DE19622734A1 - Xanthinverbindungen mit terminal aminierten Alkinol-Seitenketten - Google Patents
Xanthinverbindungen mit terminal aminierten Alkinol-SeitenkettenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Xanthinderivate mit mindestens einer
basisch substituierten Alkinol-Seitenkette in 1- oder 7-Stellung des Xanthins,
Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Wirkstoffe in
Arzneimitteln insbesondere für die Behandlung und/oder Prophylaxe
zerebrovaskulärer Erkrankungen, die durch ischämisch bedingte Schädigung und
nachfolgenden nekrotischen Untergang von Nervenzellen (Neuronen) ge
kennzeichnet sind.
Der postischämische neuronale Zelltod und die durch ihn bedingten fatalen
Funktionsausfälle mit entsprechend schwerwiegenden neurologischen und/oder
psychischen Symptomen sind das gemeinsame klinische Krankheitsbild einer
Vielzahl zerebrovaskulärer Erkrankungen. Hierzu zählen beispielsweise
Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken (TIA), Multiinfarktdemenz,
Demenz des gemischten Typs mit vaskulärer und degenerativer (Alzheimer)
Komponente, Rückenmarkschädigungen, Hirntrauma infolge von
Kopfverletzungen und neuronale Schäden nach Herzstillstand, (neonataler)
Asphyxie und Reanimation sowie gefäßchirurgischen Eingriffen (z. B. Bypass-
Operationen) im Bereich der das Gehirn versorgenden Hauptarterien.
In der klinischen Praxis dominiert der Schlaganfall, synonym auch Gehirn- oder
Hirnschlag, Apoplexie, Apoplexia cerebri, oder apoplektischer Insult genannt. Er
liegt rund 15% aller Todesfälle zugrunde (Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch,
Walter de Gruyter-Verlag, 255. Auflage, 1986, Seite 105) und steht damit in
der Todesursachenstatistik nach Herz- und Krebskrankheiten an dritter Stelle
(Pharmazeutische Zeitung 1994, 139/31 : 2482-2483). Frauen und Männer
sind gleichermaßen betroffen, wobei ab dem 6. Dezennium eine drastische
Morbiditätszunahme zu verzeichnen ist. Die Inzidenzrate beträgt derzeit
weltweit etwa 0,8% der Bevölkerung mit kontinuierlich steigender Prävalenz
insbesondere in den industrialisierten Ländern, da hier die mittlere
Lebenserwartung stetig zunimmt.
Wird ein Schlaganfall überlebt, so hinterläßt er in der Regel bleibende Schäden,
beispielsweise Lähmungen, Sprachstörungen und/oder Krampfanfälle, die eine
fortdauernde intensive Pflege der Patienten mit enormem Leidensdruck auch für
die Angehörigen und immensem Kostendruck auf das Gesundheitswesen
erforderlich machen. So wird der Kostenaufwand für die Behandlung und
Nachsorge von Schlaganfallpatienten allein in den USA gegenwärtig auf jährlich
20 Milliarden US Dollar veranschlagt. Darüber hinaus erleiden ungefähr 10%
aller überlebenden Schlaganfallopfer im Laufe des ersten Folgejahres erneut
einen Hirninfarkt mit erheblich verschlechterter Prognosis vitam.
Mithin stellen Entwicklung und klinische Etablierung einer effektiven medi
kamentösen Therapie, die sowohl die akute Mortalität als auch das Ausmaß der
neurologischen Defizite und die Rezidivrate reduziert und damit die Lebensqua
lität nach überwundenem Schlaganfall deutlich verbessert, für die pharmazeu
tische Forschung eine gewaltige Herausforderung von sozialmedizinischer
Tragweite dar.
Schlaganfallursache ist stets eine mit Sauerstoffmangel einhergehende Kreis
laufstörung im Bereich einer umschriebenen Hirnregion. Die klinische Sympto
matik wird bestimmt durch Bewußtseinsstörungen bis zum Koma, häufig
spastische Hemiplegie, verschiedenste zentrale motorische, sensible und
sensorische Ausfallerscheinungen und fokale oder generalisierte Krampfanfälle.
Ätiologisch hat man zu unterscheiden zwischen der mit hoher Letalität behaf
teten Hirnblutung oder Enzephalorrhagie (primär blutiger Insult; ca. 15% der
Fälle; häufig als Massenblutung) nach Gefäßruptur vornehmlich der
striolentikulären Arterien infolge von Hypertonie, Arteriosklerose oder
intrakraniellem Aneurysma als Grund leiden und dem Hirninfarkt oder
Enzephalomalazie (primär unblutiger Insult; ca. 85% der Fälle) mit Ausbildung
eines ischämischen Erweichungsherdes (Nekrose), verursacht entweder durch
funktionelle Ischämie unter anderem infolge einer zumeist kardial bedingten
Blutdruckabfallkrise oder vorwiegend durch progrediente oder persistierende
Ischämie aufgrund von stenosierenden bzw. obliterierenden Gefäßprozessen
arteriosklerotischer, thrombotischer und embolischer Genese im Bereich der
extra- und/oder intrakraniellen Arterien mit bevorzugter Lokalisation in der
Arteria carotis interna, cerebri media und vertebralis. Die seltene, sich langsam
entwickelnde Symptomatik einer Enzephalomalazie bezeichnet man als
"progressive stroke".
Als Vorboten eines drohenden Hirninfarkts gelten die häufig rezidivierenden
transitorischen ischämischen Attacken (TIA) von 2- bis 15-minütiger Dauer mit
passager auftretenden neurologischen Ausfallsymptomen, denen eine
vorübergehende, stenotisch bedingte oder durch Mikroembolien verursachte
umschriebene Durchblutungsstörung zugrunde liegt und die sich innerhalb von
Minuten bis spätestens 24 Stunden unter vollständiger Restitution zurückbilden.
Einer wirkungsvollen Behandlung dieser ischämischen Attacken käme daher
große Bedeutung für die Prophylaxe des Schlaganfalls zu.
Epidemiologisch gesicherte Risikofaktoren, die die Entstehung zerebraler Ischä
mien begünstigen, stellen beispielsweise arterielle Hypertonie, Hyperlipidämie,
Hyperurikämie, Diabetes mellitus, rheologische Störungen des Blutes, Herzinsuf
fizienz und die Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva dar (Pschyrembel, Klin
isches Wörterbuch, Walter de Gruyter-Verlag, 255. Auflage, 1986, Seite 1840).
Die heute praktizierte Therapie der zerebrovaskulären Erkrankungen beschränkt
sich auf Maßnahmen ohne direkten Einfluß auf die zerebrale Ischämie (Schweiz.
Med. Wochenschr. 1994, 124/45 : 2005-2012). Therapeutisches Ziel ist allein
die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Perfusion im noch intakten Randge
biet des Ischämieherdes, um so bestensfalls die fortschreitende Infarzierung des
Hirngewebes zu begrenzen. Eine vorrangige Rolle spielen bei gegebener
Indikation gefäßchirurgische Maßnahmen wie die intramurale Desobliteration
oder die Überbrückung von Gefäßstenosen mittels extra-intrakraniellem Bypass,
die allerdings mit einem relativ hohen Operationsrisiko verbunden sind. Insbe
sondere die derzeit verfügbaren medikamentösen Maßnahmen gestatten keine
kausale Behandlung, sondern sind ausschließlich auf die Behebung klinischer
Symptome gerichtet. Hierzu zählen in erster Linie die Sicherstellung einer aus
reichenden Herzfunktion durch Verabreichung von Digitalisglykosiden und Anti
arrhythmika, die Regulierung des Blutdruckes, Beseitigung von Stoffwechsel-
Störungen vornehmlich im Elektrolyt- und Glukose-Haushalt und die Verhin
derung weiterer Thromboseherde durch antithrombotische Therapie mit Acetyl
salicylsäure oder Heparin, während Antikoagulantien vom Typ der Vitamin-K-
Antagonisten (Cumarine) wegen erhöhter Blutungsgefahr kontraindiziert sind.
Daneben wird auch der Ausschaltung vorgenannter Risikofaktoren
therapeutische Bedeutung beigemessen.
Die medikamentöse Akutbehandlung der zerebralen Ischämie stellt somit ein
noch ungelöstes klinisches Problem dar (Ann. Radiol. 1994, 37/1-2 : 132-135).
Zu diesem Ergebnis kommt auch eine kürzlich publizierte kritische Analyse aller
bislang durchgeführten klinischen Therapiestudien (Lancet 1992, 339/8792:
537-539), wobei nochmals hervorgehoben wird, daß Mortalitätssenkung und
Begrenzung der neurologischen Folgeschäden bei den Überlebenden
gleichrangige Bewertungskriterien für den Behandlungserfolg sind.
Von den Klinikern werden neue, mehr kausal ausgerichtete Therapiekonzepte
gefordert. Erfolgversprechende Ansätze hierfür bieten die komplexen pathophy
siologischen Prozesse auf vaskulärer und zellulärer Ebene, die in Form von
Circuli vitiosi dem progressiven Verlauf der akuten zerebralen Ischämie
zugrunde liegen. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist die pathogenetische
Strecke zwischen Zellischämie und Zelltod durch eine Kaskade physiologischer
und biochemischer Vorgänge unter Beteiligung einer Vielzahl von Mediator
systemen gekennzeichnet, die mit Mangelversorgung, Aufzehrung der
energiereichen Verbindungen und Zusammenbruch des Energiestoffwechsels
beginnt und über exzessive Ausschüttung exzitatorischer Neurotransmitter, wie
Glutamat und Aspartat, bei eingeschränkter oder fehlender Wiederaufnahme
zum pathologischen Konzentrationsanstieg des intrazellulären Kalziums als
Hauptträger der Zytotoxizität führt. Hand in Hand mit der fatalen Störung der
Kalziumhomöostase tragen weitere deletäre Prozesse zum Verlust der Zellinte
grität bei. Hierzu gehören unter anderem die Aktivierung membranständiger
Phospholipasen und des Arachidonsäure-Stoffwechsels unter Bildung freier
Fettsäuren und deren Abbau über den Cyclooxygenase- und Lipoxygenase-
Reaktionsweg zu Prostaglandinen oder Leukotrienen als Entzündungsmedia
toren, die Produktion aggressiver Sauerstoffradikale mit ausgeprägtem Zell
membran-schädigendem Potential, der drastische Anstieg der Membranpermea
bilität, die Ausbildung vasogener und zytotoxischer Hirnödeme und die durch
Kalziumionen getriggerte Proteolyse der zelleigenen Eiweißstrukturen. Da alle
diese Mechanismen zeitabhängig sind, besteht zwischen dem Auftreten der
Ischämie und dem Zelluntergang eine Latenzzeit von etwa 6 bis höchstens 12
Stunden, und nur in diesem Zeitfenster können medikamentöse Interventionen
überhaupt Aussicht auf Erfolg haben (Rev. Med. Interne 1994, 15/5 : 350-356).
Neue kausale Therapieversuche konzentrieren sich nun darauf, durch gezielte
Eingriffe in die pathogenetische Reaktionskaskade den progredienten Verlauf
der akuten zerebralen Ischämie so frühzeitig wie möglich zu unterbrechen und
damit den postischämischen neuronalen Zellverlust nachhaltig einzudämmen.
Derzeit werden im wesentlichen zwei Strategien verfolgt (Stroke 1990, 21/8
Suppl. I : I-130-I-131); zum einen die Thrombolyse von thromboembolischen
und atherothrombotischen Verschlüssen mit Fibrinolytika, wie Streptokinase,
Urokinase oder dem rekombinanten Gewebe-Plasminogen-Aktivator r-tPA,
zwecks frühzeitiger Rekanalisation der arteriellen Strombahn und zum anderen
die Zytoprotektion, die auf das Überleben der Neuronen unter ischämischen
Bedingungen abzielt.
Zu den neuroprotektiven Therapieprinzipien, die besonders pharmakologisch,
teilweise aber auch bereits klinisch intensiv untersucht werden, gehören
beispielsweise die Unterdrückung des neuronalen Kalziumeinstroms mit Kalzium-
Antagonisten (z. B. Nimodipin, Nicardipin, Flunarizin und Levemopamil),
EAA(excitatory amino acids)-Antagonisten (z. B. kompetitiven und nicht
kompetitiven NMDA(N-Methyl-D-Aspartat)- sowie Nicht-NMDA-Antagonisten)
oder Gangliosiden (z. B. GM-1); die Blockade der Arachidonsäure-Kaskade sowie
die Ausschaltung ihrer schädlichen Stoffwechselprodukte mit Phospholipase-,
Cyclooxygenase- und Lipoxygenase-Inhibitoren bzw. PAF(plättchenaktivierender
Faktor)-, Thromboxan- und Leukotrien-Antagonisten; die Hemmung der Zell
membran-schädigenden Lipidperoxidation mit Sauerstoffradikalfängern (z. B.
Superoxiddismutase, Katalase, alpha-Tocopherol, Ascorbinsäure, Ginkgo-
Folium, Allopurinol, Tirilazad und Melatonin) oder Schwermetall-Chelatoren (z. B.
Deferoxamin); die Begrenzung der Ödemausbreitung mit antiödematösen
Wirkstoffen (z. B. Kortikosteroiden); die Herabsetzung der Thromboseneigung
mit Antikoagulantien (z. B. Heparin) und Thrombozyten-Aggregationshemmern
(z. B. ASS, Ticlopidin, Prostazyklin und dessen stabileren synthetischen
Derivaten); und die Unterstützung endogener Schutzfaktoren mit Serotonin-1A-
Agonisten (z. B. Urapidil und Ipsapiron), Adenosin-Modulatoren (z. B. Propento
fyllin und Vinpocetin) oder neurotrophen Wachstumsfaktoren (z. B. dem Trans
forming Growth Factor TGF-β1 und dem Brain-Derived Neurotrophic Factor) und
deren Freisetzungsaktivatoren (Prog. Neuro-Psychophar-macol. Biol. Psychiatry
1993, 17/1 : 21-70; Clin Neuropharmacol 1990, 13 Suppl 3: S9-25).
Die größten Erfolgschancen werden dabei naturgemäß einem multifaktoriellen
Eingriff in die pathogenetische Reaktionskaskade mit ihrem komplexen Netzwerk
von einander wechselseitig amplifizierenden Mediatorsystemen eingeräumt
(Drugs 1988, 35/4 : 468-476), sei es nun durch Kombination verschiedener
selektiv wirkender Pharmaka oder vorteilhafter durch ein Monopharmakon mit
möglichst breitem pharmakologischem Wirkungsspektrum. Neben dem bereits
erwähnten Propentofyllin (3-Methyl-1-(5-oxo-hexyl)-7-propylxanthin) sind auch
andere Xanthine, wie die in der Natur weitverbreiteten Methylxanthine
Theophyllin (1,3-Dimethylxanthin), Theobromin (3,7-Dimethylxanthin) und
Koffein (1,3,7-Trimethylxanthin) sowie die synthetischen 1,3,7-Trialkyl-Derivate
Pentoxifyllin (3,7-Dimethyl-1-(5-oxohexyl)-xanthin; Drugs & Aging 1995, 7/6:
480-503) und Denbufyllin (1,3-Dibutyl-7-(2-oxopropyl)-xanthin), mehr oder
weniger breit pharmakologisch und größtenteils auch klinisch untersucht
worden, ohne daß sich bislang ein eindeutiger therapeutischer Nutzen bei der
Prophylaxe und Behandlung des akuten ischämischen Schlaganfalls nachweisen
ließ. Die natürlichen Methylxanthine können im Gegenteil sogar zu einer
Verschlechterung der klinischen Situation führen (Schweiz. Rundsch. Med.
Prax. 1989, 78/23: 663-666) und sollten daher kontraindiziert sein. Allein
Propentofyllin scheint jedoch aufgrund seines exklusiven pharmakologischen
Wirkprofils (Gen. Pharmac. 1994, 25/6: 1053-1058; Drug Dev. Res. 1993,
28/3: 438-444) eine gewisse Ausnahmestellung einzunehmen; allerdings sind
weitere kontrollierte klinische Studien mit ausreichend großer Patientenzahl
erforderlich, um die therapeutische Wertigkeit des Präparates sicher beurteilen
zu können (J. Cereb. Blood Flow Metab. 1993, 13/3: 526-530).
Überraschend wurde nun gefunden, daß die Einführung von Alkinol-Seitenket
ten mit terminaler Aminofunktion in die 1- und/oder 7-Stellung des Xanthins zu
Verbindungen führt, die in relevanten experimentellen Modellen dem Propento
fyllin deutlich überlegen sind und daher ein größeres therapeutisches Potential
für Prophylaxe und Behandlung zerebrovaskulärer Erkrankungen haben.
Die Erfindung betrifft neue Xanthinverbindungen der Formel I,
wobei R¹, R³ oder R¹ und R³ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht,
A für unverzweigtes oder verzweigtes (C₁-C₄)-Alkylen steht,
R⁴ für Wasserstoffatom oder (C₁-C₃)-Alkyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für
a) Wasserstoffatom,
b) (C₁-C₆)-Alkyl,
c) (C₃-C₆)-Cycloalkyl,
d) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl,
e) Ar-(C₁-C₂)-Alkyl oder
f) Tri(C₁-C₄)alkylsilyl stehen, oder
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten Ring bilden, wobei der Ring
a) unsubstituiert ist,
b) ein- bis dreifach durch (C₁-C₄)Alkyl substituiert ist oder
c) ein Kohlenstoffatom des Ringes durch einen Rest aus der Gruppe O, S, SO, SO₂ und NH ersetzt ist, worin der Rest NH unsubstituiert oder durch (C₁-C₄)- Alkyl substituiert ist, und
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht, und
wenn nur ein R¹ oder R³ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht das andere
R¹ oder R³ für
a) Wasserstoffatom oder
b) R⁸ steht, worin R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
3) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl bedeutet, und
R² für
a) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₅)-Alkyl,
b) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
c) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl steht.
R⁴ für Wasserstoffatom oder (C₁-C₃)-Alkyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für
a) Wasserstoffatom,
b) (C₁-C₆)-Alkyl,
c) (C₃-C₆)-Cycloalkyl,
d) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl,
e) Ar-(C₁-C₂)-Alkyl oder
f) Tri(C₁-C₄)alkylsilyl stehen, oder
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten Ring bilden, wobei der Ring
a) unsubstituiert ist,
b) ein- bis dreifach durch (C₁-C₄)Alkyl substituiert ist oder
c) ein Kohlenstoffatom des Ringes durch einen Rest aus der Gruppe O, S, SO, SO₂ und NH ersetzt ist, worin der Rest NH unsubstituiert oder durch (C₁-C₄)- Alkyl substituiert ist, und
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht, und
wenn nur ein R¹ oder R³ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht das andere
R¹ oder R³ für
a) Wasserstoffatom oder
b) R⁸ steht, worin R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
3) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl bedeutet, und
R² für
a) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₅)-Alkyl,
b) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
c) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl steht.
Bevorzugt ist die Verbindung der Formel I, bei der nur einer der beiden Reste R¹
oder R³ eine basisch substituierte Alkinolgruppe der Formel Ia oder Ib darstellt
und der andere Rest ein Wasserstoffatom oder R⁸ bedeutet.
Insbesondere bevorzugt ist die Verbindung der Formel I, bei der R¹ für eine
basisch substituierte Alkinolgruppe der Formel Ia oder Ib steht und R³ für
Wasserstoffatom oder R⁸ steht.
Ferner ist die Verbindung Formel I bevorzugt, wobei
R¹ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht, worin
A für unverzweigtes (C₁-C₅)-Alkylen steht,
R⁴ für Wasserstoffatom, Methyl oder Ethyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen gesättigten Ring bilden aus der Gruppe Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Thiomorpholin, Piperazin oder 4-(C₁-C₂)-Alkyl piperazin,
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht,
R³ für a) Wasserstoffatom oder b) R⁸ steht, worin
R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) Cyclopropyl oder
3) Cyclopropylmethyl bedeutet, und
R² für geradkettiges (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl oder Cyclopropylmethyl steht.
R¹ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht, worin
A für unverzweigtes (C₁-C₅)-Alkylen steht,
R⁴ für Wasserstoffatom, Methyl oder Ethyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen gesättigten Ring bilden aus der Gruppe Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Thiomorpholin, Piperazin oder 4-(C₁-C₂)-Alkyl piperazin,
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht,
R³ für a) Wasserstoffatom oder b) R⁸ steht, worin
R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) Cyclopropyl oder
3) Cyclopropylmethyl bedeutet, und
R² für geradkettiges (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl oder Cyclopropylmethyl steht.
Besonders bevorzugt ist die Verbindung der Formel I, wobei R¹ ein Alkinol der
Formel Ia oder Ib ist
A für unverzweigtes (C₂-C₄)Alkylen steht,
R⁴ für Methyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, den Pyrrolidinring bilden,
Z- das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure bedeutet,
R³ für geradkettiges (C₂-C₄)Alkyl steht und
R² für (C₁-C₃)Alkyl steht.
A für unverzweigtes (C₂-C₄)Alkylen steht,
R⁴ für Methyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, den Pyrrolidinring bilden,
Z- das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure bedeutet,
R³ für geradkettiges (C₂-C₄)Alkyl steht und
R² für (C₁-C₃)Alkyl steht.
Insbesondere bevorzugt sind 1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-
3-methyl-, 1-(5-Hydroxy-5-methyl-8-pyrrolidino-oct-6-inyl)-3-methyl-, 1-(6-
Dipropylamino-3-hydroxy-3-methyl-hex-4-inyl)-3-methyl- und 1-(Diethylamino-4-
hydroxy-4-methyl-hept-5-inyl)-3-ethyl-7-propylxanthin sowie deren
physiologisch verträglichen Säureadditionssalze.
Der Ausdruck "(C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl" definiert solche Alkylreste, die mit
(C₃-C₆)Cycloalkyl substituiert sind, wobei die Summe aller C-Atome kleiner oder
gleich 8 ist. Dies sind der Cyclopropyl-methyl bis -pentyl-, Cyclobutyl-methyl-
bis -butyl-, Cyclopentyl-methyl- bis -propyl- sowie Cyclohexyl-methyl- und
-ethyl-Rest. Unter dem Begriff "Ar" werden Reste verstanden, die sich von
Phenol, Benzol, Anthracen, Biphenol oder Naphtol ableiten. Der Begriff 4- bis
7-gliedriges gesättigtes Ring (-NR⁵R⁶) steht für Reste, die sich beispielsweise von
Azetidin, Pyrrolidin, 2,5-Dimethylpyrrolidin, Piperidin, 2,6-Dimethyl- und
2,2,6,6-Tetramethylpiperidin, Perhydroazepin (Azepan), Morpholin,
Thiomorpholin und dessen Sulfoxid und Sulfon sowie Piperazin und dessen
4-(C₁-C₄)Alkylderivaten ableiten.
Für die Bildung physiologisch verträglicher Säureadditions- und quartärer
Ammoniumsalze gemäß Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib eignen
sich unter anderen Halogenwasserstoffsäuren, wie Chlor-, Brom- und
Iodwasserstoffsäure, Schwefel-, Phosphor-, Essig-, Milch-, Malein-, Fumar-,
Oxal-, Wein-, Zitronen-, D-Glucon-, 4-Toluolsulfon-, Methansulfon-,
Benzolsulfon- und Cyclohexylsulfamidsäure oder deren jeweiliges Anion Z-.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I weisen aufgrund der
sekundären oder tertiären Alkoholstruktur in der Alkinolgruppe der Formel Ia
oder Ib ein Chiralitätszentrum auf und existieren somit in enantiomeren Formen.
Darüber hinaus liegen bei unsymmetrisch verzweigtem Alkylrest in den
Positionen von R² und/oder R⁵ bis R⁸ und/oder bei unsymmetrisch verzweigter
Alkylengruppe A weitere asymmetrische C-Atome vor, so daß die Verbindungen
der Formel I nunmehr in diastereomeren Formen auftreten. Die Erfindung
schließt daher sowohl alle stereoisomerenreinen Verbindungen als auch deren
Gemische mit ein.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel I. Eine Ausführungsform (Verfahrensvariante A) besteht
beispielsweise darin, daß man ein 3-Alkylxanthin der Formel II,
worin R² wie in Formel I definiert ist, in Gegenwart eines basischen Kondensa
tionsmittels oder in Form eines seiner Salze mit der Verbindung der Formel III,
worin X für Halogenatom, vorzugsweise Chlor, Brom oder Iod, oder eine Sulfon
säureester- oder Phosphorsäureester-Rest steht und A, R⁴, R⁵ und R⁶ wie in
Formel I definierten sind,
zu einer Verbindung der Formel Ic,
zu einer Verbindung der Formel Ic,
umsetzt und anschließend die Verbindung der Formel Ic in Gegenwart eines
basischen Kondensationsmittels oder in Form eines Salzes der Verbindung der
Formel Ic entweder mit demselben oder einem anderen Reagenz der Formel III
zu einer Verbindung der Formel Id umsetzt,
oder die Verbindung der Formel Ic oder ein Salz der Verbindung Ic mit einem
Reagenz der Formel (IV),
R⁸-X (IV)
worin R⁸ wie in Formel I und X wie in Formel Ill definiert sind, zu einer
Verbindung der Formel Ie
alkyliert, oder
ein 1,3-Dialkylxanthin der Formel V,
ein 1,3-Dialkylxanthin der Formel V,
worin R² und R⁸ wie in Formel I definiert sind, in Gegenwart eines basischen
Kondensationsmittels oder ein Salz der Verbindung der Formel V mit einem
Reagenz der Formel Ill in 7-Stellung zu einer Verbindung der Formel Ie umsetzt,
oder
ein 3,7-Dialkylxanthin der Formel VI,
ein 3,7-Dialkylxanthin der Formel VI,
worin R² und R⁸ wie in Formel I definiert sind,
in Gegenwart eines basischen Kondensationsmittels oder ein Salz der Verbindung der Formel VI mit einem Reagenz der Formel III in 1-Stellung zu einer Verbindung der Formel If umsetzt,
in Gegenwart eines basischen Kondensationsmittels oder ein Salz der Verbindung der Formel VI mit einem Reagenz der Formel III in 1-Stellung zu einer Verbindung der Formel If umsetzt,
oder eine Verbindung der Formeln Ic bis If, in der R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein
Wasserstoffatom darstellen, ein- oder zweifach mit einem Oxoderivat (Aldehyd
oder Keton) von (C₁-C₆)-Alkanen, (C₃-C₆)-Cycloalkanen, (C₄-C₈)-Cycloalkyl
alkanen oder Ar-(C₁-C₂)-Alkanen reduktiv alkyliert,
und gegebenenfalls anschließend die Verbindung der Formeln Ic bis If mit einer
physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure HZ in ein
Säureadditionssalz der Formel I, mit dem Strukturelement der Formel Ib (R⁷ = H)
in der Position von R¹ und/oder R³, überführt oder
die Verbindung der Formeln Ic bis If mit einem Alkylierungsmittel der Formel VII,
die Verbindung der Formeln Ic bis If mit einem Alkylierungsmittel der Formel VII,
R⁷-Z (VII)
worin R⁷ wie in Formel I definiert ist und Wasserstoffatom ausgenommen ist
und Z wie in Formel III für X definiert ist, in ein quartäres Ammoniumsalz der
Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder
R³ umwandelt.
Bei der Verfahrensvariante B wird eine Verbindung der Formel II, V oder VI mit
einem Reagenz der Formel VIII,
worin A und R⁴ wie in Formel I und X wie in Formel III definiert sind, zu einer
Verbindung der Formel IX alkyliert,
worin R⁹ und R¹⁰ zwei gleiche oder verschiedene Reste der Formel IXa zeigen,
oder aber nur eine Gruppe der Formel IXa aufweist und in der anderen Position
ein Wasserstoffatom oder den Rest R⁸ trägt, wobei R², A, R⁴ und R⁸ wie in
Formel I definiert sind,
und anschließend die Verbindung der Formel IX unter den Bedingungen der Mannich-Reaktion (RÖMPP Chemie Lexikon, 9. Auflage, Band 4 (1991), Seite 2632) mit Formaldehyd und einem Amin der Formel X,
und anschließend die Verbindung der Formel IX unter den Bedingungen der Mannich-Reaktion (RÖMPP Chemie Lexikon, 9. Auflage, Band 4 (1991), Seite 2632) mit Formaldehyd und einem Amin der Formel X,
worin R⁵ und R⁶ wie in Formel I definiert sind, an der (oder den) terminalen
Ethinylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formeln Ic, Id, Ie oder If ami
nomethyliert, die anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrie
ben - gegebenenfalls nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen
Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein
Wasserstoffatom darstellen, in ein Säureadditions- oder quartäres
Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der
Position von R¹ und/oder R³ umgewandelt werden.
Bei der Verfahrensvariante C wird ein 1,3- oder 3,7-di- oder 1,3,7-
trisubstituiertes Xanthin der Formel XI,
worin R¹¹ und R¹² zwei gleiche oder verschiedene Gruppen der Formel XIa
aufweisen,
oder nur eine Gruppe der Formel XIa aufweist und der andere Rest ein
Wasserstoffatom oder den Rest R⁸ trägt, wobei R², A, R⁴ und R⁸ wie in Formel
I definiert sind und das man mit einer Organometall-Verbindung der Formel XII,
worin R⁵ und R⁶ wie in Formel I definiert sind und M Alkalimetall wie Natrium,
Kalium oder insbesondere Lithium; Erdalkalimetall, wie Kalzium oder
insbesondere Magnesium, in Form einer Grignard-Verbindung (-Mg-Halogenid);
oder Schwermetall wie Cer, Kupfer oder Silber; bedeutet,
unter reduktiver Alkinylierung der Carbonylgruppe(n) zu einer Verbindung der
Formeln Ic, Id, Ie, If oder Ig umsetzt,
und anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrieben - gegebenenfalls
nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der
Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom
darstellen, in ein erfindungsgemäßes Säureadditions- oder quartäres
Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der
Position von R¹ und/oder R³ umwandelt.
Bei der Verfahrensvariante D wird ein Xanthin der Formel XI mit dem
Strukturelement der Formel XIa in der Position von R¹¹ und/oder R¹² zunächst
nach Art der Nef-Reaktion (RÖMPP Chemie Lexikon, 9. Auflage, Band 4 (1991),
Seite 2954) mit einem Acetylid der Formel XIII,
HC≡C-M (XIII)
in der M die bei Formel XII beschriebene Bedeutung hat, oder
mit einem endständig geschützten Acetylid der Formel XIV,
Ra-C≡C-M (XIV)
in der M ebenfalls die bei Formel XII beschriebene Bedeutung hat und Ra eine
nachträglich leicht eliminierbare Abgangsgruppe darstellt wie die unter Fluorid-
Katalyse abspaltbare Trimethylsilyl(TMS)gruppe,
unter Ethinylierung der Carbonylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formel IX
mit dem Strukturelement der Formel IXa in der Position von R⁹ und/oder R¹⁰
umgesetzt,
und diese wird anschließend durch Mannich-Reaktion mit Formaldehyd und
einem Amin der Formel X gemäß Verfahrensweise B zu einer Verbindung der
Formeln Ic, Id, Ie, If oder Ig aminomethyliert, die anschließend - wie bei
Verfahrensvariante A beschrieben - gegebenenfalls nach vorheriger reduktiver
Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵
und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, in ein Säureadditions- oder
quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in
der Position von R¹ und/oder R³ umgewandelt wird.
Die bei den Verfahrensvarianten A bis D als Ausgangsstoffe verwendeten
Xanthine der Formel II, V, VI oder XI; Alkylierungsmittel der Formel III, IV, VII
oder VIII; Organometall-Verbindungen der Formel XII, XIII oder XIV; und Amine
der Formel X sind bekannt oder lassen sich nach bekannten Methoden
herstellen. So können die basisch substituierten Alkinole der Formel III
beispielsweise durch metallorganische Synthese erhalten werden, indem man
die sterisch nicht gehinderten Halogenaldehyde oder -ketone der Formel Hal-A-
CO-R⁴ in einer sogenannten Aufbaureaktion unter reduktiver Alkinylierung der
Carbonylfunktion mit den 2-Propinylamin-Metallverbindungen der Formel XII
(R⁵R⁶N-CH₂-C≡C-M), vorzugsweise in Form der Lithium- oder Halogenmagne
sium(Grignard)-Verbindungen, unter Standardbedingungen (wie nachfolgend bei
den metallorganischen Umsetzungen gemäß Verfahrensvarianten C und D
detaillierter beschrieben) umsetzt.
Gleichartige Reaktion der Halogenaldehyde und -ketone mit Acetyliden der
Formel XIII (HC≡C-M) oder XIV (Ra-C≡C-M) führt - nach Abspaltung der
Schutzgruppe Ra bei Einsatz von XIV - zu den Alkinolen der Formel VIII.
Die den Organometall-Verbindungen der Formel XII zugrunde liegenden 2-
Propinylamine (R⁵R⁶N-CH₂-C≡CH) lassen sich aus 2-Propinylbromid und den
Aminen der Formel X durch unmittelbaren Halogen-Amin-Austausch oder auf
dem Umweg über die intermediär erzeugten Metallamide in folgender, aus der
Literatur (Tetrahedron 1992, 48/30: 6231-6244) bekannten Eintopfreaktion
problemlos aufbauen:
Die Umsetzung der mono- und disubstituierten Xanthinderivate II oder Ic, Ig, V,
VI und IX mit den betreffenden Reagenzien der Formel III, IV oder VIII erfolgt
gewöhnlich in einem gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Verteilungs- oder
Lösungsmittel. Als solche kommen vor allem dipolare, aprotische
Solventien, beispielsweise Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methyl
pyrrolidon, Tetramethylharnstoff, Hexamethylphosphorsäuretriamid oder
Dimethylsulfoxid in Frage; es können aber auch Formamid, Acetonitril, Aceton,
Butanon oder Alkohole, wie Methanol, Ethylenglykol und dessen Mono- bzw.
Di(C₁-C₄)alkylether, Ethanol, Propanol, Isopropanol und die verschiedenen
Butanole; Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Xylole; halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan oder Chloroform; Pyridin sowie
Mischungen der genannten Lösungsmittel oder deren Gemische mit Wasser
Verwendung finden.
Die Reaktion wird zweckmäßig in Gegenwart eines basischen Kondensa
tionsmittels durchgeführt. Hierfür eignen sich beispielsweise Alkali- oder
Erdalkalihydroxide, -carbonate, -hydride, -alkoholate und organische Basen wie
Trialkylamine, z. B. Triethyl- oder Tributylamin, quartäre Ammonium- oder
Phosphoniumhydroxide und vernetzte Harze mit fixierten, gegebenenfalls
substituierten Ammonium- oder Phosphoniumgruppen. Die Xanthinderivate
können aber auch unmittelbar in Form ihrer gesondert hergestellten Salze, etwa
der Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierten Ammonium- oder
Phosphoniumsalze, eingesetzt werden. Weiterhin lassen sich die Xanthin
verbindungen sowohl in Gegenwart der vorgenannten anorganischen Kondensa
tionsmittel als auch in Form ihrer Alkali- oder Erdalkalisalze unter Mithilfe von
sogenannten Phasentransferkatalysatoren, beispielsweise tertiären Aminen,
quartären Ammonium- oder Phosphoniumsalzen oder auch Kronenethern,
bevorzugt in einem zweiphasigen System unter den Bedingungen einer
Phasentransferkatalyse, bequem alkylieren. Geeignete, zumeist kommerziell
erhältliche Phasentransferkatalysatoren sind unter anderen Tetra(C₁-C₄)alkyl- und
Methyltrioctylammonium- und -phosphonium-, Methyl-, Myris-tyl-, Phenyl-
und Benzyl-tri(C₁-C₄)alkyl- und Cetyltrimethylammonium- sowie (C₁-C₁₂)Alkyl- und
Benzyl-triphenylphosphoniumsalze, wobei sich in der Regel jene Verbin
dungen, die das größere und symmetrischer gebaute Kation besitzen, als
effektiver erweisen.
Hierbei wird im allgemeinen bei Reaktionstemperaturen zwischen 0°C und dem
Siedepunkt des jeweils verwendeten Reaktionsmediums gearbeitet,
vorzugsweise zwischen 20°C und 130°C, gegebenenfalls bei erhöhtem oder
vermindertem Druck, aber gewöhnlich bei Atmosphärendruck, wobei die
Reaktionszeit von weniger als einer Stunde bis zu mehreren Stunden betragen
kann.
Die wahlfreie reduktive Alkylierung von Verbindungen der Formeln Ic bis Ig mit
terminaler primärer (R⁵ und R⁶ = H) oder sekundärer (R⁵ oder R⁶- H)
Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette zu sekundären bzw. tertiären Aminen
erfolgt durch Umsetzung mit einem der durchweg literaturbekannten
Oxoderivate (Aldehyde oder Ketone) von (C₁-C₆)Alkanen, (C₃-C₆)Cycloalkanen,
(C₄-C₈)Cycloalkyl-alkanen oder Ar(C₁-C₂)alkanen in Gegenwart eines
geeigneten Reduktionsmittels. Die Reduktion der intermediär aus Oxoverbindung
und Amin gebildeten Azomethine gelingt beispielsweise mit Ameisensäure und
deren Derivaten; bevorzugt ist aber die Hydrierung mit komplexen
Metallhydriden, wie Lithiumalanat, Lithium- oder Natriumboranat und
insbesondere Natriumcyanoboranat. Hierbei wird zweckmäßig in einem
gegenüber den Reaktanten inerten Verteilungs- oder Lösungsmittel,
beispielsweise einem Ether, wie Diethylether, Dioxan oder Tetrahydrofuran;
einem niederen Alkohol, vorzugsweise Methanol oder Ethanol; Wasser oder
deren Mischungen untereinander bei Temperaturen zwischen 20°C und dem
Siedepunkt des Reaktionsgemisches gearbeitet.
Die Überführung der Xanthine Ic bis Ig mit den Säuren HZ in die physiologisch
verträglichen Säureadditionssalze gehört zum Stand der Technik. Zur
Herstellung der physiologisch verträglichen quartären Ammoniumsalze aus den
Xanthinen Ic bis If durch Alkylierung mit den Reagenzien der Formel VII,
vorzugsweise in Form von Alkylhalogeniden (R⁷Hal), insbesondere den Iodiden
R⁷I, oder Dialkylsulfaten (R⁷₂SO₄), arbeitet man zweckmäßigerweise in inerten
Verteilungs- oder Lösungsmitteln, wie Di(C₁-C₄)alkylethern, cyclischen Ethern,
aromatischen oder halogenierten Kohlenwasserstoffen oder Ketonen (z. B.
Aceton), oder auch in Gemischen aus diesen Lösungsmitteln bei Temperaturen
zwischen 20°C und dem Siedepunkt des betreffenden Reaktionsmediums,
wobei in der Regel mehrere Stunden bis zur vollständigen Umsetzung benötigt
werden. Die quartären Salze fallen hierbei gewöhnlich in kristalliner Form an.
Falls erwünscht, läßt sich deren Anion Z- nachträglich mit Hilfe von
Anionenaustauschern beliebig variieren.
Die Dreikomponenten-Kondensation nach Mannich zur Aminomethylierung
(Weygand/Hilgetag: Organisch-chemische Experimentierkunst, 4. Auflage,
1970, Seiten 990-993) der Zwischenverbindungen IX an der terminalen,
CH-aciden Acetylengruppe kann prinzipiell mit Ammoniak, primären oder
vorzugsweise sekundären Aminen der Formel X in Gegenwart von Formaldehyd
als Carbonylkomponente (eingesetzt entweder in wäßriger Lösung oder
vorteilhafter in fester Form als Paraformaldehyd) unter dem katalytischen
Einfluß sowohl von Basen als auch Säuren durchgeführt werden. Bevorzugt ist
jedoch das Säure-katalysierte Verfahren, bei dem man die Amine X in Form
ihrer Salze, beispielsweise der Hydrochloride oder Acetate, zur Reaktion bringt.
Häufig bewährt sich der Zusatz katalytischer Mengen an Metallsalzen, wie etwa
Zink(II)-, Eisen(III)- oder insbesondere Kupfer(I)chlorid (J. Med. Chem. 1990, 33:
3182-3189).
Als Reaktionsmedium werden im allgemeinen niedere Alkohole, Di-(C₁-C₄)alkyl
ether oder bevorzugt cyclische Ether, vor allem Dioxan, verwendet. Die
Reaktionstemperatur liegt gewöhnlich zwischen 20°C und dem Siedepunkt des
Reaktionsgemisches, vorzugsweise zwischen 30 und 70°C, wobei
Reaktionszeiten bis zu mehreren Stunden die Regel sind.
Die bei den metallorganischen Umsetzungen gemäß den Verfahrensvarianten C
und D als Ausgangsstoffe eingesetzten 3-alkylierten Mono- oder Di
oxoalkylxanthine der Formel XI sind unter anderem aus den deutschen
Druckschriften DOS 23 30742 und DOS 24 02908 zumeist bekannt oder lassen
sich aus den Mono- oder Dialkylxanthinen der Formel II bzw. V oder VI und den
Halogenaldehyden oder -ketonen der Formel Hal-A-CO-R⁴, gegebenenfalls auch
in Form ihrer offenkettigen oder ringförmigen Acetale bzw. Ketale, unter den
vorangehend ausführlich geschilderten Alkylierungsbedingungen leicht
herstellen. Dabei sind solche Verbindungen XI, die in der Position von R¹² ein
Wasserstoffatom und in der Position von R¹¹ einen Oxoalkylrest der Formel XIa
tragen, auf dem Umweg über 1-Oxoalkyl-3,7-dialkylxanthine, in denen der
7-ständige Alkylrest eine leicht eliminierbare Abgangsgruppe etwa in Form der
reduktiv entfernbaren Benzylgruppe oder des hydrolytisch abspaltbaren Meth-,
Eth-, Prop- oder Butoxymethylrestes darstellt, nach der in der WO 87/00523
detailliert beschriebenen Methodik ohne Schwierigkeiten zugänglich.
Unter den für die Alkinylierung der Carbonylgruppen geeigneten Organometall-
Verbindungen der Formel XII, XIII oder XIV nehmen die Lithium- und Halogen
magnesium(Grignard)-Derivate wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und
Handhabung eine Vorzugsstellung ein. So lassen sich die voranstehend
beschriebenen 2-Propinylamine der Formel R⁵R⁶N-CH₂-C≡CH und die einseitig
geschützten Acetylene der Formel Ra-C≡CH, vorzugsweise Ethinyl
trimethylsilan, mit (C₁-C₄)Alkyllithium-Verbindungen, bevorzugt Butyllithium, in
einem der nachstehend aufgezählten Lösungsmittel, vornehmlich wasserfreiem
Tetrahydrofuran, bei tiefen Temperaturen zwischen -50 und -80°C oder mit
(C₁-C₄)Alkylmagnesiumhalogeniden, beispielsweise Methyl- oder
Ethylmagnesiumchlorid oder -bromid, in einem niedrig siedenden Ether, in der
Regel Diethylether, bei Siedetemperatur quantitativ zu den Verbindungen der
Formel XII bzw. XIV metallieren, die ohne Zwischenisolierung mit den
Carbonylverbindungen XI umgesetzt werden. Als Reagenz der Formel XIII kann
vorteilhaft kommerziell erhältliches Lithiumacetylid in Form des stabilen
Ethylendiamin-Komplexes eingesetzt werden, wobei zur Reaktivitätssteigerung
der Zusatz von trockenem Cer(III)chlorid in mindestens stöchiometrischer
Menge empfohlen wird (Tetrahedron Letters 1984, 25/38 : 4233-4236).
Die stark nucleophilen metallorganischen Verbindungen sind sehr hydrolyse- und
oxidationsempfindlich; ihre sichere Handhabung erfordert daher den
konsequenten Ausschluß von Feuchtigkeit und gegebenenfalls ein Arbeiten
unter Schutzgasatmosphäre.
Übliche Lösungs- oder Verteilungsmittel für die Alkinylierungsreaktion sind
vornehmlich jene, die sich auch für die Herstellung der Organometall-
Verbindungen eignen. Als solche kommen vor allem Ether mit einem oder
mehreren Ethersauerstoffatomen, beispielsweise Diethyl-, Dipropyl-, Diisopropyl- oder
Dibutylether, 1,2-Dimethoxyethan, Tetrahydrofuran, Dioxan,
Tetrahydropyran, Furan und Anisol, und aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Petrolether, Cyclohexan, Benzol, Toluol, Xylole,
Diethylbenzole und Tetrahydronaphthalin in Frage; es können aber auch tertiäre
Amine, wie Triethylamin, oder dipolare, aprotische Solventien, etwa
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon,
Hexamethylphosphorsäuretriamid und Dimethylsulfoxid, sowie Mischungen der
genannten Lösungsmittel verwendet werden.
Die Alkinylierungsreaktion wird in der Regel bei Temperaturen zwischen -40°C
und +100°C, vorzugsweise zwischen -20°C und +70°C oder bei Raum
temperatur ohne Außenkühlung, durchgeführt, wobei man üblicherweise die
jeweilige metallorganische Verbindung in geringfügigem Überschuß anwendet.
Die Reaktionszeiten reichen dabei gewöhnlich von einigen Minuten bis zu
mehreren Stunden. Die Zersetzung der gebildeten Alkoholate erfolgt vorzugs
weise mit Wasser, wäßriger Ammoniumchlorid-Lösung oder verdünnter Salz- oder
Essigsäure.
Die Desilylierung sowohl der aus den Carbonylverbindungen XI durch
Umsetzung mit Lithiumtrimethylsilylacetylid (XIV) gewonnenen ethinylständig
geschützten Alkinole zu den Zwischenverbindungen der Formel IX als auch der
erfindungsgemäßen Verbindung der Formel I mit N-trialkylsilylierten
Alkinolseitenketten kann vorteilhaft durch Methanolyse in Gegenwart
katalytischer Mengen Kaliumfluorid vorgenommen werden, die bei
Temperaturen zwischen 20°C und dem Siedepunkt des Methanols innerhalb
weniger Stunden quantitativ verläuft.
Zur Darstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen I in stereoisomerenreiner
Form kann man entweder von sterisch einheitlichen Ausgangsstoffen der
Formel III oder VIII (gegebenenfalls auch II, IV, V, VI, VII, X und/oder XI) und
Zwischenverbindungen der Formel IX ausgehen oder bei den Verfahrensvarian
ten C und D die Alkinolbildung aus den prochiralen Carbonylverbindungen XI
mit den Organometall-Verbindungen XII, XIII oder XIV durch asymmetrische
Induktion in Gegenwart chiraler Hilfsstoffe enantioselektiv gestalten.
Bevorzugt ist jedoch die nachträgliche Trennung der stereoisomeren Formen mit
Hilfe an sich bekannter Methoden. Da Diastereomere im Gegensatz zu
Enantiomeren unterschiedliche physikalische und chemische Eigenschaften
aufweisen, bereitet die Trennung ihrer Gemische, beispielsweise durch
fraktionierende Kristallisation oder chromatographische Verfahren, in der Regel
keine Schwierigkeiten. Demgegenüber erfordert die physikalische
Racematspaltung in die enantiomeren Formen (Antipoden) zusätzliche
Vorkehrungen; so gelingt die fraktionierende Kristallisation erst nach Bildung
diastereomerer Salze mit einer optisch aktiven Säure HZ und die
chromatographische Trennung nur bei Verwendung chiraler stationärer Phasen,
die zu den Enantiomeren eine unterschiedliche räumliche Affinität zeigen.
Die Alkinole der Formel IX stellen nicht nur wertvolle Zwischenprodukte zum
Aufbau der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I dar, sondern lassen
darüber hinaus bereits dieselbe pharmakologische Wirkungsrichtung wie die
Endprodukte der Formel I erkennen, der wenngleich sie eine geringere
Wasserlöslichkeit aufweisen.
Die Verbindungen der Formel I eignen sich aufgrund ihrer wertvollen
pharmakologischen Eigenschaften in hervorragender Weise für die Verwendung
als Wirkstoffe in Arzneimitteln, insbesondere in solchen, die eine effektive
kurative und prophylaktische Behandlung von ischämiebedingten zerebrovas
kulären Erkrankungen wie Schlaganfall, transitorischen ischämischen Attacken
(TIA), Multiinfarktdemenz, Demenz des gemischten Typs mit vaskulärer und
degenerativer (Alzheimer) Komponente, Rückenmarkschädigungen, Hirntrauma
infolge von Kopfverletzungen, und neuronalen Schäden nach Herzstillstand,
(neonataler) Asphyxie und Reanimation sowie gefäßchirurgischen Eingriffen
(z. B. Bypass-Operationen) im Bereich der das Gehirn versorgenden Haupt
arterien gestatten. Dabei können die Verbindungen der Formel I entweder für
sich allein, beispielsweise in Form von Mikrokapseln, in Mischungen unter
einander oder in Kombination mit geeigneten Trägerstoffen verabreicht werden.
Die Erfindung betrifft ferner Arzneimittel, die mindestens eine Verbindung der
Formel I als Wirkstoff enthalten.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einerseits den Einsatz der erfindungsge
mäßen Arzneimittel im Rahmen aller gegenwärtig bei zerebrovaskulären
Erkrankungen praktizierten Therapieformen (Schweiz. Med. Wochenschr. 1994,
124/45 : 2005-2012), wie die Primärprävention zur Unterdrückung drohender
Ischämie-Attacken, die Akutbehandlung zur Begrenzung der Infarzierung des
Gewebes nach Ischämie-Eintritt und für die Sekundärprophylaxe zur Senkung
der Rezidivrate nach überstandener Ischämie-Episode, und andererseits die
Anwendung der Arzneimittel in Form von pharmazeutischen Zubereitungen vor
allem für die parenterale und orale, gegebenenfalls aber auch rektale oder
transdermale Verabreichung.
Geeignete feste oder flüssige galenische Zubereitungsformen sind
beispielsweise Granulate, Pulver, Tabletten, Dragees, (Mikro)Kapseln, Sirupe,
Emulsionen, Suspensionen, Gele, Präparate mit protrahierter Wirkstoff-Freigabe,
Zäpfchen, wirkstoffabgebende Pflaster, Aerosole, Tropfen und vor allem
injizierbare Lösungen in Form von Ampullen oder Injektionsflaschen für die
Dauerinfusion, bei deren Herstellung üblicherweise Hilfsmittel, wie Trägerstoffe,
Spreng-, Binde-, Überzugs-, Quellungs-, Gleit- oder Schmiermittel, Geschmacks
stoffe, Süßungsmittel oder Lösungsvermittler, Verwendung finden. Als häufig
verwendete Hilfsstoffe seien z. B. Magnesiumcarbonat, Titandioxid, Laktose,
Mannit und andere Zucker, Talkum, Milcheiweiß, Gelatine, Stärke, Vitamine,
Cellulose und ihre Derivate, tierische und pflanzliche Öle, Polyethylenglykole
und Lösungsmittel, wie etwa steriles Wasser, physiologische Kochsalzlösung,
Alkohole, Glycerin und andere mehrwertige Alkohole (Polyole) genannt.
Vorzugsweise werden die pharmazeutischen Präparate in Dosierungseinheiten
hergestellt und verabreicht, wobei jede Einheit als aktiven Bestandteil eine
bestimmte Dosis einer Verbindung gemäß Formel I enthält. Bei festen
Dosierungseinheiten, wie Tabletten, Kapseln und Suppositorien, kann diese
Dosis bis zu 1000 mg, bevorzugt jedoch 100 bis 600 mg, und bei
Injektionslösungen in Ampullenform bis zu 300 mg, vorzugsweise aber 20 bis
200 mg, betragen.
Für die Behandlung eines erwachsenen Patienten sind - je nach Wirksamkeit der
Verbindungen gemäß Formel I am Menschen und Schweregrad der
lebensbedrohlichen Erkrankung - Tagesdosen von 100 bis 5000 mg Wirkstoff,
vorzugsweise 300 bis 3000 mg, bei oraler Verabreichung und von 30 bis 3000
mg, bevorzugt 50 bis 2000 mg, bei intravenöser Applikation indiziert. Die Ver
abreichung der Tagesdosis kann sowohl durch Einmalgabe in Form einer ein
zelnen Dosierungseinheit oder aber mehrerer kleinerer Dosierungseinheiten als
auch durch Mehrfachgabe unterteilter Dosen in bestimmten Zeitintervallen
erfolgen.
Bei intravenöser Dauerinfusion beträgt die Tagesdosis 100 bis 5000 mg,
vorzugsweise 500 bis 2000 mg, entsprechend einer Infusionsgeschwindigkeit
von 0,1 bis 3 mg pro kg Körpergewicht und Stunde (h), bevorzugt von 0,3 bis
1 mg/kg/h.
Bei allen Applikationsformen können jedoch unter Umständen auch höhere oder
niedrigere Tagesdosen angebracht sein.
Die Verbindungen der Formel I können auch zusammen mit anderen geeigneten
Wirkstoffen, insbesondere mit solchen, die ebenfalls regulierend in die patho
genetische Reaktionskaskade der akuten zerebralen Ischämie eingreifen; z. B.
mit Fibrinolytika, Kalzium-Antagonisten, EAA (excitatory amino acids)-Antago
nisten, Gangliosiden, Phospholipase-, Cyclooxygenase- und Lipoxygenase-
Inhibitoren, PAF (plättchenaktivierender Faktor)-, Thromboxan- und Leukotrien-
Antagonisten, Sauerstoffradikalfängern, SchwermetaIl-Chelatoren, antiödema
tösen Wirkstoffen, Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmern,
Serotonin-1A-Agonisten, Adenosin-Modulatoren oder neurotrophen Wachstums
faktoren und deren Freisetzungsaktivatoren; verabreicht oder bei der Herste
llung der galenischen Zubereitungsformen gemeinsam formuliert werden.
Nachfolgend wird anhand repräsentativer Herstellungsbeispiele der Aufbau der
nach Strukturgesichtspunkten in Tabelle 1 zusammengefaßten Verbindungen
gemäß Formel I näher erläutert. In Tabelle 2 sind die Verbindungen der Formel
IX zusammengestellt. Für alle präparativ hergestellten Zwischen- und
Endprodukte wurde die Struktur sowohl ¹H-NMR-spektroskopisch als auch
durch Elementaranalyse oder Massenspektrum gesichert.
Zu einer Suspension von 75,5 g (0,82 mol) Lithiumacetylid als Ethylendiamin-
Komplex in 500 ml Dioxan wurde unter Feuchtigkeitsausschluß und Rühren bei
Raumtemperatur eine Lösung von 153,2 g (0,5 mol) 3-Methyl-l-(5-oxohexyl)-7-
propylxanthin in 750 ml Dioxan tropfenweise hinzugefügt. Die dabei
einsetzende, schwach exotherme Reaktion beendete man durch 6-stündiges
Rühren und Erwärmen auf 70°C. Anschließend wurde bei Raumtemperatur mit
Wasser versetzt, das organische Lösungsmittel unter vermindertem Druck
weitestgehend abdestilliert, die wäßrige Phase ausgiebig mit Chloroform
extrahiert, der Extrakt nach dem Trocknen über Natriumsulfat unter
vermindertem Druck eingeengt und der Rückstand durch Filtration über eine
Kieselgel-Säule im Fließmittel Chloroform gereinigt, wobei 150,4 g (91% der
Theorie) öliges Produkt anfielen, das sich allmählich verfestigte und aus
Essigsäureethylester unter Zusatz von Petrolether in der Siedehitze
umkristallisieren ließ.
Ausbeute: 136,8 g (82% der Theorie); Schmelzpunkt: 98°C
C₁₇H₂₄N₄O₃ (MG = 332,41 g/mol)
Ausbeute: 136,8 g (82% der Theorie); Schmelzpunkt: 98°C
C₁₇H₂₄N₄O₃ (MG = 332,41 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 61,42; H 7,28; N 16,86%;
Gefunden:
C 61,48; H 7,37; N 16,68%.
Berechnet:
C 61,42; H 7,28; N 16,86%;
Gefunden:
C 61,48; H 7,37; N 16,68%.
16,6 g (50 mmol) der Zwischenverbindung aus Stufe D1), 1,8 g (60 mmol)
Paraformaldehyd, 7,3 g (0,1 mol) Diethylamin und 0,8 g Zink(II)chlorid wurden
in 250 ml trockenem Dioxan 5 Stunden unter Rückfluß gerührt. Danach
destillierte man das Lösungsmittel unter vermindertem Druck ab und reinigte
den rötlichen, öligen Rückstand durch Filtration über eine Kieselgel-Säule im
Fließmittel Chloroform/Methanol (19 : 1). Ausbeute: 12,6 g (60% der Theorie);
hellgelbes Öl; C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,56 g/mol).
Zur Salzbildung löste man die 12,6 g (30 mmol) der Base aus Stufe D2) in 30
ml 1 N Salzsäure, dampfte unter vermindertem Druck bis zur Trockne ein,
trocknete den festen Rückstand über unter vermindertem Druck, nahm mit
heißem Ethanol auf, entfärbte die Lösung mit Aktivkohle, filtrierte heiß,
versetzte in der Siedehitze mit Diisopropylether bis zur Trübung und ließ das
Hydrochlorid unter Erkalten auskristallisieren.
Ausbeute: 11,5 g (84% der Theorie); Schmelzpunkt: 132°C
C₂₂H₃₆ClN₅O₃ (MG = 454,03 g/mol)
Ausbeute: 11,5 g (84% der Theorie); Schmelzpunkt: 132°C
C₂₂H₃₆ClN₅O₃ (MG = 454,03 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 58,20; H 7,99; Cl 7,81%; N 15,43%;
Gefunden:
C 58,12; H 8,24; Cl 7,84%; N 15,37%.
Berechnet:
C 58,20; H 7,99; Cl 7,81%; N 15,43%;
Gefunden:
C 58,12; H 8,24; Cl 7,84%; N 15,37%.
Eine Mischung aus 100 ml (0,16 mol) einer 1,6 M Lösung von n-Butyllithium in
n-Hexan und 100 ml Tetrahydrofuran wurde unter Rühren auf -78°C abgekühlt
und bei dieser Temperatur tropfenweise mit 11,7 g (0,16 mol) Diethylamin
versetzt; anschließend ließ man auf Raumtemperatur kommen, rührte eine
Stunde nach, kühlte erneut auf -20°C ab und tropfte eine Lösung von 9,04 g
(76 mmol) 2-Propinylbromid in 50 ml Tetrahydrofuran hinzu. Das Reaktions
gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen, dann in eine
kalte wäßrige Phosphatpufferlösung eingerührt, mit Chloroform ausgiebig
extrahiert, der Extrakt über Natriumcarbonat getrocknet, eingeengt und der
Rückstand über eine Kolonne fraktionierend destilliert.
Ausbeute: 6,2 g (73% der Theorie); Siedepunkt: 117°C (Literatur: 119°C)
C₇H₁₃N(MG = 111,19 g/mol).
Ausbeute: 6,2 g (73% der Theorie); Siedepunkt: 117°C (Literatur: 119°C)
C₇H₁₃N(MG = 111,19 g/mol).
Zu 5,8 g (52 mmol) in 40 ml trockenem Tetrahydrofuran gelöstem N,N-Diethyl-
2-propinylamin aus Stufe C1) tropfte man zwischen -60 und -65°C in 30
Minuten 32,4 ml (52 mmol) einer 1,6 M Lösung von n-Butyllithium in n-Hexan.
Es wurde eine Stunde bei -70°C nachgerührt, dann auf Raumtemperatur
erwärmt und in 20 Minuten tropfenweise mit einer Lösung von 12,3 g (40
mmol) 3-Methyl-1-(5-oxohexyl)-7-propylxanthin in 60 ml Tetrahydrofuran
versetzt, wobei die Temperatur der Reaktionsmischung bis auf 35°C anstieg.
Nach 4-stündigem Rühren bei Raumtemperatur fügte man 100 ml kalte 1 N
Salzsäure hinzu, schüttelte mehrmals mit Dichlormethan aus, stellte die wäßrige
Phase mit Natriumcarbonat alkalisch, extrahierte das Reaktionsprodukt mit
Dichlormethan, trocknete über Natriumsulfat und engte unter vermindertem
Druck ein. Der ölige Rückstand wurde durch Filtration über eine Kieselgel-Säule
im Fließmittel Chloroform/Methanol (19 : 1) gereinigt.
Ausbeute: 13,9 g (83% der Theorie); farbloses Öl
C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,56 g/mol).
Ausbeute: 13,9 g (83% der Theorie); farbloses Öl
C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,56 g/mol).
Die Umwandlung der 13,9 g (33,3 mmol) Base aus Stufe C2) in das
Hydrochlorid erfolgte analog Beispiel 1D3), wobei allerdings auf die Anwendung
von Aktivkohle bei der Umkristallisation aus Ethanol/Diisopropylether verzichtet
werden konnte.
Ausbeute: 13,8 g (91% der Theorie); Schmelzpunkt: 132°C
C₂₂H₃₆ClN₅O₃ (MG = 454,03 g/mol)
Ausbeute: 13,8 g (91% der Theorie); Schmelzpunkt: 132°C
C₂₂H₃₆ClN₅O₃ (MG = 454,03 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 58,20; H 7,99; Cl 7,81; N 15,43%;
Gefunden:
C 58,02; H 8,26; Cl 7,94; N 15,27%.
Berechnet:
C 58,20; H 7,99; Cl 7,81; N 15,43%;
Gefunden:
C 58,02; H 8,26; Cl 7,94; N 15,27%.
200 g (2,17 mol) Lithiumacetylid in Form des Ethylendiamin-Komplexes wurden
in 800 ml trockenem Dioxan suspendiert und unter kräftigem Rühren und
Eiskühlung mit 269,2 g (2,0 mol) 1-Chlor-5-hexanon in rascher Tropfenfolge
versetzt, wobei die Temperatur bis auf 48°C anstieg. Man ließ die exotherme
Reaktion unter 3-stündigem Nachrühren ohne weitere Außenkühlung abklingen,
fügte vorsichtig 500 ml Wasser hinzu, filtrierte, destillierte den größten Teil des
Dioxans unter vermindertem Druck ab, extrahierte die wäßrige Phase ausgiebig
mit Chloroform, trocknete den Extrakt über Natriumsulfat, dampfte das
Lösungsmittel unter vermindertem Druck ab und unterwarf den Rückstand einer
fraktionierenden Destillation.
Ausbeute: 190,2 g (59% der Theorie); Siedepunkt (8 mbar): 87-88°C
C₈H₁₃ClO (MG = 160,65 g/mol).
Ausbeute: 190,2 g (59% der Theorie); Siedepunkt (8 mbar): 87-88°C
C₈H₁₃ClO (MG = 160,65 g/mol).
Das Gemisch aus 6,25 g (30 mmol) 3-Methyl-7-propylxanthin, 4,8 g (30 mmol)
des Chloralkinols aus Stufe B1) und 4,15 g (30 mmol) Kaliumcarbonat in 150 ml
Dimethylformamid wurde 3 Stunden bei 130°C gerührt, anschließend heiß
filtriert und unter vermindertem Druck eingeengt. Man nahm den Rückstand in
Chloroform auf, wusch zunächst mit 1 N Natronlauge und dann mit Wasser
neutral, trocknete über Natriumsulfat, destillierte das Lösungsmittel unter
vermindertem Druck ab und kristallisierte aus Essigsäureethylester unter Zusatz
von Petrolether in der Siedehitze um. Ausbeute: 3,6 g (36% der Theorie);
Schmelzpunkt: 98°C; C₁₇H₂₄N₄O₃ (MG = 332,41 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 61,42; H 7,28; N 16,86%;
Gefunden:
C 61,63; H 7,41; N 16,87%.
Berechnet:
C 61,42; H 7,28; N 16,86%;
Gefunden:
C 61,63; H 7,41; N 16,87%.
Diese mit dem Produkt des Beispiels 1D1) identische Zwischenverbindung ließ
sich - wie dort beschrieben - durch Mannich-Reaktion mit Paraformaldehyd und
Diethylamin sowie anschließende Salzbildung gemäß Beispiel 1D2) und 1D3) in
das Endprodukt überführen.
Zu einer Lösung von 2,0 g (18 mmol) N,N-Diethyl-2-propinylamin in 50 ml
Tetrahydrofuran tropfte man langsam bei -78°C 12,37 ml (19,8 mmol) einer
1,6 M Lösung von n-Butyllithium in n-Hexan. Nach einer Stunde bei -78°C
wurde auf Raumtemperatur erwärmt und mit 2,42 g (18 mmol) 1-Chlor-5-
hexanon versetzt. Man rührte eine Stunde bei Raumtemperatur nach, stellte mit
2 N Salzsäure auf pH 7 und verteilte zwischen 5%iger Natriumhydrogencar
bonat-Lösung und Dichlormethan. Die organische Phase wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel
befreit. Ausbeute: 4,38 g (99% der Theorie); öliges Produkt
C₁₃H₂₄ClNO (MG = 245,83 g/mol); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 200 MHz): δ = 0,97
(t, 6H, N(CH₂CH₃)₂); 1,33 (s, 3H, CH₃); 1,40-1,85 (m, 6H, CH₂); 2,45 (q, 4
H, N(CH₂CH₃)₂); 3,33 (s, 2H, NCH₂C≡C); 3,63 (t, 2H, CH₂Cl); 5,12 (s, 1H,
OH).
Die Substanz konnte ohne weitere Reinigung direkt in die Alkylierungsreaktion
gemäß Stufe A2) eingesetzt werden.
Zu einer 60°C heißen Lösung von 2,0 g (9,6 mmol) 3-Methyl-7-propylxanthin in
60 ml Dimethylformamid gab man 2,12 g (15,3 mmol) Kaliumcarbonat und
rührte eine Stunde bei 60°C. Dann fügte man tropfenweise 3,07 g (12,5 mmol)
1-Chlor-8-diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-6-octin aus Stufe A1) hinzu und
rührte 12,5 Stunden bei 80°C. Anschließend ließ man auf Raumtemperatur
abkühlen, gab Wasser zu und extrahierte dreimal mit tert.-Butyl-methylether.
Die organische Phase wurde über Magnesiumsulfat getrocknet, unter vermin
dertem Druck eingeengt und flash-chromatographisch gereinigt, Dichlormethan-
Methanol = 19/1. Ausbeute: 2,29 g (57% der Theorie); gelbliches Öl
C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,56 g/mol).
C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,56 g/mol).
Die Substanz war mit den in Beispiel 1D2) und 1C2) hergestellten Produkten
identisch und ließ sich analog Beispiel 1D3) in das Hydrochlorid umwandeln.
Beispiel 1a: (+)-1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-7-
propyl-xanthin Hydrochlorid
und 1b: (-)-1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-7- propyl-xanthin Hydrochlorid.
Das in Beispiel 1 nach Verfahrensvariante A, B, C oder D hergestellte racemische 1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-7- propylxanthin Hydrochlorid wurde durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) an einer Säule (250 × 4,6 mm) mit chiralem Trägermaterial (CSP Chiralpak AD) im Elutionsmittel n-Hexan/2-Propanol (85 + 15) unter Zusatz von 0,1% Diethylamin in die enantiomerenreinen Basen getrennt.
C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,56 g/mol)
(+)-Enantiomer: Retentionszeit 11,61 Minuten optische Reinheit 100%
(-)-Enantiomer: Retentionszeit 14,46 Minuten optische Reinheit 100%.
und 1b: (-)-1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-7- propyl-xanthin Hydrochlorid.
Das in Beispiel 1 nach Verfahrensvariante A, B, C oder D hergestellte racemische 1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-7- propylxanthin Hydrochlorid wurde durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) an einer Säule (250 × 4,6 mm) mit chiralem Trägermaterial (CSP Chiralpak AD) im Elutionsmittel n-Hexan/2-Propanol (85 + 15) unter Zusatz von 0,1% Diethylamin in die enantiomerenreinen Basen getrennt.
C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,56 g/mol)
(+)-Enantiomer: Retentionszeit 11,61 Minuten optische Reinheit 100%
(-)-Enantiomer: Retentionszeit 14,46 Minuten optische Reinheit 100%.
Die Umwandlung der enantiomeren Basen in die Hydrochloride erfolgte gemäß
Beispiel 1C3). C₂₂H₃₆ClN₅O₃ (MG = 454,03 g/mol)
(+)-Enantiomer 1a: Ausbeute 82%; Schmelzpunkt 86°C
(-)-Enantiomer 1b: Ausbeute 70%; Schmelzpunkt 89°C.
(+)-Enantiomer 1a: Ausbeute 82%; Schmelzpunkt 86°C
(-)-Enantiomer 1b: Ausbeute 70%; Schmelzpunkt 89°C.
1 g (2,4 mmol) 1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-7-
propylxanthin - hergestellt nach Beispiel 1A2), 1C2) oder 1D2) - wurde in 30 ml
Diethylether vorgelegt, mit 425 mg (3,0 mmol) Methyliodid versetzt und 20
Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach gab man nochmals 212 mg (1,5
mmol) Methyliodid hinzu und rührte 2 Stunden unter Rückfluß. Das entstandene
Kristallisat wurde abgesaugt, mit Diethylether gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 813 mg (60% der Theorie); Schmelzpunkt: 160°C
C₂₃H₃₈IN₅O₃ (MG = 559,51 g/mol); Massenspektrum: 432 (100%, M⁺)
Ausbeute: 813 mg (60% der Theorie); Schmelzpunkt: 160°C
C₂₃H₃₈IN₅O₃ (MG = 559,51 g/mol); Massenspektrum: 432 (100%, M⁺)
4,32 g (52 mmol) N,N-Dimethyl-2-propinylamin, 32,4 ml (52 mmol)
n-Butyllithium als 1,6 M Lösung in n-Hexan und 11,1 g (40 mmol) 3-Methyl-1-(3-
oxobutyl)-7-propylxanthin wurden in Tetrahydrofuran analog Beispiel 1C2)
umgesetzt und aufgearbeitet, wobei man allerdings Chloroform anstelle von
Dichlormethan als Extraktionsmittel verwendete. Ausbeute: 13,2 g (91% der
Theorie); öliges Produkt; C₁₈H₂₇N₅O₃ (MG = 361,45 g/mol).
Zur Umwandlung der Base in das Fumarat wurden die 13,2 g (36,5 mmol) ölige
Substanz aus Stufe Cl) in 50 ml Ethanol aufgenommen und mit einer heißen
Lösung von 4,24 g (36,5 mmol) Fumarsäure in 100 ml Ethanol versetzt.
Anschließend engte man bis zur beginnenden Trübung ein, kochte auf und ließ
das Salz auskristallisieren.
Ausbeute: 14,1 g (81% der Theorie); Schmelzpunkt: 170°C
C₂₂H₃₁N₅O₇ (MG = 477,53 g/mol).
Ausbeute: 14,1 g (81% der Theorie); Schmelzpunkt: 170°C
C₂₂H₃₁N₅O₇ (MG = 477,53 g/mol).
Zu einer Suspension von 36,8 g (0,4 mol) Lithiumacetylid als Ethylendiamin-
Komplex und 98,6 g (0,4 mol) wasserfreiem Cer(III)chlorid in einer Mischung
aus jeweils 500 ml trockenem Dioxan und Toluol tropfte man in 45 Minuten
unter Rühren bei 50°C eine Lösung von 55,7 g (0,2 mol) 3-Methyl-1-(3-
oxobutyl)-7-propylxanthin im Gemisch aus jeweils 200 ml Dioxan und Toluol.
Dann wurde 7 Stunden bei 50°C nachgerührt, abgekühlt, mit kaltem Wasser
versetzt, mit 2 N Salzsäure angesäuert, intensiv mit Chloroform extrahiert, der
Extrakt mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, unter
vermindertem Druck eingedampft und der Rückstand durch Filtration über eine
Kieselgel-Säule im Fließmittel Chloroform/Methanol (50 : 1) gereinigt, wobei man
35,0 g (58% der Theorie) Feststoff erhielt, der aus Ethanol verlustreich
umkristallisiert wurde. Ausbeute: 18,0 g (30% der Theorie); Schmelzpunkt:
149°C; C₁₅H₂₀N₄O₃ (MG = 304,36 g/mol)
149°C; C₁₅H₂₀N₄O₃ (MG = 304,36 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 59,20; H 6,62; N 18,41%;
Gefunden:
58,72; H 6,51; N 18,33%.
Berechnet:
C 59,20; H 6,62; N 18,41%;
Gefunden:
58,72; H 6,51; N 18,33%.
Diese Zwischenverbindung ließ sich durch Mannich-Reaktion mit
Paraformaldehyd und Dimethylamin Hydrochlorid analog Beispiel 1D2) und
anschließende Salzbildung gemäß Beispiel 3C2) zum Endprodukt umsetzen.
Das Gemisch aus 9,97 g (30 mmol) der Zwischenverbindung 1-(5-Hydroxy-5-
methyl-hept-6-inyl)-3-methyl-7-propylxanthin aus Beispiel 1D1) oder hergestellt
gemäß Beispiel 1B2), 1,02 g (34 mmol) Paraformaldehyd, 2,05 g (34 mmol)
Eisessig, 2,42 g (34 mmol) Pyrrolidin und 0,6 g Kupfer(I)chlorid in 150 ml
trockenem Dioxan wurde 18 Stunden lang bei 45°C gerührt, anschließend unter
vermindertem Druck eingeengt, in Dichlormethan aufgenommen, dreimal mit je
70 ml 1 N Salzsäure extrahiert, der saure Extrakt mit Natriumcarbonat alkalisch
gestellt und das Produkt mit Dichlormethan ausgeschüttelt. Nach dem Trocknen
über Natriumsulfat und Eindampfen unter vermindertem Druck fiel die Mannich-
Base (C₂₂H₃₃N₅O₃; MG = 415,55 g/mol) als öliges Rohprodukt in nahezu
quantitativer Ausbeute an, das man mit 3,5 g (30 mmol) Fumarsäure analog
Beispiel 3C2) in das Fumarat überführte. Ausbeute: 12,4 g (78% der Theorie);
Schmelzpunkt: 151°C; C₂₆H₃₇N₅O₇ (MG = 531,62 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 58,74; H 7,02; N 13,17%;
Gefunden:
C 58,18; H 6,81; N 12,68%.
Berechnet:
C 58,74; H 7,02; N 13,17%;
Gefunden:
C 58,18; H 6,81; N 12,68%.
Unter Stickstoffatmosphäre, Feuchtigkeitsausschluß und Rühren versetzte man
2,55 g (26 mmol) Ethinyltrimethylsilan in 25 ml Tetrahydrofuran bei -60 bis
-70°C in 45 Minuten tropfenweise mit 16,2 ml (26 mmol) 1,6 M n-Butyllithium-
Lösung in n-Hexan, rührte eine Stunde bei -70°C nach, ließ auf Raumtem
peratur kommen und tropfte in 20 Minuten 6,4 g (20 mmol) 3-Methyl-1-(6-oxo
heptyl)-7-propylxanthin in 20 ml Tetrahydrofuran zu. Dann wurde 4 Stunden bei
Raumtemperatur nachgerührt, 50 ml kalte 1 N Salzsäure hinzugefügt, mit Chlo
roform ausgiebig extrahiert, die organische Phase über Natriumsulfat getrock
net, unter vermindertem Druck eingedampft und der ölige Rückstand durch
Filtration über eine Kieselgel-Säule im Fließmittel Chloroform/Methanol (10 : 1)
gereinigt, wobei man 6,8 g (81% der Theorie) des ethinylständig trimethylsily
lierten Alkinols C₂₁H₃₄N₄O₃Si (MG = 418,62 g/mol; Schmelzp. 91°C) erhielt.
Zur Desilylierung rührte man eine Lösung von 4,19 g (10 mmol) dieses
Produktes in 50 ml Methanol nach Zusatz von 58,1 mg (1 mmol) Kaliumfluorid
für 2 Stunden unter Rückfluß. Danach engte man unter vermindertem Druck
ein, nahm in Chloroform auf, wusch mit Wasser, trocknete über Natriumsulfat
und entfernte das Lösungsmittel unter vermindertem Druck. Der ölige Rück
stand kristallisierte nach längerem Stehen durch und wurde in Petrolether aus
gerührt. Ausbeute: 3,2 g (92% der Theorie); Schmelzpunkt: 79°C
C₁₈H₂₆N₄O₃ (MG = 346,44 g/mol)
C₁₈H₂₆N₄O₃ (MG = 346,44 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 62,41; H 7,56; N 16,17%;
Gefunden:
C 62,23; H 7,41; N 16,41%.
Berechnet:
C 62,41; H 7,56; N 16,17%;
Gefunden:
C 62,23; H 7,41; N 16,41%.
Diese Zwischenverbindung war auch durch Umsetzung des Oxoalkylxanthins
mit Lithiumacetylid sowohl analog Beispiel 1D1) als auch in Cer(III)chlorid
unterstützter Reaktion gemäß Beispiel 3D1) herstellbar, allerdings lagen die
Ausbeuten mit 30 bis 50% deutlich niedriger, da sich in diesem Beispiel die
Tendenz des Acetylenmoleküls, beidseitig mit dem Keton unter Bildung des
Alkindiols C₃₄H₅₀N₈O₆ (MG = 666,84 g/mol; Schmelzpunkt: 129°C) als
Nebenprodukt zu reagieren, besonders störend bemerkbar machte und die
Reinisolierung des erwünschten monosubstituierten Produktes außerordentlich
verlustreich gestaltete.
10,4 g (30 mmol) der nach Stufe D1) hergestellten Zwischenverbindung wurden
analog Beispiel 4 unter Einsatz von 2,49 g (34 mmol) Diethylamin anstelle von
Pyrrolidin der Mannich-Reaktion unterworfen. Das gewonnene ölige Rohprodukt
reinigte man durch Filtration über eine Kieselgel-Säule im Fließmittel
Chloroform/Methanol (10 : 1). Ausbeute: 8,3 g (64% der Theorie); öliges
Produkt; C₂₃H₃₇N₅O₃ (MG = 431,59 g/mol).
Die 8,3 g (19,2 mmol) Mannich-Base aus Stufe D2) wurden in Methanol gelöst
und mit einer stöchiometrischen Menge methanolischer Salzsäure versetzt. Man
destillierte das Lösungsmittel unter vermindertem Druck ab, trocknete den
Rückstand im Hochvakuum, digerierte mit trockenem Diethylether und nutschte
den Feststoff ab. Ausbeute: 8,8 g (98% der Theorie); Schmelzpunkt: ca.
100°C (hygroskopisch); C₂₃H₃₈ClN₅O₃ (MG = 468,05 g/mol).
Zu einer Lösung von 2,09 ml (10,77 mmol) N,N-Dibutyl-2-propinylamin in 20 ml
Tetrahydrofuran tropfte man langsam bei -65 bis -70°C 6,73 ml (10,77 mmol)
einer 15%igen Butyllithium-Lösung in n-Hexan. Es wurde eine Stunde bei -60
bis -65°C gerührt, auf Raumtemperatur erwärmt und eine Lösung von 2,0 g
(7,18 mmol) 3-Methyl-1-(3-oxobutyl)-7-propylxanthin in 30 ml Tetrahydrofuran
zugegeben. Nach 30 Minuten war die leicht exotherme Reaktion beendet. Es
wurde mit 1 N Salzsäure auf pH 5-6 gestellt und zwischen Methylenchlorid und
Wasser verteilt. Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, mit
Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingeengt. Das
ölige Rohprodukt wurde flash-chromatographisch gereinigt,
Dichlormethan/Methanol = 19/0,75. Ausbeute: 2,37 g (74% der Theorie);
Schmelzpunkt: 73°C; C₂₄H₃₉N₅O₃ (MG = 445,61 g/mol).
597 mg (1,34 mmol) des in Stufe C1) hergestellten Xanthins wurden in 1,34 ml
1 N Salzsäure gelöst, im Hochvakuum eingeengt, 2 Tage mit Diethylether
ausgerührt und filtriert. Ausbeute: 591 mg (91% der Theorie); Schmelzpunkt:
179°C; C₂₄H₄₀ClN₅O₃ (MG = 482,07 g/mol)
Massenspektrum: 446,5 (100%, M+H); 428,5 (32%).
179°C; C₂₄H₄₀ClN₅O₃ (MG = 482,07 g/mol)
Massenspektrum: 446,5 (100%, M+H); 428,5 (32%).
1-(6-N-Benzyl-N-methylamino-3-hydroxy-3-methyl-hex-4-inyl)-3-methyl--7-propyl
xanthin wurde unter Verwendung von 3-Methyl-1-(3-oxobutyl)-7-propylxanthin
und N-Benzyl-N-methyl-2-propinylamin gemäß Beispiel 6C1) als ölige Substanz
in 86%iger Ausbeute hergestellt. C₂₄H₃₁N₅O₃ (MG = 437,55 g/mol).
540 mg (1,23 mmol) des in Stufe Cl) hergestellten Xanthins wurden in Ethanol
gelöst, mit einer heißen Lösung von 146 mg (1,23 mmol) Fumarsäure in Ethanol
versetzt und 30 Minuten bei 50°C gerührt. Es wurde im Hochvakuum
eingeengt, mit Diethylether ausgerührt und filtriert. Ausbeute: 570 mg (83% der
Theorie); Schmelzpunkt: 104°C; C₂₈H₃₅N₅O₇ (MG = 553,62 g/mol)
Massenspektrum: 438,4 (100%, M+H); 420,4 (87%).
Massenspektrum: 438,4 (100%, M+H); 420,4 (87%).
Zu einer Lösung von 22,2 ml (0,20 mol) N-Methylpiperazin in 100 ml Toluol gab
man unter Eiskühlung 11,1 ml (0,10 mol) einer 80%igen 2-Propinylbromid-
Lösung in Toluol. Nach 30 Minuten unter Rückfluß wurde das entstandene N-
Methylpiperazin-Hydrobromid abgesaugt, mit Toluol gewaschen, das Filtrat je 2
mal mit 15%iger Natronlauge und gesättigter Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, eingeengt und unter Vakuum destilliert.
Ausbeute: 4,19 g (30% der Theorie); Siedepunkt: 100°C/47 mbar (GC: 98,6%) C₈H₁₄N₂ (MG = 138,21 g/mol); Massenspektrum: 139,2 (100%, M+H); 138,2 (22%); 101,1 (24%); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 300 MHz): δ = 2,10-2,54 (m, 8H, CH₂); 2,13 (s, 3H, NCH₃); 3,12 (t, 1H, C≡CH); 3,23 (d, 2H, NCH₂C≡C).
Ausbeute: 4,19 g (30% der Theorie); Siedepunkt: 100°C/47 mbar (GC: 98,6%) C₈H₁₄N₂ (MG = 138,21 g/mol); Massenspektrum: 139,2 (100%, M+H); 138,2 (22%); 101,1 (24%); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 300 MHz): δ = 2,10-2,54 (m, 8H, CH₂); 2,13 (s, 3H, NCH₃); 3,12 (t, 1H, C≡CH); 3,23 (d, 2H, NCH₂C≡C).
1-(4-Hydroxy-4-methyl-7-[4-methylpiperazino]-hept-5-inyl)-3-methyl-7--
propylxanthin wurde unter Verwendung von 3-Methyl-1-(4-oxopentyl)-7-
propylxanthin und 4-Methyl-1-(2-propinyl)-piperazin aus Stufe C1) gemäß
Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 82%iger Ausbeute hergestellt. Die
Salzbildung mit Fumarsäure gelang gemäß Beispiel 7C2) in 55%iger Ausbeute.
Schmelzpunkt: 168°C; C₂₆H₃₈N₆O₇ (MG = 546,63 g/mol); Base C₂₂H₃₄N₆O₃
(MG = 430,56 g/mol); Massenspektrum: 431,4 (100%, M+H); 413,4 (7%)
nach Verfahrensvariante D:
(MG = 430,56 g/mol); Massenspektrum: 431,4 (100%, M+H); 413,4 (7%)
nach Verfahrensvariante D:
Diese Zwischenverbindung der Formel IX wurde aus 3-Methyl-1-(4-oxopentyl)-
7-propylxanthin sowohl durch Cer(III)chlorid-unterstützte Ethinylierung mit
Lithiumacetylid gemäß Beispiel 3D1) in 67%iger Ausbeute als auch durch
Umsetzung mit lithiiertem Ethinyltrimethylsilan und anschließender Desilylierung
analog Beispiel 5D1) in einer Gesamtausbeute von 69% aufgebaut.
C₁₆H₂₂N₄O₃ (MG = 318,38 g/mol); Schmelzpunkt: 108°C
C₁₆H₂₂N₄O₃ (MG = 318,38 g/mol); Schmelzpunkt: 108°C
Analyse:
Berechnet:
C 60,36; H 6,97; N 17,60%;
Gefunden:
C 60,09; H 7,10; N 17,39%.
Berechnet:
C 60,36; H 6,97; N 17,60%;
Gefunden:
C 60,09; H 7,10; N 17,39%.
Die Umsetzung dieses Produktes mit N-Methylpiperazin und Paraformaldehyd
nach Mannich unter den in Beispiel 4 beschriebenen Reaktionsbedingungen
führte ebenfalls zur Titelverbindung vorliegenden Beispiels.
1-(5-Diethylamino-2-hydroxy-2-methyl-pent-3-inyl)-3-methyl-7-propylx-anthin
wurde unter Verwendung von 3-Methyl-1-(2-oxopropyl)-7-propylxanthin und
N,N-Diethyl-2-propinyl-amin gemäß Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 48%iger
Ausbeute hergestellt. Die Salzbildung mit Fumarsäure gelang gemäß Beispiel
7C2) in 98%iger Ausbeute. Schmelzpunkt: 109°C; C₂₃H₃₃N₅O₇ (MG = 491,56
g/mol), Base C₁₉H₂₉N₅O₃ (MG = 375,48 g/mol); Massenspektrum: 376,2
(30%, M+H); 358,2 (66%); 285,1(100%); 150,2 (48%)
Zu einer Lösung von 1,36 ml (7,8 mmol) N,N-Dipropyl-2-propinylamin in 6 ml
Tetrahydrofuran wurden bei -78°C 5,3 ml (8,45 mmol) einer 15%igen
Butyllithium-Lösung in n-Hexan langsam zugetropft und eine Stunde bei -78°C
gerührt. Nach Erwärmung auf Raumtemperatur gab man eine Lösung von 2,0 g
(6,5 mmol) 3-Ethyl-1-(4-oxopentyl)-7-propylxanthin in 8 ml Tetrahydrofuran zu.
Nach 7 Stunden bei Raumtemperatur wurde mit 4 N Salzsäure auf pH 6-7
gestellt und zwischen 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung und
Methylenchlorid verteilt. Die organische Phase wurde mit Magnesiumsulfat
getrocknet, unter vermindertem Druck eingeengt und flash-chromatographisch
gereinigt, Methylenchlorid/Methanol = 19/1. Ausbeute: 0,71 g (24% der
Theorie), öliges Produkt; C₂₄H₃₉N₅O₃ (MG = 445,62 g/mol).
Die Salzbildung zum Hemifumarat gelang mit 1 Äquivalent Fumarsäure gemäß
Beispiel 7C2) in 86%iger Ausbeute. Schmelzpunkt: 117°C; C₂₆H₄₁N₅O₅ (MG=
503,65 g/mol); Massenspektrum: 446,2 (100%, M+H); 329,2 (50%); 307,1
(56%); 100,1 (83%); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 200 MHz): δ = 0,79 (t, 6H,
N((CH₂)₂CH₃)₂); 0,83 (t, 3H, N⁷(CH₂)₂-CH₃); 1,23 (t₁ 3H, N³CH₂CH₃); 1,33
(s, 3H, CH₃); 1,26-1,89 (m, 10H, CH₂); 2,32 (t, 4H, N(CH₂CH₂CH₃)₂); 3,31
(s, 2H, NCH₂C≡C); 3,88 (t, 2H, N¹-CH₂); 4,03 (q, 2H, N³-CH₂); 4,20 (t, 2H,
N⁷-CH₂); 5,12 (s, 1H, OH); 6,61 (s, 1H, C=CH-COOH); 8,10 (s, 1H, N=CH).
1-(8-Dimethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-ethyl-7-propylxa-nthin
wurde unter Verwendung von 3-Ethyl-1-(5-oxohexyl)-7-propylxanthin und N,N-
Dimethyl-2-propinylamin gemäß Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 57%iger
Ausbeute hergestellt. Die Salzbildung zum Fumarat gelang gemäß Beispiel 7C2)
in 51%iger Ausbeute. Schmelzpunkt: 117°C
C₂₅H₃₇N₅O₇ (MG = 519,60 g/mol); Base C₂₁H₃₃N₅O₃ (MG = 403,54 g/mol)
Massenspektrum: 404,2 (100%, M+H); 386,2 (44%); 321,2 (49%).
C₂₅H₃₇N₅O₇ (MG = 519,60 g/mol); Base C₂₁H₃₃N₅O₃ (MG = 403,54 g/mol)
Massenspektrum: 404,2 (100%, M+H); 386,2 (44%); 321,2 (49%).
3-Ethyl-1-(3-hydroxy-3-methyl-6-pyrrolidino-hex-4-inyl)-7-propylxant-hin wurde
mit 3-Ethyl-1-(3-oxobutyl)-7-propylxanthin und N-(2-Pro-pinyl)-pyrrolidin gemäß
Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 50%iger Ausbeute hergestellt. Salzbildung
zum Fumarat erfolgte wie in Beispiel 7C2); Ausbeute 90%. Schmelzpunkt:
133°C; C₂₅H₃₅N₅O₇ (MG = 517,59 g/mol); Base C₂₁H₃₁N₅O₃ (MG = 401,52 g/mol); Massenspektrum: 402,2 (100%, M+H); 116,9 (65%).
133°C; C₂₅H₃₅N₅O₇ (MG = 517,59 g/mol); Base C₂₁H₃₁N₅O₃ (MG = 401,52 g/mol); Massenspektrum: 402,2 (100%, M+H); 116,9 (65%).
3,7-Dipropyl-1-(5-hydroxy-5-methyl-8-[4-methylpiperazino]-oct-6-inyl-)-xanthin
wurde unter Verwendung von 3,7-Dipropyl-1-(5-oxohexyl)-xanthin und 4-
Methyl-1-(2-propinyl)-piperazin aus Beispiel 8C1) gemäß Beispiel 6C1) als ölige
Substanz in 71%iger Ausbeute hergestellt. Die Salzbildung zum Fumarat gelang
gemäß Beispiel 7C2) in 95%iger Ausbeute. Schmelzpunkt: 98°C; C₂₉H₄₄N₆O₇
(MG = 588,71 g/mol); Base C₂₅H₄₀N₆O₃ (MG = 472,64 g/mol); Massen
spektrum: 473,2 (98%, M+H); 335,1 (95%); 138,9 (100%); 85,1 (67%).
3-Butyl-1-(5-hydroxy-5-methyl-8-piperidino-oct-6-inyl)-7-propylxanth-in wurde
unter Verwendung von 3-Butyl-1-(5-oxohexyl)-7-propylxanthin und N-(2-
Propinyl)-piperidin gemäß Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 58%iger Ausbeute
hergestellt. C₂₆H₄₁N₅O₃ (MG = 471,65 g/mol).
470 mg (1 mmol) des in Stufe C1) hergestellten Xanthins wurden in Methanol
gelöst, mit 1 ml 1 N Salzsäure versetzt, am Hochvakuum eingeengt, mit Aceton
ausgerührt und filtriert. Ausbeute: 450 mg (84% der Theorie), Schmelzpunkt:
177°C; C₂₆H₄₂ClN₅O₃ (MG = 508,11 g/mol); Massenspektrum: 472,5 (100%,
M+H); 454,4 (12%)
3-Butyl-1-(6-dipropylamino-3-hydroxy-3-methyl-hex-4-inyl)-7-propylxa-nthin
wurde unter Verwendung von 3-Butyl-1-(3-oxobutyl)-7-propylxanthin und N,N-
dipropyl-2-propinylamin gemäß Beispiel 6C1) in 28%iger Ausbeute hergestellt.
Schmelzpunkt: 101°C; C₂₅H₄₁N₅O₃ (MG = 459,64 g/mol)
Massenspektrum: 460,2 (100%; M+H); 442,2 (15%).
Schmelzpunkt: 101°C; C₂₅H₄₁N₅O₃ (MG = 459,64 g/mol)
Massenspektrum: 460,2 (100%; M+H); 442,2 (15%).
3-Butyl-1-(5-hydroxy-5-methyl-8-morpholino-oct-6-inyl)-7-propylxanth-in wurde
unter Verwendung von 3-Butyl-1-(5-oxohexyl)-7-propylxanthin und N-(2-
Propinyl)-morpholin gemäß Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 76%iger Aus
beute hergestellt. Die Salzbildung zum Hydrochlorid gelang gemäß Beispiel
14C2) in 86%iger Ausbeute. Schmelzpunkt: 126°C; C₂₅H₄₀ClN₅O₄ (MG =
510,08 g/mol); Base C₂₅H₃₉N₅O₄ (MG = 473,63 g/mol); Massenspektrum:
474,3 (100%, M+H); 456,4 (83%).
7-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-1-propylxa-nthin
wurde unter Verwendung von 3-Methyl-7-(5-oxohexyl)-1-propylxanthin und
N,N-Diethyl-2-propinylamin gemäß Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 35%iger
Ausbeute hergestellt. Die Salzbildung zum Hydrochlorid gelang gemäß Beispiel
14C2) in 64%iger Ausbeute. Schmelzpunkt: 126°C; C₂₂H₃₆ClN₅O₃ (MG =
454,01 g/mol); Base C₂₂H₃₅N₅O₃ (MG = 417,55 g/mol)
Massenspektrum: 418,3 (100%, M+H); 400,3 (35%)
Massenspektrum: 418,3 (100%, M+H); 400,3 (35%)
33,2 g (0,2 mol) 3-Methylxanthin in 350 ml Dimethylformamid wurden mit 32,1
g (0,2 mol) 1-Chlor-5-hydroxy-5-methyl-6-heptin aus Beispiel 1B1) in Gegenwart
von 13,8 g (0,1 mol) Kaliumcarbonat 6 Stunden bei 120°C gerührt. Danach
filtrierte man die heiße Mischung, dampfte unter vermindertem Druck bis zur
Trockene ein, nahm in Ethanol auf und versetzte in der Siedehitze mit
Diisopropylether bis zur Trübung und ließ unter Erkalten auskristallisieren.
Ausbeute: 38,8 g (67% der Theorie); Schmelzpunkt: 173°C
C₁₄H₁₈N₄O₃ (MG = 290,33 g/mol)
Ausbeute: 38,8 g (67% der Theorie); Schmelzpunkt: 173°C
C₁₄H₁₈N₄O₃ (MG = 290,33 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 57,92; H 6,25; N 19,30%;
Gefunden:
C 57,62; H 6,27; N 19,20%.
Berechnet:
C 57,92; H 6,25; N 19,30%;
Gefunden:
C 57,62; H 6,27; N 19,20%.
19,5 g (67 mmol) der Zwischenverbindung aus Stufe B1), 9,3 g (67 mmol)
Kaliumcarbonat und 8,24 g (67 mmol) Propylbromid wurden in 200 ml
Dimethylformamid - wie in Stufe B1) beschrieben - umgesetzt. Die Reinigung
des öligen Rohproduktes erfolgte durch Filtration über eine Kieselgel-Säule mit
Essigsäureethylester als Fließmittel und anschließende Umkristallisation des
Feststoffes aus Diisopropylether unter Zugabe von Essigsäureethylester in der
Siedehitze bis zur klaren Lösung.
Ausbeute: 15,1 g (68% der Theorie); Schmelzpunkt: 97°C
C₁₇H₂₄N₄O₃ (MG = 332,41 g/mol)
Ausbeute: 15,1 g (68% der Theorie); Schmelzpunkt: 97°C
C₁₇H₂₄N₄O₃ (MG = 332,41 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 61,42; H 7,28; N 16,86%;
Gefunden:
C 61,20; H 7,39; N 16,74%.
Berechnet:
C 61,42; H 7,28; N 16,86%;
Gefunden:
C 61,20; H 7,39; N 16,74%.
Die Produkte der Stufen B1 und B2) sind als Verbindungen der Formel XIII
durch Mannich-Reaktion zugänglich. Die Umsetzung des Alkinols aus Stufe B2)
mit Diethylamin und Paraformaldehyd liefert analog Beispiel 4 und Salzbildung
gemäß Beispiel 1D3) ebenfalls die Titelverbindung vorliegenden Beispiels.
1,7-Bis-(8-diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-6-octin-1-yl)-3-methylxan-thin wurde
unter Verwendung von 1,7-Bis-(5-oxohexyl)-3-methylxanthin und N,N-Diethyl-2-
propinylamin gemäß Beispiel 6C1) als ölige Substanz in 30%iger Ausbeute
hergestellt. C₃₂H₅₂N₆O₄ (MG = 584,82 g/mol); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 300 MHz):
δ = 0,93 und 0,94 (2 t, 12H, N(CH₂CH₃)₂); 1,20-1,62 und 1,71-1,85 (m, 12 H, CH₂); 1,31 (s, 6H, CH₃); 2,32-2,48 (m, 8H, N(CH₂CH₃)₂); 3,35 (2 s, 4H, NCH₂C≡C); 3,42 (s, 3H, 28692 00070 552 001000280000000200012000285912858100040 0002019622734 00004 28573 N³CH₃); 3,80-3,90 (m, 2H, N⁷CH₂); 4,24 (t, 2H, N¹CH₂); 5,10 und 5,11 (2 s, 2H, OH); 8,08 (s, 1H, N=CH).
δ = 0,93 und 0,94 (2 t, 12H, N(CH₂CH₃)₂); 1,20-1,62 und 1,71-1,85 (m, 12 H, CH₂); 1,31 (s, 6H, CH₃); 2,32-2,48 (m, 8H, N(CH₂CH₃)₂); 3,35 (2 s, 4H, NCH₂C≡C); 3,42 (s, 3H, 28692 00070 552 001000280000000200012000285912858100040 0002019622734 00004 28573 N³CH₃); 3,80-3,90 (m, 2H, N⁷CH₂); 4,24 (t, 2H, N¹CH₂); 5,10 und 5,11 (2 s, 2H, OH); 8,08 (s, 1H, N=CH).
1-(7-Dipropylamino-4-hydroxy-4-methyl-hept-5-inyl)-3-methylxanthin wurde
gemäß Beispiel 6C1) aus 3-Methyl-1-(4-oxopentyl)-xanthin und N,N-Dipropyl-2-
propinylamin als ölige Substanz mit 51% Ausbeute hergestellt. C₂₀H₃₁N₅O₃
(MG = 389,51 g/mol); Massenspektrum: 390,2 (100%, M+H); 372,2 (47%)
¹H-NMR (DMSO-d₆, 300 MHz): δ = 0,80 (t, 6H, N(CH₂)₂-CH₃); 1,32-1,88 (m,
8H, CH₂); 1,32 (s, 3H, C(OH)CH₃); 2,32 (m br., 4H, NCH₂-C₂H₅); 3,33 (s, 2
H, NCH₂-C≡C); 3,45 (s, 3H, N³-CH₃); 3,90 (t, 2H, N¹-CH₂); 5,12 (s, 1H,
OH); 8,04 (s, 1H, N=CH); 13,53 (s br., 1H, N⁷-H)
nach Verfahrensvariante B:
44,84 g (0,2 mol) 7-Ethoxymethyl-3-methylxanthin wurden analog Beispiel 1B2)
mit 32,13 g (0,2 mol) 1-Chlor-5-hydroxy-5-methyl-6-heptin aus Beispiel 1B1)
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausbeute: 52,3 g (75% der Theorie); Schmelz
punkt: 106°C; C₁₇H₂₄N₄O₄ (MG = 348,41 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 58,61; H 6,94; N 16,08%;
Gefunden:
C 58,41; H 7,08; N 15,97%.
Berechnet:
C 58,61; H 6,94; N 16,08%;
Gefunden:
C 58,41; H 7,08; N 15,97%.
41,8 g (0,12 mol) des Alkinols aus Stufe B1) wurden in jeweils 600 ml 1 N
Salzsäure und Eisessig 4 Stunden bei 60°C gerührt. Danach wurde unter
vermindertem Druck eingeengt, mit 1 N Natronlauge neutralisiert, das Produkt
mit Chloroform extrahiert, der Extrakt über Natriumsulfat getrocknet, unter
vermindertem Druck eingedampft und der Rückstand nach flash-chromatogra
phischer Reinigung mit Chloroform als mobiler Phase aus Ethanol/Petrolether
umkristallisiert. Ausbeute: 23,6 g (68% der Theorie); Schmelzpunkt: 172°C;
C₁₄H₁₈N₄O₃ (MG = 290,33 g/mol)
Analyse:
Berechnet:
C 57,92; H 6,25; N 19,30%;
Gefunden:
C 57,65; H 6,25; N 19,33%.
Berechnet:
C 57,92; H 6,25; N 19,30%;
Gefunden:
C 57,65; H 6,25; N 19,33%.
Die Mannich-Reaktion dieser Zwischenverbindung mit Dipropylamin und
Paraformaldehyd gemäß Beispiel 4 führte ebenfalls zur Titelverbindung
vorliegenden Beispiels.
3-Cyclopropyl-1-(8-diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-7-pro-pylxanthin
wurde gemäß Beispiel 6C1) aus 3-Cyclopropyl-1-(5-oxohexyl)-7-propylxanthin
und N,N-Diethyl-2-propinylamin als ölige Substanz in 89%iger Ausbeute
hergestellt. Die Salzbildung zum Hydrochlorid gelang gemäß Beispiel 6C2) in
93%iger Ausbeute. Schmelzpunkt: 146°C; C₂₄H₃₈ClN₅O₃ (MG =
480,06 g/mol); Base: C₂₄H₃₇N₅O₃ (MG = 443,60 g/mol)
Massenspektrum: 444,3 (100%; M+H); 426,3 (41%); 253,1 (21%).
Massenspektrum: 444,3 (100%; M+H); 426,3 (41%); 253,1 (21%).
Unter Argon und Rühren tropfte man bei -78°C zu einer Lösung aus 676 µl (4,9
mmol) N,N-Diethyl-2-propinylamin in 4 ml Tetrahydrofuran langsam 2,93 ml
(4,68 mmol) einer 15%igen Butyllithium-Lösung in n-Hexan. Es wurde eine
Stunde bei dieser Temperatur gerührt, auf Raumtemperatur erwärmt und eine
Lösung aus 1,05 g (3,6 mmol) 3-Methyl-1-(5-oxopentyl)-7-propylxanthin in 5 ml
Tetrahydrofuran langsam zugegeben. Nach 1,5 Stunden war die Reaktion been
det. Es wurde mit 4 N Salzsäure neutralisiert, das Tetrahydrofuran im Vakuum
abgezogen, der Rückstand mit Dichlormethan aufgenommen, mit gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrock
net, das Trockenmittel abfiltriert und unter vermindertem Druck das Lösungs
mittel entfernt. Das Rohprodukt wurde mit dem Laufmittelgemisch Dichlorme
than/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung = 19/1/0,05 flash-chromatogra
phisch gereinigt. Ausbeute: 1,1 g (76% der Theorie); gelbliches Öl;
C₂₁H₃₃N₅O₃ (MG = 403,53 g/mol).
430 mg (1,07 mmol) des in C1) hergestellten Xanthins wurden in 1,07 ml 1N
Salzsäure gelöst, im Hochvakuum eingeengt, mit Pentan versetzt und 3 Tage
gerührt. Nach dem Abziehen des Pentans wurde mit Diethylether versetzt und
weitere vier Wochen bis zur vollständigen Kristallisation gerührt. Der Ether
wurde abgezogen, und der Rückstand erneut 10 Minuten mit Pentan gerührt.
Nach Abziehen des Pentans wurde der Rückstand nochmals mit Pentan
behandelt, das anschließend am Rotationsverdampfer und dann im Hochvakuum
vollständig entfernt wurde. Das Produkt blieb als weißer Feststoff zurück.
Ausbeute: 460 mg (98% der Theorie); Schmelzpunkt: 65°C; C₂₁H₃₄ClN₅O₃
(MG = 439,99 g/mol); Massenspektrum: 404,3 (100%, M+H).
Ausbeute: 460 mg (98% der Theorie); Schmelzpunkt: 65°C; C₂₁H₃₄ClN₅O₃
(MG = 439,99 g/mol); Massenspektrum: 404,3 (100%, M+H).
Unter Argon und Rühren tropfte man bei -78°C zu einer Lösung aus 95 ml
Ether und 95 ml (152 mmol) einer 15%igen Butyllithium-Lösung in n-Hexan
langsam 32 ml (154 mmol) Hexamethyldisilazan. Man ließ die Mischung auf
Raumtemperatur kommen, rührte eine Stunde, kühlte auf -20°C ab und tropfte
langsam 8,24 ml (73 mmol) einer 80%igen Lösung aus 2-Propinylbromid in
Toluol zu. Nach der Zugabe wurde das Kältebad entfernt und noch 5 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch in 200
ml Phosphat-Puffer gegeben, der sich aus 7,36 g Kaliumdihydrogenphosphat,
5,81 g Dinatriumhydrogenphosphat und 200 ml Wasser zusammensetzte. Der
Niederschlag wurde abgesaugt, die Phasen getrennt, die organische Phase mit
Wasser gewaschen und über Natriumcarbonat getrocknet, das Trockenmittel
abfiltriert, das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt und der
Rückstand durch zweimalige Vakuumdestillation fraktioniert.
Ausbeute: 9,26 g (63% der Theorie); Siedepunkt: 50°C/4 mbar; C₉H₂₁NSi₂ (MG = 199,45 g/mol); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 250 MHz): δ = 0,11 (s, 18H, C[Si(CH₃)₃]₂); 3,00 (t, 1H, C≡CH); 3,50 (d, 2H, NCH₂C≡C).
Ausbeute: 9,26 g (63% der Theorie); Siedepunkt: 50°C/4 mbar; C₉H₂₁NSi₂ (MG = 199,45 g/mol); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 250 MHz): δ = 0,11 (s, 18H, C[Si(CH₃)₃]₂); 3,00 (t, 1H, C≡CH); 3,50 (d, 2H, NCH₂C≡C).
Unter Argon und Rühren tropfte man bei -40°C zu einer Lösung aus 9,26 g
(46,5 mmol) N,N-Bis-(trimethylsilyl)-2-propinylamin in 50 ml Tetrahydrofuran
langsam 29 ml (46,5 mmol) einer 15%igen Butyllithium-Lösung in n-Hexan.
Anschließend wurde auf Raumtemperatur erwärmt, erneut auf -40°C abgekühlt
und eine Lösung aus 14,25 g (46,5 mmol) 3-Methyl-1-(5-oxohexyl)-7-
propylxanthin in 40 ml Tetrahydrofuran langsam zugegeben. Nach Entfernen
des Kältebads wurde 6 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wurde das
Reaktionsgemisch in eine 0°C kalte, gesättigte Ammoniumchlorid-Lösung
gegeben, die wäßrige Phase mit Ether extrahiert, die organische Phase über
Natriumsulfat getrocknet, das Trockenmittel abfiltriert und unter vermindertem
Druck das Lösungsmittel entfernt. Das Rohprodukt wurde zunächst mit dem
Laufmittelgemisch Dichlormethan/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung =
19/1,5/2,5 und dann mit 9/1/2,5 flash-chromatographiert. Ausbeute: 9,79 g
(58% der Theorie); gelbliches Öl; C₁₈H₂₇N₅O₃ (MG = 361,45 g/mol).
Die Verbindung ist ebenfalls durch direkte Umsetzung mit 2-Propinylamin
zugänglich:
Unter Argon und Rühren tropfte man bei -78°C zu einer Lösung aus 630 µl (9,1 mmol) 2-propinylamin in 20 ml Tetrahydrofuran langsam 5,3 ml (8,49 mmol) einer 15%igen Butyllithium-Lösung in n-Hexan. Es wurde eine Stunde bei dieser Temperatur gerührt, auf Raumtemperatur erwärmt und eine Lösung aus 2,0 g (6,53 mmol) 3-Methyl-1-(5-oxohexyl)-7-propylxanthin in 5 ml Tetrahydrofuran langsam zur inzwischen gelben Suspension gegeben. Nach 3 Stunden war die Reaktion zum Stillstand gekommen. Es wurde mit 2 N Salzsäure und 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung neutralisiert, mit Dichlormethan extrahiert, über Magnesiumsulfat getrocknet, das Trockenmittel abfiltriert und unter vermindertem Druck das Lösungsmittel entfernt. Das Rohprodukt wurde mit dem Laufmittelgemisch Dichlormethan/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung = 19/1/0,02 flash-chromatographisch gereinigt. Da die erhaltenen 1,4 g Produkt immer noch leicht verunreinigt waren, wurden diese erneut flash-chro matographiert (Laufmittelgemisch Dichlormethan/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung = 19/1,5/0,02). Ausbeute: 1,01 g (43%); gelbliches Öl.
Unter Argon und Rühren tropfte man bei -78°C zu einer Lösung aus 630 µl (9,1 mmol) 2-propinylamin in 20 ml Tetrahydrofuran langsam 5,3 ml (8,49 mmol) einer 15%igen Butyllithium-Lösung in n-Hexan. Es wurde eine Stunde bei dieser Temperatur gerührt, auf Raumtemperatur erwärmt und eine Lösung aus 2,0 g (6,53 mmol) 3-Methyl-1-(5-oxohexyl)-7-propylxanthin in 5 ml Tetrahydrofuran langsam zur inzwischen gelben Suspension gegeben. Nach 3 Stunden war die Reaktion zum Stillstand gekommen. Es wurde mit 2 N Salzsäure und 5%iger Natriumhydrogencarbonat-Lösung neutralisiert, mit Dichlormethan extrahiert, über Magnesiumsulfat getrocknet, das Trockenmittel abfiltriert und unter vermindertem Druck das Lösungsmittel entfernt. Das Rohprodukt wurde mit dem Laufmittelgemisch Dichlormethan/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung = 19/1/0,02 flash-chromatographisch gereinigt. Da die erhaltenen 1,4 g Produkt immer noch leicht verunreinigt waren, wurden diese erneut flash-chro matographiert (Laufmittelgemisch Dichlormethan/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung = 19/1,5/0,02). Ausbeute: 1,01 g (43%); gelbliches Öl.
940 mg (2,6 mmol) des in C2) hergestellten Xanthins wurden in 2,6 ml 1 N
Salzsäure gelöst, im Hochvakuum eingeengt, mit Pentan versetzt und 3 Wochen
gerührt. Der entstandene Feststoff wurde abgesaugt. Der dabei bereits wieder
zerfließende Anteil (hygroskopisch) wurde zurück in den Kolben gegeben, in
wenig Wasser gelöst, im Vakuum getrocknet, erneut mit Pentan versetzt und
gerührt. Nach zwei Tagen wurde das Pentan abgezogen, und der zurückblei
bende pulvrige Feststoff vom Harz getrennt.
Ausbeute: 587 mg (57% der Theorie) weißer Feststoff; Schmelzpunkt: 80°C
345 mg (33% der Theorie) Harz; C₁₈H₂₈ClN₅O₃ (MG = 397,91 g/mol); Base: C₁₈H₂₇N₅O₃ (MG = 361,45 g/mol)
Massenspektrum: 362,3 (7%, M+H); 344,2 (59%); 209,0 (100%).
Ausbeute: 587 mg (57% der Theorie) weißer Feststoff; Schmelzpunkt: 80°C
345 mg (33% der Theorie) Harz; C₁₈H₂₈ClN₅O₃ (MG = 397,91 g/mol); Base: C₁₈H₂₇N₅O₃ (MG = 361,45 g/mol)
Massenspektrum: 362,3 (7%, M+H); 344,2 (59%); 209,0 (100%).
Bei -78°C wurden 33 ml (0,5 mol) Ethylamin in einen ausgeheizten und mit
Argon gespülten Kolben einkondensiert. Nach Erwärmen auf 0°C wurden 5,57
ml (50 mmol) einer 80%igen Lösung von 2-Propinylbromid in Toluol über 45
Minuten langsam zugetropft. Im Gaschromatogramm zeigte sich nach einer
Stunde vollständige Umsetzung. Das überschüssige Ethylamin wurde nach
Entfernen des Eisbads mit Stickstoff ausgetrieben, der Rückstand mit einem
Gemisch aus Ether und Wasser aufgenommen, die wäßrige Phase mehrfach mit
Ether extrahiert, die vereinigten Etherphasen mit Kaliumcarbonat getrocknet,
das Trockenmittel abfiltriert und das Filtrat am Rotationsverdampfer eingeengt.
Die anschließende fraktionierende Destillation lieferte 937 mg (18% der Theorie)
eines Gemisches aus 83% N-Ethyl-2-propinylamin und 17% Toluol, das direkt
weiter umgesetzt wurde. C₅H₉N (MG = 83,15 g/mol)
¹H-NMR (CDCl₃, 250 MHz): δ = 1,12 (t, 3H, CH₂CH₃); 1,30 (s br, NH); 2,20 (t, 1H, C≡CH); 2,74 (q, 2H, CH₂CH₃); 3,42 (d, 2H, NCH₂C≡C).
¹H-NMR (CDCl₃, 250 MHz): δ = 1,12 (t, 3H, CH₂CH₃); 1,30 (s br, NH); 2,20 (t, 1H, C≡CH); 2,74 (q, 2H, CH₂CH₃); 3,42 (d, 2H, NCH₂C≡C).
Unter Argon und Rühren tropfte man bei -78°C zu einer Lösung aus 937 mg
(9,35 mmol) N-Ethyl-2-propinylamin (83%ig in Toluol) in 30 ml Tetrahydrofuran
langsam 5,43 ml (8,69 mmol) einer 15%igen Butyllithium-Lösung in n-Hexan.
Es wurde eine Stunde bei dieser Temperatur gerührt, auf Raumtemperatur
erwärmt und eine Lösung aus 2,05 g (6,68 mmol) 3-Methyl-1-(5-oxohexyl)-7-
propylxanthin in 12 ml Tetrahydrofuran langsam zur inzwischen weißen
Suspension gegeben. Nach einer Stunde wurde mit 2 N Salzsäure und 5%iger
Natriumhydrogencarbonat-Lösung neutralisiert, mit Dichlormethan extrahiert,
über Magnesiumsulfat getrocknet, das Trockenmittel abfiltriert und unter
vermindertem Druck das Lösungsmittel entfernt. Das Rohprodukt wurde mit
dem Laufmittelgemisch Dichlormethan/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung
= 19/1,5/0,02 flash-chromatographisch gereinigt. Ausbeute: 2,35 g (90%); Öl
1,3 g des noch mit Dichlormethan verunreinigten Produkts wurden in einem
Gemisch aus Aceton und Wasser gelöst und anschließend am Rotationsdampfer
und dann im Hochvakuum wieder von den Solvenzien befreit. Zurück blieben
1,3 g eines zähen, lösungsmittelfreien Öls. C₂₀H₃₁N₅O₃ (MG = 389,56 g/mol)
Massenspektrum: 390,2 (100%, M+H); 372,2 (28%); 209,1 (47%); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 200 MHz): δ = 0,85 (t, 3H, N⁷(CH₂)₂CH₃); 0,98 (t, 3H, NCH₂CH₃); 1,30 1,65 (m, 6H, CH₂); 1,30 (s, 3H, C(OH)CH₃); 1,79 (sex, 2H, N⁷CH₂CH₂CH₃); 2,56 (q, 2H, NCH₂CH₃); 3,30 (s, 2H, NCH₂C=C); 3,44 (s, 3 H, N³CH₃); 3,77-3,95 (m, 2H, N¹CH₂); 4,21 (t, 2H, N⁷CH₂); 5,07 (s, 1H, OH); 8,10 (s, 1H, N=CH).
Massenspektrum: 390,2 (100%, M+H); 372,2 (28%); 209,1 (47%); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 200 MHz): δ = 0,85 (t, 3H, N⁷(CH₂)₂CH₃); 0,98 (t, 3H, NCH₂CH₃); 1,30 1,65 (m, 6H, CH₂); 1,30 (s, 3H, C(OH)CH₃); 1,79 (sex, 2H, N⁷CH₂CH₂CH₃); 2,56 (q, 2H, NCH₂CH₃); 3,30 (s, 2H, NCH₂C=C); 3,44 (s, 3 H, N³CH₃); 3,77-3,95 (m, 2H, N¹CH₂); 4,21 (t, 2H, N⁷CH₂); 5,07 (s, 1H, OH); 8,10 (s, 1H, N=CH).
650 mg (1,67 mmol) 1-(8-Ethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-7-
7-propylxanthin aus Beispiel 23 wurden vorgelegt und in 30 ml Ethanol gelöst.
Nach Kühlen auf -78°C wurden 602 µl (8,34 mmol) Propionaldehyd zugegeben,
anschließend auf 0°C erwärmt und mit 105 mg (1,67 mmol) Natriumcyano
borhydrid versetzt. Um die Umsetzung zu vervollständigen, wurden nach 2
Stunden eine Spatelspitze Natriumcyanoborhydrid und nach 3 Stunden erneut
602 µl (8,34 mmol) Propionaldehyd und 105 mg (1,67 mmol) Natriumcyanobor
hydrid zugegeben. Nach vollständiger Umsetzung wurde das Reaktionsgemisch
am Rotationsverdampfer unter vermindertem Druck eingeengt, der Rückstand
mit gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung versetzt, die wäßrige Phase
mit Dichlormethan extrahiert, die vereinigten Extrakte mit Magnesiumsulfat
getrocknet, das Trockenmittel abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem
Druck am Rotationsverdampfer eingeengt. Das Rohprodukt wurde mit dem
Laufmittelgemisch Dichlormethan/Methanol/gesättigte Ammoniak-Lösung =
19/1/0,02 flash-chromatographisch gereinigt. Ausbeute: 503 mg (70%); Öl
C₂₃H₃₇N₅O₃ (MG = 431,65 g/mol); Massenspektrum: 432,4 (100%, M+H);
414,3 (44%); ¹H-NMR (DMSO-d₆, 200 MHz): δ = 0,75-0,88 (2 t, 6H,
N(CH₂)₂CH₃, N⁷ (CH₂)₂CH₃); 0,94 (t, 3H, NCH₂CH₃); 1,30-1,68 (m, 8H, CH₂);
1,30 (s, 3H, C(OH)CH₃); 1,79 (sex, 2H, N⁷CH₂-CH₂CH₃); 2,24-2,45 (m, 4H,
NCH₂CH₂CH₃, NCH₂CH₃); 3,32 (s, 2H, NCH₂C-C); 3,43 (s, 3H, N³CH₃);
3,76-3,95 (m, 2H, N¹CH₂); 4,21 (t, 2H, N⁷CH₂); 5,06 (s, 1H, OH); 8,10 (s, 1H,
N=CH).
Die ausgeprägte neuronale Schutzwirkung der Verbindungen der Formel I ließ
sich in tierexperimentellen, für die Klinik relevanten Eignungsmodellen
demonstrieren, wobei das Xanthinderivat Propentofyllin (3-Methyl-1-(5-
oxohexyl)-7-propylxanthin), als Vergleichspräparat in die Untersuchungen mit
einbezogen wurde.
Die Testergebnisse belegen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen dem
Vergleichspräparat deutlich überlegen sind und demzufolge ein größeres
therapeutisches Potential für die kurative und prophylaktische Behandlung
zerebrovaskulärer Erkrankungen besitzen.
Zur Versuchsdurchführung, die nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutz
gesetzes erfolgte, wurden 30 männliche Mongolische Gerbils mit einem Körper
gewicht zwischen 60 und 70 g randomisiert auf zwei Kollektive mit jeweils 15
Tieren verteilt. Die Tiere des ersten Kollektives erhielten 30 Minuten nach der
Ischämieperiode die jeweilige Testsubstanz durch intraperitoneale Injektion,
während die Tiere des zweiten Kollektives, das als Kontrollgruppe diente,
lediglich das gleiche Volumen des betreffenden Vehikels erhielten.
Zur Erzeugung der temporären Vorderhirnischämie wurden die Tiere unter
Halothan-Narkose auf einem beheizten Operationstisch in Rückenlage fixiert,
beide Arteria carotides communes vorsichtig freigelegt und mittels
Mikroaneurysma-Clips für drei Minuten verschlossen (J. Cereb. Blood Flow
Metab. 1987, 7/1 : 74-81). 7 Tage nach der 3-minütigen Ischämieperiode
wurden die Tiere in Halothan-Narkose dekapitiert, die Gehirne rasch und
schonend entnommen, zunächst in Carnoy′scher Lösung (Ethanol/
Chloroform/Essigsäure 6 : 3 : 1) immersionsfixiert und dann in Paraffin
eingebettet, anschließend 4 bis 6 µm dicke Coronarschnitte durch den
Hippokampus etwa in Höhe des Bregma hergestellt und diese mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt. Danach bestimmte man im Rahmen eines Blindversuches
lichtmikroskopisch das Ausmaß der eosinophilen Nekrosen der Pyramidenzellen
in der CA1-Region des Hippokampus anhand eines semiquantitativen histopa
thologischen Scores (0 = keine; 1 = leichte; 2 = mittelschwere; 3 = schwere
und 4 = komplette Nekrosen). Als Bewertungsgröße für die neuroprotektive
Wirkung diente die prozentuale Änderung der mittleren histopathologischen
Scores der Präparatgruppe gegenüber dem der unbehandelten Kontrollgruppe.
Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Die überraschend gute neuroprotektive Aktivität der erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel I konnte auch in den nachfolgend beschriebenen,
verfahrenstechnisch noch aufwendigeren Versuchsanordnungen überzeugend
nachgewiesen werden.
Als Versuchstiere dienten erwachsene, 300 bis 400 g schwere, männliche
Sprague-Dawley-Ratten mit experimentell durch permanenten Verschluß der
mittleren zerebralen Arterie (MCA) erzeugtem fokalem Hirninfarkt (J. Cereb.
Blood Flow Metab. 1981, 1 : 53-60).
Die etwa 20 bis 30 Minuten währende chirurgische Präparation erfolgte unter
Anästhesie mit 1 bis 1,2% Halothan-haltigem Lachgas, das der Atemluft bei
spontaner Atmung über eine Gasmaske zu gemischt wurde. Nach Katheteri
sierung der rechten Femoralarterie und -vene für Blutdruckmessung, Blutent
nahmen und spätere Testsubstanz-Verabreichung wurde der Verschluß der
linken MCA unter starker Vergrößerung eines Operationsmikroskopes via
subtemporalen Zugang ohne Entfernung von Jochbogen und Schläfenmus
kulatur durch Elektrokoagulation und anschließende Gefäßdurchtrennung
herbeigeführt, wobei man den Operationsverlauf durch kontinuierliche Regis
trierung des mittleren arteriellen Blutdruckes mit Hilfe eines elektromechani
schen Druckaufnehmers (Modell 7E Polygraph; Grass, USA) überwachte. Nach
dem operativen Eingriffes ließ man die Tiere aus der Narkose erwachen und
hielt ihre Körpertemperatur mit einer homöothermen Heizdecke (Homeothermic
Blanket System; Harvard Apparatus, UK) im Normbereich um 37°C.
15 Minuten nach dem Gefäßverschluß verabreichte man den Tieren der
Präparatgruppe (n = 8) die Prüfsubstanz in Form einer intraperitonealen
Bolusinjektion von 10 mg/kg als Startdosis und setzte die Behandlung durch
24-stündige Dauerinfusion von 0,1 mg/kg/min über den venösen Katheter mit Hilfe
eines speziellen, frei drehbaren Spannschloßsystems (Harvard Apparatus, UK)
fort, während die Tiere der unbehandelten Kontrollgruppe (n = 7) auf
entsprechendem Wege lediglich das Vehikel (physiologische Kochsalzlösung)
erhielten. 15 Minuten vor und unmittelbar nach der Gefäßokklusion sowie kurz
nach Beginn der Dauerinfusion des Prüfpräparates bzw. des Vehikels wurden
zur Erfassung von physiologischen Unregelmäßigkeiten die arteriellen Blutgase
und der pH-Wert (178 pH/Blutgas-Analysator; Corning, USA) sowie der
Hämatokrit und Blutglukosespiegel kontrolliert; danach konnte der arterielle
Katheter entfernt werden. Darüber hinaus wurden vom Operationsbeginn bis 10
Minuten nach dem Start der Dauerinfusion und einige Minuten vor Versuchs
ende die Temperatur der Schläfenmuskulatur bilateral (Therm 2250-1; Ahlborn
Meß- und Regeltechnik, BRD) und die Körpertemperatur rektal erfaßt. 24
Stunden nach dem Gefäßverschluß beendete man die Dauerinfusion und
bestimmte das Ausmaß des ischämisch bedingten neurologischen Defizits
anhand der vierstufigen Symptomenskala nach Bederson et al. (Stroke 1986,
17 : 422-476) mit folgenden Bewertungskriterien: 0 = keine neurologischen
Ausfallerscheinungen; 1 = Beugehaltung der Vorderextremitäten; 2 = vermin
derte Widerstandskraft gegen seitliches Anstoßen ohne Kreisbewegungen; 3 =
gleiche Symptomatik wie bei Grad 2, jedoch mit Kreisbewegungen. Zur Analyse
der Versuchsdaten wurde die Häufigkeitsverteilung der neurologischen Scores
von Präparat- und Kontrollgruppe mit dem Student′s t-Test verglichen
(Signifikanzniveau p < 0,05). Hierbei bewirkte beispielsweise die Verbindung
aus dem Herstellungsbeispiel 1 eine signifikante Verringerung (p < 0,01) des
neurologischen Defizits (1,1 ± 0,4; x ± SD) gegenüber dem der unbehandelten
Kontrolltiere (2,3 ± 0,5; x ± SD), entsprechend einer Verbesserung des
neurologischen Status um 52%, ohne daß sich irgendein negativer Einfluß auf
die untersuchten physiologischen Parameter erkennen ließ.
Die Versuchsanlage entsprach weitestgehend der im Experiment 2 beschrie
benen Methode. Präparat- und Kontrollgruppe umfaßten jeweils n = 6 Tiere.
Die Prüfsubstanzen wurden jedoch unter Verzicht auf die am wachen Tier recht
komplizierte intravenöse Dauerinfusion ausschließlich intraperitoneal
verabreicht, und zwar durch dreimalige Gabe von jeweils 10 mg/kg im zeitlichen
Abstand von 15 Minuten, 3 und 6 Stunden nach dem chirurgischen MCA-
Verschluß. Nach 24-stündiger Versuchsdauer wurden die Tiere unter Narkose
dekapitiert, die Gehirne rasch und schonend entnommen, für 10 Minuten bei
-10°C eingefroren und anschließend die Vorderhirne in definierten Schnittebenen
in 8 coronare Schnitte zerlegt, die man mittels Cresyl-Färbetechnik anfärbte.
Nach Art eines Blindversuches wurden dann die infarzierten, nicht färbbaren
Bezirke der Coronarschnitte nach grafischer Übertragung in ein Diagramm
planimetrisch vermessen und durch Integration über alle Flächenwerte
(Neurosci. Lett. 1992, 147 : 41-44) das Infarktvolumen in der von der
Ischämie betroffenen linken zerebralen Hemisphäre ermittelt. Die Signifikanz
(Niveau < 0,05) der Unterschiede zwischen dem unbehandelten Kontrollkol
lektiv und den Präparatgruppen wurde mit dem Student′s t-Test beurteilt.
Bei der Testung der erfindungsgemäßen Verbindungen im direkten Vergleich mit
Propentofyllin führte beispielsweise das Präparat aus dem Herstellungsbeispiel 1
nach intraperitonealer Verabreichung von 3 × 10 mg/kg (entspricht 3 × 22
µmol/kg) zu einer statistisch signifikanten (p < 0,05) 56%igen Reduktion des
Infarktvolumens (99 ± 17 µl; Mittelwert ± SD) gegenüber dem der unbehan
delten Kontrollgruppe (222 ± 43 µl; Mittelwert ± SD), während das
Vergleichspräparat Propentofyllin ebenfalls in der Dosis von 3 × 10 mg/kg
(entspricht 3 × 33 µmol/kg) eine 43%ige Senkung (127 ± 28 µl; Mittelwert ±
SD) bewirkte.
In dieser Versuchsanordnung wurde der Effekt der Verbindungen der Formel I
im Vergleich mit Propentofyllin als Referenzsubstanz auf den nekrotischen
Schaden an der Oberfläche der Großhirnrinde (Cortex) nach permanentem
Verschluß der rechten MCA untersucht, der ein verläßliches Maß für das
Infarktvolumen darstellt (J. Pharmacol. Methods 1992, 27 : 27-32).
Als Versuchstiere dienten männliche Swiss CD1-Mäuse mit einem
Körpergewicht zwischen 33 und 40 g, deren rechte MCA durch chirurgischen
Eingriff analog Experiment 2 unter Chloralhydrat-Narkose (400 mg/kg i.p.)
verschlossen wurde. Vier Mäuse unterzog man einer Scheinoperation, bei der
zwar die MCA in gleicher Weise freigelegt, aber nicht okkludiert wurde; diese
Tiere bildeten die Kontrollgruppe, mit der ein wo möglicher Einfluß des opera
tiven Eingriffes auf den Nervenzellschaden quantifiziert werden sollte. Da
sowohl Anästhesie als auch Ischämie gewöhnlich eine Hypothermie induzieren,
die zu einer Verringerung der Infarktgröße führen kann (Brain Res. 1992, 587:
66-72), wurden auch in diesem Versuchsmodell die Schläfenmuskeltemperatur
während der operativen Manipulation mit einer Halogenwärmelampe und die
Körpertemperatur über die gesamte Versuchsdauer durch adäquate Adjustierung
der Umgebungstemperatur im Normbereich um 37°C gehalten. 5 Minuten sowie
3 und 6 Stunden nach der MCA-Okklusion verabreichte man den Tieren der
Präparatgruppe (n = 12) die jeweilige Testsubstanz - gelöst in destilliertem
Wasser - durch intraperitoneale (i.p.) Injektion von jeweils 10 mg/kg, während
die Tiere der Placebogruppe (n = 12) nur das Vehikel und die Mäuse der
Kontrollgruppe (n = 4) weder Präparat noch Vehikel erhielten. 24 Stunden nach
dem Gefäßverschluß dekapitierte man die Tiere in Isofluran-Narkose, entnahm
die Gehirne und färbte sie innerhalb von 30 bis 40 Minuten in 37°C warmer,
2%iger wäßriger 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid(TTC)-Lösung an. Danach
wurde die Großhirnrinde der rechten Hemisphäre isoliert und die mit TTC nicht
färbbare Infarktfläche durch Bildanalyse (BIOCOM) vermessen. Die statistische
Auswertung der Versuchsergebnisse erfolgte mit den nichtparametrischen Tests
nach Kruskal-Wallis und Mann-Whitney. Hierbei zeigte sich, daß bei den
scheinoperierten Mäusen der Kontrollgruppe so gut wie keine Nekrosen im
Cortex auftraten, während die Vehikel-behandelten Tiere der Placebogruppe
infolge der fokalen Ischämie signifikante neuronale Schäden mit einer
Infarktfläche von 31,3 ± 1,7 mm² (Mittelwert ± SD; p = 0,0002) aufwiesen.
Dieser Schaden ließ sich beispielsweise durch die Verbindung des Beispiels 1
signifikant um 38% auf 19,3 ± 1,5 mm² (Mittelwert ± SD; p = 0,0001)
reduzieren, während mit Propentofyllin als Vergleichspräparat eine
Schadensbegrenzung um nur 20% auf 25,2 ± 2,1 mm² (Mittelwert ± SD; p
= 0,0153) erzielt wurde. Da auch der Unterschied zwischen den beiden
Präparatgruppen mit p < 0,05 statistische Signifikanz besaß, erwies sich die
erfindungsgemäße Verbindung gegenüber dem Vergleichspräparat als signifikant
stärker neuroprotektiv wirksam.
Claims (16)
1. Verbindung der Formel I,
und/oder eine gegebenenfalls stereoisomere Form der Verbindung der
Formel I, wobei R¹, R³ oder R¹ und R³ für ein Alkinol der Formel Ia oder
Ib steht,
A für unverzweigtes oder verzweigtes (C₁-C₄)-Alkylen steht,
R⁴ für Wasserstoffatom oder (C₁-C₃)-Alkyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für
a) Wasserstoffatom,
b) (C₁-C₆)-Alkyl,
c) (C₃-C₆)-Cycloalkyl,
d) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl,
e) Ar-(C₁-C₂)-Alkyl oder
f) Tri(C₁-C₄)alkylsilyl stehen, oder
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten Ring bilden, wobei der Ring
a) unsubstituiert ist,
b) ein- bis dreifach durch (C₁-C₄)Alkyl substituiert ist oder
c) ein Kohlenstoffatom des Ringes durch einen Rest aus der Gruppe O, S, SO, SO₂ und NH ersetzt ist, worin der Rest NH unsubstituiert oder durch (C₁-C₄)- Alkyl substituiert ist, und
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht, und
wenn nur ein R¹ oder R³ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht das andere R¹ oder R³ für
a) Wasserstoffatom oder
b) R⁸ steht, worin R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
3) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl bedeutet, und
R² für
a) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₅)-Alkyl,
b) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
c) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl steht.
R⁴ für Wasserstoffatom oder (C₁-C₃)-Alkyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für
a) Wasserstoffatom,
b) (C₁-C₆)-Alkyl,
c) (C₃-C₆)-Cycloalkyl,
d) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl,
e) Ar-(C₁-C₂)-Alkyl oder
f) Tri(C₁-C₄)alkylsilyl stehen, oder
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten Ring bilden, wobei der Ring
a) unsubstituiert ist,
b) ein- bis dreifach durch (C₁-C₄)Alkyl substituiert ist oder
c) ein Kohlenstoffatom des Ringes durch einen Rest aus der Gruppe O, S, SO, SO₂ und NH ersetzt ist, worin der Rest NH unsubstituiert oder durch (C₁-C₄)- Alkyl substituiert ist, und
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht, und
wenn nur ein R¹ oder R³ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht das andere R¹ oder R³ für
a) Wasserstoffatom oder
b) R⁸ steht, worin R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
3) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl bedeutet, und
R² für
a) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₅)-Alkyl,
b) (C₃-C₆)-Cycloalkyl oder
c) (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkyl steht.
2. Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nur einer der beiden Reste R¹ oder R³ für Alkinol der Formel Ia oder
Ib steht und der andere Rest Wasserstoffatom oder R⁸ bedeutet.
3. Verbindung der Formel I gemäß der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß R¹ für Alkinol der Formel Ia oder Ib steht und R³ für
Wasserstoffatom oder R⁸ steht.
4. Verbindung der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, wobei
R¹ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht, worin
A für unverzweigtes (C₁-C₅)-Alkylen steht,
R⁴ für Wasserstoffatom, Methyl oder Ethyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen gesättigten Ring bilden aus der Gruppe Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Thiomorpholin, Piperazin oder 4-(C₁-C₂)- Alkyl-piperazin,
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht,
R³ für
a) Wasserstoffatom oder
b) R⁸ steht, worin
R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) Cyclopropyl oder
3) Cyclopropylmethyl bedeutet, und
R² für geradkettiges (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl oder Cyclopropylmethyl steht.
R¹ für ein Alkinol der Formel Ia oder Ib steht, worin
A für unverzweigtes (C₁-C₅)-Alkylen steht,
R⁴ für Wasserstoffatom, Methyl oder Ethyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen gesättigten Ring bilden aus der Gruppe Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Thiomorpholin, Piperazin oder 4-(C₁-C₂)- Alkyl-piperazin,
Z- für das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure steht,
R³ für
a) Wasserstoffatom oder
b) R⁸ steht, worin
R⁸
1) geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₆)-Alkyl,
2) Cyclopropyl oder
3) Cyclopropylmethyl bedeutet, und
R² für geradkettiges (C₁-C₄)Alkyl, Cyclopropyl oder Cyclopropylmethyl steht.
5. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 4, wobei
R¹ ein Alkinol der Formel Ia oder Ib ist
A für unverzweigtes (C₂-C₄)Alkylen steht,
R⁴ für Methyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, den Pyrrolidinring bilden,
Z- das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure bedeutet,
R³ für geradkettiges (C₂-C₄)Alkyl steht und
R² für (C₁-C₃)Alkyl steht.
R¹ ein Alkinol der Formel Ia oder Ib ist
A für unverzweigtes (C₂-C₄)Alkylen steht,
R⁴ für Methyl steht,
R⁵, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Wasserstoffatom, (C₁-C₄)Alkyl oder Benzyl stehen,
R⁵ und R⁶ zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, den Pyrrolidinring bilden,
Z- das Anion einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure bedeutet,
R³ für geradkettiges (C₂-C₄)Alkyl steht und
R² für (C₁-C₃)Alkyl steht.
6. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 1-(8-Diethylamino-5-hydroxy-5-methyl-oct-6-inyl)-3-methyl-, 1-(5-
Hydroxy-5-methyl-8-pyrrolidino-oct-6-inyl)-3-methyl-, 1-(6-Dipropylamino-
3-hydroxy-3-methyl-hex-4-inyl)-3-methyl-, 1-(7-Diethylamino-4-hydroxy-4-
methyl-hept-7-inyl)-3-ethyl-7-propylxanthin oder deren physiologisch
verträglichen Säureadditionssalze darstellen.
7. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I und/oder eine
gegebenenfalls stereoisomere Form der Verbindung der Formel I gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man nach Verfahrensvariante A ein 3-Alkylxanthin der Formel II,
worin R² wie in Formel I gemäß Anspruch 1 definiert ist, in Gegenwart
eines basischen Kondensationsmittels oder in Form eines seiner Salze mit
der Verbindung der Formel III,
worin X für Halogenatom, vorzugsweise Chlor, Brom oder Iod, oder eine
Sulfon-säureester- oder Phosphorsäureester-Rest steht und A, R⁴, R⁵ und
R⁶ wie in Formel I definierten sind, zu einer Verbindung der Formel Ic,
umsetzt und anschließend die Verbindung der Formel Ic in Gegenwart
eines basischen Kondensationsmittels oder in Form eines Salzes der
Verbindung der Formel Ic entweder mit demselben oder einem anderen
Reagenz der Formel III zu einer Verbindung der Formel Id umsetzt,
oder die Verbindung der Formel Ic oder ein Salz der Verbindung Ic mit
einem Reagenz der Formel (IV),R⁸-X (IV)worin R⁸ wie in Formel I und X wie in Formel III definiert sind, zu einer
Verbindung der Formel Ie
alkyliert, oder
ein 1,3-Dialkylxanthin der Formel V, worin R² und R⁸ wie in Formel I definiert sind, in Gegenwart eines basischen Kondensationsmittels oder ein Salz der Verbindung der Formel V mit einem Reagenz der Formel III in 7-Stellung zu einer Verbindung der Formel Ie umsetzt, oder
ein 3,7-Dialkylxanthin der Formel VI, worin R² und R⁸ wie in Formel I definiert sind, in Gegenwart eines basischen Kondensationsmittels oder ein Salz der Verbindung der Formel VI mit einem Reagenz der Formel III in 1-Stellung zu einer Verbindung der Formel If umsetzt, oder eine Verbindung der Formeln Ic bis If, in der R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, ein- oder zweifach mit einem Oxoderivat (Aldehyd oder Keton) von (C₁-C₆)-Alkanen, (C₃-C₆)-Cycloalkanen, (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkanen oder Ar-(C₁-C₂)-Alkanen reduktiv alkyliert, und gegebenenfalls anschließend die Verbindung der Formeln Ic bis If mit einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure HZ in ein Säureadditionssalz der Formel I, mit dem Strukturelement der Formel Ib (R⁷= H) in der Position von R¹ und/oder R³, überführt oder die Verbindung der Formeln Ic bis If mit einem Alkylierungsmittel der Formel VII,R⁷-Z (VII)worin R⁷ wie in Formel I definiert ist und Wasserstoffatom ausgenommen ist und Z wie in Formel Ill für X definiert ist, in ein quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt, oder nach Verfahrensvariante B eine Verbindung der Formel II, V oder VI mit einem Reagenz der Formel VIII, worin A und R⁴ wie in Formel I und X wie in Formel III definiert sind, zu einer Verbindung der Formel IX alkyliert, worin R⁹ und R¹⁰ zwei gleiche oder verschiedene Reste der Formel IXa zeigen, oder aber nur eine Gruppe der Formel IXa aufweist und in der anderen Position ein Wasserstoffatom oder den Rest R⁸ trägt, wobei R², A, R⁴ und R⁸ wie in Formel I definiert sind,
und anschließend die Verbindung der Formel IX mit Formaldehyd und einem Amin der Formel X, worin R⁵ und R⁶ wie in Formel I definiert sind, an der (oder den) terminalen Ethinylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formeln Ic, Id, Ie oder If aminomethyliert, die anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrieben - gegebenenfalls nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, in ein Säureadditions- oder quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt, oder nach Verfahrensvariante C) ein 1,3- oder 3,7-di- oder 1,3,7- trisubstituiertes Xanthin der Formel XI, worin R¹¹ und R¹² zwei gleiche oder verschiedene Gruppen der Formel XIa aufweisen, oder nur eine Gruppe der Formel XIa aufweist und der andere Rest ein Wasserstoffatom oder den Rest R⁸ trägt, wobei R², A, R⁴ und R⁸ wie in Formel I definiert sind und das man mit einer Organometall-Verbindung der Formel XII, worin R⁵ und R⁶ wie in Formel I definiert sind und M Alkalimetall wie Natrium, Kalium oder insbesondere Lithium; Erdalkalimetall, wie Kalzium oder insbesondere Magnesium, in Form einer Grignard-Verbindung (-Mg- Halogenid), oder Schwermetall wie Cer, Kupfer oder Silber, bedeutet, unter reduktiver Alkinylierung der Carbonylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formeln Ic, Id, Ie, If oder Ig umsetzt, und anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrieben - ge gebenenfalls nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, in ein erfindungsgemäßes Säureadditions- oder quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt,
oder nach Verfahrensvariante D) ein Xanthin der Formel XI mit dem Strukturelement der Formel XIa in der Position von R¹¹ und/oder R¹² zunächst mit einem Acetylid der Formel XIII,HCC-M (XIII)in der M die bei Formel XII beschriebene Bedeutung hat, oder mit einem endständig geschützten Acetylid der Formel XIV,Ra-CC-M (XIV)in der M ebenfalls die bei Formel XII beschriebene Bedeutung hat und Ra eine nachträglich leicht eliminierbare Abgangsgruppe darstellt wie die unter Fluorid-Katalyse abspaltbare Trimethylsilyl(TMS)gruppe, unter Ethinylierung der Carbonylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formel IX mit dem Strukturelement der Formel IXa in der Position von R⁹ und/oder R¹⁰ umsetzt,
und diese wird anschließend durch Mannich-Reaktion mit Formaldehyd und einem Amin der Formel X gemäß Verfahrensweise B) zu einer Verbindung der Formeln Ic, Id, Ie, If oder Ig aminomethyliert, die anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrieben - gegebenenfalls nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, in ein Säureadditions- oder quartäres Ammoniumsalz der Formell mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R und/oder R³ umwandelt,
und gegebenenfalls die nach den Verfahrensvarianten A), B), C) oder D) hergestellten Verbindungen der Formeln Ic bis Ig mit einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure HZ in ein Säureadditionssalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib (R⁷ = H) in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt oder die nach den Verfahrensvarianten A), B), C) oder D) hergestellten Verbindungen der Formeln Ic bis If mit einem Alkylierungsmittel der Formel VII (R⁷-Z), in der R⁷ die im Anspruch 1 beschriebene Bedeutung außer Wasserstoff hat und Z die bei Formel III für X definierten Reste darstellt, in ein quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt, oder
gegebenenfalls die nach den Verfahrensvarianten A), B), C) oder D) hergestellten Verbindungen der Formeln Ic bis Ig oder deren Säureadditions- oder quartären Ammoniumsalze durch fraktionierende Kristallisation oder Chromatographie an chiralen stationären Phasen in die stereoisomeren Formen auftrennt.
ein 1,3-Dialkylxanthin der Formel V, worin R² und R⁸ wie in Formel I definiert sind, in Gegenwart eines basischen Kondensationsmittels oder ein Salz der Verbindung der Formel V mit einem Reagenz der Formel III in 7-Stellung zu einer Verbindung der Formel Ie umsetzt, oder
ein 3,7-Dialkylxanthin der Formel VI, worin R² und R⁸ wie in Formel I definiert sind, in Gegenwart eines basischen Kondensationsmittels oder ein Salz der Verbindung der Formel VI mit einem Reagenz der Formel III in 1-Stellung zu einer Verbindung der Formel If umsetzt, oder eine Verbindung der Formeln Ic bis If, in der R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, ein- oder zweifach mit einem Oxoderivat (Aldehyd oder Keton) von (C₁-C₆)-Alkanen, (C₃-C₆)-Cycloalkanen, (C₄-C₈)-Cycloalkyl-alkanen oder Ar-(C₁-C₂)-Alkanen reduktiv alkyliert, und gegebenenfalls anschließend die Verbindung der Formeln Ic bis If mit einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure HZ in ein Säureadditionssalz der Formel I, mit dem Strukturelement der Formel Ib (R⁷= H) in der Position von R¹ und/oder R³, überführt oder die Verbindung der Formeln Ic bis If mit einem Alkylierungsmittel der Formel VII,R⁷-Z (VII)worin R⁷ wie in Formel I definiert ist und Wasserstoffatom ausgenommen ist und Z wie in Formel Ill für X definiert ist, in ein quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt, oder nach Verfahrensvariante B eine Verbindung der Formel II, V oder VI mit einem Reagenz der Formel VIII, worin A und R⁴ wie in Formel I und X wie in Formel III definiert sind, zu einer Verbindung der Formel IX alkyliert, worin R⁹ und R¹⁰ zwei gleiche oder verschiedene Reste der Formel IXa zeigen, oder aber nur eine Gruppe der Formel IXa aufweist und in der anderen Position ein Wasserstoffatom oder den Rest R⁸ trägt, wobei R², A, R⁴ und R⁸ wie in Formel I definiert sind,
und anschließend die Verbindung der Formel IX mit Formaldehyd und einem Amin der Formel X, worin R⁵ und R⁶ wie in Formel I definiert sind, an der (oder den) terminalen Ethinylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formeln Ic, Id, Ie oder If aminomethyliert, die anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrieben - gegebenenfalls nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, in ein Säureadditions- oder quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt, oder nach Verfahrensvariante C) ein 1,3- oder 3,7-di- oder 1,3,7- trisubstituiertes Xanthin der Formel XI, worin R¹¹ und R¹² zwei gleiche oder verschiedene Gruppen der Formel XIa aufweisen, oder nur eine Gruppe der Formel XIa aufweist und der andere Rest ein Wasserstoffatom oder den Rest R⁸ trägt, wobei R², A, R⁴ und R⁸ wie in Formel I definiert sind und das man mit einer Organometall-Verbindung der Formel XII, worin R⁵ und R⁶ wie in Formel I definiert sind und M Alkalimetall wie Natrium, Kalium oder insbesondere Lithium; Erdalkalimetall, wie Kalzium oder insbesondere Magnesium, in Form einer Grignard-Verbindung (-Mg- Halogenid), oder Schwermetall wie Cer, Kupfer oder Silber, bedeutet, unter reduktiver Alkinylierung der Carbonylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formeln Ic, Id, Ie, If oder Ig umsetzt, und anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrieben - ge gebenenfalls nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, in ein erfindungsgemäßes Säureadditions- oder quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt,
oder nach Verfahrensvariante D) ein Xanthin der Formel XI mit dem Strukturelement der Formel XIa in der Position von R¹¹ und/oder R¹² zunächst mit einem Acetylid der Formel XIII,HCC-M (XIII)in der M die bei Formel XII beschriebene Bedeutung hat, oder mit einem endständig geschützten Acetylid der Formel XIV,Ra-CC-M (XIV)in der M ebenfalls die bei Formel XII beschriebene Bedeutung hat und Ra eine nachträglich leicht eliminierbare Abgangsgruppe darstellt wie die unter Fluorid-Katalyse abspaltbare Trimethylsilyl(TMS)gruppe, unter Ethinylierung der Carbonylgruppe(n) zu einer Verbindung der Formel IX mit dem Strukturelement der Formel IXa in der Position von R⁹ und/oder R¹⁰ umsetzt,
und diese wird anschließend durch Mannich-Reaktion mit Formaldehyd und einem Amin der Formel X gemäß Verfahrensweise B) zu einer Verbindung der Formeln Ic, Id, Ie, If oder Ig aminomethyliert, die anschließend - wie bei Verfahrensvariante A beschrieben - gegebenenfalls nach vorheriger reduktiver Alkylierung der terminalen Aminogruppe in der Alkinol-Seitenkette, wenn R⁵ und/oder R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom darstellen, in ein Säureadditions- oder quartäres Ammoniumsalz der Formell mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R und/oder R³ umwandelt,
und gegebenenfalls die nach den Verfahrensvarianten A), B), C) oder D) hergestellten Verbindungen der Formeln Ic bis Ig mit einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure HZ in ein Säureadditionssalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib (R⁷ = H) in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt oder die nach den Verfahrensvarianten A), B), C) oder D) hergestellten Verbindungen der Formeln Ic bis If mit einem Alkylierungsmittel der Formel VII (R⁷-Z), in der R⁷ die im Anspruch 1 beschriebene Bedeutung außer Wasserstoff hat und Z die bei Formel III für X definierten Reste darstellt, in ein quartäres Ammoniumsalz der Formel I mit dem Strukturelement der Formel Ib in der Position von R¹ und/oder R³ umwandelt, oder
gegebenenfalls die nach den Verfahrensvarianten A), B), C) oder D) hergestellten Verbindungen der Formeln Ic bis Ig oder deren Säureadditions- oder quartären Ammoniumsalze durch fraktionierende Kristallisation oder Chromatographie an chiralen stationären Phasen in die stereoisomeren Formen auftrennt.
8. Verbindungen der Formel IX und/oder eine gegebenenfalls stereoisomere
Form der Verbindung der Formel IX,
wobei R⁹ und R¹⁰ für zwei gleiche oder verschiedene Reste der
Formel IXa stehen,
oder nur ein Rest R⁹ oder R¹⁰ für Formel IXa und der andere Rest R⁹ oder
R¹⁰ für Wasserstoffatom oder R⁸ steht, wobei R², A, R⁴ und R⁸ wie in
Formel I gemäß Anspruch 1 definiert sind.
9. Arzneimittel, gekennzeichnet durch den Gehalt einer therapeutisch
effektiven Menge von mindestens einer Verbindung der Formel I und/oder
einer gegebenenfalls stereoisomere Form der Verbindung der Formel I
gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 oder hergestellt nach
Anspruch 7.
10. Verwendung der Verbindung der Formel I und/oder einer gegebenenfalls
stereoisomeren Form der Verbindung der Formel I gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 6 oder hergestellt nach Anspruch 7 zur
Herstellung eines Arzneimittels zur kurativen oder prophylaktischen
Behandlung von zerebrovaskulären Erkrankungen.
11. Verwendung nach Anspruch 10 zur kurativen und prophylaktischen
Behandlung von Schlaganfall, transitorischen ischämischen Attacken
Multiinfarktdemenz, Demenz des gemischten Typs mit vaskulärer und
degenerativer (Alzheimer) Komponente, Rückenmarkschädigungen,
Hirntrauma infolge von Kopfverletzungen, und neuronalen Schäden nach
Herzstillstand, (neonataler) Asphyxie und Reanimation oder
gefäßchirurgischen Eingriffen im Bereich der das Gehirn versorgenden
Hauptarterien.
12. Verwendung gemäß der Ansprüche 10 oder 11 zur Primärprävention,
Akutbehandlung und Sekundärprophylaxe zerebrovaskulärer
Erkrankungen.
13. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12 zur
parenteralen, oralen, rektalen oder transdermalen Applikation.
14. Arzneimittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
eine effektive Menge mindestens eines Wirkstoffes aus der Gruppe
Fibrinolytika, Calcium-Antagonisten, Excitatory Amino Acids-
Antagonisten, Gangliosiden, Phospholipase-, Cyclooxygenase- oder
Lipoxygenase-Inhibitor, PAF (plättchenaktivierender Faktor)-,
Thromboxan- oder Leukotrien-Antagonisten, Sauerstoffradikalfängern,
Schwermetall-Chelatoren, antiödematösen Wirkstoff, Antikoagulantien,
Thrombozytenaggregationshemmern, Serotonin-1A-Agonisten, Adenosin-
Modulatoren und neurotrophen Wachstumsfaktoren, oder deren
Freisetzungsaktivatoren, enthält.
15. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels gemäß der Ansprüche 9
oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine Verbindung
der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 mit
pharmazeutisch akzeptalen und physiologisch verträglichen Träger- und
Zusatzstoffen, Verdünnungsmitteln und/oder anderen Wirk- und
Hilfsstoffen in eine geeignete Darreichungsform bringt.
16. Arzneimittel, gekennzeichnet durch den Gehalt einer therapeutisch
effektiven Menge von mindestens einer Verbindung der Formel IX gemäß
Anspruch 8.
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