DE19628842A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung der Innenwände von Tauchflaschen, Preßluftflaschen oder dergleichen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung der Innenwände von Tauchflaschen, Preßluftflaschen oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Reinigung der Innenwände von Tauchflaschen oder dergleichen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Flaschen der einleitend bezeichneten Art werden im
allgemeinen aus Metallen, wie beispielsweise Stahl oder
Aluminium hergestellt. Die Außenseite der Flaschen ist häufig
lackiert oder mit einer sonstigen Schutzschicht versehen, um
eine Oxydation bzw. Korrosion der Oberfläche zu vermeiden.
Die Innenwandung der Flaschen wird dagegen in den meisten
Fällen nicht weiter behandelt und ist daher anfällig
gegenüber Oxydation bzw. Korrosion. Insbesondere, wenn
Feuchtigkeit, beispielsweise aus der eingespeicherten
Druckluft an der Innenwandung kondensiert, wird die Neigung
zur Korrosion bzw. Oxydation verstärkt. Die daraus
resultierenden Produkte verändern im Laufe der Zeit in
unerwünschter Weise die Oberfläche der Innenwandung. Bei
Tauchflaschen aus Stahl bildet sich zum Beispiel Rost, der
bei einer alle zwei Jahre fälligen TÜV-Untersuchung für
derartige Flaschen dann beanstandet wird.
Es ist deshalb notwendig, eine entstandene Oxydschicht zu
entfernen. Bislang erfolgt ein solcher Reinigungsschritt
durch eine Stahlbürste, die an der Öffnung am vorderen Ende
der Flasche manuell ins Flascheninnere eingeführt und dann
ebenfalls von Hand hin und her bewegt wird. Es ist leicht
einzusehen, daß es Schwierigkeiten bereitet, durch dieses
Verfahren die Wandung auf der Innenseite einer Flasche
gleichmäßig von der störenden Schicht zu befreien. Dies gilt
vor allem für die Bodenfläche der Flasche und die daran
anschließenden Eckbereiche. Weiterhin ist diese
Vorgehensweise zeitintensiv und daher mit hohen Arbeitskosten
verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Reinigung der
Innenwände von Tauchflaschen, Preßluftflaschen,
Preßluftgeräten oder dergleichen einfacher und effektiver zu
gestalten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw.
des Anspruchs 6 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der
erfindungsgemäßen Vorrichtung angegeben.
Der Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß zur
Reinigung der Innenwände von Tauchflaschen, Preßluftgeräten,
Preßluftflaschen für z. B. Preßluftatmer oder dergleichen,
die Flasche wenigstens teilweise mit einer Reinigungssubstanz
gefüllt wird, die kornartige, abrasive Partikel aufweist.
Daran anschließend wird die befüllte Flasche in eine
Vorrichtung eingebracht und derartig in Bewegung versetzt,
daß zwischen der Innenwand der Flasche und der
Reinigungssubstanz eine Relativbewegung auftritt. Durch die
über die Innenwandung der Flasche sich bewegenden abrasiven,
vorzugsweise scharfkantigen Partikel wird eine sehr
gleichmäßige Reinigungswirkung der Oberfläche herbeigeführt.
Dabei werden auch Eckbereiche ohne Probleme erfaßt. Von
Flasche zu Flasche unterschiedlich stark ausgebildete
Oxydations- bzw. Korrosionsschichten können beim
Reinigungsvorgang sehr einfach über die Reinigungszeit
berücksichtigt werden. In der Praxis hat sich gezeigt, daß
eine völlig trockene Reinigungssubstanz, die überwiegend aus
scharfkantigen Partikeln besteht, günstige
Reinigungsergebnisse liefert und zudem das Verfahren einfach
gestaltet, da nach Abschluß der Reinigung keine Nachreinigung
erforderlich ist. Es ist völlig ausreichend, nachdem die
Reinigungssubstanz aus der Flasche ausgeschüttet wurde,
verbleibende staubförmige Verunreinigungen mit Preßluft
auszublasen. Eine weitere Nachreinigung ist nicht
erforderlich. Somit kann Arbeitszeit eingespart und die
Reinigung kostengünstig durchgeführt werden. Als körnige
abrasive Partikel eignen sich eine Vielzahl von Materialien,
wobei Glasschrott aus z. B. gehärtetem Glas bevorzugt ist.
Die Verwendung einer Flüssigkeit in der Reinigungssubstanz
wäre ebenfalls möglich, würde allerdings die Nachreinigung
aufwendiger gestalten.
Um die Relativbewegung zwischen Reinigungssubstanz und
Wandung auf einer möglichst großen Fläche herbeizuführen,
wird außerdem vorgeschlagen, daß die Flasche während der
Reinigung in eine horizontale Lage gebracht wird.
Damit die reinigenden Partikel die komplette Innenwandung
einer Flasche erfassen, wird überdies vorgeschlagen, daß die
Bewegung während der Reinigung eine Rotation der Flasche um
ihre Längsachse sowie eine Kippbewegung der Flasche umfaßt.
Zur Vermeidung von wiederkehrenden Reinigungsmustern auf der
Innenwandung ist es vorteilhaft, wenn die Periodendauer der
Rotation kein Vielfaches der Periodendauer der Kippbewegung
bzw. die Periodendauer der Kippbewegung kein Vielfaches der
Periodendauer der Rotation darstellt.
Um einen Verlust von Reinigungssubstanz während der Reinigung
zu verhindern, wird im weiteren vorgeschlagen, daß die
Flasche vor der Ausführung der Bewegung verschlossen wird.
Bei einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es außerdem bevorzugt, wenn Mittel zur
Aufnahme einer oder mehrerer mit der Reinigungssubstanz
wenigstens teilweise befüllten Flaschen vorgesehen sind, und
daß weiter eine Einrichtung zur Bewegung der aufgenommenen
Flaschen vorhanden ist. Damit lassen sich auf rationelle
Weise insbesondere mehrere Flaschen in einem Arbeitsgang
reinigen.
Um das Einbringen einer oder mehrerer Flaschen in die
Vorrichtung effektiv zu gestalten, wird weiterhin
vorgeschlagen, daß die Mittel zur Aufnahme ein Gestell zur
lösbaren Befestigung der Flaschen bzw. eine Verschlußeinheit
zum Verschließen der befüllten Flaschen umfassen.
Schließlich ist es bevorzugt, wenn die Einrichtung zur
Bewegung einen elektromotorischen Antrieb aufweist. Dies
stellt eine vergleichsweise einfache Lösung zur Realisierung
der Reinigungsbewegung bei einem automatisierten
Reinigungsablauf dar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter
Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Reinigung der Innenwände von Tauchflaschen in
der Seitenansicht,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1
in der Draufsicht und
Fig. 3 die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1
in einer weiteren Seitenansicht.
Das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 bis 3 umfaßt ein
Aufnahmegestell 1 für maximal drei Tauchflaschen 2, 2′, 2′′,
wobei jede andere Anzahl von Tauchflaschen für andere
Ausführungsformen möglich ist. Die Tauchflaschen 2′ und 2′′
sind lediglich in Fig. 3 schematisch eingezeichnet, jedoch
der Übersichtlichkeit halber nicht in Fig. 1 und 2
dargestellt. Das Aufnahmegestell 1 weist ein feststehendes
Fußteil 3 und ein bewegliches Rahmenteil 4 auf. Die
Standeigenschaften des Fußteils 3 lassen sich über
Stützschrauben 5 einstellen. Das bewegliche Rahmenteil 4 ist
an den Lagerstellen 6, 7 um eine Drehachse 8 drehbar am
Fußteil 3 angebracht. Am Rahmenteil 4 ist weiterhin eine
Welle 9 über die Lagerstellen 10, 11 um die Drehachse 12
drehbar angeordnet. Die Welle 9 wird von einem
Elektromotor 13, der über einen Getriebekasten 14 am
Rahmenteil 4 befestigt ist, angetrieben. Der Antrieb erfolgt
über einen Zahnriemen 32 (s. Fig. 3) durch die Riemenscheibe
15 am Motor 13 und die Riemenscheibe 16 am motorseitigen Ende
der Welle 9. Die Riemenscheiben 15, 16 werden mittels
Paßfedern auf der Antriebswelle 17 des Motors 13 bzw. auf der
Welle 9 gesichert. Auf der Welle 9 sitzt eine weitere
Riemenscheibe 18, die eine große Riemenscheibe 19, die
ebenfalls im Getriebekasten 14 drehbar gelagert ist, über
einen Zahnriemen 20 (s. Fig. 3) antreibt. Auf der
Riemenscheibe 19 sitzt exzentrisch ein Pendelrollenlager 21
für eine Verbindungsstange 22, die an einem weiteren
Pendelrollenlager 23 am Fußteil 3 angelenkt ist. Dreht sich
die Riemenscheibe 19, führt dadurch das Rahmenteil 4 von der
Verbindungsstange 22 geführt eine Kippbewegung um die
Drehachse 8 aus. Gleichzeitig dreht sich auch die Welle 9 und
die darauf montierten Tauchflaschen 2, 2′, 2′′. Die
Tauchflasche 2 liegt im Ausführungsbeispiel in einem
V-förmigen Anschlagblech 24, das über Verbindungselemente 25 an
der Welle 9 befestigt ist. Spanngurte 26 verhindern, daß die
Tauchflasche bei der Drehung der Welle 9 aus dem
Anschlagblech 24 herausfällt. Zusätzlich wird die Öffnung 27
der Tauchflasche 2 von einer Verschlußkappe 28 verschlossen,
die an einem einstellbaren Stativ 29 befestigt ist. Das
Stativ 29 verfügt über zwei Feststellschrauben 30, 31, die
eine Anpassung der Position der Verschlußkappe 28 an
unterschiedliche Baumaße von Tauchflaschen 2, 2′, 2′′
gewährleisten. Die Verschlußkappe verhindert nicht nur, daß
Reinigungssubstanz aus dem Innern der Tauchflasche während
der Reinigung entweichen kann, sondern stellt auch eine
zusätzliche Fixierung der Tauchflasche dar.
Auf die gleiche gerade beschriebene Befestigungsart lassen
sich, wie in Fig. 3 deutlich wird, neben der Flasche 2 die
zwei weiteren Tauchflaschen 2′, 2′′ an der Welle 9 anbringen.
Bei sich drehendem Motor 13 rotiert die Welle 9 um ihre
Längsachse 12, wobei die Riemenscheibe 19 dafür sorgt, daß
das komplette Rahmenteil 4 bei dieser Drehbewegung eine
Kippbewegung ausführt. Die Überlagerung dieser beiden
Bewegungen definiert letzten Endes die Relativbewegung der
Reinigungssubstanz bezüglich der Innenwandung der jeweiligen
Tauchflasche. Wie bereits weiter oben beschrieben, sollte bei
der Überlagerung der beiden Bewegungen darauf geachtet
werden, daß die Periodendauer der Drehbewegung der Welle 9
kein Vielfaches bzw. kein Teiler der Periodendauer der
Drehbewegung der Riemenscheibe 19 und damit der Kippbewegung
des Rahmenteils 4 ist. Eine Abstimmung des Zahnverhältnisses
der Riemenscheibe 19 zur Riemenscheibe 18 macht eine
geeignete Einstellung möglich.
Bezugszeichenliste
1 Aufnahmegestell
2, 2′, 2′′ Tauchflasche
3 Fußteil
4 Rahmenteil
5 Stützschraube
6 Lagerstelle
7 Lagerstelle
8 Drehachse
9 Welle
10 Lagerstelle
11 Lagerstelle
12 Drehachse
13 Elektromotor
14 Getriebekasten
15 Riemenscheibe
16 Riemenscheibe
17 Antriebswelle
18 Riemenscheibe
19 Riemenscheibe
20 Zahnriemen
21 Pendelrollenlager
22 Verbindungsstange
23 Pendelrollenlager
24 Anschlagblech
25 Verbindungselement
26 Spanngurt
27 Öffnung
28 Verschlußkappe
29 Stativ
30 Feststellschraube
31 Feststellschraube
32 Zahnriemen
2, 2′, 2′′ Tauchflasche
3 Fußteil
4 Rahmenteil
5 Stützschraube
6 Lagerstelle
7 Lagerstelle
8 Drehachse
9 Welle
10 Lagerstelle
11 Lagerstelle
12 Drehachse
13 Elektromotor
14 Getriebekasten
15 Riemenscheibe
16 Riemenscheibe
17 Antriebswelle
18 Riemenscheibe
19 Riemenscheibe
20 Zahnriemen
21 Pendelrollenlager
22 Verbindungsstange
23 Pendelrollenlager
24 Anschlagblech
25 Verbindungselement
26 Spanngurt
27 Öffnung
28 Verschlußkappe
29 Stativ
30 Feststellschraube
31 Feststellschraube
32 Zahnriemen
Claims (9)
1. Verfahren zur Reinigung der Innenwände von
Tauchflaschen, Preßluftgeräten, Preßluftflaschen für z. B.
Preßluftatmer oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flasche wenigstens teilweise mit einer Reinigungssubstanz
gefüllt wird, die kornartige, abrasive Partikel aufweist, daß
die befüllte Flasche in eine Vorrichtung eingebracht und
derart in Bewegung versetzt wird, daß sich zwischen der
Innenwand der Flasche und der Reinigungssubstanz eine
Relativbewegung ausbildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flasche zur Durchführung der Bewegung in eine ungefähr
horizontale Lage gebracht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung eine Rotation der
Flasche um ihre Längsachse beinhaltet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Flasche eine
Kippbewegung umfaßt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flasche vor der Durchführung
der Bewegung verschlossen wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur
Aufnahme von einer oder mehreren mit einer
Reinigungssubstanz, die kornartige abrasive Partikel
aufweist, wenigstens teilweise befüllten Flaschen vorgesehen
sind und daß eine Einrichtung zur Bewegung der aufgenommenen
Flaschen vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Aufnahme ein Gestell (1) zur lösbaren
Befestigung der Flaschen (2, 2′, 2′′) umfassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zur Aufnahme eine
Verschlußeinheit (28, 29) zum Verschließen einer befüllten
Flaschen beinhaltet.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur
Bewegung einen elektromotorischen Antrieb (13) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996128842 DE19628842C2 (de) | 1996-07-17 | 1996-07-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung der Innenwände von Tauchflaschen, Preßluftflaschen oder dergleichen |
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DE1996128842 DE19628842C2 (de) | 1996-07-17 | 1996-07-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung der Innenwände von Tauchflaschen, Preßluftflaschen oder dergleichen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19628842A1 true DE19628842A1 (de) | 1998-02-12 |
DE19628842C2 DE19628842C2 (de) | 1998-10-08 |
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ID=7800091
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Country Status (1)
Country | Link |
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1996
- 1996-07-17 DE DE1996128842 patent/DE19628842C2/de not_active Expired - Fee Related
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Owner name: RETTENMAIER, HERMANN, 88214 RAVENSBURG, DE |
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8381 | Inventor (new situation) |
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