DE19621904C2 - Verfahren zum energiesparenden Betreiben einer Spritzgießmaschine - Google Patents
Verfahren zum energiesparenden Betreiben einer SpritzgießmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Spritzgießmaschine mit einer Hydraulikeinrichtung, die einen
eine Hydraulikpumpe antreibenden Asynchron-Hauptantriebsmo
tor aufweist, wobei die Spritzgießmaschine in einem Spritz
gießzyklus mit einer Kühlphase und einer an die Kühlphase
anschließenden Phase des Öffnens eines Spritzgießwerkzeugs
betrieben wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Spritz
gießmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Ein Spritzgießzyklus ist typischerweise in mehrere Pha
sen unterteilt, die sich durch einen stark schwankenden Lei
stungsbedarf auszeichnen. Beim Schließen und Verriegeln des
Werkzeugs sind kurzzeitig sehr hohe Leistungsspitzen erfor
derlich, die durch die Hydraulikpumpe und somit durch den
die Hydraulikpumpe antreibenden Elektromotor aufgebracht
werden müssen. Andererseits ist beispielsweise während der
Kühlphase nur eine sehr geringe oder keine Leistung erfor
derlich mit Ausnahme der Leistung, die zum dosierten Zufüh
ren des Spritzgießmaterials für einen darauffolgenden
Spritzgießzyklus erforderlich ist.
Die Hydraulikpumpenleistung und die Leistung des elek
trischen Antriebsmotors müssen für die beim Schließen und
Verriegeln des Werkzeugs erforderlichen Maximalleistungen
ausgelegt werden. Die Nennleistung des Motors wird in der
Regel etwas unterhalb dieser maximal erforderlichen Leistung
gewählt, so daß der als Hauptantrieb verwendete Elektromotor
kurzzeitig im Überlastbereich betrieben wird. Da die Spit
zenleistungen nur einen relativ geringen zeitlichen Anteil
am Gesamtzyklus haben, ist der Elektromotor während des
größten Teils des Spritzgießzyklus deutlich überdimensio
niert, was zu einem schlechten Wirkungsgrad und somit zu un
nötigen Energieverlusten führt.
Aus der DE 43 35 403 C1 ist eine Hydraulikeinrichtung
zur Versorgung einer Arbeitseinheit, insbesondere einer Ar
beitseinheit an einer Kunststoff-Spritzgießmaschine bekannt,
bei der das Problem der Energieeinsparung dadurch gelöst
wird, daß ein Drehstrommotor verwendet wird, der über einen
Frequenzumrichter drehzahl-geregelt wird. Verwendet wird da
bei ein Drehstrom-Synchronmotor. Die in dieser Patentschrift
vorgeschlagene Lösung ist relativ teuer, weil einerseits
Drehstrom-Synchronmotoren teurer als Asynchronmotoren sind,
andererseits eine relativ aufwendige und teure Steuerelek
tronik erforderlich ist. Eine vergleichbare Lösung mit einem
Synchronmotor, dessen Drehzahl stufenweise in Abhängigkeit
vom Energiebedarf geregelt wird, ist aus US 4,904,913
bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Energieverbrauch
einer Spritzgießmaschine mit Hilfe einer preiswerten Lösung
zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben ei
ner Spritzgießmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1
bzw. eine Spritzgießmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
8 gelöst.
Die Energieeinsparung wird bei der Erfindung durch ein
vom Spritzgießzyklus abhängiges Energiemanagement erreicht.
Vor Beginn eines Spritzgießzyklus wird die Dauer der Kühl
phase ermittelt, welche unter anderem vom Spritzgießmaterial
und der Spritzgießform bzw. dem -werkzeug abhängt. An
schließend wird bestimmt, ob die Kühlphasendauer über einer
Mindestdauer liegt, die vom Elektromotortyp und vom Hydrau
likpumpentyp abhängig ist. Die Mindestdauer ist die Dauer
der Kühlphase, unterhalb derer ein Abschalten des Hauptan
triebs während der Kühlphase nicht mehr zu einer Energieein
sparung führen würde. Während des Spritzgießzyklus wird der
Asynchron-Hauptantriebsmotor nach Beginn der Kühlphase aus
geschaltet und vor Beginn der Phase des Öffnens des Spritz
gießwerkzeugs wieder eingeschaltet, sofern die Kühlphasen
dauer über der Mindestdauer liegt.
Üblicherweise wird während der Kühlphase eines Spritz
gießzyklus Spritzgießmaterial für den darauffolgenden
Spritzgießzyklus mit Hilfe einer Zuführeinrichtung dosiert
zugeführt. Wenn die Zuführeinrichtung ebenfalls durch das
Hydrauliksystem angetrieben wird, wird während des Dosierens
eine gewisse Leistung benötigt. Bei diesem Ausführungsbei
spiel wird der Hauptantriebsmotor nur vor dem Dosieren abge
schaltet, sofern das Dosieren am Ende der Kühlphase statt
findet, bzw. nur nach dem Dosieren abgeschaltet, sofern das
Dosieren zu Beginn der Kühlphase stattfindet. Hierfür wird
die Dauer des Dosierens bei der Bestimmung der für das Ab
schalten erforderlichen Mindestdauer der Kühlphase berück
sichtigt. Wird im wesentlichen während der gesamten Kühlzeit
dosiert, so würde es zu keinem Abschalten des Hauptantriebs
motors kommen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß während der Kühl
phase eines Spritzgießzyklus Spritzgießmaterial für den dar
auffolgenden Spritzgießzyklus mit Hilfe einer durch Drehbe
wegung betätigten Zuführeinrichtung dosiert zugeführt wird,
und daß die Zuführeinrichtung über einen weiteren Zusatz-
Asynchronmotor angetrieben wird. Bei dieser Weiterbildung
wird der Umstand ausgenutzt, daß die üblicherweise als
Schnecke ausgebildete Zuführeinrichtung zum Dosieren durch
eine Drehbewegung betätigt wird, und daß Elektromotoren zum
Antreiben von Drehbewegungen bestens geeignet sind. Der
Elektromotor kann die Zuführeinrichtung direkt oder über ein
entsprechendes Getriebe antreiben. Die Leistung des die Zu
führeinrichtung antreibenden Zusatz-Asynchronmotors kann an
die zum Dosieren erforderliche Leistung optimal angepaßt
werden. Weitere Vorteile des Elektromotors gegenüber einem
Hydraulikmotor liegen in dem höheren Wirkungsgrad des Elek
tromotors sowie in einem geringeren Geräuschpegel. Als Elek
tromotor kann ein Normmotor verwendet werden, der sich durch
unkomplizierten wartungsfreien Aufbau, einfache Ansteuerung
und geringe Kosten auszeichnet.
Darüber hinaus hat das Vorsehen des separaten Antriebs
für das Dosieren des Materials den Vorteil, daß das Dosieren
parallel zu allen anderen hydraulisch angetriebenen Bewegun
gen möglich ist und im Extremfall bis zum Zeitpunkt des Be
ginns des Einspritzens durchgeführt werden kann. Aufgrund
des längeren Zeitfensters für das Dosieren innerhalb des ge
samten Spritzgießzyklus sind niedrigere Drehzahlen der Zu
führeinrichtung (Schnecke) möglich, was sich materialscho
nend auswirkt. Außerdem kann das Dosieren so eingestellt
werden, daß es zu keiner größeren Verweilzeit des Spritz
gießmaterials kommt.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor oder während des Wie
dereinschaltens des Asynchron-Hauptantriebsmotors vor Ende
der Kühlphase dieser unter Umwandlung der in der Hydraulik
einrichtung gespeicherten mechanischen Energie in Rotati
onsenergie der Welle des Asynchron-Hauptantriebsmotors ange
trieben wird. Wenn der Asynchron-Hauptantriebsmotor während
einer ausreichend langen Kühlphase abgeschaltet wird, muß er
rechtzeitig vor Ablauf der Kühlphase wieder eingeschaltet
werden, um die nachfolgenden hydraulisch angetriebenen Bewe
gungen (Öffnen des Werkzeugs) zu ermöglichen. Aufgrund der
Trägheit der in Rotation zu versetzenden Motorteile ist zum
Anlassen des Motors eine höhere Leistung als für den Dauer
betrieb des Motors erforderlich. Um die zum Anlassen erfor
derliche elektrische Leistung zu begrenzen und somit den
Energieverbrauch zu reduzieren, wird die im Hydrauliksystem
gespeicherte hydraulische Energie verwendet, um dem Hauptan
triebsmotor den Anlauf zu erleichtern.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung wird die in der
Hydraulikeinrichtung gespeicherte mechanische Energie durch
inverses Betreiben der mit der Antriebswelle gekoppelten Hy
draulikpumpe in Rotationsenergie der Antriebswelle umgewan
delt. Dies wird dadurch erreicht, daß am Ende der Kühlzeit
die im Hydrauliksystem gespeicherte Energie mittels entspre
chender Ventilanordnungen schlagartig freigeben, und die im
pulsartig ausströmende Hydraulikflüssigkeit in die Hydrau
likpumpe geleitet wird. Dadurch wird die Hydraulikpumpe und
somit der Hauptantriebsmotor in eine Drehbewegung versetzt,
die den Motor bei gleichzeitigem Einschalten der Stromver
sorgung das Anlaufen erleichtert.
Vorzugsweise werden beim Wiedereinschalten des Asyn
chron-Hauptantriebsmotor die Anlaufströme mittels einer spe
ziellen Steuerschaltung begrenzt, wobei der Stromfluß vor
zugsweise auf das zweifache des Nennstroms begrenzt wird.
Die erfindungsgemäße Spritzgießmaschine dient insbeson
dere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
dem während des Abschaltens des Hauptantriebsmotors in der
Kühlphase die Zuführeinrichtung zum dosierten Zuführen von
Spritzgießmaterial über einen weiteren Asynchronmotor ange
trieben wird. Der zweite Asynchronmotor zum Antreiben der
Zuführeinrichtung ist ein preiswerter Normmotor, der sich
durch einen unkomplizierten wartungsfreien Aufbau und eine
einfache Ansteuerung auszeichnet. Seine Nennleistung kann an
den Bedarf der Zuführeinrichtung angepaßt werden. Die erfin
dungsgemäße Spritzgießmaschine erlaubt ein Abschalten des
die Hydraulikpumpe antreibenden Asynchronmotors während ei
ner ausreichend langen Kühlphase und somit eine beträchtli
che Energieeinsparung.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Spritzgießmaschine
ist dadurch gekennzeichnet, daß der die Hydraulikpumpe an
treibende erste Asynchronmotor mit einer Schwungmasse verse
hen ist. Die Schwungmasse gestattet eine zusätzliche Reduk
tion der Nennleistung des die Hydraulikpumpe antreibenden
Asynchronmotors bei dem für Spritzgießmaschinen typischen
Leistungsverlauf während des Spritzgießzyklus. Bei einem
Spritzgießzyklus treten hohe Leistungsbelastungen nur kurz
zeitig auf, so daß diese kurzzeitigen Leistungsspitzen durch
die in der Schwungmasse gespeicherte kinetische Energie aus
geglichen werden können. Durch Ausnutzung der in der
Schwungmasse gespeicherten kinetischen Energie kann der Mo
tor kurzzeitig bis zu einem Vielfachen seiner eigentlichen
Nennleistung belastet werden. Je größer die Schwungmasse
ist, desto eher kann die Motorleistung dem Mittelwert des
Leistungsbedarfs des gesamten Spritzgießzyklus angenähert
werden. Andererseits benötigt ein Motor mit einer großen
Schwungmasse eine längere Anlaufzeit bzw. eine höhere An
laufenergie beim ggf. am Ende der Kühlphase erforderlichen
Einschalten. Unter Berücksichtigung dieser Anforderungen ist
die Größe der Schwungmasse zu optimieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrie
ben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung des Leistungsverlauf wäh
rend eines Spritzgießzyklus; und
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung wesentlicher Bestandteile
der erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Verlauf des Leistungsbe
darfs während eines typischen Spritzgießzyklus. Der Lei
stungsbedarf P ist in Abhängigkeit von der Zeit t darge
stellt. Es sind acht Phasen eines Spritzgießzyklus mit sehr
unterschiedlichem Leistungsbedarf dargestellt.
In Phase I wird das Spritzgießwerkzeug mit Hilfe eines
hydraulischen Antriebs geschlossen. Um die Gesamtzykluszeit
gering zu halten, erfolgt das Schließen mit relativ hoher
Geschwindigkeit. Dies erfordert kurzzeitig eine hohe Lei
stung. In Phase II wird das Werkzeug verriegelt. Auch dies
wird mit Hilfe des hydraulischen Antriebs vorgenommen, wobei
ebenfalls eine kurzzeitig hohe Leistung erforderlich ist.
Beim Anfahren des Spritzaggregats in Phase III ist eine
kurzzeitige Leistung geringerer Höhe erforderlich. Beim Ein
spritzen des Spritzgießmaterials in Phase IV ist eine mitt
lere Leistung während des gesamten Einspritzvorgangs erfor
derlich. In der Nachdrückphase V wird eine relativ geringe
Leistung benötigt. Während der Kühlphase VI wird keine oder
eine nur sehr geringe Leistung benötigt, da keine hydrau
lisch angetriebenen Bewegungen stattfinden. Nachdem das
Spritzgießteil im Werkzeug abgekühlt ist, wird das Werkzeug
in Phase VII geöffnet. Diese hydraulisch angetriebene, kurz
zeitige und schnelle Bewegung erfordert einen kurzen Lei
stungsimpuls mittlerer Höhe. In Abhängigkeit von der Form
des Spritzgießteils und dem verwendeten Material kann im An
schluß an Phase VII noch eine Phase VIII des Auswerfens des
Spritzgußteils erforderlich sein, die eine oder mehrere
kurze Bewegungsimpulse und somit Leistungsimpulse erfordert.
Diesem Spritzgießzyklus folgt in der Regel ein weiterer
Spritzgießzyklus. Das Spritzgießmaterial für den darauffol
genden Spritzgießzyklus wird in der Regel bereits während
des vorangegangenen Spritzgießzyklus bereitgestellt. Das do
sierte Zuführen des Spritzgießmaterials erfordert eine An
triebsenergie für die Zuführeinrichtung, die in der Regel
als Schnecke ausgebildet ist, die das Material innerhalb ei
nes beheizten Rohres transportiert und komprimiert, wobei es
geschmolzen wird. Die zum Antreiben der Zuführeinrichtung
während des Dosierens erforderliche Leistung ist in Fig. 1
während der Phase VI' gestrichelt dargestellt. Wird die Zu
führeinrichtung hydraulisch über das vorhandene Hydraulik
system angetrieben, so findet der Dosiervorgang (wie in Fig.
1 dargestellt) innerhalb der Kühlphase VI statt.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Zuführ
einrichtung zum Dosieren durch einen Zusatz-Asynchronmotor
elektrisch angetrieben. In diesem Fall kann der Dosiervor
gang nicht nur während der Kühlphase VI stattfinden, sondern
grundsätzlich sich über die benachbarten Phasen V, VII und
VIII und sogar über die Phasen I bis III des nachfolgenden
Zyklus' erstrecken. Dies gestattet eine höhere Flexibilität
beim Betreiben der Spritzgießmaschine. Aufgrund der verlän
gerten Dosierphase VI' sind geringere Drehzahlen der Dosier
schnecke möglich, was sich materialschonend auswirkt. Außer
dem ist durch Verlagerung der Dosierphase bis unmittelbar
vor die Einspritzphase IV eine Verringerung der Verweilzeit
des Materials möglich.
Die Nennleistung des Hauptantriebsmotors ist in Fig. 1
durch die mit Pn gekennzeichnete waagerechte Linie darge
stellt. Die Motornennleistung wird so gewählt, daß während
der Leistungsspitzen in den Phasen I und II eine kurzzeitige
Überlastung des Motors vorgenommen wird. Beispielsweise wird
ein 15 kW-Motor bei Leistungsspitzen bis zu 22 kW verwendet.
Während des größten Teils des Spritzgießzyklus jedoch liegt
die Motorleistung erheblich über der benötigten Leistung.
Dies führt zu einem schlechten Wirkungsgrad. Deshalb wird
bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit dem Beginn der
Kühlphase VI der Hauptantriebsmotor ausgeschaltet, was in
Fig. 1 durch die Strich-Punkt-Linie dargestellt ist. Die
Entscheidung darüber, ob der Hauptantriebsmotor ausgeschal
tet wird oder nicht, wird mit Hilfe einer ein Steuerprogramm
abarbeitenden Mikroprozessorsteuerung getroffen. Berücksich
tigt werden dabei die gewünschte Dauer der Kühlphase, der
Motortyp und der Hydraulikpumpentyp. Liegt die Kühlphasen
dauer über einer Mindestdauer, so entscheidet sich die
Steuerung für ein Abschalten des Hauptantriebs. Bei sehr
kurzen Zykluszeiten ist eine Abschaltung aus energetischen
Gesichtspunkten nicht mehr sinnvoll. Liegt die vom Bediener
der Spritzgießmaschine gewählte Dauer der Kühlphase nur ge
ringfügig unter der Grenzzeit, bei der eine Abschaltung
sinnvoll wäre, so wird der Bediener darauf aufmerksam ge
macht und er bekommt eine längere Kühlphase vorgeschlagen,
bei der aufgrund der Abschaltung des Hauptantriebs eine zu
sätzliche Energieeinsparung erreicht werden kann. Gleichzei
tig wird der Bediener von der Steuersoftware darauf hinge
wiesen, wie er die durch die längere Kühlphase verlängerte
Zykluszeit durch Verkürzung anderer Phasen, beispielsweise
durch schnellere Fahrbewegungen, wieder verkürzen kann.
Fig. 2 zeigt eine Prinzipdarstellung der für die Erfin
dung wesentlichen Elemente der Spritzgießmaschine. Die
Spritzgießmaschine weist eine Hydraulikeinrichtung 1 (in
Fig. 2 umfaßt die Hydraulikeinrichtung den durch die Strich-
Punkt-Linie abgetrennten Teil) mit einer Hydraulikpumpe 2
auf. Der als ein in einem Rohr geführter Kolben symbolisch
dargestellte Teil 3 der Hydraulikeinrichtung 1 kennzeichnet
den Teil, in dem die hydraulische Energie gespeichert werden
kann. Dieser Teil 3 der Hydraulikeinrichtung 1 ist über eine
Leitung 4 mit der Hydraulikpumpe 2 verbunden. Eine zweite
Leitung 5 führt von der Hydraulikpumpe 2 zu einem Tank, der
ein Reservoir der Hydraulikflüssigkeit enthält. Die Hydrau
likpumpe 2 ist mit einem Elektromotor 10 über die Antriebs
welle gekoppelt. Der Elektromotor 10 ist vorzugsweise ein
kostengünstiger Asynchron-Normmotor. Der als Hauptantriebs
motor dienende Elektromotor 10 weist eine Schwungmasse 14
auf. Der Elektromotor 10 wird von einer Steuereinrichtung 12
mit Strom versorgt. Die Steuereinrichtung 12 ist außerdem
mit dem Spannungsversorgungsanschluß für die Spritzgießma
schine gekoppelt.
Die Steuereinrichtung 12 enthält unter anderem einen Mi
kroprozessor oder eine andere zentrale Verarbeitungseinheit
und wenigstens eine Speichereinrichtung für Programme und
Daten und ist mit einer Anzeige- und Eingabeeinrichtung 13
für den Bediener gekoppelt. Auf dem Mikroprozessor wird eine
Steuersoftware abgearbeitet. Die Steuereinrichtung 12 steu
ert den gesamten Betrieb der Spritzgießmaschine, einschließ
lich des Zyklusablaufs. Über die Einrichtung 13 kann der Be
diener verschiedene Parameter eingeben. Außerdem erhält er
über die Anzeige Informationen über den Zyklusablauf und die
Betriebszustände der Spritzgießmaschine.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel enthält die
Steuereinrichtung 12 neben einer Schalteinrichtung zum Ein-
und Ausschalten des Elektromotors 10 eine spezielle Steuer
einrichtung, die den Stromfluß durch den Elektromotor 10 be
grenzen kann. Der Stromfluß wird vorzugsweise auf das zwei
fache des Nennstroms begrenzt. Darüber hinaus enthält die
Steuereinrichtung 12 eine Einrichtung zum Ein- und Ausschal
ten des zusätzlichen zweiten Elektromotors, der die Dosier
einrichtung antreibt. Die Strombegrenzungsschaltung für den
Elektromotor 10 wirkt in Verbindung mit einem speziellen
Verfahren zum Anlassen des Elektromotors bei dessen Ein
schalten am Ende der Kühlphase. Kurz vor Einschalten oder
gleichzeitig mit dem Einschalten der strombegrenzten Strom
versorgung für den Elektromotor 10 wird die Antriebswelle 11
mit Hilfe der invers betriebenen Hydraulikpumpe 2 in eine
Drehbewegung versetzt. Um die Antriebswelle 11 anzutreiben,
wird am Ende der Kühlzeit die in dem Hydrauliksystem
(symbolisch durch Einrichtung 3 dargestellt) gespeicherte
Energie schlagartig freigegeben, indem durch Öffnen entspre
chender Ventile die Hydraulikflüssigkeit in umgekehrter
Richtung durch die Leitung 4 in die Hydraulikpumpe 2 und aus
der Hydraulikpumpe 2 über Leitung 5 in den Tank geleitet
wird. Die Strombegrenzungsschaltung und die Hydraulikanord
nung werden so dimensioniert und der zeitliche Ablauf so ge
steuert, daß zum Anlaufenlassen des Elektromotors 10 ein Mi
nimum an elektrischer Energie erforderlich ist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Betreiben einer Spritzgießmaschine mit
einer Hydraulikeinrichtung (1), die einen eine Hydraulikpum
pe (2) antreibenden Asynchron-Hauptantriebsmotor (10) auf
weist,
wobei die Spritzgießmaschine in einem Spritzgießzyklus mit einer Kühlphase (VI) und einer an die Kühlphase an schließenden Phase (VIII) des Öffnens eines Spritzgießwerk zeugs betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Beginn des Spritzgießzyklus' bestimmt wird, ob die Dauer der Kühlphase (VI) über einer Mindestdauer liegt, und
daß der Asynchron-Hauptantriebsmotor (10) nach oder mit Beginn der Kühlphase (VI) abgeschaltet und vor Beginn der Phase des Öffnens des Spritzgießwerkzeugs wieder eingeschal tet wird, wenn die Kühlphasendauer über der Mindestdauer liegt.
wobei die Spritzgießmaschine in einem Spritzgießzyklus mit einer Kühlphase (VI) und einer an die Kühlphase an schließenden Phase (VIII) des Öffnens eines Spritzgießwerk zeugs betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Beginn des Spritzgießzyklus' bestimmt wird, ob die Dauer der Kühlphase (VI) über einer Mindestdauer liegt, und
daß der Asynchron-Hauptantriebsmotor (10) nach oder mit Beginn der Kühlphase (VI) abgeschaltet und vor Beginn der Phase des Öffnens des Spritzgießwerkzeugs wieder eingeschal tet wird, wenn die Kühlphasendauer über der Mindestdauer liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Kühlphase eines Spritzgießzyklus Spritz gießmaterial für den darauffolgenden Spritzgießzyklus mit Hilfe einer durch Drehbewegung betätigten Zuführeinrichtung dosiert zugeführt wird, und
daß die Zuführeinrichtung über einen Zusatz-Asynchron motor angetrieben wird.
daß während der Kühlphase eines Spritzgießzyklus Spritz gießmaterial für den darauffolgenden Spritzgießzyklus mit Hilfe einer durch Drehbewegung betätigten Zuführeinrichtung dosiert zugeführt wird, und
daß die Zuführeinrichtung über einen Zusatz-Asynchron motor angetrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß kurz vor oder während des Wiedereinschaltens
des Asynchron-Hauptantriebsmotors (10) vor Ende der Kühl
phase dieser unter Umwandlung der in der Hydraulikeinrich
tung (1) gespeicherten mechanischen Energie in Rotations
energie der Welle (11) des Asynchron-Hauptantriebsmotors
(10) angetrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Hydraulikeinrichtung (1) gespeicherte mecha
nische Energie durch inverses Betreiben der mit der An
triebswelle (11) gekoppelten Hydraulikpumpe (2) in Rotati
onsenergie der Antriebswelle (11) umgewandelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Wiedereinschalten des Asynchron-Hauptan
triebsmotors (10) die Anlaufströme, vorzugsweise auf das
zweifache des Nennstroms, begrenzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch ge
kennzeichnet,
daß die Mindestdauer in Abhängigkeit von technischen Pa rametern der Hydraulikpumpe und des Asynchron-Hauptantriebs motors bestimmt wird,
daß anschließend die Mindestdauer mit der Dauer der Kühlphase verglichen wird, und
daß das Vergleichsergebnis einem Bediener der Spritz gießmaschine angezeigt wird.
daß die Mindestdauer in Abhängigkeit von technischen Pa rametern der Hydraulikpumpe und des Asynchron-Hauptantriebs motors bestimmt wird,
daß anschließend die Mindestdauer mit der Dauer der Kühlphase verglichen wird, und
daß das Vergleichsergebnis einem Bediener der Spritz gießmaschine angezeigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bediener zusätzlich auf Möglichkeiten der Verände
rung des Spritzgießzyklus hingewiesen wird, sofern die Kühl
phasendauer nur geringfügig geringer als die oder etwa
gleich der Mindestdauer ist.
8. Spritzgießmaschine, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 2, mit einer Hydraulikeinrichtung
(1) zur Versorgung einer Arbeitseinheit,
wobei die Hydraulikeinrichtung (1) eine von einem Asyn chron-Hauptantriebsmotor (10) angetriebene Hydraulikpumpe (2) aufweist und wobei eine Zuführeinrichtung zum dosierten Zuführen von Spritzgießmaterial mit Hilfe einer Drehbewegung betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Asynchron-Zusatzmotor die Zuführeinrichtung an treibt.
wobei die Hydraulikeinrichtung (1) eine von einem Asyn chron-Hauptantriebsmotor (10) angetriebene Hydraulikpumpe (2) aufweist und wobei eine Zuführeinrichtung zum dosierten Zuführen von Spritzgießmaterial mit Hilfe einer Drehbewegung betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Asynchron-Zusatzmotor die Zuführeinrichtung an treibt.
9. Spritzgießmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Asynchron-Hauptantriebsmotor (10) eine
Schwungmasse (14) aufweist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19621904A DE19621904C2 (de) | 1996-05-31 | 1996-05-31 | Verfahren zum energiesparenden Betreiben einer Spritzgießmaschine |
US08/862,518 US5811037A (en) | 1996-05-31 | 1997-05-23 | Energy-saving method of operating an injection moulding machine |
CN97113163A CN1167675A (zh) | 1996-05-31 | 1997-05-30 | 操作注塑成型机的节能方法 |
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Family Applications (1)
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