DE19630156A1 - Steuerung eines selbsttätig schaltenden Getriebes oder eines stufenlosen Getriebes - Google Patents
Steuerung eines selbsttätig schaltenden Getriebes oder eines stufenlosen GetriebesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Steuerung eines selbsttätig schaltenden Getriebes
oder eines stufenlosen Getriebes mit selbsttätiger Überset
zungsverstellung insbesondere eines mit einer Brennkraftma
schine ausgerüsteten Kraftfahrzeugs, wobei eine An
triebseinheit aus Brennkraftmaschine und Getriebe mittels
eines Leistungssteuerorgans, vorzugsweise eines Fahrpedals
beeinflußbar ist und ein wenigstens von der Stellung des
Fahrpedals abhängiger Signalwert zur Auswahl eines Fahrpro
gramms herangezogen wird und im Bereich der vollen Auslen
kung des Leistungssteuerorgans eine Möglichkeit zur Erken
nung eines sogenannten Kick-Down Zustandes vorgesehen sein
kann.
Es sind verschiedene Verfahren zur Übersetzungsauswahl
bekannt, bei denen Fahrereinflüsse (Aktivität am Fahr- oder
Bremspedal oder Lenkrad), Fahrzustandseinflüsse
(Geschwindigkeit, Beschleunigungen, Kurven und Steigungen
im Streckenverlauf, Traktion, Zeiten, Außentemperaturen)
und Fahrzeugeinflüsse (Beladungszustand, Momente, Leistun
gen, Fahrwiderstandsparameter, Fahrzeugtemperaturen) zur
Auswahl der Getriebeübersetzung herangezogen werden. Aus
der DE 33 41 652 ist ein Verfahren bekannt, welches unter
anderem die Fahrpedalstellung eines endlichen vergangenen
Zeitintervalls für die Übersetzungssteuerung heranzieht. In
der DE 39 22 051 ist ebenfalls ein Verfahren beschrieben,
bei dem neben weiteren Bedingungen auch die Fahrpedalstel
lung für die Auswahl eines bestimmten Fahrprogramms heran
gezogen wird. Den Verfahren haftet der Nachteil an, daß die
in einem zurückliegenden Intervall erzeugten Signale be
nutzt werden und deshalb eine spontane Änderung der Fahrpe
dalstellung nicht zwangsläufig zu einem anderen Fahrpro
gramm führt, was jedoch vom Fahrer gewünscht sein kann.
Bei Nutzfahrzeuggetrieben mit vielen Gangstufen unter
scheiden sich ökonomische Fahrprogramme von leistungsorien
tierten nicht nur durch die Schaltdrehzahlen, sondern auch
durch die Gangfolge. Bei kleinen bis mittleren Zugkraftan
forderungen werden für geringen Kraftstoffverbrauch, kleine
Geräuschentwicklung und geringe Schalthäufigkeit kleine
Schaltdrehzahlen und hohe Gangsprünge bei Ausnutzung des
vollen Motormoments angestrebt.
Ein Nachteil der bekannten Lösungen ist die häufig
benutzte streng monoton steigende Funktionsabhängigkeit der
Motorlast vom Fahrpedal, die bewirkt, daß das volle Motor
moment erst bei voll ausgelenktem Fahrpedal zur Verfügung
steht. Dies hat zur Folge, daß es mitunter sehr schwierig
oder gar unmöglich ist, das volle Motormoment auszunutzen,
ohne dabei gleichzeitig in ein leistungsorientiertes Fahr
programm zu gelangen bzw. die Gänge weit auszudrehen bzw.
beim stufenlosen Getriebe hohe Motordrehzahlen zu erzeugen.
Die hohen Motordrehzahlen erhöhen sowohl das Geräusch
niveau als auch den Kraftstoffverbrauch. Ein leistungs
orientiertes Fahrprogramm bedingt unter Umständen zusätz
lich eine unnötig hohe Schalthäufigkeit. Selbst wenn eine
Fahrpedalstellung vorhanden ist, bei der bereits ein hohes
Motormoment anliegt, ohne daß die (Schalt-)Drehzahlen unge
wollt hoch werden, ist es für einen Fahrer schwierig, diese
Stellung definiert und wiederholbar anzufahren.
Beim Anfahrvorgang ist es nachteilig, wenn bereits bei
kleinen bis mittleren Auslenkungen des Fahrpedal grundsätz
lich ein sehr hohes Motormoment erzeugt wird. Die Anfahr
zugkraft kann dann nicht so fein reguliert werden, was zur
Folge hat, daß der Anfahrvorgang in der Regel bei höheren
Momenten abläuft und die Anfahrkupplung stärker belastet
wird.
Der Einsatz eines sogenannten Kick-Down Schalters im
Bereich der vollen Auslenkung des Fahrpedals, welcher eine
spürbare Betätigungskraft erfordert, ist bekannt. Es ist
üblich, daß mittels des Kick-Down Schalters an der Endstel
lung der Fahrpedalauslenkung zwischen bereits hohen oder
bei betätigtem Schalter höchsten (Schalt-)Drehzahlen unter
schieden wird. Für eine ökonomische Fahrweise ist die Be
nutzung der Bezugsstellung im Fahrpedal vor Auslösung des
Kick-Down Schalters nicht geeignet.
Weiterhin sind Motoren mit Registervergasern oder ge
stuften Drosselklappen bekannt, die die Eigenschaft aufwei
sen, daß die Reaktionskraft des Fahrpedals auf den Fahrer
fuß bei einer mittleren Auslenkung gestuft ist. Ab dieser
Bezugsstellung wird das zweite Register bzw. die zweite
Stufe der Drosselklappe geöffnet. Das volle Motormoment
wird jedoch erst oberhalb der Bezugsstellung erreicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Steuerung eines selbsttätig schaltenden
Getriebes oder eines stufenlosen Getriebes mit selbsttäti
ger Übersetzungsverstellung zu schaffen, das es einem Fah
rer mittels des Fahrpedals ermöglicht, spontan, definiert
und einfach wiederholbar ein ökonomisches Fahrprogramm an
zuwählen, bei welchem bereits das volle Motormoment genutzt
wird. Das Motormoment soll beim Anfahrvorgang fein dosier
bar sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe folgendermaßen ge
löst:
Eine Fahrpedalstellung unterhalb einer Bezugsstellung des Fahrpedals, welche unterhalb der vollen Auslenkung liegt, führt unmittelbar zur Auswahl eines ökonomischen Fahrprogramms und eine Fahrpedalstellung oberhalb der Be zugsstellung führt zur Auswahl eines leistungsorientierten Fahrprogramms. Der Fahrer erhält die Möglichkeit, durch eine einfache Aktion gezielt auf das Fahrprogramm Einfluß zu nehmen.
Eine Fahrpedalstellung unterhalb einer Bezugsstellung des Fahrpedals, welche unterhalb der vollen Auslenkung liegt, führt unmittelbar zur Auswahl eines ökonomischen Fahrprogramms und eine Fahrpedalstellung oberhalb der Be zugsstellung führt zur Auswahl eines leistungsorientierten Fahrprogramms. Der Fahrer erhält die Möglichkeit, durch eine einfache Aktion gezielt auf das Fahrprogramm Einfluß zu nehmen.
Diese Bezugsstellung ist für den Fahrer deutlich iden
tifizierbar; in einer vorteilhaften Ausführung durch eine
bei Überschreiten der Bezugsstellung erhöhte Reaktions
kraft. Ebenso ist es denkbar, die Bezugsstellung dem Fahrer
akustisch oder optisch mitzuteilen. Durch die Identifizier
barkeit kann der Fahrer die Bezugsstellung exakt, einfach
und wiederholbar anwählen.
Ab der Bezugsstellung des Fahrpedals wird die Brenn
kraftmaschine mit Vollast oder annähernd Vollast betrieben.
In einer vorteilhaften Variante wird während des Anfahrvor
gangs oder im Anfahrgang die Brennkraftmaschine jedoch erst
bei voll oder annähernd voll ausgelenktem Fahrpedal mit
Vollast betrieben, wodurch das Motormoment beim Anfahrvor
gang feinfühliger dosiert werden kann und die Belastung der
Anfahrkupplung infolgedessen kleiner gehalten werden kann.
Das Verfahren kann mit modernen Motor-Getriebesteuerungen
realisiert werden, wobei die beiden Steuerungen sowohl se
parat vorhanden sein können oder auch in einer Steuerung
zusammengefaßt. Der Fahrer erhält die Möglichkeit bei vol
ler Ausnutzung des Motormoments in einem ökonomisch orien
tierten Fahrprogramm zu fahren, woraus sich Vorteile bezüg
lich Kraftstoffverbrauch, Geräuschen und Schalthäufigkeit
ergeben. Sofern die Getriebesteuerung zwischen vollastbezo
genen (kurzen) und teillastbezogenen (komfortablen) Schal
tungen unterscheidet, können auf diese Weise auch vollast
bezogene Schaltvorgänge bei kleinen Schaltdrehzahlen her
vorgerufen werden. Die kürzeren Schaltvorgänge bedingen
eine kürzere Zugkraftunterbrechung und somit bessere Be
schleunigungswerte.
Mit einer mechanischen Vorrichtung wird die Reaktions
kraft des Fahrpedals auf den Fahrerruß bei Überschreiten
der Bezugsstellung spürbar erhöht. Es ist vorteilhaft einen
gegebenenfalls vorhandenen Kick-Down Schalter in dieser
Vorrichtung zu integrieren. In diesem Fall erhält der Fah
rer zwei Bezugsstellungen im Fahrpedal.
Die Fig. 1 bis Fig. 4 zeigen eine Ausgestaltung der
mechanischen Vorrichtung in vier verschiedenen Stellungen:
Fig. 1 0% Auslenkung
Fig. 2 50% Auslenkung (Bezugsstellung)
Fig. 3 100% Auslenkung; Kick-Down Schalter nicht
betätigt
Fig. 4 100% Auslenkung; Kick-Down Schalter betätigt
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung der mecha
nischen Vorrichtung.
Das Fahrpedal 2 ist an der Lagerstelle 4 drehbar gela
gert. Die Rückstellfeder 6 hält das Fahrpedal 2 bei 0% Aus
lenkung, wenn es nicht betätigt ist. Der Wegsensor 8 mißt
die Auslenkung des Fahrpedals 2 und übermittelt diese an
eine nicht dargestellte elektronische Steuerung. Das Rast
element 10 ist an die Führungsbahn 12 angefedert. In der
Führungsbahn 12 ist eine Stufe 14 vorhanden, zu deren Über
windung eine erhöhte Pedalkraft erforderlich ist. Die er
höhte Reaktionskraft des Fahrpedals 2 auf den nicht darge
stellten Fahrerfuß wird als Bezugsstellung im Fahrpedal 2
benutzt. Die in Fig. 2 dargestellte Auslenkung des Fahrpe
dals 2 entspricht der Bezugsstellung. Das Betätigungselement
für den Kick-Down Schalter (Kick-Down Raste 16) (Fig. 1 bis
Fig. 4), welches unmittelbar vor dem Endanschlag 20 in die
Führungsbahn 12 hineinragt, ist senkrecht zur Führungs
bahn 12 in der dargestellten Schnittebene beweglich. Auch
zur Auslenkung der Kick-Down Raste 16 ist eine erhöhte Pe
dalkraft erforderlich, womit dem Fahrer eine Rückmeidung
über die Betätigung des Kick-Down Schalters 18 gegeben
wird. Fig. 3 zeigt eine Auslenkung kurz vor Betätigung des
Kick-Down Schalters 18. In Fig. 4 ist die Kick-Down Ra
ste 16 von dem Rastelement 10 aus ihrer Ausgangsstellung
ausgelenkt und schließt den Kontakt des Kick-Down Schal
ters 18.
In der alternativen Ausgestaltung, welche in Fig. 5 in
einer Stellung dargestellt ist, ist die Führungsbahn 12 mit
dem Fahrpedal 2 zusammen beweglich und das Rastelement
ortsfest. Der Kick-Down Schalter 18 wird hier direkt von
dem Rastelement 10 betätigt, wenn die zweite Stufe 15 in
der Führungsbahn 12 überwunden wird. Die Endanschläge 20
sind hier nicht in der Führungsbahn integriert. Sie sind
ortsfest in dem nicht dargestellten Fußraum des Fahrzeugs.
Bezugszeichenliste
2 Fahrpedal
4 Lagerstelle
6 Rückstellfeder
8 Wegsensor
10 Rastelement
12 Führungsbahn
14 Stufe
15 weite Stufe
16 Kick-Down Raste
18 Kick-Down Schalter
20 Endanschlag
4 Lagerstelle
6 Rückstellfeder
8 Wegsensor
10 Rastelement
12 Führungsbahn
14 Stufe
15 weite Stufe
16 Kick-Down Raste
18 Kick-Down Schalter
20 Endanschlag
Claims (9)
1. Verfahren zur Steuerung eines selbsttätig schalten
den Getriebes oder eines stufenlosen Getriebes mit selbst
tätiger Übersetzungsverstellung insbesondere eines mit ei
ner Brennkraftmaschine ausgerüsteten Kraftfahrzeugs, wobei
eine Antriebseinheit aus Brennkraftmaschine und Getriebe
mittels eines Leistungssteuerorgans, vorzugsweise eines
Fahrpedals beeinflußbar ist und ein wenigstens von der
Stellung des Fahrpedals (2) abhängiger Signalwert zur Aus
wahl eines Fahrprogramms herangezogen wird und im Bereich
der vollen Auslenkung des Leistungssteuerorgans eine Mög
lichkeit zur Erkennung eines Kick-Down Zustandes vorgesehen
sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich unterhalb der vollen Auslenkung eine Fahrpedalstel
lung unterhalb einer für den Fahrer deutlich identifizier
baren Bezugsstellung unmittelbar zur Auswahl eines ökonomi
schen Fahrprogramms und eine Fahrpedalstellung oberhalb der
Rezugsstellung zur Auswahl eines leistungsorientierten
Fahrprogramms führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reaktionskraft des Fahrpe
dals (2) auf den Fahrerfuß bei Überschreiten der Bezugs
stellung spürbar erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bezugsstellung oder das Über
schreiten der Bezugsstellung dem Fahrer akustisch oder op
tisch mitgeteilt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ab der Bezugsstellung
des Fahrpedals (2) die Brennkraftmaschine mit Vollast oder
annähernd Vollast betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brennkraftmaschine
beim Anfahrvorgang erst bei voll oder annähernd voll ausge
lenktem Fahrpedal (2), und bei allen anderen Fahrzuständen
bereits ab der Bezugsstellung des Fahrpedals (2) mit
Vollast oder annähernd Vollast betrieben wird.
6. Vorrichtung mit einem Betätigungselement - vorzugs
weise einem Fahrpedal (2) - insbesondere zur Benutzung in
einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionskraft des
Fahrpedals (2) auf den Fahrerfuß bei Überschreiten einer
Bezugsstellung, welche unterhalb einer vollen oder annä
hernd vollen Auslenkung liegt spürbar höher ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Fahrpedal (2) ein Rastele
ment (10) vorgesehen ist, welches an eine feststehende Füh
rungsbahn (12) gedrückt wird, auf weicher es quer zur An
drückrichtung gleitet, wenn das Fahrpedal (2) bewegt wird,
und diese Führungsbahn (12) so ausgestaltet ist, daß die
Betätigungskraft bei einer oder mehreren Stellungen spürbar
gestuft ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der feststehenden Füh
rungsbahn (12) ein Betätigungselement (16) für einen Kick-Down
Schalter (18) eingebaut ist, welches von dem Rastele
ment (10) bei einer bestimmten Fahrpedalstellung ausgelenkt
wird, wofür am Fahrpedal (2) eine erhöhte Betätigungskraft
erforderlich ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein feststehendes Rastelement (10)
vorgesehen ist, welches an eine mit dem Fahrpedal (2) ver
bundene Führungsbahn (12) gedrückt wird, welche quer zur
Andrückrichtung am Rastelement (10) entlanggleitet, wenn
das Fahrpedal (2) bewegt wird, und diese Führungsbahn (12)
so ausgestaltet ist, daß die Betätigungskraft bei einer
oder mehreren Stellungen spürbar gestuft ist.
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DE1996130156 DE19630156B4 (de) | 1996-07-26 | 1996-07-26 | Steuerung eines selbsttätig schaltenden Getriebes oder eines stufenlosen Getriebes |
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