DE19625690A1 - Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmigen Glasbehälters und nach den Verfahren hergestellte Glasbehälter - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmigen Glasbehälters und nach den Verfahren hergestellte GlasbehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmi
gen Glasbehälters, bei dem der obere Rand, der Becherrand, einwandig ausgeführt
ist. Dabei werden zwei am einen Ende offene und am anderen Ende geschlossene
ineinander, mit Abstand voneinander angeordnete Mäntel verschmolzen. Die Erfin
dung hat auch nach den Verfahren hergestellte Glasbehälter zum Inhalt.
Die Herstellung von doppelwandigen Isolierbehältern ist seit langem bekannt. Das
übliche Vorgehen ist dabei, die Ränder der beiden Mäntel miteinander zu ver
schmelzen. So erhält man Gefäße, bei denen Außen- und Innenmantel auf gleicher
Höhe abschließen. Varianten dieser Vorgehensweise sind z. B. in den Patentschrif
ten DE 7 35 021 und DE 12 58 561 beschrieben. Hierbei ist ein hohes Aufheizen
beider Glasränder nötig, um die Verschmelzung zu ermöglichen.
Sinnvoll für eine besonders gute Isolierung ist ein Unterdruck im Raum zwischen
Außen- und Innenmantel. Dieser kann z. B., wie in der Patentschrift DE 5 71 172 er
wähnt, durch eine Absaugeöffnung im Außengefäß erzeugt werden. Dies erhöht
natürlich den Verfahrensaufwand.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches, mit geringem Aufwand durchführba
res Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen Glasbehälters bereitzustellen,
das nicht nur eine einfache und sichere Verbindung von Innen- und Außenmantel,
sondern auch diese Verbindung bei unterschiedlicher Höhe von Außen- und Innen
mantel ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 8 beschriebenen
Verfahren gelöst.
Zur Herstellung des doppelwandigen becherförmigen Glasbehälters mit einwandi
gem Becherrand werden zwei am einen Ende offene und am anderen Ende ge
schlossene Mäntel verwendet, wobei der innere Mantel länger als der äußere Mantel
ist. Der äußere Mantel wird in einem Außenfutter vorzugsweise mittels Vakuum ge
halten. Der innere Mantel, der mit Hilfe eines Innenfutters zentrisch zum Außenman
tel gehalten wird, wird längs einer ringförmigen Umfangszone bis zum Erweichen
erhitzt. Diese Ringzone wird dabei so weit aufgeheizt, bis sie einen teigigen, ver
formbaren, aber nicht schmelzflüssigen Zustand erreicht. Die diesem Zustand ent
sprechende Temperatur wird durch die Zusammensetzung des verwendeten Glases
bestimmt. Bei einem Borosilicatglas Typ 3.3 beträgt diese Fügetemperatur etwa 900
bis 1000°C. Dieses Erhitzen kann beliebig erfolgen, im allgemeinen werden Brenner
verwendet. Besonders geeignet sind Ringbrenner.
Der Abstand dieser ringförmigen Umfangszone des inneren Mantels von dessen Bo
den wird so gewählt, daß beim späteren Verschmelzen des Randes des äußeren
Mantels mit der erweichten Zone des inneren Mantels ein vorbestimmter Abstand
zwischen beiden Böden besteht.
Um zu vermeiden, daß infolge der Erweichung der Ringzone der innere Mantel ab
sinkt, wird er durch zwei Halterungen des Innenfutters ober- und unterhalb der zu
erweichenden Zone gestützt, von denen mindestens eine zur Zentrierung als Bund
ausgebildet ist. Im allgemeinen stützen die beiden Halterungen des Innenfutters den
inneren Mantel radial, z. B. durch bewegliche federdruckbeaufschlagte Segmente ab.
Diese Halterungen dienen auch gleichzeitig der Zentrierung. Oberhalb der zu erwei
chenden Zone, d. h. im Bereich des Randes, wird der innere Mantel druckdicht ver
schlossen, z. B. durch eine aufblasbare elastische Dichtung oder andere dem Fach
mann bekannte Dichtungsanordnungen. Falls der Boden des inneren und des äuße
ren Mantels einander berühren sollen, kann die untere Halterung dahingehend ver
einfacht werden, daß in erster Linie nur noch der Boden des inneren Mantels abge
stützt wird.
Der Rand des Außenmantels und die erweichte Umfangszone des Innenmantels
werden einander gegenüberliegend positioniert. Der innere Mantel wird mit Über
druck beaufschlagt, wodurch die erweichte Umfangszone an den Rand des äußeren
Mantels angeblasen und an diesen angeschmolzen wird und bei Erkalten eine feste
und dichte Verbindung mit ihm eingeht.
Der Rand des äußeren Mantels kann auch vor dem Anblasen des inneren Mantels
erwärmt werden. Die Erwärmung des Außenmantels dient dazu, daß die Tempera
turdifferenz zwischen Außen- und Innenmantel verringert wird, was das nun folgen
de Anschmelzen erleichtert und die Spannungen im Anschmelzbereich herabsetzt.
Insbesondere bei Gläsern mit höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten kann
dadurch die Ausschußquote bei der Produktion verringert werden.
Eine weitere Möglichkeit, um z. B. die Wandstärke der Ringzone beim Einblasen
nicht zu stark zu schwächen, besteht darin, durch eine Relativbewegung der beiden
Halterungen des Innenmantels zueinander während des Ausblasens die erweichte
Zone zu "stauchen", um die Wanddickenverringerung durch das Ausblasen zu kom
pensieren.
Infolge der Erwärmung des inneren Mantels bzw. beider Mäntel wird nach dem
schnellen Verschließen des Raumes zwischen innerem und äußerem Mantel und
dem Abkühlen nach Wegnahme der Wärmequelle in diesem Zwischenraum ein Un
terdruck herrschen, der die isolierende Wirkung des doppelwandigen Gefäßes ver
stärkt. Dabei ist keine separate Evakuierung über Evakuierungsöffnungen nötig.
Eine besondere Gestaltung des Randes des äußeren Mantels, an den angeschmol
zen wird, ist nicht notwendig. Der äußere Mantel kann jedoch z. B. einen nach innen
eingezogenen Rand aufweisen. Er kann bereits bei der Herstellung des Mantels
geformt werden. Für den Fall, daß der Rand des äußeren Mantels vor dem Anblasen
des inneren erwärmt wird, kann der eingezogene Rand praktischerweise auch wäh
rend des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugt werden. Hierbei wird der erwärmte
Rand des äußeren Mantels beispielsweise durch eine mechanisch umschließende
Form an den inneren Mantel gelegt und dabei geformt. Wird das Gefäß drehend an
geordnet, so kann zur Verformung des Randes ein mechanisches Formstück oder
eine Rolle angelegt werden, und schon nach einer Umdrehung kann der innere
Mantel angeblasen werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein äußerer Mantel verwen
det, der entlang seines Randes eine nach außen weisende Sicke besitzt. Die er
weichte verformbare Ringzone des Innenmantels wird bei Beaufschlagung mit Über
druck in diese Vertiefung des Außenmantels eingeblasen. Durch diese Anordnung
wird die Verbindung zwischen Innen- und Außenmantel erleichtert, so daß auch oh
ne das Erwärmen des Außenmantels eine gute Verbindung der beiden Mäntel er
folgt.
Wenn der Außenmantel nicht erwärmt wird oder wenn seine Erwärmungstemperatur
so gering gewählt wird, daß der Rand des Außenmantels, an den der Innenmantel
angeblasen wird, selbst ausreichend fest und unverformbar bleibt, wird keine Außen
form benötigt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird nicht nur die beschriebene ring
förmige Umfangszone des inneren Mantels, sondern auch der Rand des äußeren
Mantels bis zur Erweichung erhitzt. Dann wird die Ringzone des Innenmantels mit
tels Überdruck ausgeblasen und mit dem Außenmantel verschmolzen. Der Grad der
Erweichung des Außenmantels kann dabei gerade so gewählt werden, daß der Ver
schmelzvorgang ermöglicht wird, der äußere Mantel jedoch trotz Überdruck noch
nicht verformt wird. Es ist dabei empfehlenswert, die Ringzone des inneren Mantels
besonders weich zu machen, um den zur Verformung erforderlichen Druck gering
halten zu können.
Wird der Rand des äußeren Mantels stärker erweicht, ist es sinnvoll, den Rand des
äußeren Mantels während des Einblasevorgangs von außen mechanisch abzustüt
zen. Dieses Abstützen kann mittels einer Außenform bzw. überfederbarer Form
werkzeuge geschehen, wie sie auch im Falle der oben beschriebenen Herstellung
eines nach innen eingezogenen Randes des Außenmantels während des Verfah
rens verwendet werden. Eine solche Außenform sollte mindestens etwas breiter als
die erwärmte Ringzone der Mäntel sein. Damit die im allgemeinen geteilte Form kei
ne Naht am Produkt verursacht, werden Form oder Gefäß vorteilhafterweise dre
hend angeordnet.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein äußerer Mantel mit eingezo
genem Boden verwendet. Dieser kann als Distanzhalter beim Einblasen des Innen
mantels in den Außenmantel dienen, um den der Isolation dienenden Zwischenraum
zwischen Innen- und Außenmantel zu gewährleisten. Üblicherweise entspricht die
Höhe des eingezogenen Bereichs etwa dem Mantelspalt zwischen Außen- und In
nenglas. Die Bodenform wird dabei zweckmäßigerweise so gewählt, daß die Wär
meabfuhr gering bleibt, d. h. der Durchmesser des eingezogenen Bodenteils wird
sinnvollerweise klein sein. Statt eines eingezogenen Bodens des äußeren Mantels
kann auch ein ausgestülpter Boden des inneren Mantels die Funktion eines Di
stanzhalters übernehmen. Bezüglich der möglichst gering zu haltenden Wärmeab
fuhr ist ein eingezogener Boden des äußeren Mantels vorteilhafter, da so die Flä
che, die einen mehr oder weniger direkten Kontakt mit der Aufstellfläche, z. B. der
Tischplatte, hat, gering gehalten werden kann.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch folgende Verfahrens
variante gelöst:
Wie im Verfahren gemäß Patentanspruch 1 erfolgt auch hier im Verfahren nach An spruch 8 das zum Verschmelzen notwendige Aneinanderbringen von innerem und äußerem Mantel mittels Druck, jedoch nicht mit Druckluft, sondern mit mechani schem Druck durch Formwerkzeuge.
Wie im Verfahren gemäß Patentanspruch 1 erfolgt auch hier im Verfahren nach An spruch 8 das zum Verschmelzen notwendige Aneinanderbringen von innerem und äußerem Mantel mittels Druck, jedoch nicht mit Druckluft, sondern mit mechani schem Druck durch Formwerkzeuge.
Wie bereits oben beschrieben, werden ein innerer Mantel und ein kürzerer äußerer
Mantel verwendet, die am einen Ende offen und am anderen Ende geschlossen
sind. Der äußere Mantel wird in einem Außenfutter vorzugsweise mittels Vakuum
gehalten. Der innere Mantel wird mit Hilfe eines Innenfutters mit den oben beschrie
benen Halterungen zentrisch zum Außenmantel gehalten. Die beiden Mäntel werden
so zueinander positioniert, daß der Rand des äußeren Mantels sich auf der Höhe
des inneren Mantels befindet, auf der die Verschmelzzone entstehen soll. Der Ab
stand dieser ringförmigen Umfangszone des inneren Mantels wird dabei so gewählt,
daß im fertigen Glasbehälter ein vorbestimmter Abstand zwischen den beiden Böden
bestehen wird. Als Positionierungshilfe bzw. als Distanzhalter beim späteren Verbin
den der Mäntel kann wiederum das Außenglas einen teilweise eingezogenen oder
das Innenglas einen teilweise ausgestülpten Boden besitzen. Sowohl der Rand des
äußeren Mantels als auch die ringförmige Umfangszone des inneren Mantels wer
den nun erhitzt. Dies kann gleichzeitig mit ein- und derselben Heizquelle i. a. einem
Brenner geschehen. Nach Wegnahme des Brenners wird der erhitzte Rand des äu
ßeren Mantels durch ein Formwerkzeug, beispielsweise eine Rolle, z. B. aus Stahl,
oder eine andere mechanische Abstützung an die erhitzte Umfangszone des inneren
Mantels gepreßt. Dabei werden die Mäntel miteinander verschmolzen. Falls erfor
derlich, kann die Druckstelle von innen mechanisch abgestützt werden. Auch hier
stellt sich aufgrund des Erwärmens und des schnellen Verschließens ein Unterdruck
im Raum zwischen den Mänteln ein.
Die erfindungsgemäßen Verfahren sowie die nach den Verfahren hergestellten
Glasbehälter werden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen beispielhaft:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen nach der Erfindung hergestellten Trinkbecher mit
nach außen weisender umlaufender Sicke im äußeren Mantel,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen nach der Erfindung hergestellten Trinkbecher mit
eingezogenem Boden,
Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Ansicht im axialen Schnitt zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 zum Zeitpunkt der Er
wärmung der Mäntel,
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine Ansicht im axialen Schnitt zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 zum Zeitpunkt der Be
aufschlagung mit Überdruck,
Fig. 5 in schematischer Darstellung eine Ansicht im axialen Schnitt zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 8 zum Zeitpunkt des
Verschmelzens der Mäntel.
Im einzelnen:
Fig. 1 zeigt einen Trinkbecher, der nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 herge stellt wurde. Der Trinkbecher besteht aus einem inneren Mantel 1 und einem kürze ren äußeren Mantel 2. Der äußere Mantel 2 weist entlang seines oberen Randes eine nach außen weisende Sicke 3 auf. In diese wurde die durch Erhitzen erweichte, verformbare Ringumfangszone des inneren Mantels 1 durch Überdruck eingeblasen und angeschmolzen. Dabei entstand die Ausbuchtung 4 des inneren Mantels 1. Der Rand des inneren Mantels 1, der Becherrand, bildet den Trinkrand 5. Dabei sind beliebige Randformen möglich. Der Trinkrand 5, der in diesem Beispiel leicht ausge kragt ist, wurde bereits vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Herstellung des inneren Mantels 1 ausgeformt.
Fig. 1 zeigt einen Trinkbecher, der nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 herge stellt wurde. Der Trinkbecher besteht aus einem inneren Mantel 1 und einem kürze ren äußeren Mantel 2. Der äußere Mantel 2 weist entlang seines oberen Randes eine nach außen weisende Sicke 3 auf. In diese wurde die durch Erhitzen erweichte, verformbare Ringumfangszone des inneren Mantels 1 durch Überdruck eingeblasen und angeschmolzen. Dabei entstand die Ausbuchtung 4 des inneren Mantels 1. Der Rand des inneren Mantels 1, der Becherrand, bildet den Trinkrand 5. Dabei sind beliebige Randformen möglich. Der Trinkrand 5, der in diesem Beispiel leicht ausge kragt ist, wurde bereits vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Herstellung des inneren Mantels 1 ausgeformt.
Fig. 2 zeigt einen Trinkbecher, der nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 herge
stellt wurde. Der Trinkbecher besteht aus innerem Mantel 1 und äußerem Mantel 2.
Der äußere Mantel 2 weist einen nach innen eingezogenen Rand 4a auf. Der äuße
re Mantel 2 besitzt einen teilweise eingezogenen Boden 6, der gleichzeitig als Di
stanzhalter für den Boden des inneren Mantels 1 dient.
Auch zeigt Fig. 2 wiederum den Trinkrand 5 sowie die beim Einblasen und An
schmelzen entstandene Ausbuchtung 4.
Fig. 3 zeigt schematisch den ersten wesentlichen Schritt des Verfahrens gemäß
Anspruch 1, bei dem in diesem Beispiel ein in seiner Form von Fig. 1 und Fig. 2 ab
weichendes Trinkgefäß hergestellt wird. Der innere Mantel 1 wird längs einer ring
förmigen Umfangszone 7 bis zum Erweichen erhitzt. Auch der Rand des äußeren
Mantels 2 wird ringförmig erhitzt (7a). Die Heizquelle ist in Fig. 3 nicht dargestellt. Im
allgemeinen werden Brenner verwendet; als besonders geeignet haben sich Ring
brenner erwiesen. Der innere Mantel 1 wird mit einem Innenfutter 8 gehalten, das
zwei Halterungen 9 und 10 besitzt, die das Absinken des inneren Mantels 1 infolge
der Erweichung der Ringzone 7 verhindern. Hier stützt die eine Halterung 9 den Bo
den des Mantels, und die andere Halterung, der Bund 10, zentriert das Glas in be
zug auf den äußeren Mantel 2 und befindet sich auf Höhe des Trinkrandes 6 des
inneren Mantels 1. Der äußere Mantel 2 wird in einem Außenfutter 11 mit einem Va
kuumanschluß 12 durch Vakuum gehalten. Es ist auch möglich, den äußeren Mantel
an seinem Außenumfang durch Greifer oder Klammern zu halten. Der innere Mantel
1 besitzt einen teilweise ausgestülpten Boden 6a, der beim auf den Verfahrens
schritt des Erwärmens folgenden Hub des inneren Mantels 1 in den äußeren Mantel
2 als Distanzhalter zwischen den beiden Böden dient.
Fig. 4 zeigt schematisch das Verfahren gemäß Anspruch 1 zum Zeitpunkt der Be
aufschlagung mit Überdruck. Die, wie in Fig. 3 gezeigt, erweichte ringförmige Um
fangszone 7 des inneren Mantels 1 ist durch einen Hub des Innenfutters 8 mit den
Halterungen 9 und 10 dem ebenfalls erwärmten und in Fig. 3 mit 7a beschrifteten
ringförmigen Rand des äußeren Mantels 2 gegenüberliegend positioniert worden.
Dieser Rand ist mittels der abstützenden Außenform 13 an den inneren Mantel 1
angelegt worden und dabei zum eingezogenen Rand 4a verformt worden. Der nötige
Hub entspricht dem ehemaligen Abstand der Mitten der erwärmten Zonen 7 des in
neren Mantels 1 und 7a des äußeren Mantels 2 aus Fig. 3. Durch Hochfahren des
Armes 14 wird mittels der Feder 15 das Innenfutter 8 mit der mit einer Dichtung ver
sehenen Halterung 10 gegen den inneren Mantel 1 gepreßt. Fig. 4 zeigt wiederum
das Außenfutter 11 mit dem Vakuumanschluß 12. Am Innenfutter 8 bzw. an dessen
Halterung 10 befindet sich der Druckluftanschluß 16. Hierdurch wird der innere
Mantel 1 mit Druckluft beaufschlagt, dadurch ausgeblasen, was zur Ausstülpung 4
führt, und mit dem äußeren Mantel 2 verschmolzen. Dabei dient der teilweise aus
gestülpte Boden 6a des inneren Mantels 1 als Distanzhalter zwischen den beiden
Böden. Das Gefäß ist drehend angeordnet.
Fig. 5 zeigt schematisch das Verfahren gemäß Anspruch 8 zum Zeitpunkt des Ver
schmelzens der Mäntel. Der innere Mantel 1 und der äußere Mantel 2 sind zentriert
ineinander gehoben. Der innere Mantel 1 besitzt einen teilweise ausgestülpten Bo
den 6a, der als Distanzhalter zum Boden des äußeren Mantels 2 dient. Das Außen
futter 11 mit Vakuumanschluß 12, das Innenfutter 8 mit den Halterungen 9 und 10
sowie der Arm 14 mit der Feder 15 entsprechen der Vorrichtung in Fig. 3 und Fig. 4.
Ein Druckluftanschluß wird bei diesem Verfahren nicht benötigt. Mittels eines nicht
eingezeichneten Brenners sind sowohl der Rand des äußeren Mantels 2 als auch
die gegenüberliegend positionierte ringförmige Umfangszone des inneren Mantels 1
erhitzt worden. Die Mäntel sind hier wiederum drehend angeordnet. Ein äußeres, als
Rolle ausgeführtes Formwerkzeug 17, dessen Achse 17a eingezeichnet ist, drückt
den erhitzten Rand des äußeren Mantels 2, der sich dabei verformt (4a), an die ge
genüberliegende, ebenfalls erhitzte ringförmige Umfangszone 7 des inneren Mantels
1, wodurch die beiden Mäntel verschmelzen. Die Druckstelle wird dabei von innen
durch die zweite Rolle 18 mit ihrer Achse 18a abgestützt, um ein Nachgeben der
erhitzten Zone des inneren Mantels nach innen zu verhindern. Die Halterungen der
beiden Rollen 17 und 18 sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
Ein doppelwandiger becherförmiger Glasbehälter ist zur Aufnahme sowohl von hei
ßen als auch von kalten Flüssigkeiten geeignet und in der Lage, deren Temperatur
über einen gewissen Zeitraum zu halten. Daraus ergibt sich der weitere Vorteil, daß
das Gefäß von außen problemlos angefaßt werden kann, da es bei heißem Inhalt
außen selber kalt bleibt. So sind keine Henkel o. ä. nötig, was die Produktion verein
facht. Bei einem doppelwandigen Glasgefäß, bei dem, wie bei nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren hergestellten Behältern, der Trinkrand nur einwandig ausgeführt
ist, profitiert der Benutzer einerseits beim Festhalten des Gefäßes von der isolieren
den Wirkung der zwei Wände und kann aber andererseits beim Berühren des ein
wandigen Randes mit den Lippen die Temperatur des Inhaltes abschätzen.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Verfahren bestehen in ihrer Einfachheit, ihrer
Schnelligkeit und dem geringen apparativen Aufwand zur Erzeugung einer dichten
und auch formschönen Verbindung zwischen innerem und äußerem Mantel. Von
Vorteil ist weiterhin, daß die Verfahren nicht auf eine bestimmte Form eines doppel
wandigen Gefäßes mit einwandigem Becherrand beschränkt sind, sondern zahlrei
che Gestaltungsformen der herzustellenden Gefäße zulassen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmigen Glasbehäl
ters, bei dem der obere Rand, der Becherrand, einwandig ausgeführt ist,
durch Verschmelzen von zwei an einem Ende offenen und am anderen Ende
geschlossenen, ineinander mit Abstand voneinander angeordneten Mänteln,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen inneren Mantel verwendet, der länger ist als der äußere Man tel,
daß man den inneren Mantel längs einer ringförmigen Umfangszone bis zum Erweichen erwärmt, wobei man den Abstand der ringförmigen Umfangszone vom Boden des inneren Mantels so wählt, daß beim Verschmelzen des Ran des des äußeren Mantels mit der erweichten ringförmigen Umfangszone des inneren Mantels ein vorbestimmter Abstand zwischen den Böden des inneren und des äußeren Mantels entsteht,
daß man den Rand des äußeren Mantels und die erweichte Umfangszone des inneren Mantels einander gegenüberliegend positioniert und
daß man durch Beaufschlagen des inneren Mantels mit einem Überdruck die erweichte Umfangszone an den Rand des äußeren Mantels anbläst.
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen inneren Mantel verwendet, der länger ist als der äußere Man tel,
daß man den inneren Mantel längs einer ringförmigen Umfangszone bis zum Erweichen erwärmt, wobei man den Abstand der ringförmigen Umfangszone vom Boden des inneren Mantels so wählt, daß beim Verschmelzen des Ran des des äußeren Mantels mit der erweichten ringförmigen Umfangszone des inneren Mantels ein vorbestimmter Abstand zwischen den Böden des inneren und des äußeren Mantels entsteht,
daß man den Rand des äußeren Mantels und die erweichte Umfangszone des inneren Mantels einander gegenüberliegend positioniert und
daß man durch Beaufschlagen des inneren Mantels mit einem Überdruck die erweichte Umfangszone an den Rand des äußeren Mantels anbläst.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Rand des äußeren Mantels vor dem Anblasen des inneren
Mantels erwärmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen äußeren Mantel verwendet, der an seinem Rand eine nach
außen weisende Sicke besitzt, in die die erweichte Zone des inneren Mantels
eingeblasen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen äußeren Mantel verwendet, der einen nach innen eingezoge
nen Rand aufweist.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Rand des äußeren Mantels bis zur Erweichung erwärmt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein eingezogener Rand des äußeren Mantels vor dem Einblasevorgang
mechanisch durch Anlegen an den inneren Mantel geformt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Rand des äußeren Mantels während des Einblasevorgangs von
außen mechanisch abstützt.
8. Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmigen Glasbehäl
ters, bei dem der obere Rand, der Becherrand, einwandig ausgeführt ist,
durch Verschmelzen von zwei an einem Ende offenen und am anderen Ende
geschlossenen, ineinander mit Abstand voneinander angeordneten Mänteln,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen inneren Mantel verwendet, der länger ist als der äußere Man tel,
daß man den Abstand der zu erwärmenden ringförmigen Umfangszone vom Boden des inneren Mantels so wählt, daß beim Verschmelzen des Randes des äußeren Mantels mit der erweichten ringförmigen Umfangszone des inne ren Mantels ein vorbestimmter Abstand zwischen den Böden des inneren und des äußeren Mantels entsteht,
daß man den Rand des äußeren Mantels und die zu erweichende Umfangs zone des inneren Mantels einander gegenüberliegend positioniert,
daß man den inneren Mantel längs einer ringförmigen Umfangszone und den äußeren Mantel längs seines Randes bis zum Erweichen erwärmt, und daß der Rand des äußeren Mantels durch ein Formwerkzeug an die er weichte Umfangszone des inneren Mantels gepreßt wird und die Mäntel mit einander verschmolzen werden, wobei gegebenenfalls die erweichte Um fangszone des inneren Mantels im Wirkungsbereich des Formwerkzeugs von innen abgestützt wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen inneren Mantel verwendet, der länger ist als der äußere Man tel,
daß man den Abstand der zu erwärmenden ringförmigen Umfangszone vom Boden des inneren Mantels so wählt, daß beim Verschmelzen des Randes des äußeren Mantels mit der erweichten ringförmigen Umfangszone des inne ren Mantels ein vorbestimmter Abstand zwischen den Böden des inneren und des äußeren Mantels entsteht,
daß man den Rand des äußeren Mantels und die zu erweichende Umfangs zone des inneren Mantels einander gegenüberliegend positioniert,
daß man den inneren Mantel längs einer ringförmigen Umfangszone und den äußeren Mantel längs seines Randes bis zum Erweichen erwärmt, und daß der Rand des äußeren Mantels durch ein Formwerkzeug an die er weichte Umfangszone des inneren Mantels gepreßt wird und die Mäntel mit einander verschmolzen werden, wobei gegebenenfalls die erweichte Um fangszone des inneren Mantels im Wirkungsbereich des Formwerkzeugs von innen abgestützt wird.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen äußeren Mantel verwendet, dessen Boden eingezogen ist.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen inneren Mantel verwendet, dessen Boden ausgestülpt ist.
11. Glasbehälter, hergestellt nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125690 DE19625690C2 (de) | 1996-06-27 | 1996-06-27 | Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmigen Glasbehälters |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996125690 DE19625690C2 (de) | 1996-06-27 | 1996-06-27 | Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmigen Glasbehälters |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19625690A1 true DE19625690A1 (de) | 1998-01-08 |
DE19625690C2 DE19625690C2 (de) | 1999-01-28 |
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ID=7798139
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996125690 Expired - Fee Related DE19625690C2 (de) | 1996-06-27 | 1996-06-27 | Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen becherförmigen Glasbehälters |
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---|---|
DE (1) | DE19625690C2 (de) |
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- 1996-06-27 DE DE1996125690 patent/DE19625690C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19625690C2 (de) | 1999-01-28 |
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