DE19623183A1 - Verfahren zum Lokalisieren von Materialgleichverteilungen, Materialanhäufungen und Materialentmischungen - Google Patents
Verfahren zum Lokalisieren von Materialgleichverteilungen, Materialanhäufungen und MaterialentmischungenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Lokalisieren
von Materialungleichverteilungen, Materialanhäufungen und
Materialentmischungen u. dgl. sowie zum Erfassen von lokalen
Veränderungen von formabhängigen Werkstückausgestaltungen
u. dgl. in Körpern.
Das Lokalisieren von Materialungleichverteilungen,
Materialanhäufungen und Materialentmischungen u. dgl. sowie
das Erfassen von lokalen Veränderungen von formabhängigen
Werkstückausgestaltungen, beispielsweise von unterschiedlichen
Materialstärken und ähnlichem, spielt bezüglich der Qualität von
gegossenen, gespritzten, gepreßten, gewalzten, gesinterten und
ähnlich hergestellten Körpern eine wichtige Rolle. Aus
lokalisierten Materialungleichverteilungen kann beispielsweise
auf Eigenspannungen im zu untersuchenden Körper geschlossen
werden, welche wiederum unter sich ändernden
Umwelteinflüssen, wie beispielsweise Hitze, Kälte, äußere
mechanische und dynamische Belastungen, chemische Einflüsse
u. dgl. zu unerwünschten Rissen und Zerrüttungen in dem Körper
und letztlich auch zu dessen Zerstörung führen können.
Insbesondere bei spritzgegossenen und extrudierten
Werkstücken können durch unerwünschte turbulente
Strömungen des Materials beim Einspritzvorgang punktuelle
Materialungleichverteilungen, Materialanhäufungen und
Materialentmischungen in den Werkstücken auftreten. Bei der
Weiterverarbeitung dieser durch Urformen bzw. Umformen
hergestellten Körpern kommt es nicht selten vor, daß infolge von
Materialungleichverteilungen oder auch von form- und
konstruktionsbedingten Ausgestaltungen des Körpers unter sich
ändernden Umwelteinflüssen unerwünschte Materialänderungen
oder Materialschäden auftreten.
Bei bekannten Verfahren, bei denen Materialentmischungen und
Materialungleichverteilungen in Körpern lokalisiert werden,
wird der zu untersuchende Körper an potentiellen
Materialungleichverteilungsstellen analytisch, beispielsweise
mikroskopisch untersucht. Dazu muß der zu untersuchende
Körper speziellen Anforderungen genügen bzw. mikroskopgängig
sein. Ein Bearbeiten und unter Umständen ein Zerstören des
Körpers kann erforderlich sein, um Materialscherungen,
turbulente Strömungen bzw. Materialungleichverteilungen und
Materialanhäufungen sichtbar machen zu können. Diese
Verfahren sind sehr aufwendig, zeitraubend und teuer.
Weiterhin sind gattungsgemäße Verfahren bekannt, bei denen
temperatur- und/oder konzentrationsabhängige
Volumenänderungen eines in einer geeigneten Haltevorrichtung
fixierten festen Probekörpers mittels einer ihn berührenden
Schubstange auf einen induktiven Wegaufnehmer übertragen
werden, dessen Ausgangssignal als momentanes Maß für das
Körpervolumen in einer elektronischen Folgeschaltung
verarbeitet, registriert und mit weiteren Meßgrößen verglichen
wird. Diese Verfahren sind in erster Linie dazu geeignet,
Stoffkonstanten, insbesondere Ausdehnungskoeffizienten von
homogenen Stoffen zu bestimmen. Materialungleichverteilungen
und Materialanhäufungen in den Probekörpern können nicht
erfaßt werden.
Bei anderen bekannten gattungsgemäßen Verfahren wird die
temperaturabhängige Gesamtvolumenänderung eines
Probekörpers mittels eines mit einem geeigneten skalierten
Meßokular versehenen Mikroskops registriert. Hierbei wird der
Probekörper stets als ganzes, flächiges Objekt betrachtet,
Materialungleichverteilungen und Materialanhäufungen können
nicht erfaßt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Einrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs bzw. des
Anspruchs 4 hat demgegenüber den Vorteil, daß durch
punktweise optische Betrachtung des Körpers Veränderungen
und daraus Materialungleichverteilungen, Materialanhäufungen
und Materialentmischungen sowie Veränderungen infolge von
formabhängigen und gestaltungsbedingten
Werkstückausgestaltungen in dem Körper lokalisiert und erfaßt
werden.
Obwohl verschiedene gattungsgemäße Verfahren bekannt sind,
können mit keinem dieser Verfahren
Materialungleichverteilungen, Materialanhäufungen und
Materialentmischungen in Körpern punktuell lokalisiert werden,
ohne den Körper zu präparieren bzw. in seinem
Ursprungszustand zu belassen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß
der zu untersuchende Körper in keiner Haltevorrichtung fixiert
werden muß, bzw. an keine Referenzpunkte angelegt werden
muß. Die zu untersuchende Oberfläche des Körpers muß lediglich
von einem entsprechenden Gerät optisch erfaßt werden. Für die
optische Erfassung sind hochauflösende Kameras,
oberflächenabtastende Laserstrahlen, Wärmebildkameras u. dgl.
denkbar.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß das Verfahren zerstörungsfrei arbeitet. Die Oberfläche
des Körpers muß nicht vorbehandelt, markiert oder in sonstiger
Weise verändert werden.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die optisch erfaßten Daten digitalisiert und
digital weiterverarbeitet. Durch diese Digitalisierung ist es ein
leichtes, die optisch erfaßten, sich zeitlich ändernden Daten
anzuzeigen, auszuwerten bzw. zu vergleichen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der zu untersuchende Körper ein Verbundwerkstück. Gerade
bei Verbundwerkstücken ist es von Bedeutung,
Materialungleichverteilungen, Materialanhäufungen und
Materialentmischungen der verschiedenen Komponenten in den
Verbundwerkstücken zu lokalisieren, da durch die Verwendung
von verschiedenen Komponenten, wie beispielsweise Glasfaser
und thermisch verformbarer Kunststoffe, eine zu
Materialschwächungen führende, insbesondere unter
Einwirkung von mechanischen Kräften oder Wärmeänderungen,
Ungleichverteilung und/oder Anhäufungen dieser Komponenten
nicht auszuschließen ist.
Nach einer vorteilhaften Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens weist das beheizbare Behältnis einen im Inneren des
Behältnisses angeordneten, den zu untersuchenden Körper
aufnehmenden Raum auf. Das beheizbare Behältnis weist
weiterhin an mindestens einer Seite eine für eine Kamera
durchsichtige Wandung auf. Auf der der durchsichtige Wandung
zugewandten Seite des Behältnisses ist mindestens eine Kamera
angeordnet, die den zu untersuchenden Körper optisch erfaßt.
Die Auswertung der optischen Erfassung wird mittels einer
Auswerteeinheit vorgenommen. Durch eine solche Einrichtung
kann das erfindungsgemäße Verfahren auf einfache und
unaufwendige Weise realisiert werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung
und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in
der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Anwendung der Erfindung in perspektivischer
Darstellung.
Fig. 1 zeigt den zu untersuchenden Körper, ein
Kunststoffverbundteil 1, in einem beheizbaren Behälter 2,
dessen Innentemperatur durch eine Regeleinheit 3 variierbar
ist. Die Kamera 4 erfaßt die zu untersuchende Oberfläche des
Kunststoffverbundteils 1 punktuell, die aufgenommen Daten
werden an eine Auswerteeinheit 5 weitergeleitet und über einen
Monitor 6 sichtbar gemacht.
Zum Lokalisieren von Materialungleichverteilungen und
Materialanhäufungen wird das Kunststoffverbundteil 1 in den
beheizbaren Behälter 2 eingelegt. Referenzpunkte od. dgl. an
welche das Kunststoffverbundteil angelegt werden muß sind
nicht vorhanden, es ist lediglich darauf zu achten, daß die zu
untersuchende Seite des Kunststoffverbundteils 1 der Kamera 4
zugewandt ist.
Wird nun das Kunststoffverbundteil 1 unterschiedlichen
Temperaturen aus gesetzt, so ändert es einerseits abhängig von
den Komponenten aus denen es besteht, in folge deren
verschiedener Ausdehnungskoeffizienten und Dichteverteilung
sowie andererseits abhängig von seinen geometrischen
Abmessungen und Materialstärken sein Volumen in bestimmten
punktuellen Bereichen der Kunststoffverbundteils mehr, in
anderen Bereichen weniger. Durch die punktuelle Erfassung der
sich zeitlich verändernden Oberfläche des
Kunststoffverbundteils werden punktuelle Ungleichheiten der
Qualität der Oberflächenveränderung bestimmt. Von dem
Monitor 6 werden verschiedene, punktuell aufgenommene und
punktuell zu vergleichende Aufnahmen 7 angezeigt, aus denen
dann auf Materialungleichverteilungen und
Materialanhäufungen im zu untersuchen Körper geschlossen
wird.
Alle der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung
entnehmbaren Merkmale können sowohl einzeln als auch in
beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1 Kunststoffverbundteil
2 Beheizbares Behältnis
3 Regeleinheit
4 Kamera
5 Auswerteeinheit
6 Monitor
7 Ausgewertete Aufnahmen
2 Beheizbares Behältnis
3 Regeleinheit
4 Kamera
5 Auswerteeinheit
6 Monitor
7 Ausgewertete Aufnahmen
Claims (4)
1. Verfahren zum Lokalisieren von
Materialungleichverteilungen, Materialanhäufungen und
Materialentmischungen u. dgl. sowie zum Erfassen von
lokalen Veränderungen von formabhängigen
Werkstückausgestaltungen u. dgl. in Körpern, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- - der Körper wird erwärmt
- - der sich erwärmende Körper wird optisch erfaßt
- - die optische Erfassung erfolgt durch punktweise Betrachtung der Körperoberfläche
- - die Oberflächenelemente werden registriert bzw. aufgenommen und bezüglich deren Veränderungen ausgewertet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erfaßten Daten digitalisiert werden und digital
weiterverarbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der zu untersuchende Körper ein Verbundwerkstück (1)
ist.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 3,
mit einem beheizbaren Behältnis (2),
mit mindestens einer Kamera (4) und
mit einer Auswerteeinheit (5)
dadurch gekennzeichnet,
daß das beheizbare Behältnis (2) einen im Inneren des Behältnisses angeordneten, den Körper aufnehmenden Raum aufweist,
daß das beheizbare Behältnis mindestens an einer Seite eine für die Kamera (4) durchsichtige Wandung aufweist,
daß auf der der durchsichtigen Wandung zu gewandten Seite des Behältnisses die Kamera angeordnet ist, die den zu untersuchenden Körper (1) optisch erfaßt und
daß die Auswertung der optischen Erfassung mittels einer Auswerteeinheit (5) vorgenommen wird.
mit einem beheizbaren Behältnis (2),
mit mindestens einer Kamera (4) und
mit einer Auswerteeinheit (5)
dadurch gekennzeichnet,
daß das beheizbare Behältnis (2) einen im Inneren des Behältnisses angeordneten, den Körper aufnehmenden Raum aufweist,
daß das beheizbare Behältnis mindestens an einer Seite eine für die Kamera (4) durchsichtige Wandung aufweist,
daß auf der der durchsichtigen Wandung zu gewandten Seite des Behältnisses die Kamera angeordnet ist, die den zu untersuchenden Körper (1) optisch erfaßt und
daß die Auswertung der optischen Erfassung mittels einer Auswerteeinheit (5) vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996123183 DE19623183A1 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Lokalisieren von Materialgleichverteilungen, Materialanhäufungen und Materialentmischungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996123183 DE19623183A1 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Lokalisieren von Materialgleichverteilungen, Materialanhäufungen und Materialentmischungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19623183A1 true DE19623183A1 (de) | 1997-12-18 |
Family
ID=7796575
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996123183 Withdrawn DE19623183A1 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Lokalisieren von Materialgleichverteilungen, Materialanhäufungen und Materialentmischungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19623183A1 (de) |
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- 1996-06-11 DE DE1996123183 patent/DE19623183A1/de not_active Withdrawn
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