DE19630040C1 - Zweistufige Reibeinrichtung - Google Patents
Zweistufige ReibeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kupplungsscheibe mit einem Torsionsschwingungs
dämpfer, mit einem Leerlauf- und einem Lastsystem, aufweisend eine über eine
Verzahnung mit Spiel auf eine Nabe aufgesetzte Nabenscheibe und beidseitig
koaxial hierzu angeordnete Deckbleche, einer Reibeinrichtung, die im Leerlauf
nach einer Teilverdrehung der Deckbleche und der Nabenscheibe über einen Fe
dern aufweisenden Vordämpfer aktivierbar ist.
Eine solche Kupplungsscheibe ist beispielsweise aus der DE 40 26 765 bekannt.
Diese Kupplungsscheibe ist mit einem Leerlaufsystem ausgerüstet, das einen
zweistufigen Reibungsaufbau besitzt, um die Abstimmungsmöglichkeiten des
Leerlaufsystems zu optimieren.
Bei kaltem Betrieb sind die Torsionsdämpfungseigenschaften zwar grundsätzli
che günstigster, es muß jedoch bereits eine größeres Leerlaufdrehmoment über
tragen werden. Deshalb soll über die zweistufige Reibeinrichtung gleichzeitig mit
der höheren Reibkraft eine weitere Federstufe zum Einsatz gelangen. Damit kön
nen auch recht empfindlich reagierende Kraftfahrzeugantriebe gut abgestimmt
werden. Die Federn des Vordämpfers sorgen dabei gleichzeitig auch für eine ex
akte Rückführung der Reibeinrichtung bei einer Bewegungsumkehr.
Die Federn der zusätzlichen Federstufe sind in umfangsmäßig vergrößerten Fen
stern der Nabenscheibe angeordnet. Die Reibeinrichtungen werden durch ein sich
an jedes Stirnende der Fenster anschließendes Reibsegment gebildet, das den
axialen Raum zwischen den beiden Deckblechen ausfüllt und durch die Feder der
Lastreibeinrichtung axial beaufschlagt ist. Dies bietet den Vorteil, daß für die zu
sätzliche Reibstufe keine zusätzlichen Federn notwendig sind und das Reibseg
ment mit einem ausreichenden Reibvolumen ausgestattet werden kann. Diese
Reibeinrichtung bewirkt eine sogenannte "verschleppte Reibung". Außerdem be
nötigt eine solche Kupplungsscheibe eine entsprechende Anzahl von Reibelemen
ten, wodurch sowohl die Lagerhaltung als auch die Montagekosten entsprechend
hoch sind.
Von dieser Problemstellung ausgehend soll eine gattungsgemäße Kupplungs
scheibe verbessert werden.
Die Problemlösung erfolgt dadurch, daß die Reibeinrichtung einen sich in Dreh
richtung an der Nabe mit Verdrehspiel einerseits und den Federn des Vordämp
fers andererseits abstützenden Reibring aufweist, daß zur Abstützung des Rei
bringes an den Federn des Vordämpfers in Drehrichtung regelmäßig beabstandete
und einseitig in Axialrichtung hervorstehende Zapfen vorgesehen sind und die
Abstützung an der Nabe über eine Innenverzahnung mit Spiel erfolgt und daß der
Reibring axial außerhalb des Vordämpfers angeordnet ist.
Durch diese Ausbildung wird nicht nur die Anzahl der Bauelemente auf ein einzi
ges Bauteil reduziert, sondern die Lösung bietet gleichzeitig den Vorteil, daß nun
eine winkelgesteuerte Reibung möglich ist, die vom Drehwinkel des Reibringes
abhängt. Dabei erfolgt die Abstützung des Reibringes an den Federn des Vor
dämpfers in Drehrichtung über auf einem Durchmesser angeordnete, regelmäßig
beabstandete und einseitig in Axialrichtung hervorstehende Zapfen und die Ab
stützung an der Nabe erfolgt über eine Innenverzahnung mit Spiel. Durch diese
Ausbildung kommt der Reibring nach einem ersten Verdrehwinkel zum Anschlag
an der Nabe und wird über die Vordämpferfedern der zweiten Stufe wieder zu
rück gehalten. Durch die Anordnung des Reibringes axial außerhalb des Vordämp
fers wird der Bauraum deutlich reduziert und die Montage vereinfacht.
Vorzugsweise weist der Reibring auf der dem Zapfen gegenüberliegenden Seite
eine Mehrzahl von ebenfalls auf einem Durchmesser angeordneter, regelmäßig
beabstandeter und axial in eine Richtung hervorstehende weitere Zapfen auf.
Diese Zapfen können zur exakten Positionierung einer Federscheibe verwendet
werden, die koaxial zwischen dem Deckblech und dem Reibring eingesetzt ist
und die entsprechende Axialkraft aufbringt.
Die Nabenscheibe wird vorzugsweise durch zwei Nabenscheibentei
le (Deckbleche) gebildet, die zwischen sich eine weitere, dem Vordämpfer zuge
ordnete Nabenscheibe aufnehmen.
Der Reibring wird in Axialrichtung von einer sich gegen das Deckblech abstützen
den Federscheibe belastet. Diese kann vorzugsweise eine Wellfeder sein.
Damit sich der Reibring an den Federn des Vordämpfers abstützen kann, greifen
die Zapfen in Fenster in einem der Nabenscheibenteile (Deckblech) ein.
Die zwischen den Deckblechen angeordnete weitere Nabenscheibe ist über eine
Innenverzahnung ohne Spiel drehfest mit der Nabe verbunden.
Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend
näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 die Kupplungsscheibe im Längsschnitt;
Fig. 2 die Ansicht des Reibringes;
Fig. 3 den Schnitt entlang der Linie III-III nach Fig. 2.
Die Kupplungsscheibe besteht aus der Nabe 1, die auf eine hier nicht näher dar
gestellte Getriebeeingangswelle aufsetzbar ist. Mit der Nabe 1 ist eine Naben
scheibenanordnung 3 über eine Verzahnung 10 mit Spiel in Drehrichtung verbun
den. Das Spiel der Verzahnung 10 legt den Wirkungsbereich des Leerlaufsystems
fest. Beidseitig zur Nabenscheibenanordnung 3 sind konzentrisch die Deckbleche
4 und 6 angeordnet. Das auch als Belagträger bezeichnete Deckblech 6 trägt den
hier nicht näher dargestellten Reibbelag. Natürlich kann auch das Deckblech 4
als Belagträger fungieren. Über Abstandsniete 15 sind die Deckbleche 4, 6 dreh
fest miteinander verbunden. Über die nicht dargestellten Reibbeläge wird auf die
Kupplungsscheibe das Drehmoment eingeleitet. In Fenstern 5 in den Deckble
chen 4, 6 und der Nabenscheibenanordnung 3 sind Torsionsfedern 7 eingesetzt,
die die Torsionsfederung für das Lastsystem bilden. In Fenstern 9 in den Deck
blechen 3a, 3b und der Nabenscheibe 3c sind Torsionsfedern 12 eingesetzt, die
die Torsionsfederung für das Leerlaufsystem bilden. Wie Fig. 1 zeigt, ist der
Durchmesser, auf dem die Torsionsfedern 12 des Vordämpfers 11 angeordnet
sind, deutlich kleiner als der Durchmesser, auf dem sich die Torsionsfedern 7
des Lastsystems befinden. In bekannter Weise sind die Federn 7, 12 über den
Durchmesser regelmäßig beabstandet angeordnet. Die Funktionsweise einer
Kupplungsscheibe mit Vordämpfer ist ausführlich in der gattungsbildenden
Druckschrift erläutert, so daß hier nicht näher darauf eingegangen zu werden
braucht. Die Deckbleche 3a, 3b sitzen über eine Innenverzahnung mit Spiel in
Drehrichtung auf der Nabe 1. Die Nabenscheibe 3c ist spielfrei über eine Innen
verzahnung mit der Nabe 1 drehfest verbunden.
Zwischen dem Deckblech 3a der Nabenscheibenanordnung 3 und dem Deck
blech 43 der Kupplungsscheibe ist der Reibring 2 angeordnet, der wie die Fig.
2 und 3 zeigen, über dem Umfang verteilt auf einem Durchmesser Zapfen 13
aufweist, die axial über den Ring hervorstehen. Diese Zapfen 13 greifen in Fen
ster 9 des Deckblechs 3a ein und zwar so weit, daß sie in Axialrichtung die Fe
dern 12 überragen. Eine Ansteuerkante 16 ist dabei zwischen der Feder 12 und
dem Deckblech 3a vorgesehen. Über eine Federscheibe 8, die sich einerseits am
Deckblech 4 und andererseits am Reibring 2 abstützt, wird die Reibkraft aufge
bracht. Um die Federscheibe 8 bei der Monate einfach positionieren zu können,
sind auf dem Reibring 2 axial vorstehende Zapfen 14 vorgesehen, die auf der ge
genüberliegenden Seite der Zapfen 13 regelmäßig auf einem Durchmesser verteilt
angeordnet sind. Eine Positionierung der Federscheibe 8 kann aber auch durch
andere geeignete Mittel erfolgen. Wird nun auf das Deckblech 6 über die hier
nicht dargestellten Reibbeläge ein Drehmoment ausgeübt, das über die Ab
standsniete 15 unmittelbar auch auf das Deckblech 4 übertragen wird, tritt zwi
schen den Deckblechen 4, 6 und den Deckblechen 3a, 3b keine Relativbewegung
auf und somit keine Reibung. Nach einen ersten Leerlaufbereich mit niedriger
Reibung, in dem sich der Reibring 2 mit den Deckblechen 3a, 3b, 4, 6 bewegt,
geht der Reibring 2 mit der Innenverzahnung 17 an der Nabe 1 auf Anschlag und
erzeugt einerseits eine Reibstelle zum Deckblech 3a und andererseits eine
Reibstelle zum Deckblech 4. Im weiteren Verlauf gehen die Deckbleche 1a
und 3b an der Nabe 1 auf Anschlag und schalten den Leerlaufdämpfer ab und
somit die Reibstelle zwischen Reibring 2 und dem Deckblech 3a. Bei einer Rich
tungsänderung des Drehmoments wird im Leerlaufbereich dann der Reibring 2
durch die Torsionsfedern 12 abgestützt und erzeugt dadurch wieder einerseits
eine Reibstelle zum Deckblech 3a und andererseits eine Reibstelle zum Deck
blech 4, bis das Federmoment kleiner als das Reibmoment der zweiten Reibstufe
ist.
Die Größe des Spiels in der Verzahnung der Deckbleche 3a und 3b begrenzt den
Bereich des Leerlaufdämpfers. Die Größe des Spiels in der Verzahnung des Reib
ringes 2 begrenzt den Bereich der zweiten Reibmomentstufe.
Die Lastreibeinrichtung umfaßt die Federscheibe 8 und den Reibring 18. Die Fe
derscheibe 8 stützt sich einerseits innen am Deckblech 4 ab und andererseits
über den Reibring 2, die beiden Deckbleche 3a, 3b und den Reibring 18 an der
Innenseite des Deckbleches 6 ab. Dabei reibt die Federscheibe 8 im vorliegenden
Fall direkt am Deckblech 4 und der Reibring 18 entweder am Deckbleche 6 oder
3b. Im vorliegenden Fall erbringt die Federscheibe 8 die Anpreßkraft für die ver
schleppte Reibeinrichtung und die Lastreibeinrichtung. Es kann jedoch eine zu
sätzliche Federscheibe für die Lastreibeinrichtung vorgesehen werden, die nicht
über den Reibring 2 wirkt, so daß die Lastreibeinrichtung in ihrer Reibkraft ge
sondert eingestellt werden kann.
Claims (6)
1. Kupplungsscheibe mit einem Torsionsschwingungsdämpfer, mit einem Leer
lauf- und einem Lastsystem, aufweisend eine über eine Verzahnung mit Spiel
auf eine Nabe aufgesetzte Nabenscheibe und beidseitig koaxial hierzu ange
ordnete Deckbleche, einer Reibeinrichtung, die im Leerlauf nach einer Teilver
drehung der Deckbleche und der Nabenscheibe über einen Federn aufweisen
den Vordämpfer aktiviert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibeinrichtung einen sich in Drehrichtung an der Nabe (1) mit Ver
drehspiel einerseits und den Federn (12) des Vordämpfers (11) andererseits
abstützenden Reibring (2) aufweist, daß zur Abstützung des Reibringes (2) an
den Federn (12) des Vordämpfers (11) in Drehrichtung regelmäßig beabstande
te und einseitig in Axialrichtung hervorstehende Zapfen (13) vorgesehen sind
und die Abstützung an der Nabe (1) über eine Innenverzahnung (17) mit Spiel
erfolgt und daß der Reibring (2) axial außerhalb des Vordämpfers (11) ange
ordnet ist.
2. Kupplungsscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reibring (2) auf der den Zapfen (13) gegenüberliegenden Seite eine
Mehrzahl von auf einem Durchmesser regelmäßig beabstandete und axial her
vorstehende weitere Zapfen (14) aufweist.
3. Kupplungsscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nabenscheibe (3) durch zwei Nabenscheibenteile (Deckbleche 3a, 3b)
gebildet wird, die zwischen sich eine weitere, dem Vordämpfer (11) zugeord
nete Nabenscheibe (3c) aufnehmen.
4. Kupplungsscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reibring (2) in Axialrichtung von einer sich gegen das Deckblech (4)
abstützenden Federscheibe (8) belastet ist.
5. Kupplungsscheibe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zapfen (13) in Fenster (9) in einem der Nabenscheibentei
le (Deckblech 3a) ragen.
6. Kupplungsscheibe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Nabenscheibe (3c) über eine Innenverzahnung in Drehrichtung
spielfrei auf der Nabe (1) angeordnet ist.
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