DE19632074C2 - Verfahren zum Betrieb eines mit einem Starter-Generator kupplungslos gekoppelten ventilgesteuerten Verbrennungsmotors und ventilgesteuerter Verbrennungsmotor zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines mit einem Starter-Generator kupplungslos gekoppelten ventilgesteuerten Verbrennungsmotors und ventilgesteuerter Verbrennungsmotor zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb
eines mit einem Starter-Generator kupplungslos gekoppelten
ventilgesteuerten Verbrennungsmotors gemäß Patentanspruch 1
und einen ventilgesteuerten Verbrennungsmotor zur Durchfüh
rung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 4.
Zur Reduzierung der Emission und des Kraftstoffverbrauchs in
durch Verbrennungsmotore angetriebene Kraftfahrzeuge ist es
bekannt, in Betriebsphasen ohne Leistungsanforderung den Ver
brennungsmotor von der Kraftfübertragung zu den Antriebsrä
dern zu trennen und vollständig abzuschalten oder einen Teil
der Zylinder ohne Zündung und Kompression nur mitlaufen zu
lassen. Bei erneuter Leistungsanforderung erfolgt der Start
vorgang im ersten Fall durch die nichtabgeschalteten Zylinder
und im letzten Fall insbesondere über eine sogenannte
Schwungnutzautomatik, bei der ein zuvor mit einem hinreichen
den Schwungmoment ausgestattetes und dazu ausgekuppeltes
Schwungrad wieder an die Kurbelwelle angekuppelt wird und
durch Abgabe einer kinetischen Energie ein Neustarten des
Verbrennungsmotors ermöglicht. Bei zu langen Betriebspausen
wird das Schwungrad vor seinem Startankoppeln an den Verbren
nungsmotor zunächst wieder hinreichend beschleunigt. Zur Be
schleunigung dient ein sogenannter Starter-Generator in Form
einer sowohl als Motor als auch als Generator einsetzbaren
elektrischen Maschine, die im motorischen Betrieb aus einer
Batterie gespeist das hinreichende Schwungmoment erzeugt und
im generatorischen Betrieb von dem dann arbeitenden Verbren
nungsmotor angetrieben die elektrische Energie zur Nachladung
der Batterie erzeugt.
Durch die EP 0 103 821 B1 ist es bekannt, bei einer Verbren
nungsmaschine mit einer Schwungnutzautomatik das auch für den
Gleichlauf der Verbrennungsmaschine notwendige Schwungmoment
durch ein auskuppelbares Schwungrad aufzubringen, das zu
gleich als Rotor des Starter-Generators ausgebildet ist. Ein
derartiger Starter-Generator übernimmt also einerseits die
Funktion des üblichen Direktstartens über einen Anlasser als
auch die Funktion einer Lichtmaschine zur Ladung der Batterie
und erlaubt durch die Ausnutzung der in ihm gespeicherten ki
netischen Energie wiederum eine Reduzierung der Emission und
des Kraftstoffverbrauchs aufgrund der Abschaltungsmöglichkeit
des Verbrennungsmotors in den Zwischenbetriebssphasen ohne
Leistungsaufwand.
Bei einem durch die WO 94/07025 A1 bekannten Verfahren zum Be
trieb eines mit einem Starter-Generator über eine Schwung
automatik und eine gesonderte Schwungnutzkupplung koppelbaren
mehrzylindrigen Verbrennungsmotors soll der konstruktive Auf
wand und die Baugröße des mit der Schwungnutzautomatik ausge
rüsteten Verbrennungsmotor dadurch verringert werden, daß
beim Startvorgang des Verbrennungsmotors mittels des Schwung
rades nur ein Teil der Zylinder des Verbrennungsmotors gezün
det und zugeschaltet wird und die verbleibenden Zylinder ent
weder vollständig abgekoppelt werden oder lediglich kompres
sionslos mitlaufen.
Durch die DE 43 36 162 A1 ist ein Fahrzeug mit einem als
Elektromotor ausgebildeten Starter und einem damit zu einer
einzigen Maschine vereinigten Generator bekannt, die auf der
Kurbelwelle des Verbrennungsmotors angeordnet ist.
Durch die EP 0 555 805 A1 ist ein durch einen normalen Anlas
ser startbarer Motorrad-Antrieb bekannt, dessen Kompression
mittels eines Fliehkraftreglers jeweils beim Starten vermin
dert und ab einer Mindestdrehzahl voll reproduzierbar ist.
Die Zündung ist vom Startbeginn eingeschaltet; eine Schwung
massenunterstützung wird nicht angesprochen.
Gemäß Aufgabe vorliegender Erfindung soll ein verbessertes
Verfahren zum Betrieb eines mit einem Starter-Generator kupp
lungslos gekoppelten ventilgesteuerten Verbrennungsmotors an
gegeben und ein ventilgesteuerter Verbrennungsmotor mit ver
einfachtem Aufbau, kleinerer Baugröße und geringerem Gewicht,
geschaffen werden.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch ein Verfahren zum Be
trieb eines mit einem Starter-Generator kupplungslos gekop
pelten ventilgesteuerten Verbrennungsmotor gemäß Patentan
spruch 1 und einen ventilgesteuerten Verbrennungsmotor gemäß
Patentanspruch 4; vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zweckmäßigerweise wird die Schwungmasse des Rotors des Star
ter-Generators lediglich hinsichtlich eines gewährleisteten
Rundlaufs des Verbrennungsmotors ausgelegt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in schematischer Dar
stellung in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden
näher beschrieben.
Die Figur zeigt mit ausgezogener Linienkontur ein erstes und
mit gestrichelter Linienkontur ein zweites Ausführungsbei
spiels eines mit einem ventilsteuerbaren Verbrennungsmotor 1
koppelbaren Starter-Generators 2 bzw. 3. In beiden Fällen ist
der Starter-Generator 2 bzw. 3 ohne gesonderte Schwungnutzau
tomatik und Schwungnutz-Zwischenkupplung an die Kurbelwelle
1.1 des ventilsteuerbaren Verbrennungsmotors 1 angekoppelt.
Beim ersten Ausführungsbeispiel ist nach einer ersten Ausge
staltung der Erfindung der Rotor 2.1 des Starter-Generators 2
unmittelbar auf der Kurbelwelle 1.1 des ventilsteuerbaren
Verbrennungsmotors 1 derart angeordnet, daß die Rotorwelle
2.11 des Starter-Generators 2 gleichzeitig die Kurbelwelle
1.1 des ventilsteuerbaren Verbrennungsmotors 1 bildet. Der
Stator 2.2 des Starter-Generators 2 ist an einem Flansch des
ventilsteuerbaren Verbrennungsmotors 1 gehalten. Der Abtrieb
des Verbrennungsmotors 1 und des Starter-Generators 2 erfolgt
über eine Getriebekupplung 4 und ein nachgeschaltetes Ge
triebe 5 an den hier nicht näher dargestellten Radantrieb
eines Kraftfahrzeuges; selbstverständlich kann anstelle von
gesonderter Getriebekupplung und gesondertem Getriebe auch
eine Automatik-Schaltung mit integrierter Kupplung treten.
Nach dem zweiten Ausführungsbeispiel ist nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung ein Starter-Generator 3 am Außen
umfang des Verbrennungsmotors 1 derart angeordnet, daß seine
Rotorwelle 3.1 parallel zur Kurbelwelle 1.1 des Verbrennungs
motors 1 verläuft. Zum Antrieb zwischen der Rotorwelle 3.1
einerseits und der Kurbelwelle 1.1 andererseits ist - wiede
rum unter Verzicht auf eine Schwungnutzautomatik und eine
Schwungnutz-Zwischenkupplung - ein Getriebe 9 mit zwei in
einander kämmenden Getrieberädern 9.1 bzw. 9.2 im Sinne einer
Übersetzung vorgesehen; anstelle von kämmenden Getrieberädern
kann auch z. B. eine an sich bekannte Zahnriemenübersetzung
oder dergleichen treten.
Vor dem Starten bzw. Beschleunigen des ventilsteuerbaren Ver
brennungsmotors 1 werden dessen Ventile über einen Ventil-
Stellantrieb 1.2 von einer Steuereinheit 1.3 so verstellt,
daß im Verbrennungsmotor 1 praktisch keine Kompression ent
steht. Der Starter-Generator 2 kann dann im Motorbetrieb mit
relativ kleiner Leistung bei Speisung aus einer Batterie 8
über eine Frequenzumrichter 7 die Kurbelwelle 1.1 des Ver
brennungsmotors 1 mit geringer Leistung hochbeschleunigen.
Dabei hat der Starter-Generator lediglich das Trägheitsmoment
des Verbrennungsmotors 1 und dessen Reibung zu überwinden.
Erfindungsgemäß sind bei diesem Hochfahren des Verbrennungs
motors dessen sämtliche Zylinder mit minimaler oder total re
duzierter Kompression sowie demgemäß bei abgeschalteter Zün
dung bzw. Einspritzung bzw. Gemischaufbereitung betrieben;
die Verstellung der Ventile selbst erfolgt in an sich bekann
ter Weise, insbesondere durch direkte entsprechende Ventil
hubsteuerung oder durch entsprechende Veränderung des Steuer
winkels zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle.
Bei Erreichen einer durch einen Drehzahlsensor 2.3 erfaßten
und dann an einer Hauptsteuereinheit 6 abgegebenen Mindest
drehzahl, vorteilhafterweise einer Mindestdrehzahl von ca.
1000 U/min, werden die Ventile des Verbrennungsmotors 1 über
die Steuereinheit 1.3 und dem Ventil-Stellantrieb 1.2 so ver
stellt, daß der betriebsmäßige Verbrennungsvorgang nach nun
mehr eingeschaltetem Zündvorgang des Verbrennungsmotors 1
eingeleitet werden kann, wobei die zuvor durch den Starter-
Generator in seinem Motorbetrieb aufgebrachte Schwungenergie
dazu mithilft, den Verbrennungsmotor 1 kurzzeitig zu starten
und zu beschleunigen. Der Zündvorgang des Verbrennungsmotors
1 wird dabei durch den Antrieb über den Starter-Generator un
terstützt. Sobald der Verbrennungsmotor 1 gezündet hat, wird
der Starter-Generator aus dem Motorbetrieb abgeschaltet und
in vorteilhafter Weise auf Generatorbetrieb umgeschaltet, in
dem er die Batterie 8 nachladen kann.
In vorteilhafter Weise wird für den ventilsteuerbaren Ver
brennungsmotor 1 ein an sich bereits bekannter und für den
Antrieb eines Kraftfahrzeuges vorgesehener Motor mit einer
variablen Ventilhub- bzw. Nockenwellensteuerung vorgesehen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betrieb eines mit einem Starter-Generator
kupplungslos gekoppelten ventilgesteuerten Verbrennungsmotors
mit den Merkmalen:
- a) Vor dem Starten werden die Ventile über einen Ventil- Stellantrieb (1.2) von einer Steuereinheit (1.3) derart verstellt, daß der Verbrennungsmotor (1) praktisch kom pressionslos ist;
- b) der Starter-Generator (2) arbeitet im Motorbetrieb und beschleunigt die Kurbelwelle (1.1) des Verbrennungsmotors (1) auf eine Mindestdrehzahl;
- c) nach Erreichen der Mindestdrehzahl werden die Zylinder des Verbrennungsmotors im Sinne eines weiterführenden Verbrennungsmotor-Betriebes (1) gezündet;
- d) der Starter-Generator (2) unterstützt den Zündvorgang aufgrund seiner zuvor im Motorbetrieb gespeicherten Schwungenergie und wird nach dem Zünden des Verbrennungs motors (1) aus seinem Motorbetrieb abgeschaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit dem Merkmal:
- a) Der Starter-Generator (2) wird nach dem Zündvorgang des Verbrennungsmotors (1) auf Generatorbetrieb umgeschaltet.
3. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden An
sprüche mit dem Merkmal:
- a) Oberhalb einer Mindestdrehzahl von ca. 1000 u/min werden die Ventile im Sinne einer betriebsmäßigen Kompression rückgestellt und die Zylinder im Sinne eines Eigenantrie bes des Verbrennungsmotors (1) gezündet.
4. Ventilgesteuerter Verbrennungsmotor nach zumindest einem
der vorhergehenden Ansprüche mit dem Merkmal:
- a) Der Rotor (2.1) des Starter-Generators (2) ist unmittel bar auf der Kurbelwelle (1.1) des Verbrennungsmotors (1) angeordnet.
5. Ventilgesteuerter Verbrennungsmotor nach zumindest einem
der vorhergehenden Ansprüche 1-3 mit dem Merkmal:
- a) Der Starter-Generator (2) ist mit seiner Rotorwelle (3.1) parallel zur Kurbelwelle (1.1) des Verbrennungsmotors (1) angeordnet.
6. Ventilgesteuerter Verbrennungsmotor nach dem vorhergehen
den Anspruch mit dem Merkmal:
- a) Der Starter-Generator (3) steht über eine Übersetzung (9) in Antriebsverbindung mit dem Verbrennungsmotor (1).
7. Ventilgesteuerter Verbrennungsmotor nach dem vorhergehen
den Anspruch mit dem Merkmal:
- a) Der Starter-Generator (2) ist am Außenumfang des Verbren nungsmotors (1) angeordnet.
8. Ventilgesteuerter Verbrennungsmotor nach zumindest einem
der vorhergehenden Ansprüche mit dem Merkmal:
- a) Die Schwungmasse des Rotors (2.1) des Starter-Generators (2) ist lediglich hinsichtlich eines gewährleisteten Rundlaufs des Verbrennungsmotors (1) ausgelegt.
9. Ventilgesteuerter Verbrennungsmotor nach zumindest einem
der vorhergehenden Ansprüche mit dem Merkmal:
- a) Die Kopplung mit dem Starter-Generator (2) ist für einen Kraftfahrzeug-Antrieb mit verstellbaren Ventilen vorge sehen.
10. Ventilgesteuerter Verbrennungsmotor nach dem vorherge
henden Anspruch:
- a) Die Ventile sind über eine verstellbare Nockenwelle ver stellbar.
Priority Applications (2)
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