DE19623194C1 - Verfahren zum Zuführen von Injektionsdraht, Drahtinjektionsvorrichtung und Injektionsdraht - Google Patents
Verfahren zum Zuführen von Injektionsdraht, Drahtinjektionsvorrichtung und InjektionsdrahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Injektionsdraht, der mittels ei
ner Drahtinjektionsmaschine von einem Coil abgezogen wird, zu einer Metall
schmelze, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ei
ne Drahtinjektionsvorrichtung insbesondere zur Durchführung des vorgenannten
Verfahrens, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4. Schließlich betrifft die Erfindung
auch einen von einem Coil abzuziehenden Injektionsdraht zum Zuführen zu einer Metall
schmelze, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Ein Verfahren, eine Drahtinjektionsvorrichtung und ein Injektionsdraht der zuvor ge
nannten Art sind jeweils aus der DE 37 12 619 C2 bekannt. Dort geht es darum, ein
Verfahren zur Steuerung einer Drahtinjektionsvorrichtung, einen entsprechenden
Drahtvorrat und eine entsprechende Drahtvortriebsmaschine anzugeben, bei denen
das Ende des aufgebrauchten Drahtvorrates mit Sicherheit vor der Drahtvortriebsma
schine zum Stillstand gebracht werden kann.
Aus der Praxis ist es bekannt, daß Metallschmelzen zur gezielten Behandlung und
Feineinstellung Behandlungsmittel in Form von Injektionsdraht zugegeben werden.
Bei Injektionsdraht wird allgemein unterschieden zwischen Volldraht und Fülldraht.
Bei Volldraht besteht der Injektionsdraht aus dem Behandlungsmittel selbst. Bei Füll
draht ist das häufig pulverförmige oder körnige Behandlungsmittel (Modifikator) von
einer Metallummantelung umgeben. Da man Fülldraht von außen nicht ansehen kann,
mit welchem Inhalt er gefüllt ist, kommt es durchaus vor, daß beim Coilwechsel verse
hentlich falsches Material verwendet wird. Gleiches kann auch bei Unachtsamkeit bei
Volldraht passieren. Zwar sind die betreffenden Coils grundsätzlich mit einem be
schrifteten Label versehen, auf dem die Materialqualität angegeben ist. Dieses Label
kann aber beispielsweise beim Auspacken des Coils leicht abreißen und verlorenge
hen. Häufig kommt es auch vor, daß die Label von dem Bedienungspersonal nicht
beachtet werden. Wird der Schmelze ein falsches Material zugeführt, kann sich eine
nicht mehr nutzbare Fehlcharge ergeben. Der hierdurch entstehende wirtschaftliche
Schaden kann beträchtlich sein.
Je nach Art der gewünschten Behandlung und Feineinstellung der Metallschmelze
wird eine bestimmte Menge von Behandlungsmittel in Form von Injektionsdraht der
Schmelze zugegeben. Bei einfachen Drahtinjektionsvorrichtungen müssen alle rele
vanten Daten bezüglich des Injektionsdrahtes manuell von einer Bedienungsperson
eingegeben werden. Moderne Steuerungen von Drahtinjektionsvorrichtungen soll
ten die Möglichkeit bieten, statt der gewünschten Drahtlänge die gewünschte In
haltsmenge in Kilogramm anzugeben. Die Steuerung sollte dann die gewünschte
Menge in die erforderliche Drahtlänge umrechnen und für die rechtzeitige Abschal
tung der Drahtinjektionsmaschine sorgen. Dies würde es dem Bedienungspersonal
ersparen, den Zugabebedarf an Behandlungsmittel, der zunächst immer in Kilogramm
vorliegt, in "Meter" Drahtlänge umzurechnen bzw. aus Tabellen abzulesen.
Bei Fülldraht ist es so, daß die spezifischen Drahtinhalte von Lieferant zu Lieferant
verschieden sein können und selbst innerhalb des Produktprogramms eines Lieferan
ten produktionsbedingte Schwankungen auftreten können. Aus diesem Grunde muß
bei jedem Coilwechsel der jeweilige Drahtinhalt - regelmäßig in "Gramm pro Meter" -
manuell abgelesen und an einem Bediengerät der Drahtinjektionsvorrichtung von ei
ner Bedienperson eingegeben werden. Dies wird oft unterlassen oder fehlerhaft
durchgeführt, so daß sich eine spürbare Fehlerquote ergibt.
Produktionstechnisch bedingt wird der Fülldraht mit annähernd konstantem Volumen
an Behandlungsmittel gefüllt. Unvermeidliche Veränderungen des Schüttgewichts
des Drahtinhalts (Behandlungsmittels) führen bei Fülldraht zwangsläufig zu
Schwankungen des spezifischen Drahtinhalts über die Länge des Coils, so daß die
auf dem zuvor genannten Label des Coils angegebene Inhaltsmenge letztlich nur ei
nen statistischen Mittelwert darstellt. Bei einigen Anwendungsfällen führen solche
Schwankungen, auch wenn sie in der Regel gering sind, zu unerwünschten Ergeb
nisabweichungen.
Die Erfindung geht nun einen neuen Weg und vermeidet die vorgenannten Nach
teile. Erfindungsgemäß wird bei dem eingangs genannten Verfahren nun ein Injekti
onsdraht verwendet, an dem vorzugsweise im Bereich des Coilanfangs eine zumin
dest maschinenlesbare Markierung vorgesehen ist, wobei die Markierung Informatio
nen gibt zumindest
- - über das Material des als Volldraht oder den Drahtinhalt des als Fülldraht ausgebildeten Injektionsdrahtes und/oder
- - zur Bestimmung des Gewichtes oder über das Gewicht pro Längeneinheit des Volldrahtes oder des Drahtinhaltes des Fülldrahtes.
Die Informationen der Markierung werden über eine Leseeinrichtung eingelesen und
von einer mit der Leseeinrichtung einerseits und der Drahtinjektionsmaschine ande
rerseits gekoppelten Steuereinrichtung zur Steuerung der Drahtinjektionsmaschine
verarbeitet, und zwar in der Weise, daß bei Erkennen eines von einem vorgegebenen
Material oder einem vorgegebenen Drahtinhalt abweichenden Materials oder Draht
inhalts die Zuführung des Injektionsdrahtes zur Metallschmelze gestoppt wird. Durch
diese erfindungsgemäße Vorgehensweise wird sichergestellt, daß bei Verwendung
von "richtigem" Behandlungsmittel, das zuvor natürlich entsprechend vorgegeben
worden ist, die Drahtinjektionsmaschine normal arbeitet. Wird jedoch "falsches" Be
handlungsmittel über den Injektionsdraht zugegeben, d. h. von der eingestellten Vor
gabe abweichendes Material, wird die Drahtinjektionsmaschine von der Steuerein
richtung gestoppt, so daß der Schmelze kein falsches Material zugeführt werden
kann. Fehlchargen werden hierdurch vermieden.
Alternativ oder aber auch in Kombination mit der vorgenannten Art der Steuerung
kann die Drahtinjektionsmaschine über die eingelesenen Informationen über die
Steuereinrichtung aber auch derart gesteuert werden, daß über die obengenannten
eingelesenen Informationen die der Metallschmelze durch die Drahtinjektionsmaschi
ne zuzuführende Drahtlänge errechnet und diese Drahtlänge mittels der Drahtinjekti
onsmaschine der Metallschmelze zugeführt wird. Durch die zuvor genannte Art der
Steuerung ergibt sich der erhebliche Vorteil, daß es nicht mehr erforderlich ist, bei ei
nem Coilwechsel den jeweilige Drahtinhalt manuell abzulesen und an einem Bedien
gerät der Drahtinjektionsvorrichtung einzugeben. Dementsprechend können auch
Fehler durch fehlerhafte Eingaben nicht mehr auftreten, so daß die Fehlerquote spür
bar gesenkt wird. Letztlich ergibt sich durch Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein vollautomatisches Zuführen des Injektionsdrahtes.
Darüber hinaus kann der Metallschmelze bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch die optimale, d. h. die genau vorgegebene Menge an Injektionsdraht
zugeführt werden. Dies ist - wie eingangs erwähnt - gerade bei Fülldraht sehr wich
tig. Bei der Fülldrahtproduktion kann nämlich ohne weiteres zu jeder Zeit das aktuel
le Füllgewicht ermittelt werden. Dies kann regelmäßig oder zumindest jeweils bei In
haltsänderungen auf dem Fülldraht über entsprechende Markierungen angegeben
werden. Diese über die Länge des Injektionsdrahtes hintereinander angeordneten
Markierungen werden nacheinander über die Leseeinrichtung eingelesen und bei der
Berechnung der zuzuführenden Drahtlänge bzw. der optimalen Menge an Behand
lungsmittel berücksichtigt.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn bei oder nach Erkennen eines "falschen" Mate
rials und Stoppen der Zuführung des Injektionsdrahtes zur Metallschmelze dies op
tisch und/oder akustisch angezeigt wird. Die Unterbrechung der Zuführung des In
jektionsdrahtes kann somit vom Bedienungspersonal unverzüglich festgestellt wer
den.
Zur Durchführung des vorgenannten erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Draht
injektionsvorrichtung neben der Drahtinjektionsmaschine eine entsprechende Lese
einrichtung zum Einlesen der Informationen der Markierung sowie eine einerseits mit
der Drahtinjektionsmaschine und andererseits mit der Leseeinrichtung gekoppelte
Steuereinrichtung zur Steuerung der Drahtinjektionsmaschine auf. Die Besonderheit
der Steuereinrichtung liegt in der Art ihrer Ausbildung, daß sie nämlich in der Lage ist,
die Drahtinjektionsmaschine anhand der über die Markierung auf dem Injektions
draht eingelesenen Informationen in der zuvor genannten Art und Weise zu steuern.
Vorrichtungsgemäß bietet es sich zur Erzeugung des zuvor erwähnten optischen
und/oder akustischen Signals an, eine entsprechende Signaleinrichtung vorzusehen.
Diese kann einen oder mehrere Lautsprecher und/oder Warnblinkleuchten aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vergleichsweise leicht auch bei einer be
kannten Drahtinjektionsmaschine realisieren. Zu diesem Zweck muß lediglich ein ent
sprechendes Lesegerät nachgerüstet werden, das dann mit einer entweder vorhan
denen oder aber nachzurüstenden Steuereinrichtung der Drahtinjektionsmaschine zu
koppeln ist. Damit das erfindungsgemäße Verfahren verwirklicht werden kann, bedarf
es einer entsprechenden Programmierung der Steuereinrichtung.
Bei neuen Drahtinjektionsmaschinen sollte das Lesegerät direkt in die Drahtinjekti
onsmaschine integriert sein, um etwaige äußere Beeinträchtigungen, die bei dem ver
gleichsweise rauhen Betrieb im Stahlwerk auftreten können. Bei einer bekannten
Drahtinjektionsmaschine könnte das Lesegerät ohne weiteres an diese angebaut und
nachgerüstet werden.
Wie eingangs bereits erwähnt worden ist, betrifft die Erfindung auch einen von einem Coil
abzuziehenden Injektionsdraht zum Zuführen zu einer Metallschmelze. Der erfin
dungsgemäße Injektionsdraht ist, wie zuvor bereits erwähnt worden ist, vorzugsweise
im Bereich des Coilanfangs mit wenigstens einer zumindest maschinenlesbaren Mar
kierung versehen. Die Markierung gibt Informationen über das Material des als Voll
draht oder den Drahtinhalt des als Fülldraht ausgebildeten Injektionsdrahtes und/
oder zur Bestimmung des Gewichtes oder über das Gewicht pro Längeneinheit des
Volldrahtes oder des Drahtinhaltes des Fülldrahtes. Letztlich soll über die Informa
tionen der Markierung sichergestellt werden, daß einerseits die Zuführung von "fal
schem" Behandlungsmittel einerseits und die Zuführung der "richtigen" Menge an
Behandlungsmittel andererseits sichergestellt ist. Ohne den erfindungsgemäßen In
jektionsdraht läßt sich das vorgenannte Verfahren nicht realisieren. Die Anbringung
der erfindungsgemäßen maschinenlesbaren Markierung ist letztlich mit minimalen Ko
sten verbunden, die in keiner Relation zu dem erheblichen erzielbaren Nutzen stehen,
der durch die Erfindung möglich ist.
Vorzugsweise ist auf dem Injektionsdraht über seine Länge verteilt eine Vielzahl von
hintereinander angeordneten Markierungen vorgesehen, deren Abstand zwischen
1 und 100 m betragen kann. Ein Abstand von 10 m bietet sich an. Die Verwendung ei
ner Vielzahl von Markierungen hat verschiedene Vorteile. Einerseits kann über die
einzelnen Informationen der Markierungen stets die tatsächliche Menge an Behand
lungsmittel überprüft und korrigiert und in den tatsächlichen Drahtlängenbedarf um
gerechnet werden. Andererseits ist insbesondere die regelmäßige Anbringung von
Markierungen auf dem Injektionsdraht von Vorteil, da häufig für eine Charge nur ein
Teil der Drahtlänge eines Coils benötigt wird. Auch im Falle eines Drahtrisses bietet
sich die Verwendung von regelmäßig angebrachten Markierungen auf dem Injekti
onsdraht an. Es ist allerdings auch möglich, Markierungen in unregelmäßigen Ab
ständen anzubringen. Dies könnte beispielsweise immer dann erfolgen, wenn sich In
haltsänderungen beim Behandlungsmittel ergeben.
Neben den vorgenannten Informationen ist es in der Praxis häufig von Vorteil, wenn
die Markierung zusätzlich Informationen über den Drahthersteller und/oder den
Drahtdurchmesser und/oder die Coilnummer und/oder Informationen zur Gewährlei
stung gibt. Diese Informationen sind gerade im Falle einer Störung des Betriebsablau
fes für das betreffende Stahlwerk von besonderer Bedeutung.
Da sich der Injektionsdraht während des Transportes bzw. der Zuführung zur Metall
schmelze über die Drahtinjektionsmaschine permanent dreht, ist es zweckmäßig,
wenn sich die Markierung oder Kennzeichnung über den gesamten Umfang des In
jektionsdrahtes erstreckt.
Eingangs ist dargelegt worden, daß die Kennzeichnung zumindest maschinenlesbar
sein muß, um ein menschliches Versagen bei der Handhabung des Injektionsdrahtes
zuverlässig auszuschließen. Hierzu bietet es sich besonders an, wenn eine Barcode-
Markierung verwendet wird. Darüber hinaus ist es natürlich von Vorteil, wenn zu
sätzlich zur Barcode-Markierung eine vom Bedienungspersonal lesbare Klartext-
Markierung auf dem Injektionsdraht vorgesehen ist. Die Anbringung einer derartigen
Klartext-Markierung zusätzlich zur Barcode-Markierung ist mit keinerlei zusätzli
chem Aufwand verbunden. Hierdurch ist sichergestellt, daß auch bei Verlust des Coil-
Labels von der Bedienungsperson ohne weiteres der richtige Injektionsdraht erkannt
werden kann.
Die Markierung sollte zweckmäßigerweise mittels eines Laserschreibgerätes oder des
Tintenstrahlverfahrens aufgebracht sein. Dies läßt sich einfach und kostengünstig
realisieren, wobei eine sichere und dauerhafte Aufbringung der Markierung gewähr
leistet ist. Schließlich sollte wenigstens eine Kennzeichnung im Bereich des Drahten
des eine Information über den Abstand zum Drahtende geben, wodurch sich eine
Drahtende-Früherkennung ergibt.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Drahtinjektionsvorrichtung und
Fig. 2 ein kurzes Stück Injektionsdraht in perspektivischer Ansicht.
In Fig. 1 ist eine Drahtinjektionsvorrichtung 1 zum Zuführen von Injektionsdraht 2 zu
einer nicht dargestellten Metallschmelze gezeigt. Der Injektionsdraht 2, bei dem es
sich um Volldraht (nicht dargestellt) oder um Fülldraht (vgl. Fig. 2) handeln kann,
wird von einem Coil 3 über eine Drahtinjektionsmaschine 4 abgezogen. Im dargestell
ten Ausführungsbeispiel weist die Drahtinjektionsmaschine 4 zwei Treibräder 5, 6
und zwei korrespondierende Druckräder 7, 8 auf.
Der über die Drahtinjektionsmaschine 4 der Metallschmelze in Richtung des Pfeiles 9
zugeführte Injektionsdraht 2 weist, was vorliegend wesentlich ist, eine Mehrzahl von
maschinenlesbaren Markierungen 10 auf, die auf der äußeren Oberfläche des Injekti
onsdrahtes 2 angebracht sind. Die Markierungen 10 sind in Fig. 1 stark schematisch
und vergrößert dargestellt. Die Markierungen 10 auf dem Injektionsdraht 2 geben
maschinenlesbare Informationen über den Injektionsdraht 2, nämlich einerseits über
das Material des Injektionsdrahtes 2, wenn dieser als Volldraht ausgebildet ist, oder
andererseits über den Drahtinhalt des Injektionsdrahtes 2, wenn dieser als Fülldraht
ausgebildet ist, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Außerdem geben die Markierungen
10 vorliegend auch Informationen über das Gewicht pro Längeneinheit des Voll
drahtes bzw. den Drahtinhalt des Fülldrahtes oder aber solche Informationen, aus
denen sich unter Berücksichtigung von vorgegebenen Werten das Gewicht pro
Längeneinheit ermitteln läßt.
Neben der Drahtinjektionsmaschine 4 ist die Drahtinjektionsvorrichtung 1 weiterhin
mit einer im Bereich des Drahteinlaufs 11 vorgesehenen Leseeinrichtung 12 versehen.
Die Leseeinrichtung 12 dient zum Einlesen der Informationen der einzelnen Markie
rungen 10. Die Leseeinrichtung 12 ist mit einer Steuereinrichtung 13 gekoppelt, die
zur Steuerung der Drahtinjektionsmaschine 4 dient. Die Steuereinrichtung 13 ist da
bei derart ausgebildet bzw. programmiert, daß bei Erkennen eines falschen Materials
bzw. eines falschen Drahtinhalts die Zuführung des Injektionsdrahtes 2 in Richtung
des Pfeiles 9, also zur Metallschmelze hin, gestoppt wird. Außerdem werden die über
das Material des als Volldraht oder den Drahtinhalt des als Fülldraht ausgebildeten
Injektionsdrahtes 2 und/oder das Gewicht pro Längeneinheit des Volldrahtes bzw.
des Drahtinhaltes des Fülldrahtes eingelesenen Informationen in die der Metall
schmelze durch die Drahtinjektionsmaschine 4 zuzuführende Drahtlänge umgerech
net und diese Drahtlänge mittels der Drahtinjektionsmaschine 4 der Metallschmelze
zugeführt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Stück Injektionsdraht 2 handelt es sich um ein Stück
Fülldraht. Der üblicherweise kilometerlange Fülldraht weist eine Ummantelung 15 auf,
die den Drahtinhalt 16, also das Behandlungsmittel (Modifikator) aufnimmt. Die Um
mantelung 15 kann aus Metall, vorzugsweise aus Stahl, Kupfer oder Aluminium be
stehen. Sie kann aber auch im wesentlichen aus dem Material der zu behandelnden
Metallschmelze bestehen, so daß durch die Ummantelung selbst Einflüsse auf die Me
tallschmelze nicht auftreten. Das in Fig. 2 dargestellte Stück Injektionsdraht 2 weist
außerdem eine aufgebrachte Markierung 10 auf. Hierbei handelt es sich um eine ma
schinenlesbare Barcode-Markierung.
Nicht dargestellt ist, daß die Markierung 10 auch Informationen über den Drahther
steller, den Drahtdurchmesser (hinsichtlich des Behandlungsmittels), die Coilnummer
und/oder Informationen zur Gewährleistung gibt. Außerdem ist aus Fig. 2 nicht er
sichtlich, daß die Markierung um den gesamten Umfang des Injektionsdrahtes 2 bzw.
der Ummantelung 15 aufgebracht ist.
Injektionsdraht 2 der erfindungsgemäßen Art in Form von Fülldraht wird nun wie
folgt hergestellt. Zunächst wird der Drahtinhalt 16 auf einen rinnenförmigen Metall
streifen aufgegeben. Dieser Metallstreifen kann theoretisch eine unendliche Länge
haben. Der Metallstreifen wird dann unter Einschluß des Drahtinhaltes 16 in einer zur
Mittellängsachse des Metallstreifens im wesentlichen parallelen Achse umgebogen
und geschlossen, wobei sich die Ummantelung 15 ergibt. Zur Bildung und zum Ver
schließen der Ummantelung 15 in Längsrichtung werden die Längsränder des Metall
streifens gefalzt und/oder geschweißt. Das Aufbringen des Drahtinhalts 16 auf den
rinnenförmigen Metallstreifen läuft maschinell und programmgesteuert ab. Dabei läßt
sich ohne weiteres die pro Längeneinheit beispielsweise in Gramm pro Meter aufge
brachte Menge an Drahtinhalt 16 bzw. Behandlungsmittel ohne weiteres ermitteln.
Nach dem Verschließen der Ummantelung 16 wird dann an entsprechender Stelle eine
entsprechende Barcode-Markierung aufgebracht. Im in Fig. 1 dargestellten Aus
führungsbeispiel sind die Markierungen 10 etwa im Abstand von 10 m über die
Länge des Injektionsdrahtes 1 verteilt mittels eines Laserschreibgerätes oder mittels
des Tintenstrahlverfahrens aufgebracht. Kurz vor Coilende, beispielsweise etwa 100
m vor dem Coilende sollte eine weitere Markierung vorgesehen sein, und zwar mit der Information über
den Abstand zum Coilende.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft nun wie folgt ab. Beispielsweise nach einem
Coilwechsel wird der Drahtinjektionsmaschine 4 der von dem Coil 3 abgezogene In
jektionsdraht 2 zugeführt. Anhand der im Bereich des Coilanfangs vorgesehenen
Markierung 10 erkennt die Steuereinrichtung 13, um was für einen Injektionsdraht 2
es sich handelt. Hat der betreffende Injektionsdraht 2 nicht die richtige Zusammen
setzung, so wird der Injektionsdraht 2 nicht (weiter) über die Drahtinjektionsmaschi
ne 4 vom Coil 3 abgezogen. In diesem Falle werden über die Signaleinrichtung 14 ein
optisches und ein akustisches Signal erzeugt.
Entspricht der Injektionsdraht 2 von seiner Qualität her bezüglich des Behand
lungsmittels den vorgegebenen Anforderungen, so wird anhand der Information des
Gewichtes pro Längeneinheit des Volldrahtes bzw. des Drahtinhaltes des Fülldrahtes
die der Metallschmelze zuzuführende Drahtlänge errechnet und anschließend über
die Drahtinjektionsmaschine der Metallschmelze zugeführt. Nach Zuführung der er
rechneten und erforderlichen Drahtlänge wird die Drahtinjektionsmaschine 4 ge
stoppt.
Claims (16)
1. Verfahren zum Zuführen von Injektionsdraht (2), der mittels einer Drahtinjektions
maschine (4) von einem Coil (3) abgezogen wird, zu einer Metallschmelze, wobei an
dem Injektionsdraht (4) wenigstens eine zumindest maschinenlesbare Markierung
(10) vorgesehen ist, von der Informationen über eine Leseeinrichtung (12) eingelesen
und von einer mit der Leseeinrichtung (12) einerseits und mit der Drahtinjektionsma
schine (4) andererseits gekoppelten Steuereinrichtung (13) zur Steuerung der Draht
injektionsmaschine (4) verarbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Mar
kierung (10) Informationen gibt zumindest
- - über das Material des als Volldraht oder den Drahtinhalt (16) des als Füll draht ausgebildeten Injektionsdrahtes (2) und/oder
- - zur Bestimmung des Gewichtes oder über das Gewicht pro Längeneinheit des Volldrahtes oder des Drahtinhaltes des Fülldrahtes,
und daß die Informationen derart verarbeitet werden,
- - daß bei Erkennen eines von einem vorgegebenen Material oder einem vor gegebenen Drahtinhalt (16) abweichenden Materials oder Drahtinhalts (16) die Zuführung des Injektionsdrahtes (2) zur Metallschmelze gestoppt wird und/oder
- - die über das Material des als Volldraht oder den Drahtinhalt (16) des als Füll draht ausgebildeten Injektionsdrahtes (2) und/oder zur Bestimmung des Ge wichtes oder über das Gewicht pro Längeneinheit des Volldrahtes oder des Drahtinhaltes (16) des Fülldrahtes eingelesenen Informationen in die der Metallschmelze durch die Drahtinjektionsmaschine (4) zuzuführende Draht länge umgerechnet werden und diese Drahtlänge mittels der Drahtinjekti onsmaschine (4) der Metallschmelze zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Injektionsdraht
(2) eine Mehrzahl von über die Länge des Injektionsdrahtes hintereinander angeord
neter Markierungen (10) vorgesehen ist und daß die Informationen der Markierun
gen (10) nacheinander über die Leseeinrichtung (12) eingelesen und bei der Berech
nung der zuzuführenden Drahtlänge berücksichtigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Erken
nen des von dem vorgegebenen Material oder dem vorgegebenen Drahtinhalt (16)
abweichenden Materials oder Drahtinhalts (16) ein akustisches und/oder optisches
Signal gegeben wird.
4. Drahtinjektionsvorrichtung (1) zum Zuführen von Injektionsdraht (2), der von ei
nem Coil (3) abgezogen wird, zu einer Metallschmelze, insbesondere zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an dem In
jektionsdraht (2) wenigstens eine zumindest maschinenlesbare Markierung (10) vor
gesehen ist, mit einer Drahtinjektionsmaschine (4), einer Leseeinrichtung (12) zum
Einlesen der Informationen der Markierung (10) und einer einerseits mit der Drahtin
jektionsmaschine (4) und andererseits mit der Leseeinrichtung (12) gekoppelten
Steuereinrichtung (13) zur Steuerung der Drahtinjektionsmaschine (4), dadurch ge
kennzeichnet, daß die Markierung (10) Informationen gibt zumindest
- - über das Material des als Volldraht oder den Drahtinhalt des als Fülldraht ausgebildeten Injektionsdrahtes (2) und/oder
- - zur Bestimmung des Gewichtes oder über das Gewicht pro Längeneinheit des Volldrahtes oder des Drahtinhaltes (16) des Fülldrahtes,
und daß die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, daß
- - bei Erkennen eines von dem vorgegebenen Material oder dem vorgegebe nen Drahtinhalt (16) abweichenden Materials oder Drahtinhalts (16) die Zu führung des Injektionsdrahtes (2) zur Metallschmelze gestoppt wird und/ oder
- - die über das Material des als Volldraht oder den Drahtinhalt (16) des als Fülldraht ausgebildeten Injektionsdrahtes und/oder zur Bestimmung des Ge wichtes oder über das Gewicht pro Längeneinheit des Volldrahtes oder des Drahtinhalts (16) des Fülldrahtes eingelesenen Informationen in die der Me tallschmelze durch die Drahtinjektionsmaschine (4) zuzuführende Drahtlän ge umgerechnet werden und diese Drahtlänge mittels der Drahtinjektions maschine (4) der Metallschmelze zugeführt wird.
5. Drahtinjektionsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
akustisch und/oder optisch wirksame Signaleinrichtung (14) zur Anzeige der Unter
brechung der Zuführung des Injektionsdrahtes (2) zur Metallschmelze vorgesehen
ist.
6. Drahtinjektionsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leseeinrichtung (12) in die Drahtinjektionsmaschine (4) integriert oder an diese
angebaut ist.
7. Von einem Coil (3) abzuziehender Injektionsdraht (2) zum Zuführen zu einer Me
tallschmelze, wobei an dem Injektionsdraht (2) wenigstens eine zumindest maschi
nenlesbare Markierung (10) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mar
kierung (10) Informationen über das Material des als Volldraht oder den Drahtinhalt
(16) des als Fülldraht ausgebildeten Injektionsdrahtes (2) und/oder zur Bestimmung
des Gewichtes oder über das Gewicht pro Längeneinheit des Volldrahtes oder den
Drahtinhalt (16) des Fülldrahtes gibt.
8. Injektionsdraht nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung
(10) im Bereich des Coilanfangs vorgesehen ist.
9. Injektionsdraht nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem In
jektionsdraht (2) über seine Länge verteilt eine Vielzahl von hintereinander angeord
neten Markierungen (10) vorgesehen ist und daß der Abstand benachbarter Markie
rungen (10) zwischen 1 m und 100 m, vorzugsweise etwa 10 m beträgt.
10. Injektionsdraht nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierung (10) Informationen über den Drahthersteller, den Drahtdurchmesser,
die Coilnummer und/oder zur Gewährleistung gibt.
11. Injektionsdraht nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierung (10) um den gesamten Umfang des Injektionsdrahtes (2) angebracht
ist.
12. Injektionsdraht nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierung (10) als Barcode-Markierung ausgebildet ist und daß, vorzugsweise,
die Markierung zusätzlich zur Barcode-Markierung eine lesbare Klartext-Markierung
aufweist.
13. Injektionsdraht nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierung (10) mittels eines Laserschreibgerätes oder mittels des Tintenstrahl
verfahrens aufgebracht ist.
14. Injektionsdraht nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Markierung (10) im Bereich des Drahtendes eine Information über
den Abstand zum Coilende gibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996123194 DE19623194C1 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Zuführen von Injektionsdraht, Drahtinjektionsvorrichtung und Injektionsdraht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996123194 DE19623194C1 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Zuführen von Injektionsdraht, Drahtinjektionsvorrichtung und Injektionsdraht |
Publications (1)
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---|---|
DE19623194C1 true DE19623194C1 (de) | 1997-07-31 |
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DE1996123194 Expired - Fee Related DE19623194C1 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Zuführen von Injektionsdraht, Drahtinjektionsvorrichtung und Injektionsdraht |
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DE (1) | DE19623194C1 (de) |
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