DE19626051C2 - Spinndüsenplatte mit integrierter Wärmeisolierung - Google Patents
Spinndüsenplatte mit integrierter WärmeisolierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spinndüsenplatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie ist versehen mit integrierter Wärmeisolierung, mit einer
bevorzugt aus Metall bestehenden Spinndüsenplatte, die zwischen einer Eintritts
seite und einer Austrittsseite verlaufende Düsenkanäle aufweist und die zwi
schen Ein- und Austrittsseite, vorzugsweise in der Nähe der Austrittsseite mit
einer thermischen Isolierung ausgestattet ist.
Das technische und technologische Verhalten von herkömmlichen, homogen
gestalteten Spinndüsenplatten ist dadurch beeinflußt, daß die Temperatur ihrer
austrittsseitigen Oberfläche in radialer Richtung vom Rand zum Zentrum, kon
tinuierlich abnimmt und die Temperatur der austretenden Schmelzestrahlen des
halb in derselben Richtung um ein gewisses Maß differiert, und gleichzeitig über
ihren Querschnitt einen entsprechenden Temperatur- und in dessen Folge einen
Viskositätsgradienten erhalten.
Eine gattungsgemäße Spinndüse ist aus der DD-PS 25 729 bekannt. Dort ist
eine Spinndüse beschrieben, deren Austrittsseite partiell, aber in ihrem über
wiegenden Flächenanteil isoliert ist. Mit dieser Spinndüse soll die Aufgabe gelöst
werden, eine gleichmäßige Temperaturverteilung rund um jeden Düsenkanal zu
erhalten, damit die Schmelze in ihrem Strömungsquerschnitt keine asymmetri
sche Temperatur- und damit Viskositätsverteilung erhält, die zu unkontrolliertem
schrägen Austritt der fadenbildenden Schmelzestrahlen führen würde. Außerdem
ist dort offenbart, daß die den Fadenlauf störende Tröpfchenbildung an der
Düsenoberfläche vermieden werden könne, wenn die Düsenplatte an der
Schmelzeaustrittsseite weitgehend isoliert werde, zum Beispiel mit Asbest. Ein
positiver Effekt dieser bekannten Konstruktion soll darauf beruhen, daß durch die
Isolierung der Wärmeübergang von der Düsenplatte an die umgebende Luft
gehemmt werde. Zudem ist dort offenbart, daß die Düsenplatten an der Schmel
ze-Austrittsseite, d. h. äußerlich isoliert sind. Im Bereich der Isolation, die bis auf
die unmittelbare Umgebung der Düsenbohrungen die ganze austrittsseitige
Fläche umfaßt, besteht demnach die äußere Oberfläche des Düsenplattenkör
pers nicht aus demselben Werkstoff, wie jener, in den die Düsenlöcher gebohrt
sind, sondern aus einer Schicht aus Isolationsmaterial.
Ein Problem beim Schmelzspinnen mit herkömmlichen, wie insbesondere auch
mit der in der zitierten Patentschrift beschriebenen Düsenplatten besteht darin,
daß bei den für die Fadenbildung notwendigen hohen Polymer-Schmelzetempera
turen auch die austrittsseitige Oberfläche rund um jede Düsenbohrung entspre
chend hohe Temperaturen annimmt. Beobachtungsgemäß führt dies zu Ablage
rungen von ausdampfenden, niedrigmolekularen Polymerbestandteilen auf der
Düsenplattenaustrittsseite, die nach einer gewissen Zeit zu Spinnstörungen an
den Düsenkapillaren führen, was jeweils eine Produktionsunterbrechung wegen
einer erforderlichen Düsenplattenreinigung nach sich zieht. Aufgrund der Isola
tionsschicht bei der zum Stand der Technik beschriebenen Düsenplatte tritt rund
um jede Düsenöffnung eine höhere Temperatur auf, als bei einer Düsenplatte aus
kompaktem Metall an der gleichen Stelle, da die von der Eintrittsseite und von
der durch den Düsenkanal fließenden Schmelze in die Düsenplatte eingeleitete
Wärmemenge nicht zur Seite geleitet und via große metallische Oberfläche
abgeführt werden kann.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Spinndüse
anzugeben, bei der die Temperatur der aus den Düsenkapillaren austretenden
Polymerschmelze im Augenblick der Einengung des Polymerstromes durch die
Kapillare zur Verbesserung der Fadenqualität zwar optimal hoch ist, daß jedoch
die austrittsseitige Oberfläche der Düsenplatte rund um die Düsenbohrung
unabhängig davon eine möglichst tiefe Temperatur aufweist. Beobachtungs
gemäß wird dadurch die Entstehungsgeschwindigkeit der oben erwähnten
störenden Ablagerungen um einen Faktor 3 bis 4 herabgesetzt und die Intervalle
der Produktionsunterbrechungen zur Reinigung entsprechend verlängert.
Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei wird die thermische
Isolierung von zumindest einem wärmeisolierenden Hohlraum in der Spinndü
senplatte gebildet. Vorzugsweise ist dieser Hohlraum evakuiert oder enthält
ein verdünntes Gas mit geringer Wärme-Transportkapazität. Er kann aber auch
mit isolierenden Feststoffen gefüllt sein.
Dazu bilden die Unteransprüche besonders bevorzugte Ausführungsformen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Spinndüse ist, insbesondere
wegen der durch das Vorsehen des isolierenden Hohlraums nur noch schmalen
Wärmebrücken, der Wärmefluß durch Wärmeleitung im Düsenwerkstoff von der
Eintrittsseite zur Austrittsseite der Düse sehr gering. Zudem stellt die Spinn
düsenfläche an der Austrittsseite eine große Wärmeabstrahlungsfläche dar.
Es kann also für eine kühle Düsenaustrittsfläche gesorgt werden, die vorzugs
weise aus demselben Grundmaterial wie die Spinndüsenplatte besteht, ohne daß
eine Abkühlung der Schmelze beim Durchgang durch die Düsenlöcher eintritt.
Indem der isolierende Hohlraum die dünnwandigen Düsen-Vorkanäle einzeln
umschließt, diese selbst dadurch einen nur geringen Wärmeleitquerschnitt
darstellen, kann von hier nur wenig Wärme in Richtung austrittsseitiger Ober
fläche abgeleitet werden. Daher ist es sogar möglich, die Schmelze-Eintrittstem
peratur gegenüber dem Stand der Technik noch etwas zu reduzieren, wodurch
die thermische Belastung der Polymerschmelze kleiner gehalten werden kann.
Kurz gefaßt besteht ein grundlegender Erfindungsgedanke darin, daß durch
schmale Wärmebrücken der Wärmezufluß von der Eintrittsseite durch Wärmelei
tung im Düsenwerkstoff an die austrittsseitige Fläche der Düse minimiert wird
und diese Austrittsfläche zudem eine große Wärmeabstrahlungsfläche darstellt.
Weil diese Wärmeabstrahlung im Gegensatz zum Stand der Technik ganz be
wußt nicht verhindert wird, kühlt sich die Düsenoberfläche aufgrund des Verhält
nisses zwischen großer Wärmeabstrahlungsfähigkeit und kleinem Wärmezufluß
gezielt ab, was zu den eingangs erwähnten, erfindungsgemäßen Vorteilen führt.
Der die dünnwandigen Düsen-Vorkanäle einzeln umschließende isolierende
Hohlraum verhindert gleichzeitig einseitige Abkühlung der fadenbildenden
Schmelzeströme, so daß die erfindungsgemäße Düse zusätzlich die Vorzüge der
in der zitierten Patentschrift beschriebenen Düse aufweist.
Liegt durch den erfindungsgemäßen Aufbau die Temperatur des Grundmaterials
der Düsenplatte an der Austrittsfläche rund um jede Kapillarmündung 10 bis 50
K tiefer als bei den Düsenplatten des Standes der Technik, so weist die aus
tretende fadenbildende Polymerschmelze eine entsprechende oder ähnliche
Temperaturerniedrigung nicht auf. Es hat sich gezeigt, daß eine Spinndüse, die
erfindungsgemäß aufgebaut ist, auf dem größten Teil des Schmelze-Durch
trittsweges eine höhere Temperatur aufweist, als eine homogen gestaltete Düse
und daß der kühlere Teil nur eine dünne Schicht über der Austrittsfläche umfaßt,
die von der austretenden Polymerschmelze keine sich in entscheidendem Maße
auswirkende Wärmemenge mehr abzuführen im Stande ist. Obwohl eine derart
strukturierte Düse austrittseitig eine kühlere Oberfläche aufweist, als eine unter
denselben Bedingungen betriebene homogene Düse oder eine isolierte Düse nach
der zitierten Patentschrift, treten die Elementarfäden mit einer höheren Tempera
tur aus, als aus der homogenen Düse. Die höhere Temperatur hat eine niedrigere
Viskosität, d. h. größere Beweglichkeit der Makromoleküle zur Folge, so daß
diese nach Austritt aus der Engstelle der Düsenkapillaren leichter relaxieren
können, das heißt, daß sich die inneren Spannungen trotz des Spinnvorgangs
auf ein tieferes Niveau abbauen können, woraus eine geringere molekulare
Vororientierung der Spinnfäden durch den
Spinnvorgang resultiert. Da zur Verfestigung der wärmeren Polymerschmelze
mehr Wärme abgeführt werden muß, verlängert sich die Strecke bis zum Er
starren des gebildeten Elementarfadens, so daß für das Relaxieren auch mehr
Zeit zur Verfügung gestellt wird. Ergebnis ist, daß der erstarrte Elementarfaden
eine geringere Vororientierung seiner Moleküle aufweist, was vorteilhafterweise
zu höheren Bruchdehnungswerten, und zu höherer Verstreckbarkeit für die
nächste Prozeßstufe und damit zu höherer Produktivität des Gesamtprozesses,
führt. Durch die gegenüber einem kühler austretenden Faden fortgeschrittenere
molekulare Relaxierung gleichen sich auch die Streuungen der von der Molekül
orientierung abhängigen Größen, wie die erwähnte Dehnung, aber auch die
Festigkeit und die bei der Weiterverarbeitung aufzuwendende Streckkraft besser
aus, was zu gesteigerter Gesamtqualität der mit der erfindungsgemäßen Düse
ersponnenen Fäden führt.
Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Spinndüse entfallen vorteilhafter
weise andere bisher übliche, aber aufwendige Vorrichtungen zur Steigerung des
Faden-Relaxierungsgrades, oder sie werden vereinfacht bzw. verkleinert. Als
solche sind zu nennen Nachheizstrecken, die aus beheizten Schächten bestehen,
durch welche die noch schmelzflüssigen Fäden direkt unter der Düse hindurch
geführt werden, um die Verweilzeit im schmelzflüssigen Zustand zu verlängern
oder Maßnahmen zur Temperatursteigerung der aus der Düse austretenden
Schmelzestrahlen, durch Umsetzen von mechanischer
Energie in Wärme, indem die Schmelzestrahlen in oder direkt vor der Düse unter
hohem Druck durch entsprechend dimensionierte Engstellen gepreßt werden.
Die erfindungsgemäße Spinndüse ist ein Verbund von Elementen mit unter
schiedlichen Wärmeleitfähigkeiten: zumindest der Spinndüsenplatte, die in aller
Regel zur Hauptsache aus kompaktem Grundmaterial, vorzugsweise aus Stahl,
anderen Metallen oder Metallegierungen besteht, und dem in ihr gebildeten
evakuierten oder mit einem wärmedämmendem Material, das heißt, solchem mit
niedrigerer Wärmeleitfähigkeit als der Hauptteil der Spinndüsenplatte, gefüllten
Hohlraum. Die Isolierwirkung dieses Hohlraums wird durch Eindämmung der ihn
passierenden Wärmestrahlung verstärkt. Vorzugsweise können die Wände des
Hohlraums durch Polieren verspiegelt werden, wodurch die Strahlung herab- und
das Reflexionsvermögen heraufgesetzt wird. Anstelle eines Hohlraums können
auch mehrere Hohlräume vorgesehen sein.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß Wärmebrücken, die
durch den isolierenden Hohlraum hindurchführen und/oder diesen seitlich begren
zen als enge oder verminderte Wärmeleitquerschnitte, wie sie insbesondere
dadurch erreicht werden, daß die Wandungen der Polymerschmelze-Kanäle unter
Berücksichtigung der erforderlichen Festigkeit, möglichst dünn ausgeführt
werden, gestaltet sind. Selbstverständlich können die Elemente der verschiede
nen Ausführungsformen miteinander kombiniert werden.
Die Fig. 1 bis 3 sollen den Erfindungsgedanken erläutern, aber nicht ein
schränken. Es zeigen:
Fig. 1 eine Konstruktion einer erfindungsgemäßen Spinndüsen
platte,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 3 den Temperaturverlauf in der Spinndüsenplatten nach Fig.
1 und 2.
In Fig. 1 und 2 ist die Konstruktion einer Spinndüsenplatte 1, kurz "Spinndüse",
dargestellt, die in übrige Baugruppen einer Spinnvorrichtung, einer Wandung 2
und einem beheizten Spinnkopfgehäuse 3, integriert ist. Die Spinndüse 1 enthält
Düsenkanäle 4, 5, die an ihren Austrittsenden von einem einlaßseitigen Vorkanal
4 in eine fadenformende Austrittskapillare (Düsenkapillare) 5 übergehen. In der
Spinndüse 1 ist zur thermischen Isolierung ein Hohlraum 6 ausgebildet. Die Isolier
schicht im Hohlraum 6 kann sowohl aus Material mit geringer Wärmeleitfähig
keit, als auch aus einem leeren Hohlraum bestehen. Sie besteht vorzugsweise
aus Vakuum oder einem verdünnten Gas. Vakuum stellt den denkbar besten
Wärmeisolator dar. Austrittsseitig ist der Hohlraum 6 von einer Abdeckplatte 8
verschlossen.
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist der wärmeisolierende Hohlraum 6 evakuiert. Die diesen
verschließende untere Abdeckplatte 8 der Spinndüse 1, ist via enge Material
querschnitte 7 mit dem tragenden Teil der Düsenkonstruktion verbunden. Über
die engen Materialquerschnitte 7 und den isolierenden Hohlraum 6 wird der
Wärmefluß zwischen dem Inneren der Spinnvorrichtung und der mit der Um
gebungsluft in Kontakt stehenden austrittseitigen Abdeckplatte 8 gestaut, so
daß die Abdeckplatte 8 eine tiefere Temperatur annimmt als bei einer Spinndüse
aus homogenem Material, durch das die Wärme direkt abgeleitet wird.
Die Schmelzevorkanäle 4 sind durch die Isolierschicht (Hohlraum 6) hindurch
geführt. Sie werden dazu von sehr dünnen Wänden 7 aus vorzugsweise me
tallischem Werkstoff umschlossen, die durch ihren geringen Querschnitt der
Wärme in ihrer Flußrichtung 18 (siehe Fig. 3), ebenfalls einen hohen Wider
stand entgegensetzen. Die Stärke der Wandungen 7 richtet sich nach den
Festigkeitsanforderungen, um dem Druck der in ihrem Inneren fließenden Poly
merschmelze standzuhalten.
In Fig. 3 ist der Temperaturverlauf in Wärmeflußrichtung im Material der Düsen
nach Fig. 1 und Fig. 2 sowie in den Bereichen darüber und darunter als Dia
gramm dargestellt und mit dem Temperaturverlauf in einer herkömmlichen Spinn
düse aus homogenem Material verglichen, indem die Materialtemperaturen über
dem Weg des Wärmeflusses vom Inneren der Spinnvorrichtungen bis in den mit
Umgebungsluft gefüllten Bereich unter den Spinnvorrichtungen aufgetragen
wurde. Das Diagramm beginnt mit der für beide Varianten als gleich angenom
menen Temperatur 9 der eintretenden Schmelze, die im Inneren des Düsenpake
tes herrscht und mit der Temperatur der Konstruktionsmaterialien der Spinnvor
richtungen identisch ist und verfolgt die zu vergleichenden Temperaturverläufe
bis zur wesentlich tiefer liegenden Temperatur 10, die in der Umgebungsluft
unterhalb der Spinnvorrichtungen herrscht und die ebenfalls für beide Varianten
als gleich angenommen wurde.
Zwischen den Bereichen im Inneren der Spinnvorrichtungen und in der darunter
befindlichen Umgebungsluft liegen die Gradienten der Temperaturen in den Kon
struktionsmaterialien bzw. im isolierenden Hohlraum. Eszeigt sich, daß der
Temperaturgradient 11 über dem größten Teil der Strecke innerhalb der erfin
dungsgemäßen Düse 1 nach Fig. 1 weniger steil abfällt als der Vergleichsgradient 12
innerhalb der herkömmlichen Düse. Im Bereich des isolierenden Hohlraums 6
fällt der Gradient 13 steil ab, und erreicht an der Düsen-Austrittsfläche einen
tieferen Wert 14 als dies bei der herkömmlichen Düse der Fall ist, wo die höhere
Temperatur 15 herrscht. Als Resultat ergibt sich für die erfindungsgemäße Düse 1
nach Fig. 1 an der Düsenaustrittsfläche, gegenüber der herkömmlichen Düse
eine Temperaturdifferenz 16. Das Bezugszeichen 17 bezeichnet die Temperatur
achse (Temperatur von links nach rechts steigend) und das Bezugszeichen 18
die Wegachse des Wärmeflusses.
Die Elementarfäden treten aus einer Düse nach Fig. 1 mit höherer Temperatur
aus, als aus einer herkömmlichen Düse, was zu erklären ist mit dem in seinem
Mittel höher liegenden Temperaturgradienten 11 im dicken, tragenden Teil der
Düsenkonstruktion und dem Umstand, daß in der austrittsnahen Reststrecke 13,
innerhalb des isolierenden Hohlraums 6 und dem dünnwandigen Verbindungs
querschnitt 7, kaum noch ein ins Gewicht fallender Wärmestrom abgeleitet wird.
Die Erzeugung von Temperaturunterschieden innerhalb der Struktur einer Spinn
düse 1 erfordert einen Wärmefluß über den beschriebenen isolierenden Hohlraum
6 hinweg. Somit wird beispielsweise in einem abgegrenzten Strukturbereich
(z. B. austrittsseitige Abschlußplatte 8) eine tiefere Temperatur, die unterhalb
derjenigen des restlichen Düsenkörpers liegt, dadurch erzeugt, daß in den Wär
meflußweg zur Abdeckplatte 8 in Gestalt des isolierenden Hohlraumes 6 und des
geringen Querschnitts der Düsenwandung 7 ein Widerstand eingeschaltet
wurde, den zu überwinden ein um den Betrag 16 höheres Temperaturgefälle
erforderlich ist, als bei einer herkömmlichen Düse aus kompaktem Material. Oder
anders ausgedrückt:
Jede Spinndüse in einem Schmelzspinnprozeß gibt über ihre austrittseitige Oberfläche Wärme durch Strahlung und vor allem durch Konvektion (in den Figuren nach unten) an die Atmosphäre ab, die eine wesentlich tiefere Tempe ratur 10 aufweist. Da Wärme nur in Richtung eines vorhandenen Temperatur gefälles fließt, fällt die Temperatur aller beteiligten Medien außer der Polymer schmelze, die ja selbst fließt, in Richtung der Wegachse 18, vom Betrag 9 auf den Betrag 10 ab. Die Steilheit des Temperatur-Gefälles innerhalb eines be stimmten Bauteils richtet sich nach dessen Isolationswert, bzw. nimmt mit fallender Wärmeleitfähigkeit zu. Da die Temperatur im Inneren des Düsenpaketes durch eine Beheizung von außen (vom beheizten Spinnkopfgehäuse 3) und durch die Temperatur der einströmenden Polymerschmelze festgelegt ist, kann sich das vergrößerte Gefälle nur in einer tieferen Temperatur der die Isolationsschicht nach unten abschließenden Platte 8 und deren austrittsseitiger Oberfläche auswirken, wie im Diagramm der Fig. 3 qualitativ dargestellt ist.
Jede Spinndüse in einem Schmelzspinnprozeß gibt über ihre austrittseitige Oberfläche Wärme durch Strahlung und vor allem durch Konvektion (in den Figuren nach unten) an die Atmosphäre ab, die eine wesentlich tiefere Tempe ratur 10 aufweist. Da Wärme nur in Richtung eines vorhandenen Temperatur gefälles fließt, fällt die Temperatur aller beteiligten Medien außer der Polymer schmelze, die ja selbst fließt, in Richtung der Wegachse 18, vom Betrag 9 auf den Betrag 10 ab. Die Steilheit des Temperatur-Gefälles innerhalb eines be stimmten Bauteils richtet sich nach dessen Isolationswert, bzw. nimmt mit fallender Wärmeleitfähigkeit zu. Da die Temperatur im Inneren des Düsenpaketes durch eine Beheizung von außen (vom beheizten Spinnkopfgehäuse 3) und durch die Temperatur der einströmenden Polymerschmelze festgelegt ist, kann sich das vergrößerte Gefälle nur in einer tieferen Temperatur der die Isolationsschicht nach unten abschließenden Platte 8 und deren austrittsseitiger Oberfläche auswirken, wie im Diagramm der Fig. 3 qualitativ dargestellt ist.
In einem ausgeführten Beispiel der Erfindung wurde eine aus Metall (Stahl)
bestehende Spinndüse 1 entwickelt, mit der es gelingt, Spinnschmelze mit hoher
Temperatur, z. B. 280°C, austreten zu lassen, bei einer Düsen-Oberflächen
temperatur von z. B. nur 265°C. Damit wird erreicht, daß die Intervalle zwischen
den Reinigungsvorgängen, die jedesmal eine Produktionsunterbrechung und
erneute Inbetriebnahme des Spinn- und Spulvorganges bedingen, um einen
Faktor 3 bis 4 verlängert werden können, woraus eine erhebliche Verbesserung
der Prozeß-Effizienz resultiert.
Vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Spinndüsenplatte zumindest auf
einem Teil der Austrittsfläche von einem kühlenden Gasstrom bestrichen wird.
Claims (7)
1. Spinndüsenplatte (1), bevorzugt aus Metall,
die zwischen einer Eintrittsseite und einer Austrittsseite verlaufende
Düsenkanäle (4, 5) enthält, gekennzeichnet durch eine zwischen Ein-
und Austrittsseite eingelagerte thermische Isolierung (6) und eine diese
nach unten abschließende Platte (8), durch die die Düsenkapillaren (5)
ausmünden, wobei die thermische Isolierung von zumindest einem
wärmeisolierenden Hohlraum (6) in der Spinndüsenplatte (1) gebildet
ist.
2. Spinndüsenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum
(6) ein Vakuum herrscht.
3. Spinndüsenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (6) mit einem thermisch isolierenden Medium,
vorzugsweise einem verdünnten Gas, gefüllt ist.
4. Spinndüsenplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß Wärmebrücken über den Hohlraum (6), wie die jeden
Düsenkanal (4) umgebenden Wände (7) sehr dünn ausgeführt sind, wobei
die Festigkeitsanforderungen, um dem Druck der in ihrem Inneren
fließenden Polymerschmelze standzuhalten, die Wandstärke nach unten
begrenzen, und daß die Abschlußwände des Hohlraumes (6) zur Seite hin,
nach außen, ebenfalls dünn ausgeführt sind.
5. Spinndüsenplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Innenflächen des Hohlraums (6) zur Steigerung
der Isolierwirkung durch Polieren verspiegelt sind.
6. Spinndüsenplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die abschließende Platte (8) austrittsseitig von
einem kühlenden Gasstrom bestrichen wird.
7. Verwendung von mindestens einer Spinndüsenplatte nach einem der
Ansprüche 1 bis 6 in einer Spinnvorrichtung zur Herstellung von Fila
menten und Fasern mit erhöhtem und vergleichmäßigte Relaxiergrad
beim Austritt aus der Spinndüse.
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ID=7769609
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19626051A Expired - Fee Related DE19626051C2 (de) | 1995-08-16 | 1996-06-28 | Spinndüsenplatte mit integrierter Wärmeisolierung |
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KR101798529B1 (ko) * | 2016-05-02 | 2017-11-16 | 한국생산기술연구원 | 고강도 섬유 제조용 방사노즐장치 |
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1996
- 1996-06-28 DE DE19626051A patent/DE19626051C2/de not_active Expired - Fee Related
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