DE19625811A1 - Walzen von Stabstahl oder Draht mit engen Toleranzen des Fertigrundes - Google Patents
Walzen von Stabstahl oder Draht mit engen Toleranzen des FertigrundesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Walzwerk zum Walzen von Stabstahl oder
Draht mit Präzisions-Walzgerüsten. Die Erfindung betrifft auch ein
Verfahren zum Walzen von Stabstahl oder Draht mit engen Toleranzen
des Fertigrundes.
Es sind einige Walzwerke auf dem Markt, mit denen ein Verfahren zum
Walzen von Stabstahl oder Draht durchgeführt wird, die ein Einhalten
enger Toleranzen erlauben. Diese Verfahren arbeiten alle mit gerin
gen Abnahmen in den letzten Stichen der Gerüste. Dies führt zu einer
Erhöhung der Gerüstzahl und damit zu einer Verteuerung des Walz
werks.
Bspw. ist hinter den Fertiggerüsten des Walzwerks ein Nachblock mit
sechs Gerüsten angeordnet, der Stichabnahmen von einigen Prozent
für bestimmte Walzprogramme hat. Diese sehr geringen Abnahmen haben
den Nachteil, daß die Kaliber der Walzen nicht ganz gefüllt sein
können; als Folge davon ist, entgegen dem angestrebten Ziel, die
Präzision des fertiggewalzten Stabstahls oder Drahts zu verbessern,
eine Toleranzverschlechterung festzustellen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen anderen
Weg vorzuschlagen, mit dem die oben geschilderten Nachteile des
Standes der Technik vermieden werden können.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß als Präzisionsgerüste in einem
Walzwerk wenigstens zwei aufeinanderfolgende Gerüste gewählt werden,
die eine hohe Steifigkeit aufweisen. Diese sind gegebenenfalls z. B.
mit einer positionsgeregelten hydraulischen Anstellung ausgerüstet.
Das erste Gerüst besitzt ein Ovalkaliber, das zweite Gerüst ein
Rundkaliber. Die Stichabnahmen in den Gerüsten liegen bspw. zwischen
10 und 25%.
Zwischen den Gerüsten befindet sich keine Schlinge; deshalb können
die Gerüste auch in relativ geringem Abstand zueinander angeordnet
werden.
Die Breite des aus dem ersten Gerüst auslaufenden Ovals wird mit
einem berührungslosen Meßgerät genau ermittelt. Die Änderung der
gemessenen Breite wird zur Regelung des Zuges zwischen den Gerüsten
benutzt, indem die Drehzahl eines der Gerüste so verändert wird,
daß die richtige Ovalbreite immer eingehalten wird.
Wegen des geringen Abstandes der Gerüste zueinander können dadurch
auch verdickte Enden reduziert werden, was mit einer Schlingenrege
lung nicht möglich ist.
Die beschriebene Methode gewährleistet das Einhalten enger Toleran
zen auch dann, wenn die beiden Präzisionsgerüste nicht am Ende der
Straße angeordnet sind. Bedingung dafür ist allerdings, daß die
folgenden Gerüste mittels Schlingen geregelt werden oder als Block
angetrieben werden.
Besonders bewährt hat es sich, wenn beide Präzisions-Walzgerüst
fliegend gelagerte Kaliberwalzen aufweisen, weil diese dann von der
Bedienungsseite her - insbesondere für alle notwendigen Einstell-,
Austausch- und Reparaturarbeiten - leicht zugänglich sind. Zweckmä
ßigerweise können dabei die beiden Präzisions-Walzgerüst Cantilever-
Bauart haben.
Besonders gute Walzergebnisse lassen sich nach der Erfindung aber
erzielen, wenn den beiden Präzisions-Walzgerüsten zusätzlich noch
ein Walzgerüst vorgeordnet ist, dessen Walzen lediglich ein Grob
oval- bzw. Tonnenkaliber aufweisen, wobei dieses zusätzliche Walzge
rüst ggf. ebenfalls als Präzisions-Walzgerüst ausgeführt werden
kann. Dabei kann es sinnvoll sein, auch diesem Präzisions-Walzgerüst
eine hohe Steifigkeit zu geben und/oder es mit einer positions
geregelten hydraulischen Anstellung auszurüsten.
Verfahrenstechnisch wird ein Walzwerk, das zusätzlich zu den beiden
Präzisions-Walzgerüsten mit Ovalkaliber und Rundkaliber noch ein
vorgeordnetes Walzgerüst mit Groboval- bzw. Tonnenkaliber umfaßt
besonders zweckmäßig so betrieben, daß nicht nur zwischen dem
Ovalkaliber-Gerüst und dem Rundkaliber-Gerüst, sondern auch schon
zwischen dem Groboval- bzw. Tonnenkaliber-Gerüst und dem Ovalkali
ber-Gerüst mit Zugregelung gewalzt werden kann. Dabei stellen sich
besonders gute Walzergebnisse dann ein, wenn das Ausmaß der Zugrege
lung zwischen dem Groboval- bzw. Tonnenkaliber-Gerüst und dem
Ovalkaliber-Gerüst vom Walzzug zwischen dem Ovalkaliber-Gerüst und
dem Rundkaliber-Gerüst abgeleitet bzw. bestimmt wird.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein Walzwerk 1 zum Walzen von Stabstahl
oder Draht 2, das in üblicher Weise mit in der Walzlinie aufeinan
derfolgend angeordneten Vor-, Zwischen- und Fertigstraßen arbeitet,
von denen wiederum jede mit einer Mehrzahl abwechselnd aufeinan
derfolgender Horizontalgerüste 3 und Vertikalgerüste 4 ausgestattet
ist. Das Ende dieses Walzwerks 1 bilden wenigstens zwei Präzisions-
Walzgerüste 5 und 6, die eine hohe Steifigkeit haben und von denen
jedes zu diesem Zweck mit einer positionsgeregelten hydraulischen
Anstellung ausgestattet ist.
Das erste Präzisions-Walzgerüst 5 ist dabei als Vertikalgerüst
ausgeführt, dessen Walzen mit einem Ovalkaliber 7 ausgestattet sind,
wie es in Fig. 4 zu sehen ist. Hingegen ist das zweite Präzisions-
Walzgerüst 6 als Horizontalgerüst gebaut und seine Walzen weisen
ein Rundkaliber 8 auf, das in Fig. 5 gezeigt wird.
Beide Präzisions-Walzgerüst 5 und 6 stehen in einem so engen Abstand
zueinander oder sind so dicht zusammengefaßt, daß sich zwischen
ihnen keine Walzgutschlinge bilden kann.
In Fig. 4 ist noch angedeutet, daß das erste Walzgerüst 5 mit einem
berührungslos arbeitenden Präzisions-Meßgerät 9 ausgestattet ist,
das ständig die Breite des aus dem Präzisions-Walzgerüst 5 aus
laufenden Ovals des Stabstahls oder Drahtes 2 ermittelt. Eine
Änderung der gemessenen Ovalbreite 10 wird dabei zur Regelung des
Zuges zwischen den beiden Präzisions-Walzgerüsten 5 und 6 in der
Weise benutzt, daß die Drehzahl mindestens eines derselben in dem
Sinne verändert wird, die richtige Ovalbreite 10 immer einzuhalten.
Während bei dem Walzwerk 1 nach Fig. 1 die beiden Präzisions-Walzge
rüste 5 und 6 das Ende der gesamten Straße bilden, ist in den Fig.
2 und 3 zu sehen, daß sich diese Präzisionsgerüste 5 und 6 auch
innerhalb der Walzstraße anordnen lassen und trotzdem das Einhalten
enger Toleranzen gewährleisten. Diese Anordnung der Präzisions-
Walzgerüste 5 und 6 innerhalb eines Walzwerks 1 ist jedoch an
bestimmte Bedingungen geknüpft. Entweder müssen nämlich, wie Fig.
2 zeigt, alle den Präzisions-Walzgerüsten 5 und 6 in der Straße
nachfolgenden Walzgerüste 3 und 4 mittels Schlingen 11 geregelt
werden oder aber es ist nötig, wie Fig. 3 erkennen läßt, alle
nachfolgenden Walzgerüste 3 und 4 als Block anzutreiben.
In den Fig. 1, 2 und 3 der Zeichnung ist jeweils als eine Beson
derheit angedeutet, daß sich den beiden Präzisions-Walzgerüsten 5
und 6 in der Walzlinie noch ein Walzgerüst 13 vorordnen läßt, dessen
Kennzeichen darin liegt, daß seine Walzen lediglich ein Groboval-
bzw. Tonnenkaliber 14 aufweisen, wie es in Fig. 6 der Zeichnung
angedeutet ist.
Es hat sich gezeigt, daß durch die Einbeziehung eines solchen
Groboval- bzw. Tonnenkalibers in den Walzprozeß die engen Toleranzen
des Fertigrundes besonders günstig beeinflußt werden können. Der
Walzprozeß läuft dann nämlich so ab, daß auch zwischen dem Groboval-
bzw. Tonnenkaliber-Gerüst 13 und dem Ovalkaliber-Gerüst 5 mit
Zugregelung gewalzt werden kann. Dabei ist es weiterhin von Vorteil,
daß das Ausmaß der Zugregelung zwischen dem Groboval- bzw. Tonnenka
liber-Gerüst 13 und dem Ovalkaliber-Gerüst 5 vom Walzzug zwischen
dem Ovalkaliber-Gerüst 5 und dem Rundkaliber-Gerüst 6 abgeleitet
bzw. bestimmt werden kann.
Erwähnenswert ist abschließend noch, daß sich das Groboval- bzw.
Tonnenkaliber-Gerüst 13 gegebenenfalls ebenfalls als ein Präzisions-
Walzgerüst ausführen läßt. D.h., es hat eine hohe Steifigkeit
und/oder ist mit einer positionsgeregelten hydraulischen Anstellung
ausgerüstet und steht in so engem Abstand vor dem Ovalkaliber-Gerüst
5, daß sich zu diesem hin keine Schlinge bilden kann.
Die Aufeinanderfolge der Walzgerüste 13, 5 und 6 ist in Fig. 7 der
Zeichnung in vergrößertem Maßstab und daher deutlicher zu sehen als
in den Fig. 1 bis 3. Dabei sind die beiden Gerüste 13 und 5 als
Vertikalgerüste gebaut, während das Gerüst 6 als Horizontalgerüst
wirksam ist. Zu sehen ist in Fig. 7 ferner, daß aus dem vorgeord
neten Gerüst 13 der Groboval- bzw. Tonnenquerschnitt 14 ausläuft,
welcher im Gerüst 5 zum Ovalquerschnitt 7 ausgewalzt wird, bevor
aus dem Gerüst 6 der Rundquerschnitt 8 austritt.
In Fig. 7 ist neben dem Präzisions-Meßgerät 9 für die Ovalbreite
10 des Stabstahls oder Drahtes 2, welches dem Gerüst 5 nachfolgt
auch noch ein Präzisions-Meßgerät 15 hinter dem Gerüst 6 vorgesehen.
Letzteres arbeitet in mindestens zwei zueinander winkelversetzten
Ebenen und nutzt jede auftretende Veränderung der Querschnittsbreite
des Rundquerschnitts 8 zur Korrektur der Anstellung des letzten
Gerüstes zwecks Veränderung der Querschnittshöhe.
Claims (18)
1. Walzwerk zum Walzen von Stabstahl oder Draht mit Präzisions-
Walzgerüsten,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Walzwerk als Präzisions-Walzgerüste wenigstens zwei
aufeinanderfolgende Walz-Gerüste (5 und 6) aufweist, die eine
hohe Steifigkeit haben.
2. Walzwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen des ersten des Präzizions-Walzgerüstes (5)
Ovalkaliber (7) und die Walzen des zweiten Präzisions-Walzge
rüsts (6) Rundkaliber (8) aufweisen.
3. Walzwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Gerüst (5) mit einem vorzugsweise berührungslos
arbeitenden Präzisions-Meßgerät (9) ausgestattet ist zwecks
Ermittlung der Breite (10) des aus diesem Gerüst (5) auslaufen
den Ovals (7).
4. Walzwerk nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gerüst (5) mit Ovalkaliber (7) und das Gerüst (6) mit
Rundkaliber (8) im engen Abstand zueinander stehen und keine
Schlinge zwischen den beiden Gerüsten (5 und 6) ausgebildet
ist.
5. Walzwerk nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Präzisions-Walzgerüste (5 und 6) mit einer positions
geregelten hydraulischen Anstellung ausgerüstet sind.
6. Walzwerk nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Präzisions-Walzgerüste (5 und 6) am Ende der
Walzstraße (1) angeordnet sind (Fig. 1).
7. Walzwerk nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Präzisions-Walzgerüste (5 und 6) innerhalb der
Walzstraße (1) angeordnet sind und die nachfolgenden Gerüste
(3 und 4) mittels Schlingen (11) regelbar sind (Fig. 2).
8. Walzwerk nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Präzisions-Walzgerüste (5 und 6) innerhalb der
Walzstraße (1) angeordnet sind und die nachfolgenden Gerüste
als Walzblock (12) antreibbar sind (Fig. 3).
9. Walzwerk nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Präzisions-Walzgerüste (5 und 6) fliegend gelagerte
Kaliberwalzen aufweisen.
10. Walzwerk nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Präzisions-Walzgerüste (5 und 6) Cantilever-Bauart
aufweisen.
11. Walzwerk zum Walzen von Stabstahl oder Draht mit Präzisions-
Walzgerüsten nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß den beiden Präzisions-Walzgerüsten (5 und 6) zusätzlich
noch ein Walzgerüst (13) vorgeordnet ist, dessen Walzen le
diglich ein Groboval- bzw. Tonnenkaliber (14) aufweisen und
das ggf. ebenfalls als Präzisions-Walzgerüst ausgeführt ist.
12. Verfahren zum Walzen von Stabstahl oder Draht mit engen Tole
ranzen des Fertigrundes mit einem Walzwerk nach einem der
Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl in dem ersten Präzisions-Walzgerüst (5) mit Ovalka
liber (7) als auch in ,dem zweiten Präzisions-Walzgerüst (6)
mit Rundkaliber (8) bei hoher Gerüststeifigkeit die Stauch
abnahme gegebenenfalls mittels einer positionsgeregelten
hydraulischen Anstellung eingestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stauchabnahme zwischen 10 und 25% beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (10) des aus dem ersten Gerüst (5) auslaufenden
Ovals (7) mit einem berührungslosen Meßgerät (9) präzise
ermittelt wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderung der gemessenen Breite (10) des auslaufenden
Ovals (7) des ersten Gerüsts (5) zur Regelung des Zuges zwi
schen den Gerüsten (5 und 6) benutzt wird, indem die Drehzahl
eines der Gerüste (5 und 6) so verändert wird, daß die richtige
Ovalbreite (10) immer eingehalten wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der auslaufende Rundquerschnitt (8) in mindestens zwei
zueinander winkelversetzten Ebenen ständig gemessen wird (15)
und eine Veränderung seiner Querschnittsbreite zur Korrektur
der Anstellung des letzten Gerüstes (6) zwecks Veränderung der
Querschnittshöhe benutzt wird.
17. Verfahren zum Walzen von Stabstahl oder Draht mit engen Tole
ranzen des Fertigrundes nach einem der Ansprüche 12 bis 16 mit
einem Walzwerk nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch zwischen dem Groboval- bzw. Tonnenkaliber-Gerüst (13)
und dem Ovalkaliber-Gerüst (5) mit Zugregelung gewalzt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausmaß der Zugregelung zwischen dem Groboval- bzw.
Tonnenkaliber-Gerüst (13) und dem Ovalkaliber-Gerüst (5) vom
Walzzug zwischen dem Ovalkaliber-Gerüst (5) und dem Rundkali
ber-Gerüst (6) abgeleitet bzw. bestimmt wird.
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |