungsvorgang ist einfach zu automatisieren auch bei wechselnden
Abmessungen der Stäbe. Je Warenträger sind die Stababmessungen mindestens
in jeder Reihe gleich groß. Zum Transport des Wagenträgers mittels eines
Transportwagens von Bad zu Bad dienen die Tragarme 12. Der Rahmen 1 und
die Rahmenauflagen 2 sowie alle Greiferteile sind elektrisch leitfähig. Über die
Rahmenauflagen 2 wird der Badstrom dem Warenträger und somit dem Be
handlungsgut, d. h. den Stäben 10 zugeführt. Bei großen Strömen werden die
Auflagepunkte zur sicheren Stromleitung geklemmt. In diesem Falle bestehen die
Rahmen zweckmäßigerweise aus Kupfer mit einem Mantel aus Titan zum Schutz
gegen Korrosion. Beim Metallisieren kann es vorkommen, daß der untere, in das
Bad eintauchende Bereich des metallischen Greifers 3 minimal metallisiert wird.
Deshalb wird mindestens dieser Bereich der Greifer bis auf die Klemmbacken
mit einer Isolierschicht versehen. Die Klemmbacken werden bedarfsweise che
misch oder elektrolytisch in einem entsprechenden Bad entmetallisiert.
In der in Fig. 2a und 2b dargestellten Behandlungsstation wird der Warenträger
auf den Warenträgeraufnehmern 15 abgelegt. Die Rahmenauflagen 2 und die
Warenträgeraufnehmer 15 positionieren den Warenträger exakt im Behandlungs
bad 16. In diesem Behandlungsbad 16, bestehend aus dem Badbehälter 14 sind
eingebaut:
- - Verstellbarer unterer Blendenträger 17:
Es handelt sich um eine mit Durchbrüchen 18 zum Elektrolytaustausch versehene Kunststoffplatte mit seitlichen Trägern 19. Die Träger lagern beidseitig auf Höhenverstelleinrichtungen 20, die von symbolisch dar gestellten Antrieben 21 definiert, bewegt werden. Auf dem Blendenträger 17 befinden sich für jede Einzelzelle 22 je eine rohrförmige elektrisch nicht leitende Maske 23. Diese ist nach oben mit einer elastischen Man schette 24, die ein zentrisches Loch hat, abgeschlossen. Durch dieses Loch ragt der untere Teil des Stabes, der elektrochemisch nicht behandelt werden soll. - - Verstellbarer oberer Blendenträger 25:
Auch hier handelt es sich um eine Kunststoffplatte, die alle oberen rohrförmigen Masken 26 trägt. Zugleich deckt die Platte das üblicher weise heiße Bad ab. Das Entweichen von aggressiven Dämpfen wird stark reduziert. Die Masken 26 sind nach unten mit je einer elastischen Man schette 27 abgeschlossen. Durch ein zentrisches Loch in der Manschette ragt der zu behandelnde Stab in die Einzelzelle 22. Der obere Blenden träger lagert beidseitig auf Höhenverstelleinrichtungen 28, die von symbo lisch dargestellten Antrieben 29 definiert bewegt werden. - - Elektroden 30 zur Bildung der Einzelzellen 22:
Im Behandlungsbad 16 sind für jede Einzelzelle 22 je eine rohrförmige Elektrode 30 stationär eingebaut. Die Elektroden 30 sind in einem Elek trodeneinsatz 31 elektrisch leitfähig befestigt. Der Elektrodeneinsatz 31 ruht auf dem Behälterrand 32. Der Einsatz ist so ausgerichtet, daß bei abgelegtem Warenträger die zu behandelnden Stäbe zentrisch in der rohr förmigen Elektrode 30 positioniert sind.
Mittels der Anlagentransporteinrichtung und des Warenträgers werden die zu
behandelnden Stäbe 10 in die Einzelzellen 22 gebracht und dort genau in der X,
Y und Z-Achse positioniert. Der elektrochemisch zu behandelnde Bereich des
Stabes wird oben und unten von den Masken 23, 26 sowie von den Manschetten
24, 27 in jeder Einzelzelle 22 begrenzt. Diese Begrenzung ist spezifisch für jedes
Behandlungsgut, für eine Reihe am Warenträger oder für den gesamten Waren
träger. Mittels der Höhenverstelleinrichtungen 20, 28 wird die Begrenzung je
Warenträger individuell automatisch eingestellt. Sind je Reihe am Warenträger
unterschiedlich lange Stäbe zu behandeln, so werden die Begrenzungen je Reihe
individuell verstellt. Die Sollwerte für die Verstellungen werden bei der Beschic
kung des Warenträgers dem Steuerungssystem der Tauchbadanlage mitgeteilt.
Die feingängigen Verstelleinrichtungen 20, 28 führen die Höhenverstellung der
oberen und unteren Blendenträger auf Basis dieser Sollwerte aus. Die Istwette
werden aus der Anlage dem Steuerungssystem zurückgemeldet. Diese Einrich
tung ermöglicht das präzise, partielle Behandeln der Stäbe unterschiedlichster
Dimensionen in einem Badbehälter, ohne diesen oder den Warenträger umrüsten
zu müssen. Die Polarität der Badstromzuführungen sind in den Fig. 2a und
2b für das Galvanisieren eingetragen. Die in Klammern eingetragene Polarität
gilt für das elektrochemische Ätzen.
Ohne Warenträger ist in Fig. 2b die Behandlungsstation in der Draufsicht
dargestellt. Im rechten Teil ist der obere Blendenträger 25 nicht dargestellt, um
den Blick auf die Elektroden 30, den Elektrodeneinsatz 31 sowie auf die untere
Maske 23 und auf die untere Manschetten 24 freizugeben. Die aus Zeichnungs
gründen dargestellten Einzelantriebe M1 und M2 für die Höhenverstellungen
können auch von je einem Antrieb für alle Auflagepunkte eines Blendenträgers
realisiert werden. Für die parallele Höhenverstellung sorgen dann Antriebs
elemente wie Wellen und Zahnräder. Die Position der Blendenträger wird von
nicht dargestellten Weggebern an das Steuerungssystem zurückgemeldet. Dieses
ist somit in der Lage, jede vorbestimmte Position der Blendenträger gezielt
anzufahren.
Das Anfahren der jeweils richtigen Position der Blendenträger 17, 25 kann vor
oder nach Ablage des Warenträgers in den Badbehälter 14 erfolgen.
In Fig. 3 sind Details der Einzelzelle 22 dargestellt. Der zu behandelnde Stab
10 hat in der Regel mehrere angedrehte Absätze 33, teilweise mit Gewinde. Die
Klemmbacken 8 und 9 greifen den Stab am Absatz 33. Die Klemmbacke 9, ein
Halbzylinder, berührt den Stab an einem Punkt und drückt ihn zur exakten
Ausrichtung in die prismenförmige Klemmbacke 8. Beide Klemmbacken beste
hen aus einem verschleißfesten, korrosionsbeständigen und elektrisch gut leit
fähigen Werkstoff. Zweckmäßig werden die Klemmbacken an den Schenkeln der
Greifer auswechselbar befestigt. Die rohrförmigen Masken 23, 26 können in der
Elektrode 30 in der Höhe verstellt werden. Sie sind zentrisch zur Elektrode 30.
Die Maskenrohre sind in Richtung Behandlungsraum 34 oben mit einer Verlän
gerung 35 und unten mit einer Verlängerung 36 versehen. Diese Verlängerungen
maskieren das Ende der zu behandelnden Staboberflächen derart, daß zur Be
grenzungsstelle 37 hin, die von den Manschetten 24, 27 gebildet werden, kein
Stromdichteanstieg oder Stromdichteabfall auftritt. Ohne diese Verlängerungen
tritt zum Beispiel beim Galvanisieren ein Schichtdickenanstieg, der sogenannten
Knocheneffekt auf. Die Verlängerungen beschränken sich nicht auf eine zylin
drische Rohrverlängerung. Sie können zur Anpassung an die Einzelzelle auch
andere Formen haben. Geeignet sind zum Beispiel trichterförmige Masken
abschlüsse in beiden Richtungen. Das heißt eingezogene oder sich öffnende
Trichter. Ferner können die Verlängerungen auch mit Durchbrüchen versehen
sein. Außerhalb des Behandlungsraumes 34 befinden sich der feldfreie Raum 38
oben und der feldfreie Raum 39 unten. Hier findet bestimmungsgemäß keine
elektrochemische Behandlung statt. Die Manschetten 24, 27 umschließen den
Stab 10. Sie bestehen aus einem elastischen Werkstoff, der verschleißfest und
korrosionsfest ist. Geeignet sind Folien aus Kunststoff wie zum Beispiel Viton.
Die Manschetten haben eine runde Öffnung, die nicht größer ist, als der kleinste
Stabdurchmesser an der Begrenzungsstelle 37. Sie werden im Rohr so befestigt,
daß die Öffnung im Maskenzentrum liegt. Zum Ausgleich von Toleranzen kön
nen die Manschetten auch schwimmend in den rohrförmigen Masken
befestigt werden. Die Manschette legt sich dann auch bei nicht fluchtenden
Achsen von Stab 10 und Maske 23, 26 dicht an den Stab an.
In einer besonderen Ausführungsform ist die Manschette mehrlagig gefiedert
aufgebaut. Dies erlaubt die Behandlung von Stäben mit großen Durchmesser
unterschieden an der Begrenzungsstelle 37. Damit können in einer Anlage auch
sehr große Unterschiede der Stabdurchmesser bei langer Standzeit der Man
schetten produziert werden. Die Fig. 4 zeigt diese Manschette. Die Lagen sind
so versetzt, daß die Einschnitte 42 einer Folie von der anderen Folie abgedeckt
werden. Gleiches gilt für weitere Lagen. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Lagen
untereinander abgestufte Durchmesser der zentralen Öffnung 40 aufweisen. In
diesem Falle ist die Begrenzungsstelle 37 besonders exakt bei geringstem Ver
schleiß der Manschette. Die Lagen werden von einem Manschettenhalter 41
gefaßt. Der Halter ist fest oder schwimmend in der Maske montiert. In einer
weiteren Ausführungsform besteht die Manschette aus elektrisch nichtleitenden
Bürsten. Die Bürsten sind im Manschettenhalter befestigt und weisen radial zum
Manschettenzentrum. Bei dichter Beborstung wird auch hiermit eine zuverlässige
Maskierung und eine lange Standzeit erzielt.
Die Elektrode 30 ist vorzugsweise als unlösliche Elektrode ausgeführt. Das Rohr
ist mit Durchbrüchen versehen, damit ein guter Elektrolytaustausch im Behand
lungsraum 34 stattfinden kann. Geeignet ist zum Beispiel ein Streckmetallgitter.
Durch den Spalt 43, in Fig. 3 gezeichnet, findet ein weiterer Elektrolytaus
tausch statt. Sind die Masken 23, 26 im Durchmesser gleich dem Elektrodenin
nendurchmesser und fest mit den Elektroden verbunden sind, so entfällt der Spalt
43. In diesem Falle sind die Elektroden teleskopartig verstellbar zusammen mit
der Maskenverstellung. Der Elektrolytaustausch im Behandlungsraum 34 erfolgt
allein durch die Elektrodendurchbrüche. Die Oberfläche der Elektrode 30 muß
chemisch und elektrochemisch resistent sein. Oberflächenbeschichtungen aus
Platin oder Mischoxiden sind so beständig, daß lange Standzeiten der Elektroden
erzielt werden. Die Elektroden sind mit dem Elektrodeneinsatz elektrisch leit
fähig verbunden. Über diesen Einsatz erfolgt der elektrische Anschluß der Bad
stromquelle an alle Elektroden 30 gemeinsam. Zur besonders präzisen oder zur
induviduellen Behandlung kann jeder Elektrode 30 eine individuelle Badstrom
quelle zugeordnet werden. In diesem Falle sind die Elektroden 30 elektrisch
isoliert am Elektrodeneinsatz 31 befestigt und mit einem isolierten Kabel mit der
jeweiligen Stromquelle verbunden. In speziellen Fällen kann die Elektrode 30
löslich sein.
Bezugszeichenliste
1 Rahmen
2 Rahmenauflagen
3 Greifer
4 feststehender Schenkel
5 beweglicher Schenkel
6 Achse
7 Druckfeder
8 prismenförmige Klemmbacke
9 ballige Klemmbacke
10 Stab (Behandlungsgut)
11 Pfeil für Kraftrichtung
12 Tragarm
13
14 Badbehälter
15 Warenträgeraufnehmer
16 Behandlungsbad
17 unterer Blendenträger
18 Durchbrüche
19 Träger
20 Höhenverstelleinrichtung unten
21 Antrieb M2
22 Einzelzelle
23 rohrförmige Maske unten
24 Manschette unten
25 oberer Blendenträger
26 rohrförmige Maske oben
27 Manschette oben
28 Höhenverstelleinrichtung oben
29 Antrieb M1
30 Elektrode
31 Elektrodeneinsatz
32 Behälterrand
33 Absatz
34 Behandlungsraum
35 Verlängerung oben
36 Verlängerung unten
37 Begrenzungsstelle
38 feldfreier Raum oben
39 feldfreier Raum unten
40 zentrale Öffnung
41 Manschettenhalter
42 Einschnitt
43 Spalt
2 Rahmenauflagen
3 Greifer
4 feststehender Schenkel
5 beweglicher Schenkel
6 Achse
7 Druckfeder
8 prismenförmige Klemmbacke
9 ballige Klemmbacke
10 Stab (Behandlungsgut)
11 Pfeil für Kraftrichtung
12 Tragarm
13
14 Badbehälter
15 Warenträgeraufnehmer
16 Behandlungsbad
17 unterer Blendenträger
18 Durchbrüche
19 Träger
20 Höhenverstelleinrichtung unten
21 Antrieb M2
22 Einzelzelle
23 rohrförmige Maske unten
24 Manschette unten
25 oberer Blendenträger
26 rohrförmige Maske oben
27 Manschette oben
28 Höhenverstelleinrichtung oben
29 Antrieb M1
30 Elektrode
31 Elektrodeneinsatz
32 Behälterrand
33 Absatz
34 Behandlungsraum
35 Verlängerung oben
36 Verlängerung unten
37 Begrenzungsstelle
38 feldfreier Raum oben
39 feldfreier Raum unten
40 zentrale Öffnung
41 Manschettenhalter
42 Einschnitt
43 Spalt
Claims (17)
1. Verfahren zur partiellen elektrochemischen Behandlung von stabförmigem
Behandlungsgut in Tauchbadanlagen mit den folgenden Verfahrensschrit
ten:
- - Beschickung eines Warenträgers durch einseitiges Ergreifen von vorzugsweise stabförmigem Behandlungsgut mittels am Waren träger befestigter, elektrisch leitfähiger Greifer in der Beschickungs station.
- - Transport des Warenträgers mit Behandlungsgut in die einzelnen Be handlungsstationen vorzugsweise in senkrechter Position mit oben befindlichen Greifern.
- - Einsenken des am Warenträger befestigten Behandlungsgutes in stationäre rohrförmige Elektroden der Behandlungsstation.
- - Einsenken des Behandlungsgutes in je eine obere Maske, die an ihrem unteren Ende mit einem Dichtmittel abgeschlossen ist.
- - Weiteres Einsenken in die langgestreckten Elektroden und danach in die unteren Masken mit entsprechenden Dichtmitteln.
- - Ablage des Warenträgers in der Behandlungsstation derart, daß das Behandlungsgut mittig zu den jeweiligen Elektroden positioniert ist.
- - Axiales Verstellen der oberen und unteren Masken, so daß die obere und der unteren Beschichtungsgrenze am Behandlungsgut maßlich richtig positioniert ist, wenn eine Neuanpassung erforderlich ist.
- - Zuführung des Badstromes zum Behandlungsgut über den Waren träger und über die Greifer.
- - Zuführung des Badstromes des anderen Poles der Badstromquelle an die stationären Rohrelektroden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß mehrlagige,
gefiederte Manschetten das Behandlungsgut umschließen und die zu be
handelnde Oberfläche des Behandlungsgutes bestimmen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die
Begrenzung der zu behandelnden Oberfläche bei unterschiedlichen Durch
messern durch abgestufte Durchmesser der Innenbohrungen einer mehr
lagigen Manschette erfolgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß in
den Masken schwimmend befestigte Manschetten die Toleranz zwischen
Behandlungsgut und Badeinbauten ausgleichen.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels elektrisch nichtleitender Bürsten, die an den Masken
befestigt sind, die zu behandelnde Oberfläche begrenzt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Durchströmung des Behandlungsraumes durch perforier
te Elektroden gefördert wird.
7. Verfahren nach mindestes einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekenn
zeichnet, daß die unlöslichen Elektroden durch eine resistente, elektrisch
leitende Oberflächenbeschichtung geschützt werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekenn
zeichnet, daß alle Einzelzellen eines Badbehälters von einer Badstromquel
le gespeist werden.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Einzelzelle von je einer Badstromquelle gespeist wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekenn
zeichnet, daß der obere Blendenträger (25) zugleich das Behandlungsbad
abdeckt.
11. Vorrichtung zur partiellen elektrochemischen Behandlung von stabförmi
gem Behandlungsgut in Tauchbadanlagen zur Durchführung des Verfah
rens nach den Ansprüchen 1 bis 10 gekennzeichnet durch ein Behand
lungsbad (16) mit mindestens einer Einzelzelle (22) bestehend aus Elek
troden (30), in die von beiden Elektrodenenden her Masken (23), (26)
hineinragen, die mit je einer Manschette (24, 27) mit Loch innenseitig
versehen sind und die mit voneinander unabhängigen Höhenverstellein
richtungen (20, 28) zur axialen Maskenverstellung ausgerüstet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 gekennzeichnet durch Greifer (3), die aus
einem feststehenden Schenkel (4) und einem beweglichen Schenkel (5)
gebildet werden, wobei am unteren Ende jedes feststehenden Schenkels
(4) eine prismenförmige Klemmbacke (8) und am beweglichen Schenkel
(5) eine ballige Klemmbacke (9) auswechselbar befestigt sind und mit
einer Feder (7) die die Klemmbacken schließt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12 gekennzeichnet durch eine Krafteinleitung
(11) auf den beweglichen Schenkel (5) zur Öffnung der Greifer (3) in der
Beschickungsstation und in der Entleerungsstation.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13 gekennzeichnet durch Mas
ken mit Manschetten (24), (27), bestehend aus mindestens zwei Lagen
elastische, elektrisch nicht leitende Folien mit je einer Öffnung (40) und
allseitig zu der Öffnung hin verlaufenden Einschnitten (42), die je Lage
zueinander versetzt übereinander angeordnet und in der Maske (41) be
festigt sind.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14 gekennzeichnet durch Mas
ken (23, (26) die an der dem Behandlungsraum (34) zugewandten Seite
eine Verlängerung (35), (36) über die Manschetten (24), (27) aufweisen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15 gekennzeichnet dadurch, daß die Verlänge
rung trichterförmig gestaltet ist.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 15 und 16 gekennzeichnet durch
Durchbrüche in den Verlängerungen (35), (36).
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