DE19623771A1

DE19623771A1 - Changiereinrichtung

Info

Publication number: DE19623771A1
Application number: DE1996123771
Authority: DE
Inventors: Detlef Goergens
Original assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Current assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Priority date: 1996-06-14
Filing date: 1996-06-14
Publication date: 1997-12-18

Description

Changiereinrichtungen zum Aufwickeln textiler Fäden auf eine Aufwickelhülse werden beispielsweise bei Strecktexturiermaschinen eingesetzt. Die Changier einrichtung weist hier beispielsweise eine Kehrgewindewelle auf, bei der die bewegten Massen in vorteilhafter Weise gering sind. Mit derartigen Kehrgewin dewellen lassen sich bis zu 600 Doppelhüben pro Minute realisieren. Bei einer anderen Changiereinrichtung ist ein Getriebe vorgesehen, welches zwei gegen läufige Flügel steuert, die mit hoher Geschwindigkeit rotieren können. Der Faden wird von einem Flügel auf den anderen Flügel übergeben, wobei der Changierhub erzeugt wird. Die Changiergeschwindigkeiten bei derartigen Changiereinrichtungen sind höher als bei der Kehrgewindespindel; jedoch können nur zylindrische Wickel erzeugt werden. Außerdem ist der Platzbedarf dieser sogenannten Birotor-Changierung erheblich größer. Weiterhin wird der Faden impulsartig belastet, da die Flügel jeweils mit hoher Geschwindigkeit auf den Faden während dessen Übergabe treffen.

Zusammenfassung der Erfindung

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Changiereinrichtung vorzuschlagen, die einerseits sehr schnelle Aufwickelgeschwindigkeiten des Fadens ermöglicht, und mittels der andererseits alle vorgesehenen Wickelformen erzeugt werden können.

Die erfindungsgemäße Changiereinrichtung zum Aufwickeln textiler Fäden auf eine Aufwickelhülse ist mit einem elektrisch betriebenen Motor versehen, der einen auf einer Führungsschiene zwischen den Enden der Aufwickelhülse längsverschieblich angeordneten Fadenführer anlenkt, wobei der Faden über den Fadenführer auf die Aufwickelhülse läuft. Moderne Servomotoren lassen sich mittels geeigneter elektronischer Schaltungen sehr exakt steuern, wobei einerseits die bewegten Massen sehr gering gehalten werden können, und wobei andererseits jeder beliebige Steuerzyklus und damit jede denkbare Wickelform erzielt werden kann.

Eine besonders zweckmäßige Changiereinrichtung weist einen linearen Servo motor auf, dessen an der Führungsschiene längsverschieblich gelagerter Läufer mit dem Fadenführer versehen ist. Hier ist beispielsweise denkbar, daß die Füh rungsschiene bereits als Stator des Servomotors ausgebildet ist. Der Läufer bei handelsüblichen linearen Servomotoren ist für hohe Beschleunigungen bzw. Verzögerungen geeignet. Der Fadenführer läßt sich problemlos an dem Läufer befestigen.

Selbstverständlich ist auch ein Servomotor denkbar, dessen Motorwelle mit einem Schwenkarm versehen ist, der an dem Fadenführer angreift. Hier wird anders als bei dem linearen Servomotor die Drehbewegung des Motors in eine Linearbewegung des Fadenführers umgesetzt. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Fadenführer und dem Schwenkarm eine gelenkige Verbindung vorgesehen, die eine Radialbewegung des Schwenkarms gegenüber dem Fadenführer senk recht zu der Längsachse zuläßt, entlang der der Fadenführer beweglich geführt ist. Die gelenkige Verbindung kann beispielsweise durch eine Feder gebildet sein, die einerseits an dem Fadenführer und die andererseits an dem Schwen karm angreift. Der Fadenführer weist beispielsweise zwei Bohrungen auf, durch die jeweils eine von zwei zueinander parallel angeordneten Führungsstangen mit geringem radialen Spiel hindurchgeführt sind. Die Führungsstangen sind zweckmäßigerweise achsparallel zu der Aufwickelhülse angeordnet. Selbstver ständlich ist es möglich und für hohe Verstellgeschwindigkeiten des Faden führers sinnvoll, wenn die Motorwelle mit einem Ritzel versehen ist, daß in eine Verzahnung des Schwenkarms eingreift. In diesem Fall weist der Schwenk arm eine zu der Motorwelle parallele Drehachse auf, wobei die Verzahnung an dem unteren Ende des Schwenkarms vorgesehen ist.

Zum Aufwickeln des Fadens auf die Aufwickelhülse ist eine Antriebswelle der Changiereinrichtung mit einer Aufwickelwalze versehen, wobei der Faden zwischen der Aufwickelhülse und der Aufwickelwalze eingeklemmt ist. Weiter hin kann eine Fadenüberlaufstange vorgesehen sein, zwischen der und der Aufwickelhülse die Führungsschiene angeordnet ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Changiereinrichtung mit einem linearen Servomotor;

Fig. 2 in perspektivischer Darstellung die Changiereinrichtung aus Fig. 1 im Schnitt;

Fig. 3 eine Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Changierein richtung und

Fig. 4 in perspektivischer Darstellung die Changiereinrichtung aus Fig. 3 im Schnitt.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Changiereinrichtung zum Aufwickeln textiler Fäden 1 auf eine Aufwickelhülse 2. Der Faden 1 wird zu einem Garn wickel 3 aufgespult. Ein linearer Servomotor 4 ist vorgesehen, dessen Läufer 5 mit einem Fadenführer 6 versehen ist. Der lineare Servomotor 4 ist mit einer Führungsschiene 7 versehen, die sich von dem einen zum anderen Ende der Aufwickelhülse 2 erstreckt. Die Führungsschiene 7 ist dabei im wesentlichen parallel zu der Aufwickelhülse 2 angeordnet. Weiterhin ist eine Antriebswelle 8 für den Faden 1 vorgesehen, wobei eine Aufwickelwalze 9 gegen den Garn wickel 3 angedrückt ist. Der Faden 1 ist dabei zwischen dem Garnwickel 3 und der Aufwickelwalze 9 eingeklemmt. Der Faden 1 wird über eine Fadenüberlauf stange 10 zu dem Fadenführer 6 geführt.

Die perspektivische Darstellung gemäß Fig. 2 zeigt den geschnittenen Servo motor 4, wobei die Führungsschiene 7 mit Magneten 11 versehen ist.

Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte erfindungsgemäße Changiereinrichtung ist mit einem Servomotor 12 versehen, dessen Motorwelle 13 mit einem Schwenkarm 14 versehen ist. Der Schwenkarm 14 greift an einem Fadenführer 15 an, der mit zwei Bohrungen 16 versehen ist, durch die jeweils eine von zwei zueinander parallel angeordneten Führungsstangen 17 mit geringem radialem Spiel hindurchgeführt sind. Der Schwenkarm 14 ist durch einen Schlitz 18 des Fadenführers 15 hindurchgeführt. Wird der Schwenkarm 14 ver schwenkt, ändert sich zum einen der zwischen dem Schwenkarm 14 und den Führungsstangen 17 bzw. dem Fadenführer 15 eingeschlossene Winkel und zum anderen gleitet der Schwenkarm 14 quer zu den Führungsstangen 17 bzw. zu dem Fadenführer 15. Mittels dieses Schlitzes 18 ist eine gelenkige Verbin dung geschaffen, wobei die Kreisbahnbewegung des Schwenkarms 14 in die lineare Bewegung des Fadenführers 15 umgewandelt wird. Bauteile, die bei beiden beschriebenen Ausführungsbeispielen übereinstimmen, sind mit gleichen Bezugszahlen versehen.

Bezugszeichenliste

1 Faden
2 Aufwickelhülse
3 Garnwickel
4 linearer Servomotor
5 Läufer
6 Fadenführer
7 Führungsschiene
8 Antriebswelle
9 Aufwickelwalze
10 Fadenüberlaufstange
11 Magnet
12 Servomotor
13 Motorwelle
14 Schwenkarm
15 Fadenführer
16 Bohrung
17 Führungsstange
18 Schlitz

Claims

1. Changiereinrichtung zum Aufwickeln textiler Fäden (1) auf eine Aufwickel hülse (2), mit einem elektrisch betriebenen Motor (4, 12), der einen auf einer Führungsschiene (7, 17) zwischen den Enden der Aufwickelhülse (2) längsver schieblich angeordneten Fadenführer (6, 15) anlenkt, wobei der Faden (1) über den Fadenführer (6, 15) auf die Aufwickelhülse (2) läuft.

2. Changiereinrichtung nach Anspruch 1, mit einem linearen Servomotor (4), dessen an der Führungsschiene (7) längsverschieblich gelagerter Läufer (5) mit dem Fadenführer (6) versehen ist.

3. Changiereinrichtung nach Anspruch 1, mit einem Servomotor (12), dessen Motorwelle (13) mit einem Schwenkarm (14) versehen ist, der an dem Faden führer (15) angreift.

4. Changiereinrichtung nach Anspruch 3, deren Fadenführer (15) wenigstens eine Bohrung (16) aufweist, durch die eine Führungsstange (17) mit geringem radialem Spiel hindurchgeführt ist, wobei zwischen dem Fadenführer (15) und dem Schwenkarm (14) eine gelenkige Verbindung (18) vorgesehen ist.

5. Changiereinrichtung nach Anspruch 1, daß der Faden (1) zwischen der Aufwickelhülse (2) und der Aufwickelwalze (9) der Antriebswelle (8) einge klemmt ist.

6. Changiereinrichtung nach Anspruch 1, bei der eine Fadenüberlaufstange (10) vorgesehen ist, zwischen der und der Aufwickelhülse (2) die Führungsschiene (7, 17) angeordnet ist.